Hallo alle zusammen, ich bin über einen durchaus Interessantes Paper gestolpert. http://www.jpier.org/PIER/pier113/07.10112908.pdf In diesem Paper geht es darum, eine Modenkonversation von CPW zu Mikrostreifenleitung vorzunehmen. Jedoch wird mir eine Sache nicht so ganz klar. Wie schafft es der Author auf die gegebenen Abstande s und w zu kommen. Das ist in diesem Paper nicht deutlich beschrieben. Übersehe ich etwas? Vielen Dank für eure Unterstützung. Beste Grüße
Ist dir die Dimensionierung von Coplanarleitungen soweit klar? Da hast du einen Freiheitsgrad, weil du die Breite variieren kannst und dann den passenden Abstand zur seitlichen Masse berechnen kannst. Je breiter w, um so größer auch s. Wobei es bei diesen GCPW durch die untere Masse dann doch begrenzt ist, die ist quasi parallel zu den seitlichen Massen und dominiert bei großen Werten von s, dann wird die GCPW zur Microstripleitung wenn s gegen unendlich geht. Viele Grüße volker
Ohne jetzt alle Gleichungen durchgeackert zu haben: man kann da auch einen exponentiellen Taper rein machen. D.h. die Breite der Leitung und den Abstand zur Massefläche jeweils mit Exponentialkurven realisieren. Alernativ: wie Volker schon erwähnt hat, hat man beim CPW 2 Freiheitsgrade. Man kann z.B. die Breite der Leitung festlegen und dann die Abstände zur Massefläche (beidseitig) bestimmen. Wenn man es so macht, dann könnte man ja z.B. die Breite grade so wählen, dass sie gleich ist wie diejenige einer 50 Ohm Microstrip Leitung. Dann beidseitig die Massefläche exponentiell tapern. Was sagst du Volker? ;-)
Das klingt doch vernünftig, und im Prinzip wurde es im Artikel auch so gemacht. Die Masse läuft seitlich langsam an den Mittelleiter heran und die Breite des Mittelleiters wird entsprechend reduziert, bis man schließlich die GCPW-Struktur hat. Gegenüber einen "echten" Coplanarleitung ohne rückseitige Masse ist das hier ja relativ einfach, weil nur die seitliche Masse hinzu kommt. Die Rückseitenmasse bleibt ... und die Massen müssen natürlich auch gut verbunden werden.
Volker M. schrieb: > und die Massen müssen natürlich auch gut > verbunden werden. ja, oft wird da ja ein "Via Fence" verwendet. Wenngleich ich an anderer Stelle auch schon gelesen habe, dass dieser nicht viel bringt und man die meisten Vias einsparen kann, ein paar wenige Vias pro Wellenlänge genüge. Wie das ist, habe ich nie getestet. Ich mache auch wohl immer tendentiell zu viele :-)
Tobias P. schrieb: > ja, oft wird da ja ein "Via Fence" verwendet. Ja, musst du nur aufpassen mit deren Position. Wenn du zu viele Massevias zu nahe an das Gap setzt, dann vergrößert auch das die Kapazität des Signalleiters nach Masse und damit sinkt der Leitungswellenwiderstand.
Richtig böse wird es dann, wenn der seitliche Abstand der Vias nicht stimmt (Fertigungsfehler) oder wenn die Vias nicht symmetrisch angeordnet sind (kann selbst bei teurer Layoutsoftware passieren), dann macht die Impedanz eine Berg- und Talfahrt.
Bernd schrieb: > oder wenn die Vias nicht symmetrisch angeordnet sind (kann selbst bei teurer Layoutsoftware passieren), dann > macht die Impedanz eine Berg- und Talfahrt. Ich bin jetzt 30 Jahre beruflich in der HF-Technik tätig und habe vieles gesehen ... aber DIESES Problem ist sehr theoretisch konstruiert. Dagegen spricht: 1) Wenn die Vias so einen hohen Anteil am Kapazitätsbelag haben, dann wäre auch bei symmetrischem Aufbau der Wellenwiderstand sprunghaft zwischen den Segmenten mit/ohne Via. Dann wäre es sogar BESSER, den Kapazitätsbelag über abwechselnd links/rechts Vias konstant zu halten. 2) Von Bedeutung wäre so ein Effekt einzelner Teil-Längen mit unterschiedlichem Kapazitätsbelag erst, wenn deren Länge mindestens 1/10 Wellenlänge ist oder größer. Ansonsten mittelt sich das einfach heraus. 3) Und außerdem wären die üblicherweise verwendeten Berechnungsregeln (ohne EM-Simulation) grob falsch weil sie die Vias nicht berücksichtigen. Das spricht gegen eine Realisierung wie im ersten Bild: großer Einfluß der Vias, das passt also nicht wenn die Berechnung OHNE Vias erfolgt ist. Der Versuch, es mit seitlichen Massen besonders "gut" zu machen kann insoweit zum Eigentor werden. Eine normale Microstrip-Leitung ist viel problemloser. Was bei deinem zweiten Bild unzweifelhaft falsch ist, das ist die Freistellung der Masse um die Vias ;-)
Ich habe auf die Schnelle keine Messung von den versetzten Vias gefunden, aber von der Platine mit dem Impedanzfehler. Die größeren Impedanzssprünge links und rechts sind die SMA-Buchsen. Volker M. schrieb: > 3) Und außerdem wären die üblicherweise verwendeten Berechnungsregeln > (ohne EM-Simulation) grob falsch weil sie die Vias nicht > berücksichtigen. Das spricht gegen eine Realisierung wie im ersten Bild: > großer Einfluß der Vias, das passt also nicht wenn die Berechnung OHNE > Vias erfolgt ist. Ich habe hier leider noch keine 3D-EM-Simulation zur Hand. Ich vermute, die meisten Impedanzrechner (SaturnPCB etc.) gehen davon aus, das die GND-Verbindung zwischen Ober- und Unterseite ideal ist. > Der Versuch, es mit seitlichen Massen besonders "gut" zu machen kann > insoweit zum Eigentor werden. Eine normale Microstrip-Leitung ist viel > problemloser. Ja, gut möglich. > Was bei deinem zweiten Bild unzweifelhaft falsch ist, das ist die > Freistellung der Masse um die Vias ;-) Du hast Recht, das war nur ein Schnellschuß aus der Hüfte.
Bernd schrieb: > Ich habe auf die Schnelle keine Messung von den versetzten Vias > gefunden, aber von der Platine mit dem Impedanzfehler. > Die größeren Impedanzssprünge links und rechts sind die SMA-Buchsen. Das würde passen: zu hoher Kapazitätsbelag, wenn die Vias bei der Berechnung nicht berücksichtigt wurden. Vias machen dann zusätzlichen Kapazitätsbelag -> Wellenwiderstand sinkt. > Ich habe hier leider noch keine 3D-EM-Simulation zur Hand. Ich vermute, > die meisten Impedanzrechner (SaturnPCB etc.) gehen davon aus, das die > GND-Verbindung zwischen Ober- und Unterseite ideal ist. Ja genau, die nehmen eine ideale Verbindung. Ich arbeite mit 3D EM-Solvern und hatte den Effekt der Vias schon mal berechnet. Also die zusätzöoche Kapazität zum Massevia. Die Auswirkung ist je nach Substratdicke schon sichtbar, wenn man die Vias so dicht setzt.
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