Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 0-10V galvanisch getrennt Chip gesucht


von Achim F. (rkkmkn8a)


Lesenswert?

Ja, das Thema wurde schon x-mal hier diskutiert, aber das erscheibt mir 
alles veraltet.
Ich will einen 0-10V Ausgang mit einer kleinen Schaltung galvanisch 
trennen um damit eine Heizungspumpe anzusteuern. Dummerweise hat diese 
Heizungspumpe die Masse auf den Rohren gelegt, so das sich bei mehreren 
Pumpen eine Masseschleife bildet - daher die Trennung.

Was ich bisher gefunden habe begeistert mich alles nicht:
- TI ISO122
  aber der braucht insgesamt 4x Versorgungsspannung: +/- In/Out
- TI ISO224
  braucht 2x Versorgungsspannung, naja, aber gibt nur 0...4V aus, 
braucht also einen zusätzlichen OpAmp zum Verstärken auf 0-10V
- Sunyuan ISO1002
braucht nur 1x Versorgungsspannung und gibt 0-10V aus, aber ist nirgends 
erhältlich
- Analog Devices ADUM3190
soll grausam HF-Verseucht sein
- AMC1311
geht nur bis 2V, braucht also OpAmp

gibt es denn nicht einfach nur einen Chip der 0-10V galvanisch trennt?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Achim F. schrieb:
> gibt es denn nicht einfach nur einen Chip der 0-10V galvanisch trennt

Natürlich nicht, wo sollen denn die 10V auf Ausgangsseite herkommen ? 
Zudem sind die hochpräzisen Kisten nicht billig. Der ADUM ist billig, 
Störungen blockt ein Y1 Kondensator zwischen Eingangsmasse und 
Ausgangsmasse.

Für eine Pumpe ist allerdings erstens die Genauigkeit ziemlich wurscht 
und oft hat die Pumpe einen pull up, kann also durch ein simples Poti 
nach Masse ohne extra Stromversorgung gesteuert werden, und ist unter 1V 
schlicht aus.

Dann reicht ein billiger IL300 mit geeignetem Ansteuer-OpAmp auf 
Senderseite.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Achim F. schrieb:
> - Analog Devices ADUM3190
> soll grausam HF-Verseucht sein

Bis zu welchen Frequenzen sollen deine Isolatoren denn arbeiten. Gegen 
HF hilft sonst ein gewöhnlicher TP.

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

Was soll denn übertragen werden. Nur ein 10V-Impulstelegramm, oder was 
Analoges?
Wenn es nur um Digitales geht, und das nicht zu schnell, sollte doch 
eine simple Optokopplerschaltung für diesen ZWeck reichen.

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Das wäre mal ein Fall für RS-485 ohne GND ;) Im Ernst, 0 bis 10 Volt 
müssen ja irgendwo erzeugt werden. Das kostet einen Haufen Bauteile, 
egal, wo ich die erzeuge. Also erzeuge ich sie direkt an der Pumpe und 
übertrage nur digital. Die Trennung ist dann trivial oder sogar 
überflüssig, weil RS-485-Transceiver reichlich Gleichtaktunterdrückung 
können.

Für die Pumpen sollten 5 bis 6 Bit Auflösung reichen, das macht ein 
"DAC" aus Portpins und Wliderständen. Und wenn das Gerücht "Poti am 
Pumpeneingang" stimmt, braucht man keine einzige extra-Spannung.

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Steht die Pumpe denn schon fest, oder kannst du die noch wählen?
Sonst nimm eine, die von sich aus einen galvanisch getrennten 
Steuereingang mitbringt.
Oder eine, die am Steuereingang etwas Strom (KSQ) zur Verfügung stellt,
für die reicht dann Optokoppler+Kondensator. Erkennbar daran dass 
entweder offiziell was vom Poti-Betrieb in der Anleitung steht, oder 
"inoffiziell", wenn im Datenblatt Infos aufgeführt sind wie ">50kOhm => 
100%", "<10kOhm => Leistungsreduktion"..

Und von denen mit "Polarität Egal" 0-10V-Steuereingang eher die Finger 
lassen, außer der Eingang ist auch galvanisch getrennt...

Oder verrate uns einfach, welche Pumpe du hast/nehmen willst, am besten 
gleich mit angehängtem Datenblatt.

Denn

Achim F. schrieb:
> Ich will einen 0-10V Ausgang mit einer kleinen Schaltung galvanisch
> trennen

ist nicht was du willst.

Das hier ist was du willst:

Achim F. schrieb:
> Ich will [...] eine Heizungspumpe ansteuern

von Bauform B. (bauformb)


Lesenswert?

Εrnst B. schrieb:
> nimm eine
(...)
> die am Steuereingang etwas Strom (KSQ) zur Verfügung stellt,

Sowas ähnliches wäre ein 4 bis 20mA-Eingang. Ich dachte eigentlich, das 
wäre die gebräuchlichste Variante?

von Εrnst B. (ernst)


Lesenswert?

Bauform B. schrieb:
> Ich dachte eigentlich, das
> wäre die gebräuchlichste Variante?

Es gibt auch die 0…10V-Eingänge mit integrierter KSQ, z.B. 1mA. Da kann 
dann ein 10kOhm-Poti dran, und schon lässt sich das Gerät autark 
bedienen.
Statt Poti tut's dann auch ein Optokoppler, der wäre dann auch direkt 
mit PWM ansteuerbar, ggfs. mit Kondensator zum Glätten auf Geräteseite.

==> Keine DC/DC-Wandler nötig, keine ADuMs, keine OpApms, ....

Nachteil: Wenn das Gerät mit analoger 10V-Steuerspannung betrieben wird, 
muss diese auch als Senke arbeiten können.

von Achim F. (rkkmkn8a)


Lesenswert?

Das muss ich mir unbedingt anschauen, wenn die Welt so einfach ist... 
damit wäre die gesamte Schaltung in der Tat deutlich einfacher.
   Vielen Dank

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.