Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lüftersteuerung mit PWM


von elektriker (Gast)


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Hallo,

ich weiß, dazu gibt es ungefähr 1000 Themen, aber nichts passt zu meinem 
Anliegen.

Ich hab hier einen 12V PC-Lüfter von Papst mit 4 Adern (rot, schwarz, 
gelb, grün) den ich als Lötabsaugung verwenden möchte.
Dazu würde ich ihn gerne per PWM-Signal regeln.

Ich suche seit ca. 2 Stunden nach PWM-Reglern, aber finde nichts. Alle 
PWM-Regler die ich finde sind für DC-Motoren und liefern ordentlich 
Strom, ich brauche aber nur ein PWM-Signal, mehr nicht.

Also, wie erzeuge ich jetzt am besten ein PWM-Signal um meinen Lüfter zu 
regeln?

Soweit ich das bis jetzt hier gelesen habe, muss das PWM-Signal eine 
Frequenz von 25kHz besitzen und einen Pegel von 5V HIGH bzw natürlich 0V 
LOW - bitte korrigiert mich falls ich da falsch liege.

Ich besitze übrigens keinen Arduino oder Raspberry PI, also die 
PWM-Erzeugung damit fällt weg.

Grüße

von Felix U. (ubfx)


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Kauf dir bei ebay einen STM32F1 Riegel für 1€ und generier es damit. 
Programmiert werden kann der per USB mit kostenloser Software.

von Stefan F. (Gast)


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elektriker schrieb:
> Also, wie erzeuge ich jetzt am besten ein PWM-Signal um meinen Lüfter zu
> regeln?

Google mal nach "NE555 PWM"

von hinz (Gast)


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elektriker schrieb:
> und einen Pegel von 5V HIGH bzw natürlich 0V
> LOW

Der Lüfter legt da 5V an, über 1kOhm. Die ziehst du mit Open Collector 
PWM runter.

Mit einem NE555 geht das bestens, als PWM-Ausgang dient dabei der 
Discharge Ausgang. Man kann den 555 so mit den 12V des Lüfters 
versorgen, ohne dass es Pegelprobleme gibt.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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elektriker schrieb:
> Ich hab hier einen 12V PC-Lüfter von Papst mit 4 Adern

Das deutet darauf hin das der Lüfter bereits ein seperaten PWN Eingang 
hast auf den du einfach eine 3,3V/5V signal geben kannst und nicht die 
12V Versorgung mit entsprechenden Strömen steuern musst.
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/1503111.htm

Also einfach irgendwas dranhängen was ein Rechteck mit variablen puls 
pausen Verhältnis erzeugt.
- Irgend ein x-beliebiger µC (hier geht praktich jeder, selbst die aller 
billigsten)
- Einen NE555 wenn man es eher Old-Scool liebt
- Ein Flipflop aus ein paar Transistoren und Kondensatoren wenn man es 
gerne diskret aufgebaut mag.
Ich würde eien µC nehmen, da kann man auch gleich noch ein Paar 
Temperatursensoren oder so dranhängen und nicht nur Steuern sondern auch 
Regeln.

von Guest (Gast)


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Wenn du nichts bauen oder basteln willst ist auch sowas eine Option:

https://www.caseking.de/noctua-na-fc1-3-fach-pwm-lueftsteuerung-luls-272.html

Gibt da auch noch andere. Ist etwas teurer aber funktioniert und ist 
zuverlässig. Noctua ist mit einer der besten Hersteller für Lüfter.

Es wäre mal zu überprüfen wieviel billiger eine DIY Lösung ist die deine 
Anforderungen erfüllt. Wenn man es "schön" machen will ist das 
vermutlich nicht wirklich viel billiger.

von Guest (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> Temperatursensoren oder so dranhängen und nicht nur Steuern sondern auch
> Regeln.

Was willst du da bei einer Lötabsaugung regeln? Da wäre wenn eine 
Gassensorik angebracht...

Und das halte ich doch für etwas überzogen.

von elektriker (Gast)


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Die Lösung per µC ist interessant, allerdings hab ich keinerlei Hardware 
um einen µC zu programmieren, ich glaube da ist eine Schaltung mit einem 
NE555 billiger am Ende.
Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

hinz schrieb:
> Der Lüfter legt da 5V an, über 1kOhm. Die ziehst du mit Open Collector
> PWM runter.
>
> Mit einem NE555 geht das bestens, als PWM-Ausgang dient dabei der
> Discharge Ausgang. Man kann den 555 so mit den 12V des Lüfters
> versorgen, ohne dass es Pegelprobleme gibt.

Danke für die Antwort.
Kannst du mir den Teil mit den 5V über 1kOhm genauer erklären?
Der Lüfter legt an den PWM Anschluss 5V an über einen Spannungsteiler? 
Daher muss ich dann nurnoch den PWM-Anschluss auf Masse ziehen, ein 
5V-Signal brauche ich garnicht?

von Teo D. (teoderix)


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elektriker schrieb:
> Der Lüfter legt an den PWM Anschluss 5V an über einen Spannungsteiler?
> Daher muss ich dann nurnoch den PWM-Anschluss auf Masse ziehen, ein
> 5V-Signal brauche ich garnicht?

Nein, die 5V musst du über einen Pull-Up Widerstand, schon selbst 
anlegen!

Hinz seine Lösung, müsste bis zu 8V anlegen. Dürfte durchaus noch 
tolerabel sein(?). Ich würds aber nich machen!

von Guest (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Nein, die 5V musst du über einen Pull-Up Widerstand, schon selbst
> anlegen!

Nein, muss er nicht. Les mal die Intel spec zur Ansteuerung von PWM 
Lüftern, steht auch in vielen Papern anderer Hersteller. Der PWM Pin 
zieht intern auf 5V oder 3,3V und man muss ihn nur gegen GND ziehen, 
deshalb laufen PWM Lüfter ohne Ansteuerung auch immer auf 100%. Es wird 
aber die Ansteuerung mit einer Push-Pull Stufe empfohlen. Lediglich der 
Tacho Pin braucht einen externen Pull-Up.

Mir ist bisher noch kein Lüfter untergekommen, der nicht mit einem N-FET 
ansteuerbar war oder sich nicht an die Spec gehalten hat.

von hinz (Gast)


Angehängte Dateien:

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Teo D. schrieb:
> Nein, die 5V musst du über einen Pull-Up Widerstand, schon selbst
> anlegen!
>
> Hinz seine Lösung, müsste bis zu 8V anlegen.

Nein, siehe Anhang.

von Felix U. (ubfx)


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elektriker schrieb:
> Die Lösung per µC ist interessant, allerdings hab ich keinerlei Hardware
> um einen µC zu programmieren, ich glaube da ist eine Schaltung mit einem
> NE555 billiger am Ende.
> Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Wie gesagt, für rund 1€ bekommst du aus China den uC, aus Deutschland 
ein bisschen teurer. Die "Hardware, die du zum Programmieren brauchst" 
nennt sich USB Kabel und ist auch durchaus erschwinglich, wenn nicht 
schon vorhanden.

von Teo D. (teoderix)


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Guest schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Nein, die 5V musst du über einen Pull-Up Widerstand, schon selbst
>> anlegen!
>
> Nein, muss er nicht.

Ubs.... Mea Culpa, habs mit dem Tachosignal verwechselt. :}

hinz schrieb:
>> Hinz seine Lösung, müsste bis zu 8V anlegen.
>
> Nein, siehe Anhang.

Hätte ich eigentlich.... Egal, Sorry.

.....

Noch Jemand? :/

von elektriker (Gast)


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Felix U. schrieb:
> Wie gesagt, für rund 1€ bekommst du aus China den uC, aus Deutschland
> ein bisschen teurer. Die "Hardware, die du zum Programmieren brauchst"
> nennt sich USB Kabel und ist auch durchaus erschwinglich, wenn nicht
> schon vorhanden.

Alles was ich dazu finde ist wie man den mit nem Arduino programmiert, 
bzw. auf Ebay habe ich gelesen dass man einen "ST-Link" braucht zum 
programmieren.
Sorry, bin da ein kompletter Noob drin.
Hab zwar schon Mikrocontroller programmiert, da hatte ich aber ein 
STK500 Board zur Hand.

von Felix U. (ubfx)


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elektriker schrieb:
> Alles was ich dazu finde ist wie man den mit nem Arduino programmiert,
> bzw. auf Ebay habe ich gelesen dass man einen "ST-Link" braucht zum
> programmieren.

Sorry, ich hatte das falsch in Erinnerung. Ich dachte, die Boards kämen 
mit einem USB Bootloader vorgeflasht, das ist aber nicht der Fall. Ein 
China-ST-Link kostet zwar auch nur 3€, dann ist die NE555-Lösung aber 
tatsächlich billiger.

von Stefan F. (Gast)


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elektriker schrieb:
> Die Lösung per µC ist interessant, allerdings hab ich keinerlei Hardware
> um einen µC zu programmieren,

Fast alle Arduino Module schließt man einfach per USB Kabel an. Die 
ganze Software dazu ist kostenlos. Da gibt es auch ganz kleine unter dem 
Namen "digispark". Die etwas größeren sind aber deutlich handlicher, da 
sie mehr freie Pins haben.

> ich glaube da ist eine Schaltung mit einem NE555 billiger am Ende.

Wenn du den NE555, die Platine und die nötigen Bauteile für unter 2€ 
bekommst, dann ja. Denn so viel kostet ein Arduino Nano Modul ungefähr.

Arduino Nano wäre jedenfalls eine gute Wahl für dein Projekt. Den NE555 
finde ich auch gut.

von elektriker (Gast)


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Felix U. schrieb:
> Sorry, ich hatte das falsch in Erinnerung. Ich dachte, die Boards kämen
> mit einem USB Bootloader vorgeflasht, das ist aber nicht der Fall. Ein
> China-ST-Link kostet zwar auch nur 3€, dann ist die NE555-Lösung aber
> tatsächlich billiger.

Habe ich mir schon gedacht. Schade, hätte Lust gehabt mal wieder einen 
µC zu programmieren. Aber wenn es mit dem NE555 einfacher und billiger 
geht macht das keinen Sinn.

hinz schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Nein, die 5V musst du über einen Pull-Up Widerstand, schon selbst
>> anlegen!
>>
>> Hinz seine Lösung, müsste bis zu 8V anlegen.
>
> Nein, siehe Anhang.

Hinz, danke für deine Hilfe und vorallem danke für die Schaltung.
Darf ich fragen wo du die herhast? Habe eine Weile im Internet 
recherchiert, aber nur Schaltungen gefunden, die man auch im Datenblatt 
findet (oder sehr ähnliche).

Funktioniert, zumindest in der Simulation, 1A

von Carsten W. (eagle38106)


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Bei vielen PWM-Lüftern reicht es, ein 5k Poti zwischen 0 und 5V zu 
hängen und den Schleifer an den PWM-Eingang.

von Teo D. (teoderix)


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Carsten W. schrieb:
> Bei vielen PWM-Lüftern reicht es, ein 5k Poti zwischen 0 und 5V zu
> hängen und den Schleifer an den PWM-Eingang.

Hmmm... Durchaus denkbar, hab nur grad keinen rumliegen. :/

von elektriker (Gast)


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Carsten W. schrieb:
> Bei vielen PWM-Lüftern reicht es, ein 5k Poti zwischen 0 und 5V zu
> hängen und den Schleifer an den PWM-Eingang.

Wäre ja noch einfacher.
Muss ich mal ausprobieren ob das funktioniert.

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