Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik altes Netzteil reparieren.


von m3ch4tr0nik (Gast)


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Hallo,
ich habe ein altes PC-netzteil (model: Top Selected Power TOP-450P5) 
welches wahrscheinlich defekt ist. Der Rechner, in dem es steckte, 
frierte immer wieder ein und Bluescreens gab es ab und zu. Ich vermutete 
die Restwelligkeit in den Gleichspannungen ist mit den Jahren gestiegen.
Nun hab ich das NT einfach mal geöffnet und einen Widerstand entdeckt, 
der wohl zu warm geworden ist. Der Lack fällt ab und das PCB an der 
Stelle ist etwas angesenkt, durchgebrannt ist er aber (noch) nicht.
Nun kommt meine Frage: wozu dient der Widerstand? Und könnte das 
Fehlerbild durch diesen kommen?

von Simon (Gast)


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Der Widerstand,...... ach komm ist ja schon bald Freitag.....

von MaWin (Gast)


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Der Widerstand wird es nicht sein, wenn die Restweligkeit steigt sind es 
eher die Elkos auf Ausgangsseite, in dem Alter durchaus möglich.
ABER: Erst messen, dann wechseln, prüfe doch die Restwelligkeit mit 
einem Oszilloskop bevor zu bastelst.

von der Lack ist ab (Gast)


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m3ch4tr0nik schrieb:
> Widerstand ... Der Lack fällt ab und das PCB an der
> Stelle ist etwas angesenkt, durchgebrannt ist er aber (noch) nicht.
> wozu dient der Widerstand? Und könnte das
> Fehlerbild durch diesen kommen?

Durch "Widerstand neu lackieren" wird der Fehler nicht veschwinden.

Der versengte Widerstand ist die WIRKUNG von was anderem, aber nicht die 
URSACHE

Kandidaten für solche Netzteil-Ausfälle sind meistens durchgenudelte 
Elektrolyt-Kondensatoren. Diese also geeignet (Spannung, Kapazität, ESR, 
Temperaturbereich) ersetzen.

von m3ch4tr0nik (Gast)


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Vor einigen Jahren (2011?) hat es im NT geknallt, Elkos geplatzt - sogar 
ein Primär-Elko. Welche ja eigentlich am längsten halten, da hatte das 
Ventil bei einem ausgelösst. Die Elkos wurden dann ersetzt, danach lief 
das NT ohne Probleme. Im NT sind seitdem Panasonic FR Elkos und leider 
auch ein paar Jamicon TK Elkos. Alle Elkos sehen gut aus, also optisch 
keine mängel. Zum messen müsste ich sie auslöten...

Die Platine an der Seite (welchen zweck hat diese?) hat eine direkte 
Verbindung zum Widerst. und davor sitzt noch ein Elko, ich nehm mal an 
der dient zur glättung.
Es könnte sein, dass der Widerstand damals schon "braun" war, durch den 
Elko vor der Platine. Evtl. hatte dieser einen Kurzschluss. Bin mir aber 
nicht mehr sicher.

Ein Ozsi hab ich leider nicht daheim, nur ein Multimeter. Und alle 
Spannungen sind mit dem Multimeter soweit OK. Aber ohne Ozsi kann man da 
wohl keine gescheite Aussage treffen.
Wird die Restwelligkeit nur von den Elkos beeinflusst? Transistoren etc. 
können es nicht sein? Dann würde ich nämlich erstmal die Elkos von der 
12V, 5V... Schiene messen.

von lößlich (Gast)


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m3ch4tr0nik schrieb:
> ich habe ein altes PC-netzteil (model: Top Selected Power TOP-450P5)
> welches wahrscheinlich defekt ist. Der Rechner, in dem es steckte,
> frierte immer wieder ein und Bluescreens gab es ab und zu.

Wahrscheinlich? Ist es sicher, das es das Netzteil ist? Speicher 
verursacht auch gerne solche  Probleme.

von Joachim B. (jar)


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m3ch4tr0nik schrieb:
> Ein Ozsi hab ich leider nicht daheim,

dann wirds mal Zeit und wenn das Budget klein bleiben soll reicht oft 
auch der hier (nur bis 20V) aber sonst OK

https://www.ebay.de/itm/LCD-Digital-Oszilloskop-DSO150-Mini-Speicher-Handoszilloskop-Kit-DE/164184606010
passendes 9V/1A Schaltnetzteil nicht vergessen
https://www.ebay.de/itm/Steckernetzteil-alle-Modelle-5-5mm-Hohlstecker-Netzteil-Schaltnetzteil-Trafo/351218451793

https://www.mikrocontroller.net/attachment/464809/webHilfs_oszi.jpg

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Also bei allem Verstaendnis fuer Selbstreparatur und Bastelspass: Tut 
das echt Not? Ist ja noch nicht mal sicher, ob's das Netzteil ueberhaupt 
ist. Also sollte doch erstmal der Rechner an ein anderes Netzteil 
gehaengt werden und sichergestellt sein, dass es wirklich dieses 
Netzteil ist, was die Probleme verursacht.
Und wenn das dann sicher ist, dann gibts ja eh schon ein nicht-defektes 
Netzteil im Rechner, also kann man das alte doch eh direkt wegschmeissen 
oder wenn's unbedingt bebastelt werden soll, auseinandernehmen und mit 
den Teilen irgendwas lustiges, anderes bauen.

Gruss
WK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Der Widerstand scheint Teil der Treiberschaltung zu sein und sorgt für 
Patenzial an den Emittern der beiden Treibertransistoren. Das kann schon 
kritisch sein und mögl. leidet er schon seit Jahren unter Überlast. Hier 
ist eine Sammlung von Schaltplänen zu ATX Netzteilen, die das Prinzip 
klar machen:
http://danyk.cz/s_atx_en.html

Welligkeit an Schaltnetzteilen ist tatsächlich am besten mit Oszis zu 
messen, aber viele DMM sind in der Lage, eine von Gleichspannung 
überlagerte Wechselspannung zu messen, indem man sie auf AC stellt. 
Zeigt das DMM dann nichts an auf z.B. der 12V Schiene, kann das leider 
zwei Dinge bedeuten. Entweder ist es nicht in der Lage die relativ hohe 
Schaltfrequenz zu messen, oder das Netzteil ist sauber.
Misst man hingegen AC auf einer der Ausgangsspannungen, deutet das auf 
Welligkeit hin.

von m3ch4tr0nik (Gast)


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lößlich schrieb:
> Speicher verursacht auch gerne solche  Probleme.

Der Arbeitsspeicher ist es nicht, wurde schon getauscht.

Danke für den link zum Ozsi, wird wirklich mal Zeit dafür.

von Cyclotron (Gast)


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Wenn das Mainboard genauso alt wie das Netzteil ist werden dort auch die 
Elkos platt sein.

von m3ch4tr0nik (Gast)


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Der Widerst. ist direkt mit pin12 (Vcc) vom TL494 verbunden. Also fließt 
über diesen die Versorgungssp. vom TL494.
Vermutlich hat er vor einigen Jahren gebrutzelt, als noch bad-Caps im NT 
waren. Also nicht die Ursache...

Cpu wurde auch schon getauscht vom Rechner, das Mainboard noch nicht. 
Dieses hat aber schon Feststoff-Kondis. Wie die sich mit den Jahren 
verändern???

Dass so ein altes NT zu reparieren nicht gerade wirtschaftlich ist, ist 
mir klar. Das NT hat ein internes Relais, welches externe Geräte 
einschalten, wie z.B. den Monitor. Daran hab ich mich so gewöhnt und 
will es nicht missen. Darum die Reperatur...

von Toxic (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 351218451793

Das Ebay-Netzteil kommt mit dem Sensemann inklusive.....
YouTube ist von Videos die "Teardowns" von billigen chinesischen 
Netzteilen zeigen.
Bevor man sich billiges Zeug kauft,sollte man sich mal diesen Channel 
ansehen.Der Typ zerlegt/testet alles - erspart einem selbst Geld und 
Zeit....
https://www.youtube.com/user/bigclivedotcom

https://youtu.be/wqJnFhhPAis?t=110

von m3ch4tr0nik (Gast)


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Ich hab heute Morgen meine Schrottkiste nach den alten Elkos durchwühlt. 
Der Elko vor der Platine hat 4,7 uF / 50V. Vier solcher Elkos wurden vor 
Jahren getauscht und die alten Vier Stück hab ich doch tatsächlich noch 
gefunden. Die Elkos sind von fuhjyyu TNR Serie und haben alle einen 
hohen Vloss (4%; 4,5%; 3,8% und der 4te hat 8,7%).

Nun ist die Frage, ob solche Werte zum brutzeln des Widerst. geführt 
haben können oder obs nicht doch die Platine mit dem TL494 ist? Was 
genau macht/steuert diese kleine Platine und wie wurde es sich 
auswirken, wenn diese nicht arbeitet?

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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m3ch4tr0nik schrieb:
> Und alle
> Spannungen sind mit dem Multimeter soweit OK.

Dann ist doch alles gut.

m3ch4tr0nik schrieb:
> die Platine mit dem TL494 ist? Was
> genau macht/steuert diese kleine Platine

Das ist das Herz des Netzteils. Wenn das stehenbleibt, stirbt das 
Netzteil.

Den Widerstand ausmessen, und durch einen größeren (Baugröße!) mit etwas 
Abstand zur Platine ersetzen, fertig.

m3ch4tr0nik schrieb:
> Der Rechner, in dem es steckte,
> frierte immer wieder ein und Bluescreens gab es ab und zu.

Ein ernstes Softwareproblem.

von MaWin (Gast)


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Sven S. schrieb:
>> Der Rechner, in dem es steckte,
>> frierte immer wieder ein und Bluescreens gab es ab und zu.
>
> Ein ernstes Softwareproblem.

Nicht unbedigt.

Ein alter Rechner von mir zeigte zunehend mehr Abstürze mit bluescreens.

Das ging bis hin zu defektem Festplattenimage.

Ursache war, nach Komponenten-Rundtsusch, der Prozessor, ein Northwood 
der wohl durch Elektromigration langsam sein Leben aushauchte, also ein 
echtes Hardwareproblem, aber fern ab von instabilem Netzteil, 
Mainboardelkos oder was einem sonst so einfällt.

Anderer Prozessor drin und alles lief wieder wie am Schnürchen.

von lößlich (Gast)


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Ich hatte mal einen Laptop, der ähnliche Probleme hatte. Bluescreen und 
eingfrorenes Bild. Manchmal nicht gebootet. Dort war es ein bekanntes 
Problem. BGA Grafikprozessor schlecht verlötet.

von Joachim B. (jar)


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Toxic schrieb:
> Das Ebay-Netzteil kommt mit dem Sensemann inklusive.....

ja ist klar alles ist lebensgefährlich sogar gute apple und Samsung 
Dinge :)))

Ich kann auch in corona Zeiten daheim im Bett erschlagen werden weil der 
Nachbar über mir sein neues Wasserbett gefüllt hat.

In jeden Baumarkt werden Feuchtraumverteiler mit Klemmdeckel verkauft 
die offensichtlich auch montiert werden, sonst würden sie den Verkauf 
einstellen.

Oh Graus da drin ist u.U. 230V nicht berührungssicher weil wieder einer 
alte Lüsterklemmen verbaut hat wo die Kupferenden rausgucken und 
trotzdem kann fast jeder den Deckel abnehmen ohne Werkzeug, oder der 
Deckel fällt einfach ab weil jemand mit einer Leiter gegen gestoßen ist.

Es haben sich schon Leute umgebracht beim Arbeiten an Netzteilen, davor 
kann man warnen auch Tipps geben wie Trenntrafo und isoliert arbeiten.

Wir sollen zwar mündig sein um alle Zucker auf Fertiggerichte zu 
erkennen, aber echte Gefahren kennt wohl keiner mehr?

Katzen bitte nicht in der Microwelle trocknen!
Achtung Kaffee ist heiß!

Man kann noch vor viel mehr warnen!

z.b. wenn Wahlen was ändern würden wären sie verboten!

von Joachim B. (jar)


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m3ch4tr0nik schrieb:
> Die Elkos ......
> Nun ist die Frage, ob solche Werte zum brutzeln des Widerst. geführt
> haben können

mir war mal so das mit erhöhtem ESR der Ripplestrom steigt was einige R 
auch nicht mögen.

Elkos in wärmerer Umgebung vertrocknen und das senkt die Kapazität und 
oft findet man die in der Nähe von warmmen Halbleiter und dann leider 
auch zu oft keine 105°C Typen sondern nur 85°C Typen.

Es wird gespart wo es nur geht, Hauptsache es hält die ges. 
Gewährleistung, mehr soll es kaum halten.

von Klaus R. (klaus2)


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Wir sind die Borg - Widerstand ist zwecklos!

Klaus.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

m3ch4tr0nik schrieb:
> Dass so ein altes NT zu reparieren nicht gerade wirtschaftlich ist, ist
> mir klar. Das NT hat ein internes Relais, welches externe Geräte
> einschalten, wie z.B. den Monitor. Daran hab ich mich so gewöhnt und
> will es nicht missen. Darum die Reperatur...

Wirtschaftlichkeit ist eh' klar. Aber in deinem Fall ist das doch so wie 
wenn Omma sich nicht gut fuehlt, und du, weil du an ihr haengst, 
unbedingt ihren Herzschrittmacher "repariern" willst. Mit einem Hammer.

Bau dir doch - von mir aus aus dem alten Glump im Netzteil - den 
externen Einschalter mit internem Relais nach...

Gruss
WK

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich wollte auch schon fragen - ist der Fehler mit einem anderen oder 
neuen Netzteil denn verschwunden?

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