Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zusatz-Widerstände am RS485-Receiver?


von Stokmarknes (Gast)


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Hi,

ich grabe mich gerade durch das Datenblatt des ST3485E ( 
https://www.st.com/resource/en/datasheet/st3485eb.pdf ) weil ich einen 
RS485-Receiver benötige. So weit ich dort sehen kann, sind für die 
seriellen Leitungen A und B keinerlei Pull-Up-/-Down-Widerstände 
vorgeschrieben. In einem vergleichbaren Datenblatt von Maxim ist 
zwischen den Leitungen A und B ein 120-Ohm-Widerstand vorgesehen.

Meine Frage: brauche ich irgend etwas davon, wenn ich eine 1:1 
Verbindung zum Sender herstellen will (also kein Bussystem mit mehreren 
Teilnehmern oder so)? Oder kann ich die direkt auf die Anschlüsse des 
Steckers für die Leitung legen?

Danke!

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Kommt drauf an.

Kurze Leitungen und geringe Datenraten werden problemlos so gehen. Wenn 
es ein paar dutzend Meter und ordentliche Geschwindigkeiten sind, können 
Reflexionen schon Probleme machen. Dafür sind die Abschlusswiderstände 
dann notwendig.

Die Pullups und -downs nutzt man, um den Bus auf einen definierten Pegel 
zu ziehen, wenn nichts angeschlossen ist.

von Stokmarknes (Gast)


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Definierte Pegel wären mir egal, zufällige/falsche Signale würde die 
Logik hinter dem Receiver erkennen.

Aber wie ist das mit dem Abschlusswiderstand - sollte der auf Sender- 
oder Empfängerseite angebracht werden oder an beiden Enden?

von wendelsberg (Gast)


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C - an beiden Enden.

wendelsberg

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wenn du nur einen Sender und einen Empfänger hast und diese auch ihre
Rollen nichts wechseln (die Kommunikation also nur in eine Richtung
geht), genügt ein Abschluss auf Empfängerseite.

von sussy (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> an beiden Enden.

In manchen Datenblättern von Treiber-ICs fehlen die Widerstände an den 
Sendern.

Im Sinne einer fehlerfreien Übertragung sollten aber auch hier die 
Widerstände angebracht werden.

von sussy (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Wenn du nur einen Sender und einen Empfänger hast und diese auch ihre
> Rollen nichts wechseln (die Kommunikation also nur in eine Richtung
> geht), genügt ein Abschluss auf Empfängerseite.

Leider nein. Diese Widerstände sind oft für die Fehler verantwortlich, 
die nur sporadisch alle sieben Tage einmal auftreten und nahezu nicht zu 
lokalisieren sind.

von Scout (Gast)


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Stokmarknes schrieb:
> Definierte Pegel wären mir egal, zufällige/falsche Signale würde die
> Logik hinter dem Receiver erkennen.

Dem Chip ist es aber vielleicht nicht egal. Schau im Datenblatt nach, ob 
Dein IC "True Fail Safe" ist. Wenn die Eingänge flattern, kann auch 
ein RS485 Transceiver irgendwann kaputt gehen.

So teuer sind drei Widerstände nun auch nicht.
Und wenn Dir über 390-120-390 Ohm Weg zuviel Strom fließt, nimm einen 
Transceiver mit entsprechenden Failsafe Features.

von Christoph Z. (christophz)


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Stokmarknes schrieb:
> zwischen den Leitungen A und B ein 120-Ohm-Widerstand vorgesehen.

Wenn das verwendete Kabel eine andere Impedanz als 120-Ohm hat, dann 
muss natürlich auch der Abschlusswiderstand darauf angepasst werden.

RS485 funktioniert z. B. super mit CAT5 Kabeln. Die haben aber 100 Ohm 
und das sollte beachtet werden.

von Pandur S. (jetztnicht)


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2 Details.
-Wenn die Terminatoren zuviel Leistung verbraten kann man auch eine RC 
Kombination verwenden also zB 120 Ohm und 1uF in Serie
- Bei RS485 und dergleichen sollte man unbedingt den GND mitfuehren. 
Denn sonst haben die Datensignale keinen Bezug, und wenn sie den je nach 
dem grossen Gleichtaktbereich (+-7V oder so) verlassen gibt's Fehler.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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sussy schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> Wenn du nur einen Sender und einen Empfänger hast und diese auch ihre
>> Rollen nichts wechseln (die Kommunikation also nur in eine Richtung
>> geht), genügt ein Abschluss auf Empfängerseite.
>
> Leider nein.

Was soll ein 120Ω-Widerstand parallel zum Senderausgang, dessen Impedanz
deutlich unter diesen 120Ω liegt, bewirken?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Die zurueckkommende Welle daempfen. Der Ausgaeng tut es nicht, weil der 
ja schon hochohmig ist.

von Achim S. (Gast)


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Joggel E. schrieb:
> Die zurueckkommende Welle daempfen.

Welche nicht exisitert, wenn die Terminierung am Empfänger korrekt ist.

Joggel E. schrieb:
> Der Ausgaeng tut es nicht, weil der
> ja schon hochohmig ist.

Wie schnell schaltest du denn den Treiber aus, wenn er innerhalb der 
Laufzeit einer Flanke hochohmig wird?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Achim S. schrieb:
> Joggel E. schrieb:
>> Der Ausgaeng tut es nicht, weil der
>> ja schon hochohmig ist.
>
> Wie schnell schaltest du denn den Treiber aus, wenn er innerhalb der
> Laufzeit einer Flanke hochohmig wird?

Und manchmal möchte man ja auch mehr als nur ein einzelnes Bit senden,
darf also mit dem Ausschalten sowieso nicht zu voreilig sein ;-)

von Stokmarknes (Gast)


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Christoph Z. schrieb:
> RS485 funktioniert z. B. super mit CAT5 Kabeln. Die haben aber 100 Ohm
> und das sollte beachtet werden.

Die Wahl des Kabels obliegt leider dem Anwender, das kann dann ein 
Flachband- oder ein D-SUB-Kabel sein, ich kann also für dem 
Abschlusswiderstand allenfalls mutmaßen.

Dafür wird die Leitungslänge keinesfalls über 5 m liegen.

von georg (Gast)


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sussy schrieb:
> Diese Widerstände sind oft für die Fehler verantwortlich,
> die nur sporadisch alle sieben Tage einmal auftreten

Seit wann führen Abschlusswiderstände zu Fehlern?

Georg

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