Bin gerade mal dabei, die ersten Mathethemen eines Informatikstudiums mit denen aus einem E-Technik-Studium abzugleichen. Irgendwie finde ich da recht wenig Übereinstimmendes. In der Informatik scheint es auch bei den Mathe-Grundlagen ganz anders zu starten. Welche Themen wären aus Eurer Sicht (sagen wir FH-Niveau nicht TH) weitestgehend deckungsgleich? Danke für Eure Antworten.
Lineare Algebra. Stochastik und Analysis sind gemeinsam. Ansonsten geht Informatik eher in Richtung Logik und E-Technik eher in Richtung Physik. E-Technik geht bei höherer Mathematik auch noch ein ganzes Stück mehr in die Tiefe.
Bei mir an der TUHH waren Mathe 1-3 für Informatik- und Elektrotechnik Ingenieure komplett gleich - wir saßen nebeneinander im Hörsaal. Das hält für fast alle Ingenieure an meiner Uni.
Mehr oder weniger gar nix. E-Technik: Rechenaufgaben wie in der Schule nur eben mit komplexen Zahlen, alles eher praktisch, schematische Rechenwege, warum das so gerechnet wird interessiert keinen, halt wie in der Schule. Rechenkasper Prof. der E-Technik an der Tafel rechnet Beispiel vor, jetzt dürft ihr das nachmachen bis ihr das auch fehlerfrei in euren Taschrechner eintippen könnt. Informatik: "Beweisen Sie", Schwerpunkt Diskrete Mathematik, wenig konkretes Rechnen. Ohne die Beherrschung der grundlegenden Beweistechniken hat man verloren, Mathe wie bei den Mathematikern sind meist die selben Vorlesungen. Die E-Techniker die zur Informatik gewechselt sind, haben danach abgebrochen. Die Informatiker die ne E-Technische Ausbildung hatten, sind alle nach 1-2 Semester zur E-Technik geflüchtet, spätestens in theor. Informatik wurden die vleich im Gesicht, wer bis dahin sich vom Gedanken Mathe = rechnen verabschiedet hat, hatte verloren.
Aussagenlogik, Mengen und evtl noch Zahlenräume (reelle, ganze etc.) Was soll ein angehender Informatiker auch mit Vektorrechnung Differentialgleichungen oder Fourier anfangen :) Die meisten wissen doch heute nicht mal, wie ein PC überhaupt funktioniert. Da geht's dann direkt los mit Konzepten und sonem Kram und am Ende hast du n Haufen drittklassiker Codeäffchen die von stackoverflow Schnipsel Copy & Pasten können. Oder sich dann wundern, warum alles so langsam läuft. Keine Verallgemeinerung...nur meine bisherigen Einblicke zu dieser Branche.
Hey, ich hab beides studiert. Der Unterscheid ist ganz klar bei den Informatikern wird viel mehr wert auf das Formale gelegt. Es wird ständig irgendwas bewiesen, so sehen die Übungsblätter weitestgehend aus. Die Mathematik ist viel konkreter. Bei den Ingenieuren geht es mehr ums Rechnen und es ist viel mehr physikalisch motiviert.
Der Oppa gibt euch Rat schrieb: > Mehr oder weniger gar nix. > > E-Technik: Rechenaufgaben wie in der Schule nur eben mit komplexen > Zahlen, alles eher praktisch, schematische Rechenwege, warum das so > gerechnet wird interessiert keinen, halt wie in der Schule. Rechenkasper > Prof. der E-Technik an der Tafel rechnet Beispiel vor, jetzt dürft ihr > das nachmachen bis ihr das auch fehlerfrei in euren Taschrechner > eintippen könnt. > > Informatik: "Beweisen Sie", Schwerpunkt Diskrete Mathematik, wenig > konkretes Rechnen. Ohne die Beherrschung der grundlegenden > Beweistechniken hat man verloren, Mathe wie bei den Mathematikern sind > meist die selben Vorlesungen. > > Die E-Techniker die zur Informatik gewechselt sind, haben danach > abgebrochen. Die Informatiker die ne E-Technische Ausbildung hatten, > sind alle nach 1-2 Semester zur E-Technik geflüchtet, spätestens in > theor. Informatik wurden die vleich im Gesicht, wer bis dahin sich vom > Gedanken Mathe = rechnen verabschiedet hat, hatte verloren. Das kann ich so bestätigen (TUM). Informatik hat tendenziell einen viel höheren Schwerpunkt zu Diskreter Mathematik als Elektrotechnik. Einfach mal in den Studienplan schauen, z.B. https://www.in.tum.de/fuer-studierende/bachelor-studiengaenge/informatik/studienplan/studienbeginn-ab-ws-201819/. Siehe z.B. "Diskrete Strukturen" und "Diskrete Wahrscheinlichkeitstheorie". (Effektiv ist der Unterschied zu nicht-diskret das Summenzeichen vs. kontinuierlichem Integral) Ich habe Informatik studiert und als Nebenfach Elektrotechnik gehabt. Ich bin in den ersten ET Klausuren ("Signale") total untergegangen, weil ich an diese wir an eine Informatikklausur herangegangen bin: Fourier bewiesen, dann damit die Aufgabe gerechnet, Laplace bewiesen, dann damit ein bisschen gerechnet... Natürlich hat die Zeit nicht ausgereicht. Ich habe dann festgestellt, dass die ET'ler (in der Klausur) gar nichts (bzw. sehr wenig) beweisen, sondern die Gleichung nach Schema umformen und dann die Fourier-Glieder aus der Tabelle (erlaubtes Hilfsmittel) ersetzen... In der Wiederholungsklausur habe ich das dann auch so gemacht. Funktionierte gut :-) Die Kombination Informatik + ET Nebenfach hat mir sehr weiter geholfen, die Themen haben sich sehr ergänzt. Zum Beispiel hatten wir natürlich auch die Fourier-Transformation im ersten Semester des Informatikstudiums (Beweise, Laufzeit/Landau, "divide & conquer"), aber erst durch die praktische Anwendung "Zeitbereich vs. Frequenzbereich" in der ET hat es bei mir richtig "klick" gemacht. Wayne schrieb: > ich hab beides studiert. Der Unterscheid ist ganz klar bei den > Informatikern wird viel mehr wert auf das Formale gelegt. Es wird > ständig irgendwas bewiesen, so sehen die Übungsblätter weitestgehend > aus. Die Mathematik ist viel konkreter. Bei den Ingenieuren geht es mehr > ums Rechnen und es ist viel mehr physikalisch motiviert. Vergiss bitte nicht, dass Informatiker ganz genauso Ingenieur sein können. Ich bin z.B. Softwareingenieur.
Mathe brauchst du nie wieder in dem Umfang, in dem du es lernst.
Dr. Mathematiker schrieb: > Mathe brauchst du nie wieder in dem Umfang, in dem du es lernst. Mathematik ist nur Mittel zum Zweck.
Informatik ist eine Untermenge von Mathematik. Für Mathematiker ist die Definition von formalen Sprachen in 30Minuten abgeschlossen. Da habe ich schon mit den Ohren gewackelt.
Das die Mathematik in Deutschland in der Informatik an einigen Hochschulen einen so großen Stellenwert hat ist kein Wunder. Die Informatik in Deutschland ist aus der Mathematik hervor gegangen, nicht aus der Ingenieurwissenschaft. Das sind dann die Hochschulen wo man Informatiker ausbildet die nur Quatschen aber nicht Machen können. Damit hat man ein Kriterium mehr zur Studiengang- und Hochschul-Auswahl. Die zwei Extreme sind: Quatschen? Dann Informatik an einer Uni mit alteingesessener Informatik-Fakultät. Machen lernen? Dann FH und E-Technik. Dazwischen die Mischformen. Es gibt ja moderne Informatik-Fakultät. Es gibt Unis auf denen man auf Praxisbezogenheit wert legt. Es gibt E-Technik Fakultät an denen man ausschließlich auf Theorie schwört. Man muss bei der Auswahl seiner Hochschule halt genau hinschauen. Dem Fragesteller kann ich nur raten den Abi-Stoff zu wiederholen bis er ihn im Schlaf kann. Danach nochmal alles wiederholen um schneller zu werden. An fast allen Hochschulen gibt es Mathematik-Vorkurse. Auch wenn die dieses Jahr wahrscheinlich nicht gehalten werden sollte man sich den Stoff besorgen und lernen.
Michael Gugelhupf schrieb: > Das die Mathematik in Deutschland in der Informatik an einigen > Hochschulen einen so großen Stellenwert hat ist kein Wunder. Die > Informatik in Deutschland ist aus der Mathematik hervor gegangen, nicht > aus der Ingenieurwissenschaft. An einer Uni mit alteingesessener Informatik konnte es zwar sein, dass die Informatik anfangs zu Fakultät Mathematik gehörte. Das hatte aber mehr damit zu tun, dass es für eine eigene Fakultät zu wenig Profs gab - die waren damals auf dem Bildungsmarkt Mangelware. Das real vorhandene Personal war mit Mathematik weniger assoziiert. Von einem Prof ging damals das fiese Gerücht um, dass er seine Stelle bekam, weil er Intels 8080 mitbringen konnte ;-). Der war inhaltlich eher Ing, und damit nicht der Einzige. > Das sind dann die Hochschulen wo man Informatiker ausbildet die nur > Quatschen aber nicht Machen können. Quatsch.
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Mathematik ist seht wichtig. Wer ein breites Spektrum an Mathe-Skills abdeckt kann sich in beliebige Thenengebiete einarbeiten ? Beruflich hat mir das sehr geholfen. Problemstellungen durch entsprechende Mathematik zu lösen. ?
Informatik ist immer Schnittstelle zwischen verschiedenen Gebieten (also interdisziplinär). Je nach dem was man macht, ist Informatik Mathematik, Sprachwissenschaft, oder Ingenieursdisziplin (Regelungstechnik, Echtzeitsysteme, ...). Das gefällt mir sehr daran :-)
in der Praxis (=zum Geld erwirtschaften) braucht man vorallem Algorythmen und Refactoring
Sustanon300 schrieb: > in der Praxis (=zum Geld erwirtschaften) braucht man vorallem > Algorythmen und Refactoring Nicht vergessen: Du brauchst vor allem einen Duden.
Martin schrieb: > Sustanon300 schrieb: >> in der Praxis (=zum Geld erwirtschaften) braucht man vorallem >> Algorythmen und Refactoring > > Nicht vergessen: Du brauchst vor allem einen Duden. xDDDD
Danilo schrieb: > Irgendwie finde ich da recht wenig Übereinstimmendes. In der Informatik > scheint es auch bei den Mathe-Grundlagen ganz anders zu starten. Naja, mathe ist eben eine Hilfswissenschaft und die Hilfe sieht bei typischen elektrotechnikproblemen (Maxwell-Gleichungen, - DGL-System) anders aus als bei typischen Informatikproblemen (bspw. Galoisfelder, Körpertheorie). Schnittpunkte zwischen ET und Inf hat man bei der Kommunikationstechnik, OSI-Ebene 1 und 2. Also Kodierungstheorie. Numerik wäre auch ein Berührungspunkt, also Rechenverfahren für diskrete Fourier-Trafo, Matrizen-Löser, Funktioneninterpolation (Bezier, B_Splines, Taylorreihenentwicklung). Informationstechnik und Technische Informatik sind wohl die beiden Spezialisierungen, die noch am meisten gemeinsam haben.
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