Forum: Haus & Smart Home Leitungskapazität NYM-J


von Ralf (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Frage zu der Leitungskapazität von NYM-J Leitungen (in 
meinem konkreten Fall 5x1,5 mm²).

Laut 
http://eisv.de/wp-content/uploads/2016/08/Spannung-in-Wechselschaltungen.pdf 
sind es  5...10pF/m. Ich bin bei 100m daher von 1nF ausgegangen.

Ich messe an einem 100m Ring jedoch ca. 13 nF. Leider findet man kein 
Datenblatt eines NYM-J Leitung, in der eine Kapazität angegeben wird. 
Hat jemand genaue Infos?

Grüße
Ralf

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ralf schrieb:
> Ich messe

wie ?

womit?

von Ralf (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> womit?

Fluke 175 und Metra Hit 29S.
Ich habe zum Vergleich einen 1nF-Kondensator gemessen, hier werden auch 
ca. 1nF angezeigt. Ist mir klar daß ein Multimeter im Vergleich zu einem 
RLC-Meßgerät nicht gerade super genau bei einer Kapazitätsmessung ist, 
aber die Größenordnung zeigt ja, daß es ungefähr stimmen wird.

von Sven Salac (Gast)


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Messe nochmal abgewickelt.

Slartibartfaß

von Harald W. (wilhelms)


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Ralf schrieb:

> Leider findet man kein
> Datenblatt eines NYM-J Leitung, in der eine Kapazität angegeben wird.

Wozu auch?

von Günni (Gast)


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Die Kapäzität müsste bei einer 5-poligen Leitung auch davon abhängen, ob 
zwischen direkt nebeneinander liegenden Drähten oder solchen, die weiter 
auseinanderliegen gemessen wird. So liegt bei einem Kabel mit 2 
schwarzen Leitern L1 zwischen N und PE und hat zu denen deshalb eine 
höhere Kapazität als z.B. die zwischen N und L3.

von Dieter R. (drei)


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Ich habe mir (aus irgendeinem Datenblatt) aufgeschrieben 120 pF/m und 
0,7 uH/m. Quelle weiß ich leider nicht mehr.

Hier:

https://www.helukabel.com/de/produkte/oz-bl-opc-STD_14001.html

ist ein anderer Typ, aber ähnlicher Aufbau. 120 pF/m, 0,68 uH/m.

Jedenfalls stimmt es recht gut mit deiner Messung überein.

: Bearbeitet durch User
von hmmm (Gast)


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Ralf schrieb:
> Leider findet man kein
> Datenblatt eines NYM-J Leitung, in der eine Kapazität angegeben wird.

Da der Kapazitätsbelag für den üblichen Anwendungsfall von NYM 
irrelevant ist, wird man sich hüten entsprechende Angaben zu machen. Was 
nicht spezifiziert ist, kann auch nicht eingefordert werden...

von Dieter R. (drei)


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Nachtrag:

Hier gibt es eine Ausarbeitung mit Messungen an NYM 3 x 2,5 mm². 
Abbildung 5 gibt den Verlauf der Kapazität über die Frequenz, beginnend 
bei ca. 100 pF/m, abfallend auf ca. 70 pF/m ab ca. 5 MHz.

http://users.auth.gr/~labridis/pdfs/Paper%2034.pdf

@hmmm, die Frage ist überhaupt nicht irrelevant, z. B. für 
Steuereingänge, die über normale Installationsleitung angeschlossen 
sind.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mich stört vor allem das nächtliche Glimmen der Leuchtstofflampe, auch 
eine Folge der Kapazität zwischen den Leitern.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mich stört vor allem das nächtliche Glimmen der Leuchtstofflampe,
> auch
> eine Folge der Kapazität zwischen den Leitern.

wie kann das ohne Erreichen der Zündspannung passieren?

wie genau ist die Konfig der Leuchte?

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das machen nur die mit Schaltnetzteil, die alten mit Vorschaltdrossel 
nicht. Und das Schaltnetzteil erzeugt anscheinend auch mit kleinerer 
kapazitiv am Lichtschalter vorbei übersprechender Spannung ausreichend 
Spannung um nachts Elmsfeuer wabern zu lassen.
So jedenfalls meine Vermutung. Ich habe schon versucht, mit 
Entstörkondensator die Kabelkapazität zu einem kapazitiven 
Spannungteiler zu ergänzen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter R. (drei)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Ich habe schon versucht, mit
> Entstörkondensator die Kabelkapazität zu einem kapazitiven
> Spannungteiler zu ergänzen.

Ohne eigene Erfahrung damit kommen mir spontan zwei Ideen:

1. Wechselschalter, Aus = N.

2. Kaltleiter bzw. Grundlastelement über Anschlüsse der Leuchte.

von Bauform B. (bauformb)


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Günni schrieb:
> Die Kapäzität müsste bei einer 5-poligen Leitung auch davon abhängen, ob
> zwischen direkt nebeneinander liegenden Drähten oder solchen, die weiter
> auseinanderliegen gemessen wird.

In der Installationsanleitung für ihre elektronischen Treppenhausrelais 
geht Eltako von 300pF/m aus. Wenn mehrere Adern mit Phase gegen die eine 
Steuerader zum Relais arbeiten, passt das auch zu den 120pF/m. Ein 
Angstzuschlag ist bei Eltako ja auch dabei.

von JensM (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> 1. Wechselschalter, Aus = N.

Super Idee. Hamburger Wechselschaltung. Die ist verboten!

von Dieter R. (drei)


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JensM schrieb:
> Dieter R. schrieb:
>> 1. Wechselschalter, Aus = N.
>
> Super Idee. Hamburger Wechselschaltung. Die ist verboten!

Ich habe nicht vorgeschlagen, den N-Leiter zu schalten (das würde auch 
nichts nützen, dann wäre auf dem die kapazitiven Einkopplung), sondern 
den geschalteten L-Leiter zum Verbraucher im Aus-Zustand auf N zu legen. 
Bitte mal genau lesen und mitdenken!

von Günni (Gast)


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Ein schwaches Glimmen zeigte eine Leuchtstoffröhre in unserer Küche 
auch. Da hatten die Küchenbauer die Phase und den Nullleiter vertauscht 
und so wurde beim Ausschalten der Nullleiter unterbrochen. An der Lampe 
lag damit dauerhaft die Phase und die Kapazität zum am Schutzleiter 
liegenden Gehäuse reichte für das leichte Glimmen. Dafür muss die 
Zündspannung nicht erreicht werden. In der Röhre sind immer ein paar 
Ionen vorhanden - und sei es durch die überall vorhandene 
Höhenstrahlung. Für ein schwaches - nur in Dunkelheit sichtbares 
Leuchten reicht das aus.

von JensM (Gast)


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Du hast vorgeschlagen mit einem Wechselschalter zwischen L und N um zu 
schalten. Das ist verboten!

von Andrew T. (marsufant)


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Dieter R. schrieb:
> 1. Wechselschalter, Aus = N.

NICHT zulässig. Begründung: wegen Kurzschlußgefahr.

google: "hamburger Schaltung"

von Andrew T. (marsufant)


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Dieter R. schrieb:
> sondern
> den geschalteten L-Leiter zum Verbraucher im Aus-Zustand auf N zu legen.
> Bitte mal genau lesen und mitdenken!

Mitgedacht haben wir, nur Du hast es offensichtlich nicht verstanden was 
wir dir sagen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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An meiner Leuchtstofflampe liegt der Schalter in der N-Zuleitung. Ich 
hatte den Eindruck, das auch LED-Leisten schwach im dunkeln leuchten.

von Dieter R. (drei)


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Andrew T. schrieb:

> Mitgedacht haben wir, nur Du hast es offensichtlich nicht verstanden was
> wir dir sagen.

Die Begründung für das Verbot der "Hamburger Schaltung" ist, dass es 
unzulässig ist, den N-Leiter zu schalten. Nichts weiter.

Von der Lichtbogengefahr beim umschalten auf N höre ich hier erstmalig, 
ich bin aber auch kein Elektroinstallateur. Wikipedia als Quelle 
verweist vage auf "ungeeignete Schalter". Ob real existierende 
Installationsgeräte in die Rubrik "ungeeignet" fallen, weiß ich nicht. 
Da müsste man wohl mal einen Hersteller fragen.

Da die "Hambuger Schaltung" existierte und es zumindest eine zeitlang 
Bestandsschutz gab, scheint die Lichtbogengefahr ohnehin eher 
theoretisch. Aber ich lerne gerne dazu.

Bleibt immer noch die Kaltleiter-Lösung.

von hinz (Gast)


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Dieter R. schrieb:

> Die Begründung für das Verbot der "Hamburger Schaltung" ist, dass es
> unzulässig ist, den N-Leiter zu schalten. Nichts weiter.

Einfach falsch.


> Von der Lichtbogengefahr beim umschalten auf N höre ich hier erstmalig,
> ich bin aber auch kein Elektroinstallateur. Wikipedia als Quelle
> verweist vage auf "ungeeignete Schalter". Ob real existierende
> Installationsgeräte in die Rubrik "ungeeignet" fallen, weiß ich nicht.
> Da müsste man wohl mal einen Hersteller fragen.

Die sind alle ungeeignet, bis auf die uralten Drehschalter.


> Da die "Hambuger Schaltung" existierte und es zumindest eine zeitlang
> Bestandsschutz gab, scheint die Lichtbogengefahr ohnehin eher
> theoretisch.

Probiers halt aus.


> Aber ich lerne gerne dazu.

Das mach dann auch.

von Bauform B. (bauformb)


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Dieter R. schrieb:
> Bleibt immer noch die Kaltleiter-Lösung.

Was wäre der Vorteil gegenüber einem normalen Widerstand? Oder gegenüber 
einem Kondensator? Selbst wenn kapazitiver Blindstrom genauso böse wäre 
wie induktiver, es ist immer noch Blindstrom ohne Abwärme.

Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich habe schon versucht, mit Entstörkondensator die Kabelkapazität
> zu einem kapazitiven Spannungteiler zu ergänzen.

von Achim H. (anymouse)


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Dieter R. schrieb:
> 1. Wechselschalter, Aus = N.

Besser:
AUS: über Widerstand an N (der andere Anschluss der Leucht geht fest an 
N).

Bei einer Wechselschaltung müssten die beiden Wechselschalter durch 
Kreuzschalter ersetzt werden, die ebenfalls über Widerstand nach N 
schalten.

Hamburger Schaltung sehe ich nicht; das Hauptproblem bei der 
HH-Schaltung sehe ich darin, dass die Lampe komplett auf 
Außenleiterpotential liegt und (deswegen) nicht leuchtet.

Und über den Widerstand (1k könnte reichen) dürfte der Lichtbogen auch 
keinen Kurzschluss verursachen.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Achim H. schrieb:
> Und über den Widerstand (1k könnte reichen) dürfte der Lichtbogen auch
> keinen Kurzschluss verursachen.

Könnte man machen, aber besser mit Sicherungswiderstand.

von hmmm (Gast)


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hmmm schrieb:
> für den üblichen Anwendungsfall von NYM
> irrelevant

Dieter R. schrieb:
> @hmmm, die Frage ist überhaupt nicht irrelevant, z. B. für
> Steuereingänge, die über normale Installationsleitung angeschlossen
> sind.

Ja, aber...
Es gibt Anwendungsfälle, bei denen der Kapazitätsbelag relevant ist, das 
ist aber genau genommen dann keiner für NYM(-J). Wenn er relevant ist, 
muss man einfach eine Leitung nehmen, bei der dieser spezifiziert ist. 
Wenn man trotzdem NYM nimmt, kann das funktionieren, muss aber nicht. 
Der Kabelhersteller ist jedenfalls nicht Schuld, der hat ja seine (nicht 
vorhandene) Spezifikation nicht verletzt.

Trifft auch auf andere Bereiche zu: Man kann Netzwerk über Telefonkabel 
machen, meistens funktioniert es, aber eben nicht immer und schon 
garnicht über 100m...

von hinz (Gast)


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hmmm schrieb:
> Man kann Netzwerk über Telefonkabel
> machen, meistens funktioniert es, aber eben nicht immer und schon
> garnicht über 100m...

Kommt ganz auf die Art des Netzwerks an...

von Dieter R. (drei)


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hmmm schrieb:

> Es gibt Anwendungsfälle, bei denen der Kapazitätsbelag relevant ist, das
> ist aber genau genommen dann keiner für NYM(-J). Wenn er relevant ist,
> muss man einfach eine Leitung nehmen, bei der dieser spezifiziert ist.

Stell dir vor, Eltako hätte dich gefragt. Die hätten nie ein 
elektronisches Schaltgerät gebaut. Und nun bauen sie 2 Millionen Stück 
davon. Jährlich.

von hinz (Gast)


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Dieter R. schrieb:

> Stell dir vor, Eltako hätte dich gefragt. Die hätten nie ein
> elektronisches Schaltgerät gebaut. Und nun bauen sie 2 Millionen Stück
> davon. Jährlich.

Zusammenhangloses Gefasel.

von Dieter R. (drei)


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hinz schrieb:
> Dieter R. schrieb:
>
>> Die Begründung für das Verbot der "Hamburger Schaltung" ist, dass es
>> unzulässig ist, den N-Leiter zu schalten. Nichts weiter.
>
> Einfach falsch.

Dann zeig mal eine Quelle dafür. Ich finde keine, trotz längerer Suche.

von Dieter R. (drei)


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hinz schrieb:

> Zusammenhangloses Gefasel.

Ausdrucksstark und inhaltsleer. Warum rechnet Eltako wohl mit 300 pF/m 
worst case, wie oben zitiert? Weil das für deren Schaltspannungseingänge 
an den elektronischen Schaltgeräten wichtig ist. Glaubst du nicht? Dann 
befasse dich mal mit einschlägiger Schaltungstechnik.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Das machen nur die mit Schaltnetzteil, die alten mit Vorschaltdrossel
> nicht.

Dann komm in meine Küche.
Die Abzugshaubenlampe ist mit gut ans Dunkel angepassten Augen nachts 
"an", obwohl klassischer Starter usw.
Stecker drehen bringt nix, Schalter ist intern an der Lampe.
Frag mich warum, ist aber so.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Andrew T. schrieb:
> Mitgedacht haben wir, nur Du hast es offensichtlich nicht verstanden was
> wir dir sagen.

Naja die Hamburger Schaltung ist vorallem deswegen verbotel, weil an der 
Fassung 2x L anliegen kann, und es trotzdem nicht leuchtet!

Die Kurzschlussgefahr wenn man an beiden abgehenden Kontakten des 
Schalters L und N anschließt, halte ich persönlich für eher gering. Wenn 
der Kontakt bei L kleben sollte, kommt er nicht zum N.

von hinz (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Die Kurzschlussgefahr wenn man an beiden abgehenden Kontakten des
> Schalters L und N anschließt, halte ich persönlich für eher gering.

Ich hab schon vom Lichtbogen zerschmolzene Schalter gesehen...

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ich habe auch schon zertörte Betriebsmittel gesehen, da war dann aber 
Überspannung oder massive Überlast die Ursache.

Schön ist die vorgeschlagene Lösung nicht, in wie weit wirklich verboten 
weiß ich nicht.

von hinz (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Ich habe auch schon zertörte Betriebsmittel gesehen, da war dann
> aber
> Überspannung oder massive Überlast die Ursache.

Kann ich ausschließen.

Beitrag #6323240 wurde von einem Moderator gelöscht.
von hmmm (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Warum rechnet Eltako wohl mit 300 pF/m worst case, wie oben zitiert?

Der Grund ist einfach... Dass der tatsächliche Kapazitätsbelag 
irrelevant wird. Genau das, was ich geschrieben hatte.

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