Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Telefon: Anruf mit Steuerung annehmen


von Rainer (Gast)


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hi

ich hab die Schnauze voll. Cold-Calls ( = illegale Werbeanrufe ) nerven 
immer mehr.

Jetzt will ich das Übel an der Wurzel packen. Ich hab eine Liste mit 
Telefonnummern die für solche Anrufe genutzt werden.

Meine Fritzbox hab ich über Node-Red so angezapft dass ich bei einem 
Anruf die Infos über die Telefonnummer auf einem Raspi verarbeiten kann.

Ein Abgleich mit der Blacklist funktioniert wunderbar.

Jetzt möchte ich aber den Anruf "abwehren". Momentan mach ich das 
manuell durch abnehmen und gleich wieder auflegen.

Die einfachste Möglichkeit wäre ein Relais am analogen a/b-Anschluss der 
Fritzbox.

Sobald ein Cold-Call erkennt wird zieht das Relais kurz an. Das Gespräch 
wird dann kurz angenommen und gleich wieder aufgelegt.

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob diese Schaltung dafür geeignet ist:

a ----------R----------+
                Relaiskontakt
b ---------------------+

Der Widerstand R = 820 Ohm ergibt eine Schleifenstrom von ca. 30mA 
(Annahme: a/b-Spannung: 24V )

Da ich mit Telefontechnik nicht viel am Hut habe bin ich da jetzt am 
Schleudern ob diese einfache Schaltung so funktioniert und ob die 
Dimensionierung so i.O. ist.

Rainer

PS: die Pflege der Sperrliste in der Fritzbox ist mir zu aufwendig. Ich 
hab eine Blacklist die ich einfacher pflegen kann. Daher der "Umweg" 
über den Raspi.

von Dirk H. (dirk1962)


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Moin,
was hast Du denn für eine Fritzbox?
In meiner habe ich diverse Rufnummern gesperrt.
Da brauche ich keine zusätzlich Hardware.

Gruß
Dirk

Edit: Sorry hab den Text nicht bis zu Ende gelesen!

: Bearbeitet durch User
von Rainer (Gast)


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Dirk H. schrieb:
> Moin,
> was hast Du denn für eine Fritzbox?
> In meiner habe ich diverse Rufnummern gesperrt.
> Da brauche ich keine zusätzlich Hardware.

richtig - aber ich hab Zugriff auf eine Blacklist die geplegt wird. Die 
in die Fritzbox einzupflegen und dann selbst auf dem Laufenden halten 
ist (fast) unmöglich. Daher der "Umweg" über einen Raspi.

Rainer

von Martin (Gast)


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auf dem rpi asterisk installieren und via Software abnehmen?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Rainer schrieb:
> Jetzt möchte ich aber den Anruf "abwehren". Momentan mach ich das
> manuell durch abnehmen und gleich wieder auflegen.

hm, wieso vermutest du eine "Abwehr" durch dieses Verhalten?

Ich weiss ja nicht, wie die Wahlautomaten "am anderen Ende" gestrickt 
sind, ich würde jedoch folgendes vermuten:

deine Rufnummer wird angerufen und
a): "es geht keiner ran" (weil die Werbe-Rufnummer in der Fritzbox auf 
der Blacklist steht) -> nach x mal wird deine Rufnummer beim Spammer aus 
der Liste der anzurufenden Nummern gestrichen

b): "es geht jemand kurz ran" (weil die Werbe-Rufnummer in in deinem 
"Abwehr-Mechanismus" steht) -> nach y mal wird deine Rufnummer beim 
Spammer aus der Liste der anzurufenden Nummern gestrichen

intuitiv würde ich jetzt annehmen, das y > x, also deine Nummer im Fall 
b) noch länger als Kandidaten-Nummer genutzt werden wird.

WENN du etwas dagegen machen möchtest, dann wäre vielleicht eine 
"Beschäftigungs-Therapie" für den Anrufenden geeigneter. Also ein 
"Bandansage", welch den Arrufenden möglichst lange hinhält. z.B. 
Ansagetexte (gerne auch in englisch) und Musik abspielt, z.B.

1 minute bim-bim-bim Pausenmusik "Einen Moment bitte, sie werden sofort 
verbunden"....
1 minute "Moment, ich verbinde zum Mobiltelefon" ..
1 minute "Der Funkkontakt zum Teilnehmer konnte momentan nicht 
hergestellt werden, ich leite weiter zum Büro-Anschluss" ...
weitere Ansage-Text-Ideen selber einfügen

immer schöne Pausenjingles dazwischen, gerne mit irgendwelchen 
simulierten knick-knack Wähltönen dazwischen

Die Idee dahinter: Je länger man den Anrufer in der Leitung festhält, 
desto weniger kann er während der zeit jemand anderen belästigen.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Rainer schrieb:
> Sobald ein Cold-Call erkennt wird zieht das Relais kurz an. Das Gespräch
> wird dann kurz angenommen und gleich wieder aufgelegt.

Falscher Ansatz: solange abgehoben lassen, bis der Anrufer von selbst 
auflegt. Dann hat er schon weniger Zeit z.B. mich anzurufen ... ?.

Dirk H. schrieb:
> In meiner habe ich diverse Rufnummern gesperrt.
> Da brauche ich keine zusätzlich Hardware.

Nachteil: In meiner bereits älteren Fritz-Box ist die Zahl der 
Sperrnummern auf 20(?) begrenzt.
Nachteil 2: welche nicht mehr benutzt werden, bekomme ich nicht mit und 
kann so auch keinen Platz schaffen für die neueren.

Rainer schrieb:
> ich hab Zugriff auf eine Blacklist die geplegt wird.

Diese Cold-Caller ändern doch imho laufend ihre Rufnummer. Wird eine 
solche denn mehrfach/häufig verwendet? Ich sehe das ja nicht, weil die 
aus der Sperrliste für mich unbemerkt abgewimmelt werden. Hast du eine 
Statistik darüber?

Rainer schrieb:
> Ich bin mir jetzt nicht sicher ob diese Schaltung dafür geeignet ist:
>
> a ----------R----------+
>                 Relaiskontakt
> b ---------------------+
>
> Der Widerstand R = 820 Ohm ergibt eine Schleifenstrom von ca. 30mA
> (Annahme: a/b-Spannung: 24V )

Das weiß ich leider auch nicht, aber probiere doch diesen Ansatz einfach 
mal aus, mit verschiedenen Widerständen. Das geht ja auch ohne 
Cold-Call. Außer Schleifenstrom macht auch das analoge Telefon nichts 
weiteres zur Rufannahme.

von Hmmm (Gast)


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HildeK schrieb:
> Falscher Ansatz: solange abgehoben lassen, bis der Anrufer von selbst
> auflegt. Dann hat er schon weniger Zeit z.B. mich anzurufen ... ?.

Das bringt bei besseren Autodialern nichts, die erkennen sogar 
Anrufbeantworter (bzw. versuchen es) und stellen nur dann zu einem 
Mitarbeiter durch, wenn ein Mensch erkannt wird.

Also besser eine Ansage mit typisch menschlichem Verhalten. "Hallo?", 
"Ich kann Sie nicht hören!" etc., jeweils mit passenden Pausen 
dazwischen.

von (prx) A. K. (prx)


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Was muss man eigentlich tun, um derart viele Telefonspams zu kriegen?

: Bearbeitet durch User
von Hmmm (Gast)


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A. K. schrieb:
> Was muss man eigentlich tun, um derart viele Telefonspams zu kriegen?

Ein Student hat Anfang der 2000er mal bei zahllosen Gewinnspielen 
mitgemacht und immer brav seine Faxnummer angegeben. Da viele Faxspammer 
nicht darüber gestolpert sind, dass es eine 0190-Nummer war, hat das 
wohl problemlos den ISDN-Anschluss der WG finanziert.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Rainer schrieb:
> richtig - aber ich hab Zugriff auf eine Blacklist die geplegt wird. Die
> in die Fritzbox einzupflegen und dann selbst auf dem Laufenden halten
> ist (fast) unmöglich. Daher der "Umweg" über einen Raspi.

Merkwürdige Behauptung. Die Fritzbox kann sowohl Telefonbücher in einem 
speziellen XML-Format lesen oder automatisch Telefonbücher von diversen 
Online-Diensten wie Google synchronisieren. Dann hast du noch eine TR-64 
Erweiterung von AVM zum Management der Telefonbücher, Anruflisten, usw. 
Ca. 1000 Einträge pro Telefonbuch. Und jedes Telefonbuch kann als 
Blacklist für ankommende Anrufe in der FB definiert werden.

Also die ganze Blacklist in das XML-Format der FB konvertieren und 
reinladen, du synchronisierst die Liste mit einem Google-Müll Konto und 
lässt die FB die Liste automatisch von Google holen oder du benutzt 
TR-64 um die Liste reinzuladen.

von Markus -. (mrmccrash)


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Ich habe das mit einer Asterisk Installation gemacht. Braucht keine 
extra Hardware und kann direkt auf einer Datenbank arbeiten - Blacklist 
lässt sich ganz leicht pflegen und auswerten (Anruferliste landet auch 
in der Datenbank drin).

Interessant ist auch, dass die Anrufer von derselben Nummer eine 
"Lernkurve" haben. Bei mir kommen, nach einer 1s Pause, im Abstand von 
30s, mehrere Ansagen, thematisch passend von hier: 
https://die-kaenguru-chroniken.fandom.com/wiki/69_Cent_pro_Minute

von dave4 (Gast)


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Hmm, wie wäre es eigentlich einem Cold Caller ein Fax vorzusetzen?
Ich würde solche Anschlüsse von meiner Liste streichen.

von Günther Kastenfrosch (Gast)


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Rufumleitung zu anderen 0800 Nummern oder auch mal aufs eigene 
Callcenter haben mir irgendwann die WLW-Nervensägen vom Hals gehalten...

von npn (Gast)


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Günther Kastenfrosch schrieb:
> Rufumleitung zu anderen 0800 Nummern oder auch mal aufs eigene
> Callcenter haben mir irgendwann die WLW-Nervensägen vom Hals gehalten...

Da musst du aber aufpassen, dass du als Weiterleitender nicht die Kosten 
beim fremden Callcenter blechst. Die Anrufe kommen meist nicht von 
kostenlosen 0800er Nummern.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Wenn der RasPi sowieso schon da ist,

Rainer schrieb:
> Meine Fritzbox hab ich über Node-Red so angezapft dass ich bei einem
> Anruf die Infos über die Telefonnummer auf einem Raspi verarbeiten kann.

Kann die Asterisk auch mit drauf laufen,

Markus -. schrieb:
> Ich habe das mit einer Asterisk Installation gemacht. Braucht keine
> extra Hardware und kann direkt auf einer Datenbank arbeiten

von René H. (mumpel)


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HildeK schrieb:
> In meiner bereits älteren Fritz-Box ist die Zahl der
> Sperrnummern auf 20(?) begrenzt.

Bei aktuellee Fritzboxen kann man sperren bis der Speicher platzt.

Hannes J. schrieb:
> Ca. 1000 Einträge pro Telefonbuch.

Bei aktuellen Fritzboxen sind es m.W. mehr als 1000 Einträge. Jeder 
Eintrag fasst mindestens 3 Rufnummern. Theoretisch sind es mehrere 1000 
Einträge. Mindestens 3 Telefonbücher kann man laut AVM nutzen, es ist 
nur durch den Arbeitsspeicher begrenzt.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Im Übrigen kann man in der Fritzbox auch ganze Rufnummernblöcke sperren 
indem man das Sternchen als Platzhalter nutzt (z.B.: 040*). Auf diese 
Weise habe ich alle einschlägigen Auslandsrufnummern blockiert. Damit 
habe ich Ruhe vor italienischen Weinverkäufern, angeblichen 
Microsoft-Mitarbeitern, und all den anderen die auf unredliche Weise 
versuchen an mein Geld zu kommen.

von c-hater (Gast)


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Rainer schrieb:

> ich hab die Schnauze voll. Cold-Calls ( = illegale Werbeanrufe ) nerven
> immer mehr.

Dann machst du was falsch, bist viel zu freizügig mit deiner Nummer. Da 
solltest du ansetzen.

Allerdings: die gegenwärtige Nummer ist definitiv verbrannt...

von Carsten (Gast)


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Oft wird erst von einem Automaten angerufen um festzustellen, ob die 
Rufnummer vergeben ist und vorallem, ob und wann jemand abnimmt. Nimmst 
Du oder Dein Relais den Anruf entgegen, steigt der "Wert" deiner 
Rufnummer. Einige Tage später folgen dann die Anrufe von einem 
Automaten, der sofort nach Annahme zum Callcenter weiterleitet. Es wird 
eher ruhiger, wenn Du nicht reagierest. Nur die Sperrlisre ist die 
bessere Wahl.

Gruß
Carsten

von sid (Gast)


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Rainer schrieb:
> Jetzt möchte ich aber den Anruf "abwehren". Momentan mach ich das
> manuell durch abnehmen und gleich wieder auflegen.

schade.. viel schöner die Schergen ersteinmal in ne Warteposition zu 
schieben um zu den minicent Gebühren dem Affen noch Zeit zu stehlen.

Ich mach das manchmal manuell
"Hallo, ja bleiben sie kurz dran bitte ich hol eben was zu 
schreiben...."
Naja und dann hol ich mir Kaffee und mach den Fernseher an oder geh in 
den Garten.

Sowas in automatisiert fänd ich super, leider legen die sofort auf wenn 
der AB drangeht
Müsste also ne geschickte Sprachaufnahme sein

Ich frage mich ob ne Endlosschleife wie im Callcenter funktionieren 
würde..
"Bleiben sie dran, wir sind sofort für sie da... "*Musik*
"Einen kleinen Moment Geduld noch, wir sind gleich für sie da..."*Musik*

'sid

von wendelsberg (Gast)


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Die Frage nach einer "ladungsfaehigen Adresse" fuehrte bei meinen 
wenigen Faellen zum sofortigen Auflegen und wohl auch zum sofortigen 
Steichen von der/den Liste(n).
Jetzt ist schon seit Jahren Ruhe.

wendelsberg

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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"Hier bla-bla-bla, wir ..."
...
"Sachma, ich suche auch einen Job wo ich nichts schaffen muß und
den ganzen Tag nur telefonieren darf. Bin jetzt schon 6 Jahre
auf Hartz IV und suche so was wie du ..."

Die rufen nicht mehr an ;)

von Stefan F. (Gast)


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Da solche Anrufe eine Straftat sind, wäre es da nicht besser, sie den 
Behörden zu melden? Sie bitten ja sogar darum.

https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Verbraucher/UnerlaubteTelefonwerbung/Beschwerdeeinreichen/beschwerdeeinreichen.html;jsessionid=D26BCE7765B177240A97535D2C4CC1E1?nn=269128

Ich hatte das einmal für ein Paket von mehreren Rufnummern gemacht, die 
offenbar zur selben Firma gehörten. Zwei Wochen später war Ruhe. Seit 
dem habe ich überhaupt keinen solchen Anruf mehr erhalten.

Auch per Post bekomme ich keine unerwünschte Werbung mehr. Nur noch von 
Firmen, mit denen ich wirklich zu tun habe. Bis auf eine Ausnahme:

Seit ich vor ca. 30 Jahren bei Siemens in einem Einstellungstest (zur 
Ausbildung) war, bekomme ich von deren Geschäftspartnern alle paar 
Monate Werbung für Versicherungen und Geldgeschäfte. Da tauschen immer 
wieder neue Namen auf - erstaunlich wie viele das sind.

von René H. (mumpel)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Da solche Anrufe eine Straftat sind, wäre es da nicht besser, sie den
> Behörden zu melden?

Wenn die Rufnummern aufgesetzt sind und/oder nicht aus DE kommen kann 
man sich die Mühe sparen.

von Manfred (Gast)


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Günther Kastenfrosch schrieb:
> Rufumleitung zu anderen 0800 Nummern oder
> auch mal aufs eigene Callcenter

Hier konzentrierten Belästigungen auf eine MSN, die mal (ungewollt!) im 
Telefonbuch stand. Im Prvatbereich habe ich eine andere benutzt, aber 
diese war immer gut, z.B. eine Versicherung anzurufen.

Eine Zeit lang hatte ich ein Telefon, was Anrufe selbsttätig annehmen 
konnte, aber das Mikrofon stumm hatte - da hörte ich manchmal, wenn ich 
zufällig in dessen Nähe war, "Hallo, hören sie mich nicht, ..."

Über ein paar Monate habe ich eine Umleitung draufgelegt:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Verbraucher/Rufnummernmissbrauch/_functions/formular_RM-node.html

Hat lange gedauert, aber irgendwann war Ruhe, scheint sich 
herumzusprechen.

Aus Analogzeiten fliegt hier irgendwo noch eine Schaltung herum, die bei 
Anruf 600 Ohm auf die Leitung klemmt und diese eine Minute lang hält.

von Lutz (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Da solche Anrufe eine Straftat sind, wäre es da nicht besser, sie den
> Behörden zu melden? Sie bitten ja sogar darum.

Eine Straftat ist das ganz sicher nicht!
Und in der Regel koennen die auch nachweisen, das sie ein 
Vertragspartner von irgendwem sind, z.B. ein Preisausschreiben von 1937 
oder so, wo du mal mitgemacht hast. Den Beweis kaufen die aber erst, 
wenn es sein muss...

von René H. (mumpel)


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Lutz schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Da solche Anrufe eine Straftat sind, wäre es da nicht besser, sie den
>> Behörden zu melden? Sie bitten ja sogar darum.
>
> Eine Straftat ist das ganz sicher nicht!
>

Aber  mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Nur lachen sich die 
Callcenter-Betreiber bei den Mini-Geldstrafen tot. Notfalls ändern sie 
den Firmennamen noch bevor das OWi-Verfahren durch ist, dann greift das 
OWi-Verfahren ins Leere (da es sich immer nur auf die Firma als 
juristische Person bezieht, nicht auf den Betreiber als natürliche 
Person).

Lutz schrieb:
> das sie ein
> Vertragspartner von irgendwem sind, z.B. ein Preisausschreiben von 1937
> oder so, wo du mal mitgemacht hast. Den Beweis kaufen die aber erst,
> wenn es sein muss...

Aber wenn ich nachweisen kann, dass ich meine Zustimmung zur Weitergabe 
meiner Daten verweigert oder garkeine Zustimmung zur "Werbeverarbeitung" 
gegeben habe dürfen die mich nicht anrufen.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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René H. schrieb:
> Wenn die Rufnummern aufgesetzt sind und/oder nicht aus DE kommen kann
> man sich die Mühe sparen.

Ja. Microsoft mit indischen Anrufern z.B. und Nummern die mit allen 
möglichen Ländervorwahlen beginnen, am besten solche, die ohne die 
zweite Null die einer deutschen Großstadt entsprechen (0030 z.B.).
Man könnte auch seinen Wortschatz mit ein paar englischen Schimpfwörtern 
erweitern, nur zur eigenen Befriedigung ?. Nützen tut es eh nicht.

von Lutz (Gast)


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René H. schrieb:
>> Eine Straftat ist das ganz sicher nicht!
>>
>
> Aber  mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Nur lachen sich die
> Callcenter-Betreiber bei den Mini-Geldstrafen tot. Notfalls ändern sie
> den Firmennamen noch bevor das OWi-Verfahren durch ist, dann greift das
> OWi-Verfahren ins Leere (da es sich immer nur auf die Firma als
> juristische Person bezieht, nicht auf den Betreiber als natürliche
> Person).

Richtig. Aber Strafrecht ist nun mal was ganz anderes. Und Strafrecht 
ist was persönliches; da hilft eine Firmenumbenennung usw. gar nichts. 
Die Person bleibt haftbar, welche die Straftat begangen hat.

René H. schrieb:
> Lutz schrieb:
>> das sie ein
>> Vertragspartner von irgendwem sind, z.B. ein Preisausschreiben von 1937
>> oder so, wo du mal mitgemacht hast. Den Beweis kaufen die aber erst,
>> wenn es sein muss...
>
> Aber wenn ich nachweisen kann, dass ich meine Zustimmung zur Weitergabe
> meiner Daten verweigert oder garkeine Zustimmung zur "Werbeverarbeitung"
> gegeben habe dürfen die mich nicht anrufen.

Also ich möchte schwören, daß Du irgendwem irgendwann einmal diese 
Genehmigung erteilt hast. Und sei es im kleinsten Kleingedruckten auf 
Seite 12. Und wer mit wem "kooperiert", entzieht sich Deiner Kenntnis.

Und selbst wenn: Wer will sich das Verfahren wirklich ans Bein binden 
wegen anrufen???
Die Fritzboxen usw. bieten heute, wie schon mehrfach oben beschrieben, 
wirklich genügend Möglichkeiten, das Thema automatisiert abzuhandeln.
Ärgern tut es einen trotzdem, klar...

von Εrnst B. (ernst)


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René H. schrieb:
> Aber wenn ich nachweisen kann, dass ich meine Zustimmung zur Weitergabe
> meiner Daten verweigert oder garkeine Zustimmung zur "Werbeverarbeitung"
> gegeben habe dürfen die mich nicht anrufen.

Es reicht scheinbar gemeinerweise, wenn irgendjemand diese Zustimmung 
erteilt hat.

Hab den Fall mal versucht durchzuspielen, eine "Erna B." hatte meine 
Email-Adresse bei einem Gewinnspiel angegeben (Tippfehler vermute ich, 
keine Böse Absicht), und dabei die Checkbox "Weitergabe meiner 
Kontaktdaten an beliebig viele Adresshändler Weltweit" angeklickt.

Hat eine riesige Spam-Lawine ausgelöst, hab dann versucht bei einem der 
deutschen Werbetreibenden meine DSGVO-Rechte einzutreiben.

Fazit: Nach mehrfachem Hin- und Her gabs einen "Screenshot" von der 
Gewinnspielseite mit aktiverter Checkbox als Beweis der Rechtmäßigkeit.

Der Einwand, dass das jemand anderes gewesen sein muss, und ich nicht 
"Erna" bin, wurde mit "Das sieht man hier aber schwarz auf weiß" 
abgewiegelt.

Aus der Liste löschen lassen darf ich meine Email-Adresse trotzdem 
nicht, das dürfte nur Erna, ist ja ihr Datensatz.

Weitere Kontaktdaten/Telefonnummer von Erna oder IP von der der Eintrag 
erfolgte dürfen sie nicht rausgeben, Datenschutz.

Mitteilen von welchem Adresshändler sie meine Mailadresse gekauft haben, 
dürfen Sie nicht, ist Ernas Datensatz, ich bin nicht 
auskunftsberechtigt.


d.H. Mailadresse verbrannt, selbst bei deutschen Versendern unter DSGVO 
rennst du gegen eine Wand. Anwalt hab ich nicht hinzugezogen, am Ende 
hätte ich zuerst Erna wegen eines Tippfehlers unbekannterweise verklagen 
müssen...

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Das kenne ich.

Bei Ebay hat mal jemand Händer-Konten mit meiner Postanschrift und 
ausländischen Bank-Konten angelegt. Damit hat er seine Opfer abgezockt. 
Die bösen Briefe der Jursten bekam ich.

Aus Datenschutzgründen durfte Ebay angeblich keine Infos dazu heraus 
rücken. Für Ebay war wohl klar, dass der Betrüger eine andere Person 
sein musste. Dennoch hat Ebay verweigert, die Fake Accounts zu sperren. 
Mein Account war übrigens der einzige, der zuvor über Post-Ident 
verfahren verifiziert wurde.

Auch die Banken verweigerten Auskunft auf Basis der Kontonummern.

Jedenfalls musste ich deswegen Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Die 
Polizei hatte offenbar weitergehende Rechte auf Auskunft. Sie konnte die 
Identität des Betrügers herausfinden und auch die Inhaber der falschen 
Konten - insgesamt 5 Personen, alles deutsche.

Erst danach war ich fein raus. Bis dahin hatte ich viel Streß und einen 
unangenehmen Gerichtstermin.

Warum ich das schreibe: Solche Vorfälle sollte man den Behörden melden, 
gerade wenn man die schuldigen Personen nicht selbst ausfindig machen 
kann. Die haben mehr Möglichkeiten, als wir und mit etwas Glück haben 
sie auch irgendwann Zeit zu helfen.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Nur lachen sich die Callcenter-Betreiber bei den Mini-Geldstrafen tot.

Derart riesig, dass die möglichen 300.000€ aus der Portkasse abgerechnet 
werden können, sind Callcenter meist nicht.

von René H. (mumpel)


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Εrnst B. schrieb:
> Hab den Fall mal versucht durchzuspielen, eine "Erna B." hatte meine
> Email-Adresse bei einem Gewinnspiel angegeben (Tippfehler vermute ich,
> keine Böse Absicht)

Kann bei mir nicht passieren, da niemand außer mir eine Emailadresse mit 
meiner TLD hat.

A. K. schrieb:
> dass die möglichen 300.000€

Wenn es denn soviel werden.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Kann bei mir nicht passieren, da niemand außer mir eine Emailadresse mit
> meiner TLD hat.

Du nennt eine persönliche TLD dein Eigen? Wow! Das letzte Mal, als ich 
eine Preiskalkulation davon mitbekam, war die mindestens sechsstellig.

Aber selbst dann schützt das nicht gegen Vertipper bei der TLD.

von René H. (mumpel)


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A. K. schrieb:
> Du nennt eine persönliche TLD dein Eigen?

Ich meinte meine Homepage. Und über diese gibt es natürlich auch ein 
eigenes "Email-System". Mit "TLD" meine ich alles nach dem @-Zeichen.

A. K. schrieb:
> Aber selbst dann schützt das nicht gegen Vertipper bei der TLD.

Doch, das nützt etwas. Da müsste schon jemand eine fast gleichlautende 
Homepage haben um sich dermaßen zu vertippen, dass er meine erwischt.

: Bearbeitet durch User
von sid (Gast)


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René H. schrieb:
> Mit "TLD" meine ich alles nach dem @-Zeichen.

dann solltest Du an deinem Sprachgebrauch feilen ;)

TOPLEVEL Domain bedeutet alles nach dem letzten Punkt
(.com, .de, .it, .net etc...)
Und ja, die TLD für das vereinigte Königreich ist .uk
die freien Verkehrsadressen sind beschränkt auf die Domain co.uk und 
me.uk
sodass (nahezu) alle UK webadressen <domainname>.co.uk lauten
sind strenggenommen aber damit schon *sub*domains
für Firmen und Organisatoren sowie Behörden gibt es dann eigene domains 
(ltd.uk, gov.uk etc.pp.)

Also ne eigne TLD ist schwierig und sechstellig stell ich mir da schon 
schwierig vor...
eher ne null mehr oder zwei ..

Naja.

'sid

PS ich mach das aber auch, ich habe zb ikea@meinedomain.irgendwas
oder conrad@meinedomain.irgendwas oder oder
und wenn da Spam anfällt weiss ich woher der kommt und wem ich ans Bein 
pissen muss,
danach wird die adresse gelöscht und eine neue angelegt.

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