Forum: Offtopic Amonniumnitrat alleine explosiv?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Dass man Ammoniumnitrat (ebenso wie Kaliumnitrat oder Kaliumpermanganat) 
als Sauerstoffquelle bei Sprengstoff-Gemischen verwenden kann, ist wohl 
bekannt. Gemischt mit Diesel, Puderzucker oder Holzkohlepulver und etas 
Feuer oder Reibung und ... Bumm.

Was mir dagegen neu war, ist (habe es aber dann in Wikipedia bestätigt 
gefunden), dass das Zeug auch ohne die Beimengung brennbarer Substanzen 
mit Hilfe einer "Initalzündung" zur spontanen Umstrukturierung (sprich 
Explosion) gebracht werden kann. Das Problem: Die Bedinungen für eine 
solche Initialzündung sind so speziell, dass das wohl kaum z.B. beim 
Umfallen eines Sackes passieren wird, oder?

Bei der großenm Explosion in Beirut ist in den Medien immer von 
"gelagertem" Ammoniumnitrat die Rede. Ich glaube allerdings, dass die 
Explosion kaum "Zufällig" efolgen konnte, oder was meint ihr dazu?

: Bearbeitet durch User
von Xenos P. (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Frank E. schrieb:
> Die Bedinungen für eine
> solche Initialzündung sind so speziell, dass das wohl kaum z.B. beim
> Umfallen eines Sackes passieren wird, oder?

Wenn man daneben den Zünder in Form von Feuerwerkskörpern lagert und 
Reparaturarbeiten durchführt, durch die zuerst diese hochgehen, dann ist 
das nicht mehr so speziell. Das jedenfalls wird vermutet, denn vor der 
grossen Detonation war ja auch schon was los.

: Bearbeitet durch User
von Andreas H. (andreas_h133)


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Soweit ich weiß, ist Ammoniumnitrat, in welchem Zusatnd auch immer, nur 
mit Initialzündern zur Explosion zu bringen. Initialzündung heißt, dass 
nur ein Zündsatz aus einem "brisanten" Sprengstoff mit 
Detonationsgeschwindigkeiten von mehreren Tausend Meter/Sekunde die 
Explosion auslösen kann. Ein einfaches Anzünden oder Abbrennen oder auch 
eine gewöhnlicher Schwarzpulversprengsatz löst keine Detonation aus.

Es war in den Nachrichten die Rede davon, dass möglicherweise zuerst ein 
Feuerwerkslager oder möglicherweise auch ein Munitionslager aus 
irgendeinem Grund in Brand geraten ist. Die Sprengsätze der 
Feuerwerkskörper/Munition könnten dann möglicherweise eine 
Initialzündung im Ammoniumnitrat ausgelöst haben.

Die Katastrophe in Beirut war auch nicht das erste mal, dass sowas 
passiert ist, bereits vor rund 100 Jahren in Ludwigshafen ist eine 
vergleichbare Explosion passiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Explosion_des_Oppauer_Stickstoffwerkes

Damals hat man möglicherweise nicht gewusst, dass Ammoniumnitrat mit dem 
geeigneten Zündsatz zur Detonation gebracht werden kann. Heute sollte 
das aber längst allgemein bekannt sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas H. schrieb:
> Damals hat man möglicherweise nicht gewusst, dass Ammoniumnitrat mit dem
> geeigneten Zündsatz zur Detonation gebracht werden kann. Heute sollte
> das aber längst allgemein bekannt sein.

Man wusste sehr gut von dem Risiko - immerhin hatte man wenige Jahre 
zuvor damit Krieg geführt - und hatte den ursprünglichen 
Herstellungsprozess über das Mischungsverhältnis von Ammoniumsulfat und 
Ammoniumnitrat entsprechend abgesichert. Nur hatte man den Prozess 
danach verändert, was das Mischungsverhältnis unbeabsichtigt lokal 
veränderte.

Steht so im von dir verlinken Artikel. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wie auch in Oppau ist niemand mehr da, den man nach dem Hergang in 
Beirut fragen könnte. Aber man könnte aus dem 'unsachgemäss gelagerten 
Material', welches früh durch die Presse ging, schliessen, das die 
Probleme denen von Oppau ähnlich waren, die Lagerung scheint ein Problem 
zu sein, das man zumindest in Oppau durch Sprengungen lösen wollte - in 
Beirut wurde allerdings vermutlich nicht absichtlich gesprengt.

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


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Matthias S. schrieb:
> in Beirut wurde allerdings vermutlich nicht absichtlich gesprengt.

Ein kleines Feuerwerk / Schweißarbeiten  am Rande des Lagers reicht aus, 
wer das auch immer veranlasst hat.

von (prx) A. K. (prx)


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In Texas-City gingen zwei Frachter mit zusammen ähnlicher Menge 
eindrucksvoll hoch: https://de.wikipedia.org/wiki/Texas-City-Explosion

von Mani W. (e-doc)


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Frank E. schrieb:
> Ich glaube allerdings, dass die
> Explosion kaum "Zufällig" erfolgen konnte, oder was meint ihr dazu?

Ich meine dazu, dass alleine die Sauerstoffkonzentration mit dem
Ammoniumnitrat gepasst hat, dass es zwangsweise zur Explosion kommen
MUSS!

Ähnlich einem Benzin-Luftgemisch, das zündfähig genug ist, um eine
Initialzündung zu starten mit verheerenden Wirkungungen auf Mensch,
Tier und Gebäuden...Ich habe einige Videos gesehen, in denen die
Häuser um die Explosionsstelle buchatäblich pulverisiert wurden...

von Teo D. (teoderix)


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Mani W. schrieb:
> Ich meine dazu, dass alleine die Sauerstoffkonzentration....

Nix da! Das ist doch keine Verbrennung. Das Zeug reagiert mit sich 
selbst! Wenn du da was als weiteren Reaktionspartner (quasi ein Buster) 
bereitstellen willst, nimm Wasserstoff zB. Diesel, Benzin... 
Taubenscheiße!

von Georg A. (georga)


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A. K. schrieb:
> In Texas-City gingen zwei Frachter mit zusammen ähnlicher Menge
> eindrucksvoll hoch: https://de.wikipedia.org/wiki/Texas-City-Explosion

Und ebenfalls in Texas, nur etwas kleiner (240t) und erst 2013:

https://de.wikipedia.org/wiki/Explosion_in_der_West_Fertilizer_Company
https://www.youtube.com/watch?v=1ReAjMhCeu0
https://www.youtube.com/watch?v=qNs04SKgE8o

von Jack V. (jackv)


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Frank E. schrieb:
> Das Problem: Die Bedinungen für eine
> solche Initialzündung sind so speziell, dass das wohl kaum z.B. beim
> Umfallen eines Sackes passieren wird, oder?

Das Zeug befand sich in einer Lagerhalle, die wohl im Vollbrand war – 
das war alleine durch die Temperaturen schon stellenweise an der 
Schwelle zur Zersetzung. Da braucht’s dann nur noch ’nen verhältnismäßig 
kleinen Schubs, um zumindest in dem Bereich die Reaktion zu starten – 
Leute, die ich auf keinen Fall kenne, berichteten, dass es in Versuchen 
manchmal nicht mal den Schubs benötigt, die Hitze reichte.
Die Schockwelle des so gezündeten Teils reicht dann jedenfalls mit 
einiger Sicherheit aus, um auch den kühlen Teil durchzuzünden.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also meine persönliche Meinung, die ersten Explosionen waren definitiv 
Feuerwerkskörper, die in Brand geraten sind. Die weiß-graue Wolke ist 
typisch für Schwarzpulver und der Ablauf sehr ähnlich zu älteren 
Vorkommnissen wie z.B. die Explosion von Enschede, wo das Zeug anfangs 
auch "nur" abgebrannt ist.

Ammoniumnitrat alleine ist normalerweise recht stabil, wird aber durch 
Verunreinigungen instabiler, d.h. leichter zu zünden und entwickelt mehr 
Sprengkraft. Ammoniumnitrat versetzt mit Nitromethan kann durch weniger 
als ein Gramm Initialsprengstoff zur Detonation gebracht werden. Das 
Zeug da im Hafen soll 6 Jahre dort herumgelegen haben und wer weiß von 
welcher Qualität es war.

Ich glaube aber nicht, daß das "nur" 2750 Tonnen gewesen sein sollen. 
Ich schätze eher auf 4..5000 Tonnen oder es ist noch eine größere Menge 
Feuerwerk zeitgleich detoniert. Oder es lag noch anderes evtl. 
militärisches Zeug mit dort herum, was zeitgleich detonierte. Die 
Detonationswelle (die man durch die kondensierende Luftfeuchtigkeit so 
beeindruckend sehen konnte) finde ich ungewöhnlich stark für reines 
Ammoniumnitrat, trotz dem die Explosion am Boden stattfand ist die 
Wirkung mit einer kleinen Atombombe vergleichbar gewesen. Meine, schaut 
euch den Krater an, den das in den Boden gerissen hat. 150 Meter 
Kaimauer sind einfach mal weg.

Wobei Atombomben nicht am Boden gezündet werden sondern je nach Stärke 
in einigen hundert Metern Höhe, durch den Machstamm-Effekt (Reflexion 
der Schockwelle am Boden) entwickeln sie dann eine weit stärkere 
Detonationswelle als bei einer Explosion auf dem Boden, einen Krater 
gibt es nicht.

Ich finde es nur traurig... was da wieder unnötig an Werten vernichtet 
worden ist, der völlig zerstörte Getreidespeicher... Die werden Jahre 
für die Beseitigung aller Schäden brauchen.

Ich denke solche Unglücke wird es alle paar Jahre immer wieder geben, 
solange das Zeug in so großen Mengen in Häfen direkt in dicht 
besiedelten Städten gelagert wird. Entweder muß man das großflächig 
verteilen, so daß bei der Zündung einer Teilmenge nicht das komplette 
Inventar detoniert oder man muß es in eine Halle auf weiter Flur 
einlagern. So daß bei einer solchen Detonation "nur" die Lagerstätte 
zerstört wird und evtl. etwas Wald oder Felder drum herum, aber nicht 
ein kompletter Hafen und eine halbe Hauptstadt.

von Gerald K. (geku)


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Ammoniumnitrat ist ein Festkörper. Bei Zersetzung wandelt sich die feste 
Substanz vollständig in Gas um. So wird  aus 1 kg Ammoniumnitrat 
Festsubstanz mit relativ kleinen Volumen 1 qm Gas.
Man kann sich leicht das Volumen der Gase die bei der Zersetzung von 
2700 Tonnen Ammoniumnitrat ausrechnen. Die umgebende Luft wird mit bis 
zu 2000m/s (fast 7 fache Schallgeschwingigkeit) verdrängt.

von Teo D. (teoderix)


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von Jack V. (jackv)


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Teo D. schrieb:
> Hab 0:44 sieht man beide Explosionen!

Eigentlich waren es drei Explosionen: die erste, relativ lange vor den 
großen beiden, die das Feuer so richtig in Schwung bringt, die Zweite 
bringt den Feuerball und zündet Sekundenbruchteile später den Rest 
durch, was dann die aufgrund der klimatischen Verhältnisse eindrucksvoll 
sichtbare Druckwelle erzeugt. Es gibt auch ein Video aus ~10km 
Entfernung, auf dem man die beiden separaten Detonationen auch nochmal 
hören kann (auf den ganzen „Nahbereichsvideos“ überdecken die 
Nebengeräusche der ersten Explosion die Zweite, aber man kann’s 
eigentlich recht gut sehen).

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Jack V. schrieb:
> aufgrund der
> klimatischen Verhältnisse eindrucksvoll sichtbare Druckwelle erzeugt.

Eindrucksvoller finde ich die davon erreichten Gebäude, die regelrecht 
explodieren und sich in Staub und kleine Brocken verwandeln....

von Gerald K. (geku)


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Gerald K. schrieb:
> Man kann sich leicht das Volumen der Gase die bei der Zersetzung von
> 2700 Tonnen Ammoniumnitrat ausrechnen. Die umgebende Luft wird mit bis
> zu 2000m/s (fast 7 fache Schallgeschwingigkeit) verdrängt.

Es entstand ein Gasmenge, die in einen Würfel von 140m Kantenlänge 
passt. Je nach Temperatur kann da Volumen noch viel größer gewesen sein.

Die Druckwelle töten schon auf Grund der Zerstörung der Lunge über weite 
Distanz. Gar nicht zu reden von Gehöhrschäden.

von Jack V. (jackv)


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Ingrid:

Jack V. schrieb:
> Es gibt auch ein Video aus ~10km
> Entfernung, auf dem man die beiden separaten Detonationen auch nochmal
> hören kann

https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aZyngLV_460svvp9.webm (nicht von 
der Domain irreleiten lassen, so lustig ist das nicht)

Aber man beachte die Wolken, kurz bevor die Druckwellen hörbar werden. 
Interessanterweise kommt die Stärkere zuerst an, obwohl sie später 
erzeugt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


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Jack V. schrieb:
> Interessanterweise kommt die Stärkere zuerst an, obwohl sie später
> erzeugt wurde.

Der erste Knall war die Überschalldruckwelle.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Überschallflug

Es trat auch der für Überschalldruckwellen typische 
Wolkenscheibeneffekt auf

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wolkenscheibeneffekt

von Jack V. (jackv)


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Gerald K. schrieb:
> Der erste Knall war die Überschalldruckwelle.

Das ist etwas anderes, tut mir leid.

Hier sind’s zwei Detonationen, die zweite mit einer Druckwelle in knapp 
siebenfacher Schallgeschwindigkeit (durchgezündetes AN), welche die 
erste, langsamere (unklar, was die verursacht hat – durch Zersetzung bei 
Überhitzung deflagrierendes Nitrat, möglicherweise – auf jeden Fall 
hat’s ausgereicht, um der Rest zu zünden) überholt hat, bevor sich dann 
beide mit gleicher Geschwindigkeit (Schallgeschwindigkeit) weiter 
ausgebreitet haben.

Eine einzelne Detonation hat keine zwei voneinander getrennten 
Druckwellen. Nicht mal, wenn die brisanten Stoffe mit 6km/s und mehr 
verbrennen.

: Bearbeitet durch User
von Ron L. (flessa)


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Ben B. schrieb:
> Ich glaube aber nicht, daß das "nur" 2750 Tonnen gewesen sein sollen.
> Ich schätze eher auf 4..5000 Tonnen oder es ist noch eine größere Menge
> Feuerwerk zeitgleich detoniert.
> ...
> die Wirkung mit einer kleinen Atombombe vergleichbar gewesen.

Das ist interessant was du da sagst...

es gibt im Netz bereits Spekulationen über den Einsatz einer neuen 
Waffe, die eine (mit meinen Laienhaften Worten) mit Nanotechnik gepimpte 
kleine Kernwaffe darstellt...k.A. obs stimmt :/

von Jack V. (jackv)


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Ron L. schrieb:
> es gibt im Netz bereits Spekulationen über den Einsatz einer neuen
> Waffe, die eine (mit meinen Laienhaften Worten) mit Nanotechnik gepimpte
> kleine Kernwaffe darstellt.

… ich warte ja schon auf die Leute, die das als ein missglücktes 
Experiment der Wetterbeeinflussung hinstellen, weil: „sieht man ja ganz 
deutlich, wie es die Wolken bewegt hat!“ – traurige Sache, mit den 
physikalisch unhaltbaren „Theorien“ immer … :|

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Hier noch so eine Explosion:
https://www.youtube.com/watch?v=_KuGizBjDXo

von (prx) A. K. (prx)


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Es wäre in dieser Zeit schon sehr erstaunlich, wenn es keinen 
Wettbewerb an irren Theorien darüber gäbe. Nur gewinnt für mich wie 
anderswo auch die einfachste Annahme: gewöhnliche Schlamperei.

von Jack V. (jackv)


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A. K. schrieb:
> Nur gewinnt für mich wie
> anderswo auch die einfachste Annahme: gewöhnliche Schlamperei.

Ganz so einfach war’s nicht – ein wenig Korruption war wohl auch im 
Spiel.

von Gustl B. (-gb-)


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A. K. schrieb:
> Nur gewinnt für mich wie
> anderswo auch die einfachste Annahme: gewöhnliche Schlamperei.

Genau. Vermute keine Verschwörung wenn es auch einfach 
Dummheit/Schlamperei gewesen seien könnte. Im Oppauer Stickstoffwerkes 
wurde das Ammoniumnitrat gezielt gesprengt. So kann das eben laufen. Das 
schließt natürlich eine Verschwörung nicht aus. Hier vermute ich einen 
Unfall, war eben trocken, warm und irgendwo gab es einen Funken.

von (prx) A. K. (prx)


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Jack V. schrieb:
> Ganz so einfach war’s nicht – ein wenig Korruption war wohl auch im
> Spiel.

Vielleicht. Ist aber auch ohne sie erklärbar: Das Zeug loszuwerden 
kostet deutlich Geld und niemand wollte dafür das eigene Budget 
plündern. Schätze zudem, das die Entsorgungskosten mit der Dauer 
unsachgemässer Lagerung deutlich steigen.

von Gerald K. (geku)


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Was macht man im Nahe  Osten mit so viel Dünger? Die Wüsten düngen?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerald K. schrieb:
> Was macht man im Nahe  Ostenmit so viel Dünger? Die Wüsten düngen?

Das Zeug sollte zur Fábrica de Explosivos de Moçambique, aber der Eigner 
war blank und konnte die Fahrt durch den Suez-Kanal nicht bezahlen. Die 
Hafenbehörde hatte den dann obendrein als Seelenverkäufer an die Kette 
gelegt.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Gerald K. schrieb:
> Was macht man im Nahe  Ostenmit so viel Dünger? Die Wüsten düngen?

Beschlagnahmen, weil angeblich die Hafengebühr nicht bezahlt wurde. Oder 
um schlichtweg das Bakschisch zu erhöhen....

von Gerald K. (geku)


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A. K. schrieb:
> konnte die Fahrt durch den Suez-Kanal nicht bezahlen.

Wäre es dann nicht besser gewesen die prisante Fracht auf dem Schiff zu 
belassen?

Und eine Lösung für beides gemeinsam zu finden. Das Löschen von 2750 
Tonne  Fracht wird auch einiges gekostet haben.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Gerald K. schrieb:
> Wäre es dann nicht besser gewesen die prisante Fracht auf dem Schiff zu
> belassen?

Oje... Das hätte die Explosion erheblich verstärkt (Machstammeffekt -> 
Halifax-Explosion).

Apropos:
Jack V. schrieb:
> Eine einzelne Detonation hat keine zwei voneinander getrennten
> Druckwellen.

Und ob das geht! Dito

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerald K. schrieb:
> Wäre es dann nicht besser gewesen die prisante Fracht auf dem Schiff zu
> belassen?

Auf einem als marode betrachteten Schiff? Klar, hätte man gewusst, dass 
man jahrelang eine Bombe lagern wird, die 2020 hochgeht, hätte man 
vielleicht den Dampfer der Hisbollah gegeben, damit er eine Reise nach 
Tel Aviv macht... Aber anfangs ging man wohl davon aus, dass man dafür 
noch Geld kriegt. Oder die Eigentumsverhältnisse waren unklar.

: Bearbeitet durch User
von Christobal M. (c_m_1)


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Ich hab im Studium mal Ammoniumnitrat im Reagenzglas bis zur Zersetzung 
erhitzt. Das schmilzt erst, und bei weiterem erhitzen zersetzt es sich 
mit einem hübschen Raketentriebwerk Effekt.
Zur Detonation hab ich es jedoch noch nicht gebracht.

Ich gehe mal davon aus Das beim Brand in Beirut das Ammoniumnitrat 
verunreinigt und sensibilisiert wurde. Kohenstoff, Schwefel, diverse 
Metallsalze, PVC (ist in Feuerwerk enthalten um die Abbrandfarben 
schöner zu machen) und was weiss ich noch.
Vielleicht hatten sie auch Knallerbsen mit Silberfulminat gelagert... 
das eignet sich als Initialzünder.
Oder irgend ein Depp hat militärische Sprengkörper nebenan gelagert. 
Libanon, Hafen, wer weiss schon was da alles gemauschelt wird.

von Gustl B. (-gb-)


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Christobal M. schrieb:
> zersetzt es sich
> mit einem hübschen Raketentriebwerk Effekt.
> Zur Detonation hab ich es jedoch noch nicht gebracht.

Viele Sachen wie auch Schwarzpulver brennen ohne Explosion wenn sie 
genug freien Raum drum herum haben.
Eine Explosion kann es aber auch geben wenn der Stoff nicht von einem 
Gefäß umschlossen ist. Stell dir vor das ist auf einem Haufen und wird 
zeitgleich an vielen Stellen so heiß, dass es sich entzündet. Dann 
drückt das von mehreren Seiten auf den Stoff weiter unten/innen im 
Haufen und für den sieht das dann aus als wäre er umschlossen. Druck 
baut sich auf und dann gibt es doch die Explosion. Siehe auch 
projektilbildende Ladung, dabei entsteht eine deutlich gerichtete 
Wirkung ohne dass die Ladung wie in einem Lauf eingesperrt war.

von Achim B. (bobdylan)


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Christobal M. schrieb:
> Libanon, Hafen, wer weiss schon was da alles gemauschelt wird.

Selbstverständlich habe ich mir auch DAZU eine Meinung gebildet...

Dieser orangegesichtige US-Psychopat könnte ausnahmsweise mal recht 
haben; es handelt sich um einen Terror-Anschlag. Allerdings nicht von 
den üblichen Verdächtigen ausgeführt, sondern von seinen Kumpels vom 
Mossad. Es spricht vieles dafür!

von Jack V. (jackv)


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Teo D. schrieb:
> Jack V. schrieb:
>> Eine einzelne Detonation hat keine zwei voneinander getrennten
>> Druckwellen.
>
> Und ob das geht! Dito

Es geht, wenn die Druckwelle irgendwo reflektiert wird – dann kommt der 
reflektierte Teil als separater Knall an. Das benutzt(e?) man gerne für 
Schallmessverfahren, und dabei bemerkt man die deutlich geringere 
Intensität der reflektierten Welle. Landläufig spricht man auch vom 
„Echo“.

Hier war allerdings nichts, was eine Reflektion in diesem Ausmaß 
ermöglicht hätte, um überhaupt einen zweiten Knall zu erklären. Schon 
gar nicht in der gehörten Intensität in der Entfernung.

Wenn du sagst, dass aber auch bei einer Detonation zwei deutlich 
getrennte Druckwellen geben könne, ohne, dass die Zweite eine 
Reflektion der Ersten wäre, so bin ich gerne bereit, zu lernen, und 
bitte um Dokumentation.
Bei sovielen Explosionen, die bislang gefilmt wurden und angeschaut 
werden können, wird’s davon bestimmt auch ein Video geben?

von Gerald K. (geku)


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Jack V. schrieb:
> Wenn du sagst, dass aber auch bei einer Detonation zwei deutlich
> getrennte Druckwellen geben könne, ohne, dass die Zweite eine Reflektion
> der Ersten wäre, so bin ich gerne bereit, zu lernen, und bitte um
> Dokumentation.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Überschallflug#Überschallknall

Der Überschallknall besteht aus einem Doppelknalll, siehe Link 
darüber.

Ein Knall am Beginn und ein Knall am Ende der Überschalldruckwelle.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Gerald K. schrieb:
> Der Überschallknall besteht aus einem Doppelknalll, siehe Link
> darüber.

Again: sorry, das ist hier nicht zutreffend. Hier fliegt kein fester 
Körper, der einen Bug und ein Heck hätte, mit Überschall, um die beiden 
getrennten Druckwellen zu verursachen. Es gibt pro Detonation nur eine 
einzige Druckwelle.

Wenn du dennoch darauf bestehst, dass das angeführte Phänomen zu den 
beiden Knallen aus einer Detonation geführt hat: Es gibt tausende Videos 
kontrollierter Explosionen in allen Größen und aus allen Entfernungen – 
bitte suche mir doch eines heraus, bei dem eine einzelne Detonation 
zwei deutlich voneinander getrennte Knalle erzeugen.

Wie gesagt, ich bin gerne bereit zu lernen – aber solange da nun nix 
Handfestes vorgelegt wird, gehe ich anhand meines physikalischen 
Verständnisses und nicht zuletzt auch aufgrund von Beobachtungen an 
anderen Explosionen weiterhin davon aus, dass es zwei getrennte 
Detonationen gewesen sein /müssen/: eine, die vielleicht durch die Hitze 
ausgelöst wurde (und angesichts der Rauchwolke selbst schon ziemlich 
groß war – die aber eben nicht die sichtbare Druckwelle verursacht 
hat), und eine zweite, erheblich größere, welche dann die sichtbare 
Druckwelle freigesetzt hat – möglicherweise, weil da der ganze Rest AN 
aufgrund der Initialzündung durch die erste Detonation durchreagiert 
hat.

von Teo D. (teoderix)


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Jack V. schrieb:
> Es geht, wenn die Druckwelle irgendwo reflektiert wird ....

Hättest mal nach "Machstammeffekt" gegoockelt, hättest dir den gesamten 
Beitrag sparen können.... :/

von Jack V. (jackv)


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Teo D. schrieb:
> Hättest mal nach "Machstammeffekt" gegoockelt, hättest dir den gesamten
> Beitrag sparen können.... :/

Hättest das Video mal angeschaut, hättest dir das Googlen nach dem 
Effekt sparen können. Die Halle ist definitiv nicht vorher in die Luft 
gehüpft.

von Gerald K. (geku)


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Jack V. schrieb:
> Hier fliegt kein fester Körper, der einen Bug und ein Heck hätte,

Aber eine Hochdruckfront mit Überschall. Diese Front hat einen Beginn 
und ein Ende.

von Teo D. (teoderix)


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Jack V. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Hättest mal nach "Machstammeffekt" gegoockelt, hättest dir den gesamten
>> Beitrag sparen können.... :/
>
> Hättest das Video mal angeschaut, hättest dir das Googlen nach dem
> Effekt sparen können. Die Halle ist definitiv nicht vorher in die Luft
> gehüpft.

Oje... so einer....

Ja du hast recht

von Jack V. (jackv)


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Gerald K. schrieb:
> Aber eine Hochdruckfront mit Überschall. Diese Front hat einen Beginn
> und ein Ende.

Diese Hochdruckfront ist der Knall.

Bei einer Lagerhallenausdehnung von 200m und einer 
Reaktionsgeschwindigkeit von 2000m/s wären Beginn und Ende etwa 10cm 
voneinander entfernt, wenn es an einem Ende gezündet, und der Länge nach 
durchdetonieren würde (also idealisierte Bedingungen, praktisch ist’s 
noch weniger).  Wie weit würden da die Knalle auseinanderliegen, und wie 
weit lagen sie im verlinkten Video auseinander?

Bezüglich Machstammeffekt – hab nun mal geschaut:
„Der Effekt beruht auf der Tatsache, dass die reflektierte Wellenfront 
sich in der durch die vorausgehende direkte Druckwelle beschleunigten 
Luftmasse bewegt und somit die direkte Druckwelle einholt, *bis beide zu 
einer einzigen Druckwelle verschmelzen,* welche sich annähernd 
horizontal zur Erdoberfläche ausbreitet.“ 
(https://www.chemie.de/lexikon/Machwelle.html)

… und die reflektierte Welle gab’s hier nicht einmal. Das wären dann 
schon zwei Eigenschaften, die diesen Effekt als Erklärung für die beiden 
Knalle ausschließen.

Bringt mir doch einfach ’n Video, in dem eine Detonation zwei Knalle 
zeigt – und ich bin ruhig.

: Bearbeitet durch User
von Der Freundliche Gast X. (Firma: mc.net) (friendly_offtopic)


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Ben B. schrieb:
> Ich glaube aber nicht, daß das "nur" 2750 Tonnen gewesen sein sollen.
> Ich schätze eher auf 4..5000 Tonnen oder es ist noch eine größere Menge
> Feuerwerk zeitgleich detoniert.

Überlass das Schätzen den Profis:

https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/BGR/bgr-2020-08-06_staerke-der-explosion-in-beirut.html?nn=1542388

Demnach kommen die 2700t ganz gut hin. Ja, die Verschwörungen sprießen 
bereits fröhlich.

Eine sagt Israel wars weil das benachbarte Hisbollah-Lager das Ziel war 
und der restliche Bumms Kollateralschaden, eine andere sagt USA wars, 
weil der Libanon China angebettelt hat in die Seidenstraßeinitiative 
aufzunehmen.
Pick your choice.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Gerald K. schrieb:
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Überschallflug#Überschallknall

Die Wolke bei der Explosion war wohl eher ein Wilson-Wolke, wie sie auch 
bei Atombombenexplosionen zu sehen ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilson-Wolke

von Jack V. (jackv)


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Jack V. schrieb:
> Bei einer Lagerhallenausdehnung von 200m und einer
> Reaktionsgeschwindigkeit von 2000m/s wären Beginn und Ende etwa 10cm
> voneinander entfernt

… Einheiten durcheinandergebracht, Längen kürzen sich raus – sorry.

Richtig ist: Anfang und Ende der Hochdruckzone wären 0,1s entfernt, wenn 
man alle sonstigen Effekte außer Acht lassen würde.

von Volker U. (Gast)


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Die Texaner wollte es auch nicht glauben und haben Oppau genau 
rekonstruiert ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Texas-City-Explosion

von Volker U. (Gast)


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Nicht das erste mal das am Mittelmeer ein schlecht gelagerter Haufen 
explosiver Stoffe hochgeht: 
https://www.heise.de/tp/features/Zypern-trauert-und-ist-wuetend-3390477.html

von Teo D. (teoderix)


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Jack V. schrieb:
> Bringt mir doch einfach ’n Video, in dem eine Detonation zwei Knalle
> zeigt – und ich bin ruhig.

Falls das an mich gerichtet ist: Ich hab hier (leider) 
Korintenkackermäsig nur erwähnt, das es grundsätzlich möglich ist. 
Keines falls das es hier irgendwie zum tragen käme und schon gleich 
garnicht, das es hier mit irgend welchen Knalleindrücken zu tuten 
hätte...! -> Du hast recht und ich bin nur ne Windmühle -> Bitte nich 
hauen!³

von Xenos P. (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Christobal M. schrieb:
>> Libanon, Hafen, wer weiss schon was da alles gemauschelt wird.
>
> Selbstverständlich habe ich mir auch DAZU eine Meinung gebildet...
>
> Dieser orangegesichtige US-Psychopat könnte ausnahmsweise mal recht
> haben; es handelt sich um einen Terror-Anschlag. Allerdings nicht von
> den üblichen Verdächtigen ausgeführt, sondern von seinen Kumpels vom
> Mossad. Es spricht vieles dafür!

Den Gedanken hatte ich schon, vermied ihn aber zu äußern schau dir deine 
Wertung(-3) an.

ich könnte dir einScript schreiben so etwas zu erzeugen das braucht 
keine KI

Der Freundliche Gast X. schrieb:
> Eine sagt Israel wars weil das benachbarte Hisbollah-Lager das Ziel war
> und der restliche Bumms Kollateralschaden, eine andere sagt USA wars,
> weil der Libanon China angebettelt hat in die Seidenstraßeinitiative
> aufzunehmen.
> Pick your choice.

und die Bewertung(3) hier?

Was ist los in diesem Forum?

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Xenos P. schrieb:
> Ja
> https://de.wikipedia.org/wiki/Explosion_des_Oppauer_Stickstoffwerkes
>
> mit Verlaub war das so schwer?

Nö, total daneben, hat so gut wie nix mit Beirut zu tun:

1. Ammonium - Sulfo - nitrat
2. "Auflockerungssprengungen"

Ist das so schwer zu unterscheiden?

von Der Freundliche Gast X. (Firma: mc.net) (friendly_offtopic)


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Xenos P. schrieb:
> Was ist los in diesem Forum?

Man kennt die üblichen Verdächtigen. Ich warte eigentlich nur noch auf 
Uhu, dann sind Achim und Uhu wieder in bester Anti-US Anti-Israel 
Gemeinschaft vereint, zumindest dauert es dann nicht mehr lange bis der 
Thread dicht gemacht wird. Das Netz quillt schon über von dieser 
Hetzsuppe zu diesem Thema.

Ich nehme für mich in Anspruch, dass es an meinen nächsten Wochen 
Lebensplanung nichts ändern wird, egal welcher Zufall oder welche 
Geheimdienstoperation ursächlich dafür war.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Xenos P. schrieb:
> Was ist los in diesem Forum?

Was die sog. "Bewertung" betrifft - total bescheuert.

Sieh dir mein Eingangspost mit (im Moment) -9 an. Dabei hat die Frage ja 
zu einem, zumindest teilweise, erfrischenden Disput geführt.

Irgendwelche Soziopathen (auch mit repektablem Fachwissen) gibts halt 
überall. Einfach ignorieren ...

von Der Freundliche Gast X. (Firma: mc.net) (friendly_offtopic)


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Frank E. schrieb:
> Was die sog. "Bewertung" betrifft - total bescheuert.
>
> Sieh dir mein Eingangspost mit (im Moment) -9 an.

Nun, du bist eben auch bekannt und die Negativbewertung kommt daher:

Frank E. schrieb:
> Bei der großenm Explosion in Beirut ist in den Medien immer von
> "gelagertem" Ammoniumnitrat die Rede. Ich glaube allerdings, dass die
> Explosion kaum "Zufällig" efolgen konnte, oder was meint ihr dazu?

Xenos P. schrieb:
> Was ist los in diesem Forum?

Benutzername   secureguest
Vorname   Xenos
Nachname   Proxima
Firma   checkslot
Angemeldet seit   07.08.2020 20:14
Beiträge   3

Interessant, dass dich das Thema Beirut extra dazu bewogen hatte dir 
gestern einen Account zu machen.

von Teo D. (teoderix)


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Wenn ich hier was in Zweifel stelle, dann sind es die ~150 Toten. Da 
fehlt doch noch ne Null!?!?

von (prx) A. K. (prx)


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Teo D. schrieb:
> Wenn ich hier was in Zweifel stelle, dann sind es die ~150 Toten.

Das war ein Hafen, kein vollbesetztes Fussballstadion. Die meisten Opfer 
waren weiter weg und wurden lediglich durch umherfliegende Glasscherben 
und andere Trümmer verletzt. Wahrscheinlich sind die Zahlen eher vage. 
Die Toten wird man noch nicht alle gefunden haben und die Verletzten 
dürften ohnehin sehr über den Dauen gepeilt sein.

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Achim B. schrieb:
> Christobal M. schrieb:
>> Libanon, Hafen, wer weiss schon was da alles gemauschelt wird.
>
> Selbstverständlich habe ich mir auch DAZU eine Meinung gebildet...

Das ist das schöne an Meinungen, sie sind unabhängig von Fakten.

von Harald W. (wilhelms)


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A. K. schrieb:

> Oder die Eigentumsverhältnisse waren unklar.

...und waren es möglicherweise bis in die heutige Zeit hinein...

von Xenos P. (Gast)


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Der Freundliche Gast X. schrieb:
> Interessant, dass dich das Thema Beirut extra dazu bewogen hatte dir
> gestern einen Account zu machen.

Da verwechselst du Ursache und Wirkung.
Beitrag "Re: Amonniumnitrat alleine explosiv?"
... diente nur dazu etwas zu demonstrieren, wie Meinung und Bewertung 
hier manipuliert werden können.

Der eigentliche Bezug ist in einem anderen Unterforum zu finden. Aber 
von hier nur von einem beschränktem Personenkreis möglich dort 
zuzuordnen, was sie erst nach dezidiertem Hinweis vermochten.
?

von Dirk B. (dirkb2)


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Jack V. schrieb:
> Bei einer Lagerhallenausdehnung von 200m

ca 130 Meter (laut Google Maps)

von Dirk B. (dirkb2)


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Teo D. schrieb:
> Eindrucksvoller finde ich die davon erreichten Gebäude, die regelrecht
> explodieren und sich in Staub und kleine Brocken verwandeln....

Die Gebäude im Hafen sahen mehr nach besseren Festzelten aus.
Fachwerkträger mit dünner Wand.

Die (Hochß)Häuser der eigentlichen Stadt hat es voll getroffen.
Davon kommen aber nicht so viel Bilder an.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Xenos P. schrieb:
>> Was ist los in diesem Forum?
>
> Was die sog. "Bewertung" betrifft - total bescheuert.
>
> Sieh dir mein Eingangspost mit (im Moment) -9 an. Dabei hat die Frage ja
> zu einem, zumindest teilweise, erfrischenden Disput geführt.
>
> Irgendwelche Soziopathen (auch mit repektablem Fachwissen) gibts halt
> überall. Einfach ignorieren ...

Sorry Frank,

 Genau deshalb bot sich dein Thread für mich an, die manipulative 
Methode von Cancel_Culture zeitgleich mit Manipulation von 
Accounts/Nicks und Bewertung nachzuweisen.

Gerade dass nur die Differenz der Bewertung ohne deren Größenordnung 
abgebildet wird ist ein Witz.

Egal wie groß eine Minderheit ist, 1% oder 49,9%, sie ist nicht 
wahrnehmbar.

Das hat Uhu geleakt und ich habe es nachvollzogen. Kann jeder, da die 
Votes im Seitenquelltext vorhanden sind, aber nicht angezeigt werden.

 Ist aber Umständlich und erleichtert manipulatives Voting ich habe 
darüber eine Methode gefunden gerade Votings mit niedriger Anzahl massiv 
zu manipulieren. Tu ich nicht, will ja nicht den Mods den Spass 
verderben.
??

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Salvatorische Massnahme, Ich habe den Fake_Account nun selbst gelöscht.
??

von Percy N. (vox_bovi)


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Winfried J. schrieb:
> Ist aber Umständlich und erleichtert manipulatives Voting ich habe
> darüber eine Methode gefunden gerade Votings mit niedriger Anzahl massiv
> zu manipulieren. Tu ich nicht, will ja nicht den Mods den Spass
> verderben.

Wie funktioniert das? Wertest Du ein und denselben Beitrag abwechselnd 
auf und ab?

von Thomas B. (thombde)


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Teo D. schrieb:
> Wenn ich hier was in Zweifel stelle, dann sind es die ~150 Toten.
> Da
> fehlt doch noch ne Null!?!?

Sehe ich genauso.
In diesem Video (1080P) sieht man kurz die enorme Kraft der
Druckwelle.

https://www.youtube.com/watch?v=LNDhIGR-83w

von (prx) A. K. (prx)


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Zwischen dem Ort der Detonation und dem Stadtbereich liegen über 500m 
Hafenareal, und anders als die Lagerhäuser im Hafen sind das 
Stahlbetonbauten. Bei denen hat es hauptsächlich die Fenster und andere 
leichter gebaute Aussenstrukturen erwischt. Sogar der Getreidespeicher 
unmittelbar daneben blieb im Kern stehen, schirmte auch einen Teil der 
Stadt ab.

Vor der grossen Detonation brannte es bereits 15 Minuten. Zum Job einer 
Feuerwehr sollte gehören, das Hafenumfeld zu evakuieren. Das kam also 
nicht aus heiterem Himmel und jahrzehntelange Erfahrung mit Bürgerkrieg 
könnte helfen.

: Bearbeitet durch User
von Dirk B. (dirkb2)


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Teo D. schrieb:
> Wenn ich hier was in Zweifel stelle, dann sind es die ~150 Toten. Da
> fehlt doch noch ne Null!?!?

Es werden erstmal Leichen gezählt.
Und die wird es im Hafengebiet kaum geben.

Von den Feuerwehrleuten wusste man, dass die da waren.
Von der Feuerwehrfrau hat man noch den Verlobungsring gefunden.

Vermisste kommen erst später dazu.

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
> Zwischen dem Ort der Detonation und dem Stadtbereich liegen über 500m
> Hafenareal, und anders als die Lagerhäuser im Hafen sind das
> Stahlbetonbauten. Bei denen hat es hauptsächlich die Fenster und andere
> leichter gebaute Aussenstrukturen erwischt. Sogar der Getreidespeicher
> unmittelbar daneben blieb im Kern stehen, schirmte auch einen Teil der
> Stadt ab.

Zudem müsste man auch wissen, welche Art von Gebäuden überhaupt 
betroffen war und ob sich dort Menschen aufgehalten haben. Außerdem: 
viele von denen, die "nur" verletzt sind, dürften sich in einem wenig 
beneidenswerten Zustand befinden.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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und niemand wird die Nichtvermissten je zählen.?

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


Angehängte Dateien:

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So, ich habe mal ein GIF gemacht. Man sieht schön wie die Druckwelle die 
Häuser trifft und auch, wie schon auf der abgewandten Seite Schaden 
entsteht obwohl die Welle am jeweiligen Gebäude nicht die Rückseite 
erreicht hat. Ich vermute der Schaden entsteht weil sich die Druckwelle 
durch das Gebäude bewegt, also das Gebäude selbst die Welle fortsetzt 
und die Welle das Gebäude nicht umfließen muss.
Das sieht schon ziemlich krass aus und das trotz der bestimmt so 500 m 
Entfernung.

von Jack V. (jackv)


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Percy N. schrieb:
> Zudem müsste man auch wissen, welche Art von Gebäuden überhaupt
> betroffen war und ob sich dort Menschen aufgehalten haben.

Naja, es gibt mittlerweile genügend Bilder, welche die Auswirkungen auf 
die Wohnhäuser zeigen. Gerade in denen dicht am Unglücksort wird es 
leider durchaus tödlich verletzte Menschen gegeben haben.
Noch schlimmer ist es aus meiner Sicht, dass es mit einiger Sicherheit 
viele Menschen geben wird, deren Verletzungen ansich nicht tödlich 
wären, wenn sie adäquat behandelt würden, was aber aufgrund der Umstände 
dort nicht in jedem Fall geschieht (um es nicht zu negativ 
auszudrücken).

A. K. schrieb:
> Sogar der Getreidespeicher
> unmittelbar daneben blieb im Kern stehen

Nur zur Sicherheit: man sollte das nicht so lesen, dass der besonders 
stabil gewesen wäre, oder gar die Druckwelle keinen Bumms gehabt hätte. 
Bei dem Gebäude war die Füllung verantwortlich, dass es von der anderen 
Seite noch okay aussieht: viele kleine Körner mit großer Oberfläche 
absorbieren so Druckwellen ganz ausgezeichnet.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Ist aber Umständlich und erleichtert manipulatives Voting ich habe
>> darüber eine Methode gefunden gerade Votings mit niedriger Anzahl massiv
>> zu manipulieren. Tu ich nicht, will ja nicht den Mods den Spass
>> verderben.
>
> Wie funktioniert das? Wertest Du ein und denselben Beitrag abwechselnd
> auf und ab?

Einfacher, schlafende votezombies, werden nur zum voten geweckt, ecken 
mit Beiträgen nie an, bleiben komplett unsichtbar. Ich wette damit 
stell_t_e ich problemlos per script eine Schattenarmee innert eines 
Monats auf, ohne dass sie je bemerkt wird. Erst recht wenn ich über 
genügend und wechselnde IPs verfügte.
Ja würde auffallen! ?? Anyway....
?

von Gustl B. (-gb-)


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Jack V. schrieb:
> viele kleine Körner mit großer Oberfläche
> absorbieren so Druckwellen ganz ausgezeichnet.

Exakt, daher auch der Sandsack zum Bau von Befestigungen.

Und noch was zu den Gebäuden:
Je nach Ausrichtung der tragenden Wände kann so ein Gebäude für eine 
Druckwelle auch wie ein Sieb aussehen. Die weht da einfach durch. Die 
paar Türen/Fenster/dünnen Wände werden durchgeblasen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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mit Inhalt.?

von Gustl B. (-gb-)


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Letzter Nachtrag zu den Häusern:

Das kann man bei dem schmalen grauen Haus links zwischen den beiden 
gelben Häusern sehen. Da weht die Welle einfach durch während bei den 
beiden Gelben der Schaden geringer aussieht. Ich vermute also bei dem 
schmalen Haus ist die tragende Wand so, dass sie die Welle nicht 
aufhält. Die gelben Gebäude sind länglich also werden die tragenden 
Wände auch in diese Richtung stehen, also gegen die Welle.

von Jack V. (jackv)


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Gustl B. schrieb:
> Ich vermute der Schaden entsteht weil sich die Druckwelle
> durch das Gebäude bewegt, also das Gebäude selbst die Welle fortsetzt
> und die Welle das Gebäude nicht umfließen muss.

Im Schatten der Druckwelle entsteht ein enormer Unterdruck (das Prinzip 
ist bekannt und wird z.B. bei Wasserstrahlpumpen, Venturidüsen, etc. 
angewendet – nur hier ist’s ein einzelnes Ereignis). Der ist’s auch, der 
einem die Lunge zerstört, wenn man eine Deckung gefunden hat, die einen 
vor der direkten Druckwelle schützen würde.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Das in Beirut ist schon ziemlich dicht an dem was es auch nochmal geben 
wird.
100kilotonnen von dem Scheisszeug an einem Kernkraftwerk.
Auf nem Hochseefrachter direkt da rangesteuert...
Da gibts immer noch genügend AKWs in einer Wellblech-Hütte. Siehe 
Fukushima...

von Gustl B. (-gb-)


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Jack V. schrieb:
> Im Schatten der Druckwelle entsteht ein enormer Unterdruck

Ja das stimmt. Eine Druckwelle kann man wie einen SINC betrachten der da 
durchwandert, nur eben keine Spannung sondern Druck was ja nix Anderes 
ist eben nicht mit Elektronen. Druck ist ein Zustand, der bezeichnet wie 
sehr die Teilchen zusammengequetscht sind und elektrische Spannung 
bezeichnet genau das nur mit Elektronen.
Jedenfalls hat man auch beim SINC vor und nach der Spitze einen 
Ausschlag nach unten.
Gibt es auch bei der Musik mit einem harten Knall. Da kann man vor dem 
Knall hören, dass der gleich kommt weil das eben keine harte Flanke ist, 
sondern vorher schon schwingt.

Ich kann aber am Video nicht beurteilen ob das jetzt Unterdruck ist, 
also niedrigerer Druck als normal über Überdruck, also höherer Druck als 
normal. Aber das mit dem Unterdruck könnte es gut erklären, dass vor der 
Hauptdruckwelle eben vorher schon deutliche Luftbewegung vorhanden ist.

von Gustl B. (-gb-)


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Noch was zu den Protesten die da derzeit laufen:

Exakt so sieht ein Umsturzversuch aus. Ich behaupte nicht, dass das 
einer ist, aber wenn man eine Regierung stürzen wollen würde wäre das 
ein passendes Drehbuch. Wir sollten also genau hingucken was da wie 
läuft.

Aber es gab da schon häufiger heftige Kritik mit Ausschreitungen gegen 
die Regierung, zuletzt 2019 mit Neubildung der Regierung. Das kann also 
auch einfach ein failed State sein.
Wobei da dann auch die Frage ist was die Regierung anders machen könnte. 
Das Land hat keine großen Ackerflächen weil sehr gebirgig, Wasser ist 
knapp. Ca. die Hälfte ist ziemlich Wüste und nennbare Flüsse gibt es 
nicht. Ich stelle mir da eine Regierung auch ziemlich hilflos vor. Mehr 
Demokratie und weniger Korruption wäre was.

Ich vermute da weiterhin einen Unfall aus Schlamperei/Dummheit und eine 
Bevölkerung die langsam die Schnautze voll hat, wir sollten da aber 
trotzdem genau hingucken.

von Percy N. (vox_bovi)


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Gustl B. schrieb:
> Exakt so sieht ein Umsturzversuch aus. Ich behaupte nicht, dass das
> einer ist, aber wenn man eine Regierung stürzen wollen würde wäre das
> ein passendes Drehbuch.

Tagesschau gesehen?

von (prx) A. K. (prx)


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Gustl B. schrieb:
> Exakt so sieht ein Umsturzversuch aus.

Meinst du Beirut oder Berlin? ;-)

Die Libanesen sind seit Jahrzehnten am Arsch, mal schlimmer und mal 
besser. Egal ob neu gewählt wird, ob man mal wieder bürgerkriegt, oder 
ein Nachbar Stunk macht. Obendrein gibts neben dem formellen Staat 
andere wichtige Machtstrukturen, die sich nicht gern reinreden lassen.

> Mehr Demokratie und weniger Korruption wäre was.

Demokratie ist nicht ganz einfach, wenn der Staat aus disjunkten 
Volksgruppen besteht, die wesentlich nach Gruppenzugehörigkeit wählen. 
Da kann man nicht einfach nach Mehrheit gehen und Posten werden per 
Vereinbarung nach Gruppenzugehörigkeit vergeben.

Ob so ein Schlag das Gruppendenken aufbrechen kann?

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Gustl B. (-gb-)

>Ich kann aber am Video nicht beurteilen ob das jetzt Unterdruck ist,
>also niedrigerer Druck als normal über Überdruck, also höherer Druck als
>normal. Aber das mit dem Unterdruck könnte es gut erklären, dass vor der
>Hauptdruckwelle eben vorher schon deutliche Luftbewegung vorhanden ist.

Du meinst das Gewackel der Kamera zw. Explosion und Zieleinlauf der 
Explosionsfront? Das war der Bodenschall, der deutlich schneller als der 
Luftschall ist.

von Gustl B. (-gb-)


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A. K. schrieb:
> oder Berlin? ;-)

Hab ich was verpasst?

A. K. schrieb:
> Die Libanesen sind seit Jahrzehnten am Arsch

Jap. Aber ob das nur die Schuld der Regierung ist gegen die jetzt 
protestiert wird weiß ich nicht. Ich denke mir oft das könnte alles so 
friedlich sein wenn die Leute mal zusammenhalten, aber dann kommen Hass, 
Neid und Rache und schon eskaliert es wieder irgendwo.

A. K. schrieb:
> Demokratie ist nicht ganz einfach, wenn der Staat aus disjunkten
> Volksgruppen besteht

Auch richtig. Hat aber schon mehrmal funktioniert wie unter Tito damals 
und auch in Syrien ging das auch lange Zeit relativ gut.
Nur ist das oft recht fragil und die Bevölkerungsgruppen lassen sich 
dann recht einfach von äußeren Mächten gegeneinander aufstacheln und man 
hat Bürgerkrieg. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Farbrevolutionen .

von Percy N. (vox_bovi)


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Jack V. schrieb:
> Noch schlimmer ist es aus meiner Sicht, dass es mit einiger Sicherheit
> viele Menschen geben wird, deren Verletzungen ansich nicht tödlich
> wären, wenn sie adäquat behandelt würden, was aber aufgrund der Umstände
> dort nicht in jedem Fall geschieht
Ja, was glaubst Du wohl, worauf sich der Satz meines Beitrags bezog, den 
Du im Zitat weggelassen hast?

von Gustl B. (-gb-)


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Jens G. schrieb:
> Du meinst das Gewackel der Kamera zw. Explosion und Zieleinlauf der
> Explosionsfront?

Nein das meine ich nicht. Ich meine die wegbrechenden Balkone wobei es 
drum herum auf der Gebäudeseite noch recht still aussieht.

Percy N. schrieb:
> Außerdem:
> viele von denen, die "nur" verletzt sind, dürften sich in einem wenig
> beneidenswerten Zustand befinden.

Verletzt kann ja alles bedeuten von kleinem Kratzer bis zum Lungenriss 
oder so. Das jetzt sehr schlimm weil
- in solchen Ländern das Gesundheitssystem sowieso schon am Limit ist
- wir gerade mit Corona eine Zusatzbelastung haben
- das jetzt sehr viele Verletzte sind die gleichzeitig behandelt werden 
müssen
- ein großes Krankenhaus auch stark beschädigt wurde.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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sind "wir" jetzt alle Libanon-Experten?

von Gustl B. (-gb-)


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Natürlich nicht, aber wir sind doch sowieso hier alle Spezialexperten 
für allgemeine Fragen.

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
> Demokratie ist nicht ganz einfach, wenn der Staat aus disjunkten
> Volksgruppen besteht, die wesentlich nach Gruppenzugehörigkeit wählen.
> Da kann man nicht einfach nach Mehrheit gehen und Posten werden per
> Vereinbarung nach Gruppenzugehörigkeit vergeben.

In welchem Staat zB in Afrika läuft das anders?

Und in welcher Ecke von Deutschland kommst Du, je nachdem, an der 
Kirche, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Schützenverein vorbei?

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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A. K. schrieb:
> Vor der grossen Detonation brannte es bereits 15 Minuten. Zum Job einer
> Feuerwehr sollte gehören, das Hafenumfeld zu evakuieren. Das kam also
> nicht aus heiterem Himmel und jahrzehntelange Erfahrung mit Bürgerkrieg
> könnte helfen.

Welche Feuerwehr? Selbst Stunden nach der Detonation sah man da doch nur 
einen einsamen Hubschrauber Wasser abwerfen.

Und ein Großteil der Opfer wird neugierig am Fenster stehend das 
brennende Feuerwerk betrachtet haben, bis dann der große Bums kam. Wer 
sollte da wen in welchem Abstand evakuieren?

Oliver

von Michael B. (alter_mann)


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Gustl B. schrieb:
> Mehr Demokratie und weniger Korruption wäre was.

Weniger Korruption, das verstehe ich.
Aber mehr Demokratie? Meinst Du da sowas wie den hierzulande anfangs von 
offiziellen Stellen und Medien bejubelten arabischen Frühling?
M.M. kann Demokratie nach unserem Verständnis nicht einfach den 
frühmittelalterlichen Zuständen im nahen Osten nachfolgen.

von Gustl B. (-gb-)


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Oliver S. schrieb:
> Welche Feuerwehr? Selbst Stunden nach der Detonation sah man da doch nur
> einen einsamen Hubschrauber Wasser abwerfen.

Vorher. Das brannte und da war Feuerwehr. Die wurde von der Detonation 
dann auch voll getroffen.

Percy N. schrieb:
> Und in welcher Ecke von Deutschland kommst Du, je nachdem, an der
> Kirche, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Schützenverein vorbei?

Jap, in vielen Ländern gibt es unterschiedliche Kulturen und Ethnien. 
Die leben vor allem dann recht friedlich zusammen, wenn sie glauben, 
dass es ihnen ähnlich gut/schlecht geht.
Aber das wird zum Pulverfass, wenn eine Gruppe bevorzugt wird oder in 
einem fruchtbareren Landesteil wohnt oder mit deutlicher Mehrheit in der 
Regierung vertreten ist.
Das sind aber auch handfeste Gründe. Das sind keine Konflikte die da 
sind, weil die alle nicht gebildet sind oder so, nein, da herrscht 
wirklich ein Wohlstandsgefälle und das kann man auch nicht durch Bildung 
bekämpfen.
Wie bei den Catalonen oder in Norditalien, da herrscht schlicht höherer 
Wohlstand. Es hilft nur Umverteilung wie hier der Länderfinanzausgleich.

Wenn eine Bevölkerungsgruppe das dann lange beobachten kann wie sie 
immer weiter abgehängt wird, dann setzt sie sich irgendwann zur Wehr. 
Aber auch umgekehrt, wenn eine Gruppe sieht wie sie für das 
Misswirtschaften einer anderen Gruppe bezahlt dann findet die das auch 
unfair und will sich abspalten.

von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Welche Feuerwehr? Selbst Stunden nach der Detonation sah man da doch nur
> einen einsamen Hubschrauber Wasser abwerfen.

Wundert es dich wirklich, dass du jene, die zur Zeitpunkt der Detonation 
vor Ort waren, Stunden danach nicht mehr in Aktion siehst?

PS: Sein Handy konnte man wiederherstellen, den Fotografen nicht:
https://www.fireworld.at/2020/08/07/libanon-der-letzte-einsatz-einer-feuerwehr-crew-vor-der-fatalen-explosion-von-beirut/

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Michael B. schrieb:
> Aber mehr Demokratie? Meinst Du da sowas wie den hierzulande anfangs von
> offiziellen Stellen und Medien bejubelten arabischen Frühling?

Bwahaha das war ein schlechter Witz.
Da sind wir aber nicht ganz unschuldig. Wir, also westliche Länder, 
haben dort Machthaber eingesetzt, mit Waffen beliefert, Länder 
ausgebeutet. Dass da die Stimmung dann kippt ist irgendwie klar. Und es 
war auch abzusehen, dass dort dann nicht Leute an die Macht kommen die 
so wie die vorherigen Herrscher dem Westen wohlgesonnen sind.
Dann kommt noch dazu, dass dort viele Leute kaum gebildet sind und 
genauso auf Populismus hereinfallen wie hier oder in den USA. Da kamen 
dann die Leute an die Macht die Populismus am besten beherrschten.
Dass es schöne Ziele gibt wie Menschenrechte und so, das ist immer dabei 
bei Revolutionen. Und wird fast genauso oft nicht oder nur für eine sehr 
kurze Zeitspanne erreicht.

Michael B. schrieb:
> M.M. kann Demokratie nach unserem Verständnis nicht einfach den
> frühmittelalterlichen Zuständen im nahen Osten nachfolgen.

Weiß ich nicht. Ich finde wir haben durch Marionettendiktaturen, 
Ausbeutung und Unterdrückung und Stellvertreterkriege viel kaputt 
gemacht und gleichzeitig wenig getan um die Gesellschaften auf richtige 
Demokratie vorzubereiten. Wenn da immer ausländische Mächte einfallen, 
Bodenschätze abbauen, demokratisch gewählte Regierungen stürzen, Kriege 
mit einer Lüge starten und dann Chaos hinterlassen, dann ist das ein 
sehr fruchtbarer Boden für Fundamentalisten. Die Leute da sind auch 
nicht dümmer wie wir hier. Wenn wir Demokratie predigen aber dann Länder 
überfallen dann erkennen die schnell, dass das geheuchelt ist.
Ich vermute da würde Bildung helfen. Aber die muss auch wirklich bei der 
breiten Bevölkerung ankommen und das ist teuer, dauert lange und der 
Erfolg ist nicht garantiert. Daher wird da so wenig investiert. So wie 
hier bei der Bildung, der Kanzler der für bessere Bildung sorgt wird die 
Ergebnisse davon nicht für sich verbuchen können weil das eben lange 
dauert. Da werden lieber Banken gerettet oder mehr für Militär 
ausgegeben.

von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
> Wer sollte da wen in welchem Abstand evakuieren?

Es sollte bei einem Brand eines Lagers, bei dem man typischerweise nicht 
weiss, was drin rumliegt und was an Gasen frei wird, darum gehen, jene 
Leute aus dem direkten Gefahrenbereich zu verscheuchen, die nicht schon 
aus freien Stücken das Weite suchten.

Es geht dabei also um das umgebende Hafengelände, nicht um die 
Stadtgebäude. Und um den bestehenden Brand, nicht die unerwartete 
Detonation.

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Der Freundliche Gast X. schrieb:
> Xenos P. schrieb:
>> Was ist los in diesem Forum?
>
> Man kennt die üblichen Verdächtigen. Ich warte eigentlich nur noch auf
> Uhu, dann sind Achim und Uhu wieder in bester Anti-US Anti-Israel
> Gemeinschaft vereint, zumindest dauert es dann nicht mehr lange bis der
> Thread dicht gemacht wird.

Der meinen Beitrag einleitende Satz, nämlich

> Selbstverständlich habe ich mir auch DAZU eine Meinung gebildet...

hätte eigentlich klarmachen können, dass nachfolgendes kein bissi ernst 
gemeint ist. Und wenn dieser Thread dicht gemacht werden sollte liegt 
das eher an Beiträgen wie denen des Fahrstuhlführers, weil dessen 
Beiträge mal wieder absolut NIX mit dem Thema zu tun haben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Leute was manche hier schreiben...

Feuerwehr...
Ich könnte mir vorstellen, daß die bereits vor der großen Explosion am 
Brandort oder zumindest in der Nähe war und dann voll von der Wucht der 
Explosion getroffen wurde. Was danach noch an Männern und Fahrzeugen 
einsatzfähig ist, kann man sich denken. Zweitens werden alle Straßen 
schlagartig durch Trümmer unpassierbar. Man kommt mit Fahrzeugen also 
gar nicht mehr so schnell an den Ort des Geschehens heran, weil man 
erstmal die Straßen freiräumen muß.

Umsturz...
Für mich sieht das so aus, als ob jetzt Schuldige gesucht werden und 
einige Teile der Bevölkerung schon länger mit ihrer (korrupten?) 
Regierung fertig sind. Daß so ein Ereignis dann eine große Menge 
Zündstoff für solche mehr oder weniger friedlich ausgetragenen 
"Diskussionen" liefert, finde ich völlig normal, vor allem in 
(gesellschaftlich) weniger weit entwickelten Ländern.

Wegen der Druckwelle bzw. die Sichtbarkeit von Schäden vor der 
Wolkenbildung...
Die Front der Detonationswelle läuft der Wolkenbildung (sogenannte 
Wilson-Wolke) etwa 200..300ms voraus. Die Wolken entstehen in Zonen 
niedrigeren Luftdrucks nach der Druckwelle, wo sich die vorher 
verdrängte Luft wieder ausdehnt und unter den Taupunkt abkühlt. Dadurch 
kann man die eigentliche Stoßfront nicht erkennen. Man sieht nur die 
Schäden, die sie verursacht - kurz bevor die Orte durch die Wilson-Wolke 
verdeckt werden.

Zweitens verhalten sich solche Stoßwellen in Bodennähe nicht besonders 
linear, die werden an allen Objekten und am Gelände reflektiert, können 
daher ihre Richtung ändern und sich mit anderen (evtl. ebenfalls schon 
reflektierten) Stoßwellen überlagern. Wie das bei der Überlagerung von 
Wellen so ist, entstehen dabei Wellenberge mit besonders hohem 
Zerstörungspotential und Täler, in denen es entsprechend weniger Schäden 
gibt. Daher ist es möglich, daß Teile eines z.B. Gebäudes nahezu 
unbeschädigt bleiben, rechts und links daneben aber alles zerstört wird.

von Gerald K. (geku)


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Amonniumnitrat alleine explosiv?

Auch Wasserdampf  und Druckluft kann "alleine explosiv" sein.

Z.B, Kesselexplosionen : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kesselzerknall

von Jack V. (jackv)


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Ben B. schrieb:
> Die Front der Detonationswelle läuft der Wolkenbildung (sogenannte
> Wilson-Wolke) etwa 200..300ms voraus. Die Wolken entstehen in Zonen
> niedrigeren Luftdrucks nach der Druckwelle, wo sich die vorher
> verdrängte Luft wieder ausdehnt und unter den Taupunkt abkühlt. Dadurch
> kann man die eigentliche Stoßfront nicht erkennen.

Das erklärt möglicherweise die verhältnismäßig große Verzögerung 
zwischen eigentlicher Explosion und Sichtbarkeit besagten Nebels – danke 
für den Punkt, der hat mir schon Kopfzerbrechen bereitet, als ich das 
erste Video des Vorfalls gesehen habe. So ist’s zumindest plausibel.
Ich hatte das bislang den zwei getrennten Explosionen zugerechnet. Die 
gab’s zwar wahrscheinlich immer noch (ich habe mittlerweile mehr Videos 
mit den zwei Schallerscheinungen gefunden), allerdings wohl nicht so, 
wie ich anfangs angenommen hatte.

Etwas irritiert mich dabei noch die Tatsache, dass die meisten 
Aufzeichnungen von Explosionen mit diesem Effekt ihn vor dem Feuerball 
zeigen – lediglich bei einer weiteren Explosion war dieses verzögerte 
Einsetzen zu finden (russisches Munitionslager, nicht zu lange her). 
Schade, dass man da nicht mal ein paar Versuchsreihen fahren darf – dem 
würde ich nun schon gerne auf den Grund gehen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hm das ist nicht ganz einfach, für sowas konstante Bedingungen zu 
schaffen. Die Bildung der Wilson-Wolke hängt von der Luftfeuchtigkeit 
und dem Taupunkt ab, dazu wie stark sich die Luft nach der anfänglichen 
Kompression durch die Detonationswelle wirklich ausdehnt und wie kalt 
sie dadurch wird. Das ändert sich alles ständig, siehe dazu 
Wolkenbildung und Taupunkt generell.

Diese Wolke ist auch nicht zerstörerisch, das ist ein harmloser 
physikalischer Effekt, der durch die extremen Gegensätze der 
eigentlichen Detonationswelle ausgelöst wird. Den gleichen Effekt hat 
man an manchen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit auf der Oberseite 
startender Flugzeuge, oder bei der Landung hinter ihren Landeklappen, 
bzw. die Wirbelschleppen werden sichtbar weil im Inneren des Luftwirbels 
ein ausreichend geringer Luftdruck herrscht, um den Taupunkt zu 
unterschreiten.

Mehrere Explosionen... Ich bin überzeugt, daß es nur eine große gab, 
auch wenn sich manche Aufnahmen so anhören als würden es mehrere große 
sein. Das was man als "nachfolgende Knall-Ereignisse" hört sind 
Reflexionen und ggf. Nebengeräusche durch Trümmer.

Ich weiß auch immer nicht, inwiefern Berichte über die Explosionen in 
militärischen Lagern zur Herleitung des Ablaufs solcher Ereignisse 
taugen. In Munitionslagern sind die Gefahrstoffe üblicherweise in vielen 
Bunkern verteilt eingelagert, die von Erdwällen umgeben sind. Durch 
diese wird die Kraft einer möglichen Explosion nach oben von den anderen 
Bunkern weggeleitet. Wenn die Munition weniger strikt getrennt in 
einfachen Hallen gelagert wird oder so, dann kann eine starke Explosion 
in einer Halle natürlich die Munition in einer benachbarten Halle 
ebenfalls zünden, dann hat man mehrere starke Explosionen in sehr kurzen 
Zeitabständen (unter einer Sekunde). Wenn sowas durch einen Brand 
auslöst wird, oder ein erste Explosion löst einen Brand aus, der in der 
Folge zu weiteren Explosionen führt, können Minuten oder Stunden 
zwischen den Explosionen liegen, die in der Berichterstattung natürlich 
herausgeschnitten werden. Daher finde ich es schwierig, den genauen 
Ablauf solcher Unfälle nur anhand der Berichterstattung zu 
rekonstruieren.

Edit: Wegen dem Feuerball.
Der eigentliche Feuerball ist in den ersten Bildern unmittelbar vor 
Bildung der Wilson-Wolke zu erkennen. Da sieht man einen hellen 
Lichtblitz, der sich danach extrem schnell ausdehnt. Der eigentliche 
Feuerball ist lange nicht so groß wie die Rauchwolke, die nach dem 
Verschwinden der Wilson-Wolke aufsteigt. Ich schätze der Feuerball hatte 
einen Durchmesser von maximal 150..200 Metern und bestand vielleicht 
1..2 Sekunden, der Rest ist nur die Rauchwolke.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Ben B. schrieb:
> Das was man als "nachfolgende Knall-Ereignisse" hört sind
> Reflexionen und ggf. Nebengeräusche durch Trümmer.

Nein, das widerspricht der Erfahrung der Leute, die ich auf keinen Fall 
kenne – und die haben viele Versuche (im erheblich kleineren Maßstab, 
selbstredend) gemacht.

Echos und Reflektionen klingen deutlich anders, als der ursprüngliche 
Knall – auf den Videos sind aber eindeutig zwei sehr definierte, 
ähnliche Knalle hörbar. Die sind in einem Video aus einer relativen Nähe 
genauso weit auseinander, wie in dem verlinkten Video 15km entfernt, so 
dass sie meiner Interpretation nach schon zum Zeitpunkt der 
Explosion(en) selbst entstanden sein müssten. Allerdings bin ich 
mittlerweile geneigt, anzunehmen, dass die zweite Explosion die Kleinere 
war, die nach der Hauptreaktion ablief: das würde erklären, warum man 
sie nicht sieht (würde genau im Zeitraum ablaufen, in dem die Wolke das 
Geschehen verdeckt) und warum auf allen Aufzeichnungen der erste Knall 
der Stärkere ist.

Das einzige Hindernis, das eine solche Reflektion ansatzweise erklären 
könnte, wäre das Getreidelager – die Fläche wäre ausreichend, und die 
Richtung des 15km-Videos würde dazu passen. Dagegen spricht, dass ein 
anderes Video aus einer anderen Richtung die fraglichen Knalle ebenso 
zeigt.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Ben B. schrieb:
> Feuerwehr...
> Ich könnte mir vorstellen, daß die bereits vor der großen Explosion am
> Brandort oder zumindest in der Nähe war und dann voll von der Wucht der
> Explosion getroffen wurde. Was danach noch an Männern und Fahrzeugen
> einsatzfähig ist, kann man sich denken.

Man könnte statt sich was vorzustellen auch einfach nachlesen. Es waren 
10 Feuerwehrleute direkt vor Ort, die die große Explosion leider nicht 
überlebt haben.

Man kann sich dann denken, daß alle anderen einsatzfähig sind.

Oliver

von Percy N. (vox_bovi)


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Oliver S. schrieb:
> Man kann sich dann denken, daß alle anderen einsatzfähig sind.

Das ist eine etwas gewagte Hypothese.

von Gustl B. (gustl_b)


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Und wenn schon, wohin sollen die zuerst fahren? Kommen die mit Autos 
überhaupt durch die Straßen die da mit Gebäudeteilen voll liegen?

von Oliver S. (oliverso)


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Fragen über Fragen. Wie bei den alten Griechen, die drüber 
philosophierten, ob bei Regen die Strasse nass wird. Einfach nachschauen 
galt als unschicklich.

Oliver

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Heute eventuell unwissenschaftlich???

von Percy N. (vox_bovi)


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Gustl B. schrieb:
> Jap, in vielen Ländern gibt es unterschiedliche Kulturen und Ethnien.
> Die leben vor allem dann recht friedlich zusammen, wenn sie glauben,
> dass es ihnen ähnlich gut/schlecht geht.
Das istxein Aspekt von mehreren; ich befürchte noch andere 
Wirkungszusamnenhänge.
> Aber das wird zum Pulverfass, wenn eine Gruppe bevorzugt wird oder in
> einem fruchtbareren Landesteil wohnt oder mit deutlicher Mehrheit in der
> Regierung vertreten ist.
Das ist relativ ungefährlich, solange die schwächere Gruppe zahlenmäßig 
so schwach ist, dass sie problemlos marginalisiert werden kann: Wenn 
eine Million Araber gleichmäßig verteilt in Deutschland wohnt, fallen 
die kaum auf. Sobaks aber ein paar Hundert in einem einzigen Kiez 
konzentriert sind, werden sie als Clanverbund wahrgenommen, vom Rest der 
Welt und auch teilweise von sich selbst.
Es geht auch kulturell näher: in Schottland oder Irland interessiert 
sich keine Sau dafür, ob Du Protestant oder Katholik bist. In Nordirland 
sieht das schon anders aus.
> Das sind aber auch handfeste Gründe. Das sind keine Konflikte die da
> sind, weil die alle nicht gebildet sind oder so, nein, da herrscht
> wirklich ein Wohlstandsgefälle und das kann man auch nicht durch Bildung
> bekämpfen.
Und wenn man es könnte, ginge der Stress erst richtig los: warum sollte 
die bisherige Elite die Emporkömmlinge dulden? Antisemitismus gab es 
mehr oder minder ausgeprägt in Deutschland schon länger, spätestens als 
die spanische Inquisition die sephardischen Juden nach Mitteleuropa 
verjagte, wuchs das Problem zeitweilig an. Trotzdem kamen die Juden in 
ihren Vierteln einigermaßen zurecht. Gesamtgesellschaftlich vedrohlich 
wurde die "Judenfrage" im 19. Jh, als die Juden nach ihrer bürgerlichen 
Emanzipation zum wirtschaftlich bedeutenden Faktor wurden: der Aufstieg 
der einen erzeugte den  Futterneid der anderen. Die Vorstellung, der 
andere wolle einem alles wegnehmen  ist so neu nicht, vgl Gen 34.
> Wie bei den Catalonen oder in Norditalien, da herrscht schlicht höherer
> Wohlstand. Es hilft nur Umverteilung wie hier der Länderfinanzausgleich.
Letzterer war in Bayern über Jahrzehnte sehr beliebt. Jetzt nicht mehr. 
Wiran nag es liegen?
>
> Wenn eine Bevölkerungsgruppe das dann lange beobachten kann wie sie
> immer weiter abgehängt wird, dann setzt sie sich irgendwann zur Wehr.
> Aber auch umgekehrt, wenn eine Gruppe sieht wie sie für das
> Misswirtschaften einer anderen Gruppe bezahlt dann findet die das auch
> unfair und will sich abspalten.
Sicher, nur setzt das jeweils eine gewisse Größe voraus. Wie jeder 
Aufstand.

Ich bin btw keineswegs sicher, dass BLM auf Dauer friedlich bleibt. Die 
schwarze Minderheit wird zwar zur Zeit von Teilen der weißen Minderheit 
unterstützt; dies bedeutet aber nicht zwingend, dass die schwarze 
Minderheit nicht ihre eigene Unterdückung durch die der weißen 
Minderheit ablösen wird. Zur Zeit bremst Corona etwas, zugleich steigt 
aber allseits die Unzufriedenheit. Trump wird wohl tatsächlich schaffen, 
worauf sein Handel ab ovo abziehlt: due US-amerikanische Gesellschaft 
zerbrechen.  Das wird Putin keinesfalks in Verzweiflung stürzen.

von Jack V. (jackv)


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Ließe sich Politik bitte hier raushalten?

von Jens G. (jensig)


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Ich frage mich, wo ihr zwei Explosionen hört.
Das, was auf dem 15km-Video zu hören ist, ist schlicht und ergreifend 
das Echo der umliegenden Berge. Denn wenn Ihr Euch mal paar Bilder vom 
Broummana anschaut, dann sieht man, wie schön bergig es da ist.
Und der Doppelknall in dem Video vom Meer aus könnte ganz einfach die 
Reflexion an der Häuserfront sein.
In fast keinem weiteren Video, welches aus einem Gebäude heraus 
aufgenommen wurde, höhrt man was doppeltes (sofern es überhaupt solange 
gezeigt wird). Ìn Videos aus Straßen heraus hört man gelegentlich einen 
Doppelknall, ordne ich aber ebenfalls als Echo in den Straßenschluchten 
ein.

von Jack V. (jackv)


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Jens G. schrieb:
> Das, was auf dem 15km-Video zu hören ist, ist schlicht und ergreifend
> das Echo der umliegenden Berge.

Definitiv nicht.

Es sei denn, ein Berg umschließt die Umgebung (siehe: gleicher 
Doppelknall aus entgegengesetzten Richtungen), hat keinerlei 
Hangneigung, sondern eine senkrechte Wand (siehe Schärfe des zweiten 
Knalls – Neigung würde es in die Länge ziehen) und, nicht zuletzt, 
stünde 150…200m neben der explodierten Halle (Abstand der Knalle etwas 
mehr als ⅓s, anhand der Timeline meines Players geschätzt, nachgemessen 
habe ich es nicht.

Edit: ich beziehe mich bei dem genannten Video aus der anderen Richtung 
auf https://www.youtube.com/watch?v=TQM1-zPBcbI – wenn man dort die 
Rauchsäule nach dem Auflösen der Wolke anschaut, kann man anhand ihrer 
Form und Farbe zweite Ereignis auch erahnen. Man beachte bei dem Video 
auch den Schatten des Getreidespeichers in der Wolke.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Der Staat hat das Zeug konfisziert und hat sich einfach nicht darum 
gekümmert ob das Zeug potentiell gefährlich ist.

Man hat 2014 versucht Geld raus zu schlagen und wollte von dem alten 
Schiff für die Passage durch den Suezkanal mehr Geld haben als man dafür 
zahlen konnte.
Da das Schiff schon in einem schlechten Zustand war wird das für den 
Betreiber wohl der Bankrott gewesen sein und er hatte fortan keine 
Ladung mehr und kein Schiff.
Seit dem stand das Zeug dort rum ... und das Schiff schwamm ja auch noch 
da im Hafenbecken.

Für mich sieht das nach Dummheit und Gier aus.
Anstatt dem armen Düngemitteltransporteur die Möglichkeit zu geben um 
sein Ziel zu erreichen hat man das Schiff all die Jahre dort angebunden, 
keine Wartung unterzogen und den Dingen ihren Lauf nehmen lassen.

Mit ein bisschen Kommunikation, Intelligenz und Verhandlungsgeschick 
hätte man aus dem Schiff und der Ware noch etwas Gewinn rausschlagen 
können und hätte ein Problem geklärt.

Dass die Leute dort gegen diese Regierung demonstrieren ist 
verständlich, es scheint sich nach jedem Umsturz aber ein neues 
korruptes Regime zu etablieren. Vielleicht sollten sie bei der Wahl 
ihrer Volksvertreter mal etwas anders machen.

Nicht die Person welche sich besonders gut durchsetzen kann trifft die 
besten Entscheidungen, sondern die Leute welche Zusammenhänge besser 
verstehen als andere.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Mike J. schrieb:
> Nicht die Person welche sich besonders gut durchsetzen kann trifft die
> besten Entscheidungen, sondern die Leute welche Zusammenhänge besser
> verstehen als andere.

?

von Jens G. (jensig)


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>Edit: ich beziehe mich bei dem genannten Video aus der anderen Richtung
>auf Youtube-Video "مشاهد جديدة للحظة انفجار بيروت" – wenn man dort die

Ich höre mindestens drei Knalle - wo kommt der dritte her?

Höre Dir das mal an ab Minute 6:09, und frage den Pfarrer da mal, ob er 
eine oder zwei Explosionen gehört hatte (ich höre nur eine paar Sekunden 
nach dem Vorgegrummel):

https://www.youtube.com/watch?v=i-Xk38XCvAs

von Jack V. (jackv)


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Jens G. schrieb:
> Ich höre mindestens drei Knalle - wo kommt der dritte her?

Es sind dort erheblich viele Geräusche, von denen einige tatsächlich auf 
Reflektionen (an den Gebäuden, z.B.) beruhen, zudem sind so 
Telefonmikrofone in dem Schalldruckbereich nicht mehr linear. Aber auch 
in diesem Video lassen sich zwei Peaks mit dem passenden zeitlichen 
Abstand finden. Die Reflektionen hatten möglicherweise nicht genug 
Energie, um über die 15km getragen zu werden, so dass dort nur die 
Geräusche der beiden Detonationen selbst ankamen.

Jens G. schrieb:
> Höre Dir das mal an ab Minute 6:09, und frage den Pfarrer da mal, ob er
> eine oder zwei Explosionen gehört hatte

Mit etwas Vorstellungsvermögen kann ich zwei größere Ereignisse im 
passenden zeitlichen Abstand unterscheiden, ja. Das zweite fällt mit dem 
Ausfall des Lichts zusammen. Allerdings nicht mit Sicherheit, wobei zur 
Unsicherheit beitragen kann: die Kirche ist Gebäude mit möglicherweise 
dicker Außenhülle, vielleicht weiter entfernt und hinter anderen 
Gebäuden.

Ohne zusätzliche Informationen lassen sich die Innenraumvideos von mir 
nicht einordnen. Wenn man genau hinschaut, sieht man auf vielen aber in 
der Tat: den ersten Aufprall der ersten Druckwelle, der Gegenstände nach 
innen drückt, eine Art Sog, der in die entgegengesetzte Richtung wirkt, 
und anschließend das Eintreten von Staub in einer Art zweiten 
Druckwelle.


Aber machen wir’s doch andersrum: woran genau soll die Reflektion 
stattgefunden haben, die:
• ein Echo des ersten Knalls, jedoch ohne die typische Charakteristik 
eines Echos (langezogener, heller, verwaschener – zumindest, solange es 
sich eben nicht um eine senkrechte, glatte, große Wand aus hartem 
Material handelte) erzeugt hat
• das aus zwei entgegengesetzten Richtungen gleichermaßen wahrgenommen 
werden konnte (es gibt noch ein Video aus östlicher Richtung, sowie ein 
besseres aus Süden – die finde ich nun jedoch nicht wieder und kann sie 
daher nicht anführen), und
• dem ersten Knall in beiden Richtungen im Abstand von weniger als einer 
Sekunde folgt, was bedingt, dass sich das riesige, senkrechte, glatte 
Objekt näher als 300m an der Halle befunden, und diese eingeschlossen 
haben muss, aber auf wundersame Weise den ersten Knall ungebremst 
passieren ließ?

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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> Nicht die Person welche sich besonders gut durchsetzen kann trifft die
besten Entscheidungen, sondern die Leute welche Zusammenhänge besser
verstehen als andere.

Nun. Leider ist es etwas komplizierter.
- Probleme erkennen & durchsetzen
  Das Zauberwort ist durchsetzen koennen. Denn oft gibt es
  Interessengruppen welche Aenderungen blockieren. So ist
  es in Laendern suedlich von uns ueblich starke Gewerkschaften
  zu haben, welche :
- Pensionsalter aelter 50
- Arbeitswochen mich mehr wie 30 Stunden
- Kuendigungen generell
blockieren. Extremere Gruppen kriminalisieren Investitionen
in Firmen, was bedeutet die Infrastruktur veraltet, und
bringt keine Produktivitaet mehr. Zusammen mit kleiner
Wochenarbeitszeit, frueher Pensionierung ist die Wirtschaft
am A**** und das Land sackt in den freien Fall.

Dann ist es gut tuechtige Freunde zu haben welche den Saftladen 
durchschleppen, bis sie's nicht mehr tun.

Irgendwie sollten die Leute das Problem selbst loesen. Zwangsverwaltung 
ist nicht wirklich eine anerkannte Option. Als externer kann man nun 
eine Revolution anzetteln, Infrastruktur aufkaufen, .., 
Verbindlichkeiten fuer das naechste Regime schaffen.

von Jens G. (jensig)


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Jack V. (jackv)

>Es sind dort erheblich viele Geräusche, von denen einige tatsächlich auf
>Reflektionen (an den Gebäuden, z.B.) beruhen, zudem sind so

Ja, es sind erheblich mehr Geräusche. Man hört im Nachhinein noch viele 
Miniechos, die man kaum noch voneinander trennen kann.

>Telefonmikrofone in dem Schalldruckbereich nicht mehr linear. Aber auch
>in diesem Video lassen sich zwei Peaks mit dem passenden zeitlichen
>Abstand finden. Die Reflektionen hatten möglicherweise nicht genug
>Energie, um über die 15km getragen zu werden, so dass dort nur die
>Geräusche der beiden Detonationen selbst ankamen.

>Jens G. schrieb:
>> Höre Dir das mal an ab Minute 6:09, und frage den Pfarrer da mal, ob er
>> eine oder zwei Explosionen gehört hatte

>Mit etwas Vorstellungsvermögen kann ich zwei größere Ereignisse im
>passenden zeitlichen Abstand unterscheiden, ja. Das zweite fällt mit dem
>Ausfall des Lichts zusammen. Allerdings nicht mit Sicherheit, wobei zur

Jetzt wirste aber ganz schon phantasievoll. Als das Licht ausging, gab 
es nur die Boden-Schallwelle, die deutlich schneller als die 
Luft-Schallwelle ist. Deswegen das vorausgehende Gewackel und Geklapper. 
Als das durch war, kam der eigentliche Detonationsknall, und davon 
gibt's nur einen.

>Unsicherheit beitragen kann: die Kirche ist Gebäude mit möglicherweise
>dicker Außenhülle, vielleicht weiter entfernt und hinter anderen
>Gebäuden.

Ach quatsch - dicke Mauern. Die Kirche wird ja wohl nicht luftdicht 
abgeschlossen sein. Und viel weiter entfernt dürfte die auch nicht 
gewesen sein, schätzungsweise 1-1,5km. Denn am zeitlichen Abstand Boden- 
zu Luft-Schallwelle (3-3s) kann man das ja abschätzen.

>Aber machen wir’s doch andersrum: woran genau soll die Reflektion
>stattgefunden haben, die:
>• ein Echo des ersten Knalls, jedoch ohne die typische Charakteristik
>eines Echos (langezogener, heller, verwaschener – zumindest, solange es
>sich eben nicht um eine senkrechte, glatte, große Wand aus hartem
>Material handelte) erzeugt hat

Es reicht ein größeres Haus wenige 100m im Hintergrund, damit der 
Betrachter ein deutlich unterscheidbares Echo hört.
Wie schon gesagt, den Doppelknall höre ich nur in einigen Videos, in den 
meisten anderen (mit entsprechendem Nachlauf) höre ich nix eindeutiges 
davon (das Lautstärkeverhältnis beider Knalle sollte ja auch in allen 
Richtungen einigermaßen gleich sein, und denselben zeitlichen Abstand 
haben , wenn diese praktisch am selben Ort generiert wurden - tun sie 
aber nicht).

von Jack V. (jackv)


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Jens G. schrieb:
> Es reicht ein größeres Haus wenige 100m im Hintergrund, damit der
> Betrachter ein deutlich unterscheidbares Echo hört.

Aber keines, das 15km weit getragen wird und kaum schwächer, als der 
initiale Knall dort ankommt. Hast du wirklich noch nie Explosionen im RL 
anschauen dürfen (wo die unzureichende Dynamik der Mikrofone den 
Eindruck nicht verzerrt)?

Abgesehen davon: es war kein entsprechendes Haus wenige 100m (unter 300, 
eher 150m – sonst passt’s nunmal zeitlich nicht) in der Nähe. Schon gar 
nicht von zwei (drei – sobald ich das Video wiederfinde, verlinke ich 
auch das) Seiten.

Ansonsten lassen wir’s am besten dabei – zumindest ich bin’s leid, mit 
Leuten zu diskutieren, die von Physik nix zu halten scheinen. Ich hab 
meine Argumente gebracht, du deine nicht, und gut.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Ach ja, und nochwas:

>nicht einordnen. Wenn man genau hinschaut, sieht man auf vielen aber in
>der Tat: den ersten Aufprall der ersten Druckwelle, der Gegenstände nach
>innen drückt, eine Art Sog, der in die entgegengesetzte Richtung wirkt,
>und anschließend das Eintreten von Staub in einer Art zweiten
>Druckwelle.

Das ist keine zweite Druckwelle (im Sinne der Detonationswelle), sondern 
einfach das hin- und herwabern der Luftmassen.
Kann man auch sehr schön bei den SloMo-Guys sehen bei deren 
Explosionsversuchen.
Das begründet aber keinen zeiten Knall nach eins/zwei Sekunden.

Hier sieht man übrigens auch schön die Laufzeitunterschiede Bodenschall 
zu Luftschall:

https://www.youtube.com/watch?v=ocmEfSC6n8c

von Jack V. (jackv)


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Jens G. schrieb:
> Das begründet aber keinen zeiten Knall nach eins/zwei Sekunden.

Nicht eins/zwei, sondern weniger als ½ – sieht ähnlich aus, macht aber 
’nen Unterschied von bis zu 450m aus.

So, nun ist aber auch gut – ist alles gesagt, der geneigte Mitleser mag 
sich anhand der vorgebrachten Argumente selbst ein Bild machen – ich für 
meinen Teil verstehe langsam den Spruch mit dem Blinden und dem Reden 
über Farben mit ihm. Keiner, der selbst die eine oder andere (auch 
kleinere) Explosion beobachten konnte, käme auf die Idee, es würde sich 
bei dem zweiten Knall des 15km-Videos um ein Echo handeln können.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Jack V. (jackv)

>Jens G. schrieb:
>> Es reicht ein größeres Haus wenige 100m im Hintergrund, damit der
>> Betrachter ein deutlich unterscheidbares Echo hört.

>Aber keines, das 15km weit getragen wird und kaum schwächer, als der

Ich rede in diesem Abschnitt von einem Echo, welches nicht 15k weit 
getragen wird, sondern paar 100m hinter dem Betrachter an einer 
Hausfront (als Beispiel) entsteht.

>initiale Knall dort ankommt. Hast du wirklich noch nie Explosionen im RL
>anschauen dürfen (wo die unzureichende Dynamik der Mikrofone den
>Eindruck nicht verzerrt)?

Was ist RL?
Es reicht mir die bezüglich Doppelexplosion inkonsistente Datenbasis der 
Videos anzuschauen, um zu wissen, daß es keine Doppelexplosion innerhalb 
einer oder zwei Sekunde(n) war. Dazu sind mir die Schallereignisse in 
den Videos zu unterschiedlich.

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Kannst du nicht einfach meine Bitte, das nun zu beenden, respektieren?

Jens G. schrieb:
> Ich rede in diesem Abschnitt von einem Echo, welches nicht 15k weit
> getragen wird, sondern paar 100m hinter dem Betrachter an einer
> Hausfront (als Beispiel) entsteht.

Ich rede von dem zweiten Knall, der dem ersten in kurzem Abstand folgend 
auf einer Reihe von Videos zu hören ist, und von dem du meinst, es müsse 
ein Echo gewesen sein – was ich anzweifele, wofür ich meine Gründe auch 
klar genannt habe.

Jens G. schrieb:
> Was ist RL?

Das jenseits des Fensters. Jetzt gerade ist’s ziemlich warm dort. Aber 
ansonsten ist da eine prima Akustik, und so eine Explosion hat gar noch 
eine fühlbare Komponente – besser, als das beste Video. Einfach mal 
probieren.

Jens G. schrieb:
> Es reicht mir die bezüglich Doppelexplosion inkonsistente Datenbasis der
> Videos anzuschauen, um zu wissen, daß es keine Doppelexplosion innerhalb
> einer oder zwei Sekunde(n) war.

Nein, es waren etwa ⅓s bis maximal ½s zwischen den Explosionen, und wenn 
man aufmerksam hinschaut, sieht man’s sogar auf den Videos.

: Bearbeitet durch User
von Jemin K. (jkam)


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Weiß eigentlich jemand wieso der Rauch rot war? Ammoniumnitrat alleine 
kann das eigentlich nicht verursachen. Irgendwer eine Idee?

von Jack V. (jackv)


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Jemin K. schrieb:
> Ammoniumnitrat alleine
> kann das eigentlich nicht verursachen. Irgendwer eine Idee?

Unter bestimmten Bedingungen kann Ammoniumnitrat sich auch zu u.a. NO₂ 
zersetzen – das wäre in etwa das Rot im oberen Teil der Wolke. Außerdem 
soll der Boden auf dem Gelände mit Rost durchsetzt gewesen sein, das 
könnte auch einen Teil beigetragen haben, und würde die Farbe im 
späteren Verlauf erklären können, die nicht typisch für Stickstoffdioxid 
wäre.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Es gab also zwei Explosionen, ein mal die rötliche Wolke die zum Anfang 
entsteht und dann etwas später diese weiße halbkugelförmige Explosion 
die sich aus dem Zentrum raus bewegt.

https://www.youtube.com/watch?v=DdSHRbSZkwc
https://www.youtube.com/watch?v=F-vGkIKxGAg

Die Menschen haben etwas weiter weg also erst mal das Beben 
(Bodenschall) mitbekommen, danach haben sie die Druckwelle der ersten 
Explosion und dann (~1/4 Sekunde später) die der 2. heftigeren Explosion 
mitbekommen.

von Jack V. (jackv)


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Mike J. schrieb:
> Es gab also zwei Explosionen, ein mal die rötliche Wolke die zum Anfang
> entsteht und dann etwas später diese weiße halbkugelförmige Explosion
> die sich aus dem Zentrum raus bewegt.

Hatte ich zum Anfang angenommen, aber hat sich als nicht zutreffend 
herausgestellt: die weiße, halbkugelförmige Erscheinung („Wilson-Wolke“, 
wie man weiter oben lesen kann) ist Unterdruckzone der Druckwelle der 
ersten, heftigeren, Explosion, während die zweite Explosion überwiegend 
von ihr verdeckt wird, wobei man direkt nach dem Verschwinden der Wolke 
anhand der Form und Farben der Rauchsäule erkennen kann, dass sie 
stattgefunden hat. Weitere Hinweise sind in Videos aus größerer 
Entfernung zu hören (bei den nahen Videos verhindern die anderen 
Geräusche und die Unzulänglichkeit der verwendeten Mikrofone bei diesen 
Schalldrücken, dass man’s auf den ersten Höreindruck erkennen kann).

von Falk B. (falk)


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Gustl B. schrieb:
> Wie bei den Catalonen oder in Norditalien, da herrscht schlicht höherer
> Wohlstand. Es hilft nur Umverteilung wie hier der Länderfinanzausgleich.

Mein Gott, bist du naiv! Noch so ein Sozialismusträumer mehr!

von Bernd K. (prof7bit)


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Ben B. schrieb:
> Ich glaube aber nicht, daß das "nur" 2750 Tonnen gewesen sein sollen.
> Ich schätze eher auf 4..5000 Tonnen

Du kannst allein aus Fernsehbildern den Unterschied der Auswirkung von 
2,7 und 4 Tonnen Ammoniumnitrat erkennen? Macht ihr bei euch in der 
Firma Funkenflug öfters Probesprengungen mit solchen Mengen so daß man 
da nach ein paar hundert Sprengungen dieser Größenordnung allmählich nen 
Blick dafür bekommt wie viele Häuser umfallen und auf weniger als 3dB 
genau die Druckwelle abschätzen kann?

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


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Bernd K. schrieb:
> Auswirkung von 2,7 und 4 Tonnen

Von 2,7 und 4 kT

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Solche Firmen soll es geben, auch in D., allerdings arbeiten die wohl 
mit anderen Mengenkonzentrationen dafür aber angepasst in der 
Wirksamkeit.

Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit so etwas  durchaus im 
Labormassstab in Prüfkammern durchzuführen. Man benutz dafür dann 
Modelle welche das massstäblich abbilden.
Bei Geowissenschaftlern nicht unüblich, ebenso im Wasserbau.
Allerdings innert einer Größenklasse zwischen 2,7 und 4 in der Mantisse 
zu schätzen bei kubischer Ausdehnung, .... sportlich.
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


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 Die Sprengkraft entsprach bis zu 1.100 Tonnen TNT-Äquivalent. 

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/explosion-libanon-beirut-ammoniumnitrat-sprengstoff-100.html

"Little Boy"erreichte eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen TNT.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Little_Boy

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gerald K. schrieb:
>  Die Sprengkraft entsprach bis zu 1.100 Tonnen TNT-Äquivalent. 
>
> 
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/explosion-libanon-beirut-ammoniumnitrat-sprengstoff-100.html
>
> "Little Boy"erreichte eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen TNT.
>
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Little_Boy

ich glaub...
wenn Du dabei bist, ist es egal, obs 2,7kT oder 4 sind
oder obs TNT war oder nicht.
Einzig ein Nuklearknall wird signifikant anders sein.

O_°

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn man schon Äpfel mit Birnen vergleicht, dann sollte man bedenken, 
dass (1) die Hiroshima-Bombe in ~600m hochging, nicht am Boden, (2) eine 
A-Bombe nicht nur eine Druckwelle erzeugt, sondern extreme Hitze und 
einen entsprechenden Flash und (3) die damalige Bauweise der Stadt 
Hiroshima allenfalls entfernt dem Hafenareal ähnelt, aber kein Bisschen 
dem Stadtbereich.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Auch die Gamma-Belastung soll bei TNT deutlich geringer ausfallen; 
vermutlich auch bei Ammoniumnitrat.

Beitrag #6366708 wurde vom Autor gelöscht.
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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daher ja auch dieser Satz...

● J-A V. schrieb:
> Einzig ein Nuklearknall wird signifikant anders sein.

von (prx) A. K. (prx)


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● J-A V. schrieb:
> daher ja auch dieser Satz...
>
> ● J-A V. schrieb:
>> Einzig ein Nuklearknall wird signifikant anders sein.

Yep. Die Handyvideos könnten darunter leiden.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Jack V. schrieb:
> Hatte ich zum Anfang angenommen, aber hat sich als nicht zutreffend
> herausgestellt: die weiße, halbkugelförmige Erscheinung („Wilson-Wolke“,
> wie man weiter oben lesen kann) ist Unterdruckzone der Druckwelle der
> ersten, heftigeren, Explosion, während die zweite Explosion überwiegend
> von ihr verdeckt wird, wobei man direkt nach dem Verschwinden der Wolke
> anhand der Form und Farben der Rauchsäule erkennen kann, dass sie
> stattgefunden hat.

Ach so, jetzt sehe ich das auch.

Scheinbar hat ein ehemaliger Hafenarbeiter seit Jahren gewarnt dass ein 
Unglück passieren könnte, aber niemand hat etwas gemacht.

Ist aber bei vielen Menschen so, wenn eine Gefahr nicht offensichtlich 
ist, dann nimmt man sie nicht wahr.

Bei Rauchern ist das auch so, das ganze theoretische Gerede mit den 
schrumpfenden Blutgefäßen, das darauf folgende absterben der Organe, die 
reduzierte Leistungsfähigkeit des Immunsystems und die darauf mögliche 
Entstehung von Krebs ist für sie nicht real wenn es nicht jetzt gerade 
passiert.

Wenn es passiert, dann ist es aber zu spät darauf zu reagieren.
Das ist so als ob man die Druckwelle auf sich zurasen sieht und dann 
überlegt dass man doch etwas tun könnte.

von Falk B. (falk)


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Mike J. schrieb:
> Wenn es passiert, dann ist es aber zu spät darauf zu reagieren.
> Das ist so als ob man die Druckwelle auf sich zurasen sieht und dann
> überlegt dass man doch etwas tun könnte.

In Hollywood geht das meist ganz gut ;-)

von Percy N. (vox_bovi)


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Falk B. schrieb:
> In Hollywood geht das meist ganz gut ;-)

Aber nur mit quietschenden Reifen im Wüstensand!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> In Hollywood geht das meist ganz gut ;-)
>
> Aber nur mit quietschenden Reifen im Wüstensand!

Lach nicht, aber Sand kann wirklich quietschen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Macht ihr bei euch in der Firma Funkenflug öfters Probesprengungen
> mit solchen Mengen [blah]

Nur in Vorgärten von Forentrollen, die versuchen jedem an den Karren zu 
pissen ohne selbst was Konstruktives zum Thema beitragen zu können.

Wenn man sich das "Ergebnis" der Explosion anschaut, sieht das einfach 
nach mehr aus als 2750t AN. Dort sind 150 Meter Hafenmauer einfach 
komplett weg, der Krater ist deutlich tiefer als der Meeresspiegel. Wenn 
man sich ähnliche Unglücke anschaut, glaube ich einfach nicht, daß 2750t 
AN für so einen Bumms reichen.

Ich glaube auch weiter nicht an zwei Explosionen. Die erste große war 
dermaßen stark, daß sie was immer da noch hörbar später explodiert sein 
sollte, entweder bereits unmittelbar ohne Verzögerung zur Detonation 
gebracht hätte - oder wenn nicht das, dann es wo so weit verteilt hätte, 
daß eine zweite große Detonation nicht mehr möglich gewesen wäre. Es 
gibt auch keinen zweiten Krater, keine zweite Schockwelle, man sieht nur 
eine durch die Wolken laufen.

von Percy N. (vox_bovi)


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● J-A V. schrieb:
> Lach nicht, aber Sand kann wirklich quietschen

Das habe ich nie bestritten ...
;-))

von Jack V. (jackv)


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Ben B. schrieb:
> Ich glaube auch weiter nicht an zwei Explosionen. Die erste große war
> dermaßen stark, daß sie was immer da noch hörbar später explodiert sein
> sollte, entweder bereits unmittelbar ohne Verzögerung zur Detonation
> gebracht hätte - oder wenn nicht das, dann es wo so weit verteilt hätte,
> daß eine zweite große Detonation nicht mehr möglich gewesen wäre.

Hmm … wollte grad noch was zum Zündverhalten von AN, und die möglichen 
Ursachen der verzögerten Zündung eines Teils der Ladung schreiben – es 
war ja kein kompakter Haufen, sondern viele einzelne „Tüten“, von 
möglichen Verzögerungsquellen und so schreiben – aber letztlich liefe 
das ja doch wieder nur auf die Metapher vom Blinden und der Diskussion 
über Farben hinaus – ein paar Grundlagen jenseits dessen, was man sich 
schnell auf WP zusammenlesen kann, wären da schon vonnöten.

Dass nicht einmal Letzteres gemacht wurde zeigt schon die Behauptung, 
2,7kt AN könnten keinen solchen Krater verursachen. Guck doch einfach 
die Daten von Oppau an, die man in WP findet: da sind „nur“ 0,4kt 
hochgegangen, wovon gar noch ’n Teil das dieser Reaktion inerte Sulfat 
war, das waren auch zwei Detonationen (hier in 4s Abstand – allerdings 
war der Stoff auch kalt und entsprechend reaktionsträge, und der 
offizielle Auslöser der zweiten Detonation eine Sprengpatrone, welche 
von der ersten Explosion nicht unmittelbar gezündet worden wäre) und der 
resultierende Krater wird mit 165×95×18,5m angegeben.

Entsprechend würde es wieder eine langwierige, fruchtlose Diskussion, 
und sowas frustriert mich dann auch irgendwie. Mal gucken, wie sie’s 
aufarbeiten, und ob sie den Bericht dann veröffentlichen – dann drück’ 
ich hier ggf. noch „glaubt ihr’s jetzt??s?“ rein – wobei, eigentlich 
wäre auch das sinnlos, kann mir die Antwort schon vorstellen: „die 
vertuschen doch alles!!k!“ …

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Jack V. schrieb:
> Mal gucken, wie sie’s
> aufarbeiten, und ob sie den Bericht dann veröffentlichen – dann drück’
> ich hier ggf. noch „glaubt ihr’s jetzt??s?“ rein – wobei, eigentlich
> wäre auch das sinnlos, kann mir die Antwort schon vorstellen: „die
> vertuschen doch alles!!k!“ …

Wer sollte das tun, mit welcher Motivation? Die Alten wurden mit weg 
"gespült" die Verantwortlichen werden sofern noch einer lebt kein 
Interesse haben,  die Geschädigten werden kaum Lobby bekommen und die 
Neuen werden nach vorn schauen müssen, damit sind sie sicher 
ausgelastet.

Namaste

von Percy N. (vox_bovi)


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Winfried J. schrieb:
> die Neuen werden nach vorn schauen müssen, damit sind sie sicher
> ausgelastet.

Aber nicht nur; sonst übersehen sie, wer sich von hinten nähert, den 
Dolch im Gewande ...

von H-G S. (haenschen)


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Ron L. schrieb:
> Das ist interessant was du da sagst...
>
> es gibt im Netz bereits Spekulationen über den Einsatz einer neuen
> Waffe, die eine (mit meinen Laienhaften Worten) mit Nanotechnik gepimpte
> kleine Kernwaffe darstellt...k.A. obs stimmt :/

Es gibt mit Mikro-/Nano(?) Partikeln gemischten Sprengstoff - ich glaube 
das vergrößerte die Oberfläche und macht die Explosion ein paarmal 
stärker. Es soll auch neue Feststoff-Raketen geben die ein paarmal 
stärker sind bei gleicher Größe.

von Mathias H. (mathias)


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von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Wenn der Link schon in falschem Deutsch ist,
will ich garnich' wissen, was dat für 'ne Seite is'...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Anbei noch ein anderer Aspekt, den ich am ersten Vormittag nach der 
Explosion im Radio gehört hatte. Es wurde ein ehemaliger Leiter eines 
Hafens für Gefahrgüter interviewt. Der sagte, dass reines Ammoniumnitrat 
in einer Klasse 1 wäre und verunreinigtes Ammoniumnitrat (d.h. 0,2%) 
bereits in einer Klasse 5 wäre und viel gefährlicher.

Die Vermutung wäre daher, dass hier verunreinigtes Gut vorlag, dass aus 
diesem Grunde nicht verkäuflich oder transportabel war und deshalb noch 
nicht verkauft werden konnte.

von Teo D. (teoderix)


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Dieter D. schrieb:
> Der sagte, dass reines Ammoniumnitrat
> in einer Klasse 1 wäre und verunreinigtes Ammoniumnitrat (d.h. 0,2%)
> bereits in einer Klasse 5 wäre und viel gefährlicher.

Hab ichs doch gewußt...
5Jahre
Teo D. schrieb:
> Taubenscheiße!
und Feuerwerkskörper..... Welcher Vollpfosten kam eigentlich auf diese 
grandiose Idee, sowas nebenan zu lagern?!

von oldeurope O. (Gast)


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Zu dem Thema lohnt es sich die Beiträge von Marco Glowatzki zu hören:
https://www.youtube.com/watch?v=IpbgNOE_aVk

LG
old.

von Jack V. (jackv)


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Tinyu‎r‎l.com/yc2y93cp O. schrieb:
> Zu dem Thema lohnt es sich die Beiträge von Marco Glowatzki zu hören:

Bevor noch jemand seine Zeit verschwendet, wie ich gerade: nein, lohnt 
sich auf keinen Fall. Nur langweiliges Politikgelaber – kein Wort über 
chemische oder/und physikalische Zusammenhänge.

von Joachim B. (jar)


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Jack V. schrieb:
> wie ich gerade: nein, lohnt
> sich auf keinen Fall. Nur langweiliges Politikgelaber

auf gut deutsch: Propaganda!
und da ich zu wenig weiss hilft mir das auch nichts!

von (prx) A. K. (prx)


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Teo D. schrieb:
> Feuerwerkskörper..... Welcher Vollpfosten kam eigentlich auf diese
> grandiose Idee, sowas nebenan zu lagern?!

Lagerverwalter sind keine Chemiker. Und ob die Säcke mit dem 
Ammoniumnitrat als derart gefährlich gekennzeichnet waren?
https://german.alibaba.com/product-detail/ammonium-nitrate-50017911303.html

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Bei uns hier bringen die Bauern nur Kuh-Dung aufs Feld, ist ja auch kein 
Wunder bei den Preisen für diesen Kunstdünger.

von oldeurope O. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> kein Wort über
> chemische oder/und physikalische Zusammenhänge.

Stimmt nicht. Ich habe ihn komplett gehört und fand es kurzweilig.

Joachim B. schrieb:
> Propaganda!

Gegenpropaganda!

Wenn Du beide Seiten gehört hast, kannst du dir erst ein Bild machen.
Ach wozu erkläre ich das. Wo kein Wille, da kein Weg.

LG
old.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike J. schrieb:
> Bei uns hier bringen die Bauern nur Kuh-Dung aufs Feld, ist ja auch kein
> Wunder bei den Preisen für diesen Kunstdünger.

Billig ist er nicht, aber dafür handgefertigt und "von lebenslang 
beschützten Kühen":
https://www.ebay.de/itm/Agnihotra-getrockneter-Kuhdung-von-beschuetzten-Kuehe-Feuerzeremonie-Dhoop-Reinigu-/392874331566

Was es nicht alles gibt...

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Lagerverwalter sind keine Chemiker.

Keine Sorge, die Arbeiter da sind (waren) fachkundig.
Wenn Du das nicht glaubst, liegt das an Deinen
Informationsquellen.

LG
old.

von (prx) A. K. (prx)


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Teo D. schrieb:
> Welcher Vollpfosten kam eigentlich auf diese
> grandiose Idee, sowas nebenan zu lagern?!

Der Unschreibliche schrieb:
> Keine Sorge, die Arbeiter da sind (waren) fachkundig.

Das lässt dann nur einen Schluss zu: vorsätzlich so platziert!?

von Jack V. (jackv)


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TotalBescheuerterName O. schrieb:
> Ich habe ihn komplett gehört und fand es kurzweilig.

Schön für dich, in diesem Thread geht’s aber nicht nicht darum – und 
damit er nicht geschlossen wird, sollte das bitte auch so bleiben.

TotalBescheuerterName O. schrieb:
> Stimmt nicht.

Mag sein, dass er ’ne Sekunde erübrigt hat, den Namen der Substanz 
auszusprechen. Das alleine macht’s halt nicht On-Topic.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jack V. schrieb:
> macht’s halt nicht On-Topic.

Ist ja auch ein Offtopic Forum. ;) ;o)

Ideen aus dem ungefilterten Brainstorming...
Vielleicht war es auch nur damit der Hafen kein Teil der Seidenstraße 
wird oder damit er ein Teil der Seidenstraße wird.
Vielleicht war es auch nur um die Marine stillzulegen, die die Boote 
abfangen fahren.
Vielleicht ...
Vielleicht fällt anderen hier noch mehr (offtopic zu offtopic) ein ...

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Jack V. schrieb:
> TotalBescheuerterName O. schrieb:
>> Ich habe ihn komplett gehört und fand es kurzweilig.
>
> Schön für dich, in diesem Thread geht’s aber nicht nicht darum – und
> damit er nicht geschlossen wird, sollte das bitte auch so bleiben.
>
> TotalBescheuerterName O. schrieb:
>> Stimmt nicht.
>
> Mag sein, dass er ’ne Sekunde erübrigt hat, den Namen der Substanz
> auszusprechen.

Du lügst und beleidigst. Wenn so Typen wie du hier
das Sagen haben, sollen sie ruhig dicht machen.

Das gelöscht wird ist eh klar, entweder hier oder
auf youtube.

von Jack V. (jackv)


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TotalBekloppterName O. schrieb:
> Du lügst und beleidigst.

Könntest du das bitte näher ausführen? Ich bin mir weder des Einen, noch 
des Anderen bewusst.

von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Dirk B. schrieb:
> Von den Feuerwehrleuten wusste man, dass die da waren.
> Von der Feuerwehrfrau hat man noch den Verlobungsring gefunden.

Ganz vorbehaltlos und ohne irgendwelche Witzchen oder 
Unterstellungsgedanken:
Ich finde es schön, wenn man in diesem riesigen Saustall mit tonnenweise 
Schutt und Dreck so was kleines wie einen Verlobungsring wiederfindet 
und nicht einfach in einen LKW schaufelt/baggert.

von Percy N. (vox_bovi)


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Korbinian G. schrieb:
> Ganz vorbehaltlos und ohne irgendwelche Witzchen oder
> Unterstellungsgedanken:
> Ich finde es schön, wenn man in diesem riesigen Saustall mit tonnenweise
> Schutt und Dreck so was kleines wie einen Verlobungsring wiederfindet
> und nicht einfach in einen LKW schaufelt/baggert.

So schwer war das wohl nicht; die Frau steckte (leider) noch drin. 
Angeblich konnte man sie wegen eben dies Ringes identifizieren,  was bei 
ihren elf Kameraden nicht möglich war. Wie schlimm müssen die entstellt 
gewesen sein, wenn man nicht einmal das Geschlecht zuverlässig bestimmen 
konnte?

http://www.deinupdate.de/?p=149315

von Oliver S. (oliverso)


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Die waren ja direkt an der Halle. Von der ist nichts mehr übrig, und an 
der Stelle nur noch „erweitertes Hafenbecken“. Da ist es ein Wunder, daß 
die überhaupt noch gefunden wurden.

Oliver

von (prx) A. K. (prx)


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"Ripped chemical bags added to risk of Beirut blast

Documents show more than half of the sacks of explosive ammonium nitrate 
were torn by 2014."

https://arstechnica.com/science/2020/08/ripped-chemical-bags-added-to-risk-of-beirut-blast/

von Ron L. (flessa)


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von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ron L. schrieb:
> Boaz Hayoun, ein israelische Experte für Sprengstoff und Seismographie...

Das ist ein interessanter Artikel. String of Blasts wäre eine 
Interpretation und vernachlässigt die Vielzahl der weiteren 
Interpretationen.

Im Medium benötigt der Schall für die 70km zwischen 14 bis 50 Sekunden. 
Es ist daher durchaus möglich, dass durch Teilstränge im Boden der 
Druck, bzw. Schall, schneller übertragen wurde, irgendetwas eine 
Resonanz von 11s hatte und dann die langsamere Druckwellenübertragung 
eintrudelte. Die Messung scheint daher einen interessanten Vorgang 
eingefangen zu haben.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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der "Vorlauf" wird wohl vom dort gelagerten Feuerwerk kommen.

Wenn seismische Sensoren so empfindlich sind,
dass man selbst im Zentralen Nordamerika
gegen die Pazifikküste krachende Wellen "hören" kann
(gabs mal in einer Doku zu erfahren),

wird man das Feuerwerk wohl auch gemessen haben

von oldeurope O. (Gast)


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Da es Gang und Gäbe war das durch lange Lagerung festgebackene
Zeug mit einer Stange Dynamit zu lockern, glaube ich nicht,
dass Feuerwerk die Explosionsursache war.

von Jack V. (jackv)


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IdiotischerName O. schrieb:
> Da es Gang und Gäbe war das durch lange Lagerung festgebackene
> Zeug mit einer Stange Dynamit zu lockern, glaube ich nicht,
> dass Feuerwerk die Explosionsursache war.

War es nie. Wurde mit Ammonsulfatsalpeter gemacht, aber nachdem da mal 
was in die Luft geflogen ist, wurde das dann auch sein gelassen. Vom 
reinen Nitrat war schon vor Beginn der großtechnischen Herstellung klar, 
dass man nicht zu grob damit umgehen sollte.

Weiterhin besteht bezüglich der Reaktionsträgheit ein nicht zu geringer 
Unterschied zwischen kaltem Stoff und solchem, der durch direkten 
Kontakt mit einem größeren Feuer bis zur Zersetzungsgrenze, und partiell 
darüber hinaus, erhitzt wurde.

Und nicht zuletzt: „Feuerwerk“ kann durchaus auch BKS-Mischungen 
enhalten, deren Schlagwirkung manchen dedizierten Sprengstoffen 
ebenbürtig ist.

: Bearbeitet durch User
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