Servus, ich hab vor 1...2 Jahren ein gebrauchtes Labornetzteil (EA-3023 S) bekommen. Ich hab damals festgestellt dass u.a. Minimale und Maximale Strombegrenzung nicht ganz zu den Nenndaten passen (2x 30V/2,5A). "Schlau" wie ich bin dachte ich damals ich kann ja die Schaltung so einstellen, dass ich die 3A ziehen kann die die Anzeige her gibt. War aber nicht so gut weil mir dann R27 abgeraucht ist und V16 abgeraucht ist. Die Tage hab ich mich endlich wieder drann gesetzt und das Gerät wieder fit bekommen, wusste damals noch nicht so genau was jetzt eigentlich los ist. Dabei habe ich auch gesehen dass bei Kanal 1 der Ausgangstransistor schon mal erneuert wurde, auch wurde die Platine wohl schon mal gründlich nachgelötet, bei V6 haben auch schon Teile der Leiterbahn gefehlt... R27 wurde von mir von 47Ohm 1/4W auf 91Ohm 1/4W || 100Ohm 1/4W geändert, V16 erneuert und jetzt scheinen die 30V/3A einigermaßen stabil zu sein. Was mich noch beschäftigt ist das genaue Verhalten der Spannungs-/Strombegrenzung, evtl kann mir hier noch jemand auf die Sprünge helfen. Im Netzteil arbeiten 2 LM723 für Spannung und Strom. Die Spannungsbegrenzung scheint ohne Einstellmöglichkeit realisiert worden zu sein. Durch Trimmpoti R8 wird wird der Minimalstrom eingestellt, der fließt wenn das Strombegrenzungspoti R6 auf 0A steht (895mV an R3), durch R10 der Maximaltrom bei voll aufgedrehtem R6 (bei 3A 845mV an R3). 1) Wenn ich den Minimalstrom so einstelle dass -0.0xmA ... 0mA am Ausgang fließen dann bleibt bei Strombegrenzung 0A auch die Spannungsanzeige auf 0V, selbst wenn die Spannungsbegrenzung auf x...30V eingestellt ist, ist das normal? (Wenn ich die Stromanzeige kurz aufdrehe und dann wieder auf 0V runter gehe bleibt die Spannungsanzeige auf dem eingestellten Wert hängen, bei einer Belastung des Ausgangs bleibt fällt sie wieder auf 0V und bleibt da auch im Leerlauf...) Bei nem Minimalstrom von 0...1,xmA "schwimmt" die Spannug irgendwo im niedrigen Volt bereich, erst darüber scheint die auch bei "0A" zu arbeiten, aber dann hab ich ja keine echten 0V am Ausgang??? 2) Die Spannung von Kanal 1 steigt bei Vollausschlag auf ca. 29,5V, die von Kanal 2 auf ca. 30,5V... (Die Referenzspannung der LM723 von Kanal 1 liegt bei ca. 6,9V, die von Kanal 2 bei ca. 7,2V, das unabhängig von der Eingangsspannung (Wicklungsumschaltung), hat das damit zu tun?) 3) Das dritte Trimmpoti der Schaltung, R36, denke ich macht alleine die Umschaltung der Eingangsspannung/Trafowicklungen, die liegt bei beiden ziemlich identisch bei 15V Zu meinen Fragen ^^' - Kann ich die Schaltung so ändern dass ich auch bei "echten" 0A am Ausgang eine Ausgangsspannung bekomme, um zu sehen welche Spannungsbegrenzung eingestellt ist? - Kann ich das mit den verschiedenen Ausgangspannungen irgendwie einstellen? evtl durch ein zusätzliches Trimmpoti? oder lohnt das nicht? - Macht R36 wirklich nur die Umschaltung oder hat das doch rückwirkungen auf die Spannungsbegrenzung Zu meinen Fragen... Ich hoffe ich hab alle notwendigen Infos mit rein gepackt, ich bin hier um was zu lernen und wäre hier wirklich sehr dankbar wenn mir jemand auf die Sprünge helfen kann =D MfG Michi
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Um wirklich auf 0 Volt regeln zu können, wurde beim 723 oft eine Hilfsspannung benutzt. Ansonsten mal stöbern: https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ntifb.htm
Michael B. schrieb: > "Schlau" wie ich bin dachte ich damals ich kann ja die Schaltung so > einstellen, dass ich die 3A ziehen kann die die Anzeige her gibt Ein 2N3055 reicht nicht für 3A, das liegt ausserhalb seiner SOA. Er legiert durch und dein Netzteil brät das angeschlossene Gerät mit vollem Saft. Beschränke dich auf 2.5A oder schalte 2 parallel mit 0.22 Ohm Emitterwiderständen. Michael B. schrieb: > ist das normal Ja. Die interne Belastung des Ausgangs liegt halt über 0.000A. Michael B. schrieb: > Die Referenzspannung der LM723 von Kanal 1 liegt bei ca. 6,9V, die von > Kanal 2 bei ca. 7,2V, Auch normal. Michael B. schrieb: > Kann ich die Schaltung so ändern dass ich auch bei "echten" 0A am > Ausgang eine Ausgangsspannung bekomme, um zu sehen welche > Spannungsbegrenzung eingestellt ist? Nicht einfach so. Man könnte durch einen Schiebeschalter einen speziellen Einstellmodus machen bei abgeklemmten Ausgang, aber die meisten anderen Labornetzteile haben das auch nicht. > - Kann ich das mit den verschiedenen Ausgangspannungen irgendwie > einstellen? evtl durch ein zusätzliches Trimmpoti? oder lohnt das nicht? Toleranzen der 723 Referenz durch ein Trimmpoti auszugleichen ist angemessen. Ich hätte erwartet, das macht R15. > - Macht R36 wirklich nur die Umschaltung Ja.
Danke schon mal für das Feedback! oszi40 schrieb: > 0 Volt Du meinst hier warscheinlich die XX Volt bei 0A oder? MaWin schrieb: > Ich hätte erwartet, das macht R15. R15 ist ein Doppelpotentiometer mit 4k7 Ohm (Grob, näher an V-) und 470 Ohm (Fein, näher an Vref) zum Bedienen der Spannungsbegrenzung. Könnte ich hier einen der Widerstände in Reihe gegen ein Trimmpoti auswechseln? (R14 mit 1k2 oberhalb oder R16 mit 680 Ohm unterhalb von R15) MaWin schrieb: > Ein 2N3055 reicht nicht für 3A, das liegt ausserhalb seiner SOA. Kannst du bitte erklären wie du dazu kommst, das Powerrating? oder ist das Erfahrung? ^^' Hab nochmal nachgemesen, über V14 fallen im Kurzschluss bei 3A ca. 22,5V ab. I Datenblatt steht was von I_C max 15A und P max 115W, da wäre das drunter... dass I_B über 7A kommt kann ich mir nicht vorstellen, hab ich aber nicht gemessen. Interessant wäre tatsächlich wie es bei einer Last nach dem Umschalten aussieht, da sind dann 47V eingangsspannung - 15V bei denen umgeschalten wird ca. 32V -> ca. 100W Verlustleistung... ich hab jetzt keine Daten zum Kühlkörper, bei 3A Kurzschluss wird er schon so heiß dass mann ihn nicht mehr anfassen kann, da wäre dann der ungünstigste Fall (wenn ich das richtig sehe) im Umschaltmoment auf Dauer wahrscheinlich wirklich nicht so Gesund -.- Die Aussage mit der Hilfsspannung denke ich schlägt in die selbe Kerbe wie die mit der Schieberschaltung oder? Danke auch für den Link, ich meld mich ggf. morgen noch einmal wenn ich das durchgelesen hab =D Ich denke ich werd noch ein paar Versuch mit dem Gerät machen und evtl ne frische Wärmeleitpaste spendieren bevor ich ne Entscheidung zum maximalen Strom treffe, bin aber offen für Ratschläge, Danke nochmal!
Michael B. schrieb: > Ein 2N3055 reicht nicht für 3A, das liegt ausserhalb seiner SOA. > Kannst du bitte erklären wie du dazu kommst, Ein Transistor, der zu heiß wird, lebt nicht lange! z.B. bei nur 1V am Ausgang müssen die restlichen 30+x V irgendwie am Längstransistor verheizt werden. P=U*I
oszi40 schrieb: > Ein Transistor, der zu heiß wird, lebt nicht lange! z.B. bei nur 1V am > Ausgang müssen die restlichen 30+x V irgendwie am Längstransistor > verheizt werden. P=U*I Das war mir klar, ich hab ja oben bereits einige Überlegungen zur Verlustleistung in den Kritischen Arbeitspunkten angestellt (Wie gesagt liefert die erste Wicklung ca. 22,5V, bei ca. 15V wird die zweite dazu geschalten, dann sind es ca. 47V und bei fallender Spannungsbegrenzung wird bei ca. 14V wieder auf nur eine Wicklung zurück geschalten.) Dann wäre der kritischste Moment ja ein Dauerhafter Zustand mit ca. 2,5A bzw. 3A bei 33V über dem Transistor (47-14) Was mir nicht ganz klar ist war wie ich beurteilen kann ob das innerhalb der SOA (Ich nehme an Safe Operation Area) liegt oder nicht. Ich würde darauf tippen dass es dabei um das Power-Rating aus dem 2N3055 Datenblatt geht, siehe Skizze oben. Kann das jemand so bestätigen oder korrigieren bitte? Und ist bei dem Power-Rating mit Case-Temperature die Temperatur am Kühlkörper, am Transistor (oder die des Kühlmittels, also Luft ohne Ventilator) gemeint? Danke schon einmal, Michi (arbeite mich gerade noch durch den Link...)
Michael B. schrieb: > oszi40 schrieb: >> Ein Transistor, der zu heiß wird, lebt nicht lange! > > Das war mir klar, ich hab ja oben bereits einige Überlegungen zur > Verlustleistung in den Kritischen Arbeitspunkten angestellt > (Wie gesagt liefert die erste Wicklung ca. 22,5V, Thermische Rechnung der Kühlung machen! Also über den dicken Daumen 26V-DC. Kurzschluß = 26 x 3 = 78 Watt. Im Datenblatt Onsemi steht für den 2N3055: Thermal Resistance, Junction−to−Case RJC 1.52 °C/W 1,52 mal 78 = 118 Grad Temperaturerhöhung über Gehäusetemperatur. Selbst wenn das Wunder gelingen sollte, den Kühlkörper auf 22°C zu halten, wären das 140° im Silizium. Mein Labornetzteil der 80er Jahre hat für 5 Ampere drei TO-3 bekommen und erreicht am großen Kühlkörper kaum 70°C, selbst das wird schon grenzwertig, wenn ein Kurzschluß längere Zeit ansteht.
Danke noch einmal für alle Beiträge, hier ein vorübergehender Abschlussbericht: - Das Netzeils läuft wieder, defekt waren wie beschrieben die beiden Leistungstransistoren 2N3055. - Die Strombegrenzung wurde auf 3A Maximalstrom abgeglichen, ich hab nen Aufkleber an die Front gemacht mit "Maximal 2,5A Dauerstrom" Dazu musste auch R27 (bzw. R65 bei Kanal 2) gegen einen passenden Widerstand mit größerer Verlustleistung ausgetauscht werden. - Die Strombegrenzung wurde auf 0A Minimalstrom abgeglichen, so dass bei Strombegrenzung auf 0 auch keine Spannung am Ausgang anliegt. - Die Spannungsbegrenzung hab ich bei beiden Kanälen auf 30V Maximale Spannung bekommen in dem ich auf Kanal 1 (vorher ca. 29,5V) R16 (in meinem Gerät 1kOhm, im Plan 1,2kOhm) und bei Kanal 2 (vorher ca. 30,5V) R52 (mit 680Ohm, identisch mit R14 Kanal 1) gegen ein 2k Poti aus der Bastelkiste getauscht und passend eingestellt hab. (Ach ja, meinem Gerät kam der Plan mit 1987 im Titel am nächsten, im Gerät ist ein Aufkleber mit "Endkontrolle '94") Von einer Modifikation mit einer Zusätzlichen Spannung um bei "echten" 0A eine Spannung am Ausgang zu bekommen sehe ich vorerst ab. Wenn ich das richtig verstanden habe würde darunter auch die durch die "gute" Referenzspannung vom LM723 gewonnene Genauigkeit des Gerätes leiden je nachdem was ich da dazu bastle... Das einzigste Mysterium das aktuell noch bleibt ist folgendes: Bei ausreichend aufgedrehter Strombegrenzung steigt bei Kanal 1 die Spannung bereits wenn das Fein-Poti der Spannungsbegrenzung aufgedreht wird, auch wenn das Grob-Poti noch auf 0 steht. Bei Kanal 2 wirkt das Fein-Poti erst wenn das Grob-Poti die 0-Stellung verlassen hat, bei ebenfalls ausreichend aufgedrehter Strombegrenzung. Evtl weiß hier noch jemand einen Rat, kann mir da grad keinen Reim dazu machen, werd mich aber fürs erste mal so an dem Ding erfreuen =D LG Michi
Ich empfehle, den Brückengleichrichter vorsorglich zu tauschen (auf Rückwand neben Längstransistor) Habe 2 solcher NT. Beim Betreiben als Ladegerät mit nur 2,5 A => abgeraucht, Kurzschluss. Der eingesetzte Shanghai-Typ ist mit 6A beschrieben, trotzdem abgeraucht. Den Neuen sinnvollerweise mit Wärmeleitpaste montieren. 723 er sind auch schon gebraucht worden..... Danke an das Forum für den Schaltplan.
Dank Lehmanns wiederhochholen: Michael B. schrieb: >> reicht nicht für 3A, das liegt ausserhalb seiner SOA. > Kannst du bitte erklären wie du dazu komms Die SOA safe operating area eines 2N3055 (epitaxial) ist kleiner als die 115W die sowieso nur bei Wasserkühlung gelten. Michael B. schrieb: > Was mir nicht ganz klar ist war wie ich beurteilen kann ob das innerhalb > der SOA (Ich nehme an Safe Operation Area) liegt oder nicht Es gibt das Diagramm im Datenblatt aber das gilt für 25 GradC Gehäusetemp. Man muss die reale Gehausetemp (meist bis 120 GradC bei TO3) korrekturrechnen. Michael B. schrieb: > Bei ausreichend aufgedrehter Strombegrenzung steigt bei Kanal 1 die > Spannung bereits wenn das Fein-Poti der Spannungsbegrenzung aufgedreht > wird, auch wenn das Grob-Poti noch auf 0 steht. Das ist ok. Michael B. schrieb: > Bei Kanal 2 wirkt das Fein-Poti erst wenn das Grob-Poti die 0-Stellung > verlassen hat, bei ebenfalls ausreichend aufgedrehter Strombegrenzung. Nullpunkt nicht gut justiert.
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