Wenn ich folgende Schaltung (Kopfverstärker für eine Kondensatormikrofonkapsel nach Douglas Self: "Small Signal Audio Design", S. 480) simuliere, ergibt die AC-Analyse sinnlos hohe Signaldämpfungen - die Eingangsstufe ist ein JFET-Folger, die Gesamtverstärkung ist mit +4 dB angegeben. Aufgrund der hohen Kapazitäten in den Signalpfaden dauert es mehrere 100 ms bis die Schaltung sich einem "steady state" annähert - erst dann wäre es sinnvoll, die Signalverstärkung anzuschauen. Kann ich für die AC-Analyse sicherstellen, dass mit aufgeladenen Kondensatoren bzw. den steady-state DC-Werten gerechnet wird?
Burkhard K. schrieb: > Kann ich für die > AC-Analyse sicherstellen, dass mit aufgeladenen Kondensatoren bzw. den > steady-state DC-Werten gerechnet wird? Das wird doch zu Beginn der AC-Analyse eh gemacht. Ich schau mirs mal an...
Danke für den Hinweis - ändert aber nichts am Grundproblem. Sieht für mich so aus, als ob die AC-Analyse mit den Eingängen U1 an der oberen Spannungsversorgung gerechnet wird; OpAmp also am Anschlag.
Nimm mal reale Transistoren, nicht die 08/15-Idealdinger, für JFET und PNP.
Was sollen denn die 10GigaOhm Widerstände?? Willst du links die Kapsel simulieren? Die Schaltung um U1 sieht auch komisch aus.
Abdul K. schrieb: > Was sollen denn die 10GigaOhm Widerstände?? Es geht um ein Kondensatormikrofon, viel DC-Bias, viel AC, aber sehr hochohmig. Der Verstärker setzt lediglich die Impedanz auf mischpultübliche Werte um, die Amplitude bleibt gleich.
hinz schrieb: > Nimm mal reale Transistoren, nicht die 08/15-Idealdinger, für JFET und > PNP. Das sollte er grundsaetzlich immer tun.Bin selber schon oft auf die Nase gefallen,bis ich irgendwann realisierte,dass einige meiner Simulationen an den Standardmodellen scheiterten.
Man simuliert NACH dem Mikro! Im Buch finde ich die Schaltung auch nicht, weder auf Seite 480 noch auf der korrigierten Zählweise der Seiten. Also so wird das nix!
Abdul K. schrieb: > Im Buch finde ich die Schaltung auch nicht, In meinem auf Seite 336, Kapitel 13. Ist aber ziemlich schlecht zu lesen.
hinz schrieb: > In meinem auf Seite 336, Kapitel 13. Ist aber ziemlich schlecht zu > lesen. 2. Auflage 2015, Abb. 17.7, S. 480 hinz schrieb: > Nimm mal reale Transistoren, nicht die 08/15-Idealdinger, für JFET und > PNP. Der JFET ist real, im Original steht da allerdings "J905" - zu dem ich im Web Null Informationen finde, deswegen durch vorläufig durch einen 2N4416 ersetzt. Je nach Drainstrom dauert es etwas länger bis die Kondensartoren geladen sind. Der PNP ist im Original ein 2SB737 der sich wohl durch einen sehr niedrigen Rb auszeichnet. Hab auch schon andere PNPs ausprobiert. Abdul K. schrieb: > Die Schaltung um U1 sieht auch komisch aus. Bootstrapping des JFETs: "The drain of Q1 (U1) is bootstrapped via C3 to prevent local feedback of the JFET ... from reducing the input impedance." Noch einmal: das Problem ist die AC-Analyse, die ganz offensichtlich nicht mit den richtigen steady-State Werten rechnet. Stage 2 könnte man auch ganz weglassen, Transistortypen spielen nur marginal eine Rolle; das Problem lässt sich mit vielen möglichen Typen reproduzieren. Das die Schaltung wie vorgesehen funktioniert, zeigt die Transienten-Darstellung nach ca. einer halben Sekunde.
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Und worauf willst du hinaus? Der Autor von LTspice hat ADI verlassen und arbeitet an einem neuen SPICE. Fraglich, ob bei ADI noch Fehler berichtigt werden. Aus meinen Beobachtungen heraus, bauen die nur noch neue Modelle für LTspice. Das eigentliche LTspice wird nicht mehr angefasst. Außerdem verstehe ich die Schaltung um U1 nicht. Habe auch keine Lust das Buch darüber zu befragen, denn es erscheint mir als bizarre Schaltungsidee. Ein Eingangs-JFET, der zwischen Minuseingang und Ausgang arbeitet, und dem ein Kompensationsnetzwerk parallel geschaltet ist. Sowas habe ich noch nie gesehen. Das wäre ja eher eine Verstärkungsregelung.
Abdul K. schrieb: > Man simuliert NACH dem Mikro! Wenn ich einen JFET-Verstärker simuliere, dann brauche ich dessen Gate-Source-Spannung - und die wird num mal über R2 (10Gig) eingestellt. R1 könnte ich für die Simulation allein tatsächlich weglassen, aber wozu - damit der nächste Beitrag darauf hinweist, dass die Kapsel keine Vorspannung hat?
Abdul K. schrieb: > Ein Eingangs-JFET, der zwischen Minuseingang und Ausgang > arbeitet, und dem ein Kompensationsnetzwerk parallel geschaltet ist. Genau deswegen wollte ich die Schaltung ja simulieren. Herr Self präsentiert sich selbst zumindest als recht kompetent. Abdul K. schrieb: > Und worauf willst du hinaus? Wozu postet man in einem Forum? Vielleicht kennt jemand das Problem bereits - oder weiss eine mir noch nicht bekannte Möglichkeit, der Simulation auf die Sprünge zu helfen? Z.B. DC-Werte auf bestimmten Netzen vorgeben? Oder sonstwie festlegen, wann der steady-State erreicht ist? Abdul K. schrieb: > Was mißt du denn in der realen Schaltung? Das kann ich Dir sagen, sobald ich sie aufgebaut habe. Wenn ich jetzt noch wüsste, welchen JFET ich statt des ominösen "J905" nehmen sollte, wäre das genial. (Hab noch ein paar 2SK170 bzw. 2SK2394-6 rumliegen).
Wenn man R7 auf 1M reduziert, findet LTspice gar keine Lösung mehr. Das ist schon extrem verdächtig. Wenn man den JFET entfernt oder durch einen Kurzschluß ersetzt, gibt es auch keine sinnvolle Lösung, denn beide Varianten laufen gegen +.
Bei U1 ist der Minuseingang einfach immer etwas negativer als der Pluseingang. Da eine direkte DC-Rückkopplung fehlt, läuft der Ausgang von U1 immer gegen +. Punkt.
hinz schrieb: > J309? Ist ja wirklich kaum zu erkennen. Ist in meiner Ausgabe (2015) ist es eindeutig ein "J905". Könnte natürlich aus einer früheren Ausgabe falsch abgepinselt worden sein - ich nehme an, Deine ist älter? (Sehe gerade, es gibt seit April eine 3. Ausgabe). Der J309 ist ein HF-JFET mit 12 bis 30mA Id. Abdul K. schrieb: > Wenn man R7 auf 1M reduziert, findet LTspice gar keine Lösung mehr. Das > ist schon extrem verdächtig. Jepp! - und wenn man ihn noch weiter reduziert (z.B. 470k) dann klappt es plötzlich mit dem Source-Folger :) Zusammen mit dem Hinweis von hinz oben vermute ich inzwischen, dass sich beim Abschreiben des alten Plans für die zweite Auflage einige Fehler eingeschlichen haben. Dank an Euch beide - jetzt kann ich heute Abend doch noch beruhigt schlafen gehen ;-)
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