Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HK VC2400 Endstufe- "Knistern"auf einem Kanal


von Musizian (Gast)


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Moin Leutz,

ich habe nie neulich eine schlne Alte HK VC2400 (Ala Yorkville 3400) 
gekauft, leider wie immer defekt angekommen obwohl als funktionsfähig 
angegeben.

Hier direkt ein paar Schaltpläne:

https://usermanual.wiki/Yorkville/3400UsersManual.2063198863/view

Das beste ist, dass ich mit dieser im Ausland unterwegs bin und mir 
leider kein "besseres Werkzeug" zu verfügung steht. Lediglich ein Tek 
Analogosci, Fluke 117 und eine china- YOUYE Lötstation anstatt der guten 
JBC.

Fehler war folgender: Beim Musikhören konnte man in einem Kanal (HK PRO 
12 Lautsprecher) ein knistern hören, unabhöngig von der lautstärke war 
dieses umgefähr gleich.

Darauf habe ich das Gerät auseinandergenommen und etwas herumgemessen. 
Defekt ist 100%ig eine Endstufenplatine (M1002A).

Der serviceanleitung habe ich mal nicht gefolgt, da ich das schöne Ding 
nicht mit so einem Schrottlötkolben quälen will.

Nach ein paar einfachen Dioden- Widerstands- und Transistortests habe 
ich ein paar Zenerdioden ergab sich, dass ein paar BC550er, paar 
Zenerdioden und paar Woderstände defekt waren. Zusätzlich ein 
Leistungswiderstand und vier der TO3 Leistungstransistoren. Diese habe 
ich alle getauscht und es hat ein bisschen geholfen aber nicht viel.

Jetzt ist bei leiser Lautstärke kein Knistern zu hören, aber ab ca. 1/3 
der Lautstärke hört man das knistern mehr mit zunehmender Lautstärke.

Habe mal den Ausgang unter Last (mit dem o.g. Lautsprecher) gemessen. 
Eingespeist wurde ein Sinus mit dem Handy mittels online tone generator 
(was besseres steht mir derzeit leider nicht zu verfügung), Frequenz 
500HZ. Der Sinus am Oszi sag ganz okay aus, nicht verformt oder 
verzerrt, allerdings waren an den "Nullpunkten" leichte "Zipfen" zu 
sehen. Kann morgen mal ein  Bild ein. Dieses verändert sich im 
Zeitverlauf bei gleicher Lautstärke nicht.

Habe dann etwas mehr gemessen aber alle Bauteile scheinen in Ordnung- 
nur kann ich die Kondensatoren nicht messen und hier liegt meine 
Vermutung. Eine Kapazitätsmessung ergab einen Tolleranzbereich von ca. 
20%, ich denke das ist akzeptabel. ESR nicht messbar.

Ich würde nun auf einen der fetten Glättungselkos tippen, vielleicht hat 
dieser etwas von der kurzgeschlossenen "Transistorkaskade" abbekommen?

Ein mechanisches Problem ist es nicht, habe überall mit einem Stabilo 
herumgepiekst und das hat nichts gebracht.

Was würdet Ihr nun machen?

Ich will das Ding jetzt auch nicht zu kompliziert machen, da ich hier 
"im Feld" außer den genannten Messgeräten und ein paar gut gefüllte 
Elektronikläden nix. Und eine Reparatur im Fachgeschgeschäft will ich 
nicht unternehmen, wäre mir bissl zu teuer.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Musizian schrieb:
> Was würdet Ihr nun machen?

Ruhestrom einstellen.
Dummerweise konnte ich in dem verlinkten Schaltplan kein dafür 
zuständiges Poti entdecken.

von Musizian (Gast)


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Da gibts durchaus ein Poti, bez. "RT1"

Logischerweise macht das sinn, denn meine ausgetauschten Wderstände 
haben bestimmt auch nicht genau den gleichen wert wie die alten.

Geht das denn so nach dem Prinzip "herumdrehen" bis das Oszi einen 
schönen Sinus anzeigt?

von Musizian (Gast)


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Die defekten Widerstände waren übrigens in der Nähe des Potis...

von Karl B. (gustav)


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Musizian schrieb:
> Geht das denn so nach dem Prinzip "herumdrehen" bis das Oszi einen
> schönen Sinus anzeigt?

Hi,
Zitat:
Seite 19 ff.
"...If  the  board  looks  OK  after  variacing  up  to  120vac  then 
slowly  turn  up  the  bias  (RT1
trimpot) to obtain 3 to 5 millivolts of bias voltage on test points 8 
and 9..."
/Zitat
Beim "wilden Herumdrehen" kann es passieren, dass der Verstärker 
irgendwann schwingt und dadurch zu viel Strom zieht -> kaputtgeht.

Auch die empfohlenen Messstrippen verwenden.
Steht alles im Manual drin.

ciao
gustav

von MaWin (Gast)


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Knistern: Kontaktproblem: Zunächst Lautsprecherrelais, dann 
Lautsprecherwahlschalter, dann Eingangswahlschalter, dann Potis, dann 
alle Lötstellen nachlöten (kalte Lötstelle) und zu guter Letzt können 
auteile intern einen Wackelkontakt haben (Bonddraht abgerissen, 
Schoopierung marode).

von Musizian (Gast)


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Blöderweise gibt es da am Ausgang keine Relais...

Also quasi den Poti drehen bis mein Fluke an TP 9 und 8 Drei bis Fünf 
Milivolt anzeigt? Richtig?

Und das ohne Last also ohne Laufender Musik oder ähnlich?

von Musizian (Gast)


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Sodele habe nun nochmal eine Messung gemacht.

Am Eingang ein 1kHz Sinus vom Handy, im Oszibild der Ausgang quasi 
direkt am 4Ohm Lautsprecher als Last.

Habe auch etwas am Poti gedreht allerdings ändert das nicht viel, der 
ganze Sinus verformt sich nur ein wenig.

An TP8 und TP9 habe ich allerdings keine Spannung gemessen, ich hoffe es 
war kein Messfehler?

Einen mechanischen Kontakt vermute ich nicht, habe wie gesagt alle 
Bauteile gut mit einem Stift "durchgeklopft" und das hat Komplett nix 
gebracht.

Wäre ich zu Hause könnte ich sofort die meisten Bauteile tauschen und 
nachlöten, hier ist das aber schlecht machbar...

Noch jemand eine Idee was zu machen wäre? Vielleicht der jute alte Föhn?

von Musizian (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bild wie immer vergessen

von Musizian (Gast)


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Naja dann befolge ich mal der quick service Anleitung, vielleicht 
klappts dann....

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Musizian
>
> Also quasi den Poti drehen bis mein Fluke an TP 9 und 8 Drei bis Fünf
> Milivolt anzeigt? Richtig?

Ja.
>
> Und das ohne Last also ohne Laufender Musik oder ähnlich?

Ja.

Und beim Warmlaufen korrigieren.

mfg

von Musizian (Gast)


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Habe jetzt dem service- manual (Also die Transistoren auslöten usw.) 
befolgt und es waren zwei weitere BC5xx defekt.

Auf den Endstufenboards sollten jetzt also far keine weiteren defekten 
Bauteile sein.

Problem (Also die "zapfen" am Sinus) besteht allerdings weiterhin, und 
zwar unter Last. Drehen des Potis bewirkt dieses mal komplett garnix.

Jetzt stehe  ich wieder auf dem Schlauch...

von Musizian (Gast)


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Und die Endstufenplatine war übrigens "in der Luft", d.h. die Schrauben 
der Kühlkörper waren nicht an das Gehäuse verbunden und somit nicht 
geerdet. vielleicht war dies der Grund?
Muss das später mal ausprobieren.

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