Hallo, habe seit einiger Zeit das Berlan BWIG 180. Das ist ein günstiger DC Inverter der mir bisher sehr gute Dienste geleistet hat. Seit neustem flackert der Lichtbogen aber kontinuierlich. Es sieht stark nach 50 Hz aus. Der Inverter hat auch gepulsten Betrieb mit Pulsdauer von ca. 1 Sekunde und dann noch ca. mit 100 Hz. Diese Funktionieren auch nach wie vor und eigentlich benutze ich diese Modi nie. Nun flackert der Lichbogen aber auch im "normalen" Betrieb. Das Schweißen funktioniert dennoch so gut wie bisher. Ich merke also keinen Leistungsverlust. Kann so ein Flackern z.B. auf eine defekte Brücke hindeuten, so dass nur noch eine halbe Periode der Netzspannung zur Verfügung steht? Ich habe die Abdeckung mal abgeschraubt. Der Inverter ist sehr kompakt gebaut, man muss schon fast alles zerlegen um an den 230V-Bereichz zu kommen. Da sehe ich auch zwei fetten Brücken am Kühlkörper hängen, an die ich aber mit einem Multimeter nicht einfach so herankomme. Am Netzstecker gemessen bekomme ich 0.35V Durchlasspannung in beide Richtungen. EDIT: Bitte ins Unterforum "Analogtechnik" verschieben.
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Das sieht nach defekten Elektrolytkondensatoren auf der Primärseite aus. Deshalb steht keine gesiebte Gleichspannung mehr zu Verfügung.
Sven S. schrieb: > Das sieht nach defekten Elektrolytkondensatoren auf der Primärseite aus. > Deshalb steht keine gesiebte Gleichspannung mehr zu Verfügung. Hm, dazu würde auch passen, dass es mir neulich beim Einschalten einmal die Sicherungen rausgehauen hat. Hört sich schon nach einem Durchschlag in einem der 4 dicken Elkos an. Danke für den Tipp!
Maxim S. schrieb: > Durchschlag in einem der 4 dicken Elkos Und dann Selbstheilung, weil da jetzt ein Loch oder ein Abriss ist, gibt es weniger Kapazität. Dann müssten es aber auch 100Hz sein, und nicht Maxim S. schrieb: > Es sieht stark nach 50 Hz aus. mfg mf
Die Elkos können offenbar zu/ab geschaltet werden. Da könnte der Defekt auch sein.
Hat so ein WIG überhaupt so dicke Elkos ? Es wird weder B6 Drehstromversorgung haben, noch aus 100Hz Gleichstrom herstellen. Es wird einfech mit 100Hz gepulszen Strom zur Verfügung stellen, so wie ein Eisen-Schweisstrafo auch. Und nun halt nicht mehr 100Hz, sondern wohl nur noch 50Hz, also 1 Diodenausfall im Netz-Brückrngleichrichter.
Sven S. schrieb: > Hier sieht man das Innere: Naja, mit 'ner Thermokamera. MaWin schrieb: > Hat so ein WIG überhaupt so dicke Elkos ? Meiner hat. Ist aber auch alles recht verbaut, habe nicht geguckt, wie dick sie wirklich sind.
Jörg W. schrieb: > Naja, mit 'ner Thermokamera. Na und? Am Anfang gibts ja noch Bilder im sichtbaren Spektrum. Bessere Bilder habe ich (noch) nicht gefunden. Wäre auch eigentlich Aufgabe des TO.
Sven S. schrieb: > Am Anfang gibts ja noch Bilder im sichtbaren Spektrum. Ah OK, die hatte ich übersehen. Lustig, sieht exakt so aus wie meine Kiste auch, aber da steht draußen was völlig anderes drauf. :-) Außerdem habe ich noch einen dritten Knopp dran für den "valley current" (in % des peak current).
Das sieht dann schon nach einer etwas aufwändigeren Steuerung aus. Da hätte ich dem Teil eine allzu simple Technik unterstellt. Wer weiß, vielleicht könnte der TO sein Gerät einfach dadurch reparieren, indem er den Schalter an der Frontplatte erneuert. Oder erstmal nachschaut, ob noch alle Kabel dran sind...
Beitrag #6323249 wurde von einem Moderator gelöscht.
Habe mal, so gut's im Keller mit dem Handy ging, paar Fotos von meiner Kiste gemacht. Die Front sieht ja wirklich völlig anders aus, aber das Innenleben scheint mir exakt dasselbe wie bei der BWIG 180.
Jörg W. schrieb: > Habe mal, so gut's im Keller mit dem Handy ging, paar Fotos von meiner > Kiste gemacht. > > Die Front sieht ja wirklich völlig anders aus, aber das Innenleben > scheint mir exakt dasselbe wie bei der BWIG 180. Vielen Dank! Ja, die Elektronik sieht exakt wie bei deinem Gerät aus. Auf meinen Elkos steht "Welder" drauf, d.h. wohl irgend ein Noname-Zeugs. Ich habe gestern noch etwas geschweißt. Testweise habe ich mal bei 80, 140 und 180A geschweißt und das Flackern war immer da, auch wenn bei 80A vielleicht etwas weniger (aber da ist ja der Lichtbogen an sich kleiner und nicht so hell). Wenn ich mal Zeit habe, werde ich das Gerät auseinanderbauen und die Elkos auslöten und die Brücken gleich mittesten. Aktuell brauche ich es aber zum Schweißen. Interessant wäre es noch die Frequenz der Lichtbogen-Helligkeit irgendwie zu messen. Ev. Slowmotion-Aufnahme mit einer Handykamera? Einen Oszi möchte ich da nicht dranhängen wegen der HF-Zündung.
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Maxim S. schrieb: > Einen Oszi möchte ich da nicht dranhängen wegen der HF-Zündung. Fotodiode und Oszi, ggf. mit Transimpedanz-Verstärker? Ich wäre allerdings jetzt auch zu faul, den Oszi in den Keller zu schleppen. Und ja, ich weiß, man kann WIG auch im Wohnzimmer schweißen :), aber Inverter + Gasflasche in die dritte Etage möche ich auch nicht buckeln …
Gibt es irgendeinen Hinweis (z.B. Platinenbeschriftung), mit dessen Hilfe man im Net nach einem Schaltplan suchen könnte?
Sven S. schrieb: > Gibt es irgendeinen Hinweis (z.B. Platinenbeschriftung), mit dessen > Hilfe man im Net nach einem Schaltplan suchen könnte? Naja, du siehst ja, ist alles ziemlich verbaut. Wird schwierig, da an sowas ranzukommen. Bei meiner Kiste kommt noch hinzu, dass sie vor ein paar Jahren im Keller ca. 5 cm überflutet war, wobei die 230-V-seitige Platine letztlich komplett in der Brühe stand. War zum Glück im Sommer, sodass sie von sich aus gut genug getrocknet ist, dass ich die Kiste dazumals nicht einmal öffnen musste - aber entsprechend vermistet sieht alles in diesem Bereich noch aus.
Hier die Fotos. Die zwei Brücken sind laut Testgerät in Ordnung. Elkos auch. Weiß jemand was das für eine seltsame Diodenanordnung in Bild 8 ist? Hinter den ersten drei Dioden sind zwei Dioden in Reihe verlötet.
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Maxim S. schrieb: > Auf meinen Elkos steht "Welder" drauf, d.h. wohl irgend ein > Noname-Zeugs. NEG welding, auf meinen steht nur NEG. Scheint wirklich ansonsten identisch zu sein. Die Brückengleichrichter hatte ich bei mir noch gar nicht entdeckt, so versteckt sind die. Könnte natürlich wirklich noch ein Problem mit diesem Schalter für Impulsbetrieb sein. Verhält der sich denn bei dir in allen drei Positionen gleich? Die "schnellen" Impulse (vielleicht ja wirklich 100 Hz?) habe ich noch nie benutzt, die langsamen (bei denen ich auch die Frequenz einstellen kann) schon, für filigranere Arbeiten. In den Pausen kann sich die Schweißstelle abkühlen, sodass das Material nicht so schnell wegfließt wie bei Dauerbetrieb.
Maxim S. schrieb: > Weiß jemand was das für eine seltsame Diodenanordnung in Bild 8 ist? > Hinter den ersten drei Dioden sind zwei Dioden in Reihe verlötet. Die ist mir bei meiner Platine gar nicht aufgefallen. Vielleicht ja auch wirklich anders dort? Muss ich nochmal reinsehen.
Maxim S. schrieb: > Weiß jemand was das für eine seltsame Diodenanordnung in Bild 8 ist? Das ist eine Kaskade. Die Hochspannung aus dieser Kaskade wird in regelmäßigen Abständen durch die Spule (roter Kreis) geschickt und da nochmal hochtransformiert. Dadurch wird der Lichtbogen bei Annäherung an das Werkstück gezündet. Gelber Kreis: Die Kabel vom Bereichsumschalter an der Frontplatte führen zu dieser Platine. Da ist die Ansteuerung per PWM für die IGBTs(?). Vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer.
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