Nach dem ich die Deutsche Sprache halbwegs gut beherrsche und Englisch (auch britisches Englisch) eher Alltag für mich ist, habe ich mich entschlossen die letzten Minuten Freizeit, die ich am Tag noch habe, zum Lernen einer neuen Sprache zu nutzen. Dumm wie ich bin, habe ich natürlich neben bisschen chinesisch und russisch auch wieder eine sehr schwierige Sprache ausgesucht: Français Neben allen oben genannten Sprachen fehlen mir bei Französisch die connections und der Einfluss meiner Umwelt, um hier "Fuß zu fassen". Also ist das für mich ein Sprung ins kalte Wasser. Youtube war immer das beste, um geringfügiges Wissen in brauchbare Sprachkenntnisse zu wandeln. Da ich nur rund 5 Wörter Französisch kenne (aber nicht mal aussprechen kann), brauche ich einen Anfangspunkt. Was könnt Ihr mir vorschlagen? Teure Abos in irgendwelchen Online-Kursen möchte ich vermeiden. Täglich habe ich zw. 30-60 min. Zeit dafür.
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Da kann man vermtlich keinen allgemein gültigen Ratschlag geben. Es gibt Leute, die wollen zuerst die Grammatik kennen und verstehen und lernen dann bewusst mit Lektionen aus Büchern/Kursen (logisches, systematisches Vorgehen) Ich persönlich lerne Grammatik bewusst nur dann, wenn es nicht anders geht. Bei Russisch war das so. Den überwiegenden Teil mache ich mit zuhören, einzelne Wörter nachschlagen, Musik hören und Texte übersetzen. Dabei hilft mir mein offenbar sehr gutes Gedächtnis. Mit der Zeit stellt sich dann ein Sprachgefühl so ein, dass ich kaum mehr in ein (Grammatik-)Buch schauen muss. Französisch ist jetzt nicht soo schwierig. Der grosse Unterschied zwischen geschriebenem und gesprochenem Wort ist aber schon nicht ganz ohne. Für den Beginn sind mir die Liedtexte am liebsten. Es gibt aus Frankreich und Kanada (Quebec) sehr viele Chansons und Popsongs mit längeren und nicht nur banalen Texten.
Bei den Frauen kommt Französisch und Spanisch gut an.
Corona V. schrieb: > Bei den Frauen kommt Französisch und Spanisch gut an. Ja was meinst du, warum ich mir überhaupt die Zeit dafür nehme! BTW wieso dislikes? Ist Bildung nicht was positives? Mir persönlich ist es immer leichter gefallen, erst einfache Wörter und Sätze zu lernen, und diese dann mit Grammatik zu verbessern. Natürlich ist das kontaproduktiv, da ich es so gesehen erst "falsch" lerne und dann korrigiere. Ist halt nie leicht. Christoph Z. schrieb: > nicht nur banalen Texten Jaa, Musik ist auch ein großer Faktor, wieso ich da mehr lernen will. Ein Lied kommt sehr gut da drüben an, ist aber SEHR SEHR abstrakt und keinesfalls für jedermann: https://www.youtube.com/watch?v=w3hJvFO46G4 Die Szene bei den Toiletten ist ganz lustig. Zumindest mit übersetztem Text. Aber auch die Möglichkeiten was Entertainment und Bildung angeht ist ein sehr großer Faktor für mich, wieso ich die Sprachen beherrschen möchte. Und Evtl. möchte ich bald auch eher in den sehr Süd-westlichen Teil Deutschlands ziehen. Kann dann wohl wirklich nie schaden, auch etwas Französisch zu können.
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Christoph Z. schrieb: > Französisch ist jetzt nicht soo schwierig. Der grosse Unterschied > zwischen geschriebenem und gesprochenem Wort ist aber schon nicht ganz > ohne. In eine Richtung gehts recht gut: Die Aussprache aus der Schriftform abzuleiten ist meist nicht schwer. An der anderen Richtung verzweifeln mitunter auch die Franzosen.
> Ein Lied kommt sehr gut da drüben an, ist aber SEHR SEHR abstrakt und > keinesfalls für jedermann schon etwas heftig. Der Text ist aber doch tiefgründiger als ich erwartet hatte. Nicht so ganz meine Musik. Üblicherweise beginne ich mit Liedern, wo der Text schön klar gesungen wird. Rap, Rock und so spare ich mir für später auf. Ein paar Beispiele doch sehr viel sanfterer Klänge (aber mit sehr gut verständlichem Text) ZAZ: https://www.youtube.com/watch?v=hxn-V2Yxg5c Alle Lyrics im Netz haben einen Fehler. Am Schluss heisst es „un monde frère“, nicht „un monde fort“ Marc Dupré (Quebec): https://www.youtube.com/watch?v=svjX96pV0mY trauriges Thema... Isabelle Boulay (Quebec): https://www.youtube.com/watch?v=4PJaz1_VKp0 Annie Blanchard (Quebec): https://www.youtube.com/watch?v=LswFVlAQPxM da hab ich gleich noch was über Geschichte gelernt (Verschleppung der Acadier) übrigens, Youtube entscheidet bei dieser Musik immer, dass ich ganz sicher eine Frau bin und blendet Werbung für Kosmetika und BHs ein - beides auf Frabzösisch :-P
Christoph Z. schrieb: > Es gibt aus Frankreich und Kanada (Quebec) sehr viele Chansons und > Popsongs mit längeren und nicht nur banalen Texten. Jaques Brel vergessen? A. K. schrieb: > Christoph Z. schrieb: >> Französisch ist jetzt nicht soo schwierig. Der grosse Unterschied >> zwischen geschriebenem und gesprochenem Wort ist aber schon nicht ganz >> ohne. > > In eine Richtung gehts recht gut: Die Aussprache aus der Schriftform > abzuleiten ist meist nicht schwer. An der anderen Richtung verzweifeln > mitunter auch die Franzosen. Das ist im Englischen in beiden Richtungen nervtötend. Im Deutschen nur manchmal ...
Für mich ist Fremdsprachen lernen Zeitverschwendung. Erfolge erziele ich damit indem ich Zeit spare.
@TO: Darf man fragen, welches deine Muttersprache ist, bzw. in welcher Sprachregion du aufgewachsen bist? Ich kann zwar kein Französich, hatte aber Latein und Spanisch bis zum Abi mit "sehr gut", würde es daher nicht als besonders schwer einschätzen. Frauchen tut sich mit Polnisch schwer, obwohl sie Russisch kann, aber es ist alles noch viel unregelmäßiger. Ich würde gerne Esperanto lernen, weil das eine internationale Sprache*) ist und man damit überall voran kommt. *) auch die Sprache des Amateurfunks
Marek N. schrieb: > Ich würde gerne Esperanto lernen, weil das eine internationale Sprache*) > ist und man damit überall voran kommt. Ich würde auch gerne Esperanto lernen, aber von "überall vorankommen" gibt's da ja keine Spur. Zumindest in der freien Wildbahn ist mir das erst einmal untergekommen: in Form eines Museums. Sehr schade wie ich finde.
Marek N. schrieb: > Ich würde gerne Esperanto lernen, weil das eine internationale Sprache*) > ist und man damit überall voran kommt. Max 10 Millionen Sprecher weltweit. Das ist immerhin besser als baskisch. Von Deinem Latein und Spanisch dürftest Du global gesehen deutlich mehr haben.
Beitrag #6352845 wurde vom Autor gelöscht.
Marek N. schrieb: > Ich würde gerne Esperanto lernen, weil das eine internationale Sprache*) > ist und man damit überall voran kommt. Auf dem Papier! In der Realität keine Sekunde, da ist Englisch die Weltsprache!
Ich wuerde einen Kurs machen. Gibt es mittlerweile auch Online. Massgeschneidert auf den Poster. Einfach mal bei einer Sprachgruppe reinschauen. Dort bieten sich sehr oft Lehrpersonen fuer Onlineschulung an. Den erste Anschub mit den Zusammenhaengen, Grammatik, und so, kann man sich nicht selbstaendig erarbeiten.
IncreasingVoltage .. schrieb: > Youtube-Video "CADILLAC - ORIGINUL - GAME OVER" Bist du der Typ aus dem Thumbnail? ;D SCNR
Helwein V. schrieb: > Für mich ist Fremdsprachen lernen Zeitverschwendung. Erfolge erziele ich > damit indem ich Zeit spare. Du solltest erst mal Deutsch lernen, speziell die richtige Zeichensetzung bei Nebensätzen... Ansonsten ist es Geschwätz.
IncreasingVoltage .. schrieb: > Und Evtl. möchte ich bald auch eher in den sehr Süd-westlichen Teil > Deutschlands ziehen. Dann wäre vielleicht auch Schweizerisch interessant? https://www.youtube.com/watch?v=5Q7yQkeqyGg
Falk B. schrieb: > Auf dem Papier! In der Realität keine Sekunde, da ist Englisch die > Weltsprache! Pero no en América Latina! Da wirst Du verhungern. Ich hatte in Brasilien Glück, da war eine Mitarbeiterin die in den USA studiert hatte. Und in Argentinien war ein ehemaliger Austausch-Doktorant der PTB mein Begleiter. Der Sprach besser Deutsch als Englisch. Selbst in Madrid hast Du 200 m Abseits von der Puerta del Sol schon verdammt viele ??? im Gesicht. Ich war in einem Media Markt. Katastrophe.
Holger D. schrieb: > Pero no en América Latina! Das stimmt zwar, aber mit Englisch hast du noch deutlich bessere Chancen als mit der Totgeburt Esperanto (und darum ging es in dem Vergleich). Aber ja, in Süd- und Mittelamerika schadet es nicht neben Englisch ein paar Brocken Spanisch drauf zu haben. Als Tourist (Backpacker) deckst du mit Englisch und Spanisch schon einen Großteil der Welt ab und diese Sprachen sind vergleichsweise einfach zu lernen. Da musst du schon ein ziemlicher Abenteurer sein damit der "Invest" in eine speziellere, für uns ungewohnte Sprache "lohnt".
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Le X. schrieb: > Als Tourist (Backpacker) deckst du mit Englisch und Spanisch schon einen > Großteil der Welt ab und diese Sprachen sind vergleichsweise einfach zu > lernen. ACK. Um Englisch kommt man als gebildeter Europäer ja ohnehin kaum herum (gar, wenn man in einem Elektronikforum schreibt). Und Spanisch ist eine vergleichsweise einfache Sprache, die einem in einem sehr großen Teil der Welt weiterhilft. Frankreich ist zwar näher, aber trotzdem würde ich eher meine Spanischkenntnisse vertiefen, als in Französisch einzusteigen. Ich habe mir vor langer Zeit mal einen Spanischkurs auf 4 CD + Begleitbuch gekauft. Damit habe ich zumindest genug gelernt, um durch Chile und Argentinien zu kommen. Ansonsten hilft es, wenn man TV in der Fremdsprache schaut (Nachrichten, weil die da deutlich sprechen). Und wenn es mehr um Schriftsprache und Grammatik geht, dann Belletristik lesen. Gern auch Bücher, die man schon kennt. Oder Zeitungen.
Hallo IncreasingVoltage, IncreasingVoltage .. schrieb: > Neben allen oben genannten Sprachen fehlen mir bei Französisch die > connections und der Einfluss meiner Umwelt, um hier "Fuß zu fassen". > Also ist das für mich ein Sprung ins kalte Wasser. welche Vorkenntnisse hast Du in anderen romanischen Sprachen? Lateinisch? Spanisch? Wer sein Grammatikverständnis mit Latein geschliffen hat, hat auch mit Französisch keine Probleme. Wortstämme kannst Du in anderen romanischen Sprachen suchen, manchmal hilft auch Englisch (keine romanische Sprache). IncreasingVoltage .. schrieb: > Was könnt Ihr mir vorschlagen? Teure Abos in irgendwelchen Online-Kursen > möchte ich vermeiden. Klett; "Etudes Françaises - Cours Intensif" Band 1+2 + die beiden Grammatikbände dazu Die Grammatikbände sind dünn, aber wirklich gehaltvoll. Zum Schmökern: Langenscheidt, Grundwortschatz Französisch - Alles nach Themen geordnet und mit Beispielsätzen Mein Prunkstück (kostenlos, 5kg) Les trois suisses - französisches Äquivalent zu Otto- und Quelleversand. Katalog wird nicht mehr gedruckt. Bestes Bildwörterbuch mit allen Spezialbegriffen im Haushalt. Praktisches Training mit französischen Radiostationen über Satellit oder Internet Anfänger: Station "France Info" (langsame Sprechweise, verständlich, Standardnachrichtenwortschatz) Fortgeschritten: "Fun Radio" - Radiostation mit Zielpublikum Jugendliche, hatte früher neben Musik auch sprachbasierte Sendungen wie z.B. la confession (Online-Beichte über Radio), schnelle Sprechweise, anfangs kaum zu verstehen, tiefer Einstieg auch in's Vulgärfranzösisch Experte: "Rire et chansons" (Lachen und Lieder) - Witze und Sendungen mit Akzentfranzösisch, Witze werden sehr oft auch von mir nicht verstanden - halt der Test ob Du es wirklich kannst. Ab und zu höre ich gerne auch "Sud Radio" - "Was geht ab im Süden!" Auch auf Youtube vertreten mit interessanten Interviews z.B. Professor Raoult aus Marseille (behandelt Corona erfolgreich mit Hydroxichlorocin und Azitromycin und wird dafür von der Presse und Industrie gerne diskreditiert) Ansonsten: Youtube-Videos auf Französisch zu Themen, die mich interessieren, z.B. Infotainment-Kram wie "Drogenkrieg in Marseille" - macht Spaß, aber auch die Arte-Dokus auf Französisch. Internetseiten: Lese gerne varmatin.com, (Départment Var, Südfrankreich) gibt mir das gewisses Urlaubsgefühl. Zeitungen lesen! Darf auch eine Kleinanzeigenzeitung im Internet sein. Such Dir einen Franzosen/eine Französin, der/die deutsch lernen will. Der sollte mit Dir die Bücher durcharbeiten. Im Gegensatz unterhältst Du Dich auf deutsch. Viel Erfolg und berichte mal, was dabei herausgekommen ist - Russisch, Chinesisch und Französisch gleichzeitig zu lernen würde mich überfordern.
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Peter M. schrieb: > aber auch die Arte-Dokus auf Französisch. nicht zu vergessen "28 minutes"! Talkshow geht auch unterhaltsam...
Axel S. schrieb: > Frankreich ist zwar näher, aber trotzdem würde ich eher meine > Spanischkenntnisse vertiefen, als in Französisch einzusteigen. Kann ich bestätigen. In Süd-D (wohin soll's denn gehen?) braucht man öfter Schweizerdeutsch, was hier auch gesprochen und verstanden wird in Freiburg. Sonst kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen, ich spreche ja Französisch als Muttersprache und musste mir Englisch (vgl. einfach) und Deutsch (vgl. schwer) erst aneignen. Andererseits, nutz die Corona-Zeit, alles was das Hirn beschäftigt ist gut!
Serge W. schrieb: >> Frankreich ist zwar näher, aber trotzdem würde ich eher meine >> Spanischkenntnisse vertiefen, als in Französisch einzusteigen. > > Kann ich bestätigen. In Süd-D (wohin soll's denn gehen?) braucht man > öfter Schweizerdeutsch, was hier auch gesprochen und verstanden wird in > Freiburg. Man braucht kein Schweizerdeutsch, wenn man nicht in der Deutschschweiz leben will. Erst recht muss man es nicht sprechen können - die Meinungen gehen auseinander, ob die Schweizer das goutieren, oder sich verarscht fühlen. Allerdings tun sich Muttersprachler mit Dialekten der eigenen Sprache deutlich leichter, als jemand, für den es ein Dialekt in der Fremdsprache ist. Da wird sich ein Franzose, der später Deutsch lernte, mit einer sanften Form von Schweizer Mundart schwerer tun, als jemand mit Hochdeutsch als Muttersprache. Die paar Deutschen im Südwesten, die nur Allemannisch können, aber kein Hochdeutsch, sterben allmählich weg. Persönlich kenne ich nur einen, einen alten Bauern im Freiburger Raum. Seine Tochter kann man dabei erleben, wie sie ohne Pause von starker über schwache Mundart zu Hochdeutsch wechselt, je nachdem wen sie grad ansieht.
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A. K. schrieb: > Man braucht kein Schweizerdeutsch, wenn man nicht in der > Deutschschweiz leben will. Erst recht muss man es nicht sprechen können > - die Meinungen gehen auseinander, ob die Schweizer das goutieren, oder > sich verarscht fühlen. > > Allerdings tun sich Muttersprachler mit Dialekten der eigenen Sprache > deutlich leichter, als jemand, für den es ein Dialekt in der > Fremdsprache ist. Da wird sich ein Franzose, der später Deutsch lernte, > mit einer sanften Form von Schweizer Mundart schwerer tun, als jemand > mit Hochdeutsch als Muttersprache. Ja, das stimmt. Man muss es nicht sprechen, aber hilfreich zu verstehen. Deutsche Dialekte sind für Nicht-Muttersprachler kaum nachvollziehbar, war mal in Bayern bei ner Firma, da hab ich garnichts verstanden. Nicht München, sondern Provinz. Ich mache auch heute noch Fehler in Deutsch, Da ist Englisch wirklich leichter zu lernen. Spanisch und Italienisch kann man als Franzose per "default" ein wenig, weil sie verwandt sind.
IncreasingVoltage .. schrieb: > Dumm wie ich bin, habe ich natürlich neben bisschen chinesisch und > russisch auch wieder eine sehr schwierige Sprache ausgesucht: Français Kann ich zwar nicht, ist aber nicht übermäßig schwer. Als romanische Sprache der näheren Umgebung hat man viele Vokabeln schonmal gehört oder kann ableiten. > Youtube war immer das beste, um geringfügiges Wissen in brauchbare > Sprachkenntnisse zu wandeln. Wichtig wäre, dass du dir darüber klar wirst, was du unbedingt können willst. Ist Lesen/Schreiben wichtig, oder geht es dir hauptsächlich um das gesprochene Französisch? Mir wurde (von Schweden aus der Schule) berichtet, dass Schuldeutsch die Hölle ist, wo viele Jahre einfach nur Grammatik durchgeprügelt wird - und in der Realität (die Klassenfahrt am Gymnasiumsende) zeigt sich, dass es notwendig ist und funktioniert. Das Schulfranzösisch wurde mir anders beschrieben: Dort liegt der Fokus nicht auf der Grammatik, sondern Konversation - Hörverstehen und Sprechen. Und wenn sie dann zur Klassenfahrt in Paris sind, verstehen sie alle nix, weil das alles viel zu schnell und viel zu undeutlich gesprochen wird. Und dann gibt's sicherlich noch Unterschiede zwischen dem französischen Französisch und dem, was in Kanada oder Teilen Afrikas gesprochen wird. Orientiere dich also bevorzugt nach dem, was für dich relevant ist. > Da ich nur rund 5 Wörter Französisch kenne (aber nicht mal aussprechen > kann), brauche ich einen Anfangspunkt. Französisch hat den großen Vorteil, dass es eine große Sprache ist - das heißt, dass die Einheimischen eher schlecht Englisch können und daher alle Ressourcen, die man so braucht, auf Französisch vorliegen. Das heißt Youtube, das heißt Harry Potter (oder wonach dir der Sinn steht), das heißt Duolingo - gibt es alles auf und für Französisch. > Was könnt Ihr mir vorschlagen? Teure Abos in irgendwelchen > Online-Kursen möchte ich vermeiden. Ich empfehle dir Duolingo. Nicht als alleinige Ressource, aber als erstaunlich gute Methode, dein Vokabular aufzubauen. Faustregel von Leuten, die Erfahrung mit Sprachen haben, sind ungefähr wie folgt: 1. Fange mit einer Grundlage an, auch wenn sie nicht besonders gut ist. Grund: Unterschiedliche Lehrbücher und Kurse fokussieren auf unterschiedliche Dinge und erklären unterschiedlich. Wenn du dich durch ein Buch durchgebissen hast, dann solltest du genug Wissen haben, um selbständig weitere Ressourcen auswählen zu können. 2. Verben sind erstmal wichtiger als Substantive, weil universeller verwendbar. Im Zweifelsfall kann man immer mit "das Ding, was man für X benutzt" oder "das, womit man fährt" umschreiben. 3. Beiße dich durch ein Buch durch. Bevorzugt eines, wo du den Inhalt größtenteils kennst (z.B. oben genanntes Harry Potter). Die erste Seite wird schwierig und das Wörterbuch dein bester Freund, aber bei Seite 200 kennst du genug Grundvokabeln, um den Zusammenhang zu verstehen. Dabei nicht alle Wörter nachschlagen, sondern nur so viel, dass du inhaltlich hinterherkommst. 4. Youtube, Filme, was auch immer. Im Prinzip das gleiche wie mit dem Buch, nur für das Hörverstehen. Untertitel sind zu empfehlen, aber nur auf Französisch. Und es schadet auch nicht, einfach nur die Untertitel anzuschauen und erstmal nur zu versuchen, die geschriebenen Wörter rauszuhören. 5. Meine persönliche Erfahrung ist, dass es unglaublich schwierig ist, einen gesprochenen Satz akustisch in seine Wörter zu zerlegen (zumindest bei mir war das so, dass ich die erste Zeit nur kurze Sätze verstanden habe, weil irgendwann das Hirn hinterhergekommen ist). Das einzige, was dabei hilft, ist "mehr Input". Stichwort "comprehensible input" - lernen tust du nur, wenn du (a) fremdsprachliche Eingaben bekommst und (b) diese auch halbwegs verstehst. Beim Fernsehen sind das die Bilder, in der Realität die Situation, wenn z.B: jemand auf etwas zeigt und dir das Wort dazu sagt. > Täglich habe ich zw. 30-60 min. Zeit dafür. Das ist eine gute Grundlage. Viel Erfolg!
S. R. schrieb: > Dabei nicht alle Wörter nachschlagen, sondern nur so viel, dass du > inhaltlich hinterherkommst. Den Fehler habe ich früher gemacht: ein schweres Buch mit altmodischer Sprache angefangen und JEDE mir unbekannte Vokabel nachgeschlagen. Und nach 5 Seiten aufgehört. Sinnvoller ist es, mit sprachlich und inhaltlich einfachen Büchern zu beginnen. Können auch Kinderbücher sein. Das Lesen sollte schon einigermaßen flüssig gehen, gelegentlich eine Vokabel nachschlagen. Und sich dann zu ambitionierten Werken vorarbeiten. Weit verbreiteter Irrtum: andere Schrift = schwere Sprache. Beim Grichisch lernt man 1x das Alphabet und gut. Beim Persisch ähnlich: die perso-arabische Schrift lernt man in 2-3 Tagen, Farsi (Persisch) ist als indioeuropäische Sprache dem Deutschen sehr verwandt. Grammatik sehr simpel und logisch. Arabisch (fast gleiche Schrift) ist schon ziemlich schwierig, vor allem die Aussprache und die vielen regionalen Dialekte. Und Chinesisch? Ist eine Lautsprache, d.h. derselbe Laut steigend, fallend oder gleichbleibend ausgesprochen hat völlig verschiedene Bedeutungen. Von den vielen Schriftzeichen mal ganz abgesehen. سلام، مهندس
Mohandes H. schrieb: > Und Chinesisch? Ist eine Lautsprache, d.h. derselbe Laut steigend, > fallend oder gleichbleibend ausgesprochen hat völlig verschiedene > Bedeutungen. Im Vergleich zu Viet ist das recht monoton ...
Mohandes H. schrieb: > Sinnvoller ist es, mit sprachlich und inhaltlich einfachen > Büchern zu beginnen. Können auch Kinderbücher sein. Von Kinderbüchern rate ich ab. Einerseits sind sie für Erwachsene inhaltlich komplett uninteressant und eher nutzlos, andererseits sind sie für eine Zielgruppe gedacht, die die Sprache schon kann und das Lesen erlernen soll. Ersteres ist schlecht für die Motivation, letzteres genau die falsche Richtung. Dazu kommt, dass je nach Sprache (m.W. betrifft das die ganzen ostasiatischen Sprachen) Kinder ein anderes Vokabular benutzen als Erwachsene. Als Anfänger kennt man den Unterschied nicht oder kann ihn nicht einschätzen. Man sollte Japanisch auch nie mit Anime lernen.
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