Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino stuerzt ab beim Einschalten v. Kuehlkompressor


von Mike (Gast)


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Ich will mit einem Arduino einen 300 W Kuehlkompressor steuern. Leider 
habe ich Spannungseinbrueche am Arduino wenn der Kompressor anlaeuft.
Teilweise loest es interrupt routinen von einem angehaengten Schalter 
aus (internal pullup und schalter gegen GND). Der Arduino haengt an 
einem LED Netzteil (25W 5V 5A, MeanWell, LPV-35-5). Am Kompressor ist 
ein sehr dicker Kondensator (10cm * 3cm Durchmesser) und ein 100Ohm, 
100uF Snubber.
Geschaltet wird ueber ein SSR crydom ED24D5R.

Angefuegt ist ein (leider schlechtes) Bild vom Oszi.
Rot: 1V/div Spannungsversorgung vom Arduino (ist das Rauschen normal?).
Gelb: 5A/div Strom am Kompressor (Stromzange an Zuleitung).

Kann mir jemand erklaeren, was da beim Einschalten passiert? Der 
Stromverlauf am Kompressor hat einige Spruenge - dort sind auch die 
Einbrueche der Spannung.

Ich hab auch mit einem 500 uF Elko am Netzteil-Ausgang probiert, leider 
ohne merklichen Unterschied.

von Wolfgang (Gast)


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Mike schrieb:
> Kann mir jemand erklaeren, was da beim Einschalten passiert?

Ohne deine Schaltung zu kennen?
Vergiss es.
Wie ist dein Interrupteingang gegen Impulsstörungen geschützt?
Wie sieht deine Versorgungsspannung des Arduino aus?
Auf welchem Weg gelangen die Störungen zu deinem Arduino?

Mike schrieb:
> Rot: 1V/div Spannungsversorgung vom Arduino (ist das Rauschen normal?).
Ändere mal die Zeitablenkung. Es ist eher unwahrscheinlich, dass das 
Rauschen ist - eher Restwelligkeit vom Schaltnetzteil.

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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das ist ja fast 1V peak-peak rauschen,das ist zu viel. Und du hast einen 
kurzen Spannungs dip. Kann sein das dein Netzteil zu wenig last hat...

von mike (Gast)


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Erklärung zum Einschalten: sorry das war nicht eindeutig formuliert. Ich 
wil verstehen, was da am Kompressor passiert. Mein bescheidenes 
Schulwissen sagt was von hohem Anlaufstrom. Das sollte sich in einer 
stark steigenden und dann abfallenen Hüllkurve zeigen. Da ist aber 
mitten im Sinus mal ein plötzlicher Anstieg, mal eine Abflachung, hinten 
sogar eine Phasenänderung? die Last am Netzteil ist wirklich etwas 
gering. Nur der Arduino.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ohne Deine Verdrahtung und Schaltung gesehen zu haben ist guter Rat 
teuer. Generell  treibt man in industriellen Schaltungen etwas Aufwand 
um elektromagnetisch induzierte EMP Störungen von den Schaltungen 
fernzuhalten und abzuschwächen. Induktive Lasten wie Dein Kompressor 
erzeugen bei der Abschaltung je nach Phasenlage beim Abschalten 
beträchtliche induktive Spitzen mit viel Energie die auch durch RC 
Snubber immer noch die Gegend vandalisieren kann.

Regel Nummer eins ist, daß kein IO des uC ungeschützt ohne 
Schutzvorkehrungen die Bord verlassen oder steuern darf weil solche 
Verbindung als EMP Antenne fungieren.

Auch ist es wichtig, daß die uC Abblock Cs vorschriftsmässig eingebaut 
und vom richtigen Typ sind.

Also müssen alle Eingänge mit entsprechend bemessenen RC und oft auch 
TVS Dioden geschützt werden um die EMP zu vermindern. In besonders 
schwierigen Fällen muß man auch auf Opto Isolatoren zurückgreifen. Dein 
Schalter soll durch entsprechenden Pullup Widerstand beim drücken 
mindestens ein paar mA Strom ziehen und über einen Serienwiderstand von 
10K zum Eingang verbunden werden. Beim schalten nach Masse dann den 
Kondensator von 10n nach Vdd legen und nicht nach Masse. Manchmal hat 
mein zwei seriengeschaltete Dioden gegen Masse und Vdd um Überschwinger 
zu begrenzen oder man arbeitet mit TVS Dioden. Zweitens sollten die 
Steuer und Leistungskabel so gut es geht räumlich getrennt sein da die 
Leitungen immer aufeinander koppeln können.

Was für die Eingänge gilt, gilt ähnlich auch für die Steuerausgänge. 
Auch die Ausgänge sollten immer Serienwiderstände von einigen hundert 
Ohm aufweisen. Da auch dort EMP Energie Unfug anrichten kann.

Ein uC muß ähnlich einer mitteralterlichen Stadt von einer dicken 
(bildlichen) Schutzwall umgeben sein. Jedes Loch erlaubt dem Feind 
sozusagen das uC Domizil zu durchbrechen.

Ob die Stromversorgung Probleme macht müsste man untersuchen. Glaube 
auch nicht immer was Dir Dein Oszi zeigt. Oft werden auch die Oszi 
Eingänge ähnlich gestört wenn man nicht sorgfältig den Meßaufbau 
überlegt und versteht.

Sollte das Power Relais auf der selben Leiterplatte sein, dann sollte 
man den Aufbau von links nach rechts linear auslegen, so daß 
Leistungsteile weniger gut auf den Steuerteil koppeln können. Auch den 
uC Spannungsregler muß man vorschriftsgemäß beschalten und manchmal mit 
Filtern am Eingang entkoppeln. Auch Regelschaltungen haben ihre Grenzen.

Masse und Vcc sollten ideal nirgendwo Schleifen bilden die EMP Energie 
absorbieren könnten. Also sternförmige grundsätzliche 
Versorgungsstrategie ist zu betreiben. Grundsätzlich sind niederohmige 
Schleifen für Aufnahme von EMP Energie anfälliger als Nicht-Schleifen.

Früher gab es eine guten Test mit dem Weller Magnastat Lötkolben. Wenn 
man da das Lötkolbenkabel über die Schaltung oder in die Nähe legte, 
sorgte der EMP Impuls beim Abschalten durch den Magnastat Schalter für 
kräftige Energie die ungenügend geschützte Schaltungen ansprechen 
liessen.

Wenn man es richtig macht sind auch getaktete Digitalschaltungen fast 
durch nichts zu erschüttern. Aber etwas Aufbauplanung und gut 
durchdachte Konstruktion muß man schon achten.

Wenn man da noch nicht genug Erfahrungen hat, dann muß man doch etwas 
Lehrgeld bezahlen. Industrieentwickler müssen auch ihre Erfahrungen 
machen. Zum Glück ist das ein sehr großes Thema und viele Firmen 
publizieren eine Vielzahl von Appnotes. Auch das Internet ist voller 
diesbezüglicher Literatur. Jede Schaltung läßt sich zähmen und 
unterwerfen;-)

Wünsche Dir guten Erfolg.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Mike schrieb:
> Teilweise loest es interrupt routinen von einem angehaengten Schalter
> aus

Profis nehmen daher niemals externe Interrupts, um Kontakte abzufragen.

Die AVRs haben ein Register, mit dem man auslesen kann, was einen 
CPU-Reset verursacht hat. Erst danach kann man auf die Fehlersuche 
gehen.

von Thomas W. (goaty)


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Probier mal ein anderes Netzteil oder lass den Arduino testweise mit 
Akkus/Batterien laufen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Zeig mal das Schema. Da scheinen ein paar EMV Massmahmen zu fehlen.
Als Erstes gibt es gar nichts so dringendes Externes, was einen Interupt 
bedingt.

von Mike (Gast)


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Base64 U. schrieb:
> das ist ja fast 1V peak-peak rauschen,das ist zu viel. Und du hast
> einen kurzen Spannungs dip. Kann sein das dein Netzteil zu wenig last hat...

Es ist tatsächlich kein Rauschen. Sind kurze Impulse, die ausklingen mit 
ca. 50 kHz Abstand. Die sind auch da, wenn das Netzteil vom Netz 
getrennt ist (das Oszi ist Akkubetrieben). Das hat mich stutzig gemacht. 
Mein Oszi dürfte hinüber sein (ist in da Firma ausgeschieden worden, 
wieso konnte man mir nicht mitteilen). Ich habs jetzt mal mit 1x 
Attenuation probiert (und natürlich am Oszi angepasst) und die 
Ausgangsspannung ist schön glatt. Die Spannungseinbrüche hab ich aber 
immer noch.

Das Netzteil ist mit ca. 100 - 500 mA belastet (je nachdem, ob der 
Lüfter Läuft oder nicht). Ich hab jetzt mit einem anderen 
(Handy-Netzteil 5V 1000mA mit Verlängerungskable von einer anderen Phase 
als der Kompressor) probiert. Selbes Ergebnis.

Die Ein/Ausgänge sind mehr oder weniger "ungeschützt"
Es ist alles "fliegend" verdrahtet - ich habe keine Platine außer dem 
Arduino. Eingebaut ist alles innerhalb eines Edelstahl-Durchlaufkühlers 
- allerdings in Kunststoffgehäusen (Arduino und SSRs in getrennten 
Gehäusen, 10 cm Abstand).

Die "Spulenseite" der SSRs sind über ca. 15 cm CAT7 Kabel (hatte ich 
noch als einziges mit Schirmung) mit den IOs verbunden (direkt, ohne 
zusätzliche Schaltung).
Interface (Display, Schalter, Rotary Encoder) ist über 30 cm 14-poliges, 
geschirmtes Sensorkabel (die letzten 5cm an der Frontplatte sind die 
Einzelleitungen allerdings ausserhalb des Kabelverbundes, also ohne 
Schirm) Beschaltung siehe Skizze. Interrupts sind nur für die 2 
Leitungen des Rotary-Encoders (mechanische Schalter) aktiviert.

Die Schirme sind nur an einem Ende mit DC Gnd am Arduino verbunden; soll 
ich das mit Gehäusemasse (PE) verbinden? DC Gnd auch oder dann vom 
Schirm trennen?

Schätze es gibt keine einfache Lösung :) Gibts keine IO-Safe-Bausteine 
mit-alles-drin in 16-fach Ausführung im DIL?

von Pete K. (pete77)


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Für eine Beschreibung im Elektronikbereich haben sich Schaltplan und 
Layout international durchgesetzt. Als Ergänzung bitte Fotos vom Aufbau.

von Cyblord -. (cyblord)


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Pete K. schrieb:
> Für eine Beschreibung im Elektronikbereich haben sich Schaltplan und
> Layout international durchgesetzt. Als Ergänzung bitte Fotos vom Aufbau.

Wie jetzt? Unscharfe schräge Fotos eines Oszi-Schirms sind kein 
internationaler Standard? Dabei könnte man das leicht denken wenn man 
hier im Forum liest.

von Thomas W. (goaty)


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Eigentlich könntest du eine kleine SPS verwenden wie Controllino oder 
LOGO.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
ich kenne
a) Schaltpläne in aufgelöster,
b) zusammenhängender Darstellung
c) Funktionsblöcke

letzteres hat der TO versucht aufzuzeigen.
Auch bei grober Skizzierung von Funktionsblöcken
soll der Sinn einer Schaltung deutlich werden.
Dazu Effektoren d.h. Lastkreise und Steuerungsmodule
zeichnerisch so anordnen, dass klar wird, was jede Baugruppe macht und 
wie die zusammenhängen.
Ich schnalls nicht.

ciao
gustav

von Mike (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Eigentlich könntest du eine kleine SPS verwenden wie Controllino oder
> LOGO.

kostet halt das 10-Fache und hat kein Wlan, BT, etc. Für ein 
Bastelprojekt hmm...

von Thomas W. (goaty)


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Jetzt ist aber noch die Frage, was der TO eigentlich wissen will:
- Warum die Stromkurve einen Phasensprung zu haben scheint
- oder wie man den Arduino vom resetten abhalten kann.

Du könntest einen stärkeren Pullup probieren und testweise "Vin" vom 
Arduino mit zwei 18650 (~8V) betreiben.

von Mike (Gast)


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Hmm. danke. ich glaub ich lass es (mit dem Forum)
Man bekommt hier ja wirklich das Gefühl, man muss Elektronik vorher 
studiert haben.

Ich hab halt bisher nur Schaltungen am Steckbrett bzw. mit bedrahteten 
Bauteilen gemacht. Da gibts kein Platinenlayout. Meistens hats halt auch 
einwandfrei geklappt. Gut, wenn mal was nicht hinhaut, schaut man, dass 
man das lernt. Zuerst mal alles lesen, was ich in die Finger bekomme.

Ich werk da jetzt schon 3 Wochen dran; teilweise 10h am Tag und komme 
nicht weiter. Da hab ich gedacht, ich frag mal nach. Geld ist knapp. 
Meine Hilfsmittel bescheiden. Das Oszi hab ich geschenkt bekommen - 
wahrscheinlich aus gutem Grund. Die Drehregler da drauf verstellen in 
alle Richtungen, einen Tick nach rechts gedreht und der Trigger ist von 
2V auf -2V gesprungen oder garnicht oder auf +2,1. Screenshots 
Fehlanzeige. USB-Port defekt (nachdem ich verzweifelt nach einem 256 MB! 
Stick gesucht hab, weil mehr nicht geht - sagt zumindest der 
selbstgeschriebene Aufkleber).

Dass der Kompressor mit mechanischen Relais viel mehr Mist macht, hab 
ich nach einigen Experimenten schon herausgefunden. Deshalb die SSRs 
geleistet. Leider helfen die mir auch nix.

Der Anlauf des Kompressors ist mir ein Rätsel. Die Stromaufnahme sollte 
meines Kenntnisstands Sinusförmig sein, ohne Haken und wieder Umdreher 
(Phasensprünge?).

Warum die Ausgangsspannung des Netzteils einsackt ist mir auch 
schleierhaft. Vor allem, weil der Arduino nach dem Abschalten der 230V 
Versorgung noch ne ganze Sekunde weiterläuft. Gut. Vielleicht mess ich 
ja Mist. Dann hab ich aber trotzdem die Resets. Das dürfte dann EMV 
sein. Damit bin ich halt bisher nicht mit in Berührung gekommen.

von Mike (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Jetzt ist aber noch die Frage, was der TO eigentlich wissen will:
> - Warum die Stromkurve einen Phasensprung zu haben scheint
> - oder wie man den Arduino vom resetten abhalten kann.

am liebsten beides. Wenn aber zweites funtioniert, wär für mich ersters 
weniger relevant.


> Du könntest einen stärkeren Pullup probieren und testweise "Vin" vom
> Arduino mit zwei 18650 (~8V) betreiben.

"Stärkerer Pullup" heisst kleinerer Widerstand?
Der Arduino nano 33 iot verträgt leider max. 7mA an den IOs. Da muss ich 
aufpassen.

Höheres VIN, das ginge bis 21V, soll ich ein 12V Netzteil probieren? Ich 
dachte, ich nehm 5V, um den Spannungsregler am Arduino nicht unnötig zu 
belasten.

von Thomas W. (goaty)


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Ach so der ist 3,3V. Dann könnte ja eine 18650 reichen, wenn der Regler 
ein LDO ist. Nein, mindestens 4,5V am MPM3610 (Das ist kein Linearregler 
sondern ein Buck-Converter, den überlastest du nicht so schnell).

Pullup also größer 470Ohm bei 3,3V.
Und die SSRs gehen mit 3,3V anzusteuern ? Toll. (Minimum Turn-On 3V, ist 
aber ganz schön knapp für den 3.3V Ausgang)

Nein, kein 12V Netzteil, sondern eine Batterie oder Akku um Einflüsse 
von der Versorgung auszuschließen.

Du kannst auch die Sensoren und Relais abklemmen, den Arduino z.B. 
blinken lassen, und manuell den Kompressor schalten und checken ob er 
immernoch abstürzt. Schritt für Schritt die Ursache des Problems 
einkreisen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Mike schrieb:
> Man bekommt hier ja wirklich das Gefühl, man muss Elektronik vorher
> studiert haben.

Bei dieser Leistungsklasse die du da hast ist das tatsächlich so.

Da geht es nicht nur darum, dass das Relais den Laststrom aushalten 
muss. Sondern man verstehen, wie sich elektromagnetische Wellen 
verhalten und welche Auswirkungen dadurch entstehen.

Es fängt schon damit an, dass jeder Zentimeter Leitung eine Antenne ist, 
die abstrahlt und empfängt. Dazu kommt, das abrupte Schaltvorgänge 
(an/aus und Rechtecksignale) unendlich viele Oberwellen enthalten und 
folglich von allen Leitungen abgestrahlt und empfangen werden.

Durch die Vielzahl der Leitungen ergeben sich komplexe Zusammenhänge.

von Karl B. (gustav)


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Mike schrieb:
> Man bekommt hier ja wirklich das Gefühl, man muss Elektronik vorher
> studiert haben.

Hi,
mach es den Forenmitgliedern doch nicht so schwer bei der Hilfestellung.
Ein vernünftiges Schaltbild, wo man sehen kann, was wie verschaltet ist,
bringt mehr als tausend Worte.
Bei mir waren es bei ganz tückischen, sporadischen Ausfällen zu 99,9 
Prozent ganz simple Lötfitzelchen auf der Platine. Auch bei Steckkarten 
kann es Kontaktprobleme geben.
Um das ausschließen zu können, wären ein paar Fotos von tatsächlichen 
Aufbau ganz nützlich.

ciao
gustav

von Gerhard O. (gerhard_)


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Es ist bestimmt keine schlechte Strategie alle am uC angeschlossene 
Zuleitungen mit industriegebräuchlichen Schutzmassnahmen zu vesehen. Ich 
entwickle schon seit über zwanzig Jahren solche Steuerungen Im kW 
Bereich und diese Maßnahmen sind fürs zuverlässige Funktionieren alle 
notwendig und effektiv. Ich kann nicht ganz nachvollziehen warum man 
sich so sehr sträubt den uC richtig wie es sich gehört von der 
Aussenwelt zu schützen und isolieren. Umsonst baut man SPSen nicht so 
robust um in der realen Welt zuverlässig zu funktionieren.

Ich bin mit 4000er CMOS groß geworden. Es brauchte nicht viel an 
externer EMP um ungeschützte Flip-Flops darauf ansprechen zu lassen. 
Flankengetriggerte Schaltungen ohne Glitchfilter sind da für 
Fehlfunktionen extrem anfällig.

Ich sage es noch einmal: es darf ohne Ausnahme kein IO den uC 
ungeschützt verlassen oder empfangen. Auch die Stromversorgung muß 
vollkommen transientenfrei bleiben und genügend Reserven haben um 
Brownouts zu verhindern. Schaltregler im unteren Schaltfrequenzbereich 
von 50-200kHz Bereich reagieren auf Transienten langsamer als lineare 
Regler.

Man kann auch mit Arduino Bords zuverlässig die Welt steuern wenn man 
sich an die gebräuchlichen Maßnahmen konsequent hält. Es ist absolut 
notwendig die Filtermassnahmen so nahe wie möglich am uC IO anzubringen. 
30cm sind zu weit weg. Das sind dann schon wieder Antennen für EMP.

Auch sollte man langsame externe Eingangsignale nicht unnötig mit 
Interrupts behandeln. Timer geführtes Polling und Debouncing ist hier 
viel zweckmässiger. Von unnötigen Gebrauch externer Interrupts sollte 
man immer wenn möglich Abstand nehmen. Eine Ausnahme ist Netzinterrupt 
um den uC für Phasenanschnittsteuerung zu synchronisieren. Gerade hier 
muß man das Netzsteuersignal einwandfrei konditionieren.

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Es ist bestimmt keine schlechte Strategie alle am uC
> angeschlossene
> Zuleitungen mit industriegebräuchlichen Schutzmassnahmen zu vesehen.
[...]
> Ich sage es noch einmal: es darf ohne Ausnahme kein IO den uC
> ungeschützt verlassen oder empfangen. Auch die Stromversorgung muß
> vollkommen transientenfrei bleiben und genügend Reserven haben um
> Brownouts zu verhindern. Schaltregler im unteren Schaltfrequenzbereich
> von 50-200kHz Bereich reagieren auf Transienten langsamer als lineare
> Regler.
>
> Man kann auch mit Arduino Bords zuverlässig die Welt steuern wenn man
> sich an die gebräuchlichen Maßnahmen konsequent hält. Es ist absolut
> notwendig die Filtermassnahmen so nahe wie möglich am uC IO anzubringen.
> 30cm sind zu weit weg. Das sind dann schon wieder Antennen für EMP.

Danke für die Infos. Ich werd mir mal das Ruggeduino Projekt genauer 
ansehen und mich sonst bezüglich des Themas schlau machen. Meine 
bisherige Erfahrung beschränkt sich halt auf < 15 W Motoren, die ich 
allerdings mit mechanischen Relais angesteuert habe. Dort hab ich mit 
meinen Maßnahmen bisher keine solchen Probleme gehabt.


> Auch sollte man langsame externe Eingangsignale nicht unnötig mit
> Interrupts behandeln. Timer geführtes Polling und Debouncing ist hier
> viel zweckmässiger.

hatte ich auch schon probiert. Meine Erfahrung war, dass der Rotary 
Encoder robuster lief, wenn die Zählerei und Debouncing in einer ISR 
passiert und im Programm dann auf den Wert zugreife. Außerdem ist das 
Teil selten in Benutzung und nur zum Einstellen der Solltemperatur. 
Während der Einstellung soll das Programm eh sonst nix andres machen, 
als den Wert anzeigen und erst nach Abschluss wieder in die Regelung 
übernehmen. Da im Wlan auch noch viel passiert, braucht ein Durchlauf 
von loop fast 1 Sekunde. Für eine Temperaturregelung schnell genug. Das 
finde ich mit dem Interrupt schöner, weils bei Benutzereingaben sofort 
reagiert. Und im Programm dazwischen immer zu pollen mit variablen 
Latenzen ist von der Bedienbarkeit schlecht.

> Von unnötigen Gebrauch externer Interrupts sollte
> man immer wenn möglich Abstand nehmen. Eine Ausnahme ist Netzinterrupt
> um den uC für Phasenanschnittsteuerung zu synchronisieren. Gerade hier
> muß man das Netzsteuersignal einwandfrei konditionieren.

Hab jetzt erstmal wieder alles auf rückgebaut. Werds so gestalten, dass 
der Kompressor über das originale mechanische Thermoelement geschaltet 
wird, und ich nur die Pumpen über den Arduino steuere. Das alles in 
einem externen Gehäuse weit weg vom Kompressor. Hat bisher so 
funktioniert.

Die fertigen Industrielösungen sind leider zu teuer.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Mike,

Mache mal eine klare Aufstellung aller Deiner externen Beschaltung 
Details bzw eine saubere Handskizze mit Deiner augenblicklichen 
Schaltung wo alles auf einem Blatt zu sehen ist und die benutzten uC 
Port Pins identifiziert sind.

Welche Sensoren werden verwendet?
Welche Relais bzw SSRs?
Details Deiner Stromversorgung
Detail der Lasten wenn möglich mit Stromangaben

Es ist nicht notwendig teure industrielle HW zu verwenden. Wie ich Dir 
schon geraten habe, müssen die uC Schutzbeschaltungen in nächster Nähe 
Deiner uC Bord sein. Auch die Bezugsmasse muß niederohmig sein. Es gibt 
da viele Einzelheiten zu beachten.

Deine Probleme lassen sich auch mit Deinen zur Verfügung stehenden 
Mitteln lösen.

Generell sollten alle Eingänge auf einer Seite sein und alle Ausgänge 
auf der entgegengesetzten Seite.

Alle Eingänge zum uC müssen mit RC Filtern und Transienten 
Begrenzungsdioden wie TVS versehen sein.

Gibt es Analogsensoren? Analog Ausgang oder Digital wie DS18B20 oder I2C 
oder Frequenzausgang?

Wie wird Dein uC mit Strom versorgt?

Wie werden Deine Relais angesteuert? Auch SSRs bedürfen einiger 
Beachtung.

Wie schon empfohlen dürfen keine IO Pins die Bord ungeschützt verlassen. 
Es geht also z.B. nicht in 2m Entfernung ein SSR direkt mit dem Port zu 
schalten und dafür 2m lange ungeschützte uC Port Verbindungen haben zu 
müssen.

Hier geht es um alle Details.

Wenn Du mir alle Fragen so gut es geht, beantworten könntest dann werde 
ich Dir konkrete Lösungsvorschläge machen.

Gerhard

von Stefan F. (Gast)


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> Da im Wlan auch noch viel passiert, braucht ein
> Durchlauf von loop fast 1 Sekunde.

Das ist ungewöhnlich viel. Sehr viel.

Es stinkt heftig nach einem groben Fehler im Konzept.

von Wolfgang (Gast)


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Mike schrieb:
> "Stärkerer Pullup" heisst kleinerer Widerstand?
> Der Arduino nano 33 iot verträgt leider max. 7mA an den IOs. Da muss ich
> aufpassen.

In der Tat. Wenn du einen Eingangspin mit einem kleinen Pull-Up hoch 
ziehst, solltest du den Pin nicht als Ausgang konfigurieren und dazu 
noch auf Low schalten.

von Mike (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Mike,

[...]

> Wenn Du mir alle Fragen so gut es geht, beantworten könntest dann werde
> ich Dir konkrete Lösungsvorschläge machen.
>
> Gerhard

Danke für das Angebot, ich werde aber erstmal bei meiner externen Lösung 
bleiben.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich hab jetzt nicht alles gelesen, wenn schon gesagt,
 ha'mwers doppelt ;-)

Der Kompressor braucht einen Filter.
Sowas, was z.B. auch in einer Microwelle direkt als erstes hinter der
Kabeldurchführung im Gehäuse hängt.

Dann natürlich auch mal ein  anderes Netzteil versuchen.

auch mal ein anderes, "normales" Netzteil
statt ein LED Netzteil versuchen. Ist ein PC-Netzteil verfügbar?

und sonst:
Donut(s)! Eisenpulverkern(e)!

von Mike (Gast)


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ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung 
(zwischen N und L) zum Kompressor.

● J-A V. schrieb:
> Ich hab jetzt nicht alles gelesen, wenn schon gesagt,
>  ha'mwers doppelt ;-)
>
> Der Kompressor braucht einen Filter.
> Sowas, was z.B. auch in einer Microwelle direkt als erstes hinter der
> Kabeldurchführung im Gehäuse hängt.

ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung von 
der Geraeteanschlussbuchse (zwischen N und L) zum Kompressor.

> Dann natürlich auch mal ein  anderes Netzteil versuchen.
>
> auch mal ein anderes, "normales" Netzteil
> statt ein LED Netzteil versuchen. Ist ein PC-Netzteil verfügbar?

Ja Netzteile hab ich mehrere Probiert. Steckernetzteile mit 5V, 7,5V und 
12V sowie an einem Stromkreis mit anderer Phase angeschlossen. Hat nix 
geholfen.


> und sonst:
> Donut(s)! Eisenpulverkern(e)!

leider konnte die Frage, was der Kuehlkompressor beim Einschalten 
veranstaltet (Spruenge im ich-dachte-es-sollte-sinusfoermig-sein 
Verlauf) nicht beantwortet werden. Ich vermute, dass da noch Relais im 
Kuehlkompressor schalten, man hoerts manchmal klackern. Aber ich mach 
das Teil jetzt nicht auf, blos um meine Neugierde zu befriedigen. Die 
Gefahr, dass es nachher kaputt ist, ist mir zu gross.

Dafuer gabs ungefragte Hinweise auf 
was-ich-in-der-Software-falsch-mache.

Ich hab das Gefuehl, dass ich mir mit dem Oszi die selben Impulse 
einfange, wie der Arduino. Der laeuft auf dem Netzteil nach der Trennung 
der Primaerseite vom Netz noch fast ne ganze Sekunde weiter. Da wunderts 
mich, dass es wegen so einem kurzen Spike zum Einbruch der 
Versorgungsspannung kommen kann.

von Stefan F. (Gast)


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Mike schrieb:
> Da wunderts mich, dass es wegen so einem kurzen Spike zum Einbruch der
> Versorgungsspannung kommen kann.

Vielleicht unterschätzt, wie sehr anders sich Leitungen in 
hochfrequenten Feldern verhalten, verglichen mit Gleichstrom.

Jede Leitung (egal wie kurz und dick) ist eine Spule, und ein 
Kondensator, und eine Antenne, die sowohl sendet, als auch empfängt.

Halte deinen Finger an den Line-Eingang einer Lautsprecheranlage. Es 
brummt, obwohl du in deinem Körper keinen Wechselstromgenerator hast. Er 
empfängt elektromagnetische Felder, und das tut JEDE Leitung ebenfalls 
mehr oder weniger. Gerade die Wirkung von kurzen magnetischen Impulsen 
wird da oft unterschätzt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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also wenns denn ein kurzer Einbruch in der Versorgungsspannung wäre,
könnte man das mit einem Kondensator überbrücken.
bis hin zum Betrieb des Arduino an einer Powerbank
-Testweise, nicht für Dauer gemeint.

wenns bei letzterer immer noch zu Ausfällen kommt,
wissen wir ja schon mal an einer Stelle, was es NICHT ist.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
zeig mal den Kompressor.

Mike schrieb:
> Ich vermute, dass da noch Relais im
> Kuehlkompressor schalten, man hoerts manchmal klackern.

Ein Kühlschrankkompressor hat ein Anlasssolenoid, das vom Anlass-Strom 
der Hauptwicklung durchflossen wird, die Hilfswicklung einschaltet und 
nachdem der Strom nach Hochlaufen des Motors wieder zurückgegangen ist, 
wieder abschaltet.
Das geht zum Teil sehr schnell innerhalb von mehreren 100 Millisekunden.
Läuft der Motor nicht an, bleibt das Anlassolenoid hängen, der Stom wird 
dann so groß, dass der Motorschutz (Bimetall) ausschaltet, um ein 
Durchbrennen zu verhindern.
Dann dauert es unter Umständen mehrere Minuten, ehe der Kühlschrank 
einen erneuten Startversuch unternimmt.
(Bei meinem alten Kühlschrank schaltete der immer über Motorschutz und 
kühlte nicht mehr. Irgendwann war der auch durch. End of life.)
Die Stromspitzen beim Schalten des Thermostats und des Anlassolenoids 
sind echte Kracher. Hier ist es besser, die Wicklungen mit jeweils einem 
Entstörkondensator zu versehen.

Mike schrieb:
> ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung von
> der Geraeteanschlussbuchse (zwischen N und L) zum Kompressor.

Der Snubber ist für die Überbrückung eines Schaltkontakts gedacht, nicht 
zum Netzparallelbetrieb. Der Widerstand macht Dir doch die 
HF-Unterdrückung bei Parallelbetrieb zunichte. Im Gegenteil, man 
versucht durch möglichst kurze Drähte den Widerstand so klein wie 
möglich zu machen.
Wenn das nicht geht, Zuleitungsdrähte über Kondensator führen. Das nennt 
man dann Netzfilter (auch ohne Drosseln).

ein Snubber (100uF
soll wohl nF heißen?
ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Mike (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Hi,
> zeig mal den Kompressor.
kann ich jetzt gerade nicht, da alles wieder verbaut ist.
sieht aber in etwa so aus: 
https://gastrotiger.at/shop/kompressor-kaeltemittel-r600a-typ-th1112y-220-240v-650301?campaignid=1556917178&adgroupid=54603118770&targetid=pla-297631419503&gclid=EAIaIQobChMIidjrnfiD6wIVA7p3Ch1PHw1vEAQYByABEgKLGfD_BwE

mit dem Zusatz eines richtig grossen Kondensators ca. 10cm hoch, 4cm 
Durchmesser und des Snubbers.

> Ein Kühlschrankkompressor hat ein Anlasssolenoid, das vom Anlass-Strom
> der Hauptwicklung durchflossen wird, die Hilfswicklung einschaltet und
> nachdem der Strom nach Hochlaufen des Motors wieder zurückgegangen ist,
> wieder abschaltet.
Ja das erklaert einiges.

> Das geht zum Teil sehr schnell innerhalb von mehreren 100 Millisekunden.
Ja ist alles in <150 Millisekunden erledigt, ab da ist die Stromaufnahme 
stabil und schoen sinusfoermig bei ca. 1,2 - 1.3 A

> Die Stromspitzen beim Schalten des Thermostats und des Anlassolenoids
> sind echte Kracher.
hab ich auch bemerkt :)

> Hier ist es besser, die Wicklungen mit jeweils einem
> Entstörkondensator zu versehen.
Das heisst ich muesste das ganze Teil zerlegen? Der Motor ist ja in 
diesem Glockenfoermigen Gehaeuse mit untergebracht und zugeschweisst. 
Wie kommt man da ran, bzw. wie dimensioniere ich die Teile? LRC - Meter 
ist keines vorhanden.


> Mike schrieb:
>> ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung von
>> der Geraeteanschlussbuchse (zwischen N und L) zum Kompressor.
>
> Der Snubber ist für die Überbrückung eines Schaltkontakts gedacht, nicht
> zum Netzparallelbetrieb. Der Widerstand macht Dir doch die
> HF-Unterdrückung bei Parallelbetrieb zunichte.

Da ist mein Wissen begrenzt. Ich hab davon gelesen, dass der Snubber 
entweder ueber den Schalter kommt (dann mit Leckstrom, also nicht 100% 
abgeschaltet) oder direkt parallel zur Last, wobei zweites Nachteile 
beim ABschalten mit sich bringt.

Ich hab die Probleme aber ohnehin beim EINschalten des Kompressors. Das 
Abschalten macht keine Probleme (Ich denke, da hier der Strom ja nur 1 A 
ist, beim Einschalten aber durchaus auf knapp 15 A Spitze raufgehen 
kann).

> Im Gegenteil, man
> versucht durch möglichst kurze Drähte den Widerstand so klein wie
> möglich zu machen.
Die bauliche Situation kann ich leider nicht aendern.

> Wenn das nicht geht, Zuleitungsdrähte über Kondensator führen. Das nennt
> man dann Netzfilter (auch ohne Drosseln).
ist da sowas geeignet? 
http://www.qualtekusa.com/images/EMI_Filters/pdf/88006006.pdf


> ein Snubber (100uF
> soll wohl nF heißen?

jap, richtig. Sind nF.

> ciao
> gustav

lg. Mike

von Mike (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> also wenns denn ein kurzer Einbruch in der Versorgungsspannung
> wäre,
> könnte man das mit einem Kondensator überbrücken.

Hab ich versucht. Mit 1000uF Elko direkt am Vin des Arduinos. Keine 
Verbesserung (und auch die Messung sah nicht anders aus). Einen Kerko 10 
nF zusaetzlich parallel - nix anders.

> bis hin zum Betrieb des Arduino an einer Powerbank
> -Testweise, nicht für Dauer gemeint.
>
> wenns bei letzterer immer noch zu Ausfällen kommt,
> wissen wir ja schon mal an einer Stelle, was es NICHT ist.

Mit Batterie hab ichs wirklich nicht getestet, aber mit 4 verschiedenen 
Netzteilen, einmal mit Verlaengerungskabel von einem Stromkreis, der auf 
einer anderen Phase als der Stromkreis des Kompressors hing.

von Mike (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Mike schrieb:
>> Da wunderts mich, dass es wegen so einem kurzen Spike zum Einbruch der
>> Versorgungsspannung kommen kann.
>
> Vielleicht unterschätzt, wie sehr anders sich Leitungen in
> hochfrequenten Feldern verhalten, verglichen mit Gleichstrom.
>
> Jede Leitung (egal wie kurz und dick) ist eine Spule, und ein
> Kondensator, und eine Antenne, die sowohl sendet, als auch empfängt.
>
> Halte deinen Finger an den Line-Eingang einer Lautsprecheranlage. Es
> brummt, obwohl du in deinem Körper keinen Wechselstromgenerator hast. Er
> empfängt elektromagnetische Felder, und das tut JEDE Leitung ebenfalls
> mehr oder weniger. Gerade die Wirkung von kurzen magnetischen Impulsen
> wird da oft unterschätzt.

Ja das kenn ich. Sieht man auch schoen, wenn man die Messspitze vom Oszi 
beruert.
Aber ist der Einbruch dann tatsaechlich vorhanden, oder zeigt sich der 
nur in der Messung, da die Messleitung das auch aufnimmt?

von Stefan F. (Gast)


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Mike schrieb:
> Mit Batterie hab ichs wirklich nicht getestet

Mache das mal. Es geht dabei, kurze Leitungen zu verwenden und eine 
potentialfreie Versorgung zu haben. Wenn er damit immer noch ausfällt, 
ist die Stromversorgung nicht dein Problem.

Mike schrieb:
> Aber ist der Einbruch dann tatsaechlich vorhanden, oder zeigt sich der
> nur in der Messung, da die Messleitung das auch aufnimmt?

Das ist eine gute Frage. Ich messe meistens mit dieser Krokoklemme, die 
man an den Tastkopf anclipst. Diese 10cm Kabel fangen schon viel Dreck 
ein. Ich weiß wie die dadurch verursachten Artefakte aussehen und habe 
mich daran gewöhnt. Wenn ich aber wirklich die Sauberkeit eines Signals 
prüfen will, dann sind diese kurzen Strippen bereits tabu.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
wenn das so ein Kompressor ist, kann ich noch ne Anekdote erzählen.
Beim Bierzelt ging immer die Leuchstoffröhrenbeleuchtung aus und zündete 
neu, wenn sich einer der Kühlschränke einschaltete.
So hoch ist der Anlaufstrom, dass beim verwendeten Leiterquerschitt des 
Zuleitungskabels Spannungseinbrüche stark waren.

Bei einem meiner Kühlschränke habe ich das Montageproblem mit den 
Kondensatoren so gelöst:
Am Motorblock sind Motorschutz und Anlass-Relais sowie Anschlussklemmen
in so einem Kästchen angebracht. (Im Bild ist das Relais durch einen 
PTC-Widerstand etc. ersetzt worden.)
An die Zuleitungen zu jeder Wicklung kommt je ein 0,1 µF /X2 dran.
Nur ein Gesamt-Filter nützt wenig. Jede Wicklung sollte ihren eigenen 
Entstörkondensator bekommen. Damit direkt an der Quelle der Impuls 
abgewürgt und in gedämpfte Schwingung niedrigerer Frequenz umgewandelt 
wird.

ciao
gustav

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