Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik FBAS-Signal über weite Strecke übertragen


von Marco H. (Firma: Electronic-Designs) (e_d)


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Hallo, liebe Forengemeinde,

ich stehe vor dem Problem, ein FBAS-Videosignal über eine weite Strecke 
(ca. 100m) übertragen zu müssen. In dieser Leitung laufen ebenfalls noch 
Power und Datenleitungen. Zur Verfügung hätte ich entweder Coax oder 
Twisted pair. Meine Tendenz war erst zu Coax, wobei mir wichtig ist, 
Masseschleifen zu vermeiden, da die Kameras letztlich ein unbalanced 
Signal mit Massebezug liefern, sowie auf der Empfangsseite ich auch 
zwangsläufig denselben Bezug brauche, aber eben 100m weiter weg. Deshalb 
dachte ich, eine galvanische Trennung wäre gut, damit der Coax-Schirm 
dann keinen Bezug zur Masse auf der Empfangsseite bekommt. Nun hatte ich 
mich mit einer optischen Trennung in verschiedenen Schaltungsvarianten 
beschäftigt, allerdings litt die Signalqualität schon ein wenig und es 
war nicht einfach, den Arbeitspunkt des Optokopplers einzustellen und 
auch unter verschiedenen Einflüssen stabil zu halten. Dann hatte ich von 
Balun's gelesen -  prinzipiell so einfach und genau das, was ich 
brauche, , Twisted pair, amso besser ! Aber taugen die etwas ? das 
Signal hat ja eine recht hohe Bandbreite von ca. 50Hz bis 5Mhz ? Da bin 
ich mir unsicher. Hat hier jemand Erfahrung ?
Ich habe für einen Apfel und ein Ei einen Satz bestellt, um das mal zu 
probieren. Letztlich brauche ich dann einen Übertrager für die PCB, habe 
aber keine mit dieser Bandbreite bei 50 / 75Ohm Impedanz gefunden. 
Solche Übertrager müssten doch auch in den "Video-Baluns" drin sein, 
oder ?
Oder kennt jemand einen nich zu aufwändigen Weg, eine Trennung in 
Twisted-pair und wieder zurück bei guter Qualität auf PCB-Ebene und 
beschaffbaren Bauelementen zu realisieren ?
Danke Euch und Grüße
E_D

von Klaus R. (klara)


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Wie wäre es mit Glasfaser?
mfg Klaus

von Marco H. (Firma: Electronic-Designs) (e_d)


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Oh, eine schnelle Antwort.
Ich habe aber nur Coax oder Twisted pair.
;) Danke trotzdem
E_D

von Günni (Gast)


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Nach meiner Erfahrung ist Coax für diese Anwendung am besten geeignet. 
Wichtig ist, die korrekte Anpassung an den Wellenwiderstand auf der 
Sende- und der Empfangsleitung. Dafür muss aber die Masse durchverbunden 
sein (ohne galvanische Trennung). Ist eine galvanische Trennung 
erforderlich, bietet sich eine tranformatorische Kopplung an, die aber 
die Signalqualität verschlechtert. Die Alternative wäre dann tatsächlich 
eine Wandlung in ein differentielles Signal, das dann über twisted Pair 
übertragen wird. Aber ohne Verluste geht das auch nicht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich fürchte, die Zeit des analogen Video ist vorbei. Für HDMI finden 
sich viele Geräte auch für die Fernübertragung, aber analoge Umsetzer 
z.B. auf Glasfaser sind rar geworden.

von Marco H. (Firma: Electronic-Designs) (e_d)


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Hi
@Christoph
Danke für den Hinweise, gegeben sind auf der Sendeseite 4 Cams mit 
Videoausgang; da gibt es keine Alternative, bzw. Diskussion...

@Günni
Danke auch  !
wie mache ich den praktisch aus dem differentiellen Twisted-pair wieder 
single-ended ? Mit einem Übertrager oder gibt es zum MAX4447 ein 
Gegenstück, quasi wie es bei differentieller Datenübertragung zu Hauf 
gibt?
Das wäre vielleicht wirklich eine Lösung

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Intersil, derweilen von Renesas aufgekauft, hatten mal diverse Chips, um 
Analogvideo ueber komische oder lange Leitungen zu schicken/empfangen.
iirc ging da sogar mal was mit Betriebsspannung, AnalogVideo und 
"Ethernet" ueber eine einzige Leitung. Vielleicht gibts da noch was.

Gruss
WK

von Sam W. (sam_w)


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Für die galvanische Trennung via Übertrager eignet sich z.B. der Kramer 
TR-1. Gibt es auch ab und zu günstig gebraucht zu kaufen.

Unabhängig davon wird die Signalqualität bei 100m über Analogvideo 
leiden bzw. erfordert sehr hochwertige Kabel.

Eine Möglichkeit wäre eventuell, das Signal einmalig an der Quelle per 
Übertrager oder optisch zu trennen, dann auf SDI zu konvertieren und die 
100m digital zurückzulegen. Dann am Ziel wieder nach FBAS wandeln.
Blackmagic Design hat da einige gute Sachen im Angebot (gehabt). Bei 
FBAS wird ja vermutlich 720p-SDI reichen. Da bekommt man viel und 
inzwischen auch erschwinglich an Gebrauchtgeräten.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

über 100m sollte auch passive Zweidrahtübertragung mit Balun noch gehen.
Wir hatten um 1980 aktive Zeidrahttechnik im Einsatz, Unterlagen habe da 
ich aber keine mehr. 1200m max. waren möglich, wir hatten max. rund 300m 
auf einem vorhandenen freien Paar eines Telefonkabel, das lag auf einem 
Kabelrost zusammen mit allen möglichen anderen Kabeln. Lief absolut 
störungsfrei.

Gruß aus Berlin
Michael

von Ralph B. (rberres)


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analoges Videosignal ( FBAS ) erfordert aber einen Übertragungsbereich 
von DC-5MHz. Man kann das Signal Empfangsseitig auf den Synchronimpuls 
klemmen um den DC-Anteil wieder herzustellen. Dann benötigt man aber 
immer noch eine untere Grenzfrequenz von 25Hz.

Das wird mit einen simplen Übertrager schwierig werden.

Es gab glaube ich mal Optokoppler, welches in der Lage war Videosignale 
zu übertragen. Dann sind aber erhöhte Anforderungen sowohl an 
Linearität, als auch an Phasengang zu erfüllen. Sonst werden die 
Helligkeitswerte bzw die Farbanteile verfälscht.

Üblich ist bei FBAS ein Coaxkabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand. da wäre 
RG59 der geeignete Kanidat.

Wichtig ist, aber das das Koaxkabel am Anfang und am Ende auch reell 75 
Ohm sieht.

Senderseitig kann man das mit entsprechende Videotreiber-Ics erreichen.
Empfängerseitig muss man gegebenfalls einen Widerstand von 75 Ohm nach 
Masse schalten, falls der Eingang hochohmig ist.

Der Videotreiber muss eine Verstärkung von 2 besitzen um die Verluste 
durch die Terminierung auszugleichen.

Ralph Berres

von Rainer D. (rainer4x4)


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Für die Videozubringung über zig bis hundert Metern hatten wir spezielle 
75 Ohm Videoleitungen. Dick wie RG213, also etwas über 10mm, Typ ist mir 
entfallen. Am Ende der Leitungen waren Entzerrerverstärker installiert 
um Frequenzgänge und Laufzeiten zu kompensieren.
Wenn es Probleme mit Brummen oder sonstigen Masseschleifen gab, dann 
wurde ein paar Meter über standart Trafokerne gewickelt. Das hat nahezu 
immer geholfen.

von karadur (Gast)


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100m mit Sat-Kabel geht ohne Probleme.

Hab ich mehrfach gemacht. Anschlüsse mit F-Stecker und Adapter von F auf 
BNC.

von Marco H. (Firma: Electronic-Designs) (e_d)


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Danke an alle wertvollen Beiträge und Tips. Ich denke, ich werde mich 
für den ISL59601 von Renesas in Coax Configuration entscheiden. Scheint 
ein gutes Teil zu sein, mit der Möglichkeit, die Signalaufbereitung via 
SPI noch beeinflussen zu können. Leider gibt es den nur in 0.5mm Pitch 
Murkelgehäuse ohne Beine. Aber alles Gute gibt's halt nicht zusammen
Einen schönen, sonnigen Tag noch :))
Grüße von mir

von Günni (Gast)


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Marco H. schrieb:
> wie mache ich den praktisch aus dem differentiellen Twisted-pair wieder
> single-ended ? Mit einem Übertrager oder gibt es zum MAX4447 ein
> Gegenstück, quasi wie es bei differentieller Datenübertragung zu Hauf
> gibt?

Das Gegenstück wäre MAX4444 oder MAX4445. Die Antwort war ich noch 
schuldig, auch wenn sich inzwischen andere Lösungen abzeichnen. Viel 
Erfolg bei der Übertragung!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael U. schrieb:
> Wir hatten um 1980 aktive Zeidrahttechnik im Einsatz, Unterlagen habe da
> ich aber keine mehr.

Solche Kistchen gab es damals von der Weltfirma Grundig. Die haben FBAS 
über ein Telefonaderpaar über mehrere Kilometer übertragen und auch über 
öffentliche Telefonnetz (ganz offiziell mit BZT Nummer). War gar nicht 
so schwierig, die Jungs haben da schnelle Verstärker mit sym. Ausgang 
benutzt, so wie etwa ein LM733, denn noch ein wenig gepuffert und ab auf 
die Leitung. Die Gegenstelle hat dann ähnlich gearbeitet, symmetrisch 
empfangen und wieder gepuffert für 75Ohm Ausgang.

Beitrag #6362593 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ralph B. (rberres)


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xkloar schrieb im Beitrag #6362593:
> Man kann es sich ja auch besonders schwer machen, gelle?
> tssssss, aber egal. Wenn man solche Vorhaben liest, greif ich mir an den
> aKopf und betätige den Scheibenwischer. Weil: bekloppt sein ist ja
> gewollt, aber solchen Unfug überhaupt zu einem Thema hier zu starten,
> ist schon mehr als nur krank. Sorry, wenns so direkt klingen mag, aber
> für Dummheit bist du geboren. Schade um jedes Zeichen hier, wenn man
> bedenkt, was für Knusperköpfe da draußen so durch die Gegend laufen.

wohl mit dem D-Zug durch die Kinderstube gefahren?

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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Marco H. schrieb:
> Danke für den Hinweise, gegeben sind auf der Sendeseite 4 Cams mit
> Videoausgang; da gibt es keine Alternative, bzw. Diskussion...

Ich sehe gerade das es sich um 4 Kamerasignale handelt.

Sind diese 4 Kameras gemultiplext? oder wie willst du 4 Kamerasignale 
über ein Koaxkabel oder twistet pair übertragen?

Ralph Berres

von Piter K. (kurczaq)


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balun + twisted pair, machen Millionen von Kameras jeden Tag ohne 
Probleme auch über längere Strecken

von Ralph B. (rberres)


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Piter K. schrieb:
> balun + twisted pair, machen Millionen von Kameras jeden Tag ohne
> Probleme auch über längere Strecken

auch 4 analoge FBAS Signale über ein Kabel?

Ralph Berres

Beitrag #6362666 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ralph B. (rberres)


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xkloar schrieb im Beitrag #6362666:
> Musst schon bitte alles lesen, was da steht.

Ich habe den ganzen Thread von Anfang bis Ende gelesen.

xkloar schrieb im Beitrag #6362593:
> it dem kann man u.a. analoges
> Video(CVBS/FBAS), und Stereo-Audio über 2,4 GHZ-Funkstrecke bis zu 300 m
> prima übertragen.

Es geht hier um 4 analoge Signale.

Du schlägst vor die analogen Signale im 13cm Band zu übertragen
Platz genug wäre da ja noch.

Du teilst aber den Frequenzbereich mit den Funkamateuren und andere 
Funkteilnehmern wie Wlan

Teilbereich von 2400 MHz bis 2483,5 MHz für WLAN.

Ob er mit einen 15MHz breiten analogen Signal und so geringer erlaubten 
Strahlungsleistungen damit so richtig glücklich wird?

Zudem kann jeder die Kamerasignale mitsehen. Das geht vermutlich schon 
mit einen einfachen analogen Satelittenempfänger.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von E_D (Gast)


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Normalerweise halte ich mich aus Foren eher fern, denn wenn man die 
letzen Beiträge von Leuten so liest, die gar nicht wissen worum es genau 
geht, dann greif ich mir an den Kopf....und ärgere mich auch noch.

Ich wollte nicht mein ganzes Vorhaben mit allen Details ausbreiten, die 
gar nicht zur Debatte stehen.

Aber mein Dank geht an eben die „Schreiber“, die mir konstruktiv einige 
Alternativen vorgeschlagen haben. Lieber heimlich schlau als unheimlich 
bekloppt...

Schönen Abend noch ;))


@Ralph B.
Funk funktioniert in dieser Umgebung sowieso nicht und mitsehen, wer‘s 
mag...hihihi

von Günni (Gast)


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xkloar schrieb im Beitrag #6362593:
> Mit dem kann man u.a. analoges
> Video(CVBS/FBAS), und Stereo-Audio über 2,4 GHZ-Funkstrecke bis zu 300 m
> prima übertragen. Im Set ist alles an Kabeln und Netzteilen vorhanden.
> Und diese Sets  sind für ca 49-89 € zwar nicht sehr billig, aber lösen
> das Problem.

Solche Leute hatten wir auch bei uns in der Firma. Da sie von der 
Technik und deren Möglichkeiten überfordert waren, kauften sie immer 
fertige Produkte zusammen. Diese Leutchen liefen bei uns unter dem 
Begriff "Stöpselingenieure". Für die Entwicklung neuer Technologien, für 
die es keine vorgefertigten Lösungen gab, mangels Vorstellungskraft 
ungeeignet.

von c-hater (Gast)


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Marco H. schrieb:

> ich stehe vor dem Problem, ein FBAS-Videosignal über eine weite Strecke
> (ca. 100m) übertragen zu müssen.

Tja, das ging vor ca. 90 Jahren auch anderen schon so (naja, da war's 
noch BAS, das F davor kam erst zwei Jahrzehnte später).

Der Trick war damals: man modulierte den Scheiß auf einen Träger. Dann 
konnte man es sogar über Antennen verteilen. Das nannte sich dann 
witzigerweise "Fernsehen".
Muss man aber nicht tun, man kann es genausogut über Koax-Kabel 
schicken. Das ist, was auch die hiesigen Kabelbetreiber bis vor wenigen 
Jahren noch getan haben...

Idee erkannt?

In der speziellen Anwendung im hochprivaten Kabel kann man obendrein die 
einschlägigen Standards deutlich dehnen zugunsten besserer Bildqualität. 
Allerdings kann man dann weder Sender noch Empfänger irgendwo von der 
Stange kaufen. Allerdings ist es möglich, alten Standardkram mit relativ 
geringem Aufwand sinnvoll umzubauen. Wenn man weiss, was man tut. Dieser 
Standardkram ist ja halt zum Glück etliche Jahre alt. Also aus Zeiten, 
als es noch richtige Datenblätter gab, ganz ohne NDA und all diesen 
Scheiß...

Mit sowas kann man jedenfalls dann etliche Kilometer Koax in sehr hoher 
Qualität überbrücken. Optisch kaum zu unterscheiden von FBAS direkt über 
1,5m Cinch.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Naja, man kann schon 2,4GHz Anlagen benutzen, aber natürlich nicht 
drahtlos, denn damit sind 100m nicht sicher zu überbrücken. Man könnte 
allerdings die 4 Senderchen auf ein Kabel auflegen und die 4 Träger dann 
zu den Empfängern übertragen.
Abgesehen von der Einfachheit hat man dann auch etwas mehr Privatsphäre, 
drahtlose 2,4GHz Anlagen sind sonst, wie Ralph schon sehr richtig 
bemerkte, keineswegs abhörsicher. Zwar nicht mit einem einfachen alten 
SAT Empfänger (die gehen nur bis max. 2050MHz), aber sehr wohl mit jedem 
Empfänger für Rückfahrkameras.

von Stefan F. (Gast)


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100m Koax ist überhaupt kein Problem. Ich habe vor Jahren Video Anlagen 
aufgebaut, da waren mehrere hundert Meter mit dabei.

Das ganze steht und Fällt mir der Qualität der Kabel.

Was die Galvanische Trennung angeht: Ich hatte nur einen einzigen Fall, 
wo dies nötig war. Da hatte ich einen Verstärker gebaut, der die 
Differenz der GND Potentiale vom Nutzsignal subtrahiert. Das waren 
damals weniger als 200mV. Der Verstärker bestand aus nur 2 oder 3 
Transistoren. Ich habe den Plan leider nicht mehr.

von Ralph B. (rberres)


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c-hater schrieb:
> Der Trick war damals: man modulierte den Scheiß auf einen Träger.

Das war bisher der einzige vernünftige Beitrag, wie man vier 
Kamerasignale über 1 Kabel leiten kann.

HF Modulatoren aus alten Videorecordern findet man sicherlich noch.

Das ist zwar nicht ganz Normenkonform, weil es keine 
Restseitenbandmodultion ist, sondern einfache AM.
Mit einen handelsüblichen Fernseher werden Frequenzen bis ca 750KHz um 
6db zu stark betont. Das heist, das Bild ist etwas unscharf, und die 
Farben könnten etwas Schwierigkeiten machen. Insbesonders die 
Farbsättigung.

Ansonsten wird es funktionieren, wenn man zwischen den Trägerfrequenzen 
der Modulatoren mindestens 24MHz Platz lässt.

Ralph Berres

von Günni (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> HF Modulatoren aus alten Videorecordern findet man sicherlich noch.

Das ist sicherlich eine gute und einfache Lösung der Senderseite und 
auch einige ältere DVB-T Receiver hatten Modulatoren, um das FBAS-Signal 
auf TV-Kanäle umzusetzen. Etwas problematisch ist, ohne gute Unterlagen 
die Teile zu identifizieren, die für die Steuerung nötig sind. So wurde 
bei neueren Geräten die Kanalwahl über den Bedienteilprozessor 
gesteuert. (Mit etwas Glück war das eine IIC-Schnittstelle.) Und dann 
ist da noch die Empfängerseite. Wer will schon 4 alte Fernseher 
übereinanderstapeln? Und die Tuner "neuerer" alter Fernseher, 
Videorecorder und DVB-T-Empfänger hatten meist eine PLL zur Kanalwahl. 
Da braucht man noch Teile des Bedienteils um die Kanalwahl zu steuern. 
Wie so oft liegt der Teufel im Detail. Und die Fernsehsignale sind nicht 
völlig abhörsicher, selbst wenn sie nicht über Antenne sondern über eine 
Kabelverbindung weiterleitet.

Wichtig ist, möglichst viele Lösungsansätze gegenüberzustellen um den 
letzlich für die jeweilige Anwendung optimale Lösung zu finden. Zu den 
betrachtenswerten Möglichkeiten gehört auch die 2,4 GHz Lösung von 
xkloar, nur hat sie - wie alle anderen auch - nicht den Anspruch allein 
möglich zu sein, während alle anderen nur einfach blöd sind. So einfach 
ist das nicht.

Ich stand vor dem gleichen Problem und da ich mich noch mit 
Transistorschaltungen auskenne, habe ich das Signal in ein positives und 
ein invertiertes Signal gewandelt und beide als differentielles Signal 
über twisted pair übertragen. Und auch die Rückwandlung war mit einer 
Differenzverstärkerschaltung relativ einfach. Nachdem er lange gut 
gearbeitet und die Kameras überlebt hat, landete der Aufbau in 
irgendeiner Altlastenkiste. Damals konnte ich ja ncht ahnen, dass jemand 
viel später vor der gleichen Frage stehen würde.

von Ralph B. (rberres)


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Marco H. schrieb:
> In dieser Leitung laufen ebenfalls noch
> Power und Datenleitungen. Zur Verfügung hätte ich entweder Coax oder
> Twisted pair.

Marco H. schrieb:
> Danke für den Hinweise, gegeben sind auf der Sendeseite 4 Cams mit
> Videoausgang; da gibt es keine Alternative, bzw. Diskussion...

Aus seinen Post geht leider nicht hervor, wieviel Koaxleitungen bzw 
twistet pair Leitungen er zur Verfügung hat.

Er will ja immerhin 4 FBAS Kameras verwenden.

Wenn diese 4 Kameras ja über das gleiche Kabel sollen, bleibt fast nur 
die Lösung mit 4 Modulatoren, wenn es analog bleiben soll.

Die ganz alten Videorecorder hatten ( wenn auch sehr primitive ) 
Modulatoren, welche noch mit einen Trimmkondensator abgestimmt worden.

Die 4 Modulatoren könnte man über 47 Ohm Widersände in Stern 
zusammenschalten
(Stichwort resitive Kombiner ). Das bringt allerdings 12db Pegelverlust 
auf der HF Seite, welches man gegebenfalls mit einen kleinen Verstärker 
ausgleichen müsste. Der kann dann im einen auch die Kabeldämpfung der 
100m Koaxkabel ausgleichen.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Ralph B. schrieb:
> 4 Modulatoren könnte man über 47 Ohm Widersände in Stern
> zusammenschalten
> (Stichwort resitive Kombiner ). Das bringt allerdings 12db Pegelverlust
> auf der HF Seite,

... und evtl Kreuzmodulation.
Ohne Pufferstufen werden die Modulatoren nicht sehr linear sein.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Mir fällt dazu ein: Quad-Display 4 x FBAS auf HDMI, dahinter einen HDMI 
-> SDI-Converter, Darstellung auf einem HDMI-Monitor. 100 m HDMI mit SDI 
müssten mit RG 59 (oder in der Videotechnik 0.6/3.7) möglich sein, 
insbesondere bei nur 25 Hz.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Na, dann kannstes eigentlich auch fotografieren, entwickeln, 100m weit 
faxen und dann lochen und abheften :-)

Gruss
WK

Beitrag #6366454 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6366509 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6366558 wurde von einem Moderator gelöscht.
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