Forum: Haus & Smart Home Uralt Steckdose ohne Schutzleiter


von Dirk L. (garagenwirt)


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: Verschoben durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Soweit ich weiß, gelten hier die VDE Richtlininen.
Man beachte das Wort: Das sind keine Gesetze.

Wer für dieses Gebäude verantwortlich ist und das nicht korrigiert, 
macht sich angreifbar, falls deswegen jemand verletzt wird.

Dieser Begriff "Bestandsschutz" wurde von meinem Ausbilder konsequent 
vermieden, weil es zu diesem Thema keine unanfechtbaren Regelungen gibt. 
Elektriker benutzen das gerne, um zu rechtfertigen, dass sie alten Kram 
unverändert lassen (oder eben nicht). Vor Gericht zählen aber nur die 
VDE Richtlinien und die Einschätzung, welche Versäumnisse als grob 
Fahrlässig eingeschätzt werden.

Da du bereits auf den Mangel aufmerksam geworden bist, würde ich es als 
grob fahrlässig betrachten, wenn du diese Steckdose weiterhin so in 
Betrieb lässt.

Das ist meine Persönliche Meinung zum Thema.

Der Begriff "Bestandsschutz" wird hier erklärt: 
https://www.weka.de/elektrosicherheit/bestandsschutz-bei-elektrischen-anlagen/

Der Punkt "keine Gefahr für Leib und Leben sowie Brandgefahr" und 
"Mängel nicht bestehen, die eine Gefahr für Menschen, Tiere und Sachen 
darstellen" sind in deinem Fall nicht erfüllt.

Weiter heißt es dort zutreffend: "Im Zweifelsfall gilt: Anpassung einer 
elektrischen Anlage vor Bestandsschutz. Sicherheit, Zuverlässigkeit und 
Gebrauchsnutzen der elektrischen Anlage haben immer Vorrang vor dem 
Bestandsschutz."

"Eine elektrische Anlage muss verändert werden (kein Bestandsschutz), 
wenn ... am Ende ihrer Lebensdauer (Betriebszeit üblicherweise ca. 40 
Jahre) angekommen sind."

"Folgende Anpassungen bestehender Anlagen müssen z.B. umgesetzt sein: 
Statt „klassische Nullung“ sollte der Einsatz von 
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD: RCCB oder RCBO) mit einem 
Bemessungsdifferenzstrom mit bis zu 30 mA als zusätzlicher Schutz 
nachgerüstet werden."

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wie wäre es, wenn dort ein Aufkleber/Schild im Sinne von
"Nur für schutzisolierte Geräte zulässig"

angebracht wird?

Wenn da also nur ein Fernseher, Staubsauger etc angeschlossen wird,
wäre das ja per sé eh banane

von Volker (Gast)


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Als wir unser Fachwerkhaus renoviert haben, standen wir vor dem selben 
Problem, haben uns dann aber entschieden, sämtliche Steckdosen im Haus 
zu erneuern. Die Verkabelung haben wir dann gleich mitgemacht.

Nur an zwei Stellen haben wir die alten Steckdosen aus optischen Gründen 
gelassen - sind aber totgelegt.

Was wir noch vor uns haben, sind die Lichtschalter... ebenfalls Bakelit 
mit so einem Drehknopf. Die würde ich ungern austauschen, habe aber mal 
gelesen, dass von denen eine Brandgefahr ausgeht.
Wenn das stimmt, dürfte das ggf. auch auf die alten Steckdosen 
zutreffen, insbesondere in Kombination mit alten Kontakten 
(Übergangswiderstand?)


Na jedenfalls - ich würde sie austauschen. Es schläft sich ruhiger.

von A-Freak (Gast)


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Diese Steckdosen waren vor dem Krieg unter ganz bestimmten Umständen 
einmal zulässig, nämlich dann wenn das Zimmer eine sogenannte 
Standortisolation hatte. Also Holzboden, keine Wasserrohre, keine 
Zentralheizung, keine anderen Metallteile.

Ab dem Moment wo das Zimmer nicht mehr diese Anforderungen erfüllt hat 
galt Nachrüstpflicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bei so'ner Alt-Hütte könnte das ja meist
alles noch aufputz verlegt sein.
In dem Falle also relativ einfach machbar.

: Bearbeitet durch User
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Dirk L. schrieb:
> Eine Nachbarin hat in einem alten Fachwerkhaus noch einige dieser (siehe
> Foto) uralt Steckdosen ohne Schutzleiter.

ich hätte noch die passenden Bakelit-Schalter dazu anzubieten - braun 
und zum drehen. Habe ich neulich noch vom Dachboden abgeschraubt, dieser 
wird derzeit grade renoviert.

Vielleicht braucht die Schalter und Steckdosen jemand zum "historischen 
rekonstruieren" von Installationen?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> Greift da noch der Bestandsschutz

Also wenn Wohnungen vermietet werden, muss nachgerüstet werden (gab 
irgendein Urteil dazu). Wenn es ihre Privatrâume sind, könnte das so 
bleiben. Trotzdem würde man aus Sicherheits und Brandschutzgründen eine 
Komplettsanierung der 100 Jahre alten Anlage nahelegen.
Und zwar inklusive Schutzleiter, neuer Kabel, und bei Fachwerk trotz des 
Preises schwer zu empfehlen AFDD Feuerlichtbogenschalter 
https://www.hager.de/wissen-weiterbildung/e-volution/schueler-und-auszubildende/fachwissen-elektrotechnik/brandschutzschalter-afdd/929810.htm

von Klaus (Gast)


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Krass was es heute noch gibt. Hätte ich nie gedacht. Kabel ohne 
Schutzleiter und Steckdosen mit klassischer Nullung sind ja noch sehr 
häufig. Aber Steckdosen ohne Schutzleiterklemme habe ich so noch nie 
gesehen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> Aber Steckdosen ohne Schutzleiterklemme habe ich so noch nie
> gesehen.

fahr mal nach Dänemark...

von Horst S. (petawatt)


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Volker schrieb:
> Was wir noch vor uns haben, sind die Lichtschalter... ebenfalls Bakelit
> mit so einem Drehknopf. Die würde ich ungern austauschen, habe aber mal
> gelesen, dass von denen eine Brandgefahr ausgeht.

Hab in meinem Fachwerkhaus auch eine Unterverteilung und alle 
Steckdosen, Schalter und Leitungen getauscht. Es gab diverse 
Generationen von Bakelit schwarz Aufputz bis relativ neu Unterputz. 
Viele der alten Leitungen waren aber schon in Installationsrohren 
verlegt. Hier konnten leicht neue Adern oder NYM eingezogen werden.
Früher waren die Schalter allerdings höher als heute üblich installiert. 
Das wurde unter Beachtung der Installationszonen geändert. Bei einer 
nachträglich eingezogenen NYM entfällt dann eine zusätzliche Dose. Wegen 
der Holzständer und Balken erlebt man häufig unangenehme Überraschungen. 
Im Netz bekommt man heute auch als Privatmensch das erforderliche 
Material.

Wer aus optischen Gründen an den alten Lichtschaltern hängt und viel 
Geld mitbrigt, der kann sie auch heute noch gefertigt nach aktuell 
gültigen Normen kaufen: https://www.manufactum.de/suche/?q=Lichtschalter 
.
Bei den Schweinerüssel-Steckdosen geht das natürlich nicht.

Grüße von petawatt

Beitrag #6323783 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Phasenschieber S. (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Viele der alten Leitungen waren aber schon in Installationsrohren
> verlegt. Hier konnten leicht neue Adern oder NYM eingezogen werden.

In diese alten Rohre ziehst du garnichts mehr ein!
Noch nichteinmal raus bekommst du die alten Dräte.
Deren Isolation ist total verbacken mit dem Innenmaterial der Rohre.

NYM einziehen....tss...tsss..tsss...

Beitrag #6323800 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Und zwar inklusive Schutzleiter, neuer Kabel, und bei Fachwerk trotz des
> Preises schwer zu empfehlen AFDD Feuerlichtbogenschalter
> 
https://www.hager.de/wissen-weiterbildung/e-volution/schueler-und-auszubildende/fachwissen-elektrotechnik/brandschutzschalter-afdd/929810.htm

Wieder was gelernt. Die kannte ich noch nicht, danke.

von Andreas B. (bitverdreher)


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● J-A V. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Aber Steckdosen ohne Schutzleiterklemme habe ich so noch nie
>> gesehen.
>
> fahr mal nach Dänemark...

Oder nach Japan. Aber hier sind es ja nur 100V. Netzspannung für 
Warmduscher.

von Horst S. (petawatt)


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Phasenschieber S. schrieb:
> In diese alten Rohre ziehst du garnichts mehr ein!
> Noch nichteinmal raus bekommst du die alten Dräte.
> Deren Isolation ist total verbacken mit dem Innenmaterial der Rohre.


Ich hab zahlreiche Verbindungsdosen vorgefunden und musste nicht über 
mehrere Kurven einziehen. Teilweise wurden schon PVC-isolierte Adern 
(rot-schwarz-grau und blau-gelb bei Kreuzschaltern) mit allerdings 
verhärteter Isolation vorgefunden. Ist halt in jedem Haus anders. Ich 
hatte da keine Probleme. Gelegentlich musste man auch zusätzlich am 
anderen NYM-Ende schieben. Hab dann als Einzelkämpfer das Zugseil 
umgelenkt und gleichzeitig gezogen und geschoben. Man wird halt 
erfinderisch. Nur in einem Fall wurde eine zusätzliche Dose gesetzt.

Wer an die alten mit Bitumen getränkten Adern natürlich zwei Heizöfen 
angeschlossen hat, der bekommt Schwierigkeiten.

Grüße von petawatt

von Stefan F. (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Wie wäre es, wenn dort ein Aufkleber/Schild im Sinne von
> "Nur für schutzisolierte Geräte zulässig" angebracht wird?

Sobald der Personenschutzschalter installiert ist, wird ein PEN Leiter 
nicht mehr funktionieren, weil er den Schutzschalter auslöst.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Udo S. schrieb:
> 
https://www.hager.de/wissen-weiterbildung/e-volution/schueler-und-auszubildende/fachwissen-elektrotechnik/brandschutzschalter-afdd/929810.htm
>
> Wieder was gelernt. Die kannte ich noch nicht, danke.

naja ....

Zitat von der Beschreibung:

"Wie funktioniert der Brandschutzschalter?

Der Schlüssel liegt in der Überwachung der Sinuswellen von Strom, 
Spannung und 120 weiteren Parametern."

Welche 120 weiteren Parameter kann man denn wohl noch (in einer 
Sinuswelle ?) überwachen mit diesem Schalter???? STAUN

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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Solche Steckdosen gibt es (auch) in Holland.

von Zeno (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> In diese alten Rohre ziehst du garnichts mehr ein!
> Noch nichteinmal raus bekommst du die alten Dräte.
> Deren Isolation ist total verbacken mit dem Innenmaterial der Rohre.

Würde ich so nicht sagen. Ich habe die Kabel immer problemlos heraus 
bekommen  und auch das Einziehen ging völlig problemlos. War auch gut 
so, da in dem einen Haus Stuckdecken waren die man nicht einfach 
aufstemmt.

Die alten Kabel waren in aller Regel verzinnte Kupfekabel die mit 
Guttapercha ummantelt wurden. Ein gewisser W.Siemens hat maßgeblich mit 
dazu beigetragen das dieses Material für Kabel eingesetzt wurde.
Zusätzlich zu dieser Guttaperchaummantelung wurden die Kabel meistens 
noch mit Textilfasern umsponnen, die mit einer vom Gefühl her 
wachsartigen Substanz getränkt wurden. Herausgezogene Kabel waren 
äußerlich meist eher glatt (wachsartig) und matt glänzend.
Die Installationsrohre  waren aus Zinkblech und innen mit in Teeröl 
getränkter Pappe ausgekleidet. Verklebt oder verbacken ist da nichts.

Problematisch bei den Kabeln war eigentlich nur, das das Isoliermaterial 
, da wo halbwegs ordentlich Luft ran kommt, verhärtet und brüchig wird 
und dann abplatzt. Hat man immer schön an den Anschlüssen der Lüster 
sehen können. Bei Dosen und Schaltern passierte das auch, aber gefühlt 
deutlich langsamer. Weiter drinnen im Rohr war das Kabel in aller Regel 
in Ordnung.

Auch diese alten Schalter und Steckdosen waren in aller Regel von hoher 
Qualität und sind bei sachgemäßen Gebrauch selten kaputt gegangen. Die 
Kontaktbuchsen der Steckdosen waren viel wertiger hergestellt als das 
heute der Fall ist. Heutzutage wird z.B. für die erforderliche 
Federwirkung die Elastizität des Materials ausgenutzt. Das war früher 
anders. Die Kontakte wurden aus Messing gefertigt und um diese 
Kontakthülse kam eine ringförmige Feder aus Federstahl. Das hat 
eigentlich ewig gehalten. Tödlich für diese Steckdosen war nur, wenn man 
Schutzkontaktstecker mit Gewalt eingesteckt hat, da diese Kontakte zu 
viel aufgeweitet haben. Die alten dafür vorgesehen Stecker wurden dann 
nicht mehr richtig geklemmt, wodurch sich der Übergangswiderstand 
erhöhte, was dann zu den bekannten Folgen führt.

Ich kann mich als Kind noch gut daran erinnern, das in den Wohnungen 
meiner Eltern solche alten Steckdosen und Kabel verbaut waren. Gut diese 
Häuser waren alle vor dem 2. Weltkrieg erbaut und da war das eine 
übliche Installationsweise. Zu DDR-Zeiten wurden solche Installationen 
auch nicht ohne Not erneuert - Installationsmaterial war halt auch 
knapp.

von Ben S. (bensch123)


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Sofort raus damit!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Wie wäre es, wenn dort ein Aufkleber/Schild im Sinne von
>> "Nur für schutzisolierte Geräte zulässig" angebracht wird?
>
> Sobald der Personenschutzschalter installiert ist, wird ein PEN Leiter
> nicht mehr funktionieren, weil er den Schutzschalter auslöst.

der sprichwörtliche Knaller wäre es, wenn 90 Jahre lang
in dem Haus mit dieser Installation kein Unfall passiert ist,
aber beim Umbau einer eine geballert bekommt.

:-]

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6323956 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl B. (gustav)


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Hi,
GEW Köln hat 1992 alle Hausanschlüsse abgeklemmt, bei denen Installation 
nicht über ordnungsgemäße Erder verfügten.
Ganz knallhartes Vorgehen, wenn EVU-Vorschriften nicht eingehalten 
werden.

ciao
gustav

von Zeno (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> der sprichwörtliche Knaller wäre es, wenn 90 Jahre lang
> in dem Haus mit dieser Installation kein Unfall passiert ist,
> aber beim Umbau einer eine geballert bekommt.

Davon kannste mal ausgehen.

Ich war vor 30 Jahren mal dienstlich in Nordkorea. Die sind bezüglich 
Elektroinstallation völlig schmerzfrei.
Da waren an vielen neueren Häusern in Pjöngjang, gleich neben dem 
Eingang kleine Holzkästchen montiert. Darin befad sich auf einer 
Keramikplatte so etwas 
https://cornelsen-experimenta.de/shop/de/Grundschule/Sachunterricht/Stromkreise/13499-Hebelschalter%2C+einpolig+.html 
- halt bloß in dreipolig. Die 3 Schaltzungen waren mit einem 
Holzstäbchen verbunden. Einen Griff zum Anfassen gab's nicht, man mußte 
da mit möglichst spitzen Fingen dazwischen greifen, wenn man den 
Schalter betätigen wollte. Das war übrigens der Hauptschalter für das 
ganze Haus.
Für unsere Anlage die wir dort montiert haben hatten sie auch so etwas 
als Hauptschalter vorgesehen, allerdiengs etwas hochwertiger mit 
zusätlichen 3 Sicherungen - das waren dünne Drähtchen die zwischen zwei 
Klemmen gespannt waren.
Bei der Straßenbeleuchtung waren alle Anschlußkästen in so ca 50cm Höhe 
generell offen. Meistens schauten da 2 dicke Drähte (so 8-10mm 
Durchmesser) heraus. Die waren abisoliert und da waren dann jeweils ein 
Klingeldraht herum gewickelt der nach oben zur Lampe führte.
Der Kram hat hat eigentlich auch funktioniert und es lagen auch keine 
Leute herum die vom Strom dahingerafft wurden. Offensichtlich wußte dort 
jeder jeder, da fasst man nicht an.

von M. K. (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> Oder muss die tödliche Gefahr sofort umgebaut
> werden?

Gemach, gemach...
Die Steckdose sagt doch laut und deutlich:
'HIER NUR SCHUTZISOLIERTE GERÄTE OHNE PE'
Der PE ist ein zusätzlicher Schutz, um berührbare Metallteile gegen 
einen Phasenschluss abzusichern.

Erstmal muss also die Isolation der Phase zerstört sein UND die muss 
dabei ans Metallgehäuse kommen, ohne dabei vorher einen Kurzschluss zu 
verursachen.
Also ich hatte noch niemals diesen ganz speziellen Fehler.

Was ich jedoch schon hatte:
Klassische Nullung, Null aber unterbrochen und dadurch die Phase über 
den Innenwiderstand des Gerätes auf PE gelegt.
Da wäre es mir erheblich lieber überhaupt keine PE Verbindung zu haben, 
statt eine die so aussieht wie, aber garkeine ist.
Erst festzustellen wenn man eine gefeuert bekommt und feststellt das von 
aktuellem Stand bis zu Nachkriegsbastelei jeder Zustand irgendwo 
vorkommt.
Bis zu Bitumenisolierten Kabeln, Seidenumsponnen, blanker Kupferdraht 
als Null etc. pp.

Nochmal klassische Nullung, aber der lustige Bastelfritze hat sich beim 
Umklemmen einer Steckdose vertan und damit bei dieser und drei folgenden 
Phase auf die PE Kontakte geklemmt, weil alle nachgerüsteten Steckdosen 
mit PE verkabelt wurden, die Einspeisung aber keinen hatte.
Ging jahrelang gut.
Dann schloss ich meinen Notebook im gefrästen Alu Gehäuse daran an, 
legte meinen Unterarm auf und schloss das Netzteil an.
Mann, war ich wach und angepisst danach ...

Was soll man tun? Einen Großteil der alten Häuser sofort stilllegen und 
Kernsanieren?
Alles runter bis aufs blanke Mauerwerk und erstmal Schlitze ziehen?
Völlig unvorstellbar.

Ich habe so eine alte Hütte und wenn ich das tun würde, könnte ich die 
auch gleich abreissen und neu bauen.
FI in die Hauptverteilung gesetzt, Augen zu und durch.

Viel gefährlicher als Deine Steckdose, sind die alten 
Schraubklemmverbindungen in den Abzweigdosen.
Extreme Brandgefahr weil die sich lockern.
Das passiert auch oft genug, ohne das die Versicherungen sich weigern 
den Schaden zu bezahlen weil seit 120Jahren kein E-Check mehr gemacht 
wurde.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Elektrofan schrieb:
> Solche Steckdosen gibt es (auch) in Holland.

Ja 2-P Steckdosen gibt es ausserhalb des Geltungsbereiches der 
*Richtlinien des VDE in der EU. Dort werden aber anderen Anforderungen 
gestellt was vor der Steckdose zu passieren hat.
bitte IMMER das Gesamtsystem betrachten.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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M. K. schrieb:
> Erstmal muss also die Isolation der Phase zerstört sein UND die muss
> dabei ans Metallgehäuse kommen, ohne dabei vorher einen Kurzschluss zu
> verursachen.
> Also ich hatte noch niemals diesen ganz speziellen Fehler.

Gehäuseschluss zwar nicht,
aber angegnagggelte Kabel von Ratten, Kaninchen, Hunden etc.
guck mal in eine Gitterbox mit E-Schrott.
Da hast Du jedes Mal solche Kabel mit dabei.

Bei nem Hund als Haustier geh ich ja noch mit,
aber wat man an all den anderen Knabber-Tieren finden kann...

von MaWin (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Netzspannung für Warmduscher

Meinst du diese Blankdraht-Durchlauferhitzer-Duschen:

https://vespaforum.de/viewtopic.php?f=26&t=27837&start=0

von Soul E. (Gast)


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M. K. schrieb:

> Die Steckdose sagt doch laut und deutlich:
> 'HIER NUR SCHUTZISOLIERTE GERÄTE OHNE PE'
> Der PE ist ein zusätzlicher Schutz, um berührbare Metallteile gegen
> einen Phasenschluss abzusichern.

Ansonsten erinnern Dich die Y-Kondensatoren im Netzfilter durch sanftes 
Kribbeln daran, dass es eigentlich keinen Grund gibt das Metallgehäuse 
zu berühren ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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M. K. schrieb:

> Viel gefährlicher als Deine Steckdose, sind die alten
> Schraubklemmverbindungen in den Abzweigdosen.
> Extreme Brandgefahr weil die sich lockern.

Märchen werden auch durch häufige Wiederholung nicht wahr.

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk L. schrieb:

> Eine Nachbarin hat in einem alten Fachwerkhaus noch einige dieser (siehe
> Foto) uralt Steckdosen ohne Schutzleiter.

Da in solche Steckdosen keine Schukostecker passen,
ist die Gefahr übershaubar.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Wenn ich mich richtig erinnere, hatten diese Bekelitsteckdosen nur 4,5mm 
Löcher für die 4mm dicken Stifte der dazugehörigen Stecker.

Ein Schukostecker mit seinen 5mm-Stiften dürfte da nicht passen.

von Rainer D. (rainer4x4)


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von Horst S. (petawatt)


Angehängte Dateien:

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Harald W. schrieb:
> M. K. schrieb:
>
>> Viel gefährlicher als Deine Steckdose, sind die alten
>> Schraubklemmverbindungen in den Abzweigdosen.
>> Extreme Brandgefahr weil die sich lockern.
>
> Märchen werden auch durch häufige Wiederholung nicht wahr.

Nach dem Unterklemmen von mehr als 2 Adern und Festziehen der 
Schraubverbindung muss man die alte Klemme axial nach links und rechts 
etwas verdrehen. Dann findet man eine schlechte Klemmung und kann die 
Schraube nachziehen. Wer das nicht durchführt, der hat gelegentlich 
Pech. Im beiliegenden Foto lockere Klemmung nach Montage durch 
Fachbetrieb.

Grüße von petawatt

von Rainer D. (rainer4x4)


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von Harald W. (wilhelms)


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Horst S. schrieb:

> Wer das nicht durchführt, der hat gelegentlich Pech.

Ich würde sagen, manche Menschen brauchen selbst für eine
gewöhnliche Schraubklemme eine Bedienungsanleitung. :-(

von Andreas B. (bitverdreher)


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MaWin schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Netzspannung für Warmduscher
>
> Meinst du diese Blankdraht-Durchlauferhitzer-Duschen:
>
> https://vespaforum.de/viewtopic.php?f=26&t=27837&start=0

Hat eigentlich wenig mit der Netzspannung zu tun. Hier in JP habe ich 
das noch nicht gesehen, aber in D für 230V schon. In Amiland scheint das 
wohl öfters vorzukommen.

von A. S. (Gast)


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Volker schrieb:
> Die würde ich ungern austauschen, habe aber mal
> gelesen, dass von denen eine Brandgefahr ausgeht.

da würde ich mir im Zweifel die Leistung anschauen. Wenn Statt 5*100W 
Glühlampen nun 5*5W LED da dran hängt, dann wäre die Leistung in dem 
Gehäuse maximal 1/4 davon. Und die hält es dann vermutlich aus.

von MaWin (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Im beiliegenden Foto lockere Klemmung nach Montage durch Fachbetrieb

Ja, die alten Klemmen mit massivem Messingkörper, die bauen keinen 
dauerhaften Druck auf.

Heutzutage sind Klemmen aus einem rundgebogenen Blech, das wird durch 
die Schraube oval unter dauerhafte Federspannung gesetzt. Damit sind 
sich lockernde Lüsterklemmen Geschichte.

von Achim H. (anymouse)


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M. K. schrieb:
> Nochmal klassische Nullung, aber der lustige Bastelfritze hat sich beim
> Umklemmen einer Steckdose vertan und damit bei dieser und drei folgenden
> Phase auf die PE Kontakte geklemmt, weil alle nachgerüsteten Steckdosen
> mit PE verkabelt wurden, die Einspeisung aber keinen hatte.

Oh, eine "Klassische Phasung" -- hatte ich auch mal, allerdings nur an 
einer Dose. Entdeckt habe ich sie durch die Verbindung Computer -- 
Audio-GND -- Antennenleitung -- Antennensteckdose.

Einziges Opfer waren zwei 0603 SMD 100R-Widerstände im Receiver.

von michael_ (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Wenn ich mich richtig erinnere, hatten diese Bekelitsteckdosen nur 4,5mm
> Löcher für die 4mm dicken Stifte der dazugehörigen Stecker.
>
> Ein Schukostecker mit seinen 5mm-Stiften dürfte da nicht passen.

Du kannst dich richtig erinnern, hast aber nicht alle gesehen.
Ich habe damals extra nachgemessen, als wir hier das Thema schonmal 
hatten.

von Wühlhase (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> Greift da noch der
> Bestandsschutz von ~1920? Oder muss die tödliche Gefahr sofort umgebaut
> werden?

Da das meinem Prof wichtig war das wir das verstanden haben:
Es gibt für E-Anlagen keinen Bestandschutz. Den Terminus gibt es 
irgendwo im Baurecht, aber du mußt die VDE-Normen beachten und dort gibt 
es das Wort Bestandschutz nicht. Es gibt nur lediglich keine 
Nachrüstpflicht.

Schwierig wird das Ganze, weil sich der Gesetzgeber in diesen Fragen 
ziemlich aus der Affäre gezogen hat. Aus Gesetzgebersicht kann im 
Prinzip jeder Hinz und Kunz an seiner E-Anlage machen wozu er lustig ist 
(die Technischen Anschlußbedingungen der EVUs sehen das z.B. allerdings 
ganz anders - weiß auch nicht jeder Elektriker), solange eine Gefährdung 
ausgeschlossen ist und die Anlage sicher gebaut ist. Was das genau 
heißt, läßt der Gesetzgeber offen. Es gibt vom Gesetzgeber auch keine 
Pflicht die VDE-Normen einzuhalten, allerdings liegt im Falle das man 
sich nach einem Unfall an der Anlage juristisch verantworten muß, die 
Anfangsvermutung vor daß die Anlage sicher war, wenn man die VDE-Normen 
beachtet hat.

Letztendlich sieht es so aus: Ja, du darfst die Bakelitsteckdosen lassen 
wie sie sind. Falls durch die E-Anlage Sach- oder Personenschäden 
entstehen und diese vor Gericht nachverhandelt werden, dann solltest du 
schon eine überzeugende Begründung haben warum die Anlage nicht erneuert 
wurde (was eigentlich unmöglich ist).
Also bleibt die Risikobewertung am Ende bei dir hängen.

von Paul (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Aus Gesetzgebersicht kann im
> Prinzip jeder Hinz und Kunz an seiner E-Anlage machen wozu er lustig ist
> (die Technischen Anschlußbedingungen der EVUs sehen das z.B. allerdings
> ganz anders - weiß auch nicht jeder Elektriker)

Alles nach dem Zähler liegt in Verantwortung des Hauseigentümers. Das 
weiß auch nicht jeder Elektriker bzw will es nicht wissen weil er Geld 
machen will. Die Technischen Anschlußbedingungen gelten nicht für den 
Bereich nach dem Zähler.

von michael_ (Gast)


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Was meckern manche hier gegen Bakelit?
Nur weil es alt ist?

Es ist schwerer brennbar wie die neumodische Thermoplaste.
Und oft befindet sich unter der Bakelitabdeckung die Schalteinheit aus 
Porzellan.

von M. K. (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Viel gefährlicher als Deine Steckdose, sind die alten
>> Schraubklemmverbindungen in den Abzweigdosen.
>> Extreme Brandgefahr weil die sich lockern.
>
> Märchen werden auch durch häufige Wiederholung nicht wahr.

Ach?
Dann waren die verbrannten Kabel in meinen Abzweigdosen Märchen?
Übergangswiderstand sagt Dir aber was?

Beitrag #6325878 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Horst S. schrieb:
>>> Viel gefährlicher als Deine Steckdose, sind die alten
>>> Schraubklemmverbindungen in den Abzweigdosen.
>>> Extreme Brandgefahr weil die sich lockern.
>>
>> Märchen werden auch durch häufige Wiederholung nicht wahr.

Ich musste wegen einer brennenden Abzweigdose hinter den Küchenmöbeln 
mal einen Notdienst rufen. Genauer gesagt brannte das Kabel (obwohl 
Stromlos) munter unter dem Putz weiter und hinterließ eine qualmende 
braune "Bremsspur".

von M. K. (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Wer das nicht durchführt, der hat gelegentlich
> Pech.

Ich renoviere seit einiger Zeit ein altes Haus.
Jede alte Abzweigdose (Messingschrauben, Porzelankörper) hat gelockerte 
Schraubverbindungen.
Altes Material und Jahrzehnte der Wärmeausdehnung und Schrumpfung.
Das kann kaum bei der Installation passiert sein, dazu ist das viel zu 
häufig und zu locker.
Federscheiben gab es da nicht.

Einige Kabel sind bereits auf mehrere cm verschmorrt.
Licht flackerte, fiel aus, Lichtblitze hinter der Tapete.

Ich habe alles durch Wago Klemmen ersetzt.
Das hält wieder für 100J.

Harald W. schrieb:
> Ich würde sagen, manche Menschen brauchen selbst für eine
> gewöhnliche Schraubklemme eine Bedienungsanleitung. :-(
Schnack, schnack, schnack ....

von Harald W. (wilhelms)


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M. K. schrieb:

> Dann waren die verbrannten Kabel in meinen Abzweigdosen Märchen?
> Übergangswiderstand sagt Dir aber was?

Nein, die Klemmen wurden falsch montiert.

von Maxe (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich musste wegen einer brennenden Abzweigdose hinter den Küchenmöbeln
> mal einen Notdienst rufen.
Bei mir in der Gegend heisst man das Feuerwehr~

von Stefan F. (Gast)


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Maxe schrieb:
> Bei mir in der Gegend heisst man das Feuerwehr

Die 112 hat den Fall an den Notdienst der Stadtwerke weiter geleitet, 
und die haben sich auch darum gekümmert, einschließlich eine 
provisorischen Versorgung für den Kühlschrank.

von MaWin (Gast)


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Paul schrieb:
> Die Technischen Anschlußbedingungen gelten nicht für den Bereich nach
> dem Zähler.

Doch, natürlich. Sind ja fest mit dem Netz des Energieversorgers 
verbunden.

von michael_ (Gast)


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M. K. schrieb:
> Ich renoviere seit einiger Zeit ein altes Haus.
> Jede alte Abzweigdose (Messingschrauben, Porzelankörper) hat gelockerte
> Schraubverbindungen.
> Altes Material und Jahrzehnte der Wärmeausdehnung und Schrumpfung.
> Das kann kaum bei der Installation passiert sein, dazu ist das viel zu
> häufig und zu locker.
> Federscheiben gab es da nicht.

Wozu? Federscheiben kenn ich da nicht.
Und was hast du gegen Pozellan und Messingschrauben?

...
> Ich habe alles durch Wago Klemmen ersetzt.
> Das hält wieder für 100J.

Du erlebst es ja nicht!
Ich kenne genug Steckdosen mit Steckkontakten.
Für 16A werden aber schon mit 10A schän warm.

von Stefan F. (Gast)


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Als ich in den 90er Jahren in der Ausbildung war, wurden wir 
ausdrücklich vor Steckbaren Klemmen gewarnt. Die Federkontakte würden 
sich langfristig lockern und taugen nicht für Ströme über 16A.

Heute sieht man das wohl lockerer. Das Material ist vermutlich auch 
besser geworden.

Aber: Wenn damals die Schraubklemmen bevorzugt wurden, dann können sie 
nicht so schrecklich schlecht sein. Dass sie sich mal lockern und nach 
einigen KJahren alle nachgezogen werden müssen, ist auch nicht neu. Das 
stand schon damals in den Lehrbüchern. Macht nur keiner.

von M. K. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Federkontakte würden
> sich langfristig lockern und taugen nicht für Ströme über 16A.
Ist bei 16A Automaten ja kein Drama.

Stefan ⛄ F. schrieb:

> Dass sie sich mal lockern und nach
> einigen KJahren alle nachgezogen werden müssen, ist auch nicht neu. Das
> stand schon damals in den Lehrbüchern. Macht nur keiner.

Harald W. schrieb:
> Nein, die Klemmen wurden falsch montiert.
Sagt Deine Glaskugel?
Du weißt also mehr über die Abzweigklemmen in meinem Haus als ich, der 
direkt davor steht und die Ergebnisse nach Jahrzehnten sieht?

Also was jetzt ?
Alles nur Blödsinn oder ja, die lockern sich?
Ich würde gerne mal sehen wie jemand alle paar Jahre seine Tapeten 
abreisst um an die Abzweigdosen dahinter zu kommen, damit er die 
Schrauben nachzieht.

michael_ schrieb:
> Und was hast du gegen Pozellan und Messingschrauben?
Garnichts.
Das war damals nunmal Stand der Technik.
Ich habe auch nur beschrieben das sich das durchaus lockert und das 
nicht ungefährlich ist.

von Stefan F. (Gast)


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M. K. schrieb:
> Ich würde gerne mal sehen wie jemand alle paar Jahre seine Tapeten
> abreisst

Oder den Kleiderschrank abbaut.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Wenn damals die Schraubklemmen bevorzugt wurden, dann können sie
> nicht so schrecklich schlecht sein. Dass sie sich mal lockern und nach
> einigen KJahren alle nachgezogen werden müssen, ist auch nicht neu. Das
> stand schon damals in den Lehrbüchern. Macht nur keiner.

Ich habe hier im Forum schon mehrfach meinen über 30 Jahre alten
"Sicherungskasten" erwähnt. Als mein Wohnzimmerlicht flackerte,
habe ich die Schraubklemmen überprüft. Von den gefühlt 50 Schrau-
ben war nur eine einzige locker und alle anderen 49 fest. Da liegt
die Vermutung nahe, das diese eine Schraube schon beim Bau nicht
richtig festgezogen wurde. (Vielleicht war gerade Feierabend und
der "Eli" hat um Punkt vier den Schraubenzieher fallengelassen)

von Thomas U. (charley10)


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Harald W. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>
>> Wenn damals die Schraubklemmen bevorzugt wurden, dann können sie
>> nicht so schrecklich schlecht sein. Dass sie sich mal lockern und nach
>> einigen KJahren alle nachgezogen werden müssen, ist auch nicht neu. Das
>> stand schon damals in den Lehrbüchern. Macht nur keiner.
>
> Ich habe hier im Forum schon mehrfach meinen über 30 Jahre alten
> "Sicherungskasten" erwähnt. Als mein Wohnzimmerlicht flackerte,
> habe ich die Schraubklemmen überprüft. Von den gefühlt 50 Schrau-
> ben war nur eine einzige locker und alle anderen 49 fest. Da liegt
> die Vermutung nahe, das diese eine Schraube schon beim Bau nicht
> richtig festgezogen wurde. (Vielleicht war gerade Feierabend und
> der "Eli" hat um Punkt vier den Schraubenzieher fallengelassen)

...oder es war AlCu verbaut?

von Stefan F. (Gast)


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Thomas U. schrieb:
> oder es war AlCu verbaut

Keine Ahnung, könnte sein. Ich hatte vorher noch nie brennende Kabel 
gesehen.

von Thomas U. (charley10)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> oder es war AlCu verbaut
>
> Keine Ahnung, könnte sein. Ich hatte vorher noch nie brennende Kabel
> gesehen.

Das hat nix mit brennen zu tun. AlCu war zu DDR-Zeiten recht üblich. 
Kern aus Alu und dünn mit Kupfer ummantelt. Das hatte die 
Fliesseigenschaften und den Querschnitt von Alu und lockerte 
entsprechend nach Jahren und Belastung die Klemmen, sah aber äußerlich 
wie Kupfer aus und war sogar problemlos lötbar. Bei dieser Idee hatte 
wohl das berüchtigte 'NeuererUNwesen' zugeschlagen. ☹️

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Thomas U. schrieb:
> AlCu war zu DDR-Zeiten recht üblich.
> Kern aus Alu und dünn mit Kupfer ummantelt. Das hatte die
> Fliesseigenschaften und den Querschnitt von Alu und lockerte
> entsprechend nach Jahren und Belastung die Klemmen,

Welche "bessere" Verbindungstechnik ausser Schraubklemmen wäre denn 
damals oder heute möglich für Alu-Strom-Kabel?

von Thomas U. (charley10)


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Wegstaben V. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> AlCu war zu DDR-Zeiten recht üblich.
>> Kern aus Alu und dünn mit Kupfer ummantelt. Das hatte die
>> Fliesseigenschaften und den Querschnitt von Alu und lockerte
>> entsprechend nach Jahren und Belastung die Klemmen,
>
> Welche "bessere" Verbindungstechnik ausser Schraubklemmen wäre denn
> damals oder heute möglich für Alu-Strom-Kabel?

Das waren damals (und heute?) Presshülsen. Das sind mit Fett gefüllte 
AL-Hülsen, in die die abisolierten Kabelenden gesteckt wurden und mit 
einer Presszange unlösbar und dauerhaft verbunden wurden. Anschliessend 
mit einer übergeschobenen Plastikhülse isoliert. Mir ist kein Fall 
bekannt, bei dem diese Verbindung Probleme verursacht hätte.
Die gab es mit und ohne Punkt, also für 3 oder 4 Kabel je 2,5mm2.

von Sven L. (sven_rvbg)


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AlCu gibt es auch heute noch im Schaltschrankbau für Sammelschienen.

Und Aluminiumkabel sind heute noch in der Energieverteiltechnik / 
Netzbau üblich.

Da werden dann Alukabelschuhe gepresset oder geschraubt, welche wiederum 
an Trennerleisten geschraubt werden. An den Kabelschuhen, die geschraubt 
werden, sind Abreisschrauben dran, welche mit Schlagschrauber montiert 
werden.

Da ist am Ende auch nichts mit nachziehen.

Oft wird Alu vielleicht auch schlechter gemacht, als es tatsächlich ist.

Wie oben schon jemand geschrieben hat, bei der Verarbeitung von Alu ist 
die Oxidschicht zu entfernen. und der Leiter mit entsprechendem 
Schutzfett zu "versiegeln"

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas U. schrieb:

> Harald W. schrieb:

>> Von den gefühlt 50 Schrauben
>> war nur eine einzige locker und alle anderen 49 fest. Da liegt
>> die Vermutung nahe, das diese eine Schraube schon beim Bau nicht
>> richtig festgezogen wurde. (Vielleicht war gerade Feierabend und
>> der "Eli" hat um Punkt vier den Schraubenzieher fallengelassen)
>
> ...oder es war AlCu verbaut?

Nein, allerdings habe ich damit keinerlei Erfahrung. Solche Drähte
waren in Westdeutschland m.W. auch nie üblich. Hat AlCu denn andere
Federeigenschaften als Rein-Cu?

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas U. schrieb:

> AlCu war zu DDR-Zeiten recht üblich.
> Kern aus Alu und dünn mit Kupfer ummantelt.

Sog. Cupal gabs auch schon in der Vorkriegszeit. Ich habe eine
entsprechende Beschreibung in einem alten Fachbuch gefunden.

von MaWin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Hat AlCu denn andere
> Federeigenschaften als Rein-Cu?

Quasi gar keine. 2 Mal hin und her gebogen, schon abgebrochen, davor 
schon querschnittsverringernde Risse. Alu kannste nicht knicken :-)

Und Kupfer ums Alu als CCA ? Im Osten wohl eher nicht, daher dort die 
Vaseline damit es erst in 10 Jahren gammelt und nicht gleich jetzt.

CCA ist doch wohl eher eine Erfindung der Lautsprecherkabelverhökerer, 
damit's kupferfarben aussieht unter der transparenten Hülle.

von Dieter R. (drei)


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MaWin schrieb:

> Und Kupfer ums Alu als CCA ? Im Osten wohl eher nicht...

Dann lies mal Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kupferkaschiertes_Aluminium

oder hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kabelwerk_Oberspree
Kombinat VEB KWO bis zum Ende der DDR

oder hier:

https://www.elektropraktiker.de/ep-2004-08-616-616.pdf?eID=tx_nawsecuredl&falId=6748&hash=42e226d1fe58639aed3be42777ec66c1
Bestandsschutz für Al-Leitungen

von Thomas U. (charley10)


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Harald W. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>
>> AlCu war zu DDR-Zeiten recht üblich.
>> Kern aus Alu und dünn mit Kupfer ummantelt.
>
> Sog. Cupal gabs auch schon in der Vorkriegszeit. Ich habe eine
> entsprechende Beschreibung in einem alten Fachbuch gefunden.

Danke für den Hinweis. Ich war bisher der Meinung, das sei eine 
Erfindung aus dem unsäglichen Neuererunwesen.
Allerdings sehe ich die Biegefähigkeit neuer Leitingen aus Al nicht ganz 
so tragisch. Bei entsprechendem Biegeradius kein größeres Problem. 
Sollte allerdings das Ende mal sehr warm geworden sein und die 
Isolierung schon dunkel und bröckelig...

von Gerald K. (geku)


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Wühlhase schrieb:
> Letztendlich sieht es so aus: Ja, du darfst die Bakelitsteckdosen lassen
> wie sie sind. Falls durch die E-Anlage Sach- oder Personenschäden
> entstehen und diese vor Gericht nachverhandelt werden, dann solltest du
> schon eine überzeugende Begründung haben warum die Anlage nicht erneuert
> wurde (was eigentlich unmöglich ist).

Denkmalschutz?

https://www.elektro.net/themen/denkmalschutz/

von michael_ (Gast)


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AlCu ist mir aus der DDR nur bei Koaxkabeln bekannt.

Thomas U. schrieb:
> Das waren damals (und heute?) Presshülsen. Das sind mit Fett gefüllte
> AL-Hülsen, in die die abisolierten Kabelenden gesteckt wurden und mit
> einer Presszange unlösbar und dauerhaft verbunden wurden. Anschliessend
> mit einer übergeschobenen Plastikhülse isoliert.

Das gab es auch als Aufdrehhülsen. Mit Vaseline gefüllt.

von Zeno (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Oft wird Alu vielleicht auch schlechter gemacht, als es tatsächlich ist.

Wenn man es ordentlich verarbeitet macht es keine Probleme. Wichtig ist 
halt das man die Ader z.B. beim Abisolieren nicht anritzt, weil dann das 
Kabel genau an dieser Stelle bricht. Wenn man das beachtet und dann noch 
die schon erwähnten Presshülsen verwendet ist alles gut. Ich hatte 
seinerzeit keine Presshülsen und habe deshalb die damals üblichen 
Abzweigdosen benutzt. Die waren in der DDR für Alu ausgelegt 
(Schraubenköpfe breiter, Auflagefläche für's Kabel größer, pro Schraube 
konnten nur 2 Kabel geklemmt werden, dafür gab es pro Klemmstelle 2 
Schrauben). Da mir diese einfache Klemmerei so nicht sicher genug war 
habe ich es anders gemacht. Ich habe mir lange Schrauben mit 
Elektrogewinde (M3,5) besorgt. An die Kabel wurden Ösen gebogen und dann 
gings immer Öse/U-Scheibe/Öse... und unter den Schraubenkopf auch noch 
ne U-Scheibe, ordentlich festgezogen und zum Ende noch mit etwas 
Vaseline eingepinselt. Nach einem Jahr noch mal kontrolliert und 
nachgezogen - da war bei dieser Methode noch alles fest.
Ansonsten auch generell Ösen gebogen wo dies möglich war.
Macht zwar Arbeit aber lohnt sich am Ende.

von Dieter R. (drei)


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Gerald K. schrieb:

> Denkmalschutz?
>

Im Bescheid der Denkmalschutzbehörde steht, welche Bestandteile des 
Gebäudes den Denkmalcharakter bestimmen. Wenn da drinsteht, dass die 
Elektroanlage unter Denkmalschutz steht ...

von Dirk L. (garagenwirt)


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Dieter R. schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>
>> Denkmalschutz?
>>
>
> Im Bescheid der Denkmalschutzbehörde steht, welche Bestandteile des
> Gebäudes den Denkmalcharakter bestimmen. Wenn da drinsteht, dass die
> Elektroanlage unter Denkmalschutz steht ...

Deswegen muss man aber nicht sterben wie Anno dazumal. Eine vernünftige 
Elektrik, dezent angebracht zur heutigen Nutzung sollte auch in einem 
Denkmal machbar sein.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Dirk L. schrieb:
> Deswegen muss man aber nicht sterben wie Anno dazumal. Eine vernünftige
> Elektrik, dezent angebracht zur heutigen Nutzung sollte auch in einem
> Denkmal machbar sein.

Und es gibt nun seit ein paar Jahren Material, das aussieht wie damals.

Vom der Steckdose, über den Drehschalter bishin zur Porzelan 
Kellerleuchte.

Auch Leitung, die Aussehen wie damals gibt es.

In Gebäuden, in dennen es zum Charakter passt sicher nicht verkehrt.

von Dirk L. (garagenwirt)


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Sven L. schrieb:
> Dirk L. schrieb:
>> Deswegen muss man aber nicht sterben wie Anno dazumal. Eine vernünftige
>> Elektrik, dezent angebracht zur heutigen Nutzung sollte auch in einem
>> Denkmal machbar sein.
>
> Und es gibt nun seit ein paar Jahren Material, das aussieht wie damals.
>
> Vom der Steckdose, über den Drehschalter bishin zur Porzelan
> Kellerleuchte.
>
> Auch Leitung, die Aussehen wie damals gibt es.
>
> In Gebäuden, in dennen es zum Charakter passt sicher nicht verkehrt.

Alles richtig soweit.
Hier dreht sich aber alles um die alten 2 poligen Steckdosen ohne 
Schutzleiter. Die waren und sind gefährlich. Unsichtbare Kontakte zum 
Nachrüsten gibt es meines Wissens nach nicht

von René H. (mumpel)


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● J-A V. schrieb:
> Wie wäre es, wenn dort ein Aufkleber/Schild im Sinne von
> "Nur für schutzisolierte Geräte zulässig"
>
> angebracht wird?

Sowas interessiert doch niemanden. Bei uns auf Arbeit gibt es eine 
Steckdose mit dem Hinweis "Nur für Betriebsmittel der Schutzklasse II", 
aber irgendwer hat da ein Gerät der Schutzklasse I eingesteckt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> Sowas interessiert doch niemanden.

evtl eine Versicherung? wie siehts hier aus,
gibts da schon Bestimmungen?

Wenn Warnschild vorhanden, zahlt niemand wenns zum Unfall kommt?

von René H. (mumpel)


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Dann musst Du den Bürgern aber unterstellen, dass sie die Schutzklassen 
kennen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Man unterstellt den Bürgen in anderen Bereichen
noch wesentlich mehr Kompetenz

z.B. im Lebensmittelbereich
in Erfahrung zu bringen, was "MV 006" auf der Milch bedeutet

Da wird man ja wohl genauso 3 Stecker unterscheiden können

von René H. (mumpel)


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● J-A V. schrieb:
> Da wird man ja wohl genauso 3 Stecker unterscheiden können

Aber wer weiss schon weshalb die Stecker unterschiedlich sind. Ich 
bekomme immer "Ist mir doch egal" zur Antwort.

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mir auch ;-)

von MaWin (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>
> Denkmalschutz?
>
> Im Bescheid der Denkmalschutzbehörde steht, welche Bestandteile des
> Gebäudes den Denkmalcharakter bestimmen. Wenn da drinsteht, dass die
> Elektroanlage unter Denkmalschutz steht ...

Also von einem benachbarten Schlossherren weiss ich, dass sie ihm 
vorgeschrieben haben, die 'alten' Drehschalter (von Manufaktum etc.) 
einzubauen bei der Elektrosanierung, obwohl das Schloss irgendwie von 
14xx war, Lichtschalter also sicherlich nicht historisch korrekt waren. 
Aber die Räume sahen saniert schon gut aus und es gab eine 
Altinstallation (wahrscheinlich von 1900..) mit diesen Schaltern. Aber 
die Steckdosen wurden Schuko.

von michael_ (Gast)


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Bei einem Schloß von 1400 sind auch Steckdosen von 1900 nicht 
historisch.
Auf die paar hundert Jahre kommt es auch nicht an, wenn man welche von 
2020 einbaut.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Bei einem Schloß von 1400 sind auch Steckdosen von 1900 nicht
> historisch.
> Auf die paar hundert Jahre kommt es auch nicht an, wenn man welche von
> 2020 einbaut.

also wen man ein Rathaus aus den 1960er Jahren denkmalschützen kann
(Mam will keine Asbestsanierung vornehmen),
kann man sicher auch eine E-Inst aus dem Jugendstil schützen.

von Dieter R. (drei)


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MaWin schrieb:
> Dieter R. schrieb:
>> Gerald K. schrieb:
>>
>> Denkmalschutz?
>>
>> Im Bescheid der Denkmalschutzbehörde steht, welche Bestandteile des
>> Gebäudes den Denkmalcharakter bestimmen. Wenn da drinsteht, dass die
>> Elektroanlage unter Denkmalschutz steht ...
>
> Also von einem benachbarten Schlossherren weiss ich, dass sie ihm
> vorgeschrieben haben, die 'alten' Drehschalter (von Manufaktum etc.)
> einzubauen bei der Elektrosanierung, obwohl das Schloss irgendwie von
> 14xx war, Lichtschalter also sicherlich nicht historisch korrekt waren.
> Aber die Räume sahen saniert schon gut aus und es gab eine
> Altinstallation (wahrscheinlich von 1900..) mit diesen Schaltern. Aber
> die Steckdosen wurden Schuko.

Die Story glaube ich dir nicht, es sei denn, du bringst einen konkreten 
Beleg dafür.

Ich glaube gerne, dass er das mit dem Denkmalschutz so abgesprochen 
hat, wie er alle Renovierungsmaßnahmen mit dem Denkmalschutz absprechen 
muss. Dass es aber eine Auflage war, kann ich mir (nach langjährigen 
Erfahrungen mit dem Denkmalschutz) nicht vorstellen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Dieter R. schrieb:
>> Also von einem benachbarten Schlossherren weiss ich, dass sie ihm
>> vorgeschrieben haben, die 'alten' Drehschalter (von Manufaktum etc.)
>> einzubauen bei der Elektrosanierung, obwohl das Schloss irgendwie von
>> 14xx war, Lichtschalter also sicherlich nicht historisch korrekt waren.
>> Aber die Räume sahen saniert schon gut aus und es gab eine
>> Altinstallation (wahrscheinlich von 1900..) mit diesen Schaltern. Aber
>> die Steckdosen wurden Schuko.
>
> Die Story glaube ich dir nicht, es sei denn, du bringst einen konkreten
> Beleg dafür.
>
> Ich glaube gerne, dass er das mit dem Denkmalschutz so abgesprochen hat,
> wie er alle Renovierungsmaßnahmen mit dem Denkmalschutz absprechen muss.
> Dass es aber eine Auflage war, kann ich mir (nach langjährigen
> Erfahrungen mit dem Denkmalschutz) nicht vorstellen.
Das kommmt auf den Zustand des Gebäudes an, als es geschützt wurde. Wenn 
das damals mit Drehschaltern ausgestattet war, ist die Auflage 
plausibel. Merke: es wird nicht der Zustand aus dem 14. Jh geschützt, 
sondern derjenige zum Zeitpunkt des Schutzes. So kann dann zB 
Isolierverglasung zulässig sein, nicht aber Kunststoffrahmen.
Umgekehrt kann das bedeuten, dass der "echtere" Zustand nicht 
wiederhergestellt werden darf, weil irgendwann um 1920 herum schon 
einmal saniert worden war.

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk L. schrieb:

> Hier dreht sich aber alles um die alten 2 poligen Steckdosen ohne
> Schutzleiter. Die waren und sind gefährlich.

Komisch, auch heutzutage gibt es jede Menge Geräte, die über
zweipolige Stecker angeschlossen werden, ohne das man die als
besonders gefährlich ansieht.

von MaWin (Gast)


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Dieter R. schrieb:
> Ich glaube gerne, dass er das mit dem Denkmalschutz so abgesprochen hat,
> wie er alle Renovierungsmaßnahmen mit dem Denkmalschutz absprechen muss.
> Dass es aber eine Auflage war, kann ich mir (nach langjährigen
> Erfahrungen mit dem Denkmalschutz) nicht vorstellen

Abgesprochen oder Auflage, wo soll da der Unterschied sein, wenn du es 
anders machst als du es mit dem Denkmalpfleger abgesprochen hast, hast 
du jedenfalls ein Problem.

Das Anwesen gehört inzwischen Jägermeister-Mast.

von Gerald K. (geku)


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Der FI-Schutzschalter funktioniert auch ohne Schutzleiter. Dessen 
Funktion  beruht doch darauf  dass der Strom nicht auf Phase und 
Neutralleiter beschränkt bleibt, sodern einen "Abkürzer" über  "Erde" 
nimmt. Ob die Erde durch  den Schutzleiter, Wasserhahn oder feuchte 
Mauer gebildet wird ist für die Funktion bedeutungslos solange der 
Auslösestrom z B. 30mA überschreiten wird.

So gesehen ist der Schutz auch bei der uralt Steckdose ohne Schutzleiter 
gegeben, oder?


Ein Experte erklärte mir , dass es vor Einsatz des FIs durch 
"Hereintragen" der Erde zu vielen Unfällen gekommen ist.

Z.B. defektes Kabel und Elektrowerkzeug mit über PE geerdetem 
Metallgriff. Letztenendes floss der Strom vom defekten Kabel über den 
Körper zum Metallgriff.  Wäre der Metallgriff nicht geerdert gewesen, 
dann wäre in einem trockenen Raum nichts passiert.

Der Schutz durch  Nullung  wäre nur zustande gekommen wenn  das defekte 
Kabel mit der Phase direkt mit dem Metallgriff in Verbindung gekommen 
wäre.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Dirk L. schrieb:
> Alles richtig soweit.
> Hier dreht sich aber alles um die alten 2 poligen Steckdosen ohne
> Schutzleiter. Die waren und sind gefährlich. Unsichtbare Kontakte zum
> Nachrüsten gibt es meines Wissens nach nicht

Da magst Du recht haben, irgendwo muss auch die Liebe zum alten Scheiß 
aufhören, der gesunde Menschenverstand anfangen und dann muss man 
einfach umrüsten und darf nicht über Bestandsschutz und solchen Mist 
diskutieren.

von Harald W. (wilhelms)


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Sven L. schrieb:

> irgendwo muss auch die Liebe zum alten Scheiß
> aufhören, der gesunde Menschenverstand anfangen und dann muss man
> einfach umrüsten und darf nicht über Bestandsschutz und solchen Mist
> diskutieren.

Ich verstehe nicht, was Du für ein Problem mit diesen zweipoligen
Steckdosen hast.

von Oliver W. (oli2)


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Hallo!

Es gibt auch aktuelle Zweipolige Steckdosen ;) :

https://www.ebay.de/itm/Elso-Doppel-Europasteckdo-ELG275914-IP20-weiss-Steckdosen-Kunststoff-/402308024241?_trksid=p2385738.m4383.l4275.c10

https://www.ebay.de/itm/Kombi-Steckdose-GIRA-Standard-55-E2-Glasrahmen-KLEIN55-2x-Eurostecker-/221759950447

Aber grundsätzlich sollte man so eine alte Installation sowieso mal 
überholen. Man setzt für eine Elektroinstallation üblicherweise eine 
Lebensauer von 30 bis 50 Jahren an. Ob man bei 100 Jahren noch von 
Bestandschutz reden kann bezweifle ich stark.

Oli

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gerald K. schrieb:
> Ein Experte erklärte mir , dass es vor Einsatz des FIs durch
> "Hereintragen" der Erde zu vielen Unfällen gekommen ist.

u.A. daher ja auch mein Kommentar oben:

Beitrag "Re: Uralt Steckdose ohne Schutzleiter"

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Oliver W. schrieb:
> Es gibt auch aktuelle Zweipolige Steckdosen ;) :

in die Du dann aber keinen SchuKo Stecker rein bekommst.

von Harald W. (wilhelms)


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● J-A V. schrieb:
> Oliver W. schrieb:
>> Es gibt auch aktuelle Zweipolige Steckdosen ;) :
>
> in die Du dann aber keinen SchuKo Stecker rein bekommst.

In die alten auch nicht.

von michael_ (Gast)


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Doch!

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> Doch!

Nimmst Du da einen Hammer, um den Schukostecker reinzuquälen?

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> "Eine elektrische Anlage muss verändert werden (kein Bestandsschutz),
> wenn ... am Ende ihrer Lebensdauer (Betriebszeit üblicherweise ca. 40
> Jahre) angekommen sind."

Der feuchte Traum eines jeden Elektrikers.

Aber weit weit weg von jeder realen gesetzlichen oder 
versorgerdiktierten  Anforderung.
Vergiss also diese faktenverschiebenden "wir wollen auch wie die 
Heizungsbauer dem Immobilienbesitzer regelmässig zwangsbeglücken dürfen" 
Pamphlete.

Gerald K. schrieb:
> So gesehen ist der Schutz auch bei der uralt Steckdose ohne Schutzleiter
> gegeben, oder?

Glaubst du, daß in einem Haus, in dem Steckdosen von 1930 istelliert 
sind, auch ein FI vorhanden ist ? Träum weiter. Zudem würden im Haus 
hoffentlich auch ein paar Schukosteckdosen sein. Und DANN kann man 
keinen FI (nachträglich) installieren, denn er löst dann immer ungewollt 
aus.

Siehe: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#M

von Thomas U. (charley10)


Angehängte Dateien:

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Das angehängte Bild kenne ich noch aus der Kindheit (50er/60er). Mutter 
bügelte damit relativ gut beleuchtet auf dem Küchentisch und erfreut 
sich auch heute noch guter Gesundheit. War eben auch eine Zeit mit mehr 
Nachdenken und Eigenverantwortung (die ich trotzdem nicht zurück haben 
möchte).

Zu diesem erstgenannten Steckdosentyp fällt mir spontan der Zustand 
meiner ersten Wohnung 1983 ein. Altbau. Im 'Kinderzimmer' ein Schalter 
am Türrahmen befestigt und darunter diese Steckdose aus Bakelit.
Darin steckte ein Stecker, von dem als Kabel ein transparentes 
UKW-Bandkabel (120 Ohm) wegging. Dieses war mit Reißzwecken(!) am 
Türrahmen und unten an der Kehrleiste befestigt. Es endete in einem 
STECKER(!), der wiederum in einer Steckdose steckte und die ca. 30cm 
darüber befindliche zweite Steckdose versorgte. Leider habe ich damals 
keine Fotos davon gemacht.
Die Vormieterin ist aber offensichtlich nicht an 'klein, schwarz und 
hässlich' von uns gegangen...

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich weiss garnicht,
wann ich das letzte mal etwas mit Körperschluss hatte.
OK, 'ne Gartenpumpe liess mal den FI kommen,
aber das ist bei solchen Dingern ja schon quasi Pflicht.
Strom und Wasser geht eben doch nicht auf Dauer.

Thomas U. schrieb:
> Darin steckte ein Stecker, von dem als Kabel ein transparentes
> UKW-Bandkabel (120 Ohm) wegging. Dieses war mit Reißzwecken(!) am
> Türrahmen und unten an der Kehrleiste befestigt.

Isolationsabstände voll eingehalten - oder so ;-)
Wenn aber an sowat jetzt keine Heizgeräte hängen,
sondern mal ein Radio...

von Thomas U. (charley10)


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● J-A V. schrieb:
> Ich weiss garnicht,
> wann ich das letzte mal etwas mit Körperschluss hatte.
> OK, 'ne Gartenpumpe liess mal den FI kommen,
> aber das ist bei solchen Dingern ja schon quasi Pflicht.
> Strom und Wasser geht eben doch nicht auf Dauer.
>
> Thomas U. schrieb:
>> Darin steckte ein Stecker, von dem als Kabel ein transparentes
>> UKW-Bandkabel (120 Ohm) wegging. Dieses war mit Reißzwecken(!) am
>> Türrahmen und unten an der Kehrleiste befestigt.
>
> Isolationsabstände voll eingehalten - oder so ;-)
> Wenn aber an sowat jetzt keine Heizgeräte hängen,
> sondern mal ein Radio...

Vermutlich aber die Heizdecke vom Bett da der Raum sonst nicht heizbar 
war.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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150W? ist jetzt auch noch nicht sooo der Knaller.
Das kriegste noch durch'n Telefondraht durch.

von michael_ (Gast)


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Harald W. schrieb:
> michael_ schrieb:
>
>> Doch!
>
> Nimmst Du da einen Hammer, um den Schukostecker reinzuquälen?

Hatten wir hier schon mal.
Da bin ich extra auf den Dachboden zu der Kiste gegrabbelt.
Und habe an der Dose nachgemessen. Nagelneu mit Aufkleber dran so ca. 
1965.
Also nicht aufgebohrt.

von Wühlhase (Gast)


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Paul schrieb:
> [..] Die Technischen Anschlußbedingungen gelten nicht für den
> Bereich nach dem Zähler.

Wie gesagt - das wurde uns ausdrücklich anders beigebracht.
Auch wenn es in der Praxis nicht so streng genommen wird - streng 
genommen dürftest du nichtmal eine neue Leuchte in der Wohnung 
anbringen, wenn du keine EVU-akkreditierte Fachkraft bist.

von Hubert M. (hm-electric)


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René H. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Wie wäre es, wenn dort ein Aufkleber/Schild im Sinne von
>> "Nur für schutzisolierte Geräte zulässig"
>>
>> angebracht wird?
>
> Sowas interessiert doch niemanden. Bei uns auf Arbeit gibt es eine
> Steckdose mit dem Hinweis "Nur für Betriebsmittel der Schutzklasse II",
> aber irgendwer hat da ein Gerät der Schutzklasse I eingesteckt.

Das passiert nicht durch desintresse, sondern durch Unwissenheit. Wie 
soll ein/e Laie wissen was schutzisoliert ist?

von Gerald K. (geku)


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Hubert M. schrieb:
> Wie soll ein/e Laie wissen was schutzisoliert ist?

Symbole am Typenschild : zwei ineinander verschachtelte Quadrate

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Gerald K. schrieb:
> Hubert M. schrieb:
>> Wie soll ein/e Laie wissen was schutzisoliert ist?
>
> Symbole am Typenschild : zwei ineinander verschachtelte Quadrate

Und da denkt sich dann der Laie: "Ah,  eln Betriebsmittel der 
Schutzklasse II"?

von A-Freak (Gast)


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>> Hier dreht sich aber alles um die alten 2 poligen Steckdosen ohne
>> Schutzleiter. Die waren und sind gefährlich.

> Komisch, auch heutzutage gibt es jede Menge Geräte, die über
> zweipolige Stecker angeschlossen werden, ohne das man die als
> besonders gefährlich ansieht.

Wenn ein Gerät nach heutigem Verständnis Schutzisoliert gebaut ist dann 
darf es einen zweipoligen Stecker haben. Euro-Stecker bis 2,5A und 
Konturenstecker bis 16A

Schutzisolierung heist daß das Gerät unter allen vorhersehbaren 
Umständen, runtergefallen, naß, Trafo verschmort etc zwar die Funktion 
verlieren kann aber imemr noch einen ausreichenden Rest von Isolation 
haben muß daß man keinen Schlag bekommt.

Wenn ein Gerät die Anforderungen nach Schutzisolation nicht eindeutig 
erfüllt dann muß es in ein Metallgehäuse und das Metallgehäuse hart an 
den Schzuleiter. Kommt es zu einem Geräteschaden wo die Isolation 
versagt dann führt das zu enem Erdschluß und der löst den FI oder im 
Extremfall den LS aus.

Grundsätzlich aber muß in allen Fällen die doppelte Sicherhheit, 
Schuzuisolierung oder Schutzerdung, vom Gerät alleine erfüllt werden.


Die zweipoligen Steckdosen waren einmal als dritte Möglichkeit zulässig 
WENN das Zimemr selbst gut isliert hat. Also trockener Holzboden, keine 
Zentralheizung und so. In dem Fall hat man einfach hingenommen da´ bei 
einem Fehler das Gerät unter Netzspannung stand, denn es konnte nicht 
viel Strom duch dne Benutzer zur fernen hochohmigen Erde fliesen.

Für diese Steckdosen bestand schon von Anfang an Umbaupflicht wenn das 
Zimmer nicht mehr isoliert hat, also z.B. eine Zentralheizung eingebaut 
wurde!

von A-Freak (Gast)


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> Das passiert nicht durch desintresse, sondern durch Unwissenheit. Wie
soll ein/e Laie wissen was schutzisoliert ist?

Dadurch daß der Stecker in die Dose paßt.

An eine zweipolige Leitung kommt dann einfach eine zweipolige Steckdose 
in die von der Form her ausschließlich ein Eurostecker paßt und gut 
ists.

von Joachim B. (jar)


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● J-A V. schrieb:
> Man unterstellt den Bürgen in anderen Bereichen
> noch wesentlich mehr Kompetenz

Am besten sind immer noch fat free Gummibären oder Bonbons

wer kennt schon alle Worte die Zucker heissen?

Im Verscheiern sind die Prodzenten groß und die Politik lässt sie 
gewähren!

Soll man doch Zucker auch Zucker nennen und nicht
Fructose
Jaggery

oder

Zu Zuckern und zuckerreichen Zutaten gehören:
    Saccharose
    Dextrose
    Raffinose
    Glukose
    Fruktosesirup oder Fruktose-Glukose-Sirup
    Glukosesirup, Glukose-Fructose-Sirup oder Stärkesirup
    Karamellsirup
    Laktose
    Maltose oder Malzextrakt / Gerstenmalzextrakt
    Maltodextrin, Dextrin oder Weizendextrin

René H. schrieb:
> Dann musst Du den Bürgern aber unterstellen, dass sie die Schutzklassen
> kennen.

heute kennen ja nicht mal mehr Hobbybastler den Unterschied zwischen AC 
und DC oder wie eine Widerstandsmessung durchgeführt wird, wer wollte 
nicht schon mal den Ri vom Kraftwerk oder den maximalen Strom im A 
Bereich (OK Steckdose unter Spannung) messen?

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Heutzutage wäre sowas wie Netzspannung überhaupt nicht mehr zulässig.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Harald W. schrieb:
> Ich verstehe nicht, was Du für ein Problem mit diesen zweipoligen
> Steckdosen hast.

Echt nicht?

Zum einen muss man davon ausgehen das der Bediener der Steckdose Laie 
ist und darf deshalb nicht erwarten, das er weiß was man einstecken darf 
und was nicht.

Und auch wenn ein RCD vorhanden wäre oder ist, macht ein mitgeführter 
Schutzleiter bei SKI-Geräten mehr Sinn als die "Erde" um einen herum.

von A-Freak (Gast)


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Ein FI Nennstrom 30mA kann ab 24 mA und muß spätestens 30 mA auslösen.

Wer schon mal (kontrollierte) 20mA gespürt hat will wirklich 
funktionierende Schutzleiter und FIs haben.

von michael_ (Gast)


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Ich denke, dass ich im Leben noch nie einen harten Stromschlag erlebt 
habe.
Also eine Hand an der Heizung und die andere an Phase.

Die anderen indirekten haben mir gereicht.
Wie lange wird es dauern, bis man bei 20mA abnippelt?

A-Freak schrieb:
> Wenn ein Gerät nach heutigem Verständnis Schutzisoliert gebaut ist dann
> darf es einen zweipoligen Stecker haben. Euro-Stecker bis 2,5A und
> Konturenstecker bis 16A
>
> Schutzisolierung heist daß das Gerät unter allen vorhersehbaren
> Umständen, runtergefallen, naß, Trafo verschmort etc zwar die Funktion
> verlieren kann aber imemr noch einen ausreichenden Rest von Isolation
> haben muß daß man keinen Schlag bekommt.

In der alten Zeit hatte das Holz des Radios als Schutzisolation 
gereicht.
Und der Strom war da auch nicht so gefährlich.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Gerald K. schrieb:
>> Hubert M. schrieb:
>>> Wie soll ein/e Laie wissen was schutzisoliert ist?
>>
>> Symbole am Typenschild : zwei ineinander verschachtelte Quadrate
>
> Und da denkt sich dann der Laie: "Ah,  eln Betriebsmittel der
> Schutzklasse II"?

wie gesagt, dem Laien werden
noch ganz andere "Intelligenzen" unterstellt.
Nämlich verschlüsselte Infos auf Lebensmittelpackungen
zu durchblicken.

von Thomas U. (charley10)


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● J-A V. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Gerald K. schrieb:
>>> Hubert M. schrieb:
>>>> Wie soll ein/e Laie wissen was schutzisoliert ist?
>>>
>>> Symbole am Typenschild : zwei ineinander verschachtelte Quadrate
>>
>> Und da denkt sich dann der Laie: "Ah,  eln Betriebsmittel der
>> Schutzklasse II"?
>
> wie gesagt, dem Laien werden
> noch ganz andere "Intelligenzen" unterstellt.
> Nämlich verschlüsselte Infos auf Lebensmittelpackungen
> zu durchblicken.

Dann ist mir schleierhaft, wie die jetzige ältere Generation überhaupt 
bis jetzt ohne diese ganzen Belehrungen überleben konnte. Ohne die 
ganzen schlauen Kennzeichnungen. Nachdenken und Eigenverantwortung war 
überlebenswichtig!
Heute ist es den Meisten völlig Wurscht und meckert nur und der geringe 
'Rest' denkt selbst nach, begreift und handelt.

von Gerald K. (geku)


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Thomas U. schrieb:
> Dann ist mir schleierhaft, wie die jetzige ältere Generation überhaupt
> bis jetzt ohne diese ganzen Belehrungen überleben konnte. Ohne die
> ganzen schlauen Kennzeichnungen. Nachdenken und Eigenverantwortung war
> überlebenswichtig!
> Heute ist es den Meisten völlig Wurscht und meckert nur und der geringe
> 'Rest' denkt selbst nach, begreift und handelt.

Evolution (Natürliche Auslese), gewisse Symbole gehören einfach zum 
Grundwissen.

von Thomas U. (charley10)


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Gerald K. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Dann ist mir schleierhaft, wie die jetzige ältere Generation überhaupt
>> bis jetzt ohne diese ganzen Belehrungen überleben konnte. Ohne die
>> ganzen schlauen Kennzeichnungen. Nachdenken und Eigenverantwortung war
>> überlebenswichtig!
>> Heute ist es den Meisten völlig Wurscht und meckert nur und der geringe
>> 'Rest' denkt selbst nach, begreift und handelt.
>
> Evolution (Natürliche Auslese), gewisse Symbole gehören einfach zum
> Grundwissen.

Ist diese per se schlecht? Die hat den heutigen Menschen 
hervorgebracht!!!
Heute wird doch Jeder, der nach der Maxime 'Selbstfindung bis zur Rente' 
lebt, in der sozialen Hängematte durchgefüttert und gepampert und lacht 
jeden aus, der es mit Arbeit versucht.
Für real Behinderte gibt es für mich keinerlei Einschränkungen der 
Unterstützung. Das ist gelebt sozial!
Für diese asozialen Selbstfindungs-Nassauer gäbe es 'Steinbruch und 
Schubkarre mit eckigen Rädern'. Es gab den Spruch 'wer nicht arbeitet, 
soll auch nicht essen'. Das wurde damals nicht gerade menschlich 
gehandhabt, im Kern ist das aber richtig.

von Percy N. (vox_bovi)


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Thomas U. schrieb:
> Das wurde damals nicht gerade menschlich gehandhabt, im Kern ist das
> aber richtig.

Damals in Buchenwald?

von Percy N. (vox_bovi)


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● J-A V. schrieb:
> wie gesagt, dem Laien werden noch ganz andere "Intelligenzen"
> unterstellt.
> Nämlich verschlüsselte Infos auf Lebensmittelpackungen
> zu durchblicken.

Nenne doch bitte mal eine Handvoll Beispiele für Lebensmittelpackungen, 
auf denen potentiell lebensbedrohliche Eigenschaften des Lebensmittels 
verschlüsselt angegeben werden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Pampern - ja...

Ich bin beileibe nicht braun...

Es hat bis in die 1980er eine gewisse Dienstverpflichtung
für Arbeitslose gegeben.

In Analogie dazu wäre
eine Dienstverpflichtung für Asylsuchende angebracht!
Man könnte es auch "Arbeitsquarantäne" nennen.
Ohne diesen Dienst kommste hier nicht für länger rein.

Speziell für den jungen Menschen in seinen 20-Jährigen,
der nach der Erhohlungsphase der Flucht
vor Kraft kaum wohin weiss...

Es gibt genügend Arbeitsmöglichkeiten im Lande,
mit der man niemandem die Arbeit wegnimmt.

Fangen wir mal mit Strassenreinigung "überland" an.
Speziell in der in kürze aufkommenden Erntezeit.

Radwege sanieren, Übergänge einebnen,
Im Winter Wege frei halten und und und

von Cyblord -. (cyblord)


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Percy N. schrieb:
> Nenne doch bitte mal eine Handvoll Beispiele für Lebensmittelpackungen,
> auf denen potentiell lebensbedrohliche Eigenschaften des Lebensmittels
> verschlüsselt angegeben werden.

Zustimmung!
Gibt es wirklich noch Leute die sich noch nicht genug gepampert und 
bevormundet fühlen und gerne noch ein bisschen mehr davon hätten?
Wo ist der Anspruch hin, ein mündiger Bürger zu sein? Wann ging der 
verloren?

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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● J-A V. schrieb:
> Es gibt genügend Arbeitsmöglichkeiten im Lande,
> mit der man niemandem die Arbeit wegnimmt.
>
> Fangen wir mal mit Strassenreinigung "überland" an.
> Speziell in der in kürze aufkommenden Erntezeit.
>
> Radwege sanieren, Übergänge einebnen,
> Im Winter Wege frei halten und und und

All das ist Gegenstand der Tätigkeit gewerblicher Anbieter.
Das war es dann ...

von Roland E. (roland0815)


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Dirk L. schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> Dirk L. schrieb:
>>> Deswegen muss man aber nicht sterben wie Anno dazumal. Eine vernünftige
>>> Elektrik, dezent angebracht zur heutigen Nutzung sollte auch in einem
>>> Denkmal machbar sein.
>>
>> Und es gibt nun seit ein paar Jahren Material, das aussieht wie damals.
>>
>> Vom der Steckdose, über den Drehschalter bishin zur Porzelan
>> Kellerleuchte.
>>
>> Auch Leitung, die Aussehen wie damals gibt es.
>>
>> In Gebäuden, in dennen es zum Charakter passt sicher nicht verkehrt.
>

Wenn man die alten und neuen Bakelitartikel zerlegt und mischt, kann man 
nicht mehr sicher zuordnen, was neu und alt ist.

Ausser dass heute ein VDE-Stempel auf dem Keramikkörper ist, gibt es 
keinen Unterschied.

Was lernen wir daraus: Der VDE rettet offenbar Leben.

> Alles richtig soweit.
> Hier dreht sich aber alles um die alten 2 poligen Steckdosen ohne
> Schutzleiter. Die waren und sind gefährlich. Unsichtbare Kontakte zum
> Nachrüsten gibt es meines Wissens nach nicht

Die sind auch nicht wirklich gefährlicher als eine neue Eurosteckerdose.

von Thomas U. (charley10)


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Percy N. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Das wurde damals nicht gerade menschlich gehandhabt, im Kern ist das
>> aber richtig.
>
> Damals in Buchenwald?

Stammt auch von LENIN - für die etwas 'Außermittigen' hier im Forum zur 
Erinnerung! Das ursprüngliche Bibelzitat meint damit wohl die Reichen, 
die es sich leisten können. Das entspricht heute dem Beruf Tochter/Sohn 
mit der Nebenbeschäftigung Baumhausbauen und Stütze abgreifen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Roland E. schrieb:
> Die sind auch nicht wirklich gefährlicher als eine neue Eurosteckerdose.

Doch natürlich. Denn ich gehe davon aus dass man in die hier 
beschriebene uralt Steckdose einen Schuko einstecken kann. Und das kann 
man bei einer Eurosteckdose halt nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Cyblord -. schrieb:

> Doch natürlich. Denn ich gehe davon aus dass man in die hier
> beschriebene uralt Steckdose einen Schuko einstecken kann.

Was so nicht stimmt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Es gibt genügend Arbeitsmöglichkeiten im Lande,
>> mit der man niemandem die Arbeit wegnimmt.
>>
>> Fangen wir mal mit Strassenreinigung "überland" an.
>> Speziell in der in kürze aufkommenden Erntezeit.
>>
>> Radwege sanieren, Übergänge einebnen,
>> Im Winter Wege frei halten und und und
>
> All das ist Gegenstand der Tätigkeit gewerblicher Anbieter.
> Das war es dann ...

nur wenn es eben NICHT gemacht wird,
nimmt man denen auch die Arbeit nicht weg.
Von daher zieht das Argument nicht

von Percy N. (vox_bovi)


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Thomas U. schrieb:
> Das entspricht heute dem Beruf Tochter/Sohn mit der Nebenbeschäftigung
> Baumhausbauen und Stütze abgreifen.

Kennst Du solche Leute?

von MaWin (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Nenne doch bitte mal eine Handvoll Beispiele für Lebensmittelpackungen,
> auf denen potentiell lebensbedrohliche Eigenschaften des Lebensmittels
> verschlüsselt angegeben werden.

Die Worte 'Mondelez' oder 'Nestle' auf der Packung heissen: "Du stirst 
nicht sofort an dem Müll den wir - aus Geiz-Ist-Für-Den-Hersteller-Geil 
weil wir mit jedem cent den wir an ehrlichen Zutaten sparen und durch 
Chemie ersetzen gleich Millionen verdienen - in Tüten gepresst haben, 
aber sie sind dermassen nahe an der Körperverletznug, du wirst fett und 
stirbst vorzeitig ohne daß man es uns nachweisen kann".

Statt 'Mononatriumglutamat' hiess es lange 'Hefeextrakt' und dnun 
'Steinpilzextrakt' um zu verschleiern. 'Clean Label' ist die 
Hauptaufgabe der  Lebensmittelchemie, nicht etwa 'clean content'.

Es hat seinen Grund warum, fast egal wie schlecht es gemacht wird, 
Selbstgemachtes um Längen besser schmeckt als Industrieessen und machmal 
schon die Zutaten teurer sind als das Fertigprodukt.

von Thomas U. (charley10)


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Percy N. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Das entspricht heute dem Beruf Tochter/Sohn mit der Nebenbeschäftigung
>> Baumhausbauen und Stütze abgreifen.
>
> Kennst Du solche Leute?

Beim Stütze abgreifen muss ich nur ins Nachbargrundstück schauen (seit 
30 Jahren beide 'totkrank' und Spontanheilung mit Erreichen des 
Rentenalters) und baumhausbauende und baumaschinenzündelnde 
Mit'menschen' wurden wohl ausreichend durch die Presse bekannt. Eine 
Freundin meiner Frau wohnte in der Nähe und bekam den Feuerschein 
manchmal hautnah mit - ist aber inzwischen aufs (noch) ruhigere Umland 
gezogen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Thomas U. schrieb:
> wohl ausreichend durch die Presse bekannt.

Auf Deutsch: Tratsch.

MaWin schrieb:
> Statt 'Mononatriumglutamat' hiess es lange 'Hefeextrakt' und dnun
> 'Steinpilzextrakt' um zu verschleiern.

Und das ist lebensbedrohlich?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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zumindest verschleiernd.
und wesentlich irreführender als 2 Quadrate ineinander

von Cyblord -. (cyblord)


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Percy N. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> wohl ausreichend durch die Presse bekannt.
>
> Auf Deutsch: Tratsch.
>
> MaWin schrieb:
>> Statt 'Mononatriumglutamat' hiess es lange 'Hefeextrakt' und dnun
>> 'Steinpilzextrakt' um zu verschleiern.
>
> Und das ist lebensbedrohlich?

Oder falsch?

Aber am ganze Post sieht man ja, es geht nicht um korrekte Kennzeichnung 
sondern um eine Kampagne gegen die Lebensmittelindustrie.

von Soul E. (Gast)


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Roland E. schrieb:

> Ausser dass heute ein VDE-Stempel auf dem Keramikkörper ist, gibt es
> keinen Unterschied.

Nicht vergessen: das sind keine Gutmenschen, die die Welt verbessern 
wollen, sondern ein Gremium von Industrievertretern, das Normen 
verabschiedet. Normen dienen dazu, durch Vereinheitlichung von Produkten 
und Anforderungen den Umsatz zu steigern.

Und richtig gewonnen hat man, wenn eine Norm in einer Verordnung zum 
"Stand der Technik" erklärt und deren Umsetzung verpflichtend wird. Das 
ist die Lizenz zum Gelddrucken.

von Thomas U. (charley10)


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Percy N. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> wohl ausreichend durch die Presse bekannt.
>
> Auf Deutsch: Tratsch.
>
AHA!

von michael_ (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Wenn man die alten und neuen Bakelitartikel zerlegt und mischt, kann man
> nicht mehr sicher zuordnen, was neu und alt ist.
>
> Ausser dass heute ein VDE-Stempel auf dem Keramikkörper ist, gibt es
> keinen Unterschied.
>
> Was lernen wir daraus: Der VDE rettet offenbar Leben.

Das ist wieder die Unwissenheit der Spätgeborenen.

VDE gibt es heute, gab es in der DDR und BRD, gab es auf den 
Bakelitsteckern des VE, und noch eher.

Im Fundus habe ich einen "normalen" Stecker gefunden.
Aus Porzellan, hinten sw glasier und D.R.G.M eingeprägt.
An der Steckerseite das Dreieck mit VDE und 250V 6A.
Ca. 1930?

Das VDE hat damals sicher auch Leben gerettet.

von michael_ (Gast)


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Habe sogar einen ähnlichen gefunden.

https://www.ebay.de/itm/Alte-Keramik-Stecker-D-R-G-M/273830519987?hash=item3fc19224b3:g:17gAAOSwCldcyyr5

Das VDE ist deutlich zu sehen.
Bei meinem schlecht, aber dafür ist der nicht so dreckig.

von Percy N. (vox_bovi)


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● J-A V. schrieb:
> und wesentlich irreführender als 2 Quadrate ineinander

Diese beiden Quadrate sagen dem Laien überhaupt nichts; insbesondere 
deutet für ihn nichts darauf hin, dass hier ein Hinweis darauf versteckt 
sein könnte, dass es zulässig ist, dieses Gerät an eine Dose 
anzustecken, die mit einem Schild "nur für Betriebsmittel der 
Schutzklasse II"  gekennzeichnet ist.

Lebensbedrohlich ist Glutamat zudem nicht. Stoffe, die tatsächlich 
gesundheitlichxbedenklich sein könnte, werden im Fall spezielker 
Alkergene durch Fettdruck in der Zutatenliste hervorgehoben.
Andere "verdächtige" Stoffe werden außerhalb der Zutatenliste 
gesondert angegeben, twa "Enthält eine Phenyl-Anailn-Quelle". Wer so 
etwas sieht, braucht nicht zu wissen, dass Asoartam verdächtigt wird, 
cancerogen zu sein; allein der gesonderte Hinweis ist ein Alarmzeichen.

von Serge W. (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Für diese Steckdosen bestand schon von Anfang an Umbaupflicht wenn das
> Zimmer nicht mehr isoliert hat, also z.B. eine Zentralheizung eingebaut
> wurde!

Ja, war bei mir auch so. Als ich Zentralheizung bekam und die Einzelöfen 
rausgeworfen habe, meinte der Elektriker ich müsse meine Steckdosen 
austauschen (lassen) weil die Standortisolierung wegfällt.

Hab ich damals dann eben machen lassen, einen FI hab ich allerdings bis 
heute nicht. Umbau war um 1985 und in FR gab es damals keine FI Pflicht. 
Allerdings dürfen im Bad keine Steckdosen vorhanden sein und das Licht 
wird von aussen geschaltet. Ist bei "uns" so Vorschrift.

Zum TO: Ich würde das mal erneuern lassen, auch wenn es 100 Jahre alt 
ist. Das hat nichts mit Denkmalschutz zu tun, man wusste es schlicht 
nicht besser damals.

von Zeno (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Doch natürlich. Denn ich gehe davon aus dass man in die hier
> beschriebene uralt Steckdose einen Schuko einstecken kann. Und das kann
> man bei einer Eurosteckdose halt nicht.

Ja wenn die Bohrungen im Deckel, wodurch auch immer ausgeleiert sind, 
geht auch ein Schukostecker in solch eine Dose, aber man stirbt nicht 
davon.
Hat man früher auch gemacht, weil es das eine oder andere Gerät mit 
Schukostecker gab, aber in den Wohnungen (vor allem Altbau) waren meist 
nur Steckdosen wie die des TO verbaut. Es gab sogar Elektriker die haben 
kurze Adapterkabel von diesem Altsystem auf Schuko angefertigt. 
"Pfiffige" Leute haben einfach die Bohrungen im Kunststoffdeckel 
geweitet, so daß dann auch Schukostecker gepasst haben. Das war fast 
noch gefährlicher als kein Schutzleiter, weil durch die Schukostecker 
die Kontakte ausgeleiert sind und die für diese Steckdosen vorgesehenen 
Stecker nicht mehr richtig kontaktiert wurden, was nicht selten zum 
Schmoren und Steckdosenbränden geführt hat.

von Matthias L. (limbachnet)


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Ich habe gerade vor einer Woche aus einer Wohnung aus den 50er Jahren 
eine zweipolige Steckdose ausgebaut, kein Bakelit, dafür mit lustigen 
Loch-such-Furchen um bei blindem Herumfummeln die beiden Stifte leichter 
in die Kontaktlöcher zu bekommen.

Kein Schutzleiter weit und breit, auch keine Kontakte dafür, aber ein 
normaler Schukostecker passte problemlos.

Ist leider schon im Müll, kein Foto mehr möglich...

von Matthias L. (limbachnet)


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Zeno schrieb:
> Ja wenn die Bohrungen im Deckel, wodurch auch immer ausgeleiert sind,
> geht auch ein Schukostecker in solch eine Dose, aber man stirbt nicht
> davon.

Das wiederum hängt von der Länge und dem Durchmesser der Finger ab.

Eurostecker haben nur vorne Metall; wenn der Stecker nur halb 
eingesteckt ist, kann man mit ungeschickten Fingern nur noch den 
Kunststoff-Schaft berühren.

Schukostecker haben durchgängige Metallstifte; wenn der Stecker nur halb 
eingesteckt ist, kann man mit ungeschickten Fingern durchaus den bereits 
spannungsführenden Stift berühren.

von Percy N. (vox_bovi)


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Matthias L. schrieb:
> Eurostecker haben nur vorne Metall; wenn der Stecker nur halb
> eingesteckt ist, kann man mit ungeschickten Fingern nur noch den
> Kunststoff-Schaft berühren.
>
> Schukostecker haben durchgängige Metallstifte; wenn der Stecker nur halb
> eingesteckt ist, kann man mit ungeschickten Fingern durchaus den bereits
> spannungsführenden Stift berühren.

Zu ergänzen: Konturstecker haben auch durchgängig berührbare 
Kontaktstifte. Deshalb bin ich der Meinung, dass zweipolige Dosen, die 
Spannung gegen Erde führen, zwingend einen Kragen haben sollten.

Damit entfällt dann die Anschlussmöglichkeit von Kontursteckern an 
zweipoligen Dosen. Irgendwas ist immer ...

von A-Freak (Gast)


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@michael_ (Gast)

> Ich denke, dass ich im Leben noch nie einen harten Stromschlag erlebt habe.
> Also eine Hand an der Heizung und die andere an Phase.

Da wünsche ich dir daß uns das auch nie passieren wird.

> Wie lange wird es dauern, bis man bei 20mA abnippelt?

Bei allen mittleren gesunden Menschen vermutlich gar nicht.

Man findet z.B. im Wikipedia-Artikel über Fehlerstrom-Schutzschalter 
diese Grafik die vom ungünstigstem Stromweg (linke Hand - rechtes Bein) 
ausgeht
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Strom-zeit-diagramm_AC_RCD.png
Danach hat man den FI zum Personenschutz auf 30mA genormt weil das für 
praktisch jeden Menschen noch nicht tödlich ist.

Da du dich anscheinend auf mein Experiment damals beziehst: Das war ein 
paar Sekunden lang den rechten Arm einzeln entlang. Und es war verdammt 
heftig wie sich die Hand zusammengekrallt hat, von den Oberarmmuskeln 
hab ich es nicht so in Erinnerung. Du willst das nicht wiederholen, 
außer du bist wirklich wirklich sehr neugierig und hast eine Sicher 
Umgebung mit guten Aufpassern.

von 2 Cent (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Man findet z.B. im Wikipedia-Artikel über Fehlerstrom-Schutzschalter
> diese Grafik die vom ungünstigstem Stromweg (linke Hand - rechtes Bein)
> ausgeht
> https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Strom-zeit-diagramm_AC_RCD.png
> Danach hat man den FI zum Personenschutz auf 30mA genormt weil das für
> praktisch jeden Menschen noch nicht tödlich ist.
Das ist soweit sicherlich richtig, aber leider oftmals 
Fehlinterpretiert!
Die Statistik zeigt Wirkung, FI sei Dank, aber das gilt nicht für einen 
Einzelfall:


Vorsicht bitte beim Umkehrschluss: Ein FI 30mA zum Personenschutz 
schützt nicht wirklich sicher vor dem Tod; der FI braucht etwas Zeit 
zum trennen, bis dahin kommt Wirkleistung zustande.

Falls der Strom im falschen Moment des Herzschlages (beim herrangreifen 
kurz vor dem Moment der Netztspitzenspannung 320V mit zwei schwitznassen 
Händen werden es einige Ampere sein, kein Proband mag dies testen) die 
(normalerweise alle) parallellaufenden Herzmuskeln verwirrt, ist "RIP" 
angesagt.


Fazit:
FI ist nicht perfekt, aber gut. Statistisch: meistens gut genug.
Einen Isolationsfehlerfall freudig zu erwarten ist nicht gut. Könnte 
-trotz RCD- tödlich enden.

HTH

von michael_ (Gast)


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A-Freak schrieb:
> Da du dich anscheinend auf mein Experiment damals beziehst: Das war ein
> paar Sekunden lang den rechten Arm einzeln entlang.

Nein, kenne ich nicht.

Und ich finde es sehr fragwürdig, die 30mA, also eine Leistung die der 
Körper abbekommt, als Kriterium heranzunehmen.

Dieser Fall wird sehr selten sein und massiven Körperschaden 
hervorrufen.
Also wenn man zweipolig längere Zeit dranhängt.

Normal bei Wechselspannung ist, das die Muskeln sich von der 
Berührungsstelle wegbewegen wollen.
Anders ist es bei Gleichspannung. Da brennt sich die Berührungsstelle 
fest.

Also meist ist der Impuls zu kurz, um den FI auszulösen.

Ist man nur einpolig verbunden, löst ein FI nicht aus.

Und bei Wechselspannung ist die Leistung nur eine Wirkung.
Zusätzlich werden Nerven und das Herz außer Takt gebracht.
Manche sagen, wenn die Netzspitze mit der Spitze des Herzstromes 
übereinstimmt, ist man tot.

Bei Gleichspannung finden im Körper galvanische Prozesse statt.

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