Hallo an das Forum. Ich bin vor ein paar Tagen auf Ubuntu umgestiegen und weil mein altes Windows PCB CAD Programm nicht für Linux zu haben ist, will ich jetzt halt mal auf ein neueres Programm und Konzept umsteigen. Bevor ich mich jetzt in mehrere PCB CAD Programme einlese, um hinterher nach langer investierter Zeit festzustellen, nein das ist es dann doch nicht... möchte ich hier mal bitte anfragen, welches ist denn das meistverwendete PCB CAD Programm unter Linux? Im Multimedia Bereich dürfte es ja so ziemlich klar sein, das VLC das "non plus ultra" ist. Gibt es ein solch beliebtes Programm unter den Linux Usern auch im PCB CAD Bereich? Ich kenne natürlich "Eagle". Dieses wird ja so ziemlich von allen professionellen genutzt. Aber das ist doch sehr limitiert in der Bastlerversion! KiCad ist auch ein Name den ich schon oft vernommen habe. EasyEDA, gEDA, oder DipTrace habe ich noch gefunden. Also speziell an die Linux Users, bitte klärt mich doch mal auf, was unter Linux das "non plus Ultra" in Sachen PCB CAD Programm ist? Danke und Gruß Tom
Tom schrieb: > möchte ich hier mal bitte anfragen, welches ist denn das > meistverwendete PCB CAD Programm unter Linux? Die Frage wird dir kaum jemand schlüssig beantworten können. Sehr wahrscheinlich sind Eagle und Kicad die beiden Kandidaten für die vorderen Plätze. Schaltplaneditoren kennst du? > Im Multimedia Bereich dürfte es ja so ziemlich klar sein, das VLC das > "non plus ultra" ist. Selbst das würde ich nicht als gegeben hinnehmen. ;-) (Unter Windows ist das klar, weil die Bordmittel zu schlecht sind, viele Linux-Desktopsysteme haben bereits "ab Werk" ausreichend gute Programme dabei, dass man gar nicht extra VLC braucht. Dass das einmal so kommen würde, dass Opensource-Software hier dominiert, darauf hätte ich übrigens vor 20 Jahren keinen Pfifferling verwettet. :^) > Ich kenne natürlich "Eagle". Dieses wird ja so ziemlich von allen > professionellen genutzt. Professionelle Anwender nutzen durchaus auch Eagle, aber keineswegs ist das dort dominierend. Da gibt es andere (deutlich teurere aber auch mächtigere) Werkzeuge, und ganz oft ist das dort keine Entscheidung der Anwender, sondern der Firmenphilosophie, eines "Haben wir doch schon immer so gemacht", oder anderer Randbedingungen (Zulieferer, Kooperationspartner, mit denen man sich austauschen können möchte). > Aber das ist doch sehr limitiert in der > Bastlerversion! Ja. > KiCad ist auch ein Name den ich schon oft vernommen habe. :-) > EasyEDA, gEDA, oder DipTrace habe ich noch gefunden. Naja, gEDA ist eher eine Art Langzeitprojekt, dass durch die Entwicklung bei Kicad doch deutlich in den Schatten gestellt worden ist.
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Bearbeitet durch Moderator
Tom schrieb: > Ich kenne natürlich "Eagle". Dieses wird ja so ziemlich von allen > professionellen genutzt. Nein, Eagle richtet sich eher an Hobbyisten, Bastler und kleinere Unternehmen. Die "Professionellen" benutzen Mentor, Cadence oder Zuken. Da spricht man dann aber von Lizenzpreisen in Höhe von Neuwagen. Den Altium Designer kann man eventuell noch dazu zählen, dessen Zielgruppe ist aber eher mittig, zwischen Eagle und den Superlativen ausgerichtet. Die gängisten ECAD unter Linux dürften tatsächlich KiCAD und Eagle sein. KiCAD hat eine große Community und wird recht ambitioniert weiterentwickelt. Wenn du als Heimwerker auf eine Linux Lösung aus bist, solltest du dir meiner Meinung nach am ehesten dieses ansehen.
Tom schrieb: > Dieses wird ja so ziemlich von allen > professionellen genutzt. Sagt wer? Das dürfte ein Märchen sein ;)
Schau mal ob du dein alten Windows-Cad unter Wine zum laufen bekommst. Ansonsten KiCad
Hallo Tom. Tom schrieb: > Also speziell an die Linux Users, bitte klärt mich doch mal auf, was > unter Linux das "non plus Ultra" in Sachen PCB CAD Programm ist? Allgemein: https://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltplaneditoren#Grund.C3.BCberlegungen_zur_Auswahl_eines_Layoutprogrammes Persönlich verwende ich KiCad. Früher habe ich professionell mal Eagle verwendet, bin aber dann so um 2009 privat auf KiCad umgestiegen. Davor habe ich auch mal Orcad und PCB (jetzt Teil von gEDA) verwendet. Du solltest aber auch einen Blick auf Horizon halten! Mit freundlichen Grüßen: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Ich kenn viele Programme. Und ich rate dir zu KiCad. Dieses Programm lebt, es hat eine riesige Community, viele tolle Projekte, wird beim CERN eingesetzt etc. Es fehlen für mich zwar noch einige Design Rule Möglichkeiten, aber ansonsten ist es sehr mächtig und für den normalen Entwickler top. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist dem empfehle ich hier mal zu stöbern: https://kicad-pcb.org/made-with-kicad/
Tom schrieb: > Ich bin vor ein paar Tagen auf Ubuntu umgestiegen und weil mein altes > Windows PCB CAD Programm nicht für Linux zu haben ist, will ich jetzt > halt mal auf ein neueres Programm und Konzept umsteigen. Tja, dann ist dir Ubuntu offensichtlich weitaus wichtiger als deine bisherigen Arbeitsmittel. Da bleibt dir lediglich Eagle7 oder Kicad. Ich meine, wenn es sich um gewöhnlichen Krempel handeln würde, z.B. irgend ein Office-Paket, dann ist das alles egal, weil sich sowas für fast jedes OS findet. Aber seine EDA zu schrotten, das ist etwas anderes. So recht verstehe ich diese Denkweise nicht, wo man sich selbst den Ast absägt, auf dem man sitzt. W.S.
W.S. schrieb: > So recht verstehe ich diese Denkweise nicht, wo man sich selbst den Ast > absägt, auf dem man sitzt. Vielleicht weil er erkannt hat, dass der Ast sowieso morsch ist, und es deshalb besser ist, auf den nächsten Baum zu gehen? ;-)
Auch das BS ist ein gewöhnliches Werkzeug. Wenn man es wechseln will - warum nicht?
Assembler schrieb: > Die "Professionellen" benutzen Mentor, Cadence oder Zuken. > Da spricht man dann aber von Lizenzpreisen in Höhe von Neuwagen. Eher in der Höhe von Eigentumswohnungen...
Hallo, und Danke an alle, die mir auf meine Anfrage gute verwertbare Informationen gegeben haben. So wie es ja dann aussieht, ist das KiCad wohl der Renner und ich werde mich nun in dieses Einarbeiten. Danke für eure Hilfe. W.S. schrieb: > Aber seine EDA zu schrotten, das ist etwas > anderes. So recht verstehe ich diese Denkweise nicht, wo man sich selbst > den Ast absägt, auf dem man sitzt. Die richtige Antwort hierzu hat gleich Jörg W. geschrieben: Jörg W. schrieb: > Vielleicht weil er erkannt hat, dass der Ast sowieso morsch ist, und es > deshalb besser ist, auf den nächsten Baum zu gehen? ;-) Danke nochmals an Alle und schönen Gruß Tom
Was haste denn nun vorher für ein geheimnisvolles Platinenprogramm gehabt?
Jörg W. schrieb: > Vielleicht weil er erkannt hat, dass der Ast sowieso morsch ist Aber das macht man doch umgekehrt! Zuerst nen neuen Ast suchen und dessen Tragfähigkeit prüfen, dann sich und seinen Hausrat umsetzen, dann den alten absägen. W.S.
W.S. schrieb: > Zuerst nen neuen Ast suchen und dessen Tragfähigkeit prüfen, dann sich > und seinen Hausrat umsetzen, dann den alten absägen. Hat er doch: das letzte Stück Hausrat war halt das EDA-Tool, und er war gewillt, sich vom bisherigen zu trennen. Manchmal nimmt man sowas doch einfach als Anlass für einen "Tapetenwechsel".
W.S. schrieb: > Aber das macht man doch umgekehrt! Zuerst nen neuen Ast suchen und > dessen Tragfähigkeit prüfen, dann sich und seinen Hausrat umsetzen, dann > den alten absägen. Den aber aufheben. Vielleicht kommt man zu dem Schluß, den doch wieder anzuleimen.
Jörg W. schrieb: > Hat er doch Nö. Hat er nicht. Er hat sich eben nicht zuerst um ein neues EDA gekümmert, sondern zu allererst sein bisheriges unbenutzbar gemacht. Also zuerst den Ast abgesägt. Und nun sucht er Ratschläge. W.S.
W.S. schrieb: > Er hat sich eben nicht zuerst um ein neues EDA gekümmert Weil ihm das vielleicht einfach mal nicht so wichtig war, wie es dir erscheint? Manchmal genügt es doch einfach, vorher zu wissen, dass sich da auf jeden Fall was finden wird, egal, was es dann genau ist.
Jörg W. schrieb: > Weil ihm das vielleicht einfach mal nicht so wichtig war, wie es dir > erscheint? Es ist für manch einen hier offenbar schwer zu verstehen, dass es Elektronikbastler gibt, für die die Löterei eine von mehreren Freizeit(!!)beschäftigungen ist. Da können die Ressourcen, Möglichkeiten und Ansprüche sehr, sehr weit auseinanderliegen und je nach Stand eines Freizeit-Projekts auch noch temporär variieren...
Tom schrieb: > Aber das ist doch sehr limitiert in der > Bastlerversion! Nein, es ist mittlerweile in Fusion360 integriert und hat einen gegenüber den alten Versionen stark erweiterten Funktionsumfang. https://www.autodesk.de/products/fusion-360/personal Wenn man auch MCAD für z.B. 3D Druck nutzt, dann ist das eine geniale Kombination.
Jörg W. schrieb: > Weil ihm das vielleicht einfach mal nicht so wichtig war, wie es dir > erscheint? Genau DAS habe ich bereits in meinem 1. Beitrag geargwöhnt. Ich hab von Anfang an damit gerechnet. Das ändert aber garnichts daran, daß mir diese Denke wider die Natur ist. W.S.
Johannes S. schrieb: > Tom schrieb: >> Aber das ist doch sehr limitiert in der >> Bastlerversion! > > Nein, es ist mittlerweile in Fusion360 integriert und hat einen > gegenüber den alten Versionen stark erweiterten Funktionsumfang. Zumindest in der offiziellen Ankündigung im April hiess es, dass Fusion 360 Personal auch nur die eingeschränkte EAGLE-Version enthält. Wenn einem die nicht reicht oder man damit >1000 USD/Jahr Umsatz erzielt, ist man mit $495/Jahr dabei.
Die Beschränkungen sind immer noch da, habe es eben probiert: Zwei Schaltplanseiten und 100x100mm Routingfläche. Anzahl Lagen weiß ich nicht. Aber das spielt auch keine Rolle denn der TE sucht etwas für Ubuntu. Damit ist Fusion ohnehin außen vor.
Stefan schrieb: > Die Beschränkungen sind immer noch da, habe es eben probiert: Zwei > Schaltplanseiten und 100x100mm Routingfläche. Anzahl Lagen weiß ich > nicht. Das stimmt nicht, egal wie oft es wiederholt wird! Die maximale Fläche (für Bauteileanschlüsse!) beträgt 80cm². Nicht mehr 80x100mm. Bauteile dürfen inzwischen auch z.B. auf 10mm x 800mm verteilt werden, wenn gewünscht. Weder die Routingfläche noch die Größe der Leiterplatte ist begrenzt. Insgesamt ist das schon eine deutliche Verbesserung zu den alten CADSoft Free-Versionen. Die Zahl der Lagen ist aber noch immer auf 2 begrenzt.
Erwin E. schrieb: > Weder die Routingfläche noch die Größe der > Leiterplatte ist begrenzt. Bis du dir mit der Routingfläche sicher? Bin der Meinung das Sie in den neuen Versionen auch eingeschränkt ist. War aber ein Kurztest kann mich da irren.
Erwin E. schrieb: > Die maximale Fläche (für Bauteileanschlüsse!) beträgt 80cm². Nicht mehr > 80x100mm. Das haben sie geändert, korrekt. Erwin E. schrieb: > Weder die Routingfläche noch die Größe der > Leiterplatte ist begrenzt. Das wiederum war meines Wissens schon immer so, nur Pads ausserhalb des fest vorgegebenen Rechtecks gaben direkt eine Fehlermeldung.
Erwin E. schrieb: > Das stimmt nicht, egal wie oft es wiederholt wird! > Die maximale Fläche (für Bauteileanschlüsse!) beträgt 80cm². Nicht mehr > 80x100mm. Bauteile dürfen inzwischen auch z.B. auf 10mm x 800mm verteilt > werden, wenn gewünscht. Weder die Routingfläche noch die Größe der > Leiterplatte ist begrenzt. Hallo, irgendwie ist das widersprüchlich. Entweder gibts eine Beschränkung auf 80x100mm oder es gibt keine. Übrigens sind 80x100mm genau 80cm^2. Auch so ein widersprüchlicher Satz. Auf der Autodesk Downloadseite stehts eigentlich glasklar. "Included with a Fusion 360 for personal use subscription, EAGLE free download is a limited version for hobbyists including 2 schematic sheets, 2 signal layers, and an 80cm2 (12.4in2) board area." Bitte Aussage nochmal überarbeiten.
Veit D. schrieb: > Entweder gibts eine Beschränkung auf 80x100mm oder es gibt keine. > Übrigens sind 80x100mm genau 80cm^2. Früher war es eine starre Beschränkung auf 80x100mm, heute sind es 80cm^2, die Du auch in Form eines langen schmalen Streifens "verbrauchen" kannst.
Veit D. schrieb: > Übrigens sind 80x100mm genau 80cm^2. ja, 40 x 200 mm² aber auch. Und das ging früher nicht weil 200 > 100, heute geht das weil die Fläche <= 80 cm² ist. Verwirrender bei den Lizenzen ist das ich bei der kostenlosen Privat Edition von Fusion360 einen Eagle Premium dabei habe. D.h. im Standalone Eagle geht alles, in der Fusion integrierten Version gilt das Limit.
Also sich würde jedem, der sich nicht schon in Eagle eingearbeitet hat, raten erst mal KiCad auszuprobieren. Ich gehe Wetten ein, dass das für 99% der Hobbyanwender komplett ausreichend ist. Über die Frage wie viele Lagen oder welche Fläche erlaubt ist braucht mann sich auch keinerlei Gedanken machen. Wer unbedingt Geld ausgeben will kann ja auch für KiCad spenden, gerne auch regelmäßig, sozusagen im Abo :-).
Hallo, alles klar, habs verstanden. Heißt dann leider auch das man die günstigen 10x10cm China Platinen nicht ausnutzen kann, da fehlen 2cm.
Friedrich K. schrieb: > Also sich würde jedem, der sich nicht schon in Eagle eingearbeitet hat, > raten erst mal KiCad auszuprobieren. Das hatte der TE bereits vor zwei Tagen so als seinen Entschluss ja auch bekundet. ;-) Beitrag "Re: PCB CAD Programm Frage"
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