Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 15V Supply Akkupack bauen - 8 x 18650 3,7V Lithium Zellen - 2x4 und StepUp oder 1x8 und StepDown?


von Jacob H. (haemse)


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Hallo liebe Forenhansen,

bin neu hier, obwohl ich seit Jahren immer wieder Threads lese. Habe 
gleich mal eine Frage an euch:

Ich würde gerne für einen Bluetooth Lautsprecher (Eingang 15V) einen 
externen Akku Pack verwenden. Er hat 8 Stück 18650 Lithium Zellen mit 
den bekannten 3,7V Spannung bei voller Ladung.

https://www.amazon.de/gp/product/B00YR91K9U/ref=ask_ql_qh_dp_hza


Mit den Zellen würde ich gerne eine 15V Ausgangsspannung bilden. Ist es 
von der Effizienz her besser ich verwende 2x4 Zellen parallel 14,8V voll 
~ 10V Cutoff mit einem StepUp Converter auf 15.V

oder 1x8 Zellen in Reihe 29,6V voll ~ 20V Cutoff und einen StepDown 
Converter?

Mit welchem Setup kann ich den Lautsprecher vermutlich länger verwenden?

lg

von Jörg R. (solar77)


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Jacob H. schrieb:
> Mit welchem Setup kann ich den Lautsprecher vermutlich länger verwenden?

Angeblich sind in dem Speaker 3 Zellen in Serie. Der Akkupack soll 
austauschbar sein. Da würde ich zuerst ansetzen.

von Jacob H. (haemse)


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Hallo Jörg,

das war natürlich auch mein erster Ansatz. Nur leider haben diese 
Speaker einen proprietären Akku-Pack, mit einem seltsamen dritten Pol, 
den ich so leider nicht imitieren können werde.

Hier sind Bilder vom ausgebauten Akku des Speakers:

https://photos.app.goo. gl/sAG5qpAsa571X3VYA

(Abstandszeichen nach dem "goo." aus dem Link entfernen)

Lg

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

die Variante mit Stepdown dürfte aufgrund der geringeren Stromstärke die 
effizientere sein.

Mfg

von Jörg R. (solar77)


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Jacob H. schrieb:
> das war natürlich auch mein erster Ansatz. Nur leider haben diese
> Speaker einen proprietären Akku-Pack...

Dann wäre mein 2ter Ansatz zu testen mit welcher min. Spannung am 
Eingang der Speaker noch funktioniert. Wenn 12V noch reichen würde ich 
die 4S2P Akku-Variante nehmen, ganz ohne Wandler.

Hast Du ein einstellbares Netzteil um es testen zu können?


Christian S. schrieb:
> Hallo,
>
> die Variante mit Stepdown dürfte aufgrund der geringeren Stromstärke die
> effizientere sein.

Das ist ein Rechenexempel. Bei 4S2P fließt mehr Strom, der sich aber auf 
2 Akkustränge aufteilt. Der Stepup muss auch max. ca. 3V nach oben 
wandeln, deshalb ist der Strom je Strang bei der Variante nicht soweit 
weg von der 8S Variante.

Ich würde versuchen ganz ohne Wandler auszukommen.

von Akku-Oma (Gast)


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Jacob H. schrieb:
> Nur leider haben diese
> Speaker einen proprietären Akku-Pack, mit einem seltsamen dritten Pol,
> den ich so leider nicht imitieren können werde.

Versuche diesen seltsamen dritten Pol (T) mit einem Widerstand (z.B. 
10k) gegen P- zu imitieren.

Das ist eine Temperatursensor.

von Jacob H. (haemse)


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Danke für eure echt wertvollen Beiträge! Bin zwar keine Elektroniker, 
sondern Mediziner, aber mir macht sowas Spaß.

Zwei Dinge möchte ich noch anmerken:

@Jörg: angenommen ich nehme 2x4 und der Lautsprecher schaltet bei ca 12V 
ab, dann wären das immer noch gute 2V vor dem Zell cutoff (~10V) da 
werde ich doch bestimmt nicht mehr rausbekommen als mit einem Converter.

Hab hier momentan leider kein einstellbares Netzteil, aber das werd ich 
schon rausfinden können ... letztlich durch das  Anschließen der Zellen 
und einem Messgerät, wenn ich sie einfach im Betrieb leer werden lasse 
und Messe ...

@Akku-Oma: danke für den Tipp! Wie sicher bist du dir? Dann könnte ich 
das mal probieren.

Jedoch: Der Akku lässt sich recht gut tauschen, man muss allerdings 6 
sehr kleine Schrauben raus nehmen. Das ist mit 2 Lautsprechern im 
Betrieb  Dunkeln  Outdoor / ggf. nicht so nüchtern ;-) sehr ungut zu 
bewerkstelligen. Wenn ich einen Pack einfach hinten an der Ladebuchse 
anstecken könnte, wäre das erstens einfacher - kein Schrauben, Stereo 
Link und Bluetooth müssen nicht disconnected PLUS ich kann eine 
wesentlich größere Akku Kapazität verwenden ... daher finde ich den 
Gedanken relativ attraktiv.

Nochmals danke für eure Tipps/Wissen.

von Jörg R. (solar77)


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Jacob H. schrieb:
> @Jörg: angenommen ich nehme 2x4 und der Lautsprecher schaltet bei ca 12V
> ab, dann wären das immer noch gute 2V vor dem Zell cutoff (~10V) da
> werde ich doch bestimmt nicht mehr rausbekommen als mit einem Converter.

Ja, aber die Akkus werden es Dir mit längerer Lebensdauer danken.

von Harald A. (embedded)


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Evtl. findest Du diesen alternativen Ansatz auch gut:
1. Kauf einer handelsüblichen USB-C Powerbank, am besten mit einer 
Ladeleistung von min. 30W, besser 60W (BTW eine lohnenswerte 
Zukunftsinvestition für alle möglichen Gerätschaften)

2. Kauf eines PD Trigger Cable, eingestellt auf 15V. Dieses Kabel 
verhält sich an der Powerbank wie ein Teilnehmer, der 15V haben möchte 
(und die von einer geeigneten Bank auch bekommt)

Siehe z.B. hier: https://www.aliexpress.com/item/32996464270.html

Oder https://www.aliexpress.com/item/4000852687028.html

Suchbegriffe auf Aliexpress (oder auch andere Plattformen)
„USB c pd trigger cable“ oder pd gegen QC tauschen (quick charge)

Es gibt Varianten für verschiedene Spannungen, auch umschaltbar. 
Aliexpress bitte auf englische Sprache stellen, die Übersetzungen sind 
sonst grausam.

EDIT: Bei dem Dockin D Fine sollte es eine 60W Powerbank sein. Nach 
meinen kurzen Recherchen braucht der 15V / 2.4A?

von Harald A. (embedded)


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Die hier sollte auch funktionieren, 45W reichen ja auch
https://www.pocketnavigation.de/2019/08/test-ravpower20100mah45w-usb-c/

Eine Schande übrigens, dass sich Dockin seit 3 Produktgenerationen in 
den FAQs immer damit rausredet, ein Laden über USB sei nicht möglich, da 
USB nicht genügend Power zur Verfügung stellt. Wie man sieht wäre ein PD 
Chip für 30ct die einfachste Lösung. Oder gleich ein USB-C Power 
In/Out-Konzept, dann gäbe es nur noch einen Steckverbinder.

von Jacob H. (haemse)


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adDocking: gebe ich dir voll Recht - vermutlich müssten sie auch noch 
Lizenzgebühren zahlen ... trotzdem, bei dem Preis ... Sound ist aber der 
beste auf die Größe, den ich je hatte ... da sind sogar die teufel 
schlechter imho

Aber dass die bei voller Lautstärke bei Angabe von 14h Spielzeit nur 
ganze 2,3h halten hat mich enorm enttäuscht.

Gute Idee ... aber soweit ich weiß, kann PD 15V nicht ...

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1809251.htm

Mein Ansatz war auch eine Powerbank in die 8ch die Kontakte halt 
reinlöte ... so sind die Zellen extrem günstig und ich muss mich nicht 
um das Laden kümmern ...

von Jan L. (ranzcopter)


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Jacob H. schrieb:
> Gute Idee ... aber soweit ich weiß, kann PD 15V nicht ...
>
> https://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1809251.htm

bis zum Ende lesen; PD3.0 „kann alles“...

von Harald A. (embedded)


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Jacob H. schrieb:
> da sind sogar die teufel schlechter imho

Teufel hatte in den 80ern gute Produkte, heute leben die nur noch von 
dem erarbeiteten Ruf. Quasi alle Teufel Produkte heute sind 
China-Designs im exklusiven Gehäuse... nichts gegen Fertigung in China, 
solange da eine qualitativ hochwertige Produktentwicklung dahinter 
steckt. Bei Teufel Elektronik leider nicht, siehe die vielen 
Reparatur-Threads.

>vermutlich müssten sie auch noch Lizenzgebühren zahlen
QC ja, PD ist offener Standard.

> Gute Idee ... aber soweit ich weiß, kann PD 15V nicht ...

Du bist also der Meinung, dass ALLE Anbieter dieser Kabel sich die 15V 
einfach nur ausdenken und in Wirklichkeit nur 12 oder 20V liefern?

von Jacob H. (haemse)


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Harald A: Wurde eh überzeugt, kannte PD3 noch nicht ... und ja 
Produktspecs auf Aliexpress sind immer schon verdammt "kreativ" :)

Anyhow ... dann müsste ich jetzt noch einen halbwegs preiswerten PD3 
Akkupack finden, den ich dann 4 mal kaufe ...

von Jacob H. (haemse)


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von Harald A. (embedded)


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Jacob H. schrieb:
> Einwände

Öh, ich nicht - sowieso nicht, dein Risiko!

Wäre aber jedenfalls halbes Leid, ich habe mir jetzt auch solche 
Umsetzer (die aus dem anderen Link) bestellt - rein aus Neugier!

von Jacob H. (haemse)


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Ok, hab auch 4 Kabel und die PD-Boards bestellt ... werde berichten ob 
das ganze dann funktioniert.

von Harald A. (embedded)


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Habe zufällig gestern ein USB-C Messgerät TC66C von Ruideng bekommen - 
erstaunlich schnell in knapp 2 Wochen, bestellt im Aliexpress Store von 
Ruideng. Jedenfalls kann man da einen Testmodus aktivieren, da wird dann 
geprüft, was die angeschlossene Powerbank denn so alles kann. Protokolle 
und Spannungen werden nacheinander angewählt und geprüft. Nebenbei 
natürlich die ganzen üblichen Energieanzeigen. Vielleicht ganz nützlich 
bei all diesen Spielereien dieser Art. Im Testmodus darf man natürlich 
nichts anschließen, was durch die erzeugten Spannungen Schaden nehmen 
könnte.

von Jacob H. (haemse)


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Klingt gut, hast du einen Link???

von Harald A. (embedded)


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Yep:
https://www.aliexpress.com/item/32968303350.html

Habe den mit Bluetooth, funktioniert momentan mit IOS13 nicht, sollte 
aber bald behoben sein. Der normale USB-Tester von Ruideng mit Bluetooth 
funktioniert im Moment auch nicht, ging aber schon in der Vergangenheit. 
Wie gesagt, sehe ich als temporäres Problem. Vom Bluetooth aber nicht 
zuviel versprechen, aber bei dem Preisunterschied kann man es mitnehmen.

Anleitung:
https://joy-it.net/files/files/Produkte/JT-TC66C/JT-TC66C-Anleitung.pdf

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