Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lautsprecher-Chassis Belastbarkeit in Watt


von Stefan F. (Gast)


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Ich bin ein bisschen verwirrt, was die Leistungsangabe von 
Lautsprecher-Chassis angeht. Ich möchte keine Box bauen, sondern nur die 
Angaben im Katalog richtig verstehen.

Gehen wir mal von Bauteilen für eine 2-Wege Box aus:

* Visaton G 25 FFL Hochton-Kalotte 120 W 8 Ω  1..30 kHz
* Visaton WS 20 E 8 Zoll Chassis 80 W 8 Ω 45..6000 Hz

Die 120 W bedeuten nicht, dass der Hochtöner 120 W verträgt, sondern 
dass er Bestandteil einer 120 W Box sein kann. Er verträgt viel weniger.

Beim Tieftöner ist das zwar prinzipiell auch so, aber da der Bass 
ohnehin fast die gesamte Leitung ab bekommt, macht das keinen großen 
Unterschied.

Jetzt kommt der Punkt mit dem ich nicht klar komme. Wenn ich nun diese 
Box auf ein 3-Wege System erweitere, indem ich einen Mitteltöner 
dazwischen packe, dann wird der Hochtöner dadurch eine ganze Menge 
entlastet (auch wenn das nicht die primäre Motivation für 3-Wege sein 
sollte).

Dann kann ich das Label des Hochtöners mit 250W überkleben oder wie? 
Natürlich nicht. Aber mir stellt sich die Frage, was denn nun die 120W 
auf dem Label aussagen.

Irgendwas stimmt doch da bei meinen Annahmen nicht. Nur was?

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Dann kann ich das Label des Hochtöners mit 250W überkleben

Ja.

Zur Leistungsabgabe gehört ein Frequenzereich dazu.

Ehemals z.B. 1kHz bis 20kHz.

Die Leistungsangabe gilt nur für den Frequenzbereich im rosa Rauschen 
von 2Khz bis 12.5kHz (heute wohl eher 20kHz).

Wenn du nun 250W draufklebst, müsste auch der Frequenzbereich überklebt 
werden mit (geschätzt) 5kHz-20kHz.

Nur steht der halt nicht auf dem Chassis, sondern nur im Datenblatt.

Es gäbe sogar Gründe, das zu tun: Vielleicht ist der Klirrfaktor im 
oberen Frequenzbereich viel geringer als im allumfassenden 
Frequenzbereich.

So könnte man ein und dasselbe Hochton-Chassis
einmal als 1kHz-20kHz Chassis für 150W Box und 1% Klirr verkaufen
und zum anderen als 5kHz-20kHz Chassis für 250W Box und 0.5% Klirr.

von MaWin (Gast)


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MaWin schrieb:
> von 2Khz bis 12.5kHz (heute wohl eher 20kHz).

Muss heissen

von 20Hz bis 12.5kHz (heute wohl eher 20kHz).

von Ralph B. (rberres)


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Die Belastbarkeit von Lautsprechern ist generell kein Sinusdauerton.

In der Din45500 ( ich weis garnicht mal ob die noch gültig ist ) wurde 
z.B. folgende Methode zur Ermittlung der Belastbarkeit pupliziert.

Nennbelastbarkeit.
Rosa Rauschen mit dem Zyklus 1Min ein 3 Minuten aus. Das 300 Stunden 
lang.

Die Belastbarkeit war die Grenze bei der das Chassis thermisch 
überlastet wurde und Schaden genommen hat. Der Klirrfaktor durfte dabei 
über 250 Hz 1% nicht überschreiten.

Musikbelastbarkeit.

Das ist die Belastbarkeit bei der bei Sinusburst die Schwingspule oder 
die Membran nirgends mechanisch anschlagen durfte.

Hochtonchassis egal wie hoch die Nennbelastbarkeit der gesamten Box war, 
hielten thermisch vielleicht 5Watt aus. Mehr ist es nicht und kann man 
auch von einer Schwingspule mit 2cm Durchmesser und 3mm Länge kaum 
erwarten.

Tieftonchassis hatten wesentlich größere Schwingspulendurchmesser und 
vor allem waren die Schwingspulen länger.

Bei PA-Systemen kann es schon mal ein Durchmesser von 10cm  und 2cm 
Schwingspulenlänge sein. Dementsprechend mehr Wärme kann die 
Schwingspule abführen.

In normaler Musik ist die Verteilung der Pegel für hohe Frequenzen 
statistisch  wesentlich kleiner als für niedrige Frequenzen. Deswegen 
kann man es sich erlauben dem Hochtöner geringere Belastbarkeiten 
zuzugestehen.

Ralph Berres

von Hilflos (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich bin ein bisschen verwirrt,

Baust jetzt deine Autolautsprecher-Boxen doch noch um ?

1. Du kannst sowieso nix glauben, was da draufsteht.
2. Wie RalphBerres schon schrieb: Die Wärmebelastung der Schwingspule
in Bezug auf die zugeführte Energie im jeweiligen Frequenzbereich
3. Du mußt erstmal 80 oder 120W zuführen.
4. Spitzen-Werte : kommt von der Dynamik in der Musik

Nimm dein MM und miß über MIN/MAX mal die Spannungen und den Strom - und 
du wirst feststellen, daß diese Leistungsangaben real so gut wie nie 
gebraucht/erreicht werden. Viel Wichtiger ist der Nennschalldruck eines 
Lautsprechers /-Box. Je höher dieser ist, desto weniger Energie muß für 
eine bestimmte Lautstärke zugeführt werden.

Am meisten Energie (~70%) wird im Baßbereich (bis ~200Hz) zugeführt. 
Hast also kräftigen Baß, weil +12dB aufgedreht, dann gehen dort 90% der 
Verstärkerenergie hinein. DARUM ist es besser, wie schon damals gesagt, 
EQ´s nicht raufzudrehen, sondern runter -zu-drehen. Eine Überlastung 
(Musik-Spitzen) wird so weitgehend vermieden. Das größte Problem ist der 
HUB des Lautsprechers. Je größer der HUB, desto höher die Gefahr, daß 
die Schwingspule hinten an der Polplatte anstößt und sich verbiegt. 
Unabhängig von einer thermischen Überlastung. Dann schnarrts oder es 
raucht raus.


> ein 3-Wege System erweitere
Da ist dieser Denkfehler :  Die Belastung der einzelnen Chassis hängt 
von der 'Filtersteilheit der Frequenzweiche' ab. Es ist also ein Irrtum, 
wenn man glaubt, daß der Hoch- oder Mitteltöner "nun" weniger Energie 
abbekommt. Du kannst gerne einen Lautsprecher abklemmen - und wirst 
hören, der geht noch viel weiter rauf- oder auch runter- als du 
angenommen hast.

In der Realität ist da kaum ein Unterschied zwischen Weiche und ohne 
Weiche.  Weichen-Beispiel: Hochpaß , 6dB/oct , Trenn-f 2000Hz .
1000Hz -6dB ,, 500Hz -12dB ,, 250Hz -18dB ,, 125Hz -24dB ,, 65Hz 
-30dB..... Sicher sind -30dB ein starker Lautstärkeabfall, aber wenn du 
oberhalb 2kHz nun 120dB rausknallst, bleiben immer noch untenrum 90dB 
über. Das muß der Hochtöner erstmal verkraften .

Dieses Weichenproblem kannst aber nur mit elektronischen Weichen (üblich 
24dB/oct) oder mit sog. Lautsprecher-Management-Systemen (bis 48dB/oct) 
vermeiden. Im Endeffekt kannst herumrechnen wie du willst, im Zimmer ist 
das alles halb so schlimm, in der Kellerdisco evtl. schon kritisch, und 
im Kellerdisco- oder Festzeltbereich vmtl. schon wichtig.

von Achim B. (bobdylan)


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Ralph B. schrieb:
> Die Belastbarkeit war die Grenze bei der das Chassis thermisch
> überlastet wurde und Schaden genommen hat. Der Klirrfaktor durfte dabei
> über 250 Hz 1% nicht überschreiten.

Täuscht dich da deine Erinnerung? Die Belastbarkeit eines Lautsprechers 
zu ermitteln, und dabei einen Klirr von nur 1% zuzulassen, ist wohl kaum 
möglich. Ich tippe mal eher auf 10%. Wenn es für LS überhaupt Vorgaben 
bezüglich des Klirrs gegeben hat. Weiß ich leider nicht mehr.

von Hilflos (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> was denn nun die 120W
> auf dem Label aussagen.

genaugenommen gar nix, weil erstmal eine Frequenzweiche dran muß.
Innerhalb des angegebenen Frequenzbereichs müßte er theoretisch 120W 
'vertragen', also ohne abzubrennen oder die Schwingspule zu verbiegen. 
Die DYNAMIK in der Musik verbietet aber solche Milchmädchenrechnungen.

Als  DYNAMIK -HEADROOM   sind immer min. 8-10dB einzuplanen.
Das sind als - *FAUSTREGEL: 12,5%* - der Belastbarkeit.

Also in diesem Fall 10-15 Watt

von Stefan F. (Gast)


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Hilflos schrieb:
> Baust jetzt deine Autolautsprecher-Boxen doch noch um ?

Du bist so am spinnen!

Das sind immer noch keine Autolautsprecher. Hast du schon mal 8 Ohm in 
einem Auto gesehen? Und wie gesagt geht es nicht darum, dass ich 
Lautsprecher bauen will. Nein, ich will auch nichts umbauen.

von Stefan F. (Gast)


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Hilflos schrieb:
> Da ist dieser Denkfehler :  Die Belastung der einzelnen Chassis hängt
> von der 'Filtersteilheit der Frequenzweiche' ab. Es ist also ein Irrtum,
> wenn man glaubt, daß der Hoch- oder Mitteltöner "nun" weniger Energie
> abbekommt.

Ich kann Dir nicht folgen. Bei dem 2-Wege Beispiel wird der Hochtöner 
von 1 kHz bis 20 kHz genutzt. Beim 3-Wege Fall ist es ein wesentlich 
schmaleres Frequenzband. Das Frequenzband ist viel schmaler -  ergo auch 
die Belastung des Chassis. Nun teilt es sich die Arbeit schließlich mit 
einem Mitteltöner.

Die Steilheit der Frequenzweiche spielt dabei sicher keine Rolle, sofern 
denn die 3-Wege Weiche in dieser Hinsicht gleich der 2-Wege Weiche ist, 
wovon ich mal ausgehe, weil ich nicht die Vorteile diverser 
Frequenzweichen diskutieren will.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo Stefan,

tendentiell liegst Du mit Deinen Annahmen richtig. Wenn der Hörbereich 
in mehrere Teilbereiche aufgeteilt wird, fällt auf jeden einzelnen um so 
weniger Energie ab, je mehr Teilbereiche es sind.
Die Leistungsangaben auf den Chassis gelten immer nur bei Anwendung 
einer passenden Frequenzweiche mit >12dB/Oktave.
Wie bereits erklärt, kann man dann aber trotzdem nicht 14kHz mit 120 
Watt als Dauerton und auch nicht als Burst auf die Box geben, sondern 
nur ein zum rosa Rauschen äqivalentes Frequenzgemisch.

MfG

von Hilflos (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Steilheit der Frequenzweiche spielt dabei sicher keine Rolle,

Es ist  NUR  die Steilheit der Frequenzweiche, sonst gar nix.
Du kannst ja gerne, !!vollzieh die dB-Rechnung noch mal nach!!,

einen Hochtöner ganz normal am Verstärker betreiben.
Wenn da 120 Watt draufsteht, ohne die notwendige Frequenzweiche zu 
beachten,  dann darfst vom Verstärker nicht mehr als 12,5% Energie 
rausliefern, also 10-15 Watt. Sonst hast bei Musikspitzen plötzlich 150 
oder 250 Watt am LS.

Die Leistungsangabe von Verstärkern bezieht sich meist auf diese 12,5% 
bei Klirrfaktor xy. Die restlichen 77,5% sind der übliche HEADROOM.
Wenn du kein Mischpult hast, ist das schwer zu erklären, wenn du eins 
hast: da hüpfen die Lichter auf- und nieder. Das sind die Musik-Spitzen. 
Da kannst sehen, wieviel Headroom (min. 8-10dB) erforderlich sind. 
Niemand mit Mischpult, also ein PA-Profi, dreht den Verstärker über 
12,5%. Weil die Spitzen ohnehin immer 100% Leistung raushaun.

Es ist  NUR  die Steilheit der Frequenzweiche, sonst gar nix.
Alles nur Logik und ein bißchen Rechnen

von Hilflos (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das Frequenzband ist viel schmaler -

Du sagst dazu eben: die SCHMALHEIT des Frequenzbandes, die muß aber auch 
irgendwo herkommen
Und kommt eben von der STEILHEIT des Filters.

Es ist  NUR  die Steilheit der Frequenzweiche, die zu einer SCHMALHEIT 
des Frequenzbandes führt, sonst gar nix.
Den Tieftöner betrifft das nicht, weil der nach unten durchläuft und 
nach oben 'unbegrenzt' ist. Der Mitteltöner hat einen Hoch+Tiefpass. Und 
der Hochtöner einen Hochpass. Die Frequenzweiche ist der Grund, warum es 
so gut wie gar keine 4-Wege-Boxen gibt - solches läßt sich fast nicht 
realisieren. Passive Frequenzweichen sind ein ganz eigenes spezielles 
Thema.
Aber auch die Aktiven, jedes hat so seine Probleme.

Oder wie damals schon gesagt: ES KLINGT  WIE ES KLINGT.
Es ist nur eine primitive Holzkiste mit einem herumhüpfenden 
Pappendeckel drin.

von Hilflos (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei dem 2-Wege Beispiel wird der Hochtöner
> von 1 kHz bis 20 kHz genutzt.

Nochmals: Der Hochtöner wird nicht 'von 1-20kHz' genutzt.
Der Hochtöner wird IMMER von 20-100.000 kHz genutzt. Die alles 
entscheidende Frage ist nur: wie laut gibt er schädliche 20Hz wieder ? 
Und wie weit geht der Verstärker rauf oder runter?

von was (Gast)


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Hilflos schrieb:
> Der Hochtöner wird IMMER von 20-100.000 kHz genutzt.

Mehr Schwachsinn pro Zeichen ging nicht, oder?

@Stefanus

Der Hochtöner verträgt den für ihn bestimmten Anteil den 120W "Musik" 
enthält.

Ist natürlich dennoch eine vage Angabe, denn 1. Was genau ist "Musik" 
und 2. was genau ist der für ihn bestimmte Anteil (frequenzmäßig)?

Ist eben eher ein Richtwert, als ein präzises Maximum Rating.

von Achim B. (bobdylan)


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was schrieb:
> Hilflos schrieb:
>> Der Hochtöner wird IMMER von 20-100.000 kHz genutzt.
>
> Mehr Schwachsinn pro Zeichen ging nicht, oder?

Na ja, so ganz unrecht hat er rein akademisch gesehen nicht. Wenn vorm 
Hochtöner eine 12dB-Weiche für 2kHz werkelt, hats "nach unten" eine 
Dämpfung von 40dB/Dekade; das wären -80dB bei 20Hz. Der Hochtöner 
"sieht" von den 20Hz also noch ein Zehntausendstel des Pegels...

von Hilflos (Gast)


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Teurer 300Hz(!)-Tiefpass-Frequenzgang

Der zugrundeliegende Vorgang ist immer der gleiche :
Frequenzbereiche werden bloß abgedämpft und nicht 'herausgeschnitten'
Dasselbe gilt für Hochpässe. Noch komplizierter wirds bei Bandpässen.

was schrieb:
> Mehr Schwachsinn pro Zeichen ging nicht, oder?

Unter MUSIK versteht man den Ausgangs--Spitzen-pegel, der bei  0dB 
liegt. Und mit dem Verstärker auf einen Pegel von zB. +27dB angehoben 
wird. Da 'dB' eine Verhältniszahl ist, ist die Wattzahl dabei variabel. 
dBu und dBV wie dBW sind aber absolute Pegel (siehe Liste). Hier kann 
man diese +27dB draufschlagen, dann hat man einen Absolutwert.
Und RMS ist der Durchschnittspegel, der quasi immer anliegt - Zwischen 
der Stille und dem Spitzenpegel.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Den Tieftöner betrifft das nicht, weil der nach unten durchläuft und
nach oben 'unbegrenzt' ist."

Diese Anordnung dürfte nur in Billigkonstruktionen zu finden sein.

mfG

von Stefan F. (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Na ja, so ganz unrecht hat er rein akademisch gesehen nicht

Aber er weicht damit völlig vom Kern meiner Frage ab.

Wenn ihn jemand fragt, wie schnell man mit einem Auto von Hamburg nach 
Peking kommen kann, würde er darüber lamentieren, ob das Auto auf der 
Straße fährt oder mit einem Flugzeug transportiert wird.

Der Typ diskutiert doch alles kaputt. Das nervt so!

Ich verstehe gar nicht, warum er sich da so hinein steigert. Vermutlich 
hat er zu viel seltsames Wasser aus seinem Brunnen getrunken.

Es ging ums Prinzip, nicht um irgendwelche komplexen Berechnungen. Ich 
fasse zusammen:

Kann man den Lautsprecher in stärkeren Boxen mit mehr Watt einsetzen,
wenn man seinen genutztes Frequenzband durch die Frequenzweiche 
reduziert? Die simple Antwort lautet: Ja.

Punkt. Thema erledigt. Danke für eure Hilfe.

von Ralph B. (rberres)


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Übrigens die größte Gefahr für einen Hochtöner besteht bei einer 
Endstufe die ins Clipping getrieben wird.

Da entstehen dann hohe Frequenzen in der Endstufe die durchaus 1/3 der 
vollen Ausgangsleistung der Endstufe ( oder sogar noch mehr ) betragen 
kann.

Ein Hochtöner mit einer thermischen Belastbarkeit von vielleicht 5 Watt 
wird das bei einer 100W Endstufe nicht überleben.

Ralph Berres

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ralph B. schrieb:
> Ein Hochtöner mit einer thermischen Belastbarkeit von vielleicht 5 Watt
> wird das bei einer 100W Endstufe nicht überleben.

Clipping überlebt der auch nicht bei einer 20W Endstufe. ;-)

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Deswegen sind bei brüllend laut eingesetzten Profi-Boxen 
Schutzschaltungen für die Hochtöner eingebaut, die überschüssige 
Leistung vernichten sollen. Bei manchen leuchtet irgendetwas.

MfG

von Andreas B. (bitverdreher)


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Christian S. schrieb:
> Bei manchen leuchtet irgendetwas.

Ganz simpel: Eine Glühlampe in Reihe geschaltet.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Niemand mit Mischpult, also ein PA-Profi,
Du würdest Dich wundern wieviele Leute ein Mischpult haben und deswegen 
noch lange keine Profis sind. Da hab ich schon so einiges gesehen, wo 
alles nur rot am Blinken war... der "Profi" dachte glatt, das müsse so 
sein. Geklungen hat's auch dementsprechend.

> dreht den Verstärker über 12,5%. Weil die Spitzen
> ohnehin immer 100% Leistung raushaun.
Naja das ist Quark. Du kannst an den Endstufen gewissermaßen nur einen 
Pegel einstellen, der für Vollaussteuerung benötigt wird. Wünschenswert 
ist immer ein möglichst hoher Pegel, vergrößert den Abstand zu Störungen 
- kann man sich aber auch schön die Karten mit legen wenn man Mikrofone 
auf dem gleichen 100-Meter-Multicore hat.

Einer halbwegs modernen Endstufe ist die Frequenz für Leistung auch 
ziemlich egal. Die bläst Dir auch 3kW mit 10kHz raus. Folglich verdampft 
man auf einer Mucke eher Hoch- und Mitteltöner als die großen 
Basspappen. Wenn man sich da so eine richtig schöne Rückkopplung 
einfängt muß man schon schnell sein und lieber mal 'ne Sekunde den 
Master runterziehen anstatt erst lange nach dem problematischen Mikrofon 
zu suchen.

Aber das wird besser wenn man dem Sprecher/Moderator sein Mikro fest an 
den Kopf schnallt, dann kommt er nicht auf die Idee es in Sprechpausen 
unüberlegt in Richtung Boden oder direkt vor die Pappen zu halten.

Edit:
> Bei manchen leuchtet irgendetwas.
Wenns leuchtet, ist das aber schon übel!

: Bearbeitet durch User
von Hilflos (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es ging ums Prinzip,

Mir geht um nix anderes, das willst eben nicht verstehen. Du weigerst 
dich, das PRINZIP!, nach dem eine Amp-Boxen-Kombination funktioniert, 
verstehen  zu lernen. Das war schon damals so. Dein Zustand hat sich 
seither nicht gebessert.

> Die simple Antwort lautet: Ja.
Die simple Antwort : NEIN !!
Weil du Äpfel mit Birnen verwechselt, und Ochsen mit Steinen.
Die Frequenzen lassen sich nur dämpfen, nicht begrenzen. Das hat mit der 
Leistung die ein Lautsprecher 'verträgt' aber nur wenig zu tun. Ist die 
Frequenz (zB beim HT) zu tief, stößt die Schwingspule an, das hat aber 
mit der Leistung nix zu tun, sondern mit dem höchstzulässigen __ HUB !
Den siehst aber von außen nicht, den kannst auch nicht 'berechnen'. Ist 
aber die 'Leistung' zu hoch, brennt die Spule ab, oder die Isolierung 
schmilzt.

Nimm einfach ein Hochtornhorn, zB ein '18sound  XT1464', glaub mir , das 
bringst in DEINEM GANZEN LEBEN sicher  n-i-e  um. Da spritzt vorher das 
Gehirn nur so raus aus Dir! °


Andreas B. schrieb:
> Ganz simpel: Eine Glühlampe in Reihe geschaltet.
So isses. Dann fehlen aber die hohen Töne im MusikSpektrum.


Stefan ⛄ F. schrieb:
> Punkt. Thema erledigt.
Gar nix is erledigt, außer DU und DEINE Boxen. Bald, so vermuten wir ...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hilflos schrieb:
> Ist
> aber die 'Leistung' zu hoch, brennt die Spule ab, oder die Isolierung
> schmilzt.
Wenn die Grenzfrequenz der Hochtonweiche entsprechend höher angesetzt 
wird, ist auch die betreffende Leistung in diesem Frequenzbereich 
kleiner. Darum geht es hier.

> Andreas B. schrieb:
>> Ganz simpel: Eine Glühlampe in Reihe geschaltet.
> So isses. Dann fehlen aber die hohen Töne im MusikSpektrum.

Dafür kommen sie aber nach der Überlast wieder.

von Stefan F. (Gast)


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Hilflos schrieb:
> Gar nix is erledigt, außer DU und DEINE Boxen.

Das Thema hat 0,000 mit meinen Lautsprecherboxen zu tun. Akzeptiere das 
doch endlich mal! Du verhältst dich wie ein Hund, der sich festgebissen 
hat und den man nur noch weg treten will.

von Hilflos (Gast)



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Ben B. schrieb:
> Da hab ich schon so einiges gesehen, wo
> alles nur rot am Blinken war...

DJ´s sind ein typisches Beispiel. Bei uns gibts diesen DJ, der besitzt 
die GRÖSSTE Diskothenkette Österreichs. Sieh mal, wie technisch 
begeistert er ist...
ROTES Licht aktiviert .


> Naja das ist Quark.
Nicht ganz. Wenn der Headroom bei 9dB liegt UND korrekt bemessen ist, 
ergibt das eben diese '12,5%', die üblicherweise den Klirrfaktor bei 
Endstufen angibt. Fährst also den Amp auf/mit 0dB an und der 
Mischpult-Pegel hüpft auf +9dB, die kurzen Spitzen siehst ja nicht, dann 
haust 100% der Leistung raus, mit entsprechendem Klirrgrad. Also kannst 
auch den Verstärker nicht überlasten. Gewitter. Schluß

von Hilflos (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Grenzfrequenz der Hochtonweiche entsprechend höher angesetzt
Du brauchst ja ein gleichmäßiges Frequenzspektrum, du kannst also die 
Trennfrequenz nicht --beliebig-- (hoch/tief) ansetzen. Und ob ein 
Lämpchen leuchtet siehst ja nicht, das steckt ja auf der Weiche.
Außerdem produzieren zu nah beeinanderliegende Filter (bes.bei 
Bandpässen) sog. Filterkopplungen, da hast dann plötzlich einen 
+10dB-Buckel bei 2kHz beispielsweise. Das ganze ist äußerst komplex.
Alles was einem dazu einfällt ist: Leistungsreserve


@ FUNKENFLUG oder Interessierte:

Wenn das Mischpult 0dB ausgibt und der Amp hat einen Verstärkungsgrad 
von +27dB, dann hast zwar +27dB auf 0dB, aber bloß 12,5% der 
Maximalleistung. Bei einer Spitze von +9dB hättest dann (rechnerisch) 
+36dB !
Real aber hast einen Mixerpegel von 0 dBu + 27dB = +27dBu ,, also bei 
+9dBu hast sofort einen Pegel von +36dBu = 100% der Leistung. Weil: dBu 
ein Absolutwert ist. Das gilt aber NUR , wenn der Amp auf 12,5% 
'Leistung' eingestellt ist.

Wäre der Amp aber 'voll aufgedreht', ergäben +9dB ausm Mixer 800% der 
Amp-Leistung. Also maximale Verzerrung. bei max. thermischer Belastung.

Ein Amp wird immer nur mit 0dB angesteuert, wieviel dBu/dBV das auch 
immer sein mögen (vgl. Wahlschalter "Eingangsempfindlichkeit" an der 
Rückseite)

Du Funkenflug, ich weiß das, weißt das eh.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hilflos schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Grenzfrequenz der Hochtonweiche entsprechend höher angesetzt
> Du brauchst ja ein gleichmäßiges Frequenzspektrum, du kannst also die
> Trennfrequenz nicht --beliebig-- (hoch/tief) ansetzen.
Man passt die Weiche an die Lautsprecher an. Stell Dir vor. ;-)
Und wenn man den Hochtöner später einsetzen lassen will, muß man 
natürlich auch das passende Mitteltonchassis dazu haben.

> Und ob ein
> Lämpchen leuchtet siehst ja nicht, das steckt ja auf der Weiche.
Das brauchst Du auch nicht zu sehen. Durch den ansteigenden Widerstand 
bei Überlastungen wird der Hochtöner geschützt.

> Außerdem produzieren zu nah beeinanderliegende Filter (bes.bei
> Bandpässen) sog. Filterkopplungen, da hast dann plötzlich einen
> +10dB-Buckel bei 2kHz beispielsweise. Das ganze ist äußerst komplex.
> Alles was einem dazu einfällt ist: Leistungsreserve

Aua, wie man Frequenzweichen von Lautsprecherboxen dimensioniert, davon 
hast Du offensichtlich keine Ahnung.

von Hilflos (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> davon hast Du offensichtlich keine Ahnung

So sieht (in etwa) ein Bandpass 4.Ordnung (24dB/oct) aus

In deinem Kämmerchen klingts wahrscheinlich genau gleich wie in der 
größten Diskothekenkette Österreichs: zu,m Speibm.
Ja,  manche haben Ohren, aber 'manche' hören trotzdem nichts.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Nimm einfach ein Hochtornhorn, zB ein '18sound  XT1464', glaub mir ,
> das bringst in DEINEM GANZEN LEBEN sicher  n-i-e  um.
Gib es 'ne Woche in den Verleih und Du wirst Dich wundern... ;)

> Bei uns gibts diesen DJ, der besitzt
> die GRÖSSTE Diskothenkette Österreichs.
Soso, das können die also auch nicht. Schöner klassischer "Lampentest".
Und der grinst auch noch so schön dabei.

Aber die Anlage sieht recht modern aus - bei Digitalmixern ist's nicht 
ganz so schlimm. Ich habe für solche Spezis einen Numark DXM09, da muß 
man sich schon echt Mühe geben bis die Übersteuerung hörbar und 
PA-gefährdend wird. Damit kann man sich auch Bässe reinschrauben bis vom 
Rest nichts mehr zu hören ist - klingt zwar Scheiße, aber das Signal 
bleibt trotzdem sauber und clippt nicht. Also da kann man auch mal 'ne 
volltaube Dumpfbacke dranstellen, mit korrekt eingepegelten Endstufen 
(und einem Schloss davor) bekommt der so schnell nichts kaputt.

Ich weigere mich irgendwie, diese Prozentrechnung bei der Aussteuerung 
anzunehmen. Ob man nun 0dB oder +9dB für Vollaussteuerung verwendet - 
oder was auch immer - ist Geschmackssache bzw. kommt auf die Umstände 
drum herum an.

Ich fahre Endstufen auch gerne voll aus wenns zur Mucke passt (Klassik 
mit 2,4kW im Wohnzimmer überleben nicht mal Kakerlaken). Man muß nur die 
Grenzen kennen oder wissen wie man die findet. Optimalerweise hört man 
Verzerrungen und dann weiß man aha, entweder das Limit der Boxen oder 
der Endstufen ist erreicht, bißchen darunter bleiben und alles ist gut. 
So schwer ist das doch gar nicht...

Oder man kann die Anlage auch so auslegen, daß die Endstufen ein Stück 
weniger Leistung haben als die Pappen. Mit so einer Anlage stelle ich 
mir das Mischpult so ein, daß ich bei Vollaussteuerung eine passend 
empfundene Anzeige bekomme (bei mir meistens in Spitzen leuchtende LED 
eins unterhalb der roten Clipping-LED) und gehe dann mit den Endstufen 
so hoch, daß die Clipping-Anzeige ganz ganz sachte aufblitzt. Das ist 
dann die Maximalleistung der Anlage, mehr geht nicht auf Dauer. Wenn man 
dann am Mischpult wieder ein Stück zurück geht und die eine LED 
unterhalb der Clipping-LED als Maximal-Indikator benutzt, ist man auf 
der sicheren Seite und sollte so schnell nichts kaputtmachen können.

Für Vollhonks gibts noch eine andere Möglichkeit:
Alle Schieberegler auf oberen Anschlag, alle Drehregler auf 
Rechtsanschlag, Techno-CD rein und dann die Endstufen so einstellen, daß 
gerade so nichts clippt. Anschließend kann selbst DJ Hirntot nichts mehr 
kaputtmachen.

: Bearbeitet durch User
von Hilflos (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Digitalmixern
Weiß ich. Hab mir (damals) extra dieses Pioneer-Manual besorgt, die 
haben tatsächlich eine Pegelkorrekturmöglichkeit, das Problem ist meist 
nur, je höher die 'Möglichkeit', desto höher der Pegel..
Oder (hier) Pferde-Sprichwort: Wie der Herr, so´s Geschirr.

> mit korrekt eingepegelten Endstufen
In der Disco isses leicht, da hast 1 gebügelten Pegel als Zuspieler, 
daheim hast schon wieder mehrere Probleme(CD, Radio, TV..-) . Und Live 
scheiden sich die guten von den bösen Geistern. Wenn der Pegel durchwegs 
paßt, paßt auch der Sound.

> Man muß nur die
> Grenzen kennen oder wissen wie man die findet.

Besser kann mans nicht beschreiben!
Das sollte man sich auch hinter die Ohren schreiben!

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