Hallo, kennt jemand von Euch gute Literatur über Kreiselinstrumente bzw. Gyroskope und Kreiselkompasse? Mir geht es nicht darum ein z. B. Gyroskop selbst zu bauen. Mir geht es vielmehr um den grundlegenden Aufbau und die wesentlichen Merkmale derartige Geräte. Mit freundlichen Grüßen Guido
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Guido C. schrieb: > Hallo, > > kennt jemand von Euch gute Literatur über Kreiselinstrumente bzw. > Gyroskope und Kreiselkompasse? Mir geht es nicht darum ein z. B. > Gyroskop selbst zu bauen. Mir geht es vielmehr um den grundlegenden > Aufbau und die wesentlichen Merkmale derartige Geräte. > > Mit freundlichen Grüßen > Guido Grundlegend ist eine reibungsarme Aufhängung und die Corioliskraft, bzw. deren die Raumlage der Achse stabilisierendes Moment. ?
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Die erste Frage ist, von welcher Art von "Gyro" die Literatur handeln soll. Eine ganz allgemeine Zusammenfassung kenne ich nicht, aber man kann die Fragestellung einengen und dann bei der Suche detailliert recherchieren. Klassische Gyros waren Kreiselkompasse. Dabei ware eine schnell drehende Masse kardanisch aufgehängt. Diese behielt die Richtung im Raum auch wenn sich die Plattform, auf der die Aufhängung montiert war, ihre Lage änderte. Eine Sonderform war der "Nordsuchende Kreisel", bei dem die Aufhängung einen Freiheitsgrad weniger hatte. Beschreibungen findet man in alten Physikbüchern (auch denen für Schulen) und sogar in einigen alten Lexika wie "DER GROSSE BROCKHAUS", da das früher unter Allgemeinwissen fiel. Die nächste Generation sind die "vibrating gyros", bei denen durch eine Schwingungsanregung eine Masse den Abstand zur Drehachse periodisch änderte. Bei Vergrößerung des Abstandes musste die Masse pro Umdrehung des Sensors einen größeren Kreisumfang zurücklegen und deshalb beschleunigt werden. Verkleinerte sich der Abstand, sank der Kreisumfang und die Masse musste abgebremst werden. Diese periodischen zu der Änderung des Achsabstandes synchrone Beschleunigung ist ein Maß für die Drehrate. Nach diesem Prinzip wurden anfangs mechanische Sensoren verschiedenster Bauform konstruiert, später (auch jetzt noch) wurden die Sensoren mikromechanisch in IC-Form gefertigt. Von einem vom Institut A für Mechanik der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit der DGON (Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation)veranstalteten "Symposium Gyro Technology 1995" wurde ein Tagungsband von H.Sorg erstellt. Dieser gibt einen guten Überblick, ist aber teilweise "schwere Kost". Universitätsbibliotheken müssen den noch ausleihen können. Zuletzt gibt es noch faseroptische Gyros. Diese nutzen die Tatsache, dass die Lichtgeschwindigkeit konstant ist. Schickt man einen Lichtstrahl recht- und linksherum durch einen Glasfaserring, ist die Laufzeit in beiden Richtungen nur gleich, wenn sich der Ring selbst nicht um seine Achse dreht. Bei Drehung entsteht zwischen den beiden Laufrichtungen ein Phasenunterschied, der ein Maß für die Drehrate ist. Ich hoffe, dass diese Darstellung nicht zu kompliziert war.
Winfried J. schrieb: > Grundlegend ist eine reibungsarme Aufhängung und die Corioliskraft, bzw. > deren die Raumlage der Achse stabilisierendes Moment. Magst der erklären, was die Scheinkraft "Corioliskraft" damit zu tun hat. Wikipedia kennt da nur den Drehimpuls der die Raumlage stabilisiert. https://de.wikipedia.org/wiki/Kreiselinstrument
Guido C. schrieb: > Literatur über Kreiselinstrumente Die Entwicklung war damals auch vorwiegend militärisch und marinebezogen. Daher würde ich nach solcher Literatur in einem Schiffahrtsmuseum in dessen Bibliothes suchen, das auch Opjekte der Marine als Ausstellungsstücke hat.
Literatur gibt es in der Vermessungskunde, dort werden mechanische Kreisel immer noch verwendert. Anzeigefehler und deren Beseitigung wird auch behandelt. z.B "Deumlich - Vermessungskunde" oder nach Zeitschriften suchen, bei der ETH in Zürich gibt es eine Menge Scans. Oder nach Kreiselkompaß suchen.
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