Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungsverstärkung mit OpAmp?


von Harstad (Gast)


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Sorry, wenn das eine blöde Frage ist, aber ich bin auf dem Gebiet 
Anfänger und versuche, die Grundlagen zu verstehen.

Ich habe hier ein Signal im Bereich -5V .. +5V, welches ich mit ein paar 
mA belasten kann. Das würde ich jetzt gerne linear mit einem Rauschpegel 
kleiner als 1:1000000 (Verhältnis zum Nutzsignal) auf den Bereich -24V 
.. +24V und so ca. 2..3A Last verstärken (die Maximalfrequenz liegt 
dabei bei deutlich unter 1 MHz)

Grundsätzlich könnte ich dafür jetzt ja einen OPA548 nehmen ( 
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa548.pdf?HQS=TI-null-null-mousermode-df-pf-null-wwe&ts=1594920940017 
), der würde von den technischen Daten her passen. Meine Frage: ist das 
eine gute Idee, diese große Verstärkung mit nur einer einzigen Stufe zu 
machen? Oder wäre es ratsam, da über mehrere OpAmps langsam auf die 
gewünschte Verstärkung hochzugehen? Z.B. um 
Verzerrungen/Nichtlinearitäten/Rauschen zu vermeiden?

von Mark S. (voltwide)


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Könnte gehen und ist vmtl zielführender als eine zu Fuß aufgebaute 
diskrete Lösung.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Harstad schrieb:
> ein Signal im Bereich -5V .. +5V...auf den Bereich -24V
> .. +24V und so ca. 2..3A Last verstärken

Ich sehe da einen Verstärkungsfaktor von ca. 5fach.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

bei hoher Bandbreite sind mehrere Verstärkerstufen empfehlenswert.

Mfg

von Jens G. (jensig)


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>mA belasten kann. Das würde ich jetzt gerne linear mit einem Rauschpegel
>kleiner als 1:1000000 (Verhältnis zum Nutzsignal) auf den Bereich -24V
>.. +24V und so ca. 2..3A Last verstärken (die Maximalfrequenz liegt
>dabei bei deutlich unter 1 MHz)

>Grundsätzlich könnte ich dafür jetzt ja einen OPA548 nehmen (
>https://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa548.pdf?HQS=TI-null-null-
>mousermode-df-pf-null-wwe&ts=1594920940017

Da solltest Du aber mal genauer spezifizieren, was "deutlich unter 1MHz" 
genau bedeutet. Denn full Power bis an die Betriebsspannungsgrenzen 
macht der nur bis zu einigen 10kHz (lt. Diagramm 60kHz).

Und zum Rauschen: der hat 90nV/wurzel(Hz). Wenn wir einfach mal 10kHz 
Bandbreite annehmen, dann hat der schonmal 9µV Grundrauschen, und das 
mal benötigter Verstärkung von 5, macht 45µV Rauschen. Ich denke, ein 
Verhältnis von 1Mio erreichste damit nicht ...

>), der würde von den technischen Daten her passen. Meine Frage: ist das
>eine gute Idee, diese große Verstärkung mit nur einer einzigen Stufe zu
>machen? Oder wäre es ratsam, da über mehrere OpAmps langsam auf die
>gewünschte Verstärkung hochzugehen? Z.B. um
>Verzerrungen/Nichtlinearitäten/Rauschen zu vermeiden?

Wie geagt, genauere Frequenzangabe wäre nötig. Denn der ist mit einer 
GBW=1MHz spezifiziert, und wenn Du fast v=5 haben willst, bleiben davon 
nur noch 200kHz übrig, bzw. bei FullPower eben noch weniger. Das kann 
man auch an seiner SlewRate von 10V/µs sehen.

von Kleinsäuger (Gast)


Angehängte Dateien:

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Diskret aufbauen.

von Thomas B. (thombde)


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Das tolle bei den Leistungs-OP´s ist, das die Thermisch geschützt sind.

Hier einige Links zum diskreten Aufbau.
Da kann man auch mal was aus der Bastelkiste verwerten.

https://www.ti.com/lit/an/snoa600b/snoa600b.pdf

http://www.ka-electronics.com/images/pdf/Op_Amp_Booster_Stages_pt1.pdf

Oder einfach nach  “Op Amp Booster Designs pdf“  googeln

PS:
Der OPA541 kommt etwas besser weg.
Kostet aber auch das doppelte.

Der TO muss mehr Infos geben.

: Bearbeitet durch User
von Harstad (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Der TO muss mehr Infos geben.

OK, was für Infos brauchst du? Die Grenzfrequenz liegt bei 220 kHz.

von Thomas B. (thombde)


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Harstad schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> Der TO muss mehr Infos geben.
>
> OK, was für Infos brauchst du? Die Grenzfrequenz liegt bei 220 kHz.


Wenn das jetzt 100kHz wären, lag mir schon der TDA2030 auf der Zunge
Der kostet nur 1 Euro. (noch)
Aber 220kHz bei 2-3 A,  ist schon eine Hausnummer.

Beschreibe doch einfach mal was Du vorhast.

Endstufe für Funktionsgenerator?
Lautsprecher töten :-) ?

Induktionsspule?

Gibt aber noch mehr .....

von MaWin (Gast)


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Harstad schrieb:
> Meine Frage: ist das eine gute Idee, diese große Verstärkung mit nur
> einer einzigen Stufe zu machen

5 ist keine grosse Verstärkung, manche OpAmps sind bei weniger nichtmal 
stabil.

Die Frage ist eher, wie dein 220kHz 3A 24V Signal nach dem OpAmp 
aussieht. Der kann nicht in 1us von -24 auf +24V umsteuern. Der 
Klirrfaktor ist also relevanter als das Rauschen.

von Harstad (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Wenn das jetzt 100kHz wären, lag mir schon der TDA2030 auf der Zunge
> Der kostet nur 1 Euro. (noch)

Der scheint aber auch nicht mehr verfügbar zu sein!?

von Thomas B. (thombde)


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Harstad schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> Wenn das jetzt 100kHz wären, lag mir schon der TDA2030 auf der Zunge
>> Der kostet nur 1 Euro. (noch)
>
> Der scheint aber auch nicht mehr verfügbar zu sein!?

Hallo.
Doch, den TDA2030 gibt es noch.
https://www.reichelt.de/audio-ic-1-kanal-pentawatt-5-tda-2030-p20687.html?&trstct=pos_0&nbc=1
Ob man die Bandbreite voll ausnutzen kann weis ich nicht.
Hängt von den Anforderungen ab.

In den Datenblättern steht immer viel schönes drin.
Ob das alles passt sieht man erst wenn die Platine fertig ist.

Gruß
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Ob man die Bandbreite voll ausnutzen kann weis ich nicht.
> Hängt von den Anforderungen ab.
> In den Datenblättern steht immer viel schönes drin.
> Ob das alles passt sieht man erst wenn die Platine fertig ist.

Ich habe den mal für einen NF-Funktionsgenerator (bis 100kHz) verwendet, 
das klappte super. Auf die Signalqualität habe ich allerdings nicht 
geachtet, mir war nur wichtig, dass ich wahlweise Rechteck oder Sinus 
haben kann.

von Jens G. (jensig)


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Thomas B. schrieb:
> In den Datenblättern steht immer viel schönes drin.
> Ob das alles passt sieht man erst wenn die Platine fertig ist.

Nein. Ob das alles paßt, hängt von der Gestaltung Deiner Platine und 
Schaltung ab. Und natürlich vom Verstehen beim Datenblattlesen ...

von Thomas B. (thombde)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> Ob man die Bandbreite voll ausnutzen kann weis ich nicht.
>> Hängt von den Anforderungen ab.
>> In den Datenblättern steht immer viel schönes drin.
>> Ob das alles passt sieht man erst wenn die Platine fertig ist.
>
> Ich habe den mal für einen NF-Funktionsgenerator (bis 100kHz) verwendet,
> das klappte super. Auf die Signalqualität habe ich allerdings nicht
> geachtet, mir war nur wichtig, dass ich wahlweise Rechteck oder Sinus
> haben kann.

Habe ich auch :-)
Funktionsgenerator mit XR2206.

Der TDA2030 ist eigentlich ein Alroundgenie.
Und Kurzschlussfest.
Qualität mittelmäßig bis schlecht, aber eigentlich für alles zu 
gebrauchen.
(Wichtig ist nur, dass er nicht schwingt)

Vielleicht sollte man sich einen kleinen Vorrat anlegen.
Ich habe es getan.

Gruß
Thomas

von Stefan F. (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> (Wichtig ist nur, dass er nicht schwingt)

Ja, dass ist sein größer Schwachpunkt, bzw. der nervigste.

> Vielleicht sollte man sich einen kleinen Vorrat anlegen.
> Ich habe es getan.

Ich auch. Ich habe den sogar mal missbraucht, um einen Motor 
anzusteuern. Bei dem Preis: Who cares?

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