Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wieso 400V Elko un LED-Lampe?


von batman (Gast)


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Nabend,
habe aus Neugier von jemandem eine E14 LED-Lampe aus einer Serie, die 
bei ihm reihenweise ausfällt, mal aufgemacht.
Drin ist ein schlichtes Kondensator-NT, was auch den ekligen 
Strobo-Effekt erklärt. Ein 400V Folien-C längs und ein 2.2µF/400V Elko 
parallel hinterm Gleichrichter. Eine LED in der 10er-Serie ist 
offensichtlich durchgebrannt.
Im Normalbetrieb liegen am Elko also nur ca. 33V an, bei Defekt 325V. 
Ein 50V-Elko würde also hochgehen, andererseits begünstigt ein 
2.2µF/400V-Elko den Ausfall einer LED, weil er i.d.R. höheren ESR hat 
als ein gleichgroßer 50V-Elko höherer Kapazität und damit die LED-Reihe 
einen deutlich höheren Anteil vom Einschalt-Peak tragen muß?
Ist das Design wirklich effizient und üblich oder kann man das nicht 
irgendwie besser und gleichteuer mit z.B. 22µF/50V Elko und evt. einer 
zusätzlichen Sicherung, z.B. Crowbar mit Z-Diode, Varistor o.ä. 
hinbekommen?
Gibts sowas wie Sicherungs-Elkos mit Sollbruchstelle bei Überspannung?

: Verschoben durch Moderator
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das gibt es häufiger:
https://www.elektronik-labor.de/Notizen/LED59x5050.html
https://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch1014.html#led

Hier wäre die Standardschaltung mit Kondensatornetzteil:
https://www.b-kainka.de/bastel138.html
Der Beitrag ist mit einer Verbesserung.

Es gab von Herrn Kainka noch einen Beitrag, in dem hatte er einen 
Kondensator von besserer Qualität und geringerer Kapazität eingebaut. 
Finde den gerade nicht wieder. Er betreibt die Lampe mit weniger Strom 
und Leistung. Die LED-Lampe hält dadurch sozusagen ewig.

Wenn die LED mit Kondensatornetzteil sehr häufig ausfallen ist das auch 
ein Indiz für ein Netz mit vielen Oberwellenanteilen.

Der Beitrag sollte ins Forum Analogtechnik verschoben werden.

: Bearbeitet durch User
von batman (Gast)


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Ja, kann die Moderation den Beitrag bitte ins Analog-Forum verschieben?

Als ich das erste Mal so eine LED-Lampe mit Kondensator-NT selbstgebaut 
hatte, brannte mir gleich beim 1.Einschalten der 10 Ohm 
Sicherungswiderstand in Reihe durch. Ein 100 Ohm hielt dann. Da diese 
LED-Lampen überhaupt keinen Reihenwiderstand haben, staune ich doch über 
die "lange" Lebenszeit von ein paar Monaten, wenn hier die LED beim 
Einschalten die paar Ampere aushalten müssen. Der mickrige Elko kann da 
keine große Hilfe sein.

von Olaf (Gast)


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> Wenn die LED mit Kondensatornetzteil sehr häufig ausfallen ist das auch
> ein Indiz für ein Netz mit vielen Oberwellenanteilen.

Klar, ich denke mal so ein Surge oder Burst freut sich bestimmt wenn er 
auf einen Kondensator in Serie trifft.

Ich frag mich allerdings ob Burkhard und ich unsere LED-Lampen nicht in 
unterschiedlichen Preisklassen kaufen. :) Ich mach mir auch den Spass
defekte Lampen zu zerlegen und finde bei mir eigentlich nur welche
mit Schaltnetzteil drin. Die gehen zwar aehnlich gerne kaputt, aber da
trifft es dann eher irgendwas im Netzteil. Man kann immerhin noch die 
LEDs
abloeten und fuer andere Dinge verwenden. Die leuchten bereits mit 1mA 
oder sogar nochweniger ausreichend hell um fuer irgendwelche 
Anzeigenzwecke zu verwenden.

Olaf

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Olaf schrieb:
> ie gehen zwar aehnlich gerne kaputt, aber da
> trifft es dann eher irgendwas im Netzteil.

Meistens haben die Elkos ihren Low ESR verloren. Elkos getauscht und 
schon funzt es wieder. Wenn die LED noch mal kurz flimmert bei einem von 
vielen Einschaltversuchen, ist das meist ein Indiz, das es mit neuen 
Elkos wieder geht.

von MaWin (Gast)


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batman schrieb:
> Ist das Design wirklich effizient

Na ja, es ist billig und der Elko will wohl das geflimmere etwas 
abmildern, was ihn kaum geligen wird. Die 400V sind ein Tribut an die 
Produktsicherheit, immerhin.

Es ist nicht leicht, LEDs effizient, flimmerfrei (und dimmbar, was 
dieses nicht wirklich sein wird) und langlebig und trotzdem billig und 
klein an 230V zu betreiben:

http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.8.0

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