Forum: HF, Funk und Felder R-SMA Abschlusswiderstand Terminator 50 ohm


von Markus R. (markus_r131)


Lesenswert?

Hallo, meine Frage bezieht sich auf einen R-Sma Abschlusswiderstand, 
dieser soll laut Angaben 50 ohm haben gemessen habe ich mit dem 
Multimeter Vicci99+. Dieses zeigt bei dem ersten 53,6 ohm und bei dem 
zweiten 50,5 ohm an. Wenn ich nun meinen Nano Vna (den ich zur Zeit 
nicht hier habe) Kalibrieren möchte dann giebt es doch sicher bei dem 
53,6er erhebliche Messfehler oder? Wie hoch darf den die Toleranz dieser 
Terminatoren sein?

von Holger D. (hodoe)


Lesenswert?

Hallo, ja unter Umständen streuen die stark und bei der Justage (nicht 
Kalibrierung) macht man damit natürlich das Messgerätchen nicht besser. 
Du kannst ja mal mit dem einen Justieren und dann mal gucken wie sich 
dann der jeweils andere bis zu welcher Frequenz schlägt. Ich habe 
verschiedene Sets Open-Short-Load und bin nicht begeistert. Habe 
inzwischen ein MECA-Set (N) und bin damit soweit zufrieden.


Holger

von HF HF (Gast)


Lesenswert?

Markus R. schrieb:
> Dieses zeigt bei dem ersten 53,6 ohm und bei dem
> zweiten 50,5 ohm an.

Ein Abschluss-Widerstand für HF-Anwendungen muss nicht zwingend
bei tiefen Frequenzen bzw. Gleichstrom auch 50 Ohm haben.

Markus R. schrieb:
> Wenn ich nun meinen Nano Vna (den ich zur Zeit
> nicht hier habe) Kalibrieren möchte dann giebt es doch sicher bei dem
> 53,6er erhebliche Messfehler oder?

Zum Kalibrieren eines Netzwerkanalysators verwendet man ein
Kalibrier-Set und nicht einen beliebigen 50 Ohm -Widerstand
aus der SMA-Kiste.

von Markus R. (markus_r131)


Lesenswert?

Ok wo hast du das Set gekauft ich finde unter dem Begriff leider nichts?

von Markus R. (markus_r131)


Lesenswert?

HF HF schrieb:
> Kalibrier-Set und nicht einen beliebigen 50 Ohm -Widerstand
> aus der SMA-Kiste

Nun ja ich habe ja ein Kali Set... diese gibt's ja nur aus China und bei 
seriösen Händlern muss man Gewerblich bestellen, ich habe kein Gewebe. 
Und was Genauigkeit angeht bei dem China zeugs.. Naja da müssen die noch 
bißchen üben oder andere Übersetzer einstellen...

: Bearbeitet durch User
von Volker M. (Gast)


Lesenswert?

HF HF schrieb:
> Ein Abschluss-Widerstand für HF-Anwendungen muss nicht zwingend
> bei tiefen Frequenzen bzw. Gleichstrom auch 50 Ohm haben.

Praktisch sind gute Abschlüsse schon breitbandig und haben 50 Ohm runter 
bis DC.

53 Ohm finde ich sehr suspekt. Die parasitären Effekte, die bei hohen 
Frequenzen die Anpassung verschlechtern, kann man nicht so einfach 
kompensieren indem man den (DC) Serienwiderstand erhöht. Jedenfalls 
nicht mit sinnvoller Bandbreite.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Ich würde zuersteinmal prüfen ob das Multimeter auch genau misst.
Alleine die Kontaktbuchsen solcher Multimeter sind schon äusserst 
kritisch.

Die Abweichungen deiner Messungen können durchaus schon daher rühren.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

In den 50Ohm dieser Preisklasse steckt einfach nur ein SMD-Widerstand 
gegen Masse. 53 Ohm dürft irgend ein Ausschuss sein.

Du kannst beim Kalibrieren angeben wie groß deine 50Ohm (DC und 
parasitic- Modell) wirklich sind, wenn du das sicher weißt.

Ich würd aber ein besseres Kalibrierkit kaufen.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Markus R. schrieb:
> Dieses zeigt bei dem ersten 53,6 ohm und bei dem
> zweiten 50,5 ohm an.

der erste würde ich schon jetzt aussondern.

HF HF schrieb:
> Ein Abschluss-Widerstand für HF-Anwendungen muss nicht zwingend
> bei tiefen Frequenzen bzw. Gleichstrom auch 50 Ohm haben.

Doch muss er.

Volker M. schrieb:
> Praktisch sind gute Abschlüsse schon breitbandig und haben 50 Ohm runter
> bis DC.
>
> 53 Ohm finde ich sehr suspekt. Die parasitären Effekte, die bei hohen
> Frequenzen die Anpassung verschlechtern, kann man nicht so einfach
> kompensieren indem man den (DC) Serienwiderstand erhöht. Jedenfalls
> nicht mit sinnvoller Bandbreite.

genau so sehe ich das auch.

Phasenschieber S. schrieb:
> Ich würde zuersteinmal prüfen ob das Multimeter auch genau misst.
> Alleine die Kontaktbuchsen solcher Multimeter sind schon äusserst
> kritisch.
>
> Die Abweichungen deiner Messungen können durchaus schon daher rühren.

auch das sehe ich so. Zumindest bei dem zweiten Widerstand.

Egal was der VNA gekostet hat. Die Messergebnisse steht und fällt mit 
der Qualität des Kalibrierkits.

Hier sollte man nicht an der falschen Stelle sparen. Sonst wird das ein 
Drahtseilakt, wo man sich nur aussuchen muss, ob man nach links oder 
nach rechts abstürzt.

Will sagen, man muss dem Calkit schon blind vertrauen können, sonst sind 
die Messergebnisse einfach zufällig und unglaubwürdig.

SDR-Kits aus England bieten ja SMA Calkits zu halbwegs erschwinglichen 
Preisen an, welche sogar spezifiziert sind. Wobei ich da den teureren 
Rosenberger Kits den Vorzug geben würde.

Ralph Berres

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Angeregt durch diesen Thread habe ich gerademal meine 50R-Dummies 
durchgemessen.

Ich benutze 3X Digi-Multimeter, 2X AVR-Tester und einen NanoVNA-F.

Die Dummies sind: 1x 50R 200W im Kühlblock, 5X 50R im BNC-Stecker und 
einmal der SMA-Dummy des Kalibrierkits des VNA.

Zwischen 49,8 und 51,2R habe ich reihum alle möglichen Werte angezeigt 
bekommen.
Alleine durch hantieren mit Messstrippen haben sich die Werte geändert.

Eine scheinbar banale Messung ist dann letztendlich doch garnicht so 
banal.

von Markus R. (markus_r131)


Lesenswert?

Ok ich möchte gern dem China geraffel aus dem Weg gehen. Daher habe ich 
gerade bei Radiall France 2 Abschlusswiderstände gekauft, in der 
Hoffnung das diese wenigstens halbwegs genau sind. Typ: R404.101.000W

von Horst S. (petawatt)


Lesenswert?

Hab hier einen BNC-Abschlusswiderstand von Suhner. Hat auch 50,9 Ohm. 
Messung mit Fluke87. Der Anteil der Zuleitung wurde abgezogen.

Grüße von petawatt

von Bernd (Gast)


Lesenswert?

Markus R. schrieb:
> dann giebt es doch sicher bei dem
> 53,6er erhebliche Messfehler oder? Wie hoch darf den die Toleranz dieser
> Terminatoren sein?
Der Reflexionsfaktor errechnet sich wie folgt:
Bei 53,6 und 50 Ohm kommt da 0,035 raus.

Wenn man daraus die Rückflußdämpfung ermittelt:
https://www.telegaertner.com/de/service/tools/reflexionsverhalten/

ergibt das ca. 30 dB. Das klingt für mich ganz brauchbar. Die Frage ist, 
wie der Widerstand bei höheren Frequenzen dann aussieht.

Der/die/das Match eines guten Calkits hat 50 +/- 0,5 Ohm DC-Widerstand:
https://products.spinner-group.com/oslt-compact-calibration-kit-4-in-1-dc-26-5-ghz-3-5-mm-female-bn533882

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.