Forum: Markt [V] DDR Chemie-Messkolben 1000ml


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Habe hier sowas übrig.
Auch wenn "DDR" drauf steht, ist es brauchbar
und kostet 10EUR incl Versand.

von Marek N. (Gast)


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Fake!

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quatsch.
Ich hab selbst damit gearbeitet.

von Marek N. (Gast)


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Und was soll "Made in DDR" bedeuten?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Und was soll "Made in DDR" bedeuten?

Diese Deutsch englisch sprachgematsche klingt natürlich seltsam, warum 
nicht "Made in GDR" ?
Und als Messkolben ein Gefäß ohne Mensur oder Eichmarke zu bezeichnen 
ist auch reichlich anmassend.

Das originale Logo für Labortherm findet man dort:
https://www.zaubacorp.com/trademarks/proprietorid/116582

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marek N. schrieb:
> Und was soll "Made in DDR" bedeuten?

Das stand da in der Tat nie drauf, immer "(Made in) GDR" … Hier mal als 
Vergleich die Aufschrift eines (kleinen) Stehkolbens aus dem VEB 
Technisches Glas Ilmenau. Auch die fehlende Toleranzangabe macht 
stutzig.

Als zweiten Vergleich ein Thermometer von "Labortherm", die Marke gab es 
tatsächlich, aber sie wurde deutlich anders gelabelt. Ein Ausschnitt aus 
einem entsprechenden Thermometer auch anbei.

Das soll natürlich nicht heißen, dass deine Kolben nicht funktionieren 
;-), aber hier scheint jemand den Namen "DDR" nachträglich für sich als 
Markenzeichen entdeckt zu haben.

von Jan B. (jkb)


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Marek N. schrieb:
> Und was soll "Made in DDR" bedeuten?

Hergestellt in der Deutschen Demokratischen Republik. Auch wenn es 
komisch ist, das es in englisch drauf steht ist es nichts 
ungewöhnliches. Steht bei vielen Teilen (die auf jeden Fall Original 
sind) an meinen Trabi auch drauf. Teilweise sogar in Russisch. Gerne 
aber auch einfach „Hergestellt in der DDR“.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fpga K. schrieb:
> Und als Messkolben ein Gefäß ohne Mensur oder Eichmarke zu bezeichnen
> ist auch reichlich anmassend.

Einen Füllstrich hat es. Mehr haben andere Stehkolben auch nicht. 
"Messkolben" gibt's nicht :), nur Messzylinder (wer würde sich schon 
zutrauen, mit sinnvoller Toleranz auf so einem bauchigen Gefäß eine 
Skala anzubringen?).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jan B. schrieb:
> Teilweise sogar in Russisch. Gerne aber auch einfach „Hergestellt in der
> DDR“.

Korrekt. Aber "Made in DDR" ist mir in meinem gesamten DDR-Leben 
wirklich nicht untergekommen … Сделано в ГДР, Fabriqué en R.D.A, 
Hergestellt in der DDR, all das schon.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Fpga K. schrieb:
>> Und als Messkolben ein Gefäß ohne Mensur oder Eichmarke zu bezeichnen
>> ist auch reichlich anmassend.
>
> Einen Füllstrich hat es.

OK, jetzt wo du es sagst, sehe ich die schwache Markierung auch.

> Mehr haben andere Stehkolben auch nicht.
Genau, Stehkolben heisst das Ding, sieht aus wie ein Kolben der steht 
...

> "Messkolben" gibt's nicht :),
Wahrscheinlich doch, der Füllstrich reicht:
https://www.laboreinkauf.de/Kimble-Chase-Messkolben-25-ml-Klasse-A-NS10-19-ISO-Boro-33-mit-Stopfen-Neuware

Brauchen die wohl um eine x-prozentige Lösung definiert herszustellen, 
Rezept etwa: man mische y gr von z mit 25 ml Wasser ...

> Aber "Made in DDR" ist mir in meinem gesamten DDR-Leben
> wirklich nicht untergekommen
Vielleicht hat es wegen der fehlerhaften Beschriftung nur Güteklasse 1 
und nicht 'Q' ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCtezeichen_(DDR)


Grad noch eins gefunden mit "In der DDR steckt der Wurm drin"
https://www.osta.ee/ru/labor-therm-klaasist-moote-kolb-250ml-made-in-ddr-terve-100348905.html

;-)

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Genau...

Diskutiert man schön.

So bleibt mein Angebot immer oben sichtbar :D

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von Sven D. (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Und was soll "Made in DDR" bedeuten?

Das D steht für Dschörmen.

von R. S. (qwerty)


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von Thomas E. (thomase)


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Sven D. schrieb:
> Das D steht für Dschörmen.

Genau.

Dschörmen Diemokrettig Riepapplick.

von Peter P. (peterpo)


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PN ist unterwegs.
Gruß
Peter

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jupp, vielen Dank - damit ist er erstmal vergeben :-)

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

@ Jörg

> "Messkolben" gibt's nicht :), nur Messzylinder

Das ist nicht dein Metier... In der Chemie:
Ein Messzylinder dient zum groben Abmessen von (nicht nur) 
Flüssigkeiten. Das Litermass in der Küche ist so ein Beispiel. Da gibt 
es ja auch Skalen für Zucker, Mehl u.v.a.m.
Ein Messkolben ist ein (u.U. geeichtes!, nicht! kalibriertes) Gefäss, 
mit dem genaue Flüssigkeitsmengen abgemessen werden. Erforderlich z.B. 
zum Herstellen von Normallösungen; mir fällt jetzt gerade nichts anderes 
mehr ein. Ein Standardgerät in jedem Labor, in dem gemessen wird. ..und 
Messen tut man ja bekanntlich nicht nur in der Elektronik.

73
Wilhelm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm S. schrieb:
> Das ist nicht dein Metier

Ja, wurde doch nun aber schon zweimal geschrieben. Genügt das nicht als 
Korrektur?

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Sri, das hab ich dann wohl überlesen.

73
Wilhelm

von Peter P. (peterpo)


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Moin,
Kolben ist wohlbehalten angekommen, danke nochmals.
Gruß
Peter

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Danke für die Rückmeldung :-)

von Hp M. (nachtmix)


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● J-A V. schrieb:
> Ich hab selbst damit gearbeitet.

Wurden die Meßkolben öfter in der Spülmaschine gereinigt?
Dann ist evtl. die Genauigkeit hinüber.
Wir haben aus einer Laborauflösung mal eine ganze Anzahl bekommen (von 
Schott), die sich als grob ungenau entpuppten.
Durch die regelmäßige Reinigung in der Spülmaschine hatten die großen 
(0,5L, 1L, 2L) Meßkolben einen Fehler bis 5%, und zwar waren sie -iirc- 
"eingelaufen". Aufgefallen war das, weil die damit angesetzen 
Maßlösungen nicht stimmten.
Nach einiger Raterei woran der Fehler liegen könne, schaffte eine Wägung 
mit Wasser Klarheit.

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Nee, soviel Kram, dass Maschinenwäsche nötig war,
hatte ich nie am Start ;-)

Immer händisch gewaschen.
Wird so'n Ding  in der Minna innen überhaupt sauber?

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

> Immer händisch gewaschen.
> Wird so'n Ding  in der Minna innen überhaupt sauber?

> Nee, soviel Kram, dass Maschinenwäsche nötig war...

Beim einem vollständigen Stass-Otto Gang hatte man schon einiges zu 
spülen.
Spülmaschine im Uni Labor, wohl kaum. Was aus dieser Zeit bei mir bis 
heute hängen geblieben ist: nur Pril!; damit bekam man auch die 
hartnäckigsten organische Rückstände problemlos weg. Selbst wenn das Deo 
versagte...;-)

Bzgl. Fehler:
> .. Meßkolben einen Fehler bis 5%...
Das wären ja 50ml bei nem 1l Kolben; kann ich mir kaum vorstellen. Wir 
haben beim Studium ja nur mit ungeeichten Gerätschaften gearbeitet; die 
selbstgestrickten Normallösungen, ob diese Plastikampullen mit 
Konzentrat von Merck oder auch aus Analysensubstanzen, haben eigentlich 
immer gepasst.

73
Wilhelm

von Hp M. (nachtmix)


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Wilhelm S. schrieb:
> Das wären ja 50ml bei nem 1l Kolben; kann ich mir kaum vorstellen

Konnten wir auch nicht. Ist aber so.


Wilhelm S. schrieb:
> die
> selbstgestrickten Normallösungen, ob diese Plastikampullen mit
> Konzentrat von Merck oder auch aus Analysensubstanzen, haben eigentlich
> immer gepasst.

Hier leider nicht. Das war ja das Verwirrende.
Wenn eine Ampulle nicht stimmt, ist das schon schlimm und hätte nicht 
durch die Qualitätskontrolle rutschen dürfen, aber gleich mehrere?
Dann zweifelt man natürlich am Glauben und schimpft auf Merck.
Weil die Show aber weiter gehen muss, wiegt man nun Reinstmetalle ab und 
macht man sich die Lösungen selbst. Grosses Erstaunen, weil die 
Reinstmetalle über 100%-ig sind! Kontamination von Säure und Wasser mit 
den Substanzen konnte schnell ausgeschlossen werden, Waagen waren auch 
ok.

Dann bleibt als Ursache nur noch das Undenkbare: Das Borosilikatglas 
wird in der Wärme der Spülmaschine weich und der Kolben zieht sich wie 
ein Luftballon zusammen.
Nicht sofort natürlich. Ich schätze, dass diese Meßkolben etwa 5..7 
Jahre in reger Benutzung  waren, bis das Labor aufgelöst wurde, weil das 
Großprojekt erledigt war.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Hp,

eigentlich unvorstellbar, aber so wie du es beschreibst, muss es ja 
stimmen.
Diese Macke muss man aber erstmal finden, Chapeau an dich und dein Team.

73
Wilhelm

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Hp M. schrieb:

> Dann bleibt als Ursache nur noch das Undenkbare: Das Borosilikatglas
> wird in der Wärme der Spülmaschine weich und der Kolben zieht sich wie
> ein Luftballon zusammen.

Vielleicht war ja auch ein Netzwerk- aka glaswandler im Spiel?!
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerkwandler

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dann muss ja die Frage sein, mit welchen Mitteln dann gespült wurde

von Fpgakuechle K. (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> dann muss ja die Frage sein, mit welchen Mitteln dann gespült wurde

Ich dachte eher an die Frage, welche Chemikalien damit abgemessen und 
gemischt worden, es scheint ja nicht nur Aqua Destillata gewesen zu 
sein.

Vielleicht ist es ja auch ein Fehler in der Glassorte. Fensterglas gilt 
ja als amorph. Ein Gärtner beschwerte sich mal bei mir, das die 
Fensterscheiben der Frühbettfelder, die er den Winter über 
aufeinandergestapelt hat, nicht mehr auseinanderbekam, weil sie 
festklebten.
Sein Erklärung, das Glas der einzelnen Scheiben hat sich unter dem Druck 
miteinander verbunden. Die Deckblättchen vom Objektträgern und die 
Objektträger selbst beim Mikroskop haben IMHO eine Tendenz zum 
'Festkleben' auch ohne Klebstoff.

Und Fensterscheiben sollen ohnehin im Laufe der Jahre nach unten hin 
immer dicker werden, weil das Glas langsam hinabfliesse. Vielleicht nach 
saurem Regen noch beschleunigt.

Allerdings wird heutzutage dieser Volksbeobachtung entschieden 
widersprochen: 
https://www.helpster.de/glas-fliesst-eine-erklaerung-aus-der-physik_120830

wobei die 5% wirklich unglaublich drastisch klingen, da müsste man ja 
schon mit einem Lineal eine Schrumpfung nachweisen können.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Fpga K. schrieb:
> Sein Erklärung, das Glas der einzelnen Scheiben hat sich unter dem Druck
> miteinander verbunden. Die Deckblättchen vom Objektträgern und die
> Objektträger selbst beim Mikroskop haben IMHO eine Tendenz zum
> 'Festkleben' auch ohne Klebstoff.

nennt sich Adhäsion.
und wenn Wasser dazu kommt erstmal...

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Fpga K. schrieb:
> Und Fensterscheiben sollen ohnehin im Laufe der Jahre nach unten hin
> immer dicker werden, weil das Glas langsam hinabfliesse. Vielleicht nach
> saurem Regen noch beschleunigt.

Es sind nur keine Fälle bekannt, in denen in den Scheiben irgendwann 
oben ein Loch war, weil alles nach unten geflossen ist. Auch nach 
hunderten von Jahren nicht.

Als das mit Fensterglas los ging, konnte man einfach keine gleichmäßig 
dicken Glasscheiben herstellen. Und aus Gründen der Stabilität hat man 
dann einfach die dickste Kante der Scheibe nach unten gesetzt, damit das 
Gewicht nicht auf einer der dünnen Kanten ruht.

Sollte der Effekt auch nur minimal stimmen, dann sollten sich 30 oder 40 
Jahre alte Vitrinen-Böden aus Glas durchbiegen. Besonders bei Belastung. 
Tun sie aber nicht. Zumindest nicht plastisch, sondern nur elastisch.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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verglichen mit Glas, rauscht das HIER:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pechtropfenexperiment

nur so durch

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