Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie werden E-Motoren für Wasserfahrzeuge gegen Wassereindringen abgedichtet?


von Tim (Gast)


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Hallo,
wie werden E-Motoren für Wasserfahrzeuge gegen Wassereindringen 
abgedichtet bzw. abgesichert?
Wie ist das im Besonderen, wenn eine Schiffsschraube direkt auf die 
Welle des E-Motors montiert ist?

von Oliver S. (oliverso)


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Da wird’s wohl sowas wie eine Dichtung geben. Im Seefahrerslang auch 
Stopfbuchse genannt, allerdings wohl schon zu Zeiten der 
Dampfschifffahrt.

Klingt blöd, ist aber so.

Oliver

von Axel L. (axel_5)


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Bei meinem Aussenborder ist das ein einfacher Simmerring.

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Tim schrieb:
> Wie ist das im Besonderen, wenn eine Schiffsschraube direkt auf die
> Welle des E-Motors montiert ist?

Analog dem, wenn eine Schiffsschraube auf die Welle eines Diesel-Motors 
montiert ist.

Beitrag #6350982 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hein Blöd (Gast)


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Solche Abdichtungen, Simmeringe genannt, findest du in jeder 
Wasserpumpe, an allen Stossdämpfern und generell jeder 
flüssigkeitsfördernden Pumpe.

Tim schrieb:
> Wie ist das im Besonderen, wenn eine Schiffsschraube direkt auf die
> Welle des E-Motors montiert ist?

Wird er nicht, da muss zwingend eine biegsame Kupplung dazwischen, 
andernfalls verreckt das Lager der Motorwelle nach ganz kurzer Zeit.

Zur Abdichtung eben wieder eine Wellenabdichtung, auch Gummistopfbuchse 
genannt.

von Tigerente (Gast)


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Tim schrieb:
> Wie ist das im Besonderen, wenn eine Schiffsschraube direkt auf die
> Welle des E-Motors montiert ist?

Ich habe einen E-Aussenborder fürs Kajak - der hat neben der Dichtung 
auf der Motorwelle eine Förderschnecke, die eindringendes Wasser nach 
aussen schiebt.

von Armin X. (werweiswas)


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Hein Blöd schrieb:
> Wird er nicht, da muss zwingend eine biegsame Kupplung dazwischen,
> andernfalls verreckt das Lager der Motorwelle nach ganz kurzer Zeit.

Alles Klar
Mach das mal bei einem Azipod-Antrieb mit mehreren Megawatt Leistung...
Allenfalls ist da, wenn überhaupt, eine Wellenkupplung dazwischen die 
einen ganz geringen Winkelversatz zu kompensieren in der Lage ist.
https://www.kreuzfahrtberater.de/magazin/technik-azipod-antrieb

: Bearbeitet durch User
von Hein Blöd (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Mach das mal bei einem Azipod-Antrieb mit mehreren Megawatt Leistung...

Sowas hat doch jeder zu Hause im Keller liegen, was soll daran besonders 
sein?

von Harald W. (wilhelms)


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Hein Blöd schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Mach das mal bei einem Azipod-Antrieb mit mehreren Megawatt Leistung...
>
> Sowas hat doch jeder zu Hause im Keller liegen, was soll daran besonders
> sein?

Ja, man sollte den aber nicht verwechseln mit einem Ei-Pod.

von michael_ (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> Zur Abdichtung eben wieder eine Wellenabdichtung, auch Gummistopfbuchse
> genannt.

Vor dieser Erfindung nannte man das einfach Stopfbuchse.

von Armin X. (werweiswas)


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Hein Blöd schrieb:
> Sowas hat doch jeder zu Hause im Keller liegen, was soll daran besonders
> sein?

Die Dichtung.

von Petra (Gast)


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Eine Möglichkeit ist die Wicklungen vergießen, dichte Lager nehmen und 
den Motor direkt vom Wasser kühlen lassen. Ist natürlich eine 
Herausforderung für die Materialeigenschaften, speziell im Salzwasser.
Im KFZ Bereich gibt es ähnliches nur mit Ölkühlung im Getriebe.

von ;) (Gast)


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Warum keine Keramik-Wellendichtung wie bei Wasserpumpen nehmen?

https://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=keramiklager&_osacat=12576&_from=R40&_trksid=p2045573.m570.l1313.TR11.TRC1.A0.H0.Xkeramik+wellendichtung.TRS0&_nkw=keramik+wellendichtung&_sacat=12576

Findet man in Waschmaschinen, Wasserpumpen(Auto), Gartenpumpen, usw.

von HildeK (Gast)


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Im Modellbau wird sowas verwendet: 
http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Stevenrohr
Wenn man das innen oberhalb der Wasseroberfläche enden lässt, kommt auch 
bei Undichtigkeit der Lager kein Wasser herein :-)

von my2ct (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> Tim schrieb:
>> Wie ist das im Besonderen, wenn eine Schiffsschraube direkt auf die
>> Welle des E-Motors montiert ist?
>
> Wird er nicht, da muss zwingend eine biegsame Kupplung dazwischen,
> andernfalls verreckt das Lager der Motorwelle nach ganz kurzer Zeit.

... jedenfalls wenn man zu blöd ist, den Motor vernünftig auszurichten. 
Zumindest bei anderen Schiffsmotoren wird das oft so gehandhabt.

von Dirk B. (dirkb2)


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Hein Blöd schrieb:
> Solche Abdichtungen, Simmeringe genannt, findest du in jeder
> Wasserpumpe, an allen Stossdämpfern und generell jeder
> flüssigkeitsfördernden Pumpe.

In Pumpen von Waschwaschinen und Geschirrspülern ist der Anker ein 
Permanentmagnet, der nicht besonders abgedichtet ist.

Die Spulen sitzen draußen am Gehäuse.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Hein Blöd schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Mach das mal bei einem Azipod-Antrieb mø
> Sowas hat doch jeder zu Hause im Keller liegen, was soll daran besonders
> sein?
Da Käpt’n Baubärs Kutter seit jeh her auf’m Trockenem liegt, sollten 
selbst die 3 Bärchen das wissen.

von Michael_Ohl (Gast)


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Auf alten Schiffen findet man noch immer Stopfbuchsen, eine Fettpresse, 
und ein Stevenrohr das mit der Welle eine Art Gleitlager bildet. die 
erst Änderung war eine Teflonpackung statt der konventionellen Hanf/Talk 
Packung (quadratische Schnur).
Die Alternative in Form eines Gummiteils mit einvulkanisiertem 
Keramikring und  entsprechendem Gegenstück, setzt ein Drucklager voraus, 
das am Ende der Welle den Propellerschub aufnimmt. Danach kommt dann 
eine weiche Kupplung und weiche Motorlager.
Die modernste Version besteht aus Keramik und Kohlenstoff.
Die Umweltfreundliche Version hat im Stevenrohr eine Gummi Einlage mit 
Wellstruktur in Längsrichtung und nutzt Seewasser als Schmermittel statt 
Fett.

Für kleine Motore ist eine nass Magnetische Kupplung zwischen Motorwelle 
und Schraube denkbar wie kleinen Pumpen.


mfg
Michael

von Udo S. (urschmitt)


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... und für trotz all den Abdichtungen eindringendes Wasser hat man die 
Bilge und pumpt (lenzt) das eingedrungene Wasser da wieder raus.

von Toby P. (Gast)


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Tim schrieb:
> wie werden E-Motoren für Wasserfahrzeuge gegen Wassereindringen
> abgedichtet bzw. abgesichert?

An der Welle, da wo Sie in Richtung Schraube aus dem Bootsrumpf bzw. 
Außenborder kommt.

> Wie ist das im Besonderen, wenn eine Schiffsschraube direkt auf die
> Welle des E-Motors montiert ist?

Was soll da besonders sein? Du bekommst es auch nie 100% dicht weil du 
etwas Spiel für diverse Querkräfte brauchst. Häufig dient das Wasser 
auch dazu die Reibung zwischen Welle und Dichtung zu mindern.

Lenzen muss du also immer, das  bisschen was da durch die Wellendichtung 
tröpfelt macht aber selten was aus.

von georg (Gast)


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Petra schrieb:
> Ist natürlich eine
> Herausforderung für die Materialeigenschaften, speziell im Salzwasser

Wir hatten da mal ein Angebot über eine solche Pumpe, die mit 
konzentrierter Säure gekühlt werden konnte und für den Einsatz in 
Raffinerien vorgesehen war, Gehäuse aus Hastelloy C. Der Preis war 
natürlich ausserirdisch.

Georg

von Feit Hrei (Gast)


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