Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik eingelöteten BGA kontaktieren


von Paul (Gast)


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Hi

Ich möchte einen eingelöteten BGA an einem Kontakt "anpinnen". Die 
restlichen für mein Vorhaben benötigten Kontakte sind auf der Platine 
heruasgeführt und sind somit von außen zugänglich.
Der besagte Kontakt liegt zum Glück in der Außenreihe, aber dennoch 2mm 
vom Rand weg.

Gibt es hierfür geeignetes Werkzeug oder Hilfsmittel, bzw hat jemand ein 
paar Tipps?

von Olaf (Gast)


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Ich wuerde es in so einem Falle einfach anloeten.
Aber natuerlich unter dem Mikroskop und mit 0.2er Loetspitze.

Olaf

von probäbbly (Gast)


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Paul schrieb:
> Hi
>
> Ich möchte einen eingelöteten BGA an einem Kontakt "anpinnen". Die
> restlichen für mein Vorhaben benötigten Kontakte sind auf der Platine
> heruasgeführt und sind somit von außen zugänglich.
> Der besagte Kontakt liegt zum Glück in der Außenreihe, aber dennoch 2mm
> vom Rand weg.
>
> Gibt es hierfür geeignetes Werkzeug oder Hilfsmittel, bzw hat jemand ein
> paar Tipps?

Puh. Liegt weit drin.
Von einer flexiblen Leitung einen Kupferdraht abknipsen, Flussmittel 
dran und an den BGA-Kontakt schieben.
Lötkolben auf 400°C oder mehr  und ohne Lötzinn an den Kupferdraht. 
Ruhig richtig nah an den IC.
Warum ohne Lötzinn? Das könnte über den Kupferdraht unter den IC kommen 
und dir deine BGAs zusammenlöten.
Anders wüsste ich jetzt nicht wie Du da rankommen kannst.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Dauerhaft kontaktieren oder kurzfristig?

von Paul (Gast)


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Olaf schrieb:
> mit 0.2er Loetspitze.

zwischen Platine und BGA sind gerade mal 0,3-0,4mm Platz, und da der 
Kontakt 2mm vom Rand entfernt ist, komm ich auch mit einer 0,2 Spitze 
nicht ran



probäbbly schrieb:
> Lötkolben auf 400°C oder mehr
habe ich bereits versucht, aber bis zur Spitze des Kupferdrahts kommt 
nicht mehr genügend Hitze an um ihn am Kontakt anzulöten.



H.Joachim S. schrieb:
> Dauerhaft kontaktieren oder kurzfristig?
kurzfristig. Sollte halt 2 Minuten halten...



ich dachte an eine hauchdünne nadel, am besten gefedert, damit ein 
konstanter druck am kontakt aufgebracht werden könnte..

von Bastler_HV (Gast)


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Akupunkturnadel?
Kann man auch in einer Schlaufe biegen, dann federt sie und mit 
Heißkleber befestigen. So als Brainstroming-Idee.

von Guest (Gast)


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Mal so versuchen :-)

von Georg A. (georga)


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Hat das Gehäuse eine Interposer-Platine (so wie der Intel-Tausendfüssler 
oben)? Dann könnte es sein, dass man auf der Oberseite des überstehenden 
Interposers das Signal auch abgreifen kann (BTDT...). Allerdings braucht 
man da ein "freies" Referenzexemplar zum Auspiepen.

von Olaf (Gast)


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> zwischen Platine und BGA sind gerade mal 0,3-0,4mm Platz, und da der

Okay, tut zwar weh, aber dann Loetspitze duenner feilen bis man weit 
genug drunter kommt.

Olaf

von Nikolaus S. (Firma: Golden Delicious Computers) (hns)


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Paul schrieb:
> probäbbly schrieb:
>> Lötkolben auf 400°C oder mehr
> habe ich bereits versucht, aber bis zur Spitze des Kupferdrahts kommt
> nicht mehr genügend Hitze an um ihn am Kontakt anzulöten.

Ich habe sowas zwar noch nie gemacht, aber vielleicht könnte es so 
gehen:

zusätzlich mit Heizplatte und/oder Heißluft (unterhalb vom 
Zinn-Schmelzpunkt) alles so erwärmen dass nur wenige Grad höhere 
Temperatur an der Spitze vom Kupferdraht ausreichen?

von Gerald K. (geku)


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Besteht vielleicht die Möglichkeit eines Boundary Scan Tests?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Boundary_Scan_Test

von Detlef _. (detlef_a)


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Georg A. schrieb:
> Hat das Gehäuse eine Interposer-Platine (so wie der Intel-Tausendfüssler
> oben)? Dann könnte es sein, dass man auf der Oberseite des überstehenden
> Interposers das Signal auch abgreifen kann (BTDT...). Allerdings braucht
> man da ein "freies" Referenzexemplar zum Auspiepen.

Interposer-Platine heißen die, wußte ich nicht. BGAs mit dieser Platine 
kann man 'von oben' kontaktieren, VIA freikratzen und Draht anlöten. 
Been there, done that, so geht's.

Cheers
Detlef

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Paul schrieb:
> probäbbly schrieb:
>> Lötkolben auf 400°C oder mehr
> habe ich bereits versucht, aber bis zur Spitze des Kupferdrahts kommt
> nicht mehr genügend Hitze an um ihn am Kontakt anzulöten.

Ist das Isoliertes Kupferdraht?
Da wo du den erwärmst sollte er auch nicht isoliert sein. Sonst nimm 
Silberdraht mit der Pinzette festhalten und Lötkolben drauf.

: Bearbeitet durch User
von georg (Gast)


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Bei einem Kunden von mir gab es Spezialisten, die bei Designfehlern 
gesucht haben, wo man ein Loch in den Multilayer bohren musste, um eine 
Leiterbahn zu kontaktieren oder zu unterbrechen. Das waren aber 
Platinen, die sie selbst designt hatten und deshalb die Unterlagen der 
Lagen vorhanden waren. Ob der TO eine eigene oder eine fremde LP 
bearbeiten will hat er uns aber nicht verraten.

Georg

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