Michael E. schrieb:
> Die Schaltung findet Ihr anbei, alles recht simpel.
Nein, leider nicht. Das ist nur ein Foto eines Steckbretts, aus dem man
sich mit Mühe und Glück die Schaltung rekonstruieren kann.
Michael E. schrieb:
> Ich habe hier zwischenzeitlich mindestens 15 ADS1115 verschiedener
> Hersteller angehäuft.
Der ADS1115 ist ein ADC, der meines Wissens nur einen Hersteller hat
(Texas Instruments). Du hast aus 15 verschiedenen Quellen 15
(möglicherweise verschiedene) Schaltungen auf Basis des ADS1115 gekauft.
Die Unterschiede im Messergebniss können von Unterschieden der
Schaltungen kommen. Du musst dir anschauen, wie der ADS1115 auf der
Platine jeweils verbaut ist.
Michael E. schrieb:
> Die Sensoreingänge
> sind mit den Eingängen A2 und A3 verbunden, A0 und A1 sind auf GND
> gelegt um Einstreuungen zu vermeiden.
> Grundlegend funktioniert die Schaltung.
Schau dir mal das Datenblatt des ICs an:
https://www.ti.com/product/ADS1115
Die Eingänge des ADS1115 sind zwar hochohmig, aber ein gewisser Strom
muss in die Eingänge fließen können (bias Strom). Wenn der von der
Sensorschaltung nicht geliefert werden kann, dann verschiebt sich das
Eingangspotential des ADCs ggf. so weit, dass die Messwerte verfälscht
werden.
Dein Stromsensor hat einen Potentialfreien Ausgang. D.h. er kann zwar
den Strom liefern, der zwischen A2 und A3 benötigt wird (d.h. er kann
die Differenzspannung festlegen). Er kann aber aufgrund der
Potentialfreiheit nicht den Strom liefern, der von A2 und A3 nach GND
fließen muss (d.h. er kann nicht die Gleichtaktspannung/common mode
Spannung festlegen).
Die Spannung muss aber im gültigen Bereich festgelegt werden. Deshalb
benötigt die Beschaltung des ADCs bei deinem Sensor zusätzliche
Widerstände, die den bias Strom liefern können und die die
Gleichtaktspannung des ADC-Eingangs sinnvoll festlegen (der Sensor
kümmert sich dann um die Differenzspannung zwischen den beiden
ADC-Eingängen). Im einfachsten Fall kannst du einen hochohmigen
Spannungsteiler zwischen VDD und GND bauen und dessen Mittelabgriff an
einen der beiden ADC-Eingänge anschlißen. Es ist möglich, dass ein Teil
deiner Schaltungen eines solche Eingangsbeschaltung hat, ein anderer
Teil nicht. Das solltest du durch genaues Anschauen der verschiedenen
Schaltungen rauskriegen können.
Zu deinem Code: du berechnest grundsätzlich korrekt den Effektivwert des
Stroms und multiplizierst den mit dem erwarteten Effektivwert der
Netzspannung (235V). Das ist im Prinzip die korrekte Formel für die
Scheinleistung (nicht für die Wirkleistung).
Aber damit der Effektivwert (und damit die Scheinleistung) korrekt wird,
musst du "ausreichend schnell" Werte einlesen und berechnen. Falls du
den Default-Wert der Sample-Rate des ADS1115 verwendest (128
Messwerte/s) hast du pro Periode des Stroms grade mal gut 2 Messpunkte -
das ist viel zu wenig, um den Effektivwert halbwegs genau bestimmen zu
können. (Du kannst ja mal deinen Counter mit ausgeben lassen um zu
sehen, wie viele Messwerte du tatsächlich in den 5s Messzeit aufnimmst).