Hallo liebe Leute, Ich versuche eine Box zu basteln, die Radiosignale abschirmt (bzw. generell schirmt, vorerst bin ich froh wenn der Radioempfang weg ist). Wie schirme ich das richtig? So wie ich das mache, verstaerkt die Box sogar den Empfang. Gruss
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Antenne abschirmen schrieb: > So wie ich das mache, verstaerkt die Box sogar den Empfang. Na klar, weil die Antenne kapazitiv mit der Box gekoppelt ist. Somit wirkt die Blechbox selbst wie eine Antenne. Der Außenleiter des Antennenkabels muss genau an der Durchführungsbohrung mit dem Blechgehäuse leitend verbunden werden!
Rübezahl schrieb: > Der Außenleiter des Antennenkabels muss genau an der > Durchführungsbohrung mit dem Blechgehäuse leitend verbunden werden! Oh, deswegen habe ich hier bessere Resultate? -> d.h. wenn ich her noch ein richtiges Durchfuehrungsloch bohre, dann veschwindet der Empfang komplett? (im rechten Bild sieht man noch ein paar kleinere Peaks)
Geh zum Baumarkt (auch Ebay oder Amazon) und hol Dir 4 Säcke Stahlbeton und pack den ganzen Mist damit ein. Wenn in den Kübeln noch was übrig ist dann stell Dich selber rein, fester Untergrund für Trolle ist immer gut.
Antenne abschirmen schrieb: > (im rechten Bild sieht man noch ein > paar kleinere Peaks) Bzw. d.h. der kleinste Luftspalt scheint hier schon die Schirmung zu beseitigen (zumindest in diesem Frequenzbereich). -> Ich versuchs mal mit einer sauberen Bohrung und zuschrauben. Dankesehr
Wenn du den Deckel nur drauf legst und dabei noch ein 1cm Luftspalt entsteht, nützt das kaum. Versuche doch mal die Antenne in Alufolie zu verpacken, aber so dass die Folie die BNC-Kupplung berührt (kompletter Luftdichter Abschluss). Dann hast du den perfekten faradayschen Käfig.
Rübezahl schrieb: > Wenn du den Deckel nur drauf legst und dabei noch ein 1cm Luftspalt > entsteht, nützt das kaum. > Versuche doch mal die Antenne in Alufolie zu verpacken, aber so dass die > Folie die BNC-Kupplung berührt (kompletter Luftdichter Abschluss). Dann > hast du den perfekten faradayschen Käfig. Danke auch fuer diesen Input. PS: Das mit der Alufolie habe ich versucht bevor ich mir das Gehaeuse besorgt habe. Habe die gesamte Antenne bis zu 3 mal komplett in Alufolie eingewickelt, half rein garnichts (Auch einwicklen bis zum BNC Anschluss am Oszilloskop, plus fest mit Gummiringerl kontaktieren). Ohne gross nach Berechnungsformeln zu suchen, nahm ich einfach mal an, dass die Alufolie zu duenn ist.
Dann werden vermutlich die Leiterbahnen im Oszilloskop noch als Antenne wirken. Antenne mit Oszilloskop und eigener USV in eine Große Blechkiste unterbringen. Dazu eine Smartphonkamera, die den Bildschirm aufzeichnet. Funktioniert garantiert, ist aber unpraktisch.
Antenne abschirmen schrieb: > Habe die gesamte Antenne bis zu 3 mal komplett in Alufolie eingewickelt, > half rein garnichts (Auch einwicklen bis zum BNC Anschluss am > Oszilloskop, plus fest mit Gummiringerl kontaktieren). Ohje, kompletten Bloedsinn erzaehlt. Gerade die Uebung nochmal wiederholt (Bild im Anhang) und siehe da, alles sauber auch mit der Alufolie. Perfekt, danke Problem geloest... So einfach waere es gewesen.
Sorry, im letzten Bild waren die Oszibilder falsch zugeordnet, hier nochmal korrigiert angehaengt.
Antenne abschirmen schrieb: > Ich versuche eine Box zu basteln, die Radiosignale abschirmt (bzw. > generell schirmt, vorerst bin ich froh wenn der Radioempfang weg ist). Wozu baust du denn an den Empfangsteil (welcher auch immer) dann überhaupt eine Antenne dran, wenn du nichts empfangen willst??? Lass sie doch einfach weg (oder nimm einen Seitenschneider) und sofort ist dein Empfang auf jeden Fall sauber... Also, was soll die ganze Übung mit Alufolie und Blechbox?
Michael M. schrieb: > Also, was soll die ganze Übung mit Alufolie und Blechbox? Naja will meinen Kopf reinstecken um nicht von der Mikrowellenstrahlung gebraten zu werden. Sonstiger Grund: habe ein paar RF Verstärker gekauft und bemerkt dass die leider alles was so in der Luft ist mitverstärken. -> würds gerne in eine Box legen inklusive batterie. https://www.ebay.at/itm/0-05-4GHz-SPF5189-Signal-High-Linearity-NF0-6dB-RF-Amplifier-LNA-Ultra-Low-Noise/174016517833?hash=item28843156c9:g:cFsAAOSwVtpdbMey
Nochmal: WAS ist das Ziel? Irgendeine Empfangsantenne (Thementitel) komplett unnützt zu machen? Was für Signale willst du mit den RF-Verstärkern verstärken? Natürlich verstärkt ein breitbandiger Verstärker ALLES, was man ihm anbietet. Wenn man an seinem Eingang die Antenne abschirmt (wie auch immer), kann man gleichbedeutend den Eingang auch kurzschließen. Dann hättest du den Verstärker schon mal nicht zu kaufen brauchen, denn der Effekt ist derselbe. Eine Abschirmung solcher Teile (siehe Link) ist eh grundsätzlich oberste Pflicht. Also: Was soll aus deinem "Projekt" nachher rauskommen oder nicht rauskommen?
Eine Blechdose aus Weißblech (Plätzchendose) ist hilfreicher, weil die auch lötbar ist und der Deckel übergestülpt wird.
Ana Log schrieb: > 4 Säcke Stahlbeton ROFL Da hat jemand richtig viel Ahnung. Ist da der Stahl in gemahlener Form oder in Stückchen drin?
Antenne abschirmen schrieb: > Wie schirme ich das richtig? Definiere "richtig". 30 dB erreichst du mit der genannten Blech-Keksdose. 50 dB erreichst du mit bisschen Mühe und guter Arbeit. Für 100 dB Schirmdämpfung musst du einen Aufwand treiben, den du vermutlich nicht zu treiben bereit bist, denn das kostet Geld und Platz.
Jörg W. schrieb: > 30 dB erreichst du mit der genannten Blech-Keksdose. > > 50 dB erreichst du mit bisschen Mühe und guter Arbeit. > > Für 100 dB Schirmdämpfung musst du einen Aufwand treiben, den du > vermutlich nicht zu treiben bereit bist, denn das kostet Geld und Platz. So teuer sind 4 Blech-Keksdosen ineinander jetzt auch nicht ;P
wer schrieb: > So teuer sind 4 Blech-Keksdosen ineinander jetzt auch nicht ;P Du hast aber die Dezibelrechnung nicht verstanden. 4 Keksdosen wäre nur 6 dB besser (wenn alles gut geht), also 36 dB. 100 dB Dämpfung heißt, dass ein Zehntel Milliardstel der ursprünglichen Leistung noch ankommt.
Jörg W. schrieb: > 4 Keksdosen wäre nur 6 dB besser (wenn alles gut geht), also 36 dB. Steile These, Jörg. Was bekommst du an Dämpfung, wenn du 4 Blöcke à 20dB Dämpfung kaskadierst? Die traditionelle Hochfrequenztechnik kommt auf 4 x 20dB = 80dB. Die praktische Begrenzung wird hier sein, daß es an den Coaxdurchführungen herausleckt.
Jörg W. schrieb: > 4 Keksdosen wäre nur 6 dB besser (wenn alles gut geht), also 36 dB. Ohne Resonanzeffekte hätten vier ineinandergeschachtelte Keksdosen a 30 dB eine Dämpfung von 120 dB. Da aber die Schirmwirkung rein metallischer Konstruktionen auf der Reflektion und nicht etwa Dämpfung der Signale basiert, werden bei dämpfungsfrei geschachtelten Abschirmungen aber ganz erhebliche Resonanzeffekte auftreten, ähnlich wie bei einem optischen Interferometer. Deswegen muss die Energie irgendwie absorbiert werden, z.B. durch das Befüllen der Hohlräume mit einem geeigneten Absorbermaterial. Wahrscheinlich bringt es aber mehr, eine nur einschichtige, aber dafür dichtere Abschirmung zu verwenden, d.h. bei der Keksdose alle Falze durchgängig zu verlöten und auch den Deckel aufzulöten. Und die Kabeldurchführung sollte verlötet sein, was sich aber nicht mit einem Isolierkörper aus thermoplastischem Material verträgt. Eine PTFE-isolierte Durchführung sollte sich aber schon einlöten lassen.
Volker M. schrieb: > Die praktische Begrenzung wird hier sein, daß es an den > Coaxdurchführungen herausleckt. ... oder das Kabel selbst nicht dicht ist.
Andreas S. schrieb: > d.h. bei der Keksdose alle Falze > durchgängig zu verlöten und auch den Deckel aufzulöten. Es gibt auch selbstklebende Alu-Folie. Ist vermutlich fast so dicht, aber leichter zu verarbeiten und wieder zu entfernen. Z.B.: https://www.conrad.de/de/p/tru-components-aft-5010-1564138-aluminium-klebeband-aft-5010-silber-l-x-b-10-m-x-50-mm-10-m-1564138.html Ich habe dieses von 3M, das es vor längerer Zeit auch mal bei Lidl gab: https://www.amazon.de/gp/product/B00BEW3HWG/ref=ox_sc_act_title_1?smid=A281WAO42RMGZO&psc=1 Die grosse Breite wird nötig sein, damit der Wellenwiderstand im Überlappungsbereich möglichst gering wird. Aber hüte dich vor billigen Kunststofffolien, die nur mit Aluminium bedampft sind!
>Geh zum Baumarkt (auch Ebay oder Amazon) und hol Dir 4 Säcke Stahlbeton
So ein dummes Geschwätz ...
Jörg W. schrieb: > Für 100 dB Schirmdämpfung musst du einen Aufwand treiben, den du > vermutlich nicht zu treiben bereit bist, denn das kostet Geld und Platz. 100 dB ist schon eine richtige Hausnummer. Für kommerzielle Abschirm-Kisten sind > 60dB bis > 80dB gängig. Da bist du aber schon im vierstelligen Euro-Bereich. Ok, aus Asien, mit optimistischer Dämpfungsangabe, bleibst du noch im hohen dreistelligen Euro-Bereich. Platz geht so. Die Kisten werden aus Kostengründen gerne so klein wie möglich gehalten und passen auf die Werkbank. Bis etwa 120 dB findest du auch Anbieter. Ob du den Angaben traust ist immer so eine Sache. Gerne wird "bis zu 120 dB" angepriesen, statt "mindestens 120 dB".
Andreas S. schrieb: > Deswegen muss die Energie irgendwie absorbiert werden, Ich musste mal ein Tintenstrahlfax durch einen sehr speziellen Test für abhörsichere Kommunikation bringen. Eines dieser Projekte an dem sich andere die Zähne ausgebissen hatten und das als gescheitert abgehakt werden sollte. Alles an Elektronik geschirmt, Motorzuleitung, Flachbandkabel etc. Selbst das Gehäuse mit Kupferspray zu schirmen hat nicht gelangt, weil durch Mehrfachreflexionen der Mist einfach durch die Papierzuführung austrat. Eine Schicht Graphitspray über der Verkupferung hat es dann gebracht. Jedesmal wenn die HF vom Kupfer reflektiert wurde, musste es zweimal durch Graphit und wurde dadurch ausreichend bedämpft. Eine brutale Materialschlacht aber machbar.
Ich hatte mal versucht einen Funk-Klingel-Rx wegen nächtlichen Klingel-Attacken unerreichbar zu machen und packte ihn ihn eine Weißblechdose. Geholfen hat das nichts und stumm schalten konnte man dieses Billigteil auch nicht. Ich habe mir dann einfach was besseres gekauft was sich abschalten ließ und obendrein 1,5 Jahre mit einem Satz Batterien läuft. Das alte Gelumpe, RX und TX, war auch ein Batterienfresser. Richtig abschirmen ist gar nicht so einfach wie man zunächst denken mag.
herbert schrieb: > Richtig abschirmen ist gar nicht so einfach wie man zunächst denken mag. Ich bin auch immer wieder erstaunt, welch hohe Mobilfunk-Signalstärke in den meisten Aufzügen vorliegt, selbst wenn der Aufzugkorb komplett mit Edelstahl ausgekleidet ist.
Andreas S. schrieb: > Ich bin auch immer wieder erstaunt, welch hohe Mobilfunk-Signalstärke in > den meisten Aufzügen vorliegt, selbst wenn der Aufzugkorb komplett mit > Edelstahl ausgekleidet ist. Richtig! Ist aber für den Notfall nicht von Nachteil. Trotzdem gab es bei uns in der Fa. mal ein richtiges Problem mit einem Abgesetzten Bedienplatz einer Gefahren Melde-Anlage. Graphit Lack und Kupferfolien haben dann nach vielen Versuchen das EMV-Problem gelöst.
Andreas S. schrieb: > Ich bin auch immer wieder erstaunt, welch hohe Mobilfunk-Signalstärke in > den meisten Aufzügen vorliegt, selbst wenn der Aufzugkorb komplett mit > Edelstahl ausgekleidet ist. Der Türschlitz als isolierende Lücke hilft, dadurch ist die Abschirmwirkung reduziert. Siehe auch Schlitzstrahler.
Möglicherweise dienen auch die Zuleitungen zur Beleuchtung, Tastenfeld und Gegensprechanlage als externe Antennenverlängerungen. Ein Bekannter testete so etwas mal in einer HF-Messkammer aus, indem er bei geschlossener Tür von innen ein einfaches Stück isolierten Drahtes durch das Lüftungsgitter steckte und dann sehr gut telefonieren konnte. Ähnliches ist auch von Schiffen mit Stahlrumpf bekannt. Die dort verlegten Stromkabel funktionieren auch als Antennenverlängerungen für Betriebsfunk und Mobilfunk. Von Mitarbeitern eines Kunden weiß ich, dass die Schlitzantennen in U-Bahn-Schächten auch dazu führen, dass Funkgeräte und Mobiltelefone oft an mehreren Orten gleichzeitig erscheinen.
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