Forum: HF, Funk und Felder Warum schlagen so so selten Blitze in Antennen ein?


von Karli (Gast)


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Hallo zusammen,

wir haben gestern unsere alte analoge Fernsehantenne vom Dach genommen, 
da sie eh nicht mehr gebraucht wurde und auch nicht mehr wirklich schön 
aussah.
Das ist ein RIEEESEN-Oschi, wenn man das Ding in den Händen hat.

Nun zu meiner Frage:  Warum ist da in 50 Jahre nie ein Blitz 
eingeschlagen, obwohl die Antenne doch an exponierter Lage war und 
relativ viele spitze Enden hat, von denen ich mal gehört habe, dass 
Blitze dort liebend gerne einschlagen würden?

Allgemein habe ich noch nie gehört, dass Blitze vermehrt in solche 
Antennen einschlagen würden. Irgendwie komisch oder?

Danke für Eure Antworten
und
viele Grüße
Karl

: Verschoben durch Admin
von Marek N. (Gast)


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Karli schrieb:
> Das ist ein RIEEESEN-Oschi, wenn man das Ding in den Händen hat.

Magst du uns die ungefähren Abmessungen sagen?
Vielleicht noch Band I? Wohin war sie ausgerichtet?

Ich würde sagen, die Blitze schlagen ebenso häufig oder selten ein, wie 
in benachbarte Objekte gleicher Höhe ein.

von Karli (Gast)


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Das war eine ganz normale wenn auch übergroße Fernsehantenne aus der 
Zeit, als es noch keine Schüsseln gab.
Das waagerechte Teil also die eigentliche Antenne war über 2m lang und 
war auf dem Dach auf einem Stahlrohr von ca 2,5m Länge montiert. Die 
Antenne zeigte ungefähr nach Süden und die Spitzen der Antenne waren 
noch etwas unterhalb des Dachfirstes.

Unser Nachbar hat noch so eine ähnliche Antenne auf dem Dach, nur etwas 
kleiner aber dafür mit den Spitzen gute 2m über dem Dachfirst!!!

von Joachim B. (jar)


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üblicherweise waren Antennen aber geerdet und wenn das gut gemacht wurde 
funktionierte die Ableitung auch.
Vielleicht sind im Umkreis aber bessere Ziele für Blitze, also höhere 
Ziele.

von Heimwerker (Gast)


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> Ich würde sagen, die Blitze schlagen ebenso häufig oder selten ein, wie
> in benachbarte Objekte gleicher Höhe ein.

Die Blitzdichte in Deutschland liegt in der Grössenordnung von
jährlich etwa einem Blitz pro Quadratkilometer. Da ist die 
Wahrscheinlichkeit doch eher gering, dass es ausgerechnet in
ein bestimmtes Gebäude einschlägt.

von ... (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> üblicherweise waren Antennen aber geerdet und wenn das gut gemacht wurde
> funktionierte die Ableitung auch.
> Vielleicht sind im Umkreis aber bessere Ziele für Blitze, also höhere
> Ziele.

Na klar, die Erdung hilft.... ein Blitz "produziert" Zigmillionen Volt 
an Spannung und Zigtausend Ampere Strom, da hilft natürlich eine 
gescheite Erdung.

von Percy N. (vox_bovi)


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Heimwerker schrieb:
> Die Blitzdichte in Deutschland liegt in der Grössenordnung von jährlich
> etwa einem Blitz pro Quadratkilometer.
Etwas mehr ist es denn schon
https://www.eskp.de/grundlagen/naturgefahren/blitze-935270/

> Da ist die Wahrscheinlichkeit
> doch eher gering, dass es ausgerechnet in ein bestimmtes Gebäude
> einschlägt.
Das kommt darauf an, wo das Gebäude steht, da die Blitzdichte regional 
sehr unterschiedlich ist.
Gefragt war auch nicht nach dem Einschlag in eine bestimmte Antenne, 
sondern in irgend eine.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn bei einen Höhenradius von 5km in 200m Entfernung ein Objekt sein 
sollte, das bereits schon 5 bis 10m höher sein sollte, dann bekommt 
diese Antenne wirklich sehr selten einen Blitz ab.

von Klugscheisser (Gast)


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Das "Einschlagen" war schon da. Nur hast es nicht gemerkt.
Sobald eine Gewitterzelle nahe genug ist, faengt die Antenne
naemlich an zu "spruehen". Das sind winzige Entladungen
die die Potentialdifferenz abbauen.
Die Frequenz dieser Entladungen liegt im Bereich einiger
Hertz bis zu einigen Hundert Hertz.

Und, da die Potentialdifferenz bereits abgebaut ist, hat der
Blitz gar keinen Grund mehr da noch richtig einzuschlagen.
Man koennte den Blitzableiter genauso gut mit duennem
Klingeldraht an der Erder anschliessen...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Klugscheisser schrieb:
> naemlich an zu "spruehen"

Man nennt das Elmsfeuer.

von Bertel (Gast)


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>> Warum schlagen so so selten Blitze in Antennen ein?

Blöde Frage! Wieso selten? Aus welcher Studie/Untersuchung stammen die 
Zahlen, die dich überhaupt zu deine Frage gebracht haben?

von Klugscheisser (Gast)


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> Man nennt das Elmsfeuer.

Hast du denn schon eins gesehen?

von Karli (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Wenn bei einen Höhenradius von 5km in 200m Entfernung ein
> Objekt sein sollte, das bereits schon 5 bis 10m höher sein
> sollte, dann bekommt diese Antenne wirklich sehr selten
> einen Blitz ab.

Unsere Dorfkirche ist ca. 50m Luftlinie entfernt und etwa 10-15m höher 
als unser Haus. Mein Vater hatte schon immer gesagt, dass die Kirche uns 
vor Blitzen schützen würde, aber da Blitze ja manchmal regelrechte Haken 
schlagen, kam mir das nie so richtig plausibel vor.

Nach dem Krieg ist hier im Dorf mal eine Bäuerin vom Blitz erschlagen 
worden. Sie wollte noch schnell eine Heugabel von der Wiese holen und 
dabei ist sie erwischt worden. Meine Mutter hatte mehrmals davon 
erzählt, wie die tote Frau auf einem Heuwagen an unserem Haus vorbei 
gefahren wurde.

Klugscheisser schrieb:
> Das "Einschlagen" war schon da. Nur hast es nicht gemerkt.
> Sobald eine Gewitterzelle nahe genug ist, faengt die Antenne
> naemlich an zu "spruehen". Das sind winzige Entladungen
> die die Potentialdifferenz abbauen.
> Die Frequenz dieser Entladungen liegt im Bereich einiger
> Hertz bis zu einigen Hundert Hertz.
>
> Und, da die Potentialdifferenz bereits abgebaut ist, hat der
> Blitz gar keinen Grund mehr da noch richtig einzuschlagen.
> Man koennte den Blitzableiter genauso gut mit duennem
> Klingeldraht an der Erder anschliessen...

Hm. Das wirft gerade mein ganzes Weltbild durcheinander. Was meinen
die anderen dazu?

von Helmut -. (dc3yc)


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Also bei mir hat mal ein Blitz vor über 10 Jahren gemeint, dass meine 
Antenne gut geerdet wäre und hat sie sich zur Entladung ausgesucht. 
Teile der Antenne waren über 50m Straße verteilt, Alle Elektrogeräte im 
Haus waren hinüber, bis auf Waschmaschine, Kühlschrank und 
Geschirrspüler. Alle ISDN-Telefone in der Straße waren auch hinüber, 
sogar die Telekom-Vermittlung hat was abbekommen und ich brauchte eine 
neue Kupferleitung. OK, die Antenne war 9.5m über First und gut geerdet, 
deswegen ist auch sonst nichts passiert. Es kann also schon mal 
passieren, dass ein Blitz an die Antenne langt...

von Karli (Gast)


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Bertel schrieb:
>>> Warum schlagen so so selten Blitze in Antennen ein?
>
> Blöde Frage! Wieso selten? Aus welcher Studie/Untersuchung stammen die
> Zahlen, die dich überhaupt zu deine Frage gebracht haben?

Oh, du hast mich erwischt. Die Blitze schlagen eigentlich nur
gefühlt selten in Antennen ein. Belegen kann ich das nicht.

Dafür dass die Antennen direkt an Fernsehern angeschlossen waren und 
dass wir schon sehr oft schwere Gewitter hatten und auch Einschäge in 
Bäume hier in der Nähe, habe ich zu selten (eigentlich noch nie) hier im 
Dorf was gehört, dass einem ein Fernseher explodiert wäre oder auch nur 
kaputt gegangen wäre.

von blitzi (Gast)


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Warum schlagen Blitze so selten in Bäume ein? Eigentlich sollten doch 
viel mehr beschädigte Bäume herumstehen. ;)

Es schlagen einfach generell wenig Blitze irgendwo ein.

von Karli (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> Also bei mir hat mal ein Blitz vor über 10 Jahren gemeint, dass
> meine
> Antenne gut geerdet wäre und hat sie sich zur Entladung ausgesucht.
> Teile der Antenne waren über 50m Straße verteilt, Alle Elektrogeräte im
> Haus waren hinüber, bis auf Waschmaschine, Kühlschrank und
> Geschirrspüler. Alle ISDN-Telefone in der Straße waren auch hinüber,
> sogar die Telekom-Vermittlung hat was abbekommen und ich brauchte eine
> neue Kupferleitung. OK, die Antenne war 9.5m über First und gut geerdet,
> deswegen ist auch sonst nichts passiert. Es kann also schon mal
> passieren, dass ein Blitz an die Antenne langt...

Wow, das ist mal ein sehr gutes Gegenbeispiel.

Aber 9,5m über First ist auch eine Höhe, die ich noch nie gesehen habe, 
außer vielleicht Amateur-Funkantennen.
Noch eine Frage zur Erdung: Kann es vielleicht sein, dass eine gute 
Erdung Blitze regelrecht anzieht?  Weil Strom ja bekanntlich immer den 
kürzesten Weg (vermutlich im Sinne von 'am wenigsten ohmscher 
Widerstand' sucht.

von Karli (Gast)


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Schau mal in Youtube, da gibt es massig Videos von Einschlägen in Bäume, 
aber keine Einschläge in Antennen.

von blitzi (Gast)


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Karli schrieb:
> Schau mal in Youtube, da gibt es massig Videos von Einschlägen in
> Bäume,
> aber keine Einschläge in Antennen.

Attention-Bias: die Einschläge in Bäume sind spektakulärer und bekommen 
mehr Aufmerksamkeit/ Klicks auf Youtube und werden daher eher 
vorgeschlagen.

von Stefan F. (Gast)


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Karli schrieb:
> habe ich zu selten (eigentlich noch nie) hier im
> Dorf was gehört, dass einem ein Fernseher explodiert wäre oder auch nur
> kaputt gegangen wäre.

Das ist im Haus meiner Eltern vor ca 30 Jahren passiert.

Ich saß im Wohnzimmer und schaute fern. Plötzlich kam ein Blitz 
scheinbar mitten aus der Wand und schlug direkt in den Fernseher 
darunter ein. Ein lauter Knall, ein Riss in der Bildröhre und etwas 
Qualm war das Endergebnis.

Da schlug der Blitz allerdings nicht in die Antenne ein, sondern in ein 
Stück Metall in der Hauswand, wo früher mal ein Baugerüst befestigt war.

von Toxic (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Da ist die
> Wahrscheinlichkeit doch eher gering, dass es ausgerechnet in
> ein bestimmtes Gebäude einschlägt.

oder der Blitz gar einen Torwart trifft

https://www.spiegel.de/sport/fussball/video-aus-russland-nachwuchstorhueter-vom-blitz-getroffen-a-e8fdc95b-3dd4-4551-b3b0-1d437de027a6

von c-hater (Gast)


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Karli schrieb:

> wir haben gestern unsere alte analoge Fernsehantenne vom Dach genommen,

Jede Antenne ist "analog".

> Das ist ein RIEEESEN-Oschi, wenn man das Ding in den Händen hat.

Naja, wird dann wohl eine VHF-Antenne gewesen sein.

> Nun zu meiner Frage:  Warum ist da in 50 Jahre nie ein Blitz
> eingeschlagen, obwohl die Antenne doch an exponierter Lage war und
> relativ viele spitze Enden hat, von denen ich mal gehört habe, dass
> Blitze dort liebend gerne einschlagen würden?

Weil es attraktivere Ziele für die Einschläge gab. Das ist doch logisch. 
Letztlich hängt es vom Widerstand gegen "Erde" und von der Exposition 
ab, wie attraktiv irgendeine "Konstruktion" für den Blitzeinschlag ist. 
Naja, ein gewisses Maß "Zufall" ist auch noch drin, bedingt durch die 
Atmosphärenbedingungen im direkten Umfeld der möglichen "Ziele" des 
Blitzes. So gibt es nachgewiesene Fälle, dass der Blitz den Weg über das 
eine Ende eines Firsts eines bereits benässten Daches gewählt hat, 
obwohl am anderen Ende des Firsts ein vorschriftsmäßig ausgeführter 
Blitzableiter installiert war. So ist das halt mit dem Zufall: Shit may 
happen...

von Günni (Gast)


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Karli schrieb:
> Noch eine Frage zur Erdung: Kann es vielleicht sein, dass eine gute
> Erdung Blitze regelrecht anzieht?  Weil Strom ja bekanntlich immer den
> kürzesten Weg (vermutlich im Sinne von 'am wenigsten ohmscher
> Widerstand' sucht.

Es ist tatsächlich so, dass schon vor dem eigentlichen Blitz kleine 
Entladungen die Feldstärke reduzieren und die Feldstärke in einem 
kleinen Umfeld so verringert wird, dass die Durchschlagsneigung sinkt. 
So haben auch Hochspannungsmasten an der Spitze einen Erdungsdraht und 
werden deshalb trotz ihrer Höhe relativ selten von einem Blitz 
getroffen. Die Vorentladungen bewirken auch, dass es teilweise unter 
Hochspannungsleitungen "knistert". Das kommt sowohl von Entladungen 
zwischen den Drähten aber auch vom Abführen von statischen Ladungen in 
der Luft. Übrigens war die Erdung von Dachantennen vorgeschrieben. (Habe 
ich mal in einem Fachbuch gelesen, ich weiß leider nicht mehr in 
welchem.) Deshalb wunderte ich mich, dass bei Satellitenschüsseln eine 
Erdung (üblicherweise ??) nicht mehr gemacht wird.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Günni schrieb:
> Deshalb wunderte ich mich, dass bei Satellitenschüsseln eine
> Erdung (üblicherweise ??) nicht mehr gemacht wird.

Anscheinend fällt das unter "geiz ist geil" oder man verläßt sich 
darauf, dass der Mast zur Befestigung gut geerdet sei.

von Joachim B. (jar)


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c-hater schrieb:
> Jede Antenne ist "analog".

sicher?

Signal reicht, reicht nicht, reicht scheint mir digital zu sein beim 
morsen.

Hört und sieht man jetzt bei DAB(+) und DVB-T2

: Bearbeitet durch User
von rbx (Gast)


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In unseren Dorf bzw. in dem in aufgewachsen bin, mussten über die 
Jahre/Jahrzehnte ein paar alte Bäume dran glauben. Die (gut 
ausgesuchten, schönen Bäume) vom Baumgarten der Burg sind bzw. waren 
besonders hoch und wurden bevorzugt und teilweise mehrmals getroffen.

von Karli (Gast)


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Günni schrieb:
> Es ist tatsächlich so, dass schon vor dem eigentlichen Blitz kleine
> Entladungen die Feldstärke reduzieren und die Feldstärke in einem
> kleinen Umfeld so verringert wird, dass die Durchschlagsneigung sinkt.
> So haben auch Hochspannungsmasten an der Spitze einen Erdungsdraht und
> werden deshalb trotz ihrer Höhe relativ selten von einem Blitz
> getroffen. Die Vorentladungen bewirken auch, dass es teilweise unter
> Hochspannungsleitungen "knistert". Das kommt sowohl von Entladungen
> zwischen den Drähten aber auch vom Abführen von statischen Ladungen in
> der Luft. Übrigens war die Erdung von Dachantennen vorgeschrieben. (Habe
> ich mal in einem Fachbuch gelesen, ich weiß leider nicht mehr in
> welchem.) Deshalb wunderte ich mich, dass bei Satellitenschüsseln eine
> Erdung (üblicherweise ??) nicht mehr gemacht wird.


Also ist es entgegen meiner vorherigen Meinung so, dass eine geerdete 
Antenne oder allgemein jedes höhere Objekt mit guter Erdung 
Vorentladungen erzeugt, die die Einschlagwahrscheinlichkeit nicht nur 
NICHT erhöhen sondern sogar reduziert?

von Rainer D. (rainer4x4)


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Die Blitzfangkörbe an unseren 200 bis 300m hohen Antennenträgern sehen 
immer so aus, als hätte der Azubi stundenlang mit wachsender 
Begeisterung eine Schweisselektrode Punkt für Punkt in das Material 
gebrannt.
Blitze gibt es also genug!

von c-hater (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> c-hater schrieb:
>> Jede Antenne ist "analog".
>
> sicher?
>
> Signal reicht, reicht nicht, reicht scheint mir digital zu sein beim
> morsen.
>
> Hört und sieht man jetzt bei DAB(+) und DVB-T2

Du bist echt prasseldoof. Was höhere Schichten der Protokolle bezüglich 
"reich oder reicht nicht" entscheiden, hat absolut nix mit der Antenne 
zu schaffen, jedenfalls nicht bei einer klassischen TV-Antenne. Die kann 
weder von höheren Protokollschichten irgendwie beeinflußt werden noch 
haben höhere Protokollschichten irgendeinen direkten Zugang zu den 
Ausgangsdaten der Antenne. Im besten Fall nur darauf, was der Receiver 
damit anfangen kann...

von Joachim B. (jar)


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c-hater schrieb:
> Du bist echt prasseldoof.

ja ist klar, habe ich kein Problem mit
trotzdem bleibt es dabei geht oder geht nicht ist digital und bei 
Digitalübertragungen immer öfter als früher, da gab es im Rauschen immer 
noch Signal!

Ich würde mich nun am liebsten digital-hater nennen.

von Klugscheisser (Gast)


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> Deshalb wunderte ich mich, dass bei Satellitenschüsseln eine
> Erdung (üblicherweise ??) nicht mehr gemacht wird.

Alles was ueber einen Meter ueber die oberste Dachkante hinausguckt
sollte wohl geerdet sein. Diesen Meter schaffen Satellitenschuesseln
mitunter nicht.

Meine haengt an der Hauswand. Ergo: Nicht geerdet per Erder.

von Hilflos (Gast)


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rbx schrieb:
> mussten über die Jahrzehnte ein paar alte Bäume dran glauben.
> teilweise mehrmals getroffen.

Bei uns im Dorf haben über die Jahrhunderte hinweg auch schon mehrere 
Häuser dran glauben müssen .

Von wegen Buchen mußt du suchen, von Eichen sollst du weichen,
wenn 3600 Blitze auf 10km² durch die Nacht zucken, sind sicher alle auf 
der Suche nach: Eichen, Antennen, Swimming-Pools, Strommasten, 
Blitzableitern oder herumstehenden Menschen -

und wenn sie aber in der Eile nix finden, bleiben sie frustriert am 
Himmel.

von Klugscheisser (Gast)


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> als hätte der Azubi stundenlang mit wachsender
> Begeisterung eine Schweisselektrode Punkt für Punkt in das Material
> gebrannt.

Send Pix!

An meiner 9.50 m 7/8 hat es immer nur gesprueht.
Fuer mehr hats nicht gereicht.
Das Spruehen konnte man im uebrigen gut in AM mit
der Handquetsche verfolgen.

knack *knack* knack ...
Mehr Potential erzeugte dann ein nettes Summen.

von c-hater (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> Ich würde mich nun am liebsten digital-hater nennen.

Dann tues doch einfach.

von Klugscheisser (Gast)


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> Also ist es entgegen meiner vorherigen Meinung so, dass eine geerdete
> Antenne oder allgemein jedes höhere Objekt mit guter Erdung
> Vorentladungen erzeugt, die die Einschlagwahrscheinlichkeit nicht nur
> NICHT erhöhen sondern sogar reduziert?

Ja.
Es muss aber konstruktiv auch so gestaltet sein, dass dieser
(Vor-)Potentialausgleich stattfinden kann.
Also eher spitz statt rund :-).

von Jens G. (jensig)


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Joachim B. (jar)

>c-hater schrieb:
>> Du bist echt prasseldoof.

>ja ist klar, habe ich kein Problem mit
>trotzdem bleibt es dabei geht oder geht nicht ist digital und bei
>Digitalübertragungen immer öfter als früher, da gab es im Rauschen immer
>noch Signal!>

>Ich würde mich nun am liebsten digital-hater nennen.


Immer noch prasseldoof. Was hat eine Antenne mit digital/analog zu tun?
Versuche übrigens, mal einigermaßen verständliche Sätze zu schreiben.

von oszi40 (Gast)


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Karli schrieb:
> Schau mal in Youtube, da gibt es massig Videos von Einschlägen in Bäume,
> aber keine Einschläge in Antennen.

Dann suche Blitz und Berliner Fernsehturm z.B.
https://www.nrz.de/panorama/blitzeinschlag-am-berliner-fernsehturm-id210998945.html

Es gibt mehr Bäume als Antennen und Fernsehtürme. Über alles was gut 
ableitet freut sich der Blitz. Bei mir war es das Edelstahlrohr vom 
Schornstein.

von mawin (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Dann suche Blitz und Berliner Fernsehturm z.B.
> 
https://www.nrz.de/panorama/blitzeinschlag-am-berliner-fernsehturm-id210998945.html

Danach musste der Turm abgerissen und neu aufgebaut werden.

von Joachim B. (jar)


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Jens G. schrieb:
> Was hat eine Antenne mit digital/analog zu tun?

ne ganze Menge besonders bei digitaler Übertragung, da gibt es keinen 
fliessenden Übergang, aber wer es nicht verstehen will und die Ironie 
nicht erkennt dem brauche ich auch nichts erklären.

von Jens G. (jensig)


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>fliessenden Übergang, aber wer es nicht verstehen will und die Ironie
>nicht erkennt dem brauche ich auch nichts erklären.

Genau - nachdem es Gegenwind gibt, ist es Ironie . weiter hat der Geist 
wohl nicht gereicht ....

von Karli (Gast)


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Mit meiner Formulierung "analoge Antenne" wollte ich nur allgemein 
verständlich beschreiben, dass es halt so eine alte Dachantenne ist, wie 
sie zur Zeit des analogen Fernsehens üblich war, handelte.
Dass den Antennen egal ist, was sie empfangen war mir nicht wichtig, 
aber auch nicht wirklich bewusst. Von daher wieder was dazu gelernt.

Aber nun eine Frage, die sich an meine Antennenfrage anschließt:

Wie ist das denn eigentlich mit PV-Anlagen auf dem Dach?  Diese haben 
sehr spitze Ecken an den Modulen und auch an den Montageschienen. Ziehen 
die die Blitze nicht auch ein bisschen an?

Andererseits überragen die Module und Schienen nur selten die obere 
Dachkante.
Von daher dürften sie für Blitze ja wieder weniger attraktiv sein.

Und noch die Frage:  Zieht nun eine gut geerdete PV-Anlage oder Antenne 
einen Blitz an oder ist das Gegenteil der Fall, nämlich dass es 
Vorabentladungen gibt, die dem Blitz dem Wind aus den Segeln nimmt?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dem Blitz ist es ziemlich egal ob irgendwas besonders gut leitet. Außer 
es sind sehr gute Isolatoren. Aber alles was auch nur ein bißchen 
leitet, wird vom Blitz als Leiter "akzeptiert" und dann halt stärker 
beschädigt, als Dinge, die besonders gut leiten. Bei einem Blitzableiter 
passiert nichts wenn er getroffen wird, einen gemauerten Schornstein 
reißt's auseinander wenn die Feuchtigkeit im Mauerwerk verdampft.

von Hp M. (nachtmix)


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Karli schrieb:
> Warum schlagen so so selten Blitze in Antennen ein?

Weil sie überhaupt relativ selten einschlagen. Die meisten sind nur 
Wolke-Wolke-Blitze.

von rbx (Gast)


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Hilflos schrieb:
> und wenn sie aber in der Eile nix finden, bleiben sie frustriert am
> Himmel.

Man könnte sich in ein Auto setzen. Als Motorradfahrer kriegst bei 
Blitzwetter auf der flachen bzw. baumfreien Landstraße schon ein wenig 
Muffensausen..

Wenn ich die Antworten im Thread so durchlese, scheint mir 
Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht so schlecht zu sein. Jetzt vielleicht 
nicht gerade für den Einzelfall. Aber so allgemein - und wenn es um 
Licht geht, erst recht.

von Horst S. (petawatt)


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Klugscheisser schrieb:
>> Also ist es entgegen meiner vorherigen Meinung so, dass eine geerdete
>> Antenne oder allgemein jedes höhere Objekt mit guter Erdung
>> Vorentladungen erzeugt, die die Einschlagwahrscheinlichkeit nicht nur
>> NICHT erhöhen sondern sogar reduziert?
>
> Ja.
> Es muss aber konstruktiv auch so gestaltet sein, dass dieser
> (Vor-)Potentialausgleich stattfinden kann.
> Also eher spitz statt rund :-).

Fragen wir doch besser die Experten:

https://www.vde.com/de/blitzschutz/arbeitsgebiete/faq/entstehung-20gewitter

https://lightning.org/wp-content/uploads/2014/12/charlie_moore_lp_paper_2.pdf

Wenn keine Blitzfangstange vorhanden ist, dann wird auch aus der 
geerdeten Antenne eine Fangentladung herauswachsen.

Grüße von petawatt

von Günni (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Wenn keine Blitzfangstange vorhanden ist, dann wird auch aus der
> geerdeten Antenne eine Fangentladung herauswachsen.

Genau das! Aber die Entladung erfolgt schon ehe der eigentliche Blitz 
erfolgt. Deshalb schützen auch die Fangstangen eines Blitzableiters die 
daneben liegenden Vorsprünge.
Bei Satellitenschüsseln habe ich mehrfach erlebt, dass diese oben auf 
dem First montiert waren und so über das Dach herausragten. Der Mast war 
dabei nur an den Dachbalken befestigt. Von Erdung keine Spur. Diese Art 
von Geiz ist nicht geil sondern dumm.

Übrigens gibt es auch "digitale" Antennen, wobei nur das Empfangselement 
selbst analog ist, die gesamte Antenne aber als "digital" bezeichnet 
werden kann. Man hat versuchsweise zur Erzielung einer Richtkeule mit 
hohem Gewinn auf einem Antennenträger viele Empfangsantennenelemente 
montiert und diese aktiv gesteuert verschaltet. Da war die Grenze, was 
Antenne und was der Digitalteil ist, schon fließend. Obwohl das Prinzip 
funktioniert hat, waren Nutzen und Kosten so, dass die Idee (zum Glück 
??) nie in Serie ging. Nun warten wir auf den Prozessor, der für den 
Terrahertzbereich die Empfangsantennen gleich mit auf dem Chip 
integriert hat.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Klugscheisser schrieb:
>> als hätte der Azubi stundenlang mit wachsender
>> Begeisterung eine Schweisselektrode Punkt für Punkt in das Material
>> gebrannt.
>
> Send Pix!
Ich hab leider keine mehr, meine HPs habe ich in 2018 abgeschaltet.
Evtl kannst Du im Webarchiv noch Bilder finden:
https://web.archive.org/web/20180705142814/http://www.rainer4x4.de/hp3/index2.htm

Hier ist der Blitzfangkorb recht deutlich zu sehen - sofern die Bilder 
öffnen:
https://web.archive.org/web/20180708153751fw_/http://www.rainer4x4.de/hp3/seite2.htm

von Sebastian S. (amateur)


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Vor allem in dicht bewohnten Gebieten ist auch deshalb die 
Wahrscheinlichkeit zurückgegangen, weil die "netten" Mobilfunkanbieter 
überall Blitzableiter aufgestellt haben. Masten, höher wie alles drum 
herum, mit viel Metall versehen.

von oszi40 (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Wahrscheinlichkeit zurückgegangen, weil ...Mobilfunkmasten

Kannst Du vergessen. Der Blitz schlägt ein, wo er Lust hat. Mein Haus 
ist garantiert nicht höher als der Wasserturm 40m entfernt. Mein 
Edelstahl-Schornstein war trotzdem ein Volltreffer. Fast alle 
Schaltnetzteile in der Straße hatten damals Überspannungsschäden.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Es ist lange her, aus der Erinnerung:
Als die Fernsehantenne installiert wurde, wurde zwecks Erdung ein ca. 10 
Meter langes verzinktes Stahlband eingegraben. Der Antennenmast war 
ungefähr so hoch wie der Strommast auf dem Dach, mit vier Drähten, der 
Nullleiter Mast für Mast geerdet.

Eines Tages schlug der Blitz ein.

In zwei Häusern, ca. 70 Meter voneinander entfernt, wurde der 
Sicherungskasten zerfetzt, von weiteren Schäden abgesehen.
Da, wo ich mich gerade befand, gab es einen sehr lauten Knall, das Licht 
ging aus, und an einer Stelle, an der die Unterputzleitung eine Ecke 
machte, sprang eine Art Kugelblitz heraus, kullerte noch ein bißchen 
herum, und verflüchtigte sich dann.

Warum Blitze keinen bequemeren Weg nehmen, ist wohl noch unerforscht.

von Klugscheisser (Gast)


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> Fragen wir doch besser die Experten

Dieses "Experten"-Wissen soll doch nur im Sinne einer
Besitzstandswahrung bisherige Regelungen zementieren.
Aber es ist jedem selbst ueberlassen.

Ich habe hier einen 50 m langen Banderder der in
ca. 1 m Tiefe verlegt ist.
Der gibt natuerlich auch eine gute HF-Erde her.


Blitzschaeden bis jetzt:

1 gegrillter (Miet-)NTBA. Einschlag irgendwo in der Pampa.
1 gegrillte HF-Vorstufe im RX. Da haette das Trennen,
oder das Kurzschliessen der Antenne gereicht.
Jetzt ersetzt durch einen steileren FET den ich ohnehin
einbauen wollte. Auch kein direkter Einschlag.


> Hier ist der Blitzfangkorb recht deutlich zu sehen - sofern die Bilder
> öffnen:
> https://web.archive.org/web/20180708153751fw_/http://www.rainer4x4.de/hp3/>; 
seite2.htm

TNX.

von Karli (Gast)


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Wow, da sind ja sehr sehr interessante Antworten und insbesondere 
Erfahrungsberichte dabei!  Vielen Dank!  :)

Weil oben öfter von geerdeten Sat-Schüsseln und Antennen gesprochen 
wurde:
Unsere frisch demontierte Antenne war auch nicht geerdet. Sie war 
einfach mit einem Metallgestell am Holzgebälk befestigt.
Unser Haus hat ebenfalls keinen Blitzableiter und die Elektrik ist 
nirgendwo geerdet. Unser Elektriker sagte mir, das wäre in den 50er 
Jahren, als das Haus gebaut wurde, auch nicht üblich.  Allerdings hat 
das Haus ein altes Blechdach mit einem Blechregenrinne, die in ein 
Gussrohr in den Boden führt. Vielleicht funktioniert das auch als eine 
Art Blitzableiter.

Dann gibt es noch die Kirche in 50m Entfernung, auch wenn sie vielleicht 
nur 10 m höher ist als unser Haus.

Vielleicht hat die Summe dieser drei Umstände dazu geführt, dass noch 
nie ein Blitz in die Antenne eingeschlagen ist.

Durch diesen Thread interessieren mich die Erdungsgeschichten jetzt 
besonders, insbesondere ob eine gute Erdung nun einen Blitz anzieht, 
diesem egal ist, oder ob sie ihn sogar abhält UND, ob ein Blitz durch 
einen z.B. geerdeten Schornstein nicht vielleicht so eine Art Schieflast 
im Hausstromnetz bewirken kann.

Werde meine Frage noch genauer formulieren und einen eigenen Thread 
daraus machen.
Vielen Dank nochmal an Euch alle!

von Rainer D. (rainer4x4)


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Karli schrieb:
> Durch diesen Thread interessieren mich die Erdungsgeschichten jetzt
> besonders, insbesondere ob eine gute Erdung nun einen Blitz anzieht,
> diesem egal ist, oder ob sie ihn sogar abhält UND, ob ein Blitz durch
> einen z.B. geerdeten Schornstein nicht vielleicht so eine Art Schieflast
> im Hausstromnetz bewirken kann.

Gurgel mal ein wenig:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=blitzableiter
Da werden schon viele Fragen erklärt!

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

dem Blitz ist es völlig egal ob euer Mast oder sonstwas geerdet ist. Der 
schlägt ein wo er gerade Lust hat. Der Blitzableiter und andere 
Erdungsmaßnahmen dienen "nur" zum Brandschutz um große Folgeschäden zu 
vermeiden. In ganz wenigen Fällen kommt es trotz Schutzmaßnahmen leider 
doch zum Brand. Egal wie, den Schaden vom Blitzeinschlag hat man 
trotzdem in Form von defekten elektrischen Geräte oder defekten Kabel in 
der Wand etc.. Dafür muss er nicht einmal direkt einschlagen. 
Elektrische Geräte kann man nur sinnvoll vor Blitzeinschlag schützen 
indem man rechtzeitig den Stecker aus der Steckdose zieht und das 
Antennenkabel auftrennt.

von Dipol (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Elektrische Geräte kann man nur sinnvoll vor Blitzeinschlag schützen
> indem man rechtzeitig den Stecker aus der Steckdose zieht und das
> Antennenkabel auftrennt.

Nichts gegen das "rechtzeitige" Ziehen der Stecker wie das Oma und Opa 
einstens an ihren einzigen röhrenbestückten Fernseher und Radio mit 
hoher Spannungsfestigkeit auch noch praktiziert haben. Ich kenne aber 
niemand der "rechtzeitig" vor jedem Gewitter im Haus die Runde macht und 
alle halbleiterbestückten Empfänger oder noch sonstige Elektronik vom 
Stromnetz, Antenne und dem Telekom-Netz abkoppelt.

Ich glaube auch nicht, dass du das machst, weshalb das ein 
realitätsferner Vorschlag ist, der meistens als Alibi für unterlassenen 
normkonformen Mindestschutz in Form einer Antennendirekterdung nach 
Klssse H = 100 kA mit mind. 16 mm² Cu nebst Schutzpotenzialausgleich 
herhalten muss.

Gegen Medianblitze mit ~25 kA (in D) oder ~10 kA (in A) kann man sich 
recht zuverlässig schützen. Bevor man in Optimalschutz nach dem Stand 
der Technik in getrennte Fangeinrichtungen für Antennen oder PV-Anlagen 
investiert, sollte man sich primär um den Überspannungsschutz der 
Versorgungsleitungen kümmern.

Über diese Einfallstore enstehen durch indirekte Blitzstromeinkopplungen 
und Schalthandlungen weit mehr und vielfach höhere Schäden.

von Horst S. (petawatt)


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Zwar etwas off-topic aber gegenüber dem seltenen direkten Blitzeinschlag 
in ein Objekt ist der "Naheinschlag" viel häufiger. Dabei kommt es am 
Einschlagort zu einer Potenzialanhebung die dann über Energie- und 
Kommunikationsleitungen in alle benachbarten Objekte verschleppt wird.

Dipol schrieb im Beitrag #6373390
> Oma und Opa
> einstens an ihren einzigen röhrenbestückten Fernseher und Radio mit
> hoher Spannungsfestigkeit

Tatsächlich sind alte Geräte mit robustem Netztrafo weniger gefährdet 
als die heutigen Geräte mit Schaltnetzteil.

Bei heute neu errichteten Wohngebäuden ist eine 
Überspannungsschutzeinrichtung im HAK Pflicht 
file:///C:/Users/Noname/AppData/Local/Temp/Wissen_kompakt_D294_D_0.pdf

In meinem Bekanntenkreis ist gerade in einem freistehenden 
Wirtschaftsgebäude bei einem Naheinschlag ein Schaden von knapp 10000 € 
entstanden. Die Versicherung trägt den Geräteschaden, will aber kein 
Geld für eine Überspannungsschutzeinrichtung beisteuern.

Grüße von petawatt

von Jedzia D. (Firma: Rast und Ruh) (jedzia)


Angehängte Dateien:

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Um mal aus der Elektronik-Filterblase auszubrechen:
Blitzschutz ist sekundär da, bzw. schlecht erreichbar um eure 
elektronischen Kleinodien zu schützen. In erster Linie soll er davor 
schützen, dass euer Haus abbrennt.

Die Musterbauordnung (MBO)gibt für bauliche Anlagen in den §§ 3 und 14 
allgemeine bzw. brandschutzbezogene Schutzziele vor. Damit diese auch 
bei direkten und indirekten Blitzeinschlägen in bauliche Anlagen erfüllt 
werden können, schreibt § 46 MBO ("Blitzschutzanlagen") Folgendes vor: 
"Bauliche Anlagen, bei denen nach Lage, Bauart oder Nutzung Blitzschlag 
leicht eintreten oder zu schweren Folgen führen kann, sind mit dauernd 
wirksamen Blitzschutzanlagen zu versehen."

Vielen dank an @petawatt für die interessanten Dokumente. Das im letzten 
Post ist als Einladung zu dir nach Hause zu verstehen (file:///C:) ?:)

Zur Relevanz:
Es lohnt sich doch bei den Versicherungen vorbei zu schauen. Die GDV 
schreibt etwa, das Blitz und Überspannungsschäden im Zeitraum von 
1997-2018 den allerletzten Platz in der Hitparade der teuersten 
Ereignisse einnehmen.
Hochwasser fallen etwa mit 13.500€ im Durchschnitt zu Buche gegenüber 
Blitz und Überspannung, die etwa 460€ Schaden verursachen. Die Abdeckung 
durch die genannte Versicherung beträgt bei letzterem 76% und nur 19% 
beim Hochwasserschaden.
https://www.gdv.de/de/themen/news/naturgefahrenreport-51704

Persönliche Erfahrungen sind natürlich immer relevant und können 
dramatisch sein. Hierzu die angehängten Dateien. Als Vergleich dazu sind 
11.002 Menschen im Jahr 2017 in Deutschland durch einen häuslichen 
Unfall ums Leben gekommen.
Quelle: Das sichere Haus Hamburg + 
https://www.wgv.de/2020/haushaltsunfaelle/
https://www.gdv.de/de/medien/aktuell/blitzbilanz2019-61066

Ich hoffe das hilft etwas zur Einordnung der Thematik.

von michael_ (Gast)


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Dipol schrieb:
> Nichts gegen das "rechtzeitige" Ziehen der Stecker wie das Oma und Opa
> einstens an ihren einzigen röhrenbestückten Fernseher und Radio mit
> hoher Spannungsfestigkeit auch noch praktiziert haben. Ich kenne aber
> niemand der "rechtzeitig" vor jedem Gewitter im Haus die Runde macht und
> alle halbleiterbestückten Empfänger oder noch sonstige Elektronik vom
> Stromnetz, Antenne und dem Telekom-Netz abkoppelt.

Doch, ich.
Und ich kenne weitere.

Die Heizung ist mir da am Wichtigsten.
TV, Receiver usw. wird sowieso bei Nichtbenutzung mit einer 
Steckerleiste getrennt.
PC, Drucker, Scanner, Monitor auch.
Vor allem, wenn man das Haus verläßt.

Der Router wird bei Gewitter auch abgetrennt.
Ist nur geringer Aufwand.

In einer Stadtwohnung braucht man das nicht zu machen.

von Ballroom Blitz (Gast)


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> Warum schlagen so so selten Blitze in Antennen ein?

Dafür gibt es z.B. bei Yagi-Antennen mit gefaltetem Reflektor mehrere 
Ursachen:

-Der Reflektor der Antenne zeigt auf den daneben stehenden Baum und 
bedeute dem Blitz: "Nicht hier einschlagen, sondern dort, wo der Pfeil 
hinzeigt!"

-Wer will sich als Blitz schon einem so bizarrem Ding verletzen, an dem 
überall spitze Rohrenden herausragen.

-Es gibt einen Direktor an der Antenne. Da geht man nie gern hin, wenn 
man nicht gerufen wird.

https://www.iskra.eu/f/pics/96743/UHF_TV_Antenna_P-43_N_TRIPLEX_m.png

von Horst S. (petawatt)


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Jedzia D. schrieb:
> Vielen dank an @petawatt für die interessanten Dokumente. Das im letzten
> Post ist als Einladung zu dir nach Hause zu verstehen (file:///C:) ?:)

Leider Link verunglückt
https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/wp036-einfamilienhaus-de-ansicht.pdf

von Rainer D. (rainer4x4)


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michael_ schrieb:
> Dipol schrieb:
>> Nichts gegen das "rechtzeitige" Ziehen der Stecker
>
> Doch, ich.
> Und ich kenne weitere.
>
> Die Heizung ist mir da am Wichtigsten.
> ...................
> Vor allem, wenn man das Haus verläßt.
Ich kenne viele Heizungen, aber keine die per Stecker angeschlossen ist. 
Wäre auch recht kontraproduktiv eine Heizung jedesmal beim Verlassen des 
Hauses abzustecken.

Nach einem Einschlag in meiner unmittelbaren Nachbarschaft waren auch 
bei mir einige elektronischen Geräte, vorrangig im Obergeschoss, 
ausgefallen.
Bei der Montage einer ca. 10m hohen Antenne auf meinem Haus habe ich 
einen Blitzableiter mit zwei Ableitungen montiert. Zudem habe ich 
reichlich bei Dehn eingekauft und an allen Leitungseingängen ins Haus 
(Strom, DSL usw) Überspannungsableiter montiert. Zusätzlich in alle 
Verteilungen und Unterverteilungen geeignete Feinschutzeinrichtungen.
Die vielen elektronischen Geräte, die man heutztage üblicherweise im 
Haus betreibt, sind mir einfach zu teuer um sorglos damit umzugehen 
(obwohl die Versicherungen natürlich einiges ersetzen würden).

von michael_ (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> Ich kenne viele Heizungen, aber keine die per Stecker angeschlossen ist.
> Wäre auch recht kontraproduktiv eine Heizung jedesmal beim Verlassen des
> Hauses abzustecken.

Weil du gar keine kennst.
Jede Heizung hat doch einen Notschalter.
Aber da der einige Schritte entfernt ist, schnipse ich die Sicherung 
raus.
Im Sommer sowieso. Da reicht es sie 1 - 2 mal pro Woche für Warmwasser 
einzuschalten.

Jetzt werden wieder die Bundesrepublik-Bedenkenträger aufschlagen und 
sagen, man darf eine Sicherung nicht als Schalter benutzen.

Rainer D. schrieb:
> Bei der Montage einer ca. 10m hohen Antenne auf meinem Haus habe ich
> einen Blitzableiter mit zwei Ableitungen montiert.

Hoffentlich für eine SAT-Schüssel :-(

von Percy N. (vox_bovi)


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michael_ schrieb:
> Jetzt werden wieder die Bundesrepublik-Bedenkenträger aufschlagen und
> sagen, man darf eine Sicherung nicht als Schalter benutzen.

Warum? Noch vor wenigen Äonen wurde empfohlen, vor der Abreise in den 
Urlaub nicht nur sämtliche Geräte vom Netz zu trenben, sondern auch die 
Sicherungen zu entfernen.

von michael_ (Gast)


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Galt für Schraubsicherungen.
Bei heutigen LSS ist das wohl nicht mehr zulässig.

Ich mach das trotzdem.

von Jan K. (keksstein)


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Passt zum Thema, oder halt auch nicht :-)

https://www.youtube.com/watch?v=1naaZvXTqv4

von Programmierer (Gast)


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Bei meinen Eltern ist auch mal der Blitz in die Antenne eingeschlagen, 
obwohl es direkt daneben mehrere große Bäume, und in etwas Entfernung 
auch mehrere Hochhäuser gibt. Wir fuhren gerade mit dem Auto die 
Einfahrt hinauf, als es plötzlich einen gewaltigen Knall gab. Danach war 
der damals brandneue, noch kein mal benutzte VHS-Rekorder hinüber. Mehr 
teure Elektronik hatte man damals noch nicht :-)

von Rainer D. (rainer4x4)


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michael_ schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Ich kenne viele Heizungen, aber keine die per Stecker angeschlossen ist.
>> Wäre auch recht kontraproduktiv eine Heizung jedesmal beim Verlassen des
>> Hauses abzustecken.
> Weil du gar keine kennst.
> Jede Heizung hat doch einen Notschalter.
Dann lies mal was Du selbst geschrieben hast. Du reflektierst auf:
>> Nichts gegen das "rechtzeitige" Ziehen der Stecker
Drück Dich einfach klar und deutlich aus! Dann wissen auch die Mitleser 
was Du meinst.

> Im Sommer sowieso. Da reicht es sie 1 - 2 mal pro Woche für
> Warmwasser einzuschalten.
Die Legionellen freuen sich über länger lauwarmes Wasser! Das macht aber 
mal so richtig Sinn!

> Rainer D. schrieb:
>> Bei der Montage einer ca. 10m hohen Antenne auf meinem Haus habe ich
>> einen Blitzableiter mit zwei Ableitungen montiert.
> Hoffentlich für eine SAT-Schüssel :-(
Anfangs für die Betriebsfunkantenne, seit ich im Ruhestand bin nutze ich 
den gekappten Antennenträger für eine Sat-Antenne. So sitzt sie gerade 
in Reichweite des Dachfensters.

von Dieter (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> Die Legionellen freuen sich über länger lauwarmes Wasser! Das macht aber
> mal so richtig Sinn!

Und wenn man erkranken sollte, wird es erstmal fuer Corona gehalten und 
wertvolle Tage bis zur richtigen Behandlung gehen verloren.
Da kann man nur hoffen, dass er wenigstens 1x je Woche ausreichend ueber 
65 Grad aufheizt.

von B. Franklin (Gast)


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Günni schrieb:
> Horst S. schrieb:
>> Wenn keine Blitzfangstange vorhanden ist, dann wird auch aus der
>> geerdeten Antenne eine Fangentladung herauswachsen.
>
> Genau das! Aber die Entladung erfolgt schon ehe der eigentliche Blitz
> erfolgt. Deshalb schützen auch die Fangstangen eines Blitzableiters die
> daneben liegenden Vorsprünge.

Wie war das? Alles unter 45° wir geschützt?

von Thomas S. (thom45)


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Klugscheisser schrieb:

> Und, da die Potentialdifferenz bereits abgebaut ist, hat der
> Blitz gar keinen Grund mehr da noch richtig einzuschlagen.

Aha, wusste ich es doch, Blitze sind faul. Blitze ohne Charakter. Sie 
sollten sich schämen. **0,0pfui!**

> Man koennte den Blitzableiter genauso gut mit duennem
> Klingeldraht an der Erder anschliessen...

In der Nähe meine Wohnung schlug mal ein Blitz in der Boden mit Gras. 
Danach waren alle CMOS-ICs in einer Schaltung kaputt, die gerade in 
Betrieb war aber keinen Kontakt hatte mit irgend einem Metall der 
Verbindung gehabt haben könnte wo der Blitz einschlug. :-)))

Gruss
Thomas

von Blip (Gast)


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von michael_ (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Aha, wusste ich es doch, Blitze sind faul. Blitze ohne Charakter. Sie
> sollten sich schämen. **0,0pfui!**

Und sie sind nicht böse.
Und fragen nicht beim Lieben Gott an, wer es verdienen würde.

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Michael,

michael_ schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Aha, wusste ich es doch, Blitze sind faul. Blitze ohne Charakter. Sie
>> sollten sich schämen. **0,0pfui!**
>
> Und sie sind nicht böse.
> Und fragen nicht beim Lieben Gott an, wer es verdienen würde.

Naja, dafür ist der Untergott ersten Grades Präsident und "his divine 
grace" Overlord Snow zuständig. Snow ist stets sehr grosszügig, weil er 
ändert leichtfertig nach seinem Gusto seine göttlichen Regeln. Das 
betrifft auch die Kontrolle der statistischen Blitzverteilung.

Zur Zeit ist Snow mit der Kontrolle der US-amerikanischen Wahlen voll 
und unabkömmlich beschäftigt. Falls Overlord Snow es will, wird eine 
neue dritte mächtige Partei das Szepter übernehmen.

Noch irgendwelche keine all zu dummen Fragen? Bitte per Extrans-Mail an 
His Dive Grace Lord Snow "lord_snow@panem-explanetar.cosm" richten. Die 
Antworten folgen meist blitzschnell! **GRINS**

Gruss Thomas (Fussvolk)

von Elektrofan (Gast)


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In einer Fachzeitschrift (etz-a) gab es ca. 1980 ein Bild, das zeigte,
wie es aussehen kann, wenn ein Blitz in ein Haus direkt einschlägt:

Abgebildet war die Brandspur eines ca. 50 cm langen Überschlags
-innen im Haus- zwischen einer Steckdose und einem benachbarten,
gewöhnlichen Heizkörper.

ALLES war angeblich lt. allen Vorschriften richtig
"potentialausgeglichen".

Klar, ALLE Elektronik im Haus war geschrottet ... =>

Der weiter oben zitierte "Klingeldraht" wäre in diesem Fall
völlig egal gewesen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mich interessiert, wie wahrscheinlich so ein Blitzeinschlag ist.

Zum Vergleich, ich habe gehört, die Wahrscheinlichkeit dass genau bei 
mir eingebrochen wird sei einmal in 500 Jahren. Ob das stimmt weiß ich 
nicht. Trotzdem finden natürlich jährlich soundsoviele Einbrüche statt.

Die Zahlen der Statistik oben besagen, eine viertel bis halbe Million 
schädliche Blitzeinschläge pro Jahr und dafür werden durchschnittlich 
von der Versicherung 500€ gezahlt, wobei die sicher nicht alle Schäden 
erstatten.

Auf 80 Millionen Bundesbürger verteilt sind das also ein Einschlag pro 
160-320 Einwohner. Genauso viele Jahre wären das also bis ich zufällig 
an der Reihe bin. Beide Beispiele liegen in der gleichen Größenordnung.

: Bearbeitet durch User
von Lightning Flash (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Die Zahlen der Statistik oben besagen, eine viertel bis halbe Million
> schädliche Blitzeinschläge pro Jahr....

Gar nicht zu reden von den unschädlichen!

:)

von Bürovorsteher (Gast)


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> Warum schlagen so so selten Blitze in Antennen ein?

Es gibt zuwenige Antennen.

von Uwe D. (monkye)


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Dieter schrieb:
> Rainer D. schrieb:
>> Die Legionellen freuen sich über länger lauwarmes Wasser! Das macht aber
>> mal so richtig Sinn!
>
> Und wenn man erkranken sollte, wird es erstmal fuer Corona gehalten und
> wertvolle Tage bis zur richtigen Behandlung gehen verloren.
> Da kann man nur hoffen, dass er wenigstens 1x je Woche ausreichend ueber
> 65 Grad aufheizt.

Das gilt aber nur, wenn ein (Warmwasser-) Speicher zum Einsatz kommt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>unschädliche
ja ich hatte es etwas knapp formuliert. Schädlich für die Finanzen der 
Versicherungen, weil gemeldet und gerechtfertigt. Es gibt sicher noch 
eine Dunkelziffer.

von michael_ (Gast)


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Uwe D. schrieb:
> Das gilt aber nur, wenn ein (Warmwasser-) Speicher zum Einsatz kommt.

Da ich gemeint war, der 70l Boiler reicht für Dusche /Zähneputzen paar 
Tage.
Ich würde da eher Bedenken haben bei 400l Solar-Boilern, die vielleicht 
bei 50°C dauerhaft rumdümpeln.

von Karli (Gast)


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Was würde eigentlich passieren, wenn man anstatt die Stecker zu ziehen, 
einfach NUR die kritischen Sicherungen abschaltet?   Geht der Blitz da 
durch?  Sind ja wahrscheinlich nur paar Millimeter Luft in der Sicherung 
zu überbrücken.

von Stefan F. (Gast)


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Karli schrieb:
> NUR die kritischen Sicherungen abschaltet?
> Geht der Blitz da durch?

Häufig ja. Die Kontakte haben nur wenige Millimeter Abstand zueinander.

von Elektrofan (Gast)


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> Was würde eigentlich passieren, wenn man anstatt die Stecker zu
> ziehen, einfach NUR die kritischen Sicherungen abschaltet?
> Geht der Blitz da durch?

Bei Direkteinschlag wahrscheinlich egal, es kann ja auch über den
PE-Leiter, Heizungsrohre usw. Ärger geben:

>> Abgebildet war die Brandspur eines ca. 50 cm langen Überschlags
>> -innen im Haus- zwischen einer Steckdose und einem benachbarten,
>> gewöhnlichen Heizkörper.

>> ALLES war angeblich lt. allen Vorschriften richtig
>> "potentialausgeglichen".

Wenn es bei uns stark gewittert, ziehe ich, falls anwesend,von 
"empfindlichen" Geräten Antennen-, Netz- usw. -Stecker, soweit möglich.

(Der DSL-Splitter ist fest verdrahtet; bis dato hat es ihn
noch nicht zerlegt.)

von michael_ (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>> Was würde eigentlich passieren, wenn man anstatt die Stecker zu
>> ziehen, einfach NUR die kritischen Sicherungen abschaltet?
>> Geht der Blitz da durch?
>
> Bei Direkteinschlag wahrscheinlich egal, es kann ja auch über den
> PE-Leiter, Heizungsrohre usw. Ärger geben:

Da hat man im Haus noch ganz andere Probleme, wenn noch was übrig ist.
Es geht eher um Überspannungen, wenn es in der Umgegend einschlägt.
Und um Potentialdifferenzen zwischen der Stromleitung und dem 
Telefonkabel.

von michael_ (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> (Der DSL-Splitter ist fest verdrahtet; bis dato hat es ihn
> noch nicht zerlegt.)

Wo gibts denn sowas noch?

Beitrag #6380759 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dipol (Gast)


Angehängte Dateien:

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B. Franklin schrieb:
> Wie war das? Alles unter 45° wir geschützt?

Welch ein tiefer Griff in die Mottenkiste abgelöster Uraltnormen!

Der pauschale Schutzwinkel von 45° war ein blitzschutztechnischer 
Irrtum, der schon seit Jahrzehnten durch Angleichung an das 
Blitzkugelverfahren abgelöst wurde. Wer es genau nimmt, verwendet nur 
das wissenschaftlich belegte Blitzkugelverfahren.

Literaturhinweis: DEHN Blitzplaner, Tabelle 5.1.1.4 Schutzwinkel α in 
Abhängigkeit der Schutzklasse (SK)
Anmerkung: Die Zeile 23 m Höhe ist seit der 2. Ausgabe fehlerhaft.

BTW zum Thema Nutzen von Antennenerdungen: 16 mm² Cu leitet - 
vorbehaltlich dafür konzipierter Klemmen - selbst Monsterblitze > 200 kA 
gegen Erde ab ohne Schaden zu nehmen. Blitz ist nicht gleich Blitz, die 
Medianstärke in D liegt bei ~25 kA, in A nach ALDIS sogar bei nur ~10 
kA. Konventionelle Antennenerdungen verhindern jedoch nicht, dass 
Teilblitzströme insbesondere empfindliche Elektronik noch zerstören 
können.

von Ballroom Blitz (Gast)


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Elektrofan schrieb:

> (Der DSL-Splitter ist fest verdrahtet; bis dato hat es ihn
> noch nicht zerlegt.)

Zersplittert, nicht zerlegt.
:)

von Onkel Tom (Gast)


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Zu Zeiten als UHF eingeführt wurde starben die Eingangs Transistoren 
Reihenweise. Ohne direktem Einschlag. Nur so nebenbei.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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So einen UHF-Konverter habe ich noch, AF239 waren die üblichen 
Germaniumtransistoren. Natürlich alles in einzelnen Blechkammern, 
Durchführungskondensatoren usw.

von Benedikt D. (Firma: BDE Elektronik) (benedictus)


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Also ich fahre unter anderem als Sachverständiger durch die Gegend und 
schaue mir Blitzschäden an. Aus dieser Perspektive kann ich sagen: 
direkte Blitzeinschläge in Häuser sind dabei echt selten, die 
allermeisten Schäden entstehen durch blitzbedingte Überspannung. Wenn 
ich dann mal tatsächlich einen Blitzeinschlag bzw dessen Folgen zu sehen 
bekomme, dann sind es meistens gespaltene oder sonstwie zerstörte Bäume. 
Einschläge in Häuser habe ich nur ganz selten gesehen, und dann sind 
Netztsteckdosen und auch Leitungen in der Wand weggeplatzt oder 
verschmort, nicht aber alte Antennensteckdosen.

von Aha (Gast)


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Das heißt lediglich das die Häuser schlecht geerdet sind!!!

von Aha (Gast)


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Wie soll es auch anders sein? Ein Keuzerder ist ja viel zu kurz im im 
vergleich zum verästelten Wurzelwerk der Bäume.

von Stefan M. (derwisch)


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Selbst erlebt:

Ein Modellflugplatz auf dem flachen Acker ( Norddeutschland ).
Ein Windsack mit seinem ca. 8m hohen Metallmast ist das höchste Gebilde 
weit und breit.
Ein Blitz schlägt ca.30m entfernt davon in die Erde, was für ein 
Knall...
Alle wunderten sich, warum der Mast nicht das bevorzugte Ziel des 
Blitzes war.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Onkel Tom schrieb:
> Ohne direktem Einschlag. Nur so nebenbei.

Hi,
weil die keine Netztrennung hatten.
Kondensatornetzteil oder dicker R.
Anderer Pol (Chassis) direkt am Netz.
Einbau in isoliertem Gehäuse.
Dafür waren aber die Antennenkoppelkondensatoren (symmetrisch)
Sicherheitskondensatoren.

Christoph db1uq K. schrieb:
> AF239 waren die üblichen

2 x AF139 hat meiner. Und Mehrfachdrehko.

Karli schrieb:
> Das ist ein RIEEESEN-Oschi, wenn man das Ding in den Händen hat.

OK. Waren bestimmt Band I Antennen (47-68 MHz) mit abknipsbaren 
vorgefertigten Sollbruchstellen an Direktoren und Reflektor 
kanalspezifisch anpassbar.
Ein Element des zwischenzeitlich abgebauten Senders hat da wohl jemand 
mitgehen lassen. Oh.. es ist hinten noch ein rot lackiertes zu sehen.
Insgesamt waren da am Mast 40 oder 50 Stück dranmontiert. Oder mehr.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Mockerl (Gast)


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Karli schrieb:

> Nun zu meiner Frage:  Warum ist da in 50 Jahre nie ein Blitz
> eingeschlagen, obwohl die Antenne doch an exponierter Lage war und
> relativ viele spitze Enden hat, von denen ich mal gehört habe, dass
> Blitze dort liebend gerne einschlagen würden?

In der Vergangenheit hat man festgestellt dass Blitze nicht in Hirsche 
einschlagen. Daher hat man früher auf Kirchtürme ringsum Hirschgeweihe 
aufgestellt. Idee war ned bleed, aber man hat nicht bedacht das bei 
Gewitter die Hirsche sich verstecken ;-)

von Dipol (Gast)


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Mockerl schrieb:
> In der Vergangenheit hat man festgestellt dass Blitze nicht in Hirsche
> einschlagen. Daher hat man früher auf Kirchtürme ringsum Hirschgeweihe
> aufgestellt. Idee war ned bleed, aber man hat nicht bedacht das bei
> Gewitter die Hirsche sich verstecken ;-)

Das Thema rutscht zunehmend auf das Niveau à la "Buchen sollst du 
suchen, Eichen aber weichen" ab.

von Mockerl (Gast)


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Dipol schrieb:
> Mockerl schrieb:
>> In der Vergangenheit hat man festgestellt dass Blitze nicht in Hirsche
>> einschlagen. Daher hat man früher auf Kirchtürme ringsum Hirschgeweihe
>> aufgestellt. Idee war ned bleed, aber man hat nicht bedacht das bei
>> Gewitter die Hirsche sich verstecken ;-)
>
> Das Thema rutscht zunehmend auf das Niveau à la "Buchen sollst du
> suchen, Eichen aber weichen" ab.

http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/stephanskirche/hirschgeweihe.html

von Dieter (Gast)


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Mockerl schrieb:
> 
http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/stephanskirche/hirschgeweihe.html

Das ist eine nette Anekdote für die Geschichte der Technik.

von Dipol (Gast)


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Mockerl schrieb:
> 
http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/stephanskirche/hirschgeweihe.html

Auch der Unsinn, dass man unter Buchen vor Blitzen sicherer sei als 
unter Eichen, hat einen Hintergrund. Lt. einem Ausbilder des VDE/ABB für 
Blitzschutzfachkräfte basiert der Mythos auf einer Zählung, die mal in 
GB erhoben wurde und nach der zufällig unter Buchen weniger Leute 
gestorben sein sollen.

Nach der Statistik habe ich mir im WEB schon einen Wolf gesucht.

Für die Frage des TE wäre auch die Statistik völlig irrelevant.

von MeierKurt (Gast)


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Dipol schrieb:
> Mockerl schrieb:
>> In der Vergangenheit hat man festgestellt dass Blitze nicht in Hirsche
>> einschlagen. Daher hat man früher auf Kirchtürme ringsum Hirschgeweihe
>> aufgestellt. Idee war ned bleed, aber man hat nicht bedacht das bei
>> Gewitter die Hirsche sich verstecken ;-)
>
> Das Thema rutscht zunehmend auf das Niveau à la "Buchen sollst du
> suchen, Eichen aber weichen" ab.

Das hat wahrscheinlich ehwe etwas mit Flach- und Tiefwurzler zu tun.
Ich würde trotzdem keine Buche suchen.

von MeierKurt (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Selbst erlebt:
>
> Ein Modellflugplatz auf dem flachen Acker ( Norddeutschland ).
> Ein Windsack mit seinem ca. 8m hohen Metallmast ist das höchste Gebilde
> weit und breit.
> Ein Blitz schlägt ca.30m entfernt davon in die Erde, was für ein
> Knall...
> Alle wunderten sich, warum der Mast nicht das bevorzugte Ziel des
> Blitzes war.

Das könnte etwas mit Wasseradern zu tun haben - wir haben hier ca. 40m 
vom Haus entfernt eine Senke, bzw. Taleinschnitt - in dessen Apfelbäumen 
hat es im Laufe der Zeit mehrmals eingeschlagen (einmal waren 6 Kühe 
dabei umgekommen - sehr unschön) - ins Haus selbst (bzw. dessen 
Blitzableiter) oder in drumherumstehende Bäume, deren Kronen ca. 30m 
über den der Apfelbäume liegen - jedoch nie.
Unter der Senke verläuft definitiv eine Wasserader.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
na ja, selten ist ja relativ. Kenn das von einem Bekannten. Fernseher 
kaputt. Antennenmonteur hatte Erdung vergessen.
Es hatte in den Kirchturm in der Nachbarschaft eingeschlagen. Ein 
Nebenast muss wohl die Antenne getroffen haben.
Erdung wurde kostenfrei nachgerüstet, aber neuen Fernseher musste 
Bekannter selber bezahlen, weil alter zu alt.

ciao
gustav

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Das ist die Voodoo-Komponente bei Blitzen:
Unter einem Gewitter fährt ein Schiff, das in 50sm Umkreis die einzige 
Spitze darstellt.
Und trotzdem schägt der Blitz
 200 meter daneben ins Wasser ein...

von Oehmmm (Gast)


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● Des I. schrieb:
> Das ist die Voodoo-Komponente bei Blitzen:
> Unter einem Gewitter fährt ein Schiff, das in 50sm Umkreis die einzige
> Spitze darstellt.
> Und trotzdem schägt der Blitz
>  200 meter daneben ins Wasser ein...

Das musste er auch, denn er war zu schnell unterwegs um noch die Kurve 
zu kriegen. Alles ok.

von michael_ (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> Unter der Senke verläuft definitiv eine Wasserader.

Klar doch!
In einer Senke ist ja immer mehr Wasser als auf dem Hügel nebenan.

In der Kindheit hat Muttern darüber gewacht, dass wir nicht eine Gabel 
oder Schere in der Hand hatten, die nach oben zeigte.

von Blitzungeschädigter (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> c-hater schrieb:
>> Jede Antenne ist "analog".
>
> sicher?
>
> Signal reicht, reicht nicht, reicht scheint mir digital zu sein beim
> morsen.
>
> Hört und sieht man jetzt bei DAB(+) und DVB-T2

Du redest vom Signal.
Die Antenne selbst ist Digital. Die ist da oder nicht da.
Und komm mir jetzt nicht 11maldumm, wenn ich die Antenne halbiere hab 
ich 2 Digitale Antennen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Die Sonne ist auch digital.
Nur dauert das PON-Signal so um die 10mrd Jahre

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Onkel Tom schrieb:
> Zu Zeiten als UHF eingeführt wurde starben die Eingangs Transistoren
> Reihenweise. Ohne direktem Einschlag. Nur so nebenbei.

Ich habe damals tagelang nach diesem blöden Fehler gesucht. Und dann 
nach einem Ersatztransistor. Im "sozialistischen Wirtschaftsgebiet" eine 
spannende Sache.
Und kaum war der Neue drin, war er auch wieder tot (und ich angeblich 
schuld). Vielleicht darum habe ich noch heute ein paar AFs aus aller 
Herren Länder zu liegen ;-)

Old-Papa

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