Ich will mit einem Arduino einen 300 W Kuehlkompressor steuern. Leider habe ich Spannungseinbrueche am Arduino wenn der Kompressor anlaeuft. Teilweise loest es interrupt routinen von einem angehaengten Schalter aus (internal pullup und schalter gegen GND). Der Arduino haengt an einem LED Netzteil (25W 5V 5A, MeanWell, LPV-35-5). Am Kompressor ist ein sehr dicker Kondensator (10cm * 3cm Durchmesser) und ein 100Ohm, 100uF Snubber. Geschaltet wird ueber ein SSR crydom ED24D5R. Angefuegt ist ein (leider schlechtes) Bild vom Oszi. Rot: 1V/div Spannungsversorgung vom Arduino (ist das Rauschen normal?). Gelb: 5A/div Strom am Kompressor (Stromzange an Zuleitung). Kann mir jemand erklaeren, was da beim Einschalten passiert? Der Stromverlauf am Kompressor hat einige Spruenge - dort sind auch die Einbrueche der Spannung. Ich hab auch mit einem 500 uF Elko am Netzteil-Ausgang probiert, leider ohne merklichen Unterschied.
Mike schrieb: > Kann mir jemand erklaeren, was da beim Einschalten passiert? Ohne deine Schaltung zu kennen? Vergiss es. Wie ist dein Interrupteingang gegen Impulsstörungen geschützt? Wie sieht deine Versorgungsspannung des Arduino aus? Auf welchem Weg gelangen die Störungen zu deinem Arduino? Mike schrieb: > Rot: 1V/div Spannungsversorgung vom Arduino (ist das Rauschen normal?). Ändere mal die Zeitablenkung. Es ist eher unwahrscheinlich, dass das Rauschen ist - eher Restwelligkeit vom Schaltnetzteil.
das ist ja fast 1V peak-peak rauschen,das ist zu viel. Und du hast einen kurzen Spannungs dip. Kann sein das dein Netzteil zu wenig last hat...
Erklärung zum Einschalten: sorry das war nicht eindeutig formuliert. Ich wil verstehen, was da am Kompressor passiert. Mein bescheidenes Schulwissen sagt was von hohem Anlaufstrom. Das sollte sich in einer stark steigenden und dann abfallenen Hüllkurve zeigen. Da ist aber mitten im Sinus mal ein plötzlicher Anstieg, mal eine Abflachung, hinten sogar eine Phasenänderung? die Last am Netzteil ist wirklich etwas gering. Nur der Arduino.
Ohne Deine Verdrahtung und Schaltung gesehen zu haben ist guter Rat teuer. Generell treibt man in industriellen Schaltungen etwas Aufwand um elektromagnetisch induzierte EMP Störungen von den Schaltungen fernzuhalten und abzuschwächen. Induktive Lasten wie Dein Kompressor erzeugen bei der Abschaltung je nach Phasenlage beim Abschalten beträchtliche induktive Spitzen mit viel Energie die auch durch RC Snubber immer noch die Gegend vandalisieren kann. Regel Nummer eins ist, daß kein IO des uC ungeschützt ohne Schutzvorkehrungen die Bord verlassen oder steuern darf weil solche Verbindung als EMP Antenne fungieren. Auch ist es wichtig, daß die uC Abblock Cs vorschriftsmässig eingebaut und vom richtigen Typ sind. Also müssen alle Eingänge mit entsprechend bemessenen RC und oft auch TVS Dioden geschützt werden um die EMP zu vermindern. In besonders schwierigen Fällen muß man auch auf Opto Isolatoren zurückgreifen. Dein Schalter soll durch entsprechenden Pullup Widerstand beim drücken mindestens ein paar mA Strom ziehen und über einen Serienwiderstand von 10K zum Eingang verbunden werden. Beim schalten nach Masse dann den Kondensator von 10n nach Vdd legen und nicht nach Masse. Manchmal hat mein zwei seriengeschaltete Dioden gegen Masse und Vdd um Überschwinger zu begrenzen oder man arbeitet mit TVS Dioden. Zweitens sollten die Steuer und Leistungskabel so gut es geht räumlich getrennt sein da die Leitungen immer aufeinander koppeln können. Was für die Eingänge gilt, gilt ähnlich auch für die Steuerausgänge. Auch die Ausgänge sollten immer Serienwiderstände von einigen hundert Ohm aufweisen. Da auch dort EMP Energie Unfug anrichten kann. Ein uC muß ähnlich einer mitteralterlichen Stadt von einer dicken (bildlichen) Schutzwall umgeben sein. Jedes Loch erlaubt dem Feind sozusagen das uC Domizil zu durchbrechen. Ob die Stromversorgung Probleme macht müsste man untersuchen. Glaube auch nicht immer was Dir Dein Oszi zeigt. Oft werden auch die Oszi Eingänge ähnlich gestört wenn man nicht sorgfältig den Meßaufbau überlegt und versteht. Sollte das Power Relais auf der selben Leiterplatte sein, dann sollte man den Aufbau von links nach rechts linear auslegen, so daß Leistungsteile weniger gut auf den Steuerteil koppeln können. Auch den uC Spannungsregler muß man vorschriftsgemäß beschalten und manchmal mit Filtern am Eingang entkoppeln. Auch Regelschaltungen haben ihre Grenzen. Masse und Vcc sollten ideal nirgendwo Schleifen bilden die EMP Energie absorbieren könnten. Also sternförmige grundsätzliche Versorgungsstrategie ist zu betreiben. Grundsätzlich sind niederohmige Schleifen für Aufnahme von EMP Energie anfälliger als Nicht-Schleifen. Früher gab es eine guten Test mit dem Weller Magnastat Lötkolben. Wenn man da das Lötkolbenkabel über die Schaltung oder in die Nähe legte, sorgte der EMP Impuls beim Abschalten durch den Magnastat Schalter für kräftige Energie die ungenügend geschützte Schaltungen ansprechen liessen. Wenn man es richtig macht sind auch getaktete Digitalschaltungen fast durch nichts zu erschüttern. Aber etwas Aufbauplanung und gut durchdachte Konstruktion muß man schon achten. Wenn man da noch nicht genug Erfahrungen hat, dann muß man doch etwas Lehrgeld bezahlen. Industrieentwickler müssen auch ihre Erfahrungen machen. Zum Glück ist das ein sehr großes Thema und viele Firmen publizieren eine Vielzahl von Appnotes. Auch das Internet ist voller diesbezüglicher Literatur. Jede Schaltung läßt sich zähmen und unterwerfen;-) Wünsche Dir guten Erfolg.
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Mike schrieb: > Teilweise loest es interrupt routinen von einem angehaengten Schalter > aus Profis nehmen daher niemals externe Interrupts, um Kontakte abzufragen. Die AVRs haben ein Register, mit dem man auslesen kann, was einen CPU-Reset verursacht hat. Erst danach kann man auf die Fehlersuche gehen.
Probier mal ein anderes Netzteil oder lass den Arduino testweise mit Akkus/Batterien laufen.
Zeig mal das Schema. Da scheinen ein paar EMV Massmahmen zu fehlen. Als Erstes gibt es gar nichts so dringendes Externes, was einen Interupt bedingt.
Base64 U. schrieb: > das ist ja fast 1V peak-peak rauschen,das ist zu viel. Und du hast > einen kurzen Spannungs dip. Kann sein das dein Netzteil zu wenig last hat... Es ist tatsächlich kein Rauschen. Sind kurze Impulse, die ausklingen mit ca. 50 kHz Abstand. Die sind auch da, wenn das Netzteil vom Netz getrennt ist (das Oszi ist Akkubetrieben). Das hat mich stutzig gemacht. Mein Oszi dürfte hinüber sein (ist in da Firma ausgeschieden worden, wieso konnte man mir nicht mitteilen). Ich habs jetzt mal mit 1x Attenuation probiert (und natürlich am Oszi angepasst) und die Ausgangsspannung ist schön glatt. Die Spannungseinbrüche hab ich aber immer noch. Das Netzteil ist mit ca. 100 - 500 mA belastet (je nachdem, ob der Lüfter Läuft oder nicht). Ich hab jetzt mit einem anderen (Handy-Netzteil 5V 1000mA mit Verlängerungskable von einer anderen Phase als der Kompressor) probiert. Selbes Ergebnis. Die Ein/Ausgänge sind mehr oder weniger "ungeschützt" Es ist alles "fliegend" verdrahtet - ich habe keine Platine außer dem Arduino. Eingebaut ist alles innerhalb eines Edelstahl-Durchlaufkühlers - allerdings in Kunststoffgehäusen (Arduino und SSRs in getrennten Gehäusen, 10 cm Abstand). Die "Spulenseite" der SSRs sind über ca. 15 cm CAT7 Kabel (hatte ich noch als einziges mit Schirmung) mit den IOs verbunden (direkt, ohne zusätzliche Schaltung). Interface (Display, Schalter, Rotary Encoder) ist über 30 cm 14-poliges, geschirmtes Sensorkabel (die letzten 5cm an der Frontplatte sind die Einzelleitungen allerdings ausserhalb des Kabelverbundes, also ohne Schirm) Beschaltung siehe Skizze. Interrupts sind nur für die 2 Leitungen des Rotary-Encoders (mechanische Schalter) aktiviert. Die Schirme sind nur an einem Ende mit DC Gnd am Arduino verbunden; soll ich das mit Gehäusemasse (PE) verbinden? DC Gnd auch oder dann vom Schirm trennen? Schätze es gibt keine einfache Lösung :) Gibts keine IO-Safe-Bausteine mit-alles-drin in 16-fach Ausführung im DIL?
Für eine Beschreibung im Elektronikbereich haben sich Schaltplan und Layout international durchgesetzt. Als Ergänzung bitte Fotos vom Aufbau.
Pete K. schrieb: > Für eine Beschreibung im Elektronikbereich haben sich Schaltplan und > Layout international durchgesetzt. Als Ergänzung bitte Fotos vom Aufbau. Wie jetzt? Unscharfe schräge Fotos eines Oszi-Schirms sind kein internationaler Standard? Dabei könnte man das leicht denken wenn man hier im Forum liest.
Eigentlich könntest du eine kleine SPS verwenden wie Controllino oder LOGO.
Hi, ich kenne a) Schaltpläne in aufgelöster, b) zusammenhängender Darstellung c) Funktionsblöcke letzteres hat der TO versucht aufzuzeigen. Auch bei grober Skizzierung von Funktionsblöcken soll der Sinn einer Schaltung deutlich werden. Dazu Effektoren d.h. Lastkreise und Steuerungsmodule zeichnerisch so anordnen, dass klar wird, was jede Baugruppe macht und wie die zusammenhängen. Ich schnalls nicht. ciao gustav
Thomas W. schrieb: > Eigentlich könntest du eine kleine SPS verwenden wie Controllino oder > LOGO. kostet halt das 10-Fache und hat kein Wlan, BT, etc. Für ein Bastelprojekt hmm...
Jetzt ist aber noch die Frage, was der TO eigentlich wissen will: - Warum die Stromkurve einen Phasensprung zu haben scheint - oder wie man den Arduino vom resetten abhalten kann. Du könntest einen stärkeren Pullup probieren und testweise "Vin" vom Arduino mit zwei 18650 (~8V) betreiben.
Hmm. danke. ich glaub ich lass es (mit dem Forum) Man bekommt hier ja wirklich das Gefühl, man muss Elektronik vorher studiert haben. Ich hab halt bisher nur Schaltungen am Steckbrett bzw. mit bedrahteten Bauteilen gemacht. Da gibts kein Platinenlayout. Meistens hats halt auch einwandfrei geklappt. Gut, wenn mal was nicht hinhaut, schaut man, dass man das lernt. Zuerst mal alles lesen, was ich in die Finger bekomme. Ich werk da jetzt schon 3 Wochen dran; teilweise 10h am Tag und komme nicht weiter. Da hab ich gedacht, ich frag mal nach. Geld ist knapp. Meine Hilfsmittel bescheiden. Das Oszi hab ich geschenkt bekommen - wahrscheinlich aus gutem Grund. Die Drehregler da drauf verstellen in alle Richtungen, einen Tick nach rechts gedreht und der Trigger ist von 2V auf -2V gesprungen oder garnicht oder auf +2,1. Screenshots Fehlanzeige. USB-Port defekt (nachdem ich verzweifelt nach einem 256 MB! Stick gesucht hab, weil mehr nicht geht - sagt zumindest der selbstgeschriebene Aufkleber). Dass der Kompressor mit mechanischen Relais viel mehr Mist macht, hab ich nach einigen Experimenten schon herausgefunden. Deshalb die SSRs geleistet. Leider helfen die mir auch nix. Der Anlauf des Kompressors ist mir ein Rätsel. Die Stromaufnahme sollte meines Kenntnisstands Sinusförmig sein, ohne Haken und wieder Umdreher (Phasensprünge?). Warum die Ausgangsspannung des Netzteils einsackt ist mir auch schleierhaft. Vor allem, weil der Arduino nach dem Abschalten der 230V Versorgung noch ne ganze Sekunde weiterläuft. Gut. Vielleicht mess ich ja Mist. Dann hab ich aber trotzdem die Resets. Das dürfte dann EMV sein. Damit bin ich halt bisher nicht mit in Berührung gekommen.
Thomas W. schrieb: > Jetzt ist aber noch die Frage, was der TO eigentlich wissen will: > - Warum die Stromkurve einen Phasensprung zu haben scheint > - oder wie man den Arduino vom resetten abhalten kann. am liebsten beides. Wenn aber zweites funtioniert, wär für mich ersters weniger relevant. > Du könntest einen stärkeren Pullup probieren und testweise "Vin" vom > Arduino mit zwei 18650 (~8V) betreiben. "Stärkerer Pullup" heisst kleinerer Widerstand? Der Arduino nano 33 iot verträgt leider max. 7mA an den IOs. Da muss ich aufpassen. Höheres VIN, das ginge bis 21V, soll ich ein 12V Netzteil probieren? Ich dachte, ich nehm 5V, um den Spannungsregler am Arduino nicht unnötig zu belasten.
Ach so der ist 3,3V. Dann könnte ja eine 18650 reichen, wenn der Regler ein LDO ist. Nein, mindestens 4,5V am MPM3610 (Das ist kein Linearregler sondern ein Buck-Converter, den überlastest du nicht so schnell). Pullup also größer 470Ohm bei 3,3V. Und die SSRs gehen mit 3,3V anzusteuern ? Toll. (Minimum Turn-On 3V, ist aber ganz schön knapp für den 3.3V Ausgang) Nein, kein 12V Netzteil, sondern eine Batterie oder Akku um Einflüsse von der Versorgung auszuschließen. Du kannst auch die Sensoren und Relais abklemmen, den Arduino z.B. blinken lassen, und manuell den Kompressor schalten und checken ob er immernoch abstürzt. Schritt für Schritt die Ursache des Problems einkreisen.
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Mike schrieb: > Man bekommt hier ja wirklich das Gefühl, man muss Elektronik vorher > studiert haben. Bei dieser Leistungsklasse die du da hast ist das tatsächlich so. Da geht es nicht nur darum, dass das Relais den Laststrom aushalten muss. Sondern man verstehen, wie sich elektromagnetische Wellen verhalten und welche Auswirkungen dadurch entstehen. Es fängt schon damit an, dass jeder Zentimeter Leitung eine Antenne ist, die abstrahlt und empfängt. Dazu kommt, das abrupte Schaltvorgänge (an/aus und Rechtecksignale) unendlich viele Oberwellen enthalten und folglich von allen Leitungen abgestrahlt und empfangen werden. Durch die Vielzahl der Leitungen ergeben sich komplexe Zusammenhänge.
Mike schrieb: > Man bekommt hier ja wirklich das Gefühl, man muss Elektronik vorher > studiert haben. Hi, mach es den Forenmitgliedern doch nicht so schwer bei der Hilfestellung. Ein vernünftiges Schaltbild, wo man sehen kann, was wie verschaltet ist, bringt mehr als tausend Worte. Bei mir waren es bei ganz tückischen, sporadischen Ausfällen zu 99,9 Prozent ganz simple Lötfitzelchen auf der Platine. Auch bei Steckkarten kann es Kontaktprobleme geben. Um das ausschließen zu können, wären ein paar Fotos von tatsächlichen Aufbau ganz nützlich. ciao gustav
Es ist bestimmt keine schlechte Strategie alle am uC angeschlossene Zuleitungen mit industriegebräuchlichen Schutzmassnahmen zu vesehen. Ich entwickle schon seit über zwanzig Jahren solche Steuerungen Im kW Bereich und diese Maßnahmen sind fürs zuverlässige Funktionieren alle notwendig und effektiv. Ich kann nicht ganz nachvollziehen warum man sich so sehr sträubt den uC richtig wie es sich gehört von der Aussenwelt zu schützen und isolieren. Umsonst baut man SPSen nicht so robust um in der realen Welt zuverlässig zu funktionieren. Ich bin mit 4000er CMOS groß geworden. Es brauchte nicht viel an externer EMP um ungeschützte Flip-Flops darauf ansprechen zu lassen. Flankengetriggerte Schaltungen ohne Glitchfilter sind da für Fehlfunktionen extrem anfällig. Ich sage es noch einmal: es darf ohne Ausnahme kein IO den uC ungeschützt verlassen oder empfangen. Auch die Stromversorgung muß vollkommen transientenfrei bleiben und genügend Reserven haben um Brownouts zu verhindern. Schaltregler im unteren Schaltfrequenzbereich von 50-200kHz Bereich reagieren auf Transienten langsamer als lineare Regler. Man kann auch mit Arduino Bords zuverlässig die Welt steuern wenn man sich an die gebräuchlichen Maßnahmen konsequent hält. Es ist absolut notwendig die Filtermassnahmen so nahe wie möglich am uC IO anzubringen. 30cm sind zu weit weg. Das sind dann schon wieder Antennen für EMP. Auch sollte man langsame externe Eingangsignale nicht unnötig mit Interrupts behandeln. Timer geführtes Polling und Debouncing ist hier viel zweckmässiger. Von unnötigen Gebrauch externer Interrupts sollte man immer wenn möglich Abstand nehmen. Eine Ausnahme ist Netzinterrupt um den uC für Phasenanschnittsteuerung zu synchronisieren. Gerade hier muß man das Netzsteuersignal einwandfrei konditionieren.
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Gerhard O. schrieb: > Es ist bestimmt keine schlechte Strategie alle am uC > angeschlossene > Zuleitungen mit industriegebräuchlichen Schutzmassnahmen zu vesehen. [...] > Ich sage es noch einmal: es darf ohne Ausnahme kein IO den uC > ungeschützt verlassen oder empfangen. Auch die Stromversorgung muß > vollkommen transientenfrei bleiben und genügend Reserven haben um > Brownouts zu verhindern. Schaltregler im unteren Schaltfrequenzbereich > von 50-200kHz Bereich reagieren auf Transienten langsamer als lineare > Regler. > > Man kann auch mit Arduino Bords zuverlässig die Welt steuern wenn man > sich an die gebräuchlichen Maßnahmen konsequent hält. Es ist absolut > notwendig die Filtermassnahmen so nahe wie möglich am uC IO anzubringen. > 30cm sind zu weit weg. Das sind dann schon wieder Antennen für EMP. Danke für die Infos. Ich werd mir mal das Ruggeduino Projekt genauer ansehen und mich sonst bezüglich des Themas schlau machen. Meine bisherige Erfahrung beschränkt sich halt auf < 15 W Motoren, die ich allerdings mit mechanischen Relais angesteuert habe. Dort hab ich mit meinen Maßnahmen bisher keine solchen Probleme gehabt. > Auch sollte man langsame externe Eingangsignale nicht unnötig mit > Interrupts behandeln. Timer geführtes Polling und Debouncing ist hier > viel zweckmässiger. hatte ich auch schon probiert. Meine Erfahrung war, dass der Rotary Encoder robuster lief, wenn die Zählerei und Debouncing in einer ISR passiert und im Programm dann auf den Wert zugreife. Außerdem ist das Teil selten in Benutzung und nur zum Einstellen der Solltemperatur. Während der Einstellung soll das Programm eh sonst nix andres machen, als den Wert anzeigen und erst nach Abschluss wieder in die Regelung übernehmen. Da im Wlan auch noch viel passiert, braucht ein Durchlauf von loop fast 1 Sekunde. Für eine Temperaturregelung schnell genug. Das finde ich mit dem Interrupt schöner, weils bei Benutzereingaben sofort reagiert. Und im Programm dazwischen immer zu pollen mit variablen Latenzen ist von der Bedienbarkeit schlecht. > Von unnötigen Gebrauch externer Interrupts sollte > man immer wenn möglich Abstand nehmen. Eine Ausnahme ist Netzinterrupt > um den uC für Phasenanschnittsteuerung zu synchronisieren. Gerade hier > muß man das Netzsteuersignal einwandfrei konditionieren. Hab jetzt erstmal wieder alles auf rückgebaut. Werds so gestalten, dass der Kompressor über das originale mechanische Thermoelement geschaltet wird, und ich nur die Pumpen über den Arduino steuere. Das alles in einem externen Gehäuse weit weg vom Kompressor. Hat bisher so funktioniert. Die fertigen Industrielösungen sind leider zu teuer.
Mike, Mache mal eine klare Aufstellung aller Deiner externen Beschaltung Details bzw eine saubere Handskizze mit Deiner augenblicklichen Schaltung wo alles auf einem Blatt zu sehen ist und die benutzten uC Port Pins identifiziert sind. Welche Sensoren werden verwendet? Welche Relais bzw SSRs? Details Deiner Stromversorgung Detail der Lasten wenn möglich mit Stromangaben Es ist nicht notwendig teure industrielle HW zu verwenden. Wie ich Dir schon geraten habe, müssen die uC Schutzbeschaltungen in nächster Nähe Deiner uC Bord sein. Auch die Bezugsmasse muß niederohmig sein. Es gibt da viele Einzelheiten zu beachten. Deine Probleme lassen sich auch mit Deinen zur Verfügung stehenden Mitteln lösen. Generell sollten alle Eingänge auf einer Seite sein und alle Ausgänge auf der entgegengesetzten Seite. Alle Eingänge zum uC müssen mit RC Filtern und Transienten Begrenzungsdioden wie TVS versehen sein. Gibt es Analogsensoren? Analog Ausgang oder Digital wie DS18B20 oder I2C oder Frequenzausgang? Wie wird Dein uC mit Strom versorgt? Wie werden Deine Relais angesteuert? Auch SSRs bedürfen einiger Beachtung. Wie schon empfohlen dürfen keine IO Pins die Bord ungeschützt verlassen. Es geht also z.B. nicht in 2m Entfernung ein SSR direkt mit dem Port zu schalten und dafür 2m lange ungeschützte uC Port Verbindungen haben zu müssen. Hier geht es um alle Details. Wenn Du mir alle Fragen so gut es geht, beantworten könntest dann werde ich Dir konkrete Lösungsvorschläge machen. Gerhard
> Da im Wlan auch noch viel passiert, braucht ein > Durchlauf von loop fast 1 Sekunde. Das ist ungewöhnlich viel. Sehr viel. Es stinkt heftig nach einem groben Fehler im Konzept.
Mike schrieb: > "Stärkerer Pullup" heisst kleinerer Widerstand? > Der Arduino nano 33 iot verträgt leider max. 7mA an den IOs. Da muss ich > aufpassen. In der Tat. Wenn du einen Eingangspin mit einem kleinen Pull-Up hoch ziehst, solltest du den Pin nicht als Ausgang konfigurieren und dazu noch auf Low schalten.
Gerhard O. schrieb: > Mike, [...] > Wenn Du mir alle Fragen so gut es geht, beantworten könntest dann werde > ich Dir konkrete Lösungsvorschläge machen. > > Gerhard Danke für das Angebot, ich werde aber erstmal bei meiner externen Lösung bleiben.
Ich hab jetzt nicht alles gelesen, wenn schon gesagt, ha'mwers doppelt ;-) Der Kompressor braucht einen Filter. Sowas, was z.B. auch in einer Microwelle direkt als erstes hinter der Kabeldurchführung im Gehäuse hängt. Dann natürlich auch mal ein anderes Netzteil versuchen. auch mal ein anderes, "normales" Netzteil statt ein LED Netzteil versuchen. Ist ein PC-Netzteil verfügbar? und sonst: Donut(s)! Eisenpulverkern(e)!
ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung (zwischen N und L) zum Kompressor. ● J-A V. schrieb: > Ich hab jetzt nicht alles gelesen, wenn schon gesagt, > ha'mwers doppelt ;-) > > Der Kompressor braucht einen Filter. > Sowas, was z.B. auch in einer Microwelle direkt als erstes hinter der > Kabeldurchführung im Gehäuse hängt. ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung von der Geraeteanschlussbuchse (zwischen N und L) zum Kompressor. > Dann natürlich auch mal ein anderes Netzteil versuchen. > > auch mal ein anderes, "normales" Netzteil > statt ein LED Netzteil versuchen. Ist ein PC-Netzteil verfügbar? Ja Netzteile hab ich mehrere Probiert. Steckernetzteile mit 5V, 7,5V und 12V sowie an einem Stromkreis mit anderer Phase angeschlossen. Hat nix geholfen. > und sonst: > Donut(s)! Eisenpulverkern(e)! leider konnte die Frage, was der Kuehlkompressor beim Einschalten veranstaltet (Spruenge im ich-dachte-es-sollte-sinusfoermig-sein Verlauf) nicht beantwortet werden. Ich vermute, dass da noch Relais im Kuehlkompressor schalten, man hoerts manchmal klackern. Aber ich mach das Teil jetzt nicht auf, blos um meine Neugierde zu befriedigen. Die Gefahr, dass es nachher kaputt ist, ist mir zu gross. Dafuer gabs ungefragte Hinweise auf was-ich-in-der-Software-falsch-mache. Ich hab das Gefuehl, dass ich mir mit dem Oszi die selben Impulse einfange, wie der Arduino. Der laeuft auf dem Netzteil nach der Trennung der Primaerseite vom Netz noch fast ne ganze Sekunde weiter. Da wunderts mich, dass es wegen so einem kurzen Spike zum Einbruch der Versorgungsspannung kommen kann.
Mike schrieb: > Da wunderts mich, dass es wegen so einem kurzen Spike zum Einbruch der > Versorgungsspannung kommen kann. Vielleicht unterschätzt, wie sehr anders sich Leitungen in hochfrequenten Feldern verhalten, verglichen mit Gleichstrom. Jede Leitung (egal wie kurz und dick) ist eine Spule, und ein Kondensator, und eine Antenne, die sowohl sendet, als auch empfängt. Halte deinen Finger an den Line-Eingang einer Lautsprecheranlage. Es brummt, obwohl du in deinem Körper keinen Wechselstromgenerator hast. Er empfängt elektromagnetische Felder, und das tut JEDE Leitung ebenfalls mehr oder weniger. Gerade die Wirkung von kurzen magnetischen Impulsen wird da oft unterschätzt.
also wenns denn ein kurzer Einbruch in der Versorgungsspannung wäre, könnte man das mit einem Kondensator überbrücken. bis hin zum Betrieb des Arduino an einer Powerbank -Testweise, nicht für Dauer gemeint. wenns bei letzterer immer noch zu Ausfällen kommt, wissen wir ja schon mal an einer Stelle, was es NICHT ist.
Hi, zeig mal den Kompressor. Mike schrieb: > Ich vermute, dass da noch Relais im > Kuehlkompressor schalten, man hoerts manchmal klackern. Ein Kühlschrankkompressor hat ein Anlasssolenoid, das vom Anlass-Strom der Hauptwicklung durchflossen wird, die Hilfswicklung einschaltet und nachdem der Strom nach Hochlaufen des Motors wieder zurückgegangen ist, wieder abschaltet. Das geht zum Teil sehr schnell innerhalb von mehreren 100 Millisekunden. Läuft der Motor nicht an, bleibt das Anlassolenoid hängen, der Stom wird dann so groß, dass der Motorschutz (Bimetall) ausschaltet, um ein Durchbrennen zu verhindern. Dann dauert es unter Umständen mehrere Minuten, ehe der Kühlschrank einen erneuten Startversuch unternimmt. (Bei meinem alten Kühlschrank schaltete der immer über Motorschutz und kühlte nicht mehr. Irgendwann war der auch durch. End of life.) Die Stromspitzen beim Schalten des Thermostats und des Anlassolenoids sind echte Kracher. Hier ist es besser, die Wicklungen mit jeweils einem Entstörkondensator zu versehen. Mike schrieb: > ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung von > der Geraeteanschlussbuchse (zwischen N und L) zum Kompressor. Der Snubber ist für die Überbrückung eines Schaltkontakts gedacht, nicht zum Netzparallelbetrieb. Der Widerstand macht Dir doch die HF-Unterdrückung bei Parallelbetrieb zunichte. Im Gegenteil, man versucht durch möglichst kurze Drähte den Widerstand so klein wie möglich zu machen. Wenn das nicht geht, Zuleitungsdrähte über Kondensator führen. Das nennt man dann Netzfilter (auch ohne Drosseln). ein Snubber (100uF soll wohl nF heißen? ciao gustav
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Karl B. schrieb: > Hi, > zeig mal den Kompressor. kann ich jetzt gerade nicht, da alles wieder verbaut ist. sieht aber in etwa so aus: https://gastrotiger.at/shop/kompressor-kaeltemittel-r600a-typ-th1112y-220-240v-650301?campaignid=1556917178&adgroupid=54603118770&targetid=pla-297631419503&gclid=EAIaIQobChMIidjrnfiD6wIVA7p3Ch1PHw1vEAQYByABEgKLGfD_BwE mit dem Zusatz eines richtig grossen Kondensators ca. 10cm hoch, 4cm Durchmesser und des Snubbers. > Ein Kühlschrankkompressor hat ein Anlasssolenoid, das vom Anlass-Strom > der Hauptwicklung durchflossen wird, die Hilfswicklung einschaltet und > nachdem der Strom nach Hochlaufen des Motors wieder zurückgegangen ist, > wieder abschaltet. Ja das erklaert einiges. > Das geht zum Teil sehr schnell innerhalb von mehreren 100 Millisekunden. Ja ist alles in <150 Millisekunden erledigt, ab da ist die Stromaufnahme stabil und schoen sinusfoermig bei ca. 1,2 - 1.3 A > Die Stromspitzen beim Schalten des Thermostats und des Anlassolenoids > sind echte Kracher. hab ich auch bemerkt :) > Hier ist es besser, die Wicklungen mit jeweils einem > Entstörkondensator zu versehen. Das heisst ich muesste das ganze Teil zerlegen? Der Motor ist ja in diesem Glockenfoermigen Gehaeuse mit untergebracht und zugeschweisst. Wie kommt man da ran, bzw. wie dimensioniere ich die Teile? LRC - Meter ist keines vorhanden. > Mike schrieb: >> ein Snubber (100uF, 100 Ohm) haengt direkt in der 10 cm Zuleitung von >> der Geraeteanschlussbuchse (zwischen N und L) zum Kompressor. > > Der Snubber ist für die Überbrückung eines Schaltkontakts gedacht, nicht > zum Netzparallelbetrieb. Der Widerstand macht Dir doch die > HF-Unterdrückung bei Parallelbetrieb zunichte. Da ist mein Wissen begrenzt. Ich hab davon gelesen, dass der Snubber entweder ueber den Schalter kommt (dann mit Leckstrom, also nicht 100% abgeschaltet) oder direkt parallel zur Last, wobei zweites Nachteile beim ABschalten mit sich bringt. Ich hab die Probleme aber ohnehin beim EINschalten des Kompressors. Das Abschalten macht keine Probleme (Ich denke, da hier der Strom ja nur 1 A ist, beim Einschalten aber durchaus auf knapp 15 A Spitze raufgehen kann). > Im Gegenteil, man > versucht durch möglichst kurze Drähte den Widerstand so klein wie > möglich zu machen. Die bauliche Situation kann ich leider nicht aendern. > Wenn das nicht geht, Zuleitungsdrähte über Kondensator führen. Das nennt > man dann Netzfilter (auch ohne Drosseln). ist da sowas geeignet? http://www.qualtekusa.com/images/EMI_Filters/pdf/88006006.pdf > ein Snubber (100uF > soll wohl nF heißen? jap, richtig. Sind nF. > ciao > gustav lg. Mike
● J-A V. schrieb: > also wenns denn ein kurzer Einbruch in der Versorgungsspannung > wäre, > könnte man das mit einem Kondensator überbrücken. Hab ich versucht. Mit 1000uF Elko direkt am Vin des Arduinos. Keine Verbesserung (und auch die Messung sah nicht anders aus). Einen Kerko 10 nF zusaetzlich parallel - nix anders. > bis hin zum Betrieb des Arduino an einer Powerbank > -Testweise, nicht für Dauer gemeint. > > wenns bei letzterer immer noch zu Ausfällen kommt, > wissen wir ja schon mal an einer Stelle, was es NICHT ist. Mit Batterie hab ichs wirklich nicht getestet, aber mit 4 verschiedenen Netzteilen, einmal mit Verlaengerungskabel von einem Stromkreis, der auf einer anderen Phase als der Stromkreis des Kompressors hing.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Mike schrieb: >> Da wunderts mich, dass es wegen so einem kurzen Spike zum Einbruch der >> Versorgungsspannung kommen kann. > > Vielleicht unterschätzt, wie sehr anders sich Leitungen in > hochfrequenten Feldern verhalten, verglichen mit Gleichstrom. > > Jede Leitung (egal wie kurz und dick) ist eine Spule, und ein > Kondensator, und eine Antenne, die sowohl sendet, als auch empfängt. > > Halte deinen Finger an den Line-Eingang einer Lautsprecheranlage. Es > brummt, obwohl du in deinem Körper keinen Wechselstromgenerator hast. Er > empfängt elektromagnetische Felder, und das tut JEDE Leitung ebenfalls > mehr oder weniger. Gerade die Wirkung von kurzen magnetischen Impulsen > wird da oft unterschätzt. Ja das kenn ich. Sieht man auch schoen, wenn man die Messspitze vom Oszi beruert. Aber ist der Einbruch dann tatsaechlich vorhanden, oder zeigt sich der nur in der Messung, da die Messleitung das auch aufnimmt?
Mike schrieb: > Mit Batterie hab ichs wirklich nicht getestet Mache das mal. Es geht dabei, kurze Leitungen zu verwenden und eine potentialfreie Versorgung zu haben. Wenn er damit immer noch ausfällt, ist die Stromversorgung nicht dein Problem. Mike schrieb: > Aber ist der Einbruch dann tatsaechlich vorhanden, oder zeigt sich der > nur in der Messung, da die Messleitung das auch aufnimmt? Das ist eine gute Frage. Ich messe meistens mit dieser Krokoklemme, die man an den Tastkopf anclipst. Diese 10cm Kabel fangen schon viel Dreck ein. Ich weiß wie die dadurch verursachten Artefakte aussehen und habe mich daran gewöhnt. Wenn ich aber wirklich die Sauberkeit eines Signals prüfen will, dann sind diese kurzen Strippen bereits tabu.
Hi, wenn das so ein Kompressor ist, kann ich noch ne Anekdote erzählen. Beim Bierzelt ging immer die Leuchstoffröhrenbeleuchtung aus und zündete neu, wenn sich einer der Kühlschränke einschaltete. So hoch ist der Anlaufstrom, dass beim verwendeten Leiterquerschitt des Zuleitungskabels Spannungseinbrüche stark waren. Bei einem meiner Kühlschränke habe ich das Montageproblem mit den Kondensatoren so gelöst: Am Motorblock sind Motorschutz und Anlass-Relais sowie Anschlussklemmen in so einem Kästchen angebracht. (Im Bild ist das Relais durch einen PTC-Widerstand etc. ersetzt worden.) An die Zuleitungen zu jeder Wicklung kommt je ein 0,1 µF /X2 dran. Nur ein Gesamt-Filter nützt wenig. Jede Wicklung sollte ihren eigenen Entstörkondensator bekommen. Damit direkt an der Quelle der Impuls abgewürgt und in gedämpfte Schwingung niedrigerer Frequenz umgewandelt wird. ciao gustav
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