Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Laser Entfernungsmesser gegen Stoff/Kleidung


von Julius H. (huckjulius)


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Guten Tag,
hat jemand Erfahrung mit einem Laserentfernungsmesser gegen 
Stoff/Kleidung gemacht?
Ich muss Personen in einem Bereich detektieren und möchte dazu einen 
kleinen Servo mit einem günstigen Laserentfernungsmesser benutzen.

https://www.youtube.com/watch?v=NUnLAhKcpl0

Und weiß vlt jmd wo man den TOF10120 schnell bekommt? Alle 
Amazonprodukte kommen aus China und ich brauche das Teil innerhalb der 
nächsten paar Tage...

von pegel (Gast)


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Wenn es teurer sein darf:

ebay 203068282537

von Sly_marbo (Gast)


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Solang die Kleidung licht reflektiert besteht da kein Problem....außer 
bei hoher Laser Leistung da fängt die Kleidung schon mal Feuer.

Die Menschen tragen hoffentlich alle Laserschutzbrillen.

von Julius H. (huckjulius)


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Das würde gehen. Kennt vlt jemand noch einen Sensor der eine etwas 
größere Reichweite hat. Er sollte 200cm auch am Tag messen können ohne 
Probleme

von Günni (Gast)


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Die Anwendung von Lasern zur Entfernungsmessung von Personen ist 
kritisch zu sehen, da Laser schwerste Augenschäden hervorrufen können. 
Besonders kleine Kinder sehen gebannt in helle Lichtquellen, da siegt 
die Neugier über den Schutz. Deshalb den Hinweis:
Sly_marbo schrieb:
> Die Menschen tragen hoffentlich alle Laserschutzbrillen.
bitte ernst nehmen.
Es gibt Kameras, deren Entfernungseinstellung mit Licht funktioniert, da 
wird der Lichtstrahl aber nur sehr kurz eingeschaltet - und of ist es 
nur eine normale LED, die Messung erfolgt durch Abbildung des 
Lichtflecks (nicht Lichtpunkt) auf eine Differentialfotodiode (Pentax) 
oder ein Array - inzwischen auch auf den Sensor selbst.

Ultraschallsensoren können vereinzelt auch Entfernungen von 3 m 
erfassen, haben bei weicher Kleidung aber auch Probleme (ein Laser 
übrigens auch).

Gängig zur Personenerfassung sind Radarsensoren. Haben sich zunehmend in 
öffentlichen Toiletten zur Licht- und Spülungssteuerung bewährt.

Dann kann man Entfernungen noch so messen, wie es früher die Kameras 
gemacht hatten - entweder mit 2 Öffnungen, deren Bilder 
übereinandergelegt und ausgewertet wurden (Doppelbild / kein 
Doppelbild). Das können auch Bildverarbeitungsprogramme erkennen. Oder 
durch Abbildung auf ein Mikroprismenraster, wie es bei 
Spiegelreflexkameras üblich war (ist ??). Auch das "Flirren" bei 
fehlerhafter Einstellung können Bildverarbeitungsprogramme erkennen.

von Jack V. (jackv)


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Günni schrieb:
> Die Anwendung von Lasern zur Entfernungsmessung von Personen ist
> kritisch zu sehen, da Laser schwerste Augenschäden hervorrufen können.

Dem Datenblatt nach handelt es sich aber nicht um einen Laser, der 
überhaupt Augenschäden verursachen würde (Class 1, max. 30ms)

Edit, On-Topic: die Anforderungen sollten genauer benannt werden. Bei 
Am‎azon gibt’s den TOF10120 derzeit wohl nicht, aber ähnliche Modelle 
mit I²C-Schnittstelle werden direkt als Alternative angezeigt, wenn man 
nach dem genannten Teil sucht.

: Bearbeitet durch User
von Julius H. (huckjulius)


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Ich glaube Günni dachte da eher an so Baustellenteile. Aber auf jeden 
Fall ein Punkt auf den man achten muss. Radarsensoren sehen gut aus, 
registrieren aber anscheinen nur Bewegungen und keine sich nicht 
bewegenden Objekte...

von Mike J. (linuxmint_user)


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Julius H. schrieb:
> Das würde gehen. Kennt vlt jemand noch einen Sensor der eine etwas
> größere Reichweite hat. Er sollte 200cm auch am Tag messen können ohne
> Probleme

Den VL53L0X (2m Reichweite, bei Tageslicht weniger, je nach Helligkeit) 
kannst du innerhalb eines Tages bekommen:
https://www.ebay.de/itm/Arduino-Laser-Distanz-Naherung-ToF-Time-of-Flight-I2C-Sensor-VL53L0X-ESP8266/283622668173

Den VL53L1X (4m Reichweite) bis spätestens Montag:
Pololu-VL53L1X-Time-of-Flight-Distance-Sensor-Voltage-Regulator-400cm-PO 
3415
https://www.ebay.de/itm/282961552570

Ob die Sensoren noch etwas taugen wenn die Sonne mit 1000W/m² mit einem 
weiten Spektrum an IR-Strahlung auf die Kleidung einer Person scheint, 
das wage ich zu bezweifeln.

Vielleicht wäre ein Ultraschall Entfernungsmesser eine bessere Lösung, 
zumindest als FallBack Lösung im Fall der IR-Laser-Sensor keine 
sinnvollen Daten mehr liefert. Es müsste dann aber beides parallel 
laufen und man müsste die Daten vergleichen.

von Julius H. (huckjulius)


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Danke, die 4m Version sieht super aus. Entschuldigung, mit am Tag meinte 
ich Innen aber mit helleren Lampen. Das Ganze wir in einer 
Kunstausstellung verwendet.

von georg (Gast)


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Julius H. schrieb:
> einen
> kleinen Servo mit einem günstigen Laserentfernungsmesser benutzen

Natürlich geht das mit einem Gerät aus dem Baumarkt, das erfasst ja auch 
Tapeten usw. Aber ein Handwerker wird den Laser nicht einem Menschen ins 
Gesicht richten, von deinem Servo ist soviel Vernunft eher nicht zu 
erwarten, daher spielt die Sicherheit eine viel grössere Rolle.

Julius H. schrieb:
> Das Ganze wir in einer
> Kunstausstellung verwendet.

Auch noch in der Öffentlichkeit. Besorg dir rechtzeitig einen guten 
Anwalt.

Georg

von Julius H. (huckjulius)


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Ich habe geschrieben Günni dachte da eher an... Ich werde nur 
ungefährliche Laser benutzen, keine Angst :)

von Mike J. (linuxmint_user)


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Julius H. schrieb:
> Danke, die 4m Version sieht super aus. Entschuldigung, mit am Tag meinte
> ich Innen aber mit helleren Lampen. Das Ganze wir in einer
> Kunstausstellung verwendet.

Diese hellen Lampen sind aber wahrscheinlich alles LED Lampen und der 
Infrarotanteil ist bei solchen Leuchtmitteln eher sehr gering.

Für diese Sensoren sollte es bereits Arduino-Code und Beispiele geben, 
also fällt da kein sonderlicher Aufwand mehr an.
Für den VL53L0X weiß ich dass es es da fertige Bibliotheken gibt, beim 
VL53L1X bin ich mir nicht ganz sicher, aber das ist ja nur die etwas 
leistungsstärkere Version des Vorgängers.

von Harald A. (embedded)


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Mike J. schrieb:
> VL53L1X

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass auch diese neuere Version 
bei hellem Umgebunglicht vielleicht bis max ca. 700mm reicht, danach 
gibt es deutliche Fehlmessungen, die man erkennen und filtern muss. Die 
4m sind - wie schon gesagt - illusorisch.

von Harald A. (embedded)


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Da Du sowieso mit einem Lasersensor viel zu punktuell bist, wie wäre es 
mit diesem Ranging-Sensor aus einem Staubsaugerroboter. Die gibt es auch 
einzeln, sind im Netz gut dokumentiert (bestimmt auch Arduino?!) und 
kommen auch mit relativ viel Licht zurecht. Die Gefährlichkeit scheint 
auch im Rahmen zu sein, da millionenfach in Haushalten im Einsatz. Spart 
auch den Servo, der Winkel wird mitgeliefert.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (andreas_m62)


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Günni schrieb:
> Die Anwendung von Lasern zur Entfernungsmessung von Personen ist
> kritisch zu sehen, da Laser schwerste Augenschäden hervorrufen können.

Da werden sich aber die vielen Autofahrer freuen,
wenn ihnen vom Verkehrsordnungsdienst aus 100m Entfernung
auf der Frontscheibe rumgelasert wird.

Bei Piloten reagiert man dagegen sehr giftig,
wenn die angefunzelt werden.
Aber das ist ja auch sichtbares Licht ...

von PittyJ (Gast)


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Mal eine Übersicht zu Laserklassen:
https://www.laserworld.com/de/showlaser-faq/laser-sicherheit-faq/2955-laserklassen.html

Ansonsten habe ich mit VL53L0X als auch mit VL53L1X gearbeitet. Den 0er 
würde ich nicht nehmen. Der 1er arbeitet stabiler, scheint die 
Weiterentwicklung zu sein.
Beide haben eine ähnliche API.

Ob die für den Anwendungsfall passen, kann ich nicht sagen. Kommt auch 
auf Geometrie und Geschwindigkeit der Objekte an.
Allerdings kann man wunderbar mehrere parallel benutzen.

von Wolfgang (Gast)


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Günni schrieb:
> Die Anwendung von Lasern zur Entfernungsmessung von Personen ist
> kritisch zu sehen, da Laser schwerste Augenschäden hervorrufen können.

Spar dir solche Allgemeinplätze.
Wirf besser mal einen Blick auf die Laserklassen (DIN EN 60825-1).

Nur so nebenbei - es gibt unterschiedlich starke Laser und 
unterschiedlich starke Strahlaufweitungen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Es gibt auch Laser mit augensicherer Wellenlänge.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Harald A. schrieb:
> Mike J. schrieb:
>> VL53L1X
>
> Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass auch diese neuere Version
> bei hellem Umgebunglicht vielleicht bis max ca. 700mm reicht, danach
> gibt es deutliche Fehlmessungen, die man erkennen und filtern muss. Die
> 4m sind - wie schon gesagt - illusorisch.

In welcher Umgebung?

Draußen bei Sonnenschein und massig Infrarotlicht in der Umgebung
oder in einem Haus wo es eine helle LED-Beleuchtung gibt?

Es kommt nicht auf die Helligkeit an, sondern wie viel IR-Strahlung 
vorhanden ist.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Dieter D. schrieb:
> Es gibt auch Laser mit augensicherer Wellenlänge.

Und die wäre?

von Dieter (Gast)


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https://www.truppendienst.com

Im Diagramm siehe LEM augensicher.

von Wolfgang (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Es gibt auch Laser mit augensicherer Wellenlänge.
>
> Und die wäre?

Alles, was nicht auf die Netzhaut abgebildet wird, z.B. über 1400nm 
liegt.
Q: Leitfaden „Nichtionisierende Strahlung“ - Laserstrahlung (S.10)
https://docplayer.org/8164261-Leitfaden-nichtionisierende-strahlung-laserstrahlung-fs-05-133-aknir.html

von Harald A. (embedded)


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Mike J. schrieb:
> In welcher Umgebung?

Werkshalle, kein Tageslicht. Welche Lampen eingesetzt werden ist nicht 
definierbar (da unterschiedliche Kunden).

Ist auch alles wurscht, der OP hat sich offenbar verabschiedet.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas M. schrieb:

> Bei Piloten reagiert man dagegen sehr giftig,
> wenn die angefunzelt werden.

Das hängt damit zusammen, das diese meist nicht mit Laserpointern
mit <1mW "angefunzelt" werden, sonder eher mit "Industrielasern"
mit >80mW! Allerdings werden diese vom Chinesen oft auch als "Laser-
pointer" verkauft

von Andreas M. (andreas_m62)


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Welche Leistung und welche Wellenlänge haben denn die 
Lasergeschwindigkeitsmessgeräte des Verkehrsordnungsdienstes?

von Wolfgang (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Bei Piloten reagiert man dagegen sehr giftig,
> wenn die angefunzelt werden.
> Aber das ist ja auch sichtbares Licht ...

Es ist ein Unterschied, ob es um gutes Nachtsehen beim Landeanflug oder 
um Augensicherheit geht. Da liegen Welten dazwischen.

von S. R. (svenska)


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Wolfgang schrieb:
> Es ist ein Unterschied, ob es um gutes Nachtsehen beim Landeanflug
> oder um Augensicherheit geht. Da liegen Welten dazwischen.

Wobei ein versauter Landeanflug wahrscheinlich auch für die 
Augensicherheit schädlich ist.

von Frank (Gast)


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Julius H. schrieb:
> Ich werde nur ungefährliche Laser benutzen,

Es gibt keine ungefährlichen Laser. Nur mehr oder weniger gefährliche.

von Mike J. (linuxmint_user)


Angehängte Dateien:

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Dieter schrieb:
> Im Diagramm siehe LEM augensicher.

Weshalb sind etwa 1560nm denn "augensicher" ?
Es kommt doch immer auch auf die Intensität an.
Oder wird die Strahlung schon durch die Flüssigkeit im Auge absorbiert 
und nicht erst auf der Netzhaut?

von Harald W. (wilhelms)


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Frank schrieb:

>> Ich werde nur ungefährliche Laser benutzen,
>
> Es gibt keine ungefährlichen Laser. Nur mehr oder weniger gefährliche.

Diese Ansicht halte ich für etwas übertrieben. Denn dann müsste auch
die Sonne verboten werden. Sie ist als Lichtquelle wesentlich gefähr-
licher als "echte" Laserpointer.

von alopecosa (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Frank schrieb:
>
>>> Ich werde nur ungefährliche Laser benutzen,
>>
>> Es gibt keine ungefährlichen Laser. Nur mehr oder weniger gefährliche.
>
> Diese Ansicht halte ich für etwas übertrieben. Denn dann müsste auch
> die Sonne verboten werden. Sie ist als Lichtquelle wesentlich gefähr-
> licher als "echte" Laserpointer.

Also ich hab schon öfter in die Sonne geguckt.. noch ist alles Prima mit 
den Äugchen.

das versehentliche Blicken in einen grünen Baustellen Linienlaser is da 
deutlich unangenehmer ...

Wer halt natürlich seine DSLR mit dem 400er Zoom nimmt und damit in die 
Sonne guckt.. Ja der hat halt Pech. Dem ist dann in mehrfacher Sicht 
nicht mehr zu helfen...

von Markus K. (markus-)


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Mike J. schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Im Diagramm siehe LEM augensicher.
>
> Weshalb sind etwa 1560nm denn "augensicher" ?
> Es kommt doch immer auch auf die Intensität an.

Genau, aber die Grenze ist hier etwa 50x höher als bei 900nm. Daher wohl 
die Einordnung als augensicher. Natürlich kann man auch diesen Grenzwert 
problemlos überschreiten und dann ist es nicht mehr augensicher.

Leider geht 1550nm nicht mit Silizium, deswegen nimmt man das wesentlich 
teurere InGaAs.

von Wolfgang (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Weshalb sind etwa 1560nm denn "augensicher" ?

Ein Laser mit 1560nm ist nicht aus Prinzip augensicher. Bei der 
Wellenlänge findet allerdings keine Abbildung auf die Netzhaut mehr 
statt, d.h. es entfällt die Fokussierung auf die Netzhat. Damit wird die 
Sicherheit durch die Wirkung auf die Haut/Hornhaut bestimmt.

Lies einfach mal

Wolfgang schrieb:
> Alles, was nicht auf die Netzhaut abgebildet wird ...

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