Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie ist es so in der Entwicklung?


von JaMoin (Gast)


Lesenswert?

Moin,

macht euch die Arbeit Spaß? Ist der Arbeitsalltag nicht etwas trist auf 
dauer immer im Büro zu hocken und die selben Gesichter ertragen zu 
müssen? Was gäbe es denn als Ingenieur außerhablb der Entwicklung, wo 
man mehr direkten Menschenkontakt hat und vielleicht auch mehr unterwegs 
ist. Vertrieb?

: Gesperrt durch Moderator
von Lach (Gast)


Lesenswert?

JaMoin schrieb:
> und die selben Gesichter ertragen zu müssen

Schau einfach in einen Spiegel, dann wirst du dich an anderen Gesichtern 
die du regelmäßig wieder siehst nicht mehr stören.

von Lach (Gast)


Lesenswert?

JaMoin schrieb:
> Was gäbe es denn als Ingenieur außerhablb der Entwicklung, wo
> man mehr direkten Menschenkontakt hat

Taxifahrer

von Mushroom (Gast)


Lesenswert?

Geh ins Projektmanagement für neue Anlagen in irgend einem großen 
Konzern z. B. Chemie. Da wickelst du Projekte z. B. als Lead Ingenieur 
für die Prozessleittechnik ab.

Ich mache den Job, sehe immer neue Leute von Contractoren und bin 
weltweit unterwegs. Hat aber nicht mehr viel mit der Elektrotechnik aus 
dem Studium zutun, man betrachtet eher das große Ganze. Aber es wird 
dafür umso besser vergütet.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

JaMoin schrieb:
> macht euch die Arbeit Spaß?

Ja, sehr sogar.

> Ist der Arbeitsalltag nicht etwas trist auf
> dauer immer im Büro zu hocken und die selben Gesichter ertragen zu
> müssen?

Nein, überhaupt nicht trist. Im Home Office muss man sogar gar keine 
Gesichter ertragen.

> Was gäbe es denn als Ingenieur außerhablb der Entwicklung, wo
> man mehr direkten Menschenkontakt hat und vielleicht auch mehr unterwegs
> ist.

Im Vertrieb. Wäre aber überhaupt nicht meins.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Wenn Du Dinge entwickeln kannst, also kreativ sein und Deine Ideen real 
umsetzen darfst, was stören Dich da die anderen. Wenn Du lieber mit 
Menschen, oder mit Powerpoint was machst, dann wäre entwickler nichts 
für Dich.

Beitrag #6331891 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

JaMoin schrieb:
> Was gäbe es denn als Ingenieur außerhablb der Entwicklung, wo man mehr
> direkten Menschenkontakt hat und vielleicht auch mehr unterwegs ist.
> Vertrieb?

In einer kleinen Firma ist man auch viel unterwegs :

- Hilfestellung für den Vertrieb beim Kunden wenn es um technische 
Details geht.
- Beim Feldversuch oder Erstinbetriebnahme beim Kunden
- Bei der Fehlersuche beim Kunden wenn es technische Probleme gibt.

Auf leden Fall wird die Entwicklungsarbeit am Schreibtisch mehr als 
einem lieb ist durch solche Ausflüge unterbrochen.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


Lesenswert?

Dürfen die HomeOffice-Ingenieure den Lötkolben mit nach Hause nehmen? 
Oder werden nur Schaltpläne mit Powerpoint gezeichnet?

Beitrag #6331916 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6332003 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Es ist furchtbar. Scrum erzeugt unnötig Druck, es werden Dinge 
entwickelt die niemand braucht und das woran du möglicherweise Jahre 
gesessen hast wird erst gar nicht benutzt oder nach kurzer Zeit wieder 
durch neues ersetzt.

Um dir herum sitzen junge Hipster und Nerds, die ständig Gruppenkuscheln 
auf der Arbeit machen und ständig in Gruppen von PC zu PC hüpfen um 
gemeinsam zu programmieren und sich gegenseitig zu kontrollieren. Dazu 
sprechen die alle ein fürchterlisches Denglisch was kaum auszuhalten 
ist. Jeden Tag Meetings und alle zwei Wochen ein Scrummeeting, was einen 
ganzen Tag frisst.

Ganz abgesehen davon weiß niemand mehr, was ein Lasten- und 
Pflichtenheft ist. Man versteht unter agiler Programmierung, dass man 
sein Produkt im Laufe weniger Jahre technologisch ständig über den 
Haufen wirft und von vorne anfängt.

Zusätzlich benötigt man für eine simple Anwendung Ewigkeiten, weil man 
50% der Zeit damit beschäftigt ist, irgendwelche Server einzurichten, 
Server uzuziehen, Docker Container zu erstellen, unnötige Infratruktur 
aufzubauen, formkorrekte Dokumentationen zu schreiben die nie wieder 
einer lesen wird, seine Scrum Tasks pflegen muss und - wie bereits 
genannt - in Meetings sitzt.

Aber zum Glück muss ich das nur zwei Tage die Woche ertragen ...

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Verdächtige IP A. schrieb:
> Dürfen die HomeOffice-Ingenieure den Lötkolben mit nach Hause
> nehmen? Oder werden nur Schaltpläne mit Powerpoint gezeichnet?

Glaubst du wirklich, dass studierte Ingenieure während ihrer Arbeitszeit 
löten? Dann hast du so gar keine Ahnung vom Berufsleben, dafür ist der 
Stundenlohn viel zu hoch. Sowas gibt es maximal in einer Klitsche, aber 
da ist dann selbstredend kein Home Office möglich.

von Das geht doch nicht (Gast)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Um dir herum sitzen junge Hipster und Nerds, die ständig Gruppenkuscheln
> auf der Arbeit machen und ständig in Gruppen von PC zu PC hüpfen um
> gemeinsam zu programmieren und sich gegenseitig zu kontrollieren. Dazu
> sprechen die alle ein fürchterlisches Denglisch was kaum auszuhalten
> ist. Jeden Tag Meetings und alle zwei Wochen ein Scrummeeting, was einen
> ganzen Tag frisst.

ow man da hätte ich überhaupt kein bock drauf! bleibt mir bloß vom leib 
mit der viecher, sonst setzts was

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

JaMoin schrieb:
> Ist der Arbeitsalltag nicht etwas trist auf
> dauer immer im Büro zu hocken und die selben Gesichter ertragen zu
> müssen?

Ist ganz schlimm. Lieber die ganze Woche durch die Gegend jetten, 
Sonntag abend los, 5 Tage Hotel oder gleich morgens um 7:00 auf die 
Baustelle. Doch das ist viel besser. Sehen ich mich richtig nach.

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Glaubst du wirklich, dass studierte Ingenieure während ihrer Arbeitszeit
> löten?

Wie sieht denn dein Arbeitsalltag aus? Was machst du eigentlich?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Glaubst du wirklich, dass studierte Ingenieure während ihrer Arbeitszeit
> löten?

Ja, solche Leute gibt es, z.B. mich ;-)
Old school Hardwerker!

> Dann hast du so gar keine Ahnung vom Berufsleben, dafür ist der
> Stundenlohn viel zu hoch. Sowas gibt es maximal in einer Klitsche,

Jaja, und die großen Konzerne haben ihre "Prozesse", wo das Anlöten von 
3 Testpins 3 Formulare und 1 Woche dauert . . .

von ITler (Gast)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Zusätzlich benötigt man für eine simple Anwendung Ewigkeiten, weil man
> 50% der Zeit damit beschäftigt ist, irgendwelche Server einzurichten,
> Server uzuziehen, Docker Container zu erstellen, unnötige Infratruktur
> aufzubauen, formkorrekte Dokumentationen zu schreiben die nie wieder
> einer lesen wird, seine Scrum Tasks pflegen muss und - wie bereits
> genannt - in Meetings sitzt.

Mit solchen Klitschen machen zwei, drei schlaue Gründer eine Million 
nach der anderen und der Rest darf buckeln. Das ist keine Entwicklung 
sondern Fließbandarbeit. Entwickelt wird da schon lange nichts mehr, man 
frickelt einfach ein paar, jeweils hunderte MB große Bausteine zusammen, 
klatscht dann noch ein bisschen KI und Blockchain dazu und fertig ist 
das 1000. total innovative FitnessTinderWhatsgram.
Das muss aber nicht sein, es gibt auch noch anständige Firmen. Ich bin 
z.B. im Bereich Embedded Software bei einem größeren Dienstleister 
(keine ANÜ, sondern Auftragsentwicklung) und habe sehr 
abwechslungsreiche Aufgaben, vom Treiber über PC-Software, Embedded 
Linux, einfache Webinterfaces bis hin zur Dokumentation. Scrum und enge 
Deadlines kennt man hier nur aus Schauermärchen. Bezahlung ist an IGM 
angelehnt und Meetings sind immer gehaltvoll und produktiv. Parallel 
dazu baue ich mir mit zwei Freunden meine eigene Klitsche auf.

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

ITler schrieb:
> Parallel dazu baue ich mir mit zwei Freunden meine eigene Klitsche auf.

Hoffentlich ohne SCRUM ?

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> JaMoin schrieb:
>> Ist der Arbeitsalltag nicht etwas trist auf
>> dauer immer im Büro zu hocken und die selben Gesichter ertragen zu
>> müssen?
>
> Ist ganz schlimm. Lieber die ganze Woche durch die Gegend jetten,
> Sonntag abend los, 5 Tage Hotel oder gleich morgens um 7:00 auf die
> Baustelle. Doch das ist viel besser. Sehen ich mich richtig nach.

Das du bereits Sonntag abend los musst und dann 5 Tage brauchst glaub 
ich sofort :D

Alternativ Montag früh los und Donnerstag abend zu Hause, Freitag (oder 
anderer Tag deiner Wahl) frei. Musst halt was arbeiten, dann geht das so 
auch und das gibts auch mit jeden Abend zu Hause. Und auch mit 
Kundenkontakt oder ohne.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Wie sieht denn dein Arbeitsalltag aus? Was machst du eigentlich?

Er besteht jedenfalls nicht aus Löten. Ich arbeite als Ingenieur in der 
Medizintechnik, mehr verrate ich nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Glaubst du wirklich, dass studierte Ingenieure während ihrer Arbeitszeit
> löten?

Selbstverständlich.

Seit wir allerdings einen Mitarbeiter für die Werkstatt haben, löte ich 
den grobmotorischen Kram (also 0603 und darüber) in der Regel nicht mehr 
selbst. 0201 oder hochkant unter ein TQFP-Pin gepatchte 
Terminierungswiderstände lötet aber außer mir keiner weiter in der 
Firma. :-)

> Sowas gibt es maximal in einer Klitsche, aber
> da ist dann selbstredend kein Home Office möglich.

Warum sollte das dort nicht gehen? Corona und die Auswirkungen (wie 
geschlossene Kindereinrichtungen und Schulen) haben da schließlich 
keinen Bogen drum gemacht.

Löten ist natürlich streng genommen kein "Home Office" sondern ein "Home 
Lab", aber eine Lötstation und ein Mikroskop habe ich ohnehin zu Hause, 
das muss ich nicht erst aus der Firma mitschleppen.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
>> Sowas gibt es maximal in einer Klitsche, aber da ist dann selbstredend
>> kein Home Office möglich.
>
> Warum sollte das dort nicht gehen? Corona und die Auswirkungen (wie
> geschlossene Kindereinrichtungen und Schulen) haben da schließlich
> keinen Bogen drum gemacht.

Da hast du natürlich recht, aber dann ist es keine Klitsche nach meinem 
Verständnis, denn entweder fehlt es dort an der technischen 
Infrastruktur oder der Chef vertraut seinen Mitarbeitern nicht genügend.

von AVR (Gast)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Um dir herum sitzen junge Hipster und Nerds, die ständig Gruppenkuscheln
> auf der Arbeit machen und ständig in Gruppen von PC zu PC hüpfen um
> gemeinsam zu programmieren und sich gegenseitig zu kontrollieren.

Zum Glück habe ich als Hardwareentwickler nicht solche kaputten Freaks 
um mich. Die Informatiker zieht ja solche Leute wie ein Magnet an??

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

AVR schrieb im Beitrag #6332123:
> Zum Glück habe ich als Hardwareentwickler nicht solche kaputten Freaks
> um mich. Die Informatiker zieht ja solche Leute wie ein Magnet an??

Da irrst du! Auch da hatte ich bereits Studenten im Pflichtpraktikum da 
hast du die Krise bekommen.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
> Das du bereits Sonntag abend los musst und dann 5 Tage brauchst glaub
> ich sofort :D

Du hast irgendwas falsch verstanden. ICH muss gar nicht los. Aber ich 
kenne genug die schon Sonntag Abend losgehen müssen um Montag irgendwo 
am Arsch der Welt einen Kundentermin wahrnehmen zu können.

> Alternativ Montag früh los und Donnerstag abend zu Hause, Freitag (oder
> anderer Tag deiner Wahl) frei.

Nun ICH will eben gar keinen Aussendienst machen und freue mich deshalb 
täglich auf meinen Schreibtisch.

> Musst halt was arbeiten, dann geht das so
> auch und das gibts auch mit jeden Abend zu Hause. Und auch mit
> Kundenkontakt oder ohne.
Gibts natürlich nicht wenn du weiter weg musst.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Nun ICH will eben gar keinen Aussendienst machen und freue mich deshalb
> täglich auf meinen Schreibtisch.

Das sehe ich genauso. Es geht doch nichts über einen schönen 
Büroarbeitsplatz.

Beitrag #6332137 wurde vom Autor gelöscht.
von Wühlhase (Gast)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Verdächtige IP A. schrieb:
>> Dürfen die HomeOffice-Ingenieure den Lötkolben mit nach Hause
>> nehmen? Oder werden nur Schaltpläne mit Powerpoint gezeichnet?
>
> Glaubst du wirklich, dass studierte Ingenieure während ihrer Arbeitszeit
> löten? Dann hast du so gar keine Ahnung vom Berufsleben, dafür ist der
> Stundenlohn viel zu hoch.

Also, ich habe bereits eine Abteilung mit lauter (ziemlich gut 
bezahlten) Ingeneuren gesehen, wo jeder gleich zwei Arbeitsplätze hatte: 
Einen mit Rechner und Schreibkram, und hinter sich mit ESD-Matte und 
Lötstation.

Die Firma hatte >100.000 MA, besagte Abteilung war 10-15 Mann stark.

von Stagnation (Gast)


Lesenswert?

bin seit über 10 Jahren in der Softwarentwicklung in vollzeit tätig. Ist 
ein schöner Beruf eigentlich - habe mein Hobby zum Beruf gemacht quasi. 
Man kann sehr viel Spaß haben, wenn die Zusammenarbeit mit den Kollegen 
gut klappt und man die Freiräume hat, effizient arbeiten zu können. Ohne 
zu viele Abstimmungsmeetings und Mikromanagement. Einfach mal 
lösungsorientiert arbeiten zu lassen, bekomme manche Vorgesetzte nicht 
hin.

Aktuell könnte ich kxtzen. Bin schrecklich unmotiviert - wurde in eine 
andere Abteilung versetzt (das war vom Arbeitsvertrag her zulässig), 
aber komme mit dem neuen Vorgesetzten überhaupt nicht klar. War deswegen 
schon bei der Personalabteilung habe habe vorgeschlagen, dass ich auch 
bereit wäre, meinen alten Job für weniger Gehalt zu  machen. Keine 
Reaktion. War schon 2x bei der Geschäftsführung - es ändert sich nichts. 
Das zieht sich jetzt schon fast 2 Jahre! Lange halte ich das nicht mehr 
aus :-/

Umgekehrt auch viele tolle Erlebnisse gehabt. Gerade wenn man mit 
unterschiedlichen Leuten aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam an 
einem Projekt arbeitet und sich jeder mit seinen Stärken (und Schwächen) 
einbringen kann mit einem gemeinsamen Ziel. Andere zu unterstützen liegt 
mir und ist mir im Job wichtiger als die eigenen Lösungen / Projekte 
voranzutreiben.

Dabei hat man es nicht nur mit den Leuten aus der IT, sondern auch mit 
den Kollegen aus dem Marketing, Vertrieb usw zu tun

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Stagnation schrieb:
> Man kann sehr viel Spaß haben, wenn die Zusammenarbeit mit den Kollegen
> gut klappt

Aber gerade die jungen Frischlinge von der Uni kriegen soviel Unsinn 
gelernt und bringen das dann mit in die Firmen. Scrum, Agile, diverse 
Tools etc. pp.

Du bist mehr mit dem drum herum bechäftigt, als mit der eigentlichen 
Entwicklung. Wenn man beispielsweise eine Änderung hätte, welche 
geschätzt 10 Zeilen Code umfasst... dann muss diese erst ins 
Ticketsystem von Scrum aufgenommen werden. Dann wird moniert: Das ist 
aber nicht Bestandteil des aktuellen Sprints, kann also erst in zwei 
Wochen erledigt werden. Dann muss dieser 10 Zeiler im nächsten Sprint 
natürlich den ganzen formellen Prozess, den auch größere Tickets gehen 
durchlaufen. Und die Änderung ist dann natürlich erst am Ende dieses 
nächsten Sprints verfügbar, weil das so lange im devbranch liegt. Also 
dauert dieser 10 Zeiler im schlimmsten Fall 4 Wochen! Aber Ordnung muss 
ja sein.

Ich komme mir vor wie in einer Behörde! Normale Vorhergehensweise: 
Aufnahme in Lasten-Pflichtenheft (einzeiler), programmieren, testen - 
fertig, 20 Minuten.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Aber gerade die jungen Frischlinge von der Uni kriegen soviel Unsinn
> gelernt

Jaja, Sokrates und so lassen grüßen.

von Stagnation (Gast)


Lesenswert?

Was ist denn die Alternative? Bzw. wo kommen denn die Anforderungen für 
die 10 Zeilen Code her?

Der Agile Prozess hat schon seine Vorteile, da in kleinen, 
vorhersehbaren Etappen gearbeitet und nach und nach Ergebnisse geliefert 
werden. Die Schätzungen werden besser und es wird nicht mehr so viel in 
den nächsten Sprint mitgenommen. In einem Projekt sind wir in Sprint 80 
oder so (bei inzwischen 3 Wochen Länge) Klar, am Anfang haben alle 
gestöhnt wegen den Refinement, Review und Retromeetings, dass man kaum 
noch zur eigentlich Entwicklung kam vor lauter Abstimmungsmeetings, aber 
das hat sich dann auch eingespielt.

"Haltet den Sprint an!" hieß es mal von der Kundenseite. "Es soll aber 
dennoch möglich sein, dass man was spontan reinschiebt" - genau das 
macht es halt chaotisch. Doch so ist die Realität.

Ich kenne das auch noch aus anderen Projekten: ohne jede Struktur wird 
sich zusammengesetzt und dann alles besprochen, aber nichts schriftlich 
festgehalten. Alles schwammig definiert und jede Woche ändern sich die 
Anforderungen ein wenig. Es werden auch nur die Happy-Path / Cases 
beschrieben und immer die Hälfte vergessen zu definieren. Und dann wir 
sich gewundert, warum die Anwendung fehlerhaft ist und sich so verhält, 
wie sie es tut, nämlich so, wie es mal angefordert war, aber damit dann 
der Kunde auch nicht zufrieden ist. Der Kunde braucht erstmal was, was 
er klicken kann.

Da ist mir das strukturiert agile deutlich lieber, denn hier wird auch 
die andere Seite in die Pflicht genommen, Userstories zu priorisieren, 
um ein Verständnis dafür zu bekommen, wie Software entsteht

von F. B. (finanzberater)


Lesenswert?

JaMoin schrieb:
> Ist der Arbeitsalltag nicht etwas trist auf dauer immer im Büro zu
> hocken und die selben Gesichter ertragen zu müssen? Was gäbe es denn als
> Ingenieur außerhablb der Entwicklung, wo man mehr direkten
> Menschenkontakt hat und vielleicht auch mehr unterwegs ist. Vertrieb?

Mach dich selbständig. Dann wechselst du alle paar Monate die Firma und 
das Projekt und lebst die meiste Zeit im Hotel. Besser bezahlt ist es 
auch noch. Hast halt nur das Risiko, dass du in Zeiten wie jetzt als 
Erster gefeuert wirst und keine neues Projekt mehr findest oder bei 
Krankheit kein Einkommen hast.

Beitrag #6332558 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gunnar F. (gufi36)


Lesenswert?

Ich war lange im internationalen Vertrieb. War eine geile Zeit, habe die 
halbe Welt gesehen, per Business Class unterwegs und übernachtete in 
guten Hotels. Irgendwann ist das vorbei und nach Umwegen als 
Vertriebstrainer hatte ich wieder Verlangen nach Elektronik.
Jetzt bin ich als Mittfünfziger im QM und es ist wieder genial: Hier 
kann ich forschen, fummenln, basteln, löten, messen und auch etwas 
entwickeln: Testsoftware für Controller oder Prüf-PC.
Es hätt für mich kaum besser laufen können, denn das ist meine Natur.
Rückblickend war es (vielleicht?) gut, dass ich nach dem Studium KEINEN 
Job als Entwickler bekam. Erst "Applikationsingenieur" in einer Klitsche
(=Mädel für alles!), dann Projektingenieur im großen Unternehmen, vor 
dem anfangs erwähnten.
War sicher auch Glück dabei!
Aber letztendlich geht jeder seinen Weg.
Inshallah!

Beitrag #6332650 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6332653 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6332673 wurde vom Autor gelöscht.
von GeradeOn (Gast)


Lesenswert?

Bin froh wenn ich aus der Entwicklung raus komme. Das eigentliche 
Entwickeln macht zwar Spaß aber es gibt zu viel Blödsinn drumherum.
Meetings, Scrum... , Kundenkontakt und vor allem die fehlende 
Organisation bzw. das Chaos raubt einem den letzten Nerv.

Vielleicht hatte ich Pech, vielleicht waren die drei AG bei denen ich 
nun war/bin alle schwarze Schaffe, ich glaubs aber eher nicht... Die 
Realität sieht bei den KMU einfach weniger fröhlich aus und man sollte 
sich da nichts vor machen.

Bin froh wenn ich aus der eigentlichen Entwicklung raus bin.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Normalerweise ist es wie folgt:

- Perspektivlos
- Schlecht bezahlt
- Viel Druck und Frust

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Öde und eintönig habe ich noch vergessen...

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Öde und eintönig habe ich noch vergessen...

Und ständiger Juckreiz im Hintern. Klopapier gibts natürlich auch keins.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Qwertz schrieb:
> Öde und eintönig habe ich noch vergessen...
>
> Und ständiger Juckreiz im Hintern. Klopapier gibts natürlich auch keins.

Und natürlich auch keine Kantine, kann sich eine Klitsche ja schließlich 
nicht leisten.
Und wenn es kostenlosen Kaffee gibt, dann schmeckt er so abscheulich, 
dass man lieber verzichtet.
Das Obst im Obstkorb ist natürlich bereits am ersten Tag vergammelt, da 
gehen nur noch die Fruchtfliegen dran.

von Operator S. (smkr)


Lesenswert?

GeradeOn schrieb:
> Bin froh wenn ich aus der eigentlichen Entwicklung raus bin.

Und wohin solls dann gehen?

von H. K. (spearfish)


Lesenswert?

Verstehe hier die Abneigung gegen Scurm nicht wirklich. Glaube eher in 
vielen Firmen wird einfach ein klassischer chaotischer Wasserfall mit 
unfähigen Projektmanagern "Scrum" genannt, weil man ja alle zwei Wochen 
ein Meeting macht und das Management auf "agil" macht. In Wahrheit 
mikromanaged der Projektmanager dann aber doch jeden einzelnen Task in 
seinem MS Project Plan...

Grundvorrausetzung für Scrum sind genaue Requirements am Anfang und eine 
entsprechende Feature/Milestone-Roadmap über mehrere Monate hinweg (z.B. 
wann ist die erste Kundendemo? Wann soll irgendwas das erstemal im 
Echtbetrieb getestet werden?).

Das Problem entsteht, wenn klassische Projektmanager glauben, mit Scrum 
und agilen Methoden muss kein ordentliches Requirements Engineering mehr 
gemacht werden und man muss jeden Task weiterhin auf Stundenebene 
planen, weil man muss dem Kunden ja was verrechnen... da prallen oftmals 
Welten aufeinander.

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Klopapier gibts natürlich auch keins.

Gibts schon, aber tatsächlich nur einlagig ???. Wie beschissen ...

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

H. K. schrieb:
> Das Problem entsteht, wenn klassische Projektmanager glauben, mit Scrum
> und agilen Methoden muss kein ordentliches Requirements Engineering mehr
> gemacht werden und man muss jeden Task weiterhin auf Stundenebene
> planen, weil man muss dem Kunden ja was verrechnen... da prallen oftmals
> Welten aufeinander.

Man kann ja das Schlechteste aus beiden Welten miteinander kombinieren. 
Das können viele Unternehmen wunderbar. Nach außen hin ist natürlich 
alles top modern und agil, ansonsten stünde da schließlich auch kein 
Tischkicker im Foyer, nicht wahr?

von Dirk K. (knobikocher)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Ich komme mir vor wie in einer Behörde! Normale Vorhergehensweise:
> Aufnahme in Lasten-Pflichtenheft (einzeiler), programmieren, testen -
> fertig, 20 Minuten.

Komischer Laden bei euch. Klingt nach Frickelbude.

Normale Vorgehensweise:
Anfrage des Kunden zur Änderung wird vom Ansprechpartner aufgenommen.
Weiterleitung an entsprechende Fachabteilung.
Risikoanalyse wird erstellt. (falls notwendig)
Spezifikation wird erstellt. (quasi Pflichtenheft - was tut die Software 
aus unserer Sicht).
Tests werden definiert.
Aufwandsabschätzung wird erstellt.
Zurück an Ansprechpartner, ein Angebot wird erstellt und zusammen mit 
der Spec. an den Kunden gesandt.
Angebot wird vom Kunden bestellt.
Info über Bestellung an Fachabteilung.
Programmieren. (meist schon fertig während Kunde noch im Bestellvorgang 
ist)
Testen.
Dokumentieren/Software versionieren.
Ausliefern.
Fertig nach 4 Wochen.

Bei internen Entwicklungen sollte es genau so ablaufen. Kunde ist dann 
Vertrieb. Die Realität sieht leider oft anders aus.

Stagnation schrieb:
> Alles schwammig definiert und jede Woche ändern sich die
> Anforderungen ein wenig.

Da habe ich mal einen schönen Spruch gelesen:
Anforderungen ändern sich nicht - Menschen ändern Anforderungen.

: Bearbeitet durch User
von GeradeOn (Gast)


Lesenswert?

Operator S. schrieb:
> GeradeOn schrieb:
> Bin froh wenn ich aus der eigentlichen Entwicklung raus bin.
>
> Und wohin solls dann gehen?

weiß ich nicht. Könnte auch sein das es bei der Entwicklung bleibt ich 
aber umstelle auf einen möglichst gut erreichbaren arbeitsplatz und auch 
mehr freizeit. Anders gesagt, nur noch das leisten was ich an geld 
brauch, der rest dann immer auf freizeit verhandelt.

von Stagnation (Gast)


Lesenswert?

nach 10 Jahren in der Entwicklung habe ich mir überlegt, wieder zurück 
an die Uni zu gehen. Verpflichtungen, Schulden, Immobilien, Familie etc. 
habe ich nicht. Das finanzielle Polster würde für 5 Jahre reichen.

Einfach mal was ganz anderes machen - was sinnvolles. Mal kein komische 
Tool, keine komische Webapp. Keine dreckigen Hacks. Keine bugverseuchten 
Anwendungen warten. Mal nix kaputt machen

Vielleicht irgendwo Krankenhäuser aufbauen


oder Cabrio fahren ^^

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Stagnation schrieb:
> nach 10 Jahren in der Entwicklung habe ich mir überlegt, wieder zurück
> an die Uni zu gehen. Verpflichtungen, Schulden, Immobilien, Familie etc.
> habe ich nicht. Das finanzielle Polster würde für 5 Jahre reichen.

5 Jahre? Macht also bei 1500€ Ausgaben pro Monat ein Polster von 
90.000€.
Wenn du bereits einen Abschluss hast und 10 Jahre gearbeitet hast, dann 
bist du schätze ich so 35. Kann man machen, dann wirst du aber von der 
Gesellschaft als Versager abgestempelt. Das sollte dir klar sein.

Und natürlich würde ich an deiner Stelle parallel etwas weiterarbeiten. 
Und sowieso hätte ich mich frühzeitig um Eigentum gekümmert. Scheinst ja 
ganz gut zu verdienen.

von Psychiater (Gast)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Stagnation schrieb:
> nach 10 Jahren in der Entwicklung habe ich mir überlegt, wieder zurück
> an die Uni zu gehen. Verpflichtungen, Schulden, Immobilien, Familie etc.
> habe ich nicht. Das finanzielle Polster würde für 5 Jahre reichen.
>
> 5 Jahre? Macht also bei 1500€ Ausgaben pro Monat ein Polster von
> 90.000€.
> Wenn du bereits einen Abschluss hast und 10 Jahre gearbeitet hast, dann
> bist du schätze ich so 35. Kann man machen, dann wirst du aber von der
> Gesellschaft als Versager abgestempelt. Das sollte dir klar sein.
>
> Und natürlich würde ich an deiner Stelle parallel etwas weiterarbeiten.
> Und sowieso hätte ich mich frühzeitig um Eigentum gekümmert. Scheinst ja
> ganz gut zu verdienen.

Wen interessiert es was die anderen denken? Hast du 
Minderwertigkeitskomplexe?

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Psychiater schrieb:
> Wen interessiert es was die anderen denken? Hast du
> Minderwertigkeitskomplexe?

Darum geht es doch nicht. Was andere über mich denken ist mir total 
egal. Aber sofern du deinen Lebenslauf nicht fälschst oder im 
Bewerbungsgespräch nicht lügst wird deinem potentiellen neuen 
Arbeitgeber nach deinem erneuten Studium das Versagen äußerst negativ 
auffallen (Versagen: den vorherigen Studienberuf aufgegeben zu haben). 
Wir sind hier immerhin in Deutschland und nicht in den USA, wo so etwas 
honoriert wird. Dort kannst du immer von vorne anfangen, hier bist du 
mit 40 zu alt für alles.

Und unterschätze nicht, dass die Unis heute extrem stark ideologisch 
unterwandert sind, selbst normale FHs. Den Fritzen, der das Coronavirus 
Zerstörungsvideo gemacht hat, den wollte die Uni exmatrikulieren - jetzt 
wird er nur noch "beobachtet". Genderideologien, links-grüne Ideologien 
- ich würde heute im Studium nichts falsches sagen, sonst fällst du in 
die Missgunst der Studenten und Dozenten. Dann gehts nicht mehr darum, 
was andere über einen Denken - dann wirst du von Studenten und Dozenten 
diskriminiert und erhälst schlechtere Noten etc.

Das sieht man ja schon daran, dass man einerseits in seinen Arbeiten die 
korrekte deutsche Rechtschreibung anwenden soll, du andererseits 
Punkteabzug erhälst wenn du nicht korrekt genderst.

Und schau dir mal das Personal von vielen startups an. Wenn ich mir die 
Fotos anschaue biegen sich mir die Zehennägel nach oben. Wer will denn 
da arbeiten?

: Bearbeitet durch User
von Donauwelle (Gast)


Lesenswert?

Stagnation schrieb:
> Einfach mal was ganz anderes machen - was sinnvolles.
Mach ne Lehre als Altenpfleger. Dann machst du was sinnvolles und wirst 
gebraucht.

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Donauwelle schrieb:
> Mach ne Lehre als Altenpfleger. Dann machst du was sinnvolles und wirst
> gebraucht.

Und beschissen bezahlt. Die wichtigen Jobs werden nicht honoriert, 
wohingegen so mancher Ingenieur mit 5000€ netto nach Hause geht, aber 
für die Gesellschaft tatsächlich völlig entbehrliches entwickelt.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Die wichtigen Jobs werden nicht honoriert, wohingegen so mancher
> Ingenieur mit 5000€ netto nach Hause geht, aber für die Gesellschaft
> tatsächlich völlig entbehrliches entwickelt.

Falls das auf mich abzielen sollte (könnte ja eventuell sein):
Die Medizintechnik ist eine Branche, die viele für den Menschen 
wertvolle Dinge hervorbringt, oder willst du das bestreiten?

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:

> Und beschissen bezahlt. Die wichtigen Jobs werden nicht honoriert,
> wohingegen so mancher Ingenieur mit 5000€ netto nach Hause geht, aber
> für die Gesellschaft tatsächlich völlig entbehrliches entwickelt.

Weil für die Honorierung eben nicht die "Wichtigkeit" (wie auch immer du 
die definierst) ausschlaggebend ist. Pflegekräfte kannst du günstiger 
bekommen und ausbilden als einen Ing. Angebot und Nachfrage auf dem 
Arbeitsmarkt. Ganz einfach.

Zu ermitteln wer die wichtigere Arbeit macht ist müßig.

: Bearbeitet durch User
von ;) (Gast)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> die viele für den Menschen
> wertvolle Dinge hervorbringt,

Ja, für das Salär der Mediziner. Die ganze malochenden Hilfskräfte
werden mit Almosen abgespeist.

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Weil für die Honorierung eben nicht die "Wichtigkeit" (wie auch immer du
> die definierst) ausschlaggebend ist. Pflegekräfte kannst du günstiger
> bekommen und ausbilden als einen Ing. Angebot und Nachfrage auf dem
> Arbeitsmarkt. Ganz einfach.

Das ist leider so. Wobei die Ausbildung eines Ingenieur kostet *in 
erster Linie* den Steuerzahler Geld. Die meisten Unternehmen stellen 
doch jemanden ein, damit dieser leistet (von Trainess abgesehen) - nicht 
dass sie denjenigen noch jahrelang weiterbilden müssen, bevor dieser 
Umsatz erzeugt.

Qwertz schrieb:
> Die Medizintechnik ist eine Branche, die viele für den Menschen
> wertvolle Dinge hervorbringt, oder willst du das bestreiten?

Ja, ohne es konkret zu wissen - warum sollte es dort nicht anders sein, 
als sonst überall? Vorher habe ich mein Blutzucker mit einem 5€ 
Messgerät geprüft, dann kamen Geräte zum Datenloggen raus und heute kann 
mein Blutzuckermessgerät meinen Messwert vermutlich automatisch auf 
Facebook teilen ??

Aber ja, vermutlich ist Medizintechnik noch halbwegs sinnvoll. Aber 
alles was mit Clouddiensten, social media, Internet4.0 zu tun hat ist 
für mich obsolet. Mögen viele anders sehen, die wissen nur einfach 
nicht wie sehr die ihre Zeit verplempern ?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Aber
> alles was mit Clouddiensten, social media, Internet4.0 zu tun hat ist
> für mich obsolet.

Das ist, im Vergleich zu Automotive, Maschinenbau, Automatisierung usw. 
ein soooo kleiner Teil der Ing. und Inf. Aufgabengebiete dass es nicht 
sinnvoll ist, daran deren Wichtigkeit zu messen.
Ohne diese obigen Gebiete läuft in D gar nichts.

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Ohne diese obigen Gebiete läuft in D gar nichts.

Das ist eher - um mit einem Klischee zu kommen - ein Problem vom System.

von Silikon Tal (Gast)


Lesenswert?

Nichts gegen Juicero.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Ohne diese obigen Gebiete läuft in D gar nichts.
>
> Das ist eher - um mit einem Klischee zu kommen - ein Problem vom System.

Spielt keine Rolle. Es ist Fakt.

von Donauwelle (Gast)


Lesenswert?

Ben S. schrieb:
> Und beschissen bezahlt. Die wichtigen Jobs werden nicht honoriert,
> wohingegen so mancher Ingenieur mit 5000€ netto nach Hause geht, aber
> für die Gesellschaft tatsächlich völlig entbehrliches entwickelt.

Geld ist ihm ja nicht wichtig, dann passt ja.

von Ben S. (bensch123)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Das ist, im Vergleich zu Automotive, Maschinenbau, Automatisierung usw.
> ein soooo kleiner Teil der Ing. und Inf. Aufgabengebiete dass es nicht
> sinnvoll ist, daran deren Wichtigkeit zu messen.

Cyblord -. schrieb:
> Spielt keine Rolle. Es ist Fakt.

Ist nur die Frage wie lange noch, im Moment ist der Kurs eher schlecht. 
Sämtliche dieser Branchen werden quasi durch den Kapitalismus künstlich 
am Leben erhalten. Eine natürliche Nachfrage ist das schon lange nicht 
mehr.

Z.B. Jalousien. Hersteller baut Maschinen für Jalousienherstellung. Da 
die immer komplizierter in der Technik werden, sind die auch anfällig 
für Defekte -> es werden mehr Jalousien benötigt. Es entstehen mehr 
Firmen -> Die Maschinenbauer müssen mehr Maschinen bauen. Dann sollen 
diese per Fernwartung ans Internet und haben alle Sonderwünsche etc. -> 
neue Maschine entwickeln, alte entsorgen. Ein neuer Trend setzt sich 
durch (der allen durch Werbung und social Media eingetrichtert wird), 
alle entsorgen ihre Jalousien. Für den neuen Trend sind neue Maschinen 
notwendig. Usw. usw.

Auch Hersteller von Klavieren haben noch Designer und Ingenieure, obwohl 
das Instrument de facto bis auf Kleinigkeiten seit 150 Jahre 
perfektioniert ist.

: Bearbeitet durch User
von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


Lesenswert?

Entwicklung, ... ist extrem vielfaeltig. Allenfalls eine Frage der 
Funktion, welche man dabei hat. Ich bin hier Alleinentwickler, und baue 
ein Geraet, welches dann in die Serie geht von Anfang bis Ende. Also 
Konzept, Design, Schema, Layout, Firmware, Debuggen, PC Software zum 
Geraet, Test beim Kunden, Nullserie Aufgleisen, Einkauf, Produzieren 
lassen, Einfuehrung beim Kunden.
Allerdings habe ich schon beliebig viel Erfahrung auf allem.

von Bernd (Gast)


Lesenswert?

>Da habe ich mal einen schönen Spruch gelesen:
>Anforderungen ändern sich nicht - Menschen ändern Anforderungen.

Um mal einen Seitenast aufzumachen: Ich glaube, ein Entwicklungsprojekt 
bei dem Anfang alle Anforderungen richtig aufgeschrieben werden können, 
ist kein Entwicklungsprojekt. Es wäre ein "Planungsprojekt" und ist 
zugegebenermaßen der Traum aller Manager, die glauben, ein echtes 
Entwicklungsprojekt könnte man wirklich planen. Aber der Trend geht 
ohnehin weg von der Entwicklung und hin zu Vertrieb und Marketing. Falls 
es doch mal ein Problem im Entwicklungsablauf geben sollte, kauft man 
sich eben einen Experten, der das Problem dann schon lösen wird.

von Christoph Z. (christophz)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Verdächtige IP A. schrieb:
>> Dürfen die HomeOffice-Ingenieure den Lötkolben mit nach Hause
>> nehmen? Oder werden nur Schaltpläne mit Powerpoint gezeichnet?
>
> Glaubst du wirklich, dass studierte Ingenieure während ihrer Arbeitszeit
> löten? Dann hast du so gar keine Ahnung vom Berufsleben, dafür ist der
> Stundenlohn viel zu hoch. Sowas gibt es maximal in einer Klitsche, aber
> da ist dann selbstredend kein Home Office möglich.

Hehe, genau. Ich darf hier ab und zu mal was löten, weil sonst ein 
externer Contractor kommen muss, der dann das doppelte oder noch mehr 
wie ich kostet :-)

Es kann auch kaum jemand hier in diesem Grosskonzern löten. Ich würde es 
ja gerne sehen, wenn sie hier wieder Lehrlinge ausbilden würden.

Beitrag #6336884 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6336896 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6340859 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6340889 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6340955 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dieser Beitrag ist gesperrt und kann nicht beantwortet werden.