Ich finde nichts im Internetz dazu. Warum sind manche Getriebe gleichstrommotoren bei Reeichelt nur für REchtslauf vorgesehen? was passiert wenn man umpolt? Kann das jemand erklären?
Ohne zu wissen welche Motoren Du jetzt genau meinst kann man nur allgemein Antworten. Motoren z.B. für Fahrräder haben einen Freilauf eingebaut damit man nicht gegen den Motor und sein Getriebe treten muss und es bergab ohne bremsenden Zusatzwiderstand läuft. Damit können die auch nur in eine Richtung mit Kraft drehen. Polt man die um passiert gar nichts da der Motor vor dem Getriebe leer dreht. So ein Freilauf kann natürlich auch für Linkslauf ausgelegt werden wenn das gebraucht wird. Ob das für die von Dir gemeinten Teile auch so zutrifft weis meine Glaskugel nicht. Das Datenblatt des Motors sollte da Auskunft geben.
Die optimale Stellung der Kohlebürsten zum Magnetfeld ist mW für Rechts- und Linkslauf unterschiedlich.
Außerdem ist die Standzeit der Kohlebürsten größer und die Kontaktgabe besser, wenn nur eine Laufrichtung benutzt wird.
Wenn das Getriebe ein Schneckenrad hat, dann wirken auf dieses Rad starke axiale Kräfte. Je nach Konstruktion kann die Lagerung des Schneckenrads diese Kräfte evt. nur in eine Richtung aufnehmen.
> Warum sind manche Getriebemotoren nur rechts drehbar?
Womöglich sind die (KSK, AFD, ... mässig) unterwandert. ?
Bürovorsteher schrieb: > Die optimale Stellung der Kohlebürsten zum Magnetfeld ist mW für > Rechts- > und Linkslauf unterschiedlich. Seit wann?
KeinGast schrieb: > Seit wann? Immer schon. Nennt man Timing, kann bei manchen Motoren eingestellt werden und ist sowas wie der Zündzeitpunkt: der Motor läuft auch wenn das ein wenig falsch ist, aber besser wenn es passt. Daher haben manche Motoren eine bevorzugte Drehrichtung: da ist das Timing eben etwas voreingestellt, so das der Zündzeitpunkt in der einen Richtung besser passt (weniger Leerlaufstromverbrauch, besserer Wirkungsgrad usw.), in der anderen Richtung aber spürbar falsch steht.
Ich meine mich zu erinnern, daß es Metabo Bohrmaschinen gab, bei denen beim Umschalten auf Linkslauf die Bürstenposition etwas verdreht wurde.
Bei kleinen bzw. billigen Getrieben unwahrscheinlich, aber falls schrägverzahnte Zahnräder verbaut sind, kann das Getriebe auch nur auf eine Drehrichtung konstruiert sein.
Bastler schrieb: > Bei kleinen bzw. billigen Getrieben unwahrscheinlich, aber falls > schrägverzahnte Zahnräder verbaut sind, kann das Getriebe auch nur auf > eine Drehrichtung konstruiert sein. Verzeih die Frage, bin kein Mecha: warum? Was passiert bei der falschen Drehrichtung, was bei geraden Zähnen nicht passiert?
Bürovorsteher schrieb: > Die optimale Stellung der Kohlebürsten zum Magnetfeld ist mW für Rechts- > und Linkslauf unterschiedlich. Keine Kohlen, keine Bürsten. Sondern nur Federkontakte, die nur für eine Richtung geeignet sind. Sonnst stauchen und verbiegen die sich. Bastler schrieb: > Bei kleinen bzw. billigen Getrieben unwahrscheinlich, aber falls > schrägverzahnte Zahnräder verbaut sind, kann das Getriebe auch nur auf > eine Drehrichtung konstruiert sein. Die Schnecke, bzw. deren Lager, sicher auch.
KeinGast schrieb: >> Die optimale Stellung der Kohlebürsten zum Magnetfeld ist für >> Rechts- und Linkslauf unterschiedlich. > Seit wann? Seit Erfindung des Gleichstrommotors.
Jens M. schrieb: > Verzeih die Frage, bin kein Mecha: warum? > Was passiert bei der falschen Drehrichtung, was bei geraden Zähnen nicht > passiert? Das Problem sind die Kräfte die auf die Achsen und deren Lager einwirken. Z.B. ein Lager das auf Druck ausgelegt ist und die auftreteten Kräfte auch Problemlos aufnehmen kann wird bei einer Richtungsumkehr plötzlich auf Zug beanstrucht welchen es nicht Ansatzweise in der gleichen Stärke aushält. Oder das Getriebegeäuse ist garnicht nach allen Seiten so Stabil gebaut um die unterschielichen Kräft aufzunehmen. Die Achsen verschieben sich durch die Drücke zu weit so das die Zahnräder nicht mehr sauber in einander laufen oder, oder ,oder... https://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%A4gverzahnung
Ah jetzt ja, danke. Hätte nicht gedacht, das die schrägen Zähne so viel Kraft auf die Welle bringen, das die sich wegdrücken könnte. Klar, falschrum wird's Zug und die Welle kommt vorn raus.... *handvorstirnklatsch Wobei: Im Sinne der OP-Frage: Drehen kann man ein Schrägverzahntes Getriebe falschrum, nur hält es das nicht lange aus.
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Harald W. schrieb: > KeinGast schrieb: > >>> Die optimale Stellung der Kohlebürsten zum Magnetfeld ist für >>> Rechts- und Linkslauf unterschiedlich. > >> Seit wann? > > Seit Erfindung des Gleichstrommotors. Das ist Unsinn. Man stellt die Neutrale Zone ein, für den Rest sind Wendepole/Kompensationswicklung zuständig. Wäre etwas schwierig bei unserer grossen Maschine(4,2MW) innnerhalb von 20 sec. zwischen dem Richtungswechsel die Bürstenbrücke umzustellen...
KeinGast schrieb: > Das ist Unsinn. Ach? > Man stellt die Neutrale Zone ein, für den Rest sind > Wendepole/Kompensationswicklung zuständig. > > Wäre etwas schwierig bei unserer grossen Maschine(4,2MW) innnerhalb > von 20 sec. zwischen dem Richtungswechsel die Bürstenbrücke > umzustellen... DAS ist Unsinn. es war die Rede von Reichelt DC-Getriebemotoren. nicht von Bergbaumaschinen. Und bei kleinen DC-bürstenmotörchen ist das durchaus korrekt: die sind entweder auf "neutrale Zone" eingestellt und damit in beide Richtungen gleich schlecht oder haben in eine Richtung "Vorzündung", mit dem Effekt besseren Wirkungsgrades in dieser Richtung und Schlechterem in die Andere. Da muss man sich nur mal die hinteren Lagerschilde so eines Billigmotörchens anschauen, die haben meisst 3 Positionen wo das Lagerschild im Gehäuse einrasten kann. "Vorzünding links, Neutral, Vorzündung rechts" https://www.kge.ca/DATA/PRODUITIMAGE/17510~v~Mabuchi_12VDC_motor__RS-380_12v__-_Electronics__KGE_Alectronique.jpg Dort sehr schön zu sehen.
KeinGast schrieb: > Man stellt die Neutrale Zone ein, für den Rest sind > Wendepole/Kompensationswicklung zuständig. > > Wäre etwas schwierig bei unserer grossen Maschine(4,2MW) innnerhalb > von 20 sec. zwischen dem Richtungswechsel die Bürstenbrücke > umzustellen... gibt es noch DC Maschinen mit der Leistung?
Michael B. schrieb: > Da muss man sich nur mal die hinteren Lagerschilde so eines > Billigmotörchens anschauen, die haben meisst 3 Positionen wo das > Lagerschild im Gehäuse einrasten kann. "Vorzünding links, Neutral, > Vorzündung rechts" > > https://www.kge.ca/DATA/PRODUITIMAGE/17510~v~Mabuchi_12VDC_motor__RS-380_12v__-_Electronics__KGE_Alectronique.jpg > > Dort sehr schön zu sehen. Interessant, danke. Habe das schon des öfteren gesehen und nicht weiter drüber nachgedacht, wozu das gut sein soll.
Hallo Bürovorsteher, Jens und keinGast. Bürovorsteher schrieb: > Die optimale Stellung der Kohlebürsten zum Magnetfeld ist mW für Rechts- > und Linkslauf unterschiedlich. Jens M. schrieb: > KeinGast schrieb: >> Seit wann? > > Immer schon. > Nennt man Timing, kann bei manchen Motoren eingestellt werden und ist > sowas wie der Zündzeitpunkt: der Motor läuft auch wenn das ein wenig > falsch ist, aber besser wenn es passt. Das nennt sich "Ankerrückwirkung" und ist nicht nur Drehrichtungs- sondern auch Lastabhängig. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstrommaschine#Ankerrückwirkung Anderes Stichworte dazu: Ankerquerfeld und Wendepolwicklung. https://de.wikipedia.org/wiki/Wendepolwicklung KeinGast schrieb: > Das ist Unsinn. > Man stellt die Neutrale Zone ein, für den Rest sind > Wendepole/Kompensationswicklung zuständig. > > Wäre etwas schwierig bei unserer grossen Maschine(4,2MW) innnerhalb > von 20 sec. zwischen dem Richtungswechsel die Bürstenbrücke > umzustellen... Ich kenne das so, dass es mehrere Bürstenbrücken gibt, zwischen denen bei unterschiedlicher Richtung umgeschaltet wird. War zumindest am Ilgnersatz und den Walzmotoren der Universalbrammenstrasse und der Schienen- und Trägerstrasse bei Thyssen in Hamborn im letzten Jahrtausend so der Fall. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Bernd, danke für den Link, wenn man im Normalfall nichts (mehr) mit Gleichstrommotoren zu tun hat, verblassen die Erinnerungen. Ich kannte die Problematik nur deshalb, weil ich in meiner zarten Kindheit mit einem auf die Straße weggeworfenen Einankerumformer aus Wehrmachtsbeständen herumhantiert habe. Da war die Bürstenbrücke in gewissen Grenzen drehbar und Objekt meiner Experimente zur Drehrichtungsumkehr, Drehzahleinstellung usw. Den wissenschaftlichen Hintergrund hatte ich "Meyers Neuem Lexikon" in der Ausgabe von 1910/11 entnommen. Zuletzt hatte ich vor ein paar Jahren mit 100-kW-Synchronmaschinen für Aufzugsantriebe zu tun. Da ist das Problem irgendwie anders gelöst :-)
Hallo Bürovorsteher. Bürovorsteher schrieb: > danke für den Link, Danke für Deinen Dank. Verneig > wenn man im Normalfall nichts (mehr) mit > Gleichstrommotoren zu tun hat, verblassen die Erinnerungen. Ich kannte > die Problematik nur deshalb, weil ich in meiner zarten Kindheit mit > einem auf die Straße weggeworfenen Einankerumformer aus > Wehrmachtsbeständen herumhantiert habe. Bei mir ist es über 30 Jahre her. Ich habe meine Lehre bei Thyssen in Hamborn gemacht.....dort und damals waren klassische Gleichstromantriebe weit verbreitet....und übrigens auch Verstärkermaschinen (Amplidyne https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromotorischer_Verstärker ) und Transduktoren ( https://de.wikipedia.org/wiki/Transduktor_(Elektrotechnik) ) Die Ausbildung über Gleichstrommaschinen war dort so intensiv, das es sogar noch ein paar Jahre später für das Studium in dem Thema langte. > Den wissenschaftlichen Hintergrund hatte ich "Meyers Neuem Lexikon" in > der Ausgabe von 1910/11 entnommen. Auch wenn es nicht mehr sehr aktuell ist, so helfen solche Grundlagen doch enorm beim verstehen. Insbesonders wenn man die historische Entwicklung und das Umfeld mit Berücksichtigt, so werden mir oft dadurch "merkwürdige" Sachen verständlich und besser behaltbar. > Zuletzt hatte ich vor ein paar Jahren mit 100-kW-Synchronmaschinen für > Aufzugsantriebe zu tun. Da ist das Problem irgendwie anders gelöst :-) Nach einer Park-Transformation siehst Du, das Gleichstrommaschinen und Synchronmaschinen zueinander deutlich ähnlicher als Synchronmaschinen und Asynchronmaschinen sind. Aber eine Park-Transformation würde ich heute auch nicht mehr hinbekommen. :( Zu lange her. Park-Transformation: https://de.wikipedia.org/wiki/D/q-Transformation Nein, die Park-transformation hatte ich im Studium, nicht in der Lehre, und bei Gleichstrommaschinen wird sie im allgemeinen auch nicht verwendet. Eigentlich wird sie dort verwendet, wo Du ein frequenzfixes Drehfeld hast, was natürlich bei einer Gleichstrommaschine nicht der Fall ist. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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> Park-Transformation: https://de.wikipedia.org/wiki/D/q-Transformation
Wau. Schwere Kost für einen Nachrichtentechniker :-)
Die einzigen elektrische Maschinen, die der (Uralt-)Telefonist kennt,
sind der Kurbelinduktor und die Ruf- und Signalmaschine.
Michael B. schrieb: > KeinGast schrieb: > >> Das ist Unsinn. > > Ach? > >> Man stellt die Neutrale Zone ein, für den Rest sind >> Wendepole/Kompensationswicklung zuständig. >> >> Wäre etwas schwierig bei unserer grossen Maschine(4,2MW) innnerhalb >> von 20 sec. zwischen dem Richtungswechsel die Bürstenbrücke >> umzustellen... > > DAS ist Unsinn. es war die Rede von Reichelt DC-Getriebemotoren. > > nicht von Bergbaumaschinen. Das ist kein Unsinn. Ich dachte wir reden hier von richtigen DC-Maschinen und nicht von Spielzeugen. Bei den Spielzeugen gibt es keine Wendepole die die lastabhängige Verschiebung der Neutralen Zone ausgleichen können.
ACDC schrieb: > KeinGast schrieb: >> Man stellt die Neutrale Zone ein, für den Rest sind >> Wendepole/Kompensationswicklung zuständig. >> >> Wäre etwas schwierig bei unserer grossen Maschine(4,2MW) innnerhalb >> von 20 sec. zwischen dem Richtungswechsel die Bürstenbrücke >> umzustellen... > > gibt es noch DC Maschinen mit der Leistung? Ja, und die laufen problemloser als dieses räudige Drehstrom-Frequenzumrichter-Gefrickel. Wir haben in unseren Anlagen deutlich weniger Störungen als die Kollegen mit ihren Drehströmern und den tollen Direktumrichtern. Die spucken denen regelmässig in die Steuerung...
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