Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehalt ausbaufähig für 2 Jahre BE?


von Nachdenklich am Sonntagabend (Gast)


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Abend zusammen.

Ich habe jetzt 2 Jahre Berufserfahrung in der Elektronik und liege noch 
bei meinem Einstiegsgehalt von 45k€/Jahr @ 40h. Ich besitze einen 
Universitäts-Masterabschluss in Elektrotechnik.

Heute Abend frage ich mich, ob dieses Gehalt für die 2 Jahre BE zu wenig 
ist. Im Internet steht Ja/Nein blabla.
Mich interessiert eher Eure Meinung.

Grüße

von Deppen-Entsorger (Gast)


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Nachdenklich am Sonntagabend schrieb:
> Mich interessiert eher Eure Meinung.

Ja/Nein blabla!

Ehrlich, wenn die Tätigkeit im Sortieren von Kabel nach Länge und Farbe 
besteht oder sonstwie kaum Mehrwert erzeugt sind 45k noch überbezahlt.

Wenn es dagegen um patenierbare Entwicklung des nächsten großen 
Kassenschlagers geht, dann biste eher unterbezahlt.

von Nachdenklich am Sonntagabend (Gast)


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Deppen-Entsorger schrieb:
> Ehrlich, wenn die Tätigkeit im Sortieren von Kabel nach Länge und Farbe
> besteht oder sonstwie kaum Mehrwert erzeugt sind 45k noch überbezahlt.

Sehr witzig!
Aber die Lernphase ist noch hoch. Mehrwert erzeuge ich schon. Ich denke, 
dieser ist messbar.

von mo (Gast)


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Moin,

bin da bei meinem Vorredner... Um das einschätzen zu können, kommt es 
nur auf deine Tätigkeit / nicht auf deinen Abschluss an.

Was als eine erste Einschätzung helfen kann sind die ERA-Tabellen von 
Metall & Elektro für dein Bundesland:
https://www.igmetall.de/download/docs_MuE_ERA_Entgelte_Juni2018_78d3e1848939887f53dcf9506907870bb637c493.pdf

Bei einem Unternehmen aus Süddeutschland ;-) startet der 
durchschnittliche Entwicklungsingenieur (also jemand der nicht "nur" 
Kabel nach Länge und Farbe sortiert, sondern am 
Produktentstehungsprozess mitwirkt) mit EG11, jährliche Steigerung eine 
EG Gruppe pro Jahr bis zur Ziel-EG. Für die meisten 
Entwicklungsingenieur-Stellen (Keine Führung, keine Expertenlaufbahn) in 
diesem Unternehmen Ziel-EG: 15.

Wie die Einordnung in anderen (nicht süddeutschen) Bundesländern ist, 
kann ich dir nicht sagen.

von Nachdenklich am Sonntagabend (Gast)


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Danke.
Ich bin in keinem Tarif. NRW

von mo (Gast)


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Wie gesagt, nur als Orientierung, was am Markt gehen kann - für jemand 
der nicht verhandelt. Für ne erste Einschätzung!
Dabei immer auch an die Zahl an Monatsgehältern achten, sonst ist der 
Vergleich natürlich Grütze..

von HR-Mensch (Gast)


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Nachdenklich am Sonntagabend schrieb:
> Mich interessiert eher Eure Meinung.
Was schafft denn der Bub genau?

von NRW is scheiße für Ings (Gast)


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Nachdenklich am Sonntagabend schrieb:
> 45k€/Jahr @ 40h
> Universitäts-Masterabschluss in Elektrotechnik

Einstiegsgehälter (all in) NRW direkt nach dem Master ohne BE:

Promotion NRW Vollzeit TV-L 13 50k @ 40h.
Höherer Dienst Bund TVÖD E13 52k @ 39h.
IGM NRW Master EG12 (ohne LSZ) 53k @ 35h oder 60k @ 40h.
Tariflose Unternehmen (keine Kleinbuden oder Sklavenverleiher) 42-50k @ 
40h.

Mit diesen Infos solltest du deine aktuelle Situation besser einschätzen 
können.

von Dirk K. (knobikocher)


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Nachdenklich am Sonntagabend schrieb:
> Heute Abend frage ich mich, ob dieses Gehalt für die 2 Jahre BE zu wenig
> ist.

Nein. Denn wer einen

Nachdenklich am Sonntagabend schrieb:
> Universitäts-Masterabschluss in Elektrotechnik.

besitzt sollte in der Lage sein die notwendigen Randinformationen zu 
liefern.

Unternehmensgröße?
Gebiet? (NRW - Angabe kam später)
Aufgaben?

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Nachdenklich am Sonntagabend schrieb:
> Im Internet steht Ja/Nein blabla.
> Mich interessiert eher Eure Meinung.

Ist das hier Internet?  JA!
Meine Meinung: Angebot und Nachfrage regeln den Preis.
Dein Angebot: Dein Können.
Die Nachfrage: Wer braucht das?

von Fühle mich unterbezahlt (Gast)


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Irgendwie bekomme ich Minderwertigkeitskomplexe, wenn ich hier im Forum 
so die Gehaltsangaben anschaue.
Arbeite im Ruhrgebiet im Bereich IC.
Habe vor über einem Jahr meinen M.Sc. in ET abgeschlossen.
Eingestiegen bin ich mit 38k, weil ich sonst nichts bekommen hätte, 
außer was bei Dienstleistern, bei denen ich durch die ganze Republik 
hätte touren müssen.
Scheiße, wenn man keine Alternativen hat...

von Senf D. (senfdazugeber)


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Fühle mich unterbezahlt schrieb:
> Eingestiegen bin ich mit 38k, weil ich sonst nichts bekommen hätte,
> außer was bei Dienstleistern, bei denen ich durch die ganze Republik
> hätte touren müssen.
> Scheiße, wenn man keine Alternativen hat...

In fünf bis zehn Jahren sieht die Welt schon anders aus, dann wirst du 
über deinen Beitrag im Jahr 2020 lächeln, wenn du bis dahin zum 
Großverdiener aufgestiegen bist.

von Jo S. (Gast)


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NRW is scheiße für Ings schrieb:
> IGM NRW Master EG12 (ohne LSZ) 53k @ 35h

Mit anfänglicher LZ ca. 56k€ im ersten Berufsjahr. Mit 2 J. BE -> siehe 
Tabelle.

Kleinunternehmen bezahlen etwa 30% weniger, mittelgroße liegen 
dazwischen.

von Jo S. (Gast)


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Fühle mich unterbezahlt schrieb:
> Arbeite im Ruhrgebiet im Bereich IC.
> Habe vor über einem Jahr meinen M.Sc. in ET abgeschlossen.
> Eingestiegen bin ich mit 38k

Vor einem Jahr waren die meisten Industriebranchen bereits in der 
Rezession, dann werden nur wenige Neue Eingestellt. Sobald die 
Konjunktur wieder anzieht, bewerben - wenn´s sein muß auch außerhalb des 
lustigen Potts. :)

von EhrlicheAusnahmeHier (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Mit anfänglicher LZ ca. 56k€ im ersten Berufsjahr. Mit 2 J. BE -> siehe
> Tabelle.
>
> Kleinunternehmen bezahlen etwa 30% weniger, mittelgroße liegen
> dazwischen.

Das kann ich so auch aus meinem Bekanntenkreis bestätigen.

von Wenonoaha (Gast)


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Ganz klar, zu wenig. Nach zwei jahren sollte das doppelte schon drin 
sein.

Ich selber verdiene 73500 eur nach 3 jahren.

von Habemus Pappnas (Gast)


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Wenonoaha schrieb:
> Ganz klar, zu wenig. Nach zwei jahren sollte das doppelte schon drin
> sein.

Sicher nicht für einen einfältigen TO, der nicht mal angegeben kann in 
welchen beruf er die Erfahrung gemacht hat und meint wedeln mit einem 
Hochschul-wisch reicht für ne Gehaltssteigerung.

von F. B. (finanzberater) (Gast)


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Nachdenklich am Sonntagabend schrieb:
> Mehrwert erzeuge ich schon. Ich denke,
> dieser ist messbar.

Klar, dein Körper heizt den Raum messbar auf. Dafür sind die 45k schon 
gut.
Aber an mein Umsatz kommste nicht ran.

von B. Sc. FH (Gast)


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Hallo,

45k für 2J. BE mit Master wäre mir zuwenig. Als Vergleich mal mein 
Profil.

Ich arbeite in einem Kleinunternehmen in Süddeutschland und habe "nur" 
FH Bachelor. Einstiegsgehalt war 52k overall ohne IGM Vertrag.
Bin dort nun seit 1,5 Jahren und durch Corona kam es noch zur keiner 
Verhandlung. Spätestens Anfang nächstes Jahr möchte ich auf 60k 
hochgehen. Die Anpassung nach einem Jahr hat ja gefehlt.

Tätigkeit:
30% Hardwareentwicklung (Konzeption und Tests), 60% Software auf AVR und 
ARM 10% Software auf Desktop.
Zum Mehrwert kurz:
Nach 2 Monaten Betriebszugehörigkeit hatte ich mein erstes Projekt, 
welches jetzt wie geplant in Serie geht.

von AffeMitWaffe (Gast)


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B. Sc. FH schrieb:
> 45k für 2J. BE mit Master wäre mir zuwenig.

Master ist halt ein wertloses Durchwink-Studium. Ich habe noch nie 
gehört, dass jemand in Master durchgefallen wäre. Und ich kenne 
FH-Wirtschaftsingenieure, die einen Uni-Master in Elektrotechnik haben. 
2-3 aus dem Uni-Bachelor nur bestehen, Note egal, fließt nicht in den 
Master ein und sonst einfache Fächer.

Ob beim Master was rumkommt, hängt von jedem einzelnen selbst ab. Und 
die meisten wollen den Weg des geringsten Widerstandes, einfach nur 
fertig werden. Darum ist es sinnlos. Das merken auch die Arbeitgeber, 
dass die Leute nicht mehr können, sondern nur mehr Geld wollen.

von B. Sc. FH (Gast)


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Achtung Offtopic:

AffeMitWaffe schrieb:
> Master ist halt ein wertloses Durchwink-Studium. Ich habe noch nie
> gehört, dass jemand in Master durchgefallen wäre.

AffeMitWaffe schrieb:
> Ob beim Master was rumkommt, hängt von jedem einzelnen selbst ab.

Das sehe ich genauso. Ich höre auch immer wieder von Arbeitskollegen 
oder auch von meinen Kollegen ausm Studium die mit dem Master 
weitergemacht haben, das es alles einfach nur für den Titel ist. 
Keinerlei wirkliche Kompetenzerweiterung und das meiste einfache 
Beschäftigungstherapie.

Die 1,5 Jahre in eine Tätigkeit gesteckt die einen interessiert und 
Anspruchsvoll ist, bringt einem meiner Meinung Fachlich deutlich weiter 
nach vorne als der Master.

von Freudiger Bob (Gast)


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B. Sc. FH schrieb:
> Achtung Offtopic:
>
> AffeMitWaffe schrieb:
> Master ist halt ein wertloses Durchwink-Studium. Ich habe noch nie
> gehört, dass jemand in Master durchgefallen wäre.
>
> AffeMitWaffe schrieb:
>..., bringt einem meiner Meinung Fachlich deutlich weiter
> nach vorne als der Master.

Sehe ich nicht so. Deutschland legt immer noch viel Wert auf Titel. 
Außerdem hat man dann die Möglichkeit auf eine Promotion oder 
Quereinstieg als Lehrer. Mit Bachelor nicht möglich.

von ReinSch (Gast)


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B. Sc. FH schrieb:
> Zum Mehrwert kurz:
> Nach 2 Monaten Betriebszugehörigkeit hatte ich mein erstes Projekt,
> welches jetzt wie geplant in Serie geht.

Womöglich noch innerhalb des geplanten Budgets? ;)

von Heiner (Gast)


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ReinSch schrieb:
> Womöglich noch innerhalb des geplanten Budgets? ;)

wahrscheinlich sogar nur 1/10 des geplanten Budgets und etwa 3 mal 
soviel Vorbestellungen wie die Marktanalyse ergeben hatte!

lg. Heiner

von Brühpolnische (Gast)


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Freudiger Bob schrieb:
> Sehe ich nicht so. Deutschland legt immer noch viel Wert auf Titel.
> Außerdem hat man dann die Möglichkeit auf eine Promotion oder
> Quereinstieg als Lehrer. Mit Bachelor nicht möglich.
Man kann auch Güllefahrer werden, das will auch keiner machen genauso
wie man nicht Lehrer werden will wenn man klar in der Birne ist und ein 
MINT-Fach studiert hat. Da will man an die Technik und nicht vor Kindern 
dauerverblödend denen Stoff vortunren und das Jahr für Jahr immer das 
selbe, das ist doch die selbstgewählte geistige Insolvenz.

Und selbst wenn: Aktuell nehmen sie alles, Hauptsache ein Studium 
absolviert. Für nachhilfeunterricht in den letzten zwei Wochen in den 
diesjährigen sommerferien braucht man nicht mal das.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Brühpolnische schrieb:
> Man kann auch Güllefahrer werden, das will auch keiner machen genauso
> wie man nicht Lehrer werden will wenn man klar in der Birne ist und ein
> MINT-Fach studiert hat. Da will man an die Technik und nicht vor Kindern
> dauerverblödend denen Stoff vortunren und das Jahr für Jahr immer das
> selbe, das ist doch die selbstgewählte geistige Insolvenz.

Danke für deine klaren Worte, ich kann jedem einzelnen nur zustimmen. 
Berufsschullehrer wäre so ungefähr der letzte Beruf, den ich mir als 
Ingenieur vorstellen kann.

von Freudiger Bob (Gast)


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Gut, dann geht für eure 2 Netto weiter malochen. Ganz so schlimm ist es 
mMn nicht, vor allem mit Familie. Pension und Aussicht auf A14 bzw. A15 
verbunden mit der Freizeit muss man erstmal als Ingenieur erreichen.

Ich hab einen IGM Dax30 Job und bekomme weniger Netto als mein A13 
Kollege bei der Berufsschule.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Freudiger Bob schrieb:
> Gut, dann geht für eure 2 Netto weiter malochen.

LOL, du hast keine Ahnung.

von Nur die Wahrheit (Gast)


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Freudiger Bob schrieb:
> Ich hab einen IGM Dax30 Job und bekomme weniger Netto als mein A13
> Kollege bei der Berufsschule.

Dann hast du dich aber verarschen lassen bei deiner Einstufung!

von R2D2 (Gast)


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Das Gehalt für die Arbeitszeit ist natürlich traurig... Aber momentan 
kannst du kaum wechseln. Wenn du fest im Sattel bist würde ich zumindest 
versuchen nicht in diesem Herbst wonanders in der Probezeit zu sein wenn 
es richtig scheppert. In Deutschland wird es danach sicher nie wieder so 
gut wie vorher, dann also schnell wechseln sobald das grossen Scheppern 
vorbei ist. Die letzten 10-15 Jahre hatten wir eher eine Art 
Sonderkonjunktur und wir werden sehr bald merken, dass diese sehr teuer 
erkauft war. Deutschland ist ein Scheinriese.

Senf D. schrieb:
> Fühle mich unterbezahlt schrieb:
>> Eingestiegen bin ich mit 38k, weil ich sonst nichts bekommen hätte,
>> außer was bei Dienstleistern, bei denen ich durch die ganze Republik
>> hätte touren müssen.
>> Scheiße, wenn man keine Alternativen hat...
>
> In fünf bis zehn Jahren sieht die Welt schon anders aus, dann wirst du
> über deinen Beitrag im Jahr 2020 lächeln, wenn du bis dahin zum
> Großverdiener aufgestiegen bist.

Die schreibst immer sehr viel blumiges Zeug, fast wie Kohl als er von 
den blühenden Landschaften geschwärmt hat. Allerdings finde ich wenig 
stichhaltige Argumente warum alles so toll wird.

Der Autor arbeitet zwar in NRW, allerdings ohne Tarifbindung. Niemand 
gibt ihm eine Garantie, dass er jemals bei einem vernünftigen Konzern 
unterkommt. Ich kenne einige dieser zerstörten Existenzen die es trotz 
sehr gutem Abschluss aus allerlei Gründen nicht geschafft haben dem zu 
entfliehen und seid Jahren mit Glück Ihre 1 - 1.5% Reallohn (2-3% 
nominal) mehr pro Jahr bekommen. Wenn man das 30 Jahre durchzieht ist 
man (wenn man bei 45k anfängt) dann bei ~70k (real). Damit ist man kein 
Grossverdiener sondern eine arme Sau die sich auch noch um ihre mikrige 
Rente ( ~ 1500 Euro Anwartschaft in der GRV über diese 30 Jahre, auch 
das wird noch gekürzt da die Deutsche GRV massiv unterfinanziert ist) 
Sorgen machen muss.

von Stefan S. (stefan_sch)


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mo schrieb:
> Moin,
>
> bin da bei meinem Vorredner... Um das einschätzen zu können, kommt es
> nur auf deine Tätigkeit / nicht auf deinen Abschluss an.
>
> Was als eine erste Einschätzung helfen kann sind die ERA-Tabellen von
> Metall & Elektro für dein Bundesland:
> 
https://www.igmetall.de/download/docs_MuE_ERA_Entgelte_Juni2018_78d3e1848939887f53dcf9506907870bb637c493.pdf
>
> Bei einem Unternehmen aus Süddeutschland ;-) startet der
> durchschnittliche Entwicklungsingenieur (also jemand der nicht "nur"
> Kabel nach Länge und Farbe sortiert, sondern am
> Produktentstehungsprozess mitwirkt) mit EG11, jährliche Steigerung eine
> EG Gruppe pro Jahr bis zur Ziel-EG. Für die meisten
> Entwicklungsingenieur-Stellen (Keine Führung, keine Expertenlaufbahn) in
> diesem Unternehmen Ziel-EG: 15.
>
> Wie die Einordnung in anderen (nicht süddeutschen) Bundesländern ist,
> kann ich dir nicht sagen.

Statt ständig von Süddeutschland zu schreiben, könntest du gleich BW 
schreiben.

Bayern liegt nämlich auch in Süddeutschland und dort gibt es kein EG 15. 
Man steigt in Bayern als Ingenieur auch nicht zwangsweise in EG 11 ein.

von Brühpolnische (Gast)


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R2D2 schrieb:
> Der Autor arbeitet zwar in NRW, allerdings ohne Tarifbindung. Niemand
> gibt ihm eine Garantie, dass er jemals bei einem vernünftigen Konzern
> unterkommt. Ich kenne einige dieser zerstörten Existenzen die es trotz
> sehr gutem Abschluss aus allerlei Gründen nicht geschafft haben dem zu
> entfliehen und seid Jahren mit Glück Ihre 1 - 1.5% Reallohn (2-3%
> nominal) mehr pro Jahr bekommen. Wenn man das 30 Jahre durchzieht ist
> man (wenn man bei 45k anfängt) dann bei ~70k (real). Damit ist man kein
> Grossverdiener sondern eine arme Sau die sich auch noch um ihre mikrige
> Rente ( ~ 1500 Euro Anwartschaft in der GRV über diese 30 Jahre, auch
> das wird noch gekürzt da die Deutsche GRV massiv unterfinanziert ist)
> Sorgen machen muss.

Du denkst wie ein Beamter, wo man seinen Posten nie wechselt. In der 
Wirtschaft ist das anders. Wenn die Bezahlung schlecht ist suche ich mir 
was Neues und zwar so schnell wie möglich, Zeit ist hier verschenktes 
Geld.

Mit jedem Wechsel gibts in der Regel auch mehr Geld und zwar deutlich. 
Wer nat. zum Einstieg in der Klitsche nie von dort wegwechselt wird auch 
nicht mehr verdienen, da passt dann dein Text von oben.

Das Einstiegsgehalt ist fast egal, man bleibt nicht lange und wechselt 
so schnell wie möglich und nicht entgegen der Meinung mind. 2 Jahre auf 
einem Posten vergammeln, weil das ja angeblich schlecht wäre für den 
Lebenslauf. Alles Bullshit. Im Gehaltsthread im Fachinformatikerforum 
hat es dutzende Leute die schon nach paar Monaten wieder wechselten bis 
sie mal einigermassen ihr Wunschgehalt hatten. Danach wurde gezielter 
nach interessanten Stellen gesucht um sich nen Expertenstatus aufzubauen 
und danach wieder gewechselt wo es mehr Geld und Chancen gibt. Da kommt 
man innerhalb weniger Jahre vom Mickriggehalt in die Gehaltsklasse von 
80k und mehr, je nach Posten mit/ohne Personalverantwortung, nat. nur in 
Grossunternehmen. Die haben nicht mal studiert und machen euch mit euren 
lächerlichen Dienstleister/ÖD-Gehältern alle nass. Die schaffen es 
früher oder später alle in einem Konzern mit entspr. Tarif. Da ist einer 
dabei der hat als FISI, also Admin zum Rechenzentrumsleiter geschafft 
oder nen Teilbereich davon leitet er weiss nimmer genau, der macht über 
120k€.

Wer als ET-Ing. es nicht auf die Kette bekommt nach mind. 5 Jahren ein 
solides Gehalt einzufahren sollte mal in sich gehen und überlegen was er 
dauernd falsch gemacht hat.

In den ÖD geht man nur wenn in gewisse Quotenkasten angehörig ist wie 
Frauen, Behinderte, die werden dort automatisch bevorzugt eingestellt.
Als Frau kann man dort ohne Probleme endlos Kinder in die Welt setzen 
ohne dass man rausgemobbt wird, Teilzeit auch ohne Probleme möglich, bei 
jeder Stelle steht dabei, dass Frauen und Behinderte bevorzugt werden 
also ideal für diese Leute, nur gibts halt kein Geld dort, man arbeitet 
sich auch nicht tot dort.

von Niko (Gast)


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Der Arbeitsmarkt ist jedenfalls stark eingebrochen für Ingenieure.
https://www.hays.de/personaldienstleistung-aktuell/fachkraefte-index-engineering

von Stefan S. (stefan_sch)


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Brühpolnische schrieb:
> R2D2 schrieb:
>> Der Autor arbeitet zwar in NRW, allerdings ohne Tarifbindung. Niemand
>> gibt ihm eine Garantie, dass er jemals bei .
>
> In den ÖD geht man nur wenn in gewisse Quotenkasten angehörig ist wie
> Frauen, Behinderte, die werden dort automatisch bevorzugt eingestellt.
> Als Frau kann man dort ohne Probleme endlos Kinder in die Welt setzen
> ohne dass man rausgemobbt wird, Teilzeit auch ohne Probleme möglich, bei
> jeder Stelle steht dabei, dass Frauen und Behinderte bevorzugt werden
> also ideal für diese Leute, nur gibts halt kein Geld dort, man arbeitet
> sich auch nicht tot dort.

Teilweise richtig.

Ich möchte aber der Aussage widersprechen, beim Staat gäbe es kein Geld.

Ab Besoldungsgruppe A13 bis A15 gibt es Geld. Zusammen mit der 71 % 
Pension Regel, der niedrigen Arbeitslast und der Jobsicherheit ist das 
schon lukrativ.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Brühpolnische schrieb:
> Wer als ET-Ing. es nicht auf die Kette bekommt nach mind. 5 Jahren ein
> solides Gehalt einzufahren sollte mal in sich gehen und überlegen was er
> dauernd falsch gemacht hat.

Vielleicht ist einem Geld einfach nicht so wichtig?
Mir persönlich ja schon, aber ich habe auch Leute in meinem 
Bekanntenkreis, die anders ticken. Unglücklich scheinen sie mir 
jedenfalls nicht zu sein. Für ein paar Brühpolnische beim Metzger reicht 
es wohl aus.

: Bearbeitet durch User
von Prof. Oak (Gast)


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Im ÖD arbeiten nur Lowperformer. Alles raus und Stellen sofort streichen

von Stefan S. (stefan_sch)


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Senf D. schrieb:
> Brühpolnische schrieb:
>> Wer als ET-Ing. es nicht auf die Kette bekommt nach mind. 5 Jahren ein
>> solides Gehalt einzufahren sollte mal in sich gehen und überlegen was er
>> dauernd falsch gemacht hat.
>
> Vielleicht ist einem Geld einfach nicht so wichtig?
> Mir persönlich ja schon, aber ich habe auch Leute in meinem
> Bekanntenkreis, die anders ticken. Unglücklich scheinen sie mir
> jedenfalls nicht zu sein. Für ein paar Brühpolnische beim Metzger reicht
> es wohl aus.

Geld ist ein Aspekt. Freizeit, interessante Tätigkeiten, gute Kollegen, 
usw. sind andere Kriterien, die zumindest mir wichtig sind.

Ich schaue bei neuen Jobs insbesondere auch darauf, dass der Arbeitsweg 
kurz ist und falls mehr als 15 km entfernt auch ein Parkplatz bzw. eine 
Tiefgarage vorhanden sind.

Arbeitsstelle muss auch passen. Dazu zählen für mich eine gute 
IT-Ausrüstung, eine Kantine und eine Klimaanlage.

Das alles habe ich aktuell im Konzern. Deshalb werde ich auch nicht 
wechseln.

von Ehemaliger aus dem ÖD (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Ab Besoldungsgruppe A13 bis A15 gibt es Geld. Zusammen mit der 71 %
> Pension Regel, der niedrigen Arbeitslast und der Jobsicherheit ist das
> schon lukrativ.

Warum wird hier im Forum der ÖD so unglaublich stark überbewertet?
1) Ja, als Ingenieur in den höheren Dienst zu kommen ist schwierig, aber 
nicht unmöglich.
2) Ein Ingenieur wird zu 90% keine typischen Ingenieurtätigkeiten 
durchführen.

Ingenieure arbeiten im höheren Dienst als Referenten.
Referentenlaufbahn startet bei A13 und endet bereits mit A14.
A15 sind Referatsleiter - diese Positionen sind schon verdammt schwierig 
zu bekommen:
Es gibt eine interne Warteliste (10-20 Jahre), welche aus Leuten 
besteht, die mehrere "Assessment Center" und Fortbildungen bestanden 
haben und der Andrang ist verdammt groß.
Da der ÖD nicht unabhängig arbeitet, müssen (!) mit aller Kraft 
politische Quoten erfüllt werden: Frauen, Behinderte und Ausländer 
werden dem typischen weißen Ingenieur, wo immer es auch geht, bevorzugt 
(und es sei gesagt: Der Satz "bei gleicher fachlicher Eignung" ist nur 
eine juristische Absicherung, dieser trifft nahezu nie zu).
Und dennoch werden die meisten Führungsstellen extern vergeben und der 
Pool der Möglichkeiten zum Aufstieg verringert sich nochmals immens.
Behördenwechsel ist auch nicht so einfach.
Beamtengehorsamkeit sollte man auch nicht unterschätzen.
Du darfst nicht streiken, du musst dich ohne Widerworte versetzen lassen 
können und du hast kaum Einfluss auf deinen Arbeitsinhalt, Überstunden 
werden erwartet (und nicht entlohnt) und du bist der Willkür des Staates 
ausgesetzt (die angebliche temporäre Erhöhung der Arbeitszeit auf 41h 
ohne Besoldungsausgleich wurde immer noch nicht zurückgenommen) - dafür 
wirst du bis an dein Lebensende vom Staat versorgt und deine Besoldung 
darf niemals verringert werden.
Bedenkt auch, was für Leute dort arbeiten:
Zu 70-80% sitzen dort Leute, die eigentlich nichts draufhaben und mit 
dem Leben abgeschlossen haben.
Eines haben die alle gemeinsam - Beamtenmentalität und Kastendenken. Die 
restlichen % sind die wahren Stars.
Absolute Fachexperten, die man niemals im ÖD erwartet hätte und den 
Laden alleine am Laufen halten.
In der Wirtschaft wären diese Leute noch nicht einmal in der höchsten 
Tarifstufe, die bekämen die seltenen AT Stellen für Experten.
Leider sitzen diese nur auf A14 rum. Genauso wie die der Depp von der 
Dorf-FH, der den ganzen Tag nur in der Nase bohrt.
Ihr würdet euch wundern, was da für ein Missverhältnis vorliegt.
Unmengen an nutzlosen Dorf-FH, Bundes-HS und Militär-HS Absolventen 
gepaart mit promovierten Experten.
Leistung wird nicht honoriert, Strukturen können nicht aufgebrochen oder 
verändert werden.
Wer was kann, muss arbeiten und Überstunden leisten - auch im ÖD kann 
man sich totarbeiten.
Kontakte ins Ministerium oder in die Bundespolitik erleichtert das Leben 
sehr und auf einmal ist alles (inkl. Karriere) möglich.
Die Pension ist auch nicht so sicher, wie alles es meinen.
Grüne, SPD und Linke wollen entweder das Beamtentum komplett abschaffen, 
oder zumindest das Pensionsniveau an das Rentenniveau anpassen.
Wenn einmal die Sozial- und Rentenkassen zusammenbrechen, wird sich auch 
die Pension nicht halten können.
PKV ist auch nicht zu verachten.
Im günstigsten Tarif (gesund, jung, keine Vorerkankungen) + Zuhilfe vom 
Staat zahlt man 250-350€ pro Monat.
Mit dem Alter steigen diese Beträge stark und Kinder müssen zusätzlich 
in der PKV abgesichert werden.

Ich konnte mir das alles nicht antun. Ich war 3 Jahre im ÖD und bin dann 
doch in die Wirtschaft gewechselt, als ich mich für oder wider den 
Wechsel ins Beamtentum entscheiden musste.

von Stefan S. (stefan_sch)


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Ehemaliger aus dem ÖD schrieb:
> Stefan S. schrieb:
>> Ab Besoldungsgruppe A13 bis A15 gibt es Geld. Zusammen mit der 71 %
>> Pension Regel, der niedrigen Arbeitslast und der Jobsicherheit ist das
>> schon lukrativ.
>
> Warum wird hier im Forum der ÖD so unglaublich stark überbewertet?
> 1) Ja, als Ingenieur in den höheren Dienst zu kommen ist schwierig, aber
> nicht unmöglich.
> 2) Ein Ingenieur wird zu 90% keine typischen Ingenieurtätigkeiten
> durchführen.
>
> Ingenieure arbeiten im höheren Dienst als Referenten.
> Referentenlaufbahn startet bei A13 und endet bereits mit A14.
> A15 sind Referatsleiter - diese Positionen sind schon verdammt schwierig
> zu bekommen:
> Es gibt eine interne Warteliste (10-20 Jahre), welche aus Leuten

Nö. Als Patentprüfer kommst du ganz schnell in A15.

Und dafür reicht ein Ingenieur-Studium.

von Sachen gibt's (Gast)


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Ehemaliger aus dem ÖD schrieb:
> Warum wird hier im Forum der ÖD so unglaublich stark überbewertet?

Wird der nicht. Nur Trolle benutzen ihn als Bait.

Stefan S. schrieb:
> Als Patentprüfer kommst du ganz schnell in A15.

Ja jetzt geht es aber ab hier.
Und als Patentanwalt mit Partnerschaft kommst du ganz schnell in den 
200k€+ Bereich.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Sachen gibt's schrieb:
> Ehemaliger aus dem ÖD schrieb:
>> Warum wird hier im Forum der ÖD so unglaublich stark überbewertet?
>
> Wird der nicht. Nur Trolle benutzen ihn als Bait.

Korrekt. Wer darauf hereinfällt, ist naiv.

von Brühpolnische (Gast)


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Ich frage ich immer wie man mit dem mickrigen ÖD-Gehalt in einer 
Grossstadt über die Runden kommt. Irgendwo in der Pampa ist das 
vielleicht ne gute Alternative weil es da eh nix gibt und man hat dann 
nen sicheren Posten aber  in Städten wie in Stuttgart? Da war neulich ne 
Stelle vom Staatsschutz ausgeschrieben, kramt man in den Tabellen dann 
das Gehalt nach, fragt man sich ob das ein Scherz ist, wenn nebenan 
Bosch und Co sitzen wo ich das x-fache bekomme.

von F. B. (finanzberater)


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Brühpolnische schrieb:
> kramt man in den Tabellen dann
> das Gehalt nach, fragt man sich ob das ein Scherz ist, wenn nebenan
> Bosch und Co sitzen wo ich das x-fache bekomme.

Bald bekommst du Hartz IV.

Bosch-Betriebsratsvorsitzender: Die Situation war noch nie so ernst wie 
heute.

https://www.regio-tv.de/mediathek/video/stellenabbau-bei-bosch/

von Detlef (Gast)


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Brühpolnische schrieb:
> Ich frage ich immer wie man mit dem mickrigen ÖD-Gehalt in einer
> Grossstadt über die Runden kommt. Irgendwo in der Pampa ist das
> vielleicht ne gute Alternative weil es da eh nix gibt und man hat dann
> nen sicheren Posten aber  in Städten wie in Stuttgart? Da war neulich ne
> Stelle vom Staatsschutz ausgeschrieben, kramt man in den Tabellen dann
> das Gehalt nach, fragt man sich ob das ein Scherz ist, wenn nebenan
> Bosch und Co sitzen wo ich das x-fache bekomme.

Absolut, gab auch schon Dokus über Polizisten in München die dann noch 
fleißigst nebenbei Arbeiten müssen um sich überhaupt irgendetwas leisten 
zu können.
Ich finde auch das man die Sicherheit des Arbeitsplatzes nicht 
überbewerten sollte.
Am Ende einfach das Gehalt... Wer studiert bitte und nimmt dann einen 
Job für 2,5k netto an (mit mehr oder weniger ausgeschlossenen 
Aufstiegsmöglichkeiten) obwohl er in der Industrie auch gut und gern 
3,5k netto verdienen kann. Das ist doch hirnrissig.

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