Hi, stimmt es so, dass CMOS-Technologie anfälliger gegen ESD als andere ist? Wenn ja, wieweit? Jo
Jo T. schrieb: > stimmt es so, dass CMOS-Technologie anfälliger gegen ESD als andere ist? Theoretisch stimmt das schon. Praktisch haben aber m.W. fast alle CMOS-ICs inzwischen Schutzschaltungen eingebaut.
Jo T. schrieb: > stimmt es so, dass CMOS-Technologie anfälliger gegen ESD > als andere ist? Welche andere? Digitale Logik (inclusive µC, PLD) wird doch heute nahezu ausschließlich in CMOS gefertigt.
Das gilt prinzipiell für alle MOS-Bausteine, egal ob uralte PMOS, NMOS oder CMOS Bausteine. Bei allen dürfen Ein- oder Ausgangssignale nicht über das Substrat (oder die Substratstrukturen) hinausgehen, da sonst ein parasitärer Thyristor leitend geschaltet wird. Entscheidend für das Zünden des Thyristors ist der "Triggerstrom". Dass in Datenblättern häufig eine Spannung von 0,3 V genannt wird, liegt daran, dass der Strom durch die Schutzdiode dann noch unter dem Triggerstrom liegt. Die Transistoren der parasitären Struktur werden so dotiert, dass sie eine möglichst schlechte Verstärkung haben, wodurch der Zündstrom höher sein muss (erst bei einem höheren Strom in die Schutzdioden zündet der Thyristor). Wenn Bausteine schneller werden, muss die Fläche der Schutzdioden kleiner werden um die Eingangskapazität zu verringern. Dann wird der Schaltkreis empfindlicher. Die Bemerkungen bisher galten für Überspannungen, die bei anliegender Betriebsspannung auftreten. Liegt keine Betriebsspannung an, ist die Strombelastbarkeit der Schutzdioden ein Ausfallkriterium und auch da sind die Dioden schneller Bausteine tendenziell gefährdeter. Und dann wird die Spannung von den Dioden ins Innere des Bausteins geleitet und kann dort Spannungen erzeugen,die zu Durchbrüchen in den Strukturen führen. Auch dort kann man Ableitschaltungen integrieren, die einen erhöhten Schutz liefern, aber auch Chipfläche kosten und durch die längeren Wege um diese Strukturen herum den Baustein langsamer machen. Ich habe das jetzt anschaulich zu erklären versucht. Wenn ich die Zusammenhänge noch genauer darstellen wollte, würde diese Darstellung zu kompliziert werden. Für Interessierte bitte unter dem Begriff "Latch Up" recherchieren, da kommen dann weitere Hinweise auf tiefergehende Literatur. Weniger anfällig waren übrigens von der Technologie her die alten bipolaren TTL-Schaltungen. Deshalb haben "Feiglinge" lange Zeit nach außen gehende Leitungen über TTL-Schaltungen oder Transistorstufen geführt, auch wenn intern alles in stromsparender CMOS-Technik aufgebaut war.
Es gab tatsaechlich doch mal "ungepufferte" CMOS. Die hatten keinen ESD-Schutz.
Sehr empfindlich war die 4000er Serie in den frühen 70er Jahren. Da sind die CMOS-Gatter in der Fertigung reihenweise gestorben. Man war die TTL Technologie gewohnt. Erst mit der Einführung einer internen Schutzbeschaltung war das Problem gelöst.
Günni schrieb: > Weniger anfällig waren übrigens von der Technologie her die alten > bipolaren TTL-Schaltungen. Deshalb haben "Feiglinge" lange Zeit nach > außen gehende Leitungen über TTL-Schaltungen oder Transistorstufen > geführt, auch wenn intern alles in stromsparender CMOS-Technik aufgebaut > war. Das hatte auch noch einen anderen Grund: TTL Pins verkraften auch dann noch 5V, wenn keine Versorgungsspannung anliegt. MOS-Devices mit simplen Ableitdioden hingegen nicht (ausser 4049/4050 und Nachfahren). Man denke an getrennt geschaltete Baugruppen an einem gemeinsamen Bus.
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Larry schrieb: > Es gab tatsaechlich doch mal "ungepufferte" CMOS. > Die hatten keinen ESD-Schutz. Welche? Die ungepuferten CD4000A wirst du wohl nicht meinen, denn die hatten einen. Das "buffered" der CD4000B hat mit ESD nichts zu tun.
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Gerald K. schrieb: > 4000er Serie in den frühen 70er Jahren https://en.m.wikipedia.org/wiki/4000-series_integrated_circuits
A. K. schrieb: > Welche? Die ungepuferten CD4000A wirst du wohl nicht meinen, denn die > hatten einen. Das "buffered" der CD4000B hat mit ESD nichts zu tun. Davor gab es noch welche ohne A.
Hat mit ESD jetzt wenig zu tun. Das 'unbuffered' bezieht sich ja auf den Ausgang: mit den unbuffered CMOS-Bausteinen lassen sich auch sehr stromsparende Analog-Verstärker bauen. Ähnlich wie ein OP, z.B. ein Inverter mit einem Widerstand 1..10M als Rückkopplung. Eine definierte Verstärkung läßt sich natürlich nicht erreichen. http://melbmcu.weebly.com/cmos-gate-as-analogue-amplifier.html
A. K. schrieb: > Larry schrieb: >> Es gab tatsaechlich doch mal "ungepufferte" CMOS. >> Die hatten keinen ESD-Schutz. > > Welche? k176... CMOS des Grauens :-))
Mohandes H. (mohandes) >mit den unbuffered CMOS-Bausteinen lassen sich auch sehr stromsparende >Analog-Verstärker bauen. Ähnlich wie ein OP, z.B. ein Inverter mit einem >Widerstand 1..10M als Rückkopplung. Eine definierte Verstärkung läßt >sich natürlich nicht erreichen. Doch, indem man vor den Eingang noch einen Serien-R einschleift. Dann haste eine Verstärkung entsprechend dem R-Verhältnis wie bei invertierend beschalteten OPV (solange man mit der Wunschverstärkung nicht übertreibt)
Jens G. schrieb: > Doch, indem man vor den Eingang noch einen Serien-R einschleift Ja, tatsächlich, habe den Artikel eben zu Ende gelesen. Ich kannte das 'nur' mit dem Rückkoppel-R. Das haben wir vor 20 Jahren mit einer PIN-Diode am Eingang als Transimpedanzverstärker gebaut. Für sehr geringe Versorgungs-Power, das waren Unsetzer für POF oder Glasfaser die sich ihre Versorgung aus dem RS232-Signal holten (2 weitere Inverter für +/- Spannung). Später kamen dann RS232-Treiber die sich im Ruhezustand hochohmig schalteten ... und dann kam USB.
Es gab tatsächlich ganz früher MOS-Bausteine, die ein isoliertes (Metal-)Gate und somit auch keinerlei Schutzbeschaltung hatten. Wenn da die Durchbruchspannung zwischen Gate und Kanal überschritten wurde, war es das. Dafür waren die aber extrem hochohmig, was für einige Anwendungen die Nachteile überwog. Bei den heute üblichen Bausteinen ist das Gate gegenüber dem Kanal vereinfacht gesprochen eine im Sperrbetrieb betriebene Diode. Die sollte dann weder in den Durchlassbereich kommen, noch sollte die (Zener-) Sperrspannung überschritten werden. Bei Aufbauten mit 4000-er CMOS ICs konnte es passieren, dass der Aufbau prima lief, auch wenn keine Versorgungsspannung anlag. Dann versorgten die Eingangssignale über die Schutzdioden und die Stützkondensatoren den Rest der Schaltung. Bemerkte man dann den Fehler und schaltete die Versorgung ein, knallte es, weil dann die Latch-Up-Strukturen genug Energie zum Zünden hatten. Interessant ist auch, dass bei Überschreiten der Eingangsspannungen die Eingänge manchmal "hängen" bleiben können. Erst durch Ausschalten wird der Zustand wieder gelöscht. Meist bleibt das IC in dem Zustand heil, solange man den hängenden Eingang nicht "mit Gewalt" auf ein anderes Potential zieht. Und zur Analoganwendung von CMOS-ICs: Auch wenn viele Hersteller rieten, dafür nur unbuffered Bausteine zu verwenden, ging viele auch mit den normalen buffered ICs. Sie waren nur etwas langsamer und man musste auf die laufzeitbedingte Phasenverschiebung achten (was auch für Operationsverstärker gilt). Vergessen wird auch oft, dass ein Widerstand an einem Eingang mit der (nicht immer vernachlässigbaren) Eingangskapazität ein RC-Glied bildet. Ein Kollege und ich haben diese Kapazität teilweise bewusst genutzt, um besonders preisgünstige Lösungen zu entwerfen, die dann auch noch serientauglich waren. (So etwas kann man machen, wenn man die Atome noch persönlich kennt. - Sorry für diesen Spruch.)
>> Welche? > k176... CMOS des Grauens Richtig. Ausserdem waren die braunen Plastedrops auch noch lichtempfindlich.
> Eine definierte Verstärkung läßt sich natürlich nicht erreichen.
Sicher laesst sich eine definierte Verstaerkung erreichen.
Wenn sie nicht "definiert" waere, liesse sich die Eigenschaft
gar nicht nutzen.
Ein -1 Inverter koennte aber eine gewisse Schwingneigung haben...
Günni schrieb: > auch wenn keine Versorgungsspannung anlag. Dann versorgten > die Eingangssignale über die Schutzdioden und die Stützkondensatoren den > Rest der Schaltung Hallo zusammen, ... hatte seinerzeit mal hier im Forum von einem solchen Problem berichtet. Horst O. schrieb: > Display-Probleme beim TT-GeekTeches GM328A
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Hi, Jo T. schrieb: > Hi, > > stimmt es so, dass CMOS-Technologie anfälliger gegen ESD als andere ist? > Wenn ja, wieweit? > > Jo Ja, zumindest wenn man die auf MOSFET Transistoren basierende (C)MOS Technologie mit den auf Bipolartransistoren basierenden Technologien wie TTL ( RTL, DTL, ECL...) vergleicht, dann stimmt das absolut. Es gibt aber für Spezialfälle noch andere Technologien wo man genauer hinschauen muss. Daher kann man jetzt nicht für ALLE Technologien in jedem Anwendungsfall uneingeschränkt ja sagen: Die Ursache liegt im Aufbau/Funktionsweise der Transistortechnologie die jeweils verwendet wird begründet. Bei einem MOSFET ist das Gate des Transistors ja durch eine Oxidschicht als Isolator elektrisch von Drain/Source isoliert. Es gibt somit keinen Gleichspannungspfad zwischen diesen Anschlüssen. Bei der „typischen“ Statischen Aufladung ist es ja so, das die Gesamtenergie zwar gering ist, aber die Spannung im Vergleich zur „Erde“ oder anderen Objekten ist sehr hoch. Kommt dieses Gate nun mit einem statisch geladenen Objekt (z.B. Finger eines „geladenen“ Technikers) in Kontakt und ergibt sich dadurch eine erhebliche Spannungsdifferenz zwischen dem Gate und Source/Drain des Transistors, so kann sich dieser Spannungsunterschied nicht auf „normalen“ Weg ausgleichen, da ja eine Isolierschicht im Weg ist. Nun sind Isolierschichten aber nicht unbegrenzt Spannungsfest. Mit einer genügend hohen Spannungsdifferenz kann man jede Isolierung durchschlagen. Deshalb brauchen Hochspannungskabel ja eine erheblich dickere Isolierung als eine 230V Leitung... Die Isolierschicht in einem MOSFET muss aber prinzipbedingt sehr dünn sein, damit das elektrische Feld zwischen Gate und der DS Strecke maximale Wirkung erzielen kann. Diese ist also alles andere als Spannungsfest. Dadurch wird diese schon bei relativ geringen Spannungen durchschlagen, die sehr weit unterhalb denen liegen die bei einem ESD Ereignis auftreten. Je kleiner der Transistor, je dünner die Isolierschicht, um so eher tritt der Durchschlag auf. Bei diesem Durchschlag wird die Isolierschicht irreparabel zerstört und der Transistor ist „tot“. (Und wenn dieser MOSFET kein Einzeltransistor sondern der Eingangs- oder Ausgangstransistor eines ICs ist, dann ist der IC jetzt defekt) Entladungen die man spüren kann liegen ein VIELFACHES über den kritischen Werten, MOSFET können schon bei Entladungen zerstört werden die man noch lange nicht spüren kann. (Eine ESD kann natürlich auch andersherum ablaufen, ob jetzt ein geladenes Objekt einen Anschluss eines auf Erdpotential befindlichen Transistors berührt oder ein Anschluss eines mit statischer Aufladung versehenen Transistors (z.b. weil das ganze Gerät isoliert aufgestellt und geladen ist) mit einem ungeladenen Techniker in Kontakt kommt ist egal! Daher reicht es nicht aus einfach nur ein „Armbändchen“ zu tragen um „sorgenlos“ zu sein) Bei Bipolartransistoren sind die drei Anschlüsse im gegensatz zum MOSFET elektrisch über die PN Übergänge miteinander verbunden. Kommt die Basis (oder C/E) eines Bipolartransistors mit einem statisch aufgeladenen Objekt in Kontakt, so kann die Ladung über diesen Übergang abfließen womit dann alle drei Anschlüsse auf demselben Potential sind. Dieses Abfließen kann in Form einer normalen Diodenleitung oder in Form eines Lawinendurchbruches oder auch eines Zenerdurchbruchs auftreten. Ob der Transistor dabei Schaden nimmt, das hängt davon ab, ob die bei diesem Vorgang in Form von Wärme freiwerdende Energiemenge (Stromfluss * Flussspannung * Zeit des Stromflusses) ausreicht die Struktur des Transistors zu beschädigen (thermischer Durchbruch oder schlimmeres) . Das ist möglich und kommt durchaus auch mal vor, jedoch ist das in den allermeisten Fällen nicht der Fall. Das ist dann wirklich eine Ausnahme. Da muss es schon richtig „Brizzeln“ bei Berührung bevor das eintritt. Von der grundsätzlichen Technologie her gesehen sind MOSFET daher wirklich VERDAMMT empfindlich gegenüber ESD. Bei den frühen MOSFET Bausteinen (und bei einigen hochspeziellen heutigen) musste man wirklich alle Register an Vorsichtsmaßnahmen ziehen weil sonst die Zerstörung praktisch garantiert waren. Ein ESD sicherer Arbeitsplatz alleine reicht da noch nicht mal, zusätzlich sind da so Dinge wie Kurzschlussverbinder zwischen allen Anschlüssen die erst nach dem Einlöten des Bausteins entfernt werden dürfen usw. üblich gewesen. Da es im Arbeitsalltag maximal unpraktisch (unrealistisch) ist durchgehend auf einem derart hohem Schutzniveau zu arbeiten, was ja nicht nur zu hohen Arbeitskosten sondern auch zu hohen Kosten für Reparaturmaßnahmen, wenn mal wieder jemand eine Sekunde nicht aufgepasst hat, führt, hat man begonnen die Bausteine mit Schutzmaßnahmen zu versehen. Einen Teil dieser Maßnahmen hat Günnie ja schon richtig beschrieben. (Wobei der von Ihm beschriebene Latch-up in Folge von ESD Ereignissen vorkommen kann, aber dies nur eine von mehreren möglichen Folgen ist.) Der Nachteil bei diesen Schutzmaßnahmen ist das hier weitere Abhängigkeiten entstehen bzw. das in der Ersatzschaltung nichts anderes bedeutet das man weitere Bauelemente an das Gate anschliesst. (wie z.b. die Schutzdioden, auch wenn das alles „nur“ auf dem selben Siliziumkristall stattfindet) Dadurch wird dann z.B. die Eingangskapazität erhöht da nicht nur das Gate sondern noch die zwei Dioden geladen werden müssen, was z.b. die Schaltgeschwindigkeit herabsetzt bzw. die speisende Schaltung stärker belastet. Daher muss beim Halbleiterentwurf immer zwischen den Designzielen Performance und Robustheit abgewogen werden. Heutige Halbleiter an die keine großen Geschwindigkeitsanforderungen gestellt werden können (und werden) daher sehr robust gebaut. Die sind mit einem in der Werkstatt/Hobbyraum, selbst bei Komplettverzicht auf alle Schutzmaßnahmen, üblichen ESD Ereignis fast nicht Kaputt zu bekommen. (Man denke nur mal an die 8Bit Pic/AVR usw.) Im Gegensatz dazu gibt es dann Halbleiter mit Taktfrequenzen bis weit in den GHZ bereich die Schaltgeschwindigkeiten im Sub-ns Bereich können müssen. Hier kann man nur sehr rudimentäte bis im Extremstfall gar keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen mehr implementieren. Selbst mit ESB Bändchen usw. reicht eine winzige Unaufmerksamkeit und der Baustein ist tot. Dummerweise sind gerade dies die Bausteine wo man oft schon mal dreistellige (im Extremfall bis fünstellige) Dollarsummen für nur ein einzelnes Exemplar zahlt! Günni schrieb: > Für Interessierte bitte unter dem Begriff "Latch Up" > recherchieren, da kommen dann weitere Hinweise auf tiefergehende > Literatur. Wobei der Latch-Up aber nur eine der möglichen Folgen ist. Und auch das erst bei Bausteinen die schon grundsätzlich über einen ESD Schutz verfügen. -ohne diesen Schutz wären die schon defekt- Zudem führt da der Latch-Up selbst nicht zu einer Zerstörung des Bauteils, möglicherweise aber die dadurch ausgelöste Fehlfunktion. Das hängt von der Schaltung ab. Das eine Schaltung wo ein Baustein gerade ein LatchUp Verhalten zeigt nicht mehr korrekt funktioniert und im besten Fall mindestens korrekt zurückgesetzt werden muss ist hingegen wohl sehr wahrscheinlich. Der Latch-Up tritt der auch gerne mal bei anderen Störereignissen auf die nichts mit ESD zu tun haben. Halt immer wenn der erlaubte Eingangsspannungsbereich verlassen wird. (Wobei ich das bisher sicher reproduzierbar nur erlebt habe wenn es nach „unten“ ging) Vor ein paar Jahren hatte ich mal eine Schaltung zur Analyse (und Problembehebung) bekommen wo plötzlich einen neue Charge -ohne jede erkennbare Änderung zu den seit über 10 Jahren gebauten Vorgängerchargen- im Feld sporadisch unerklärbares Verhalten zeigte. Ergebnis war das es durch eine etwas ungünstige Auslegung vorkommen konnte das bei bestimmten Schaltvorgängen auf ein hochohmiges Messsignal eine Störspannung kräftig eingekoppelt wurde die dessen Spannungswert kurzzeitig um ein bis zwei Volt verändern konnte. Ging die Spannungsspitze ins negative und war die anliegende Messspannung sowieso schon gering konnte die Spannung deutlich unter 0v sinken und der zur Auswertung des Messsignals vorgesehene Baustein (muss nachsehen, war IMHO ein Komparator oder als solcher geschalteter OP) hat „gezündet“. Erst nach vollständiger Spannungsfreiheit der Schaltung funktionierte der wieder. (Im Feld bedeutete das „Ausschalten und vom Stromnetz trennen für mind. 5 Minuten!“) Klar, die Fehler wurden schon 10 Jahre früher gemacht beim Design der Schaltung und PCB sowie der Prüfung vor Serienfertigung. Ein derart kräftiges Einkoppeln hätte auffallen müssen. Grober Designfehler. Fatal wurde es aber mit einer Umstellung der DIE Revision des eingesetzten Bausteins durch den Halbleiterhersteller weil dieser Baustein damit für ein Latch-Up anfälliger wurde. Die alte Revision hat die unzulässigen Spannungsspitzen noch so gerade weggesteckt. Von mir empfohlene (und dann auch umgesetzte) Maßnahmen waren: 1. Austausch des betroffenen Halbleiters gegenüber einer für diesen Vorgang robusteren Alternative mit anschließendem Test auf das konkrete Verhalten bei jeder einzelnen Baugruppe. Dazu noch zwei andere diskrete Bauteile abändern. (Ein verwerfen der Produktionscharge wäre finanziell eine Katastrophe gewesen) 2. Auf jeden Fall ein Redesign der Schaltung vor der nächsten Produktionscharge damit es gar nicht mehr zu diesen Einkopplungen kommen kann. Aber natürlich: So eine Spannungsspitze mit anschließender Fehlfunktion kann natürlich auch gut durch ein ESD Ereignis ausgelöst werden. Gruß Carsten
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