Forum: Haus & Smart Home Kreuzerder neu anklemmen


von Ampere (Gast)


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Habe das Problem das ein unbedarfter Idiot den Anschluss am Kreuzerder 
nach Schulkinder Art angeklemmt hat. Die Flexadern zusammen gedreht und 
dann 1,5 mal um die Schraube gedröselt, Fertig.
Nix mit Aderendhülsen oder sogar Kabelschuche.
Soll jetzt vernünftig gemacht werden, also Ringöse aufquetschen und 
Kontaktsicher verschrauben.
Wie kann man langfristig eine gute niederohmische Verbindung 
sicherstellen?

Beitrag #6326702 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ampere (Gast)


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Mit dem falschen Bein aus dem Bett gefallen?
Da der Kreuzerder im Freien in der Erde steckt, ist es durchaus denkbar 
das sich Korrosion zwischen Ringöse und Stab bilden könnte und somit die 
Verbindung versaut

von Der lustige Peter (Gast)


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Frage doch mal nach beim Hersteller des Erders womit der mit der 
Erdleitung verbunden werden soll. Und dann auch noch wie der 
Korrosionsschutz verwendet werden soll.

von Günni (Gast)


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Bei uns am Haus wurde vor über 10 Jahren eine Blitzschutzanlage verbaut. 
Die Erdeinführungen waren aus V2A Bandstahl, die Verbindungen zwischen 
den 4 Fundamenterdern (an jeder Ecke des Hauses) bestanden aus 8 mm 
Aluminiumdraht, ein Anschluss an die Installation im Haus und den dort 
befindlichen Fundamenterder erfolgte mit 8 oder 10 mm Kupferleitung 
(Litze). Da die Leitung außen am Hause verschraubt waren, habe ich mich 
mal nach der Korrosionsfestigkeit erkundigt. Der Trick besteht darin, 
dass Zweimetall-Trennstücke verwendet wurden. Hier einige Anbieter, wo 
man auch sehen kann, wie die Dinger aufgebaut sind:
https://www.dehn.de/store/h/de-DE/H183/klemmen-verbinder
https://www.obo.de/produkte/schutzinstallation/blitzschutz/verbindungs-und-trennklemmen/zweimetall-trennstueck-fuer-rd-8-10-und-fl-30-40-mm.html
Alle 5 Jahre wird die Anlage auf Leitfähigkeit durchgemessen - bisher 
alles super und die Verbindungen sehen noch "wie neu" aus, lediglich die 
PVC-Isolierung der Ringleitung ist verhärtet und bröckelig. Aber die 
diente ohnehin nur der Optik. Jetzt sieht man teilweise den blanken 
Aludraht durch, aber der korrodiert nicht.

von Wolfgang (Gast)


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Günni schrieb:
> Jetzt sieht man teilweise den blanken Aludraht durch, aber der
> korrodiert nicht.

Da täuscht du dich. Wenn das wirklich Aludraht ist, hat der eine 
wunderbar isolierende Schicht aus Aluminiumoxid bekommen. Oder was 
meinst du mit "korrodiert nicht"?

von Kilo S. (kilo_s)


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Wolfgang schrieb:
> Oder was meinst du mit "korrodiert nicht"?

Vermutlich das er nicht wirklich sichtbar zerfällt.

von Günni (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Vermutlich das er nicht wirklich sichtbar zerfällt.

Genau das! Aluminium bildet praktisch "sofort" die Schutzoxidschicht 
(die "eigentlich" ein sehr schlechter Leiter ist). Wenn man den Draht 
quetscht, bricht die sehr dünne Schicht auf und der Kontakt mit dem 
Aluminium kann erfolgen. Da Aluminium weich ist, "umfließt" es die 
Kontaktstelle und der Kontakt bleibt erhalten. Deshalb konnte man ganz 
viel früher Hausinstallationen mit Aluminiumdrähten machen, die 
funktionierten. Der Druck von Verschraubungen reichte für einen guten 
Kontakt aus. Ob das auch noch mit Wago-Klemmen funktionieren würde, weiß 
ich allerdings nicht.

von Nur für Frauen (Gast)


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Densobinde?!

von 2 Cent (Gast)


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OFFTOPIC

Wolfgang schrieb:
> Wenn das wirklich Aludraht ist, hat der eine
> wunderbar isolierende Schicht aus Aluminiumoxid bekommen
Diese (einmal gebildete) dünne Schicht ändert an dem Querschnitt aka 
Stromtragfähigkeit der Leitung praktisch nichts. Nur die Klemmstellen 
sind bei Alu nicht unproblematisch. Löten würde helfen, abr dies will 
ich hier nicht wirklich empfehlen. Und das ist hier auch wohl garnicht 
nötig? Der TO lässt uns alle raten.


Günni schrieb:
> Deshalb konnte man ganz
> viel früher Hausinstallationen mit Aluminiumdrähten machen, die
> funktionierten. Der Druck von Verschraubungen reichte für einen guten
> Kontakt aus.
Am Arsch die Ella, einmal eine Tür richtig zuknallen ersparte den 
Lichtschalter. Nochmal ordentlich zuknallen: Licht war wieder an :D

> Ob das auch noch mit Wago-Klemmen funktionieren würde, weiß
> ich allerdings nicht.
Unsicher.
Günni hat solche Problemem nicht:
Günni schrieb:
> Der Trick besteht darin, dass Zweimetall-Trennstücke verwendet wurden
Die lösen solcherlei Probleme recht zuverlässig, sowas hat man heute 
(wegen hoher Kupferpreise) an jedem Starthilfekabel (oder Ersatzweise 
alle Auluminiumlitzendrähte bereits mit Oberflächenkupfer beschichtet, 
längenabhängig je nachdem was billiger ist).

Hat aber mit diesem Thread möglicherweise wahrscheinlich vielleicht 
garnix zu tun.



Der lustige Peter schrieb:
> Frage doch mal nach beim Hersteller des Erders womit der mit der
> Erdleitung verbunden werden soll. Und dann auch noch wie der
> Korrosionsschutz verwendet werden soll.
Jo!
Wenn allerdings der TO (der ja auch nicht für den Wahnsinn seines 
Starelektrikers verantwortlich ist) dort so clever fragt wie hier, dann 
wird genau so etwas herauskommen:

Ringerder mit Kreuzdipol schrieb im Beitrag #6326702:
> ...Ringöse abkneift, die Ader verzwirbelt und 1,5x um die
> Schraube wickelt.
YMMD. Genau solche Aantwort habe ich mir frühzeitig gedacht, aber bis 
jetzt verkniffen :D

https://www.youtube.com/watch?v=HcXNPI-IPPM

von Ampere (Gast)


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2 Cent schrieb:
> OFFTOPIC
>
> Wolfgang schrieb:
>> Wenn das wirklich Aludraht ist, hat der eine
>> wunderbar isolierende Schicht aus Aluminiumoxid bekommen
> Diese (einmal gebildete) dünne Schicht ändert an dem Querschnitt aka
> Stromtragfähigkeit der Leitung praktisch nichts. Nur die Klemmstellen
> sind bei Alu nicht unproblematisch. Löten würde helfen, abr dies will
> ich hier nicht wirklich empfehlen. Und das ist hier auch wohl garnicht
> nötig? Der TO lässt uns alle raten.

Der Kreuzerder ist verzinkt und der Leiter ist aus Kupfer.

von 2 Cent (Gast)


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Ampere schrieb:
> Der Kreuzerder ist verzinkt
Dann solltest du dies lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erder_%28Elektroinstallation%29#Korrosion


> und der Leiter ist aus Kupfer.
Dann spricht doch nichts dagegen eine Ringöse aufzuquetschen und diese
Kontaktsicher zu verschrauben wie du es vorgeschlagenhattest... 
heutzutage dabei aber keine Federringe oder Federscheiben mehr 
verwenden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schraubensicherung#Schraubensicherungen,_deren_Norm_zur%C3%BCckgezogen_wurde

Also besser eine ausreichend feste Schraube verwenden und diese 
anknallen.

von Ampere (Gast)


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Jetzt habe ich soviel über Korrosion und (Nicht)Beständigkeit von Erdern 
gelesen.
Da kommt mir fast der Gedanke einfach einen neuen Kreuzerder neben den 
Alten in die Erde zu rammen und daran den PE-Leiter dranzuklemmen.
Da ist alles frisch und sollte auch dem Elektriker das Herz erwärmen

von 2 Cent (Gast)


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Ampere schrieb:
> Jetzt habe ich soviel über Korrosion und (Nicht)Beständigkeit von
> Erdern
> gelesen.
> Da kommt mir fast der Gedanke einfach einen neuen Kreuzerder...
Und wir alle dachten der aktuelle Kreuzerder sei in einem neuwerigem 
zustand.


> neben den
> Alten in die Erde zu rammen
Neben deinen Eltern?


> und daran den PE-Leiter dranzuklemmen.
Jahh, ok.


> Da ist alles frisch und sollte auch dem Elektriker das Herz erwärmen
Du verschweigst uns doch irgendwas. Liegt dein Elektriker schon längere 
Zeit regungslos neben dem Erdstab???

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