Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Stellenangebite via Linkedin


von Donauwelle (Gast)


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Hello,

auf linkedin bekommt man ja Stelleangebote angezeigt in denen zu sehen 
ist wieviele sich schon über LI beworben haben. Es sind z.B. Stellen von 
Konzernen dabei auf die sich schon über 100-300 Leute beworben haben, 
das nur über Linkedin, die Stellen tauchen auch alle auf anderen 
Platformen und der firmeneigenen Stellenbörse auf, das sind dann sicher 
3-4x so viele Bewerber.

Dass ja Konzerne oder grössere Firmen viele Bewerbungen erhalten kann 
ich ja noch verstehen, dass da auch viel Schrott dabei ist auch aber 
dass dann gar keine Bewerbung dabei ist die passt, das glaube ich 
einfach nicht. Die Stellen sind schon ewig offen, schon lange vor 
Corona. Manche habe ich schon im Nov 2019 gesehen und da wird jetzt 
keiner gesucht der Rocket Science macht, z.T. sind das stinknormale 
Softwareentwicklerstellen die auch ein FI machen kann, da gibts eifach 
keinen Mangel an Personal da viele schlecht bezahlt in kleinen Klitschen 
arbeiten  und weg in ein grösseres Unternehmen wollen.

Wie lange dauert es denn in der Regel in grösseren Firmen bis es zu 
einer Entscheidung kommt und wie lange "sammeln" die erst mal 
Bewerbungen?

von Ben S. (bensch123)


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Donauwelle schrieb:
> Wie lange dauert es denn in der Regel in grösseren Firmen bis es zu
> einer Entscheidung kommt und wie lange "sammeln" die erst mal
> Bewerbungen?

Monate.

Beitrag #6330024 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Janus Mehrfachobjektiv (Gast)


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Klitschenlord schrieb im Beitrag #6330024:
> wäre ich lehrer geworden ... und
> hätte ein stressfreies leben.

Soso, dann gerad mal an die 'richtigen' Schüler:
https://www.focus.de/familie/eltern/immer-mehr-gewalt-an-deutschen-schulen-schueler-lockten-lehrer-in-hinterhalt-um-ihn-mit-hammer-zu-toeten_id_11558688.html

Beitrag #6330091 wurde von einem Moderator gelöscht.
von oerks (Gast)


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Fuer gute Leute wird auch mal extra eine Stelle "geschaffen".
Die wird dann hoechstens noch proforma ausgeschrieben.
In D darf man das ja nicht dazuschreiben: Bewerben zwecklos,
da schon besetzt.

von NocheineMeinung (Gast)


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Aktuell hatte ich eine Stelle über LinkedIn bekommen - folgender Ablauf:

Großesses Weltweitagierendes Halbleiterunternehmen

- Bewerbung verschickt - Tag 0
- Anfrage für Telefoninterview - Tag 1
- Telefoninterview - Tag 8
- pers. Treffen - Tag 17
- Vertrag/Vertragsverhandlung/Unterschrift Tag 2x

andere Erfahrungen:

- Halbleiterfirma aus Dresden - 2 Wochen wobei Bewerbung über deren 
interne HR Seiten läuft, aber über LinkedIn gefunden - absage
- großer Halbleiteranlagenhersteller - 7 Tage Anfrage für 
Bewerbungsgespräch
- neuer Halbleiterfertiger in Dresden ;) - nach über 2,5 Monaten anfrage 
für Bewerbungsgespräch...
- 1 OLED/Solarzellen-Fertiger in Dresden - Anfrage für 
Bewerbungsgespräch und co alles in 2 Wochen erfolgt, aber im Gespräch 
schien das genannte Gehalt nicht ganz zu passen (man wollte eine Zahl 
hören ohne diese zu bewerten... beim nennen hat sich die HR Frau 
verschluckt :) - das war das erste Gehalt nach der Ausbildung... - war 
zu hoch - absage)
- ca 8 Bewerbungen unbeantwortet

also wie man sieht ist das alles sehr fließend - Corona hat in meinen 
Augen höchstens die Art der Bewerbungsführung geändert (Telefoninterview 
vor treffen)

Beitrag #6330212 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6330241 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Janus Mehrfachobjektiv (Gast)


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NocheineMeinung schrieb:
> Aktuell hatte ich eine Stelle über LinkedIn bekommen - folgender
> Großesses Weltweitagierendes Halbleiterunternehmen

> - Vertrag/Vertragsverhandlung/Unterschrift Tag 2x
>
> andere Erfahrungen:
> - Halbleiterfirma aus Dresden
>  beim nennen hat sich die HR Frau
> verschluckt :) - das war das erste Gehalt nach der Ausbildung... - war
> zu hoch - absage)

Naja Dresden ist nicht repräsentativ, Dresden ist was ganz besonderes 
;-)
Inzwischen sollte doch klar sein, das man die 'Angebote' aus dem Osten 
ungelesen in die Tonne kloppen kann!

von NocheineMeinung (Gast)


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Janus Mehrfachobjektiv schrieb:
> Naja Dresden ist nicht repräsentativ, Dresden ist was ganz besonderes
> ;-)
> Inzwischen sollte doch klar sein, das man die 'Angebote' aus dem Osten
> ungelesen in die Tonne kloppen kann!

Jein...klar ist das nicht mit einem bayrischen Dorf zu vergleichen was 
Gehälter angeht aber soo schlecht sind die hier in Dresden in 
!bestimmten! Branchen nun auch nicht. Und das Angebote aus Osten nix 
taugen ist auch Quark - man muss das Gesammtpaket anschauen. 
Lebeshaltungskosten - Lebensqualität (die ist auf jeden Fall höher als 
in Münchner Innenstadt) - Entwicklung. Alles andere ist einfach nur 
dummes Gelaber. Wo ich allerdings zustimme - hier fehlt es an starken 
Betriebsrätten. IG BCE - haha (wer mit dennen zu tun hatte weis wieso 
ich lache - ausser BASF da scheinen die guten Job zu machen).

Und wieso Dresden nicht repräsentativ sein soll versteh ich auch nicht. 
Ist halt eine Stadt welche viele Halbleiterhersteller/Zulieferer 
beinhaltet (Silicon Saxony). Aber diese Branchenkonzentration findet man 
überall.

Ich hatte vor Jahren mal ein Gespräch in nahe München - das war ein 
priv. gef. Unternehmen für Automobilzulieferer. Plasma/Etchanlage/Vak. - 
also mein Gebiet. Beim Gespräch kam es zu einem Angebot - das war 32k 
... + bis zu 15% Leistungszulage ...blahh blahh . Era in meinen Augen 2 
Stufen zu niedrig eingeschätzt als die Aufgaben die man erfühlen sollte. 
Ich hätte stutzig werden sollen als man mir sagte das da viele Menschen 
aus Sachen / Sachsen-Anhalt angestellt sind... Bayern/München ist nicht 
immer = fettes Gehalt. Achja Essensgutscheine gab es nicht ;) - kA wie 
man da in München damit überleben soll.

von oerks (Gast)


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> kA wie man da in München damit überleben soll.

Such dir in MUC eine Freundin mit Haus.
Am besten in der laendlichen Umgebung.
Dann kannst du morgens noch die Huehner fuettern
und ein paar Eier fuers Fruestueck mopsen.

Aber erzaehle keinem davon.
Sonst sinkt nachher noch das Gehaltsniveau da.

Immer feste jammern!

von Rick M. (rick-nrw)


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Donauwelle schrieb:
> Wie lange dauert es denn in der Regel in grösseren Firmen bis es zu
> einer Entscheidung kommt und wie lange "sammeln" die erst mal
> Bewerbungen?

Außerhalb von Corona:

Eine Eingangsbestätigung sollte innerhalb von Tagen da sein
Nach 8-12 Wochen sollte es eine Antwort geben, Einladung zu 
Vorstellungsgespräch oder Absage.

Sollte da nichts kommen - melden die sich nach 6-12 Monaten mit einer 
Absage bzw. einer Bitte Dich in die große Datei aufnehmen zu dürfen.
So umgeht man klagen gemäß AGG-Schwachsinn.

Generell für Bewerbungen:
Wer zu erst kommt mahlt zuerst!
Vorstellungsgespräch, Rahmenbedingungen, Jahresbrutto, Unterschrift.

NocheineMeinung schrieb:
> Beim Gespräch kam es zu einem Angebot - das war 32k
> ... + bis zu 15% Leistungszulage ...blahh blahh

Wo ist das Problem?
Ein nettes Danke, aber Nein Danke! kommt an.
Ich glaube wir passen nicht zusammen und dann verabschiedet man sich 
nett.

Ein vielen Dank, ich melde mich (als Bewerber) zeigt auch gut, was man 
von dem Angebot hält.

von Alter Hase (Gast)


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Ben S. schrieb:
> Monate.

Als MA eines Großkonzerns der einige MA schon eingestellt hat kann ich 
sagen dass es nicht Monate dauert zur Entscheidungsfindung. Solange kann 
und möchte ich gar nicht auf den neuen MA warten.

Bei uns werden die Stellen ca. 3 Wochen ausgeschrieben, natürlich 
zunächst intern. Dann geht die Ausschreibung nach extern raus.

Erfahrungsgemäß melden sich SOFORT die Interessenten, denen das Wasser 
bis zum Hals steht, d. h. i.d.R. nichts brauchbares dabei. Nach ca. 1,5 
Wochen kommen dann brauchbare Bewerbungen, nach 3 Wochen ist die Anzeige 
gestoppt.

Die Vorstellungsgespräche laufen zeitnah, möglichst innerhalb 14 Tagen. 
Die Entscheidung selbst ja/nein je Kandidat geht sehr schnell (max 24h).

In Summe ergibt sich für EXTERNE Kandidaten dann eine Zeitspanne von 3 
Wochen Ausschreibungszeit plus 1 Woche bis alle Vorstellungsgespräche 
durch sind plus 1 Woche bis formal alles durch ist (Chefs, HR, BER) und 
der Vertrag geht raus, d.h. also ca. 5 Wochen.

Der Gesamtprozess dauert Monate: Personalanforderung schreiben, HR, 
Chefs, BER genehmigen, Stellenausschreibung erstellen, veröffentlichen, 
erst  intern dann extern ...).
Aber diese Zeitspanne davor sieht ja kein externer Bewerber.

Was die Entscheidung für einen Kandidatwn angeht: Rekord liegt bei 2h. 
Da muss man halt zum Telefon greifen und alle Entscheidungsträger 
parallel vorab ins Boot holen. Der Rest ist dann formaler Kram.

Fazit: wenn es lange dauert wird es eher nix. Denn der AG wartet auf die 
Zusage des besten Kandidaten. Solange hängen alle in der Luft.

von NocheineMeinung (Gast)


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oerks schrieb:
> Immer feste jammern!

Nicht jammern - rechnen können. Aber da du so gut zu sein scheinst 
rechne es mir bitte vor. So sieht meine Rechnung aus:

32k = ~1764 Euro Netto im Monat. Jetzt zeig mir bitte eine Wohnung in 
München mit ca.50qm2 für einen bezahlbaren Preis. Warmanteil bitte 
realistisch ansetzen. Nicht wie manche Vermieter mit 70Euro im Monat. 
Danach bitte das Handy, Essen, Internet, Kleidung, etc. einberechnen - 
bis jetzt haben wir kein Auto/kein Freizeitvergnügen/kein Essen 
ausserhalb hier drin. Da muss man schon was in der Nähe zum Arbeitgeber 
finden um eine angemessene Anreisezeit zu haben. 1 1/2h *2 für Hin und 
Rückweg zur Arbeit ist nicht angemessen. Stichworte wie priv. 
Rentenvorsorge und co. lass ich mal aussen vor...

Also komm zeig es mir - dem feste Jammernden.


Rick M. schrieb:
> Wo ist das Problem?
> Ein nettes Danke, aber Nein Danke! kommt an.
> Ich glaube wir passen nicht zusammen und dann verabschiedet man sich
> nett.
>
> Ein vielen Dank, ich melde mich (als Bewerber) zeigt auch gut, was man
> von dem Angebot hält.

Hey versteh mich nicht falsch - so habe ich das auch gelöst. Kleinkrieg 
anfangen bringt mir nix und entweder die finden einen dummen oder die 
müssen das Angebot erhöhen. Interessenterweise haben die irgendwann viel 
später angefragt ob ich immer noch suche - nach der Rückfrage ob die ERA 
Einstufung und das Gehalt nun für südliche Verhältnisse angepasst wurde, 
kam "leider" keine Antwort mehr.

Für mich zumindest hat sich LinkedIn gelohnt. Mit anderen Platformen wie 
Indeed oder Xing (bekomme viel Werbung aber nix gescheites) hatte ich 
eher weniger positive Erfahrungen

von Olf (Gast)


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NocheineMeinung schrieb:
> Ich hatte vor Jahren mal ein Gespräch in nahe München - das war ein
> priv. gef. Unternehmen für Automobilzulieferer. Plasma/Etchanlage/Vak. -
> also mein Gebiet. Beim Gespräch kam es zu einem Angebot - das war 32k
> ... + bis zu 15% Leistungszulage ...blahh blahh . Era in meinen Augen 2
> Stufen zu niedrig eingeschätzt als die Aufgaben die man erfühlen sollte.
> Ich hätte stutzig werden sollen als man mir sagte das da viele Menschen
> aus Sachen / Sachsen-Anhalt angestellt sind... Bayern/München ist nicht
> immer = fettes Gehalt. Achja Essensgutscheine gab es nicht ;) - kA wie
> man da in München damit überleben soll.

Bei der Rechtschreibung würde ich dich auch nicht gut bezahlen ;-)

Beitrag #6330975 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Leon B. (leonb)


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Es kommt immer sehr extrem auf das Unternehmen an. Manchmal werden 
Stellen dann auch aus anderen internen Gründen erstmal nicht besetzt. 
Ich habe mal 4 Monate auf eine Absage gewartet. Ich hatte da längst 
schon einen anderen Job, aber ich finde das ist einfach zu lang, dann 
interessiere ich mich doch mehr für kleinere Unternehmen die direkt 
einen Tag nach der Bewerbung anrufen. Das gab es auch.

von ;) (Gast)


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Leon B. schrieb:
> Ich habe mal 4 Monate auf eine Absage gewartet.

Mit etwas mehr Aufdringlichkeit (per Telefon) wäre das schneller
gegangen. Viele Firmen erwarten es einfach, dass Bewerber denen
die Klinken putzen und das bedeutet eben Telefonieren.

Kann man zwar anders sehen, aber der Erfolg gibt einen oft recht.

von Janus Mehrfachobjektiv (Gast)


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NocheineMeinung schrieb:
> oerks schrieb:
>> Immer feste jammern!
>
> Nicht jammern - rechnen können. Aber da du so gut zu sein scheinst
> rechne es mir bitte vor. So sieht meine Rechnung aus:
>
> 32k = ~1764 Euro Netto im Monat. Jetzt zeig mir bitte eine Wohnung in
> München mit ca.50qm2 für einen bezahlbaren Preis.

Lies richtig, der hatte nicht von einer Wohnung in München gesprochen 
sondern ausserhalb. Da wäre beispielsweise Freising, ist ne 
Studentenstadt. In der Innenstadt will sowieso keiner wohnen, der Wert 
auf Lebensqualität legt und sei es nur das man im Sommer die Fenster auf 
lassen kann, ohne vom Gegrölle und Strassenlärm am Schlafen gehindert zu 
werden.

> Warmanteil bitte
> realistisch ansetzen. Nicht wie manche Vermieter mit 70Euro im Monat.
> Danach bitte das Handy, Essen, Internet, Kleidung, etc. einberechnen -
> bis jetzt haben wir kein Auto/kein Freizeitvergnügen/kein Essen
> ausserhalb hier drin.

Naja die Daumenregel das die Miete höchstens ein Drittel des 
Haushalts-Netto ausmachen sollte, scheint dir ja nicht bekannt. Also 
nicht Klecker-Rechnung sondern Mietmaxima auf ca. 600 - 700 € setzen und 
los recherchiert

< Da muss man schon was in der Nähe zum Arbeitgeber
< finden um eine angemessene Anreisezeit zu haben.

Wenn man die Fahrzeit auf runde Stunde setzt kommt man auch für München 
auf ca 40/50 km Umkreis. Nicht für jede Location, aber auch per ÖPNV und 
P+R Privat-Pkw Kombi möglich. P+R und ÖPNV ist in München deutlich 
besser als in DD. wo es nicht wirklich eine Alternative zum Privat-KfZ 
hat, wenn man vom Umland her einpendelt.

In München pendelt man sogar von Rosenheim und Salzburg ein und wenn man 
während der Fahrt mit dem Laptop seinen Haushalts-Papier und sonstigen 
Kram erledigt ist es nicht mal verlorene Reisezeit.

https://www.rosenheim24.de/bayern/lohnt-sich-pendeln-nach-muenchen-ueberhaupt-13075215.html

Wobei es ein eher spärlich qualifierter Job sein muss, wenn ein Konzern 
lediglich 32k bietet. Das klingt so garnicht nach Hochschulabschluss, 
sondern nach Berufsausbildung als höchsten Bildungsabschluß, also 
Maschinenwart. Und da liegt das Durschschnittsgehalt in Sachsen noch 
tiefer, bei 23k.
https://karrierebibel.de/durchschnittsgehalt/

von Claus W. (Gast)


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Man müsste unterscheiden was vorliegt:

Die Idee von Rick.M:
> "Vorstellungsgespräch, Rahmenbedingungen, Jahresbrutto, Unterschrift."
scheint da effektiv.

- Wille (in der gedanklichen Innenwelt des AG) einen Arbeitsvertrag 
abzuschließen.

oder:

- Auf die Stellenanzeige melden sich Leihfirmen und bringen dem 
Sachbearbeiter etwas Bargeld mit.
- Angestellte mit weiter Pendelstrecke verbrauchen viel von dem 
verdienten Geld und machen Überstunden. Dabei bleibt das gute 
Druckmittel (Arbeitslose am Ort des Unternehmens) "unverbraucht".
- Keine Einstellung aber der Unternehmer erhält Informationen über die 
Gehälter in seiner Branche (was er den eigenen Leuten anbieten soll) und 
wie man einen guten Arbeitsplatz gestalten kann.
- Ein Unterwerfungsritual (nenne mir 2 Schwächen) prüft die Gefügigkeit 
des Mitarbieters.
- Das Bewerberportal erfasst automatisch die Daten des Arbeitslosen 
(Telefonnummer und Anschrift) ohne dass sie der Sachbearbeiter 50 mal 
abtippen muss. Die Telefonnummer geht an die Telefonanlage. Falls sich 
der Arbeitslose später nochmal telefonisch bewirbt, wird er auf einen 
emulierten Anrufbeantworter umgeleitet. Mit der Anschrift werden 
Ablehnungs-Serienbriefe ausgefertigt.

von ;) (Gast)


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Claus W. schrieb:
> Falls sich
> der Arbeitslose später nochmal telefonisch bewirbt, wird er auf einen
> emulierten Anrufbeantworter umgeleitet.

Würde bei mir nicht funktionieren, weil ich nur meine Handynummer
angebe, wo ich dann nur Teuer erreichbar wäre. Hat den Vorteil ja
überall erreichbar zu sein. Wenn das jemanden nicht passt, dann
kann ich auf einen Anruf auch verzichten. Leute die mich kennen,
wissen das und rufen später noch mal an.
Wenn ich jemanden anrufen will, dann benutze ich meinen Festnetz-
anschluss. Vom Handy rufe ich von unterwegs so gut wie gar nicht
an und auch nur dann, wenn es sich auch nicht vermeiden lässt.
Von Zuhause, am Schreitisch geht das viel entspannter.
Ist, wie ich finde, äußerst praktisch.;)

Rick M. schrieb:
> Eine Eingangsbestätigung sollte innerhalb von Tagen da sein
> Nach 8-12 Wochen sollte es eine Antwort geben, Einladung zu
> Vorstellungsgespräch oder Absage.

Das wäre schon zu spät. Nach dem DSGVO muss eine Eingangsbestätigung
innerhalb von einem Monat verschickt werden. Dann kann sich der
Arbeitgeber Zeit nehmen, aber auch hier gibts Grenzen.
Eine Absage ersetzt eine Eingangsbestätigung, wenn die Frist gewahrt
bleibt. Ob eine Mitteilung an die Landesdatenschutzbehörde etwas
bewirkt kann ich nicht sagen. Vermutlich müssen sich die Fälle
häufen, bevor da was unternommen wird. Wahrscheinlich gits dann nur
eine Abmahnung oder eine Geldbuse auch wenn davon einer Entschädigung
von 4% des globalen Umsatzbrutto die Rede ist.

> Sollte da nichts kommen - melden die sich nach 6-12 Monaten mit einer
> Absage bzw. einer Bitte Dich in die große Datei aufnehmen zu dürfen.
> So umgeht man klagen gemäß AGG-Schwachsinn.

Da muss sich eine Firma schon ziemlich dämlich anstellen, bevor
ein Richter da eine Klage zulässt. Ohne offensichtlichen Beweis läuft
da gar nichts und deshalb lassen viele Firmen das Problem links liegen
und Bewerbungen ins Leere laufen. Manche glauben eben, dass sie es
sich erlauben können. Wenn das man nicht eine fatale Fehleinschätzung
ist. Z.Zt. scheint sich auf dem Arbeitsmarkt hier und da etwas zu
bewegen, aber wenn man die Stellen überprüft, sind es viele Firmen,
die die Stellen schon monatelang, oder über ein Jahr nicht besetzen
konnten. Denen geht dann der A.. langsam auf Grundeis.
Da helfen dann auch keine Dienstleister. Man erkennt sie anhand von
speziellen Buzzwords trotzdem.

von Claus W. (Gast)


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Martin Wehrle: Verarscht als Bewerber auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=SiYpcugrKqU

... scheint tatsächlich so zu sein.

von Donauwelle (Gast)


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Claus W. schrieb:
> ... scheint tatsächlich so zu sein.

Wer arbeitet denn "zur Probe"?
Da müsste man ja nochmal extra Urlaub nehmen, mache ich das bei 10 
Stellen sind 10 Tage weg. So wie er das erzählt "2 Wochen", ist doch 
völlig unrealistisch. Wenn überhaupt geht das mit Arbeitslosen und 
selbst von denen wird keiner 2 Wochen umsonst arbeiten. Wozu gibt es 
schliesslich die Probezeit? So ein Käse. Das macht vielleicht ein 
halblegaler Erntehelfer  mit.

Diese Imagestellenanzeigen halte ich auch für ein Gerücht. Inserate sind 
teuer. Da gibts zwar Zwschenverkäufer die per Sonderangebot x Stellen 
auf Platform a,b,c,d anbieten aber dauerhaft geht das doch ins Geld, 
wenn es auf seriösen Platformen erscheinen soll. Für so einen Quatsch 
brauche ich auch wieder jemanden der das bearbeitet, ... PR-Meldungen 
und Phantasieankündigungen sind da billiger. Im IT Bereich kann man auch 
angegeben, dass man vermehrt FReiberufler unter Vertrag genommen hat, 
wenn man damit Investoren, Banken, Konkurrenz, was auch immer 
beeindrucken will, da brauche ich keine Fakestellenanzeigen.

von Janus Mehrfachobjektiv (Gast)


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Claus W. schrieb:

> Youtube-Video "Verarscht als Bewerber: So legen Firmen dich rein
> (krass!)"
>
> ... scheint tatsächlich so zu sein.

Klar, und als nächstes lassen wir Boris Becker zum Thema "Samenraub" 
referieren und untertiteln das mit:
"Krass, so zocken Dich die Russenweiber ab"  … ist tatsächlich passiert


:-(

von Claus W. (Gast)


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Imageanzeigen sind zumindest bei Eitieh kein Humbug, höchstens wenn 
Hardware benötigt wird.

http://www.m-creations.com/index

Adresse ist Acker 2 in 55116 Mainz.

### BEGIN MAIL

Frank Pacholak <pacholak@m-creations.com>

12:31 (vor 8 Stunden)

an mich

Guten Tag Herr Wimmer,



ich habe keine Ahnung, wo Google seine Adressen bezieht, aber die 
Rheinallee 4 war unsere erste Firmenadresse vor ca. 20 Jahren J



Seit dieser Zeit sind wir insgesamt 3 Mal umgezogen. Aktuelle Firmierung 
ist Acker 2, 55116 Mainz.



Mit freundlichen Grüßen,



Frank Pacholak

Geschäftsführer



--------------------------------

m-creations gmbh

Acker 2

55116 Mainz – Germany



Mob: +49-163-6677002

Fon: +49-6131-6224417

Fax: +49-6131-6224418

www.m-creations.com







Von: Claus Wimmer [mailto:claus.erhard.werner.wimmer@gmail.com]
Gesendet: Freitag, 10. Juli 2020 12:21
An: information@m-creations.com
Betreff: Ein Interessierter Bewerber



Sehr geehrte Damen und Herren,



In Ihrem Impressum steht die Adresse "Acker 2" aber in der Google Suche 
statt dessen "Rheinalle 4". Was gilt?



Freundliche Grüße



Claus Wimmer

Wilhelmstraße 52 e-f, App. 456

65183 Wiesbaden

Handy: 0176 386 099 87

### END MAIL

Die Stellenanzeige auf "get in IT" ist natürlich nicht mehr Online, ich 
hätte einen Screenshot machen müssen. Zwar schrieb ich "Ein 
interessierter Bewerber", aber das überliest der Adresat. Gleich beim 
Bitkom mehr Nachschub anfordern. Unter seiner bestätigten Adresse fand 
ich eine Stunde später ein gewöhnliches Wohnhaus, außen keine 
Briefkästen und Klingelschilder normaler Mieter ohne Firmennamen. Ein 
Nachbar sagte, die Firma sei an einer anderen Adresse.

Als ich dann so durch Mainz ging ertönte plötzlich eine Sirene eines 
stehenden Elektroautos der Verkehrspolizei. Ich blieb stehen und blickte 
auf das Auto. Zwei Männer stiegen ein und schalteten die Sirene nicht 
ab. Nach einer Minute merkten Sie, dass ich nicht gehen würde. 
Schließlich machten sie die Sirene aus und fuhren weg.

von Claus W. (Gast)


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Ich verstehe übrigens nicht, wie man sich mit Äußerungen über 
Arbeitgeber Feinde machen kann.

a) Einige Arbeitgeber betreiben excessiv Leihirmen. Bei etlichen 
Bewerbungsgesprächen kommt immer: "Nenne mir 2 Schwächen". "Möchtest du 
freiberuflich für uns arbeiten". "Bundesweite Reisebereitschaft".

b) Kollegen und Bekannte die selbst arbeitslos sind sagen nur: "Streng 
dich an!"

c) Die Hartz4 Hilfe Homepage bringt Titel mit dem Tenor: "Mindestlohn 
verlangen - Hartzer - lass es sein!"

Das ist wie ein NPN-Transistor mit einem Arbeitspunkt am oberen Ende, 
bei dem man den Kollektorstrom mit I=U/R_coll berechnen kann.

von Claus W. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier noch der Screenshot zu m-creations aus dem vorletztem Post. Es 
sieht irgendwie nach einer "echten" Firma aus. Aber wieso ist es dann so 
schwer, die Adresse herauszubekommen an der man tatsächlich arbeiten 
soll?

von Hubert (Gast)


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Ich arbeite auch in einem Großkonzern und würde sagen, dass es extrem 
unterschiedlich ist, wie schnell eine Stelle besetzt wird.

Manchmal wenn alles reibungslos klappt ist von der Bewerbung bis zum 
Vertrag alles in weniger als einem Monat durch.
Wenn dann aber involvierte Personen grad im Urlaub sind, wird es 
schwierig.
Die meisten Angestellten sprechen sich dann nur mit unmittelbar 
wichtigen Personen zwecks Urlaubsplanung ab. Bei Bewerbungen ist dann 
aber auch HR, Mitarbeiter, Abteilungsleiter und sehr oft noch höherer 
Manager involviert bis etwas entschieden wird. Fehlt da einer, gibt es 
schnell Verzögerung.

Manche Stellen sind extrem spezialisiert, die man auch direkt mit 
fachlich 100% passenden Personen besetzen will, die aber jetzt auch 
nicht ultimativ Geschäftskritisch sind. Das sind dann diese Stellen wie 
oben erwähnt, wo dann eben Monatelang ausgeschrieben sind.
Manche Stellen, wo man im Voraus weiß, dass man auch mal eher fachlich 
nicht 100% passende Personen relativ einfach einarbeiten kann, die 
besetzt man dann auch mal schneller.


Das mit der Bewerberanzahl bei LinkedIn ist so eine Sache. Sobald da 
jemand auf LinkedIn auf "Bewerben" klickt, wird das gezählt. Dabei ist 
das aber erstmal nur eine Weiterleitung auf das Stellenportal der Firma. 
Ob sich diese Person dann am Ende wirklich bewirbt oder nicht, kann man 
nicht nachvollziehen.


Lass dich aber nicht abschrecken. Wenn bei uns eine Stelle 
ausgeschrieben ist, bewerben sich da erstmal alle möglichen Leute 
teilweise, wo man aber nach 30 Sekunden Lebenslauf lesen schon sehen 
kann, dass das gar nicht passen wird. Daher meine beste Empfehlung: 
Bewerbe dich nur, wenn du weißt, dass du das voll und ganz vertreten 
kannst was du machen möchtest. Es müssen nicht alle Details 1:1 
zusammenpassen. Aber im Großen und Ganzen sollte man schon einen Blick 
dafür haben.
Am Ende bleiben da nur eine Handvoll Leute übrig die wirklich in Frage 
kommen und auch die haben meistens parallel andere Bewerbungen laufen 
und entscheiden sich manchmal selbst anders.

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