Hallo, ich habe einen kleinen Gleichstrom-Getriebemotor (mit Bürsten), der als Rührwerk fungieren soll. Die Nenndrehzahl beträgt 345rpm bei 24VDC und 83mA. Nun soll die Drehzahl veränderbar sein (Vorgabesignal 0-5V oder 0-10V). Ich weiß, es gibt diverse PWM-Module aber aufgrund der geringen Last habe Zweifel, ob z.B. ein 20A-Modul überhaupt brauchbar funktioniert. Hat jemand Erfahrungen bzw. Tipps für PWM-Module, die mit der geringen Last funkrionieren würden? Gruß Ray
Hallo Warum sollte das nicht der Fall sein? Das PWM Modul kann ja z.B. ->bis zu<- 20A schalten - weniger geht immer. Zumindest bei den einfacheren Modulen wird auch nicht irgendeine Mindestlasterkennung dabei sein welche das Modul in Standbay (zwecks geringerer Energieaufnahme) schaltet. Allerdings von der Motorseite betrachtet: 24V * 0,083A = 1,992W Aufnahmeleistung... Dank Bürsten und Getriebe dürfte die mechanische Leistung an der "Nutzwelle" - später dein Rührwerk - wenn es gut läuft bei so 1W liegen. Wenn durch die PWM dann noch weniger Leistung abgegeben wird, wird schnell der Motor schlapp machen und bei z.B. 100U/min an der "Nutzwelle" der Antrieb kein praktisch nutzbares Drehmoment haben - und irgendein Medium soll ja dein Rührwerk wohl in Bewegung versetzten? :-)
Ray Barone schrieb: > 345rpm bei 24VDC und > 83mA. Ohne Last. Halt mal die Welle fest oder steck sie in das zu rührende Medium. Dann hast du den wirklichen Strom, auf den du dein System auslegen musst. VG Paul
Paul schrieb: > Dann hast du den wirklichen Strom, auf den du dein System auslegen > musst. Nicht nur den Strom, sondern auch die Kühlleistung ...
Paul schrieb: > Ray Barone schrieb: >> 345rpm bei 24VDC und >> 83mA. > > Ohne Last. Halt mal die Welle fest oder steck sie in das zu rührende > Medium. > Dann hast du den wirklichen Strom, auf den du dein System auslegen > musst. Hallo, das sind die Angaben unter Last. Die Leerlaufwerte sind 400rpm und 28mA. Gruß Ray
Ray Barone schrieb: >... > Hallo, > > das sind die Angaben unter Last. Die Leerlaufwerte sind 400rpm und 28mA. > > Gruß > Ray Ja, eben. Deshalb schrieb Paul, dass du alles auf den wirklichen Strom (unter Last) auslegen musst. Der Leerlaufstrom ist zweitrangig.
Ray Barone schrieb: > das sind die Angaben unter Last. Die Leerlaufwerte sind 400rpm und 28mA. Und der Blockierstrom? Kannst statt dessen auch einfach den Gleichstromwiderstand des Motors messen.
Ray Barone schrieb: > ufgrund der geringen Last habe Zweifel, ob z.B. ein 20A-Modul überhaupt > brauchbar funktioniert Wird schon, ist aber übertrieben. Blockiere deinen Motor mal, das ist der Maximalstrom, den die Elektronik schaffen muss. Dann kaufe entweder eine ausrrichende Fertigelektronik oder bau dir eine. Da die Steuerung wohl nicht als PWM direkt aus einem uC kommt, ist es mehr Aufwand als ein MOSFET mit Frrilaufdiode.
In dem Fall würde ich statt einem 20A-Klotz mal nach einem Dimmer für LED-Strippen schauen. 24V sind bei LED-Streifen gar nicht so unüblich, und wenn es nicht grad WS28xx sind, dann werden die mit PWM gedimmt. 0-10V ist als Steuerspannung auch sehr weit verbreitet. Könnte sein, dass es da was gibt. Ansonsten vielleicht ein Power-OPV mit Kühlkörper, der die 0-10V in 0-24V übersetzt. Wird halt bisschen warm und bei niedrigen Drehzahlen bisschen kraftlos und wenig effizient. Alternativ halt ein AVR mit ADC und ein Transistor.
Ray Barone schrieb: > Hat jemand Erfahrungen bzw. Tipps für PWM-Module, die mit der geringen > Last funkrionieren würden? Ist die Last denn konstant? Welche Drehzahlen sollen eingestellt werden können: von - bis? Drehzahlsteuerung oder -regelung? Wenn es mechanisch passt, wäre bei der kleinen Leistung ein Schrittmotor angesagt. Philippinischer Philosoph schrieb: > In dem Fall würde ich statt einem 20A-Klotz mal nach einem Dimmer für > LED-Strippen schauen. Ganz schlechter Tipp. Da wäre ein LM317 besser geeignet.
Ableitstromer schrieb: > Ganz schlechter Tipp. Da wäre ein LM317 besser geeignet. Und das ist so, weil? Das Einzige, was möglicherweise fehlt, ist die Freilaufdiode.
Ableitstromer schrieb: > Ganz schlechter Tipp. Da wäre ein LM317 besser geeignet. Wenn der Motor auch bei Lastschwankungen das Drehmoment halten soll, ist PWM deutlich sinnvoller als Spannungregelung.
Ableitstromer schrieb: > Ist die Last denn konstant? Ist Schmutzwasser, mal mehr mal weniger Viskosität. Ableitstromer schrieb: > Welche Drehzahlen sollen eingestellt werden können: von - bis? 50-350 rpm wären wünschenswert. Ableitstromer schrieb: > Drehzahlsteuerung oder -regelung? Steuerung, Drehzahl wird nicht erfasst.
Philippinischer Philosoph schrieb: >> Ganz schlechter Tipp. Da wäre ein LM317 besser geeignet. > > Und das ist so, weil? Mit einem Konstantstrom, wie er für LEDs sinnvoll ist, wird das Drehmoment gesteuert. Das ändert sich auch nicht, wenn eine PWM stattfindet. Wolfgang schrieb: > Wenn der Motor auch bei Lastschwankungen das Drehmoment halten soll Der Motor soll nicht das Drehmoment sondern die Drehzahl beibehalten!
Bei dem Ganzen aber nicht vergessen, dass der Motor bei geringer Drehzahl auch nicht mehr so gut gekühlt wird. Es ist zwar jetzt kein "Hochleistungsantrieb", aber der Motor könnte trotzdem zu warm werden. Einfach mal ausprobieren wird hier wahrscheinlich das Beste sein. Hoschti
Am einfachsten wäre ein Steller mit Relais: Trafo mit Sekundäranzapfungen, Relaiskontakte zur Auswahl, Gleichrichter und Ladeelko. Bei den kleinen Leistungen und Spannungen kann man einen Ringkerntrafo auch mit händisch durchgefädelten zusätzlichen Sekundärwicklungen modifizieren, wenn kein fertiger alter Trafo vorhanden ist
Werner H. schrieb: > Am einfachsten wäre ein Steller mit Relais: > Trafo mit Sekundäranzapfungen, Relaiskontakte zur Auswahl, Gleichrichter > und Ladeelko Puuh, wann hattest du das letzte Mal was mit Elektronik zu tun, vor'm Krieg ?
Hoschti schrieb: > Bei dem Ganzen aber nicht vergessen, dass der Motor bei geringer > Drehzahl auch nicht mehr so gut gekühlt wird Macht nichts da er keinen Ventilator drauf hat. Und auf jeden Fall weniger Verluste (wenn auch nicht bei halber Drehzahl halbe Verluste) als bei voller Drehzahl, die er auch aushält.
Bei solchen einfachen Gleichstrommotoren hängt die Drehzahl (fast) proportional von der angelegten Spannung ab. Bei zu kleiner Spannung kann es aber sein, dass der Motor nicht anläuft, da er ein "Losbrechmoment" hat. Der Motorstrom muss so hoch sein, dass die Anziehungskraft zwischen dem Eisen des Rotors und dem Magneten überwunden wird. Langsamer bei gleicher Spannung würde der Motor auch, wenn man das Feld des Statormagneten erhöht (stärkere Magnete einbauen). Das ist natürlich schwierig. Es gab Motoren, bei denen das Feld statt durch Permanentmagnete durch Spulen erzeugt wurde. Da ließ sich die Drehzahl über den Feldstrom einstellen (sowohl nach oben als auch nach unten).
Günni schrieb: > Bei zu kleiner Spannung kann es aber sein, dass der Motor nicht > anläuft, da er ein "Losbrechmoment" hat. Einer der Hauptgründe, warum PWM bei kleinen Drehzahlen besser funktioniert als Spannungseinstellung.
Ableitstromer schrieb: > Mit einem Konstantstrom, wie er für LEDs sinnvoll ist, wird das > Drehmoment gesteuert. Das ändert sich auch nicht, wenn eine PWM > stattfindet. Bei LED-*Streifen*, die gekürzt werden können, ist das eine Konstantspannung und Vorwiderstände. Nix Konstantstrom. Was allerdings ein Problem sein könnte ist die Frequenz, die kann im hörbaren Bereich liegen. Bei LED wäre das wurscht, der Motor singt eventuell. Wie laut das Singen bei <2,4W Motorleistung ist, sei jetzt mal dahingestellt. Und ob es beim Rühren im Dreckwasser jemanden interessiert, auch.
Ray Barone schrieb: > Ist Schmutzwasser, mal mehr mal weniger Viskosität. > 50-350 rpm wären wünschenswert. > Steuerung, Drehzahl wird nicht erfasst. IxR-Kompensation wird reichen, linear oder mit PWM. Für letzteres müsste ich noch einen Schaltplan liegen haben.
hinz schrieb: > IxR-Kompensation wird reichen, linear oder mit PWM. Dazu müsste man allerdings erstmal den Strom messen
wer schrieb: > hinz schrieb: >> IxR-Kompensation wird reichen, linear oder mit PWM. > > Dazu müsste man allerdings erstmal den Strom messen Die Strommessung wird wohl im Schaltplan von hinz mit drin sein :-)
...und der ganze Aufwand für einen 2-W-Spielzeugmotor. Losbrechmoment, Feldregelung usw.
Eine Möglichkeit für IxR: http://www.electroniq.net/motor-control-circuits/tda7275a-dc-motor-speed-controller-circuit.html
Erwin D. schrieb: > Eine Möglichkeit für IxR: > http://www.electroniq.net/motor-control-circuits/tda7275a-dc-motor-speed-controller-circuit.html Hmm. das IC kann man anscheinend nur mit "Antikaufschlag" kaufen.
Harald W. schrieb: > Hmm. das IC kann man anscheinend nur mit "Antikaufschlag" kaufen. 2,73€ mit Antikaufschlag. Wie billig ist es dann ohne Aufschlag? https://www.henri.de/bauelemente/bauelemente-aktive/ic-schaltkreise/ic-analog/tda/10711/tda7275-motorregler-ic-luefterregler-dip8.html Oder hier für 1,73€: https://elw-elektronik.com/TDA-7275-A
Erwin D. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Hmm. das IC kann man anscheinend nur mit "Antikaufschlag" kaufen. > > 2,73€ mit Antikaufschlag. Wie billig ist es dann ohne Aufschlag? > > https://www.henri.de/bauelemente/bauelemente-aktive/ic-schaltkreise/ic-analog/tda/10711/tda7275-motorregler-ic-luefterregler-dip8.html > > Oder hier für 1,73€: > > https://elw-elektronik.com/TDA-7275-A Plus Versand.
Spaßvogel! Den Versand kann man ja nicht gerade als "Antikaufschlag" bezeichnen ;-)
Erwin D. schrieb: > Eine Möglichkeit für IxR: > http://www.electroniq.net/motor-control-circuits/tda7275a-dc-motor-speed-controller-circuit.html Für den TE leider nichts, der will bis 24V. Aber das Prinzip ist damit dargestellt.
hinz schrieb: > Erwin D. schrieb: >> Eine Möglichkeit für IxR: >> > http://www.electroniq.net/motor-control-circuits/tda7275a-dc-motor-speed-controller-circuit.html > > Für den TE leider nichts, der will bis 24V. Aber das Prinzip ist damit > dargestellt. Stimmt, der geht ja nur bis 18V. Hab ich übersehen...
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