Forum: HF, Funk und Felder Störspektrum von DC/DC Wandlern


von Hinnerck (Gast)


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Liebes Forum, kann ich solche SMD DC/DC Wandler in RF Schaltungen 
betreiben? Ich frage wegen Störspannung. Das Datenblatt sagt dazu 
nichts.
Kann man durch Filtern oder Abschirmung etwas verbessern? Ich habe 
leider keinen Spektrumanalyser nur Oszilloskop, Digitalvoltmeter und 
Frequenzgenerator. So bin ich in meinen Meßmöglichkeiten doch etwas 
eingeschränkt. Bei ähnlichen THT DC/DC Wandlern sah ich mit dem 
Oszilloskop das Taktfrequenzsignal des Wandlers durchschlagen, 200mVss 
mit schönen Oberwellen bis zig Megahertz. An jeder der 4 Anschlüsse eine 
10uH Drossel und 100n Keramik. Nichts hat geholfen. Was tun?

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von Hp M. (nachtmix)


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Hinnerck schrieb:
> , kann ich solche SMD DC/DC Wandler in RF Schaltungen
> betreiben? Ich frage wegen Störspannung.

Eine Senderendstufe wird das bischen Störstrahlung wohl nicht 
beeindrucken. Den Oszillator aber schon eher.

Hinnerck schrieb:
> Bei ähnlichen THT DC/DC Wandlern sah ich mit dem
> Oszilloskop das Taktfrequenzsignal des Wandlers durchschlagen, 200mVss
> mit schönen Oberwellen bis zig Megahertz. An jeder der 4 Anschlüsse eine
> 10uH Drossel und 100n Keramik. Nichts hat geholfen. Was tun?

Luftdichtes Metallgehäuse drum, Durchführungskondensatoren verwenden und 
im Innern Dämpfungsperlen.

von Bernd (Gast)


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Hinnerck schrieb:
> Ich frage wegen Störspannung.
> Das Datenblatt sagt dazu nichts.
Doch:
"Ripple & Noise @ 20MHz BW68mVp-p typ. / 100mVp-p max."

> Kann man durch Filtern oder Abschirmung etwas verbessern?
Ja. Ich nehme gern was aus der BNX-Serie von Murata:
https://www.murata.com/en-us/products/emc/emifil/bnx

> Ich habe leider keinen Spektrumanalyser nur Oszilloskop,
Welche Bandbreite hat das Oszilloskop?

von Hinnerck (Gast)


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Bernd schrieb:
> Welche Bandbreite hat das Oszilloskop?

Ist ein 150MHz Hameg, mit Röhre, ohne FFT.

von W.S. (Gast)


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Hinnerck schrieb:
> Liebes Forum, kann ich solche SMD DC/DC Wandler in RF Schaltungen
> betreiben? Ich frage wegen Störspannung.

Sender Eriwan: Im Prinzip ja, aber...

Also ich habe extrem schlechte Erfahrungen gemacht mit Schaltwandlern 
aller Art in Empfangsgeräten. Irgendwo schleicht sich ja doch etwas 
heraus aus der als fast ideal gedachten Abschirmung, Abblockung und 
sonstigem Zeugs. Und dann hat man pfundweise Pfeifstellen überall.

Am ehesten geht das noch mit galvanisch NICHT getrennten Wandlern von 
z.B. 12V auf 3.3V oder so. Aber bei den galvanisch getrennten Ausgängen 
der gezeigten Wandler hast du immer ein Gleichtakt-Störsignal zwischen 
primär und sekundär.

W.S.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja, man hat immer EMV Probleme mit DC/DC Wandlern, und sollte sich 
deswegen Muehe geben. Einfach zufaellig ein paar Spule zu verbauen 
gehoert nicht dazu.

Wenn die Stoerungen stoeren, weglassen und Linear arbeiten.

Wenn ich einen stoerarmen Wandler benoetige, welcher nicht potential 
trennen muss, verwende ich den LT1777

: Bearbeitet durch User
von Hinnerck (Gast)


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Hallo liebe Funkamateurfreunde!

Ich danke euch herzlich für die vielen Antworten. Blöderweise muss der 
Wandler galvanisch getrennt sein. Mir ist so die Idee gekommen, da ich 
das sowieso in SMD mache, an jeden der vier Pins ein L-C-L direkt an die 
Pins zu machen dann eine Blechhaube drüber. Ich habe solche Blechhauben 
schon in alten DVD-Spielern oder ähnlichem gesehen, was ich vom 
Elektroschrott gefunden habe. Mein Versuch vor ein paar Jahren endete 
leider im Fiasko. Wo bekomme ich solche kleinen Blechhauben, am liebsten 
das man sie nochmals abmachen kann. Klar eine alte Konserverdose, mit 
der Blechschere ein Kreuz ausschneiden und mit der Kombizange zu einer 
Haube biegen ist am billigsten.  Mit der Rundfeile Schlitze für die 
Leiterbahnen machen. Aber einmal draufgelötet unmöglich wieder zu 
entfernen. Ich hoffe nur dass man mein Geschreibsel verstehen kann.

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von Pandur S. (jetztnicht)


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Allenfalls mal den LT1683, einen Trafowandler anschauen ? Beim Feedback, 
welcher dann optisch getrennt werden muss kommen dann die ueblichen 
Techniken zum Zug.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Liebes Forum, kann ich solche SMD DC/DC Wandler in RF Schaltungen
> betreiben?

Woher sollen wir wissen was du kannst und was fuer dich RF ist? :)
Aber so allgemein ist die Verwendung eines fertigen Wandlers eher
kacke weil du so keinen Einfluss auf die Schaltfrequenz hast oder
wie er regelt.

> An jeder der 4 Anschlüsse eine
> 10uH Drossel und 100n Keramik. Nichts hat geholfen. Was tun?

Mach mal 2.2nF/2kV zwischen Eingang-GND und ausgang-GND. Die 200mV 
sollte man schon runterkriegen.

Olaf

von Pandur S. (jetztnicht)


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Irgendwie ist nicht ersichtlich weshalb der Wandler isolierend sein 
soll.

von Egon D. (Gast)


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Hinnerck schrieb:

> Liebes Forum, kann ich solche SMD DC/DC Wandler in
> RF Schaltungen betreiben?

Bei entsprechendem Filter- und Schirmaufwand: Ja!


> Kann man durch Filtern oder Abschirmung etwas
> verbessern?

Aber klar.


> Ich habe leider keinen Spektrumanalyser nur Oszilloskop,
> Digitalvoltmeter und Frequenzgenerator.

Schlecht.
Spektrumdarstellung ist WESENTLICH empfindlicher als Kurve
im Zeitbereich. Ich habe die FFT-Funktion im TDS2022
benutzt; das ging gut.


> Bei ähnlichen THT DC/DC Wandlern sah ich mit dem
> Oszilloskop das Taktfrequenzsignal des Wandlers
> durchschlagen, 200mVss mit schönen Oberwellen bis
> zig Megahertz. An jeder der 4 Anschlüsse eine 10uH Drossel
> und 100n Keramik. Nichts hat geholfen. Was tun?

Naja, eine gewisse Systematik beim Experimentieren hilft
schon. Man muss halt zu raten versuchen, wie sich die
Störung ausbreitet -- galvanisch, kapazitiv, induktiv,
Strahlung -- und dann versuchen, das richtige Gegenmittel
zu finden.
Ich habe teilweise mehrere LC-Glieder und mehrere Schirm-
gehäuse verwendet, aber im Ergebnis war der Aufbau dann
auch wirklich dicht.

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