Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Alte Musiktruhe - Superhet Reperatur


von Nichtverzweifelter (Gast)


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Das Steuergitter positiv zu machen ist sinnlos. Die Ratioelkospannung 
als negative Spannung am g3 verkürzt die Kennlinie, sperrt die Röhre 
aber nicht. Sie sorgt bei FM für einen noch kleineren ausgangsseitigen 
Aussteuerbereich der letzten ZF-Stufe, verstärkt also die 
Begrenzerwirkung.

Jan, Du kannst die Röhre mit externer Heizspannung betreiben (einseitig 
ist sie bisher an Masse), bei 9 bis 10 Volt wird die Röhre noch müde 
Lebenszeichen geben (das Radio würde dann sogar spielen)
Du kannst das gerne probieren, die Röhren sind eh taub.

von Jan W. (gnarflord)


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Georg G. schrieb:
> Kannst du denn zumindest die beiden Dioden
> überreden, bei 12V ein Milliamperchen zu ziehen? Bitte 10kOhm
> Schutzwiderstand in Reihe nicht vergessen.

Auch in diesem Fall fließt: nüscht. Und zwar egal wie rum ich die Diode 
teste ;)
Also so dämlich kann ich mich gar nicht anstellen, selbst wenn ich 
wollte. Die -müssen- beide hinüber sein.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Jan, Du kannst die Röhre mit externer Heizspannung betreiben (einseitig
> ist sie bisher an Masse), bei 9 bis 10 Volt wird die Röhre noch müde
> Lebenszeichen geben (das Radio würde dann sogar spielen)
> Du kannst das gerne probieren, die Röhren sind eh taub.

Ich versteh nicht ganz worauf du hinaus willst? Die Heizung scheint ja 
bisher das einzige zu sein, was funktioniert. Und externe Heizspannung 
von meinem Netzteil hab ich für die "Standalone-Tests" schon genutzt, 
aber das sollten doch eher 6.3V Vf statt 9-10 sein, nicht?

von Zeno (Gast)


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Jan W. schrieb:
> Der Zeno'sche Röhrentester wurde nachgebastelt. Bei beiden Röhren
> gleiches Phänomen: Sie werden warm, Spannung liegt an, aber es fließt
> kein Anodenstrom. Ich glaub dein Apothekenpferd kotzt im Strahl, du.

Das ist sehr ungewöhnlich. Wenn dem so ist dann ist in Deinem Radio ein 
Fehler der zum schnellen Tod der Röhre führt. Hatte ich zwar so noch 
nicht, obwohl bei der einen oder anderen Endstufenschaltung schon mal 
ein Anodenblech geglüht hat, aber irgendwann ist immer das erste Mal.

Versuchsschaltung auch noch mal kontrolliert ob alles richtig 
angeschlossen ist? Röhrensockel sind halt immer in der Ansicht von unten 
dargestellt und da passiert auch schnell mal ein Fehler. Ich habe mir 
für meinen Versuchsaufbau natürlich einen Röhrensockel genommen und die 
wichtigsten Verbindungen gelötet.
Wenn Du da keinen Fehler finden kannst, dann wirst Du Dir wohl ne neue 
Röhre bestellen müsse. Bestelle gleich noch ne Fassung mit dazu, damit 
Du dann einen ordentlichen Versuchsaufbau machen kannst.


Jan W. schrieb:
> Das mit dem Schirmgitter ablöten hab ich mir dann für's erste doch
> erspart. Das Geschütz wird erstmal aufgespart bis zur nächsten
> Debugging-Runde. Jetzt weiß ich auch endlich PCBs zu schätzen, durch 3
> Lagen fliegende Komponenten zu löten/messen macht nur begrenzt Spaß.

Mit der neuen Röhre würde ich dann wie folgt vorgehen auch durch "3 
Lagen" fliegende Komponenten geht, damit sie nicht gleich wieder den Weg 
alles irdischen geht.

Ne mache das mal lieber bevor Du die nächste Röhre einsetzt und 
konstruiere das mal in Deinem Radio auf Minimalbeschaltung um. In die 
Anodenleitung noch vorsichtshalber einen Widerstand von 30KOhm schalten, 
um im Fehlerfall den Anodenstrom auf 10mA zu begrenzen. Den Widerstand 
zwischen den Verbindungspunkt R28/R29 und Anodenspannung schalten. 
Steuergitter wie im Versuchsaufbau mit 3-5MOhm auf Masse. Schirmgitter 
(g2) direkt an Anode, Bremsgitter an Kathode schalten.
Die Anoden der Dioden ebenfalls nicht beschalten.
Zweckmäßigerweise in die Kathodenleitung ein mA-Amperemeter einschleifen 
(da misst man dann die Summe aus Schirmgitter- und Anodenstrom). Es 
sollte sich ein Anodenstrom einstellen. Man kann jetzt her gehen und den 
zusätzlichen Widerstand in der Anoden-/Schirmgitterleitung schrittweise 
verkleinern. Dabei immer das mA-Meter im Auge behalten, der Gesamtstrom 
sollte deutlich unter 16mA (max. Kathodenstrom) bleiben.
Nun kann man beginnen den Rest der Schaltung wieder zusammen zu bauen. 
Im ersten Schritt Schirmgitter wieder anschließen. Es sollte weiterhin 
Anodenstrom fließen. Die Einzelströme durch Messung des 
Spannungsabfalles über R28/R29 prüfen.
Jetzt kann man das Bremsgitter gemäß Schaltung wieder anschließen.
Jetzt über einen Schutzwiderstand von ca. 100kOhm das Steuergitter mit 
dem Rest der Schaltung verbinden. Schutzwiderstand deshalb um zu 
verhindern, das im Fehlerfall ein zu großer Gitterstrom fließt, das 
könnte nämlich die Ursache sein, das Deine neue Röhre schon wieder 
kaputt ist.
Als letztes werden die Anoden der Dioden wieder angeschlossen.

Bei einem der Schritte sollte der Fehler auftreten und dann weis man wo 
man weiter suchen muß.

von Georg G. (df2au)


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Jan W. schrieb:
> Ich versteh nicht ganz worauf du hinaus willst

Erhöhte Heizspannung führt zu einer Wiederbelebung. War ein gängiger 
Trick, eine uralte SW-Bildröhre noch einmal zu ein paar Hundert 
Betriebsstunden zu überreden. Man könnte alternativ bei normal beheizter 
Röhre Plus-5kV (strombegrenzt natürlich, einige zehn Mikroamperes) an G1 
legen (ganz kurzzeitig). Das aktiviert die Kathode auch wieder. 
Sinnvoller ist eine neue Röhre - in der Hoffnung auf ein nicht-taubes 
Exemplar.

von Zeno (Gast)


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Jan W. schrieb:
> Nichtverzweifelter schrieb:
>> Jan, Du kannst die Röhre mit externer Heizspannung betreiben (einseitig
>> ist sie bisher an Masse), bei 9 bis 10 Volt wird die Röhre noch müde
>> Lebenszeichen geben (das Radio würde dann sogar spielen)
>> Du kannst das gerne probieren, die Röhren sind eh taub.
>
> Ich versteh nicht ganz worauf du hinaus willst? Die Heizung scheint ja
> bisher das einzige zu sein, was funktioniert. Und externe Heizspannung
> von meinem Netzteil hab ich für die "Standalone-Tests" schon genutzt,
> aber das sollten doch eher 6.3V Vf statt 9-10 sein, nicht?

Das mit den 9-10V lass mal lieber sein, man muß die Röhren nicht mit 
Gewalt kaputt kriegen.
Überheizen haben wir ganz früher mal bei alten s/w Röhrenfernsehern 
gemacht um der Bildröhre wieder Helligkeit einzuhauchen. Da wurde die 
Bildröhre aus der Heizkette heraus genommen, ein paar Windungen 
Klingeldraht auf den Kern des Zeilentrafos gewickelt (ich meine das 
waren so um die 10 Windungen) und damit dann die Bildröhre geheizt. Das 
ging eine Weile gut, aber die Tage der Bildröhre waren dann doch 
gezählt.

von Zeno (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Jein... das Bremsgitter solltest du auf Masse=Kathode legen. Sonst macht
> die Anode nicht das Verlangte.

Das Bremsgitter hat zumindest bei der kleinen Spannung in der 
Versuchsschaltung keinen messbaren Einfluß. Man kan es mit Kathode 
verbinden oder aber auch frei lassen.

von Georg G. (df2au)


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Dr. Gurgel sagt zum Thema "Kathode regenerieren"

Ein häufiger Ausfallgrund von Elektronenröhren sind taube Kathoden, das 
heißt, deren Elektronenemission lässt nach. Solche Kathoden können in 
gewissem Umfang regeneriert werden. Dazu wird während gewisser Zeiträume 
die Kathode gezielt überheizt, während gleichzeitig ein begrenzter 
Anodenstrom fließt. Ziel ist dabei, die Kathode wieder zu aktivieren, so 
dass die Röhre wieder eine Weile funktioniert.

Früher gab es "Röhren Regeneriergeräte" zu kaufen.

Beispiel: http://www.jogis-roehrenbude.de/Regenerierer.htm

: Bearbeitet durch User
von Fixer (Gast)


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Zeno schrieb:
> Das
> ging eine Weile gut, aber die Tage der Bildröhre waren dann doch
> gezählt.

Silberblick, o.k. Sparen war jetzt angesagt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Georg G. schrieb:
> Früher gab es "Röhren Regeneriergeräte" zu kaufen.

Ich habe hier noch so ein Ding, den BK Precision 467, gedacht für S/W 
und Color CRT, aber ich kann euch versichern, das bei 0mA Anodenstrom da 
nichts zu retten wäre. Sinds ein paar mA unter dem Soll, dann vllt. 
schon, aber endtot ist endtot, da gibts nichts zu regenerieren.

Lass mal überlegen, was sonst noch kaputt sein könnte - viel bleibt ja 
nicht.
* Unterbrechung in einer der Spulen
* dramatische Wertänderung eines Widerstandes
* Feinschluss eines Kondensators
* Tastensatz Problem

Ich würde ja gerne mal ein Foto der beiden Röhren (Original und Ersatz) 
sehen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Jan, die Heizung liegt einseitig an Masse. Trenne den anderen 
f-Anschluss vom Heizkrei und speise dort nur für die EBF externe 
Heizspannung ein.
Bedenkenlos.
Die Röhre wird beim Produktionsprozess nach Vakuumpumpen genauso 
überheizt und formiert.
Da das aber zu weit führt,  vertrau mir einfach: Speise die EBF-Heizung 
via Netzgerät, und nimm gleichzeitig das Radio in Betrieb, und berichte. 
Erst 6,3 Volt dann drehst Du langsam höher auf 8...9...Volt und lässt 
der indirekt geheizten Kathode Zeit.

von Zeno (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Die Röhre wird beim Produktionsprozess nach Vakuumpumpen genauso
> überheizt und formiert.

Das mag ja alles sein, dennoch wäre ich an dieser Stelle vorsichtig.

Das eine niegelnagel neue Röhre schon taub ist hatte ich bisher auch 
noch nie gehabt. Auch das kann sicher passieren und irgendwann ist eben 
immer das erste Mal. Dennoch mag ich derzeit nicht dran glauben.
Selbst bei alten Röhren hatte ich noch nicht vollständig taube, also 
solche mit Emmission 0, gehabt, es sei denn das Ding hatte richtig Luft 
gezogen.
Meine Röhre mit der ich probiert habe, dürfte von Anfang der 60'ziger 
sein.

Aber egal mit einer neuen Röhre wäre ich für's erste erst mal 
vorsichtig. Man kann sie ja mal vor dem Reinstecken mit dem 
Labornetzteil nach der beschriebenen Methode prüfen. Dabei geht 
definitiv nichts kaputt.

Wenn die alte(n) Röhre(n) den wirklich kaputt ist(sind), dann kann man 
sicher mal so Versuche mit Überheizen machen.

von Fixer (Gast)


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Die Top Antwort war ein Foto vom Roehrensockel von unten mit dem 
Drahtgewurschtel. Absolut Top. Wo hat er denn die Leitungen angeklemmt? 
Keine Ahnung, die Auskunft blieb er schuldig.

von Zeno (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Unterbrechung in einer der Spulen

Ist auch möglich und schnell geprüft, dagegen sprich aber, das er am 
Anodenanschluß eine Anodenspannung misst.

Matthias S. schrieb:
> dramatische Wertänderung eines Widerstandes
Er hat ja diverse Widerstände geprüft und keine nennenwerten 
Abweichungen gemessen und das müssen wir erst mal so hinnehmen und ihm 
glauben.

Matthias S. schrieb:
> Feinschluss eines Kondensators
dto.

Matthias S. schrieb:
> Tastensatz Problem
Hat er wohl auch schon geprüft, aber spätesten wenn mnan das Gitter 
abklemmt und einen Widerstand nach Masse einlötet, müßte Anodenstrom 
fließen.

Vielleicht macht er auch ganz einfach einen systematischen Fehle, den er 
selbst gar nicht bemerkt. Nicht umsonst habe ich noch einmal darauf hin 
gewiesen die Beschaltung im Versuchsaufbau noch mal zu prüfen. Da 
passieren schnell Fehler.
Ist mir selbst vor einem guten Jahr beim Aufbau meines Analogrechners 
passiert. Da habe ich das Sockelbild einer EAA91 falsch in den Footprint 
umgesetzt. Merkt man natürlich erst wenn alles fertig ist und man das 
Teil in Betrieb nehmen will. Die LP war natürlich Schrott und mußte noch 
mal neu gemacht werden. Passiert halt.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Fixer: Er hat die Röhre extern am Radio angeschlossen, wie von mir 
verlangt: k und g1 an Masse, g2 zusammen mit a über Milliamperemeter 
direkt an Anodenspannungsversorgung (Ladeelko), Heizung original. g3 
unbeschaltet.
Jetzt soll er die Heizspannung erhöhen, nichts ändern.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Für die Rhabarbertruppe: Niemand hat ihm geraten, dauerhaft die Röhre zu 
überheizen.

von Zeno (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Für die Rhabarbertruppe
 Es sollte doch auch ohne Seitenhiebe gehen. Danke!

von Fixer (Gast)


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So das Radio hat einen Fehler.... Eventuell

Oder beide Roehren sind defekt.... Unwahrscheinlich aber nicht 
ausgeschlossen

Daher machte ich den Vorschlag zur Entscheidungsfindung ob das Radio 
defekt ist oder die Roehren den Test ohne Radio vorzunehmen mit einer 
simplen Testschaltung analog einem Roehrenpruefgeraet.

Spannungen aus einem Labornetzgeraet fuer Anode und Gitter. Die Heizung 
kann man dann auch aus dem Radio entnehmen.

von Fixer (Gast)


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Simpler geht es nicht, dafuer aber gefuehlt 1000 Postings.

von Jan W. (gnarflord)


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Zeno schrieb:
> Nicht umsonst habe ich noch einmal darauf hin
> gewiesen die Beschaltung im Versuchsaufbau noch mal zu prüfen. Da
> passieren schnell Fehler.

Yo, systematischer Fehler ist mein zweiter Vorname. Aber bei der 
Testschaltung hab ich stets das Filament als Referenz genommen, das ist 
ja leicht asymmetrisch, und mich an der Anzahl Pins links und recht 
orientiert.

Zeno schrieb:
> Das eine niegelnagel neue Röhre schon taub ist hatte ich bisher auch
> noch nie gehabt.

War ja auch nicht gaanz niegelnagel neu. Eben von ebay, Beschreibung 
"funktioniert, wurde getestet"

Nichtverzweifelter schrieb:
> vertrau mir einfach: Speise die EBF-Heizung
> via Netzgerät, und nimm gleichzeitig das Radio in Betrieb, und berichte.
> Erst 6,3 Volt dann drehst Du langsam höher auf 8...9...Volt und lässt
> der indirekt geheizten Kathode Zeit.

Bin genau so vorgegangen, also externe Heizspannung jaaanz langsam 
aufdrehen. Dabei stets die Anodenspannung im Blick. Zwar ist die 
ebenfalls ganz langsam gewandert (von 292V kalt auf 284V warm), aber da 
gibt's keine Kolleration, denn nach dem ich die Heizung wieder langsam 
komplett aus gemacht hab ist die Anodenspannung stehen geblieben. Also 
einfach Drift des Netzteils/der stromziehenden Komponenten.

Hat sich auch ein bisschen wie Voodoo angefühlt: magische Regeneration, 
die Kathode wieder aus dem Jenseits hierher bringen. Aber leider ohne 
Erfolg. Sah trotzdem recht schick aus, als schlechtere Glühbirne taugt 
sie noch.

Jedenfalls werde ich Zenos vorgeschlagene Routine anwenden, sobald die 
neue Röhre ankommt: Erst Sanity-Check außerhalb des Geräts mit der 
sicheren Testschaltung, dann in die modifizierte Schaltung einbauen und 
ein Feature nach dem anderen hinzufügen.

Vielen Dank auf jeden Fall für die wirklich feinen Fern-Analysen. Ich 
hoffe ich limitiere den Through-Put an Ideen nicht alzu sehr.

von Günni (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Jein... das Bremsgitter solltest du auf Masse=Kathode legen. Sonst macht
> die Anode nicht das Verlangte. Aber zumindest das Schirmgitter hätte
> Strom ziehen müssen. Kannst du denn zumindest die beiden Dioden
> überreden, bei 12V ein Milliamperchen zu ziehen? Bitte 10kOhm
> Schutzwiderstand in Reihe nicht vergessen.

Es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder um das Thema kümmern 
kann. Ich werde morgen mal die ganzen Beiträge lesen und hoffe, dass ich 
dann besser helfen kann. Doch zu dem Test der Röhre:
Wenn man bei der Röhre Anode, Schirmgitter und Bremsgitter miteinander 
verbindet, arbeitet die Röhre wie eine Triode. Die Kathode auf Masse 
legen, das Gitter negativ vorspannen (1 bis 3 V) und den Strom der 
"Anoden" messen. Dann müsste sich schon "etwas tun". Ein 
Schutzwiderstand im Anodenstrom begrenzt diesen bei auftretenden 
Fehlern. Dann kann man die Anodenstrom über den Spannungsabfall an 
diesem Widerstand messen, was einfacher ist, als ein Amperemeter in den 
Stromkreis einzufügen.
Wenn das soweit klappt, können die anderen Gitter einzeln beschaltet 
werden.
Das Schirmgitter ist - wie der Name sagt - eine Abschirmung, die die 
Rückwirkung von der Anode auf das Gitter verringert. Wird das Gitter 
nämlich negativer, sinkt der Anodenstrom und die Spannung an der Anode 
steigt. Dieser Anstieg kann kapazitiv auf das Gitter zurückkoppeln und 
dieses etwas positiver machen, was über diese Art von Gegenkopplung die 
nutzbare Verstärkung der Röhre verhindert. Deshalb wird das Schirmgitter 
über einen Widerstand mit der Versorgungsspannung verbunden und oft 
werden über einen Kondensator nach Masse überlagerte Wechselströme 
verhindert.

Die auf die Anode treffenden Elektronen haben ja eine Bewegungsenergie 
und können beim Auftreffen auf das Anodenblech dort Sekundärelektronen 
herausschlagen. Das wirkt so, als würden die Elektronen dort 
reflektiert. Das stört natürlich auch die Funktion. Deshalb wurde das 
Bremsgitter eingefügt, das diese unerwünschten Elektronen wieder zur 
Anode zurückschickt (sehr bildlich gesprochen). Dazu muss das Gitter 
negatives Potential gegenüber der Anode haben. Meist erreicht man das, 
indem man dieses Gitter direkt mit der Kathode verbindet. Bei einigen 
Röhren wird das sogar schon innerhalb der Röhre gemacht, wie man an der 
Endstufenröhre sehen kann.  Hier ist das Bremsgitter sogar etwas 
negativer als das Kathodenpotential vorgespannt. Diese negative Spannung 
wird von der linken Diodenstrecke der EABC80 erzeugt und über die 
Widerstände R37, R38 und den Kondensator C77 "aufbereitet". Für eine 
Funktionsüberprüfung würde aber reichen, wenn das Bremsgitter mit der 
Kathode verbunden wird.

Es wurde viel zum Arbeiten unter Spannung gesagt. Generell sollten alle 
Schaltungsteile die Netzverbindung haben, nicht berührt werden. Da 
besteht Lebensgefahr. Hinter der Sekundärseite des Trafos ist die Gefahr 
geringer, wenn man einige Dinge beachtet: Das Chassis sollte so 
eingespannt sein, dass es fest steht und nicht umfallen kann. Die 
Einspannung sollte isoliert erfolgen. Solange keine Anschlüsse 
(Antennen, Plattenspieler, Oszillografen usw.) angeschlossen sind und 
man das Chassis nicht anfasst passiert normalerweise wenig, wenn man aus 
Versehen an die Anodenspannung kommt. Dann nimmt die Anodenspannung 
(über den Körper) Erdpotential ein und das Chassis hat dann eine 
Spannung von -295 V gegen Erde. Sollte man aber trotzdem nicht 
ausprobieren. Gefährlich wird es, wenn man mit einer Hand das Chassis 
anfasst und mit der anderen an Teile mit (gegenüber dem Chassis) höherer 
Spannung berührt. Deshalb galt die Regel "eine Hand in die Hosentasche", 
damit man nur über die andere den jeweils berührten Punkt auf Masse 
zieht. Das gilt nicht, wenn man Oszillografen, externe 
Hilfsspannungsquellen, Antenne, Erdleitung oder sonstige Geräte 
anschließt, über die das Chassis dann Erdpotential bekommt. Zur 
Sicherheit rate ich Anfängern, erst einmal Einweghandschuhe anzuziehen. 
Diese zusätzlich zu den anderen oben beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen 
verwenden. Wenn man dann aus Versehen mit einer Drahtspitze durch die 
Handschuhe sticht, greifen die anderen Sicherheitsmaßnahmen. Wenn ich 
dann Messgeräte (Voltmeter) verwende, verbinde ich die so mit Masse, 
dass keine blanken Teile berührt werden können und an die andere 
Messleitung habe ich immer isolierte lange Greifspitzen (Hirschmann) 
angeschlossen, die ich auf die Bauteile klemmen konnte, deren Spannung 
ich messen wollte. ("Krokodilklemmen" sind für diese Zwecke wenig 
geeignet, da man damit den spannungsführenden Teilen zu nahe kommt und 
auch leicht abrutschen kann.) So habe ich schon als Schüler gebastelt 
und dabei nie einen Schlag bekommen.

von Fixer (Gast)


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Der Beitrag ist Top

Dafuer bin ich aber zu faul...

Obendrein ist in den Werkstaetten auch eine Schutzkleidung gefordert...

Baumwollkittel mit langen Aermeln...

Die BG weiss genau Bescheid was zu tun ist...

Mit dem Kopf von unten im Radio hantieren...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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So einfach ginge regenerieren auch nicht, Jan.

Hast Du die Röhre draussen gelassen ("verlängert"), aber mit 
Anodenspannung via Milliampmeter verbunden?

Und hast Du mal Ug1 am unbestückten Sockel im Radio gemessen?
Ich frage jetzt schon das zweite Mal nach!

Die Regelspannung wird mit einer elektronisch stabilisierten Zugspannung 
aus der NF-Endstufe versorgt (Kathode der unteren EL86).

Rhabarbert wird aber über Bildröhrenmessgeräte, für Bildröhren mit 
punktförmiger Kathodenpille (Elektronenoptik!) und Barium-haltiger 
Kathodenpaste. Haben wir hier nicht.
Dann wird versucht, ausdrücklich hochohmigen Demodulatordioden 
(Hochvakuum,
entgegen deren Anlaufstrom) 1mA bei 12 Volt zu entlocken oder 
Anodenstrom bei 30 statt 300 Volt zu erwarten.

von Günni (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Jein... das Bremsgitter solltest du auf Masse=Kathode legen. Sonst macht
> die Anode nicht das Verlangte. Aber zumindest das Schirmgitter hätte
> Strom ziehen müssen. Kannst du denn zumindest die beiden Dioden
> überreden, bei 12V ein Milliamperchen zu ziehen? Bitte 10kOhm
> Schutzwiderstand in Reihe nicht vergessen.

Leider komme ich erst jetzt dazu, mich wieder um das Thema zu kümmern 
und muss mich erst wieder einlesen. Aber ein paar Anmerkungen kann ich 
doch schon machen: Für einen ersten Test der Röhre allein, kann man 
Anode, Schirm- und Bremsgitter miteinander verbinden. Die Röhre wirkt 
dann wie eine Triode. Die Kathode wird auf Masse gelegt, das Gitter über 
eine negative Spannung von 1 bis 3 V angesteuert und die "Anoden" über 
einen Widerstand (Größe 15 bis 20 kOhm wie R39) mit der Anodenspannung 
versorgt. Der Strom lässt sich über den Spannungsabfall an diesem 
Widerstand gut messen.

Das Schirmgitter dient dazu, Rückwirkungen von der Anode auf das Gitter 
zu verringern und so die Verstärkung zu verbessern. Ohne Schirmgitter 
würde beispielsweise wenn das Gitter etwas negativer wird, der 
Anodenstrom sinken und so die Spannung an der Anode steigen. Diese 
Änderung würde kapazitiv auf das Gitter zurückgekoppelt und so dessen 
Ansteuerung entgegenwirken.

Das Bremsgitter soll verhindern, dass "Sekundärelektronen", die durch 
den Anodenstrom aus dem Anodenblech herausgeschlagen werden in Richtung 
auf die anderen Gitter fliegen können. Dazu wird das Bremsgitter 
gegenüber der Anode negativ vorgespannt. Im einfachsten Fall geschieht 
dieses, indem das Bremsgitter mit der Kathode verbunden wird, was 
teilweise - wie bei den Endstufenröhren - sogar schon innerhalb der 
Röhre geschieht.

Hier wird das Bremsgitter mit einer negativen Spannung betrieben, die 
von der linken Diodenstrecke der EABC80 erzeugt und mit R37, R38 und C77 
gesiebt wird. Aber auch ohne diese negative Spannung funktioniert die 
Röhre, wenn das Bremsgitter auf Kathodenpotential gezogen wird. Das 
Gitter darf nur nicht offen gelassen werden.

von Günni (Gast)


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Sorry, dass mein letzter Beitrag ein Doppel des vorangegangenen ist, 
mein Rechner hat gesponnen und es sah so aus, als wäre der nicht 
abgeschickt worden. Deshalb habe ich noch einmal eine Zusammenfassung 
geschrieben. Tücke der Technik und unnötiger Mehraufwand.

von Jan W. (gnarflord)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Und hast Du mal Ug1 am unbestückten Sockel im Radio gemessen?
> Ich frage jetzt schon das zweite Mal nach!

Das musst du überlesen haben, ich antwortete darauf weiter oben bereits: 
Beitrag "Re: Alte Musiktruhe - Superhet Reperatur"

> Ug1 ist ohne Röhre bei ca. -300mV (AM) bzw 0V (UKW). Also alles fein, denke ich.

von Zeno (Gast)


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Jan W. schrieb:
> Yo, systematischer Fehler ist mein zweiter Vorname. Aber bei der
> Testschaltung hab ich stets das Filament als Referenz genommen, das ist
> ja leicht asymmetrisch, und mich an der Anzahl Pins links und recht
> orientiert.

War ja auch kein Vorwurf, es passiert einfach - davor ist halt niemand 
gefeit.


@Günni: Schön erklärt!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Im richtigen Betrieb sollten am Bremsgitter etwa -4V stehen, siehe die 
Abgleichanleitung unten rechts (jaja, dazu muss man die X1 ablöten 
etc.). Das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt und zeigt, das die Spannung 
am Bremsgitter erstmal wurscht ist (ist ja jetzt bei etwa -200mV oder 
so, weil kein Signal da ist).

Zu den ganzen Sicherheitsfanatikern kann ich nur sagen, das der TE 
bisher ausreichend bewiesen hat, das er aufpasst. Das sollte doch jedem 
hier ausreichen.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Rhabarbert wird aber über Bildröhrenmessgeräte

Moment mal, du hast sowas anscheinend nicht und hast noch nie eine 
normale Röhre an so ein CRT Messgerät gehängt. Natürlich funktioniert 
sowas auch. Was glaubst du, ist denn ein Röhrenprüfgerät?
Wenn eine Röhre null emittiert, obwohl alle anliegenden Spannungen 
richtig sind, muss die Röhre breit sein. Und es gibt praktisch keine 
Möglichkeit, eine Röhre in so einem Gerät innerhalb von Sekunden zu 
zerstören, ausser den Heizfaden durchzubrennen. Sie muss emittieren 
unter den vom TE gemessenen Bedingungen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6381167 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6381168 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6381171 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Georg G. (df2au)


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Fixer schrieb im Beitrag #6381171:
> Was ich noch niemalt ausprobiert habe ist, den Kathodenanschluss zu
> umgehen und dafuer den Heizwendel zu nehmen.

Funktioniert bei indirekt geheizten Röhren nicht. Sieh dir den 
mechanischen Aufbau an.

Beitrag #6381189 wurde von einem Moderator gelöscht.
von сорок две (Gast)


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Jan W. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Eine EBF89 geht nicht kaputt.
>> Ich habe hier mind. 10 Stck. in der Schachtel.
>> Habe da noch nie eine aussondern müssen.
>
> Ich vertrau Studien generell erst ab ~1000 Probanden. Weiter oben gab's
> schon die Diskussion, in der jemand schrieb die falle ständig aus,
> jemand anderes, sie falle kaum aus. Das ist dann in eine Seitenschlacht
> über West- und Ost-Manufakturen ausgebrochen ;)
>
> Aber ja, dass beide kaputt sind halte ich auch für sehr
> unwahrscheinlich. Nur bin ich so langsam verzweifelt.

Siehs nicht als Schlacht, sowohl Matthias als auch ich werden etwas 
Recht haben..nur kamen diese Standardteile in unseren Umfeldern halt aus 
hauptsächlich aus verschiedenen Quellen. Es ist schon möglich das ein 
Hersteller mal serienweise Mist baut..ich kenns von Polamp/Telam das 
Röhren
intern irgendwelche Wackelkontakte entwickelten (aufgegangene 
Punktschweißungen) er vllt. von der EBF89. Dazu kommt aber das 
Röhrenhersteller heftigst gemauschelt haben hinsichtlich dem, was sie 
als Hersteller aufgedruckt haben, die haben getauscht was das Zeug hält.

EBF89 sind auch bei mir nicht knapp..ich hätte Dich schon lange nach 
Deiner Adresse gefragt und Dir 2 geprüfte geschickt (habe mehrere 
Röhrenprüfer), aber ich habe meinen Umzug noch nicht ganz abgeschlossen 
und es dauert noch bis ich die Röhrenkartons auspacke.

Hast Du ne einzelne Novalfassung und kannst mal extern ne Testschaltung 
zusammenbasteln? Um die Röhre im Arbeitspunkt zu testen brauchst Du 
natürlich die 200V, aber so mit 50 läßt sich die Funktion nachweisen, 
die bekommst Du vllt. zusammen? muß ja nicht mal Gleichspannung sein, 
gleichrichten kann die Röhre selber.

сорок две

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Moment mal, du hast sowas anscheinend nicht und hast noch nie eine
> normale Röhre an so ein CRT Messgerät gehängt. Natürlich funktioniert
> sowas auch. Was glaubst du, ist denn ein Röhrenprüfgerät

Quatscher!
Ich bin im Gegensatz zu Dir Radio- und Fernsehtechnikermeister, 
betriebsbereit steht bei mir: müter BMR90 und ..80.

Gedrängelt, das Chassis auszubauen, die Röhre extern, aber an maximaler 
Netzteilspannung zu betreiben habe ich ihm. Mit Angabe, welche Elektrode 
wo dran und Milliamperemeter. Mit Verlaub...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Wie oft wird denn dem Jan jetzt noch "geraten", die Röhre extern in 
Betrieb zu nehmen?
Hört Ihr Euch alle eigentlich nur selber gerne reden?
Könnt Ihr sein Foto nicht sehen?
Er HAT die Röhre längst extern in Betrieb gehabt.

Beitrag #6381320 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6381326 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nichtverzweifelter (Gast)


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Das stimmt doch gar nicht. Er hat genau das getan, wozu ich ihn 
aufgefordert habe. Ich bin damit zufrieden.

von 0815 (Gast)


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сорок две schrieb:
> Hast Du ne einzelne Novalfassung und kannst mal extern ne Testschaltung
> zusammenbasteln? Um die Röhre im Arbeitspunkt zu testen brauchst Du
> natürlich die 200V, aber so mit 50 läßt sich die Funktion nachweisen,
> die bekommst Du vllt. zusammen? muß ja nicht mal Gleichspannung sein,
> gleichrichten kann die Röhre selber.

Da kommste ein bissel spät, das hat Dein Freund die Nulpe Zeno schon 
lange vorgeschlagen und der TO hat das sogar schon umgesetzt.

Beitrag #6381350 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zeno (Gast)


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Fixer schrieb im Beitrag #6381326:
> Das was ich hier sehe sind nur viele Worte und Behauptungen aber
> keinerlei greifbare Fakten. Der To koennte ja zeigen was er macht. Tut
> er aber nicht! Das eine Foto dagegen spricht Baende. Schade drum.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Das stimmt doch gar nicht. Er hat genau das getan, wozu ich ihn
> aufgefordert habe. Ich bin damit zufrieden.

Leute ruhig bleiben, der TO hat doch in seinem letzten Post geschrieben 
das er erst mal auf ne neue Röhre wartet. Bis dahin wird wohl noch etwas 
Zeit vergehen. Also erst mal ruhig zurücklehnen und Zeit abwarten (dabei 
vielleicht ein paar Salmiakpastillen lutschen).

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Und es gibt praktisch keine Möglichkeit, eine Röhre in so einem Gerät
> innerhalb von Sekunden zu zerstören

Selbstverständlich gibt es die.
g1 an Anodenspannung oder Schluss mit g2, daraufhin heftiger 
Gitterstrom, der aufglühende, feinste Gitterwickeldraht, der die Kathode 
in engest möglichstem Abstand umspinnt, verbrennt ruck-zuck die sorgsam 
aktivierte, sorgsam formierte emmissionsfähige Oberfläche der 
Schichtkathode.

Alles, was glüht, emittiert auch...

Stimmt auch nicht, Wolfram, aus dem die Heizfäden halt nun mal sind, 
erreicht seinen charakteristischen, materialspezifischen Punkt, ab dem 
thermische Emission von Elektronen überhaupt möglich wird, erst bei rund 
2000 und irgendwas Grad Celcius. Und nicht bei den deutlich unter 1300 
hier..

Fixer, Du hast nicht gelästert, sondern beleidigt, weshalb dich der TO 
auch gebeten hat, den Thread bitte zu verlassen.

von Günni (Gast)


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Da meine Schaltplankopie sehr schlecht war, habe ich den besseren 
Schaltplan genauer unter die Lupe genommen und entdeckt, dass der 
Widerstand, den ich bisher als "R39" erkannt habe, in Wirklichkeit R29 
heißt und einen Widerstand von 1,8 kOhm hat, den ich bisher als 15 kOhm 
abgelesen hatte. Für die falsch abgelesenen Zahlen bitte ich um 
Entschuldigung.
Schon ziemlich am Anfang hatte Mathias S. darauf hingewiesen, dass alle 
Spannungen gegenüber den Schaltbildangaben deutlich zu hoch sind. Laut 
Schaltbild müsste die Versorgungspannung an der Kathode der 
Gleichrichterröhre 295 V und an der Stelle, von der die EBF89 versorgt 
wird, 230 V betragen. Auch wenn die Netzspannung inzwischen statt 220 V 
230 beträgt, könnte die Spannung nur auf 240 V ansteigen. Eventuell war 
die EZ81 ja taub geworden und in einer Reparaturmaßnahme wurden einfach 
parallel zu den Anodenstrecken Halbleiterdioden eingebaut. Diese haben 
weniger Spannungsverluste, was die deutlich höhere Spannung verursacht. 
Wenn man eine Röhre durch parallel angebrachte Dioden ersetzt, muss 
durch einen zusätzlichen Widerstand in Reihe zu den Dioden dafür gesorgt 
werden, dass die Spannung nicht zu hoch wird. (Die defekte Röhre wird 
normalerweise aus Designgründen im Gerät gelassen.) Diesen Teil bitte 
mal prüfen, da sonst alle Verhältnisse nicht mehr verlässlich sind.

Die EBF89 zieht normalerweise (laut Datenblatt) einen Anodenstrom von 
etwa 9 mA. Nach den Angaben im Schaltbild sind es hier nur 8 mA, was ein 
vernünftiger Wert ist. Über dem Anodenwiderstand R29 fallen dann im 
Arbeitspunkt 15 V ab, d.h. von der Versorgungspannung von 230 V liegen 
(nach Schaltbild) an der Anode nur noch 215 V an. Wenn über R29 keine 
Spannung abfällt, fließt vermutlich kein Anodenstrom (wie schon von 
mehreren Teilnehmern gesagt) oder der Widerstand ist niederohmig 
geworden. (Kollegen haben mal berichtet,dass sie solche Fälle beobachtet 
hatten.) Wenn durch die aktuell höhere Netzspannung die Versorgung auf 
240 V (statt der 230 V im Schaltbild) gestiegen ist, bleibt die 
Differenz von 15 V in erster Näherung trotzdem erhalten und steigt nicht 
in gleichem Maße.

Die Gittervorspannung wird hier durch den Anlaufstrom am 
Gitterwiderstand erzeugt. Dieser muss deshalb recht hochohmig (ca. 2,5 
bis 3 MOhm sein). Die 1 MOhm-Widerstände R24 und R27 sind deshalb auch 
nur Teil des Gesamtwiderstandes. Wenn man die Gitterspannung (es müssten 
etwa - 2V sein) messen will, muss deshalb das Messgerät einen 
Innenwiderstand von 10 MOhm oder höher haben. Drehspulinstrumente mit 20 
kOhm pro Volt sind viel zu niederohmig und die Messwerte haben keinerlei 
Aussagekraft. Auch darauf hatten einige Teilnehmer schon hingewiesen.

Entgegen meinen Plänen werde ich mich erst am Dienstag intensiv mit 
allen bisherigen Messwerten vertraut machen können. Ich bleibe aber am 
Ball. Geprüft werden sollte vordringlich, warum die Versorgungsspannung 
so stark von den Angaben im Schaltplan abweichen. Eventuell hat da 
jemand bei einer Reparatur einen Fehler gemacht. Falls Dioden als Ersatz 
genommen wurden und somit ein Widerstand erforderlich wird (Wert 
berechnet sich aus Differenz zwischen Datenblattwert und aktuellem Wert 
dividiert durch 90 mA (Wert laut Datenblatt), auf die Belastung des 
Widerstandes achten. Ich würde nur einen Widerstand nehmen und diesen in 
Reihe zu der Drossel S7 (?? schlecht zu lesen) einfügen.

von Peter D. (peda)


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Jan W. schrieb:
> Auch in diesem Fall fließt: nüscht. Und zwar egal wie rum ich die Diode
> teste ;)

Dann ist die Katode unterbrochen, die ist ja für alle 3 Systeme 
gemeinsam.
Wie sieht denn der Getterfleck aus, ist er schön groß und glänzend und 
hat keinen weißen Rand.
Daß mit dem Überheizen ist zwecklos, hilft nur, wenn noch etwas Emission 
da ist.

von сорок две (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Wie oft wird denn dem Jan jetzt noch "geraten", die Röhre extern
> in
> Betrieb zu nehmen?
> Hört Ihr Euch alle eigentlich nur selber gerne reden?
> Könnt Ihr sein Foto nicht sehen?
> Er HAT die Röhre längst extern in Betrieb gehabt.

Na, nun nörgele nicht auch noch herum. Ich hatte zwar ein Reload 
gemacht, aber nicht realisiert das der Fred mittlerweile 2 Seiten hat. 
Ich bitte niederträchtigst um Entschuldigung.

Wahrscheinlich kommt Ihr auch ohne mich ganz gut klar, ich habe keinen 
Bock mehr hier mit zu spielen und mich von jedem Trottel dumm anmachen 
zu lassen.


сорок две

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Selbstverständlich gibt es die.
> g1 an Anodenspannung oder Schluss mit g2, daraufhin heftiger
> Gitterstrom, der aufglühende, feinste Gitterwickeldraht, der die Kathode
> in engest möglichstem Abstand umspinnt, verbrennt ruck-zuck die sorgsam
> aktivierte, sorgsam formierte emmissionsfähige Oberfläche der
> Schichtkathode.

Das ist jetzt aber wirklich an den Haaren herbeigezogen und passt auch 
in keinster Weise zu den vom TE gemacht Messungen am Sockel. Nö, wenn 
die Röhre bei den vom TE gemessenen Werte keinen Strom fliessen lässt, 
ist sie einfach kaputt.
Das ist ja auch keine Raketenwissenschaft. So eine Röhre braucht ein 
paar passende Spannungen und dann fliesst Anodenstrom.

von Zeno (Gast)


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Günni schrieb:
> oder der Widerstand ist niederohmig
> geworden.

Hallo Günni, der TO hat wohl die Widerstände schon geprüft, ob der R29 
mit dabei war kann ich momentan nicht sagen.

Wo ich mir sicher bin ist der Gitterableitwiderstand, der sich ja aus 3 
Widerständen (R24=1M, R26=1,5M und R27=1M) zusammen setzt. Der TO hat da 
vom Gitteranschluß nach Masse 3,5MOhm gemessen und das würde ja passen.
Vielleicht könnte der TO während er auf Röhre wartet, Deinen Vorschlag 
aufgreifen und den R29 noch mal überprüfen.

C61 hat er ja auch schon überprüft und der soll auch in Ordnung sein. 
Das wäre der einzige der Verbindung zu hohem positiven Potential hat.

C54 und C60 wären noch Kandidaten zum Überprüfen. Wenn die Schluß haben, 
dann wird die Widerstandskombination die für den Anlaufstrom 
erforderlich ist gleichstrommäßig kurzgeschlossen und das Gitter 
gleichtstrommäßig auf Masse, sprich Kathodenpotential gelegt, was dann 
einer Gittervorspannung von 0V entspräche. Lt. Datenblatt fließt dann 
schon ordentlich Anodenstrom. Gegen diese 2 C's spricht allerdings, daß 
er 3,5MOhm gegen Masse gemessen hat.

Mit der Versorgungsspannung ist auch so eine Sache. Vielleicht sind da 
ja wirklich Halbleiterdioden eingesezt worden. Wir wissen es halt nicht. 
Genau aus diesem Grund sollten ja eigentlich mal alle Spannungen 
(inklusive Netzspannung und Sekundärspannung am Trafo) gemessen und 
dokumentiert werden, damit man mal eine Übersicht über die Verhältnisse 
hat.

Schauen wir mal es bleibt auf alle Fälle spannend.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ja, Matze, ich hatte dem TO nach der von mir angeregten externen 
Verdrahtung und Probe der EBF ja gesagt, Röhre hin.
Du hast behauptet, es gäbe keinen Weg, eine Röhre innerhalb von Skunden 
zu zerstören. Gibt es. Es gab sogar extra Schnellprüfer mit einer 
Glimmlampe pro Elektrode, die keinen anderen Zweck hatten, als 
Gitterschlüsse untereinander anzuzeigen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Der Günni hat ja bis Dienstag erst wieder Zeit, er und Zeno schreiben 
bis dahin hundert Mal den Satz: Die Gitterspannung der EBF wird nicht 
durch Anlaufstrom erzeugt. Vielleicht geht es dann in Eure Schädel rein. 
Eine derartige Beratungsresistenz trotz eindeutiger Sachlage und 
ausführlicher Beschreibung meinerseits ist mir noch nicht vorgekommen. 
Das gibt es nur hier...aber, bitte sehr, dann halt erneut:

Bei AM liegt der Primärkreis des letzten Bandfilters an der Anode, über 
den C61 wird mittels der linken Diode der EBF die negative Regelspannung 
gewonnen. Nix Anlaufstrom.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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So, und jetzt bitte genau hinschauen:
Der Lastwiderstand für die Regelspannung ist der R27 mit 1MOhm. Jetzt 
wird Tiefpass gefiltert mittels RC-Glied. R26  mit 1,5 MOhm zusammen mit 
dem Ladekondensator C79 mit 47nanoFarad. An C79 steht bei AM die 
Regelspannung. Diese liegt direkt am Steuergitter der EM80 und ist stets 
negativ. Dort sitzt nochmal ein Glättungskondensator. Und endlich liegt 
nun die ZF-Regelspannung, hurra, über einen simplen 1MOhm Widerstand 
Nummer 24 am g1 der EBF. Die EBF aus der 80er Reihe hat eine ungerade 
Endziffer, die "neun", was sie als Regelröhre ausweist.

Die AM Niederfrequenz wird aus dem Sekundärkreis des letzten Bandfilters 
gewonnen, mittels der rechten Diode der EBF.
Der Ladekondensator beträgt nur 68pF, am Mittelpunkt der beiden 
folgenden 220kOhm Widerstände wird die NF dem AM/FM-Umschalter angeboten 
und geht über das Basspoti ans obere Ende des Lautstärkepotis.
Diese getrennte Gewinnung von AM-Regelspannung und -Demodulation machte 
man aus Klirrfaktorgründen, beide Schalrungshälften sind für den 
jeweiligen Zweck optimiert, kein Kompromiss.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Bei FM möchte man Verstärkung um jeden Preis, absichtlich in die 
(weiche) Begrenzung hinein. Durch das Abschneiden mittels 
Vollaussteuerung der ZF-Endstufe wird dem Ratiodetektor eine bereits 
halbwefs konstante Spannung angeboten. Der Sekundärkreis desselben, S51 
liegt nun an 2 Dioden der EABC die immer gleichzeitig leiten und 
gleichzeitig sperren. Das obere Ende des Kreises S51 an der Anode der 
mittleren Diode, das untere Kreisende an der Kathode der anderen, der 
ganz linken Diode. Die jeweils übrigen Diodenanschlüsse liegen hart an 
je einem Belag des Ratioelkos, dem noch ein 10nF parallelgeschaltet ist. 
Jene Gleichspannung wird über den Umschalter u11-u12 wieder dem 
Steuergitter der EM80 angeboten, nicht aber dem der EBF.
Die übrigbleibende dritte Diode der EABC80 (rechts) wird als steuerbarer 
Widerstand benutzt. Sie wird über 680kOhm von der elektronisch 
stabilisierten Kathodenspannung der unteren Lautsprecherröhre EL86 
gespeist, angegeben mit plus 8 Volt. Am Punkt Ratiokurve im Schaltplan 
steht die FM-Niederfrequenz an, ohne Sender jedoch heftiges Rauschen. Da 
dieses Gerät über wine leistungsfähigere Endstufe als der damalige 
Durchschnitt verfügt  wird dieses Rauschen zwischen den UKW-Stationen 
als unangenehm empfunden. Sobald aber ein UKW-Sender hereinkommt, 
entsteht deutliche Ratio-Gleichspannung am -elko. Diese ist gegen Masse 
negativ, erreicht je nach Feldstärke/Empfangsstärke einige Volt und auch 
dort sitzt ein 680 KOhm Widerdtand. Die Ratiogleichspannung arbeitet 
also entgefen der Zugspannung aus der NF-Endstufe, die rechte Diode der 
EABC leitet weniger oder gar nicht mehr, damit ist der Nebenschluss für 
die Höhen über den 1,5nF aufgehoben. Eine automatische 
Rauschunterdrückung  nur bei FM-Betrieb  wirksam.
Die mehr oder minder hohe Ratioelko-Gleichspannung wirkt nun auch direkt 
auf g3 der EBF. Mathematiker würden sagen, sie ist der Parameter, 
mittels dessen aus der Ausgangskennlinienschar der EBF die jeweils 
passende gewählt wird. Gewählt wird eine noch lürzere, steilere 
Kennlinie. Eingangsseitig *g1-Kennlinienfeld) bleibt die EBF voll 
aufgeregelt. Sie ist auch hier die ZF-Endstufe, die entsprechend "Dampf" 
an den Ratiodetektor liefern muss, der Lastwiderstand (und 
Zeitkonstante, die Ratio-Dioden können nur "laden", nicht "entladen") 
sitzt am Ratioelko, 33 kOhm, bei 33 Volt bereits 1mA, macht 33mW.
Umsonst gibbet nix...

gitter 1 hängt bei FM am toten, weil signalfreien AM-Demodulator. Auch 
das hat seinen Grund.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Tippfehler bitte grosszügig ignorieren... :-)

Hier noch der Merksatz, mindestens 50mal "copy and paste", bis Dienstag:

"Die Gitterspannung der EBF89 wird nicht durch Anlaufstrom gewonnen!"

Sodala... Die Gitterspannung der ersten NF-Stufe, das ist die Triode in 
der EABC80, die wird - ganz brav - durch Gitteranlaufstrom am 4,7 
Megohm-Widerstand gewonnen.

Was gäbe es noch zu berichtigen, wenn ich schon mal dabei bin?

Hier im Thread wurde geschrieben "Tierquälerei", die Endröhren...
Stimmt nicht, sie wurden extra als neue Type EL86 ausschliesslich zu 
diesem Zweck geschaffen. Inclusive der Schaltung. Von Philips und deren 
Röhrensparte namens Valvo.

Der Ausgangselko sei hier etwas zu klein. Nein, ist er nicht. Für diese 
800 Ohm Technik liegt die untere Grenzfrequenz an dem Punkt, an dem der 
kapazitive Widerstand gleich dem Lastwiderstand geworden ist. 
Rechnerisch bei 24 Hz. Reicht dicke...
Die "Jupiter-Truhe" gab es als 662 und 664, bei radiomuseum "punkt" org 
kann man dort auch Bilder der geöffneten Lautsprecherboxen ansehen, auch 
ohne dort Mitglied zu sein. Sie enthält Dämmaterial, echte 
Frequenzweiche, Lautsprecher in 3D-Anordnung.
Durch den überflüssig gewordenen Ausgangsübertrager keine Beschneidung 
des Frequenzganges nach oben und unten.
Luxus anno 56-58, beginnende HiFi...

von сорок две (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Hier im Thread wurde geschrieben "Tierquälerei", die Endröhren...
> Stimmt nicht, sie wurden extra als neue Type EL86 ausschliesslich zu
> diesem Zweck geschaffen. Inclusive der Schaltung. Von Philips und deren
> Röhrensparte namens Valvo.

Vergiß es, die EL86 ist eine Ausführung der EL84 für niedrige 
Anodenspannung, entspricht in Ihren Daten bis auf die Heizung der PL84 
und UL84. Ich habe diese Gegentaktendstufe schon mit EL86 und UL84 
gesehen (Ufk!).

сорок две

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Leider nicht richtig!

Der Schirmgitterdurchgriff ist mehr als doppelt so anders, da liegt der 
Hund begraben.

Ich bin schon älter und muss jetzt in die Heia... :-)

von Nichtverzweifelter (Gast)


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P.S. ja, mit der UL84, aber nie mit der EL84, auch nicht als untere 
Röhre.
Eben, wegen dem Schirmgitterdurchgriff, bei der EL84 ganz anders als 
UL84+EL86.

von Bernd K. (bmk)


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Jan W. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Das eine niegelnagel neue Röhre schon taub ist hatte ich bisher auch
>> noch nie gehabt.
>
> War ja auch nicht gaanz niegelnagel neu. Eben von ebay, Beschreibung
> "funktioniert, wurde getestet"

Eben von ebay. Möglicherweise hat der Anbieter nur die Heizung getestet.

von Joachim B. (jar)


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Bernd K. schrieb:
> Eben von ebay. Möglicherweise hat der Anbieter nur die Heizung getestet.

vermutlich "hat geleuchtet"....
wer kann schon echt Röhren testen auf ebay

von Zeno (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Vielleicht geht es dann in Eure Schädel rein.
> Eine derartige Beratungsresistenz trotz eindeutiger Sachlage und
> ausführlicher Beschreibung meinerseits ist mir noch nicht vorgekommen.

Jetzt aber mal ganz langsam. Erst mal wieder auf ne andere Tonlage 
umschalten.
Die Beschreibung wie die Gitterspannung erzeugt wird hast Du erst hier 
Beitrag "Re: Alte Musiktruhe - Superhet Reperatur" detailiert 
erklärt.
Ich bin gerade noch mal alles durch gegangen und habe zuvor keine 
Erklärung von Dir zum Thema gefunden.
Zweitens habe ich in keinem meiner Posts von Gitteranlaustrom 
gesprochen. Ich habe lediglich davon gesprochen, daß der TO die 
Kombination R24/R26/R27 geprüft hat.
Also unterstelle mir mal nichts was ich nicht gesagt habe.

Und jetzt reden wir mal sachlich weiter.

Ich hatte lediglich vorgeschlagen die EBF89 mal quasi autark zu 
betreiben, wofür der TO mal den Gitteranschluß komplett von der 
Schaltung trennen sollte und dafür einen Widerstand von 3,5MOhm zwischen 
Gitter und Masse einlöten solle. Damit wäre die EBF89 quasi vom Rest der 
schaltung getrennt, würde jetzt mit Gitteranlaufstrom betrieben werden 
und es sollte sich ein Anoden- und Schirmgitterstrom einstellen. Ich 
denke mal das ich da nicht ganz falsch liege und ich habe das ja auch so 
ausprobiert - hatte ich ja beschrieben.
Trotz aller Mißtöne in Deinem Post, die Erklärung der Funktion ist gut. 
Allerdings wenn Du vom Fach bist, wie Du schreibst, sollte man auch 
nichts anderes erwarten.

Allerdings wäre es nett wenn Du noch was erklären könntest.
Nichtverzweifelter schrieb:
> gitter 1 hängt bei FM am toten, weil signalfreien AM-Demodulator. Auch
> das hat seinen Grund.
Das Gitter der EBF89 liegt ja bei FM über u19/18 am Bandfilter S41/C56 
und über Widerstand R27 am Verbindungspunkt R31/R30. Da vom 
AM-Demodulator ja nichts kommt, liegt ja das Gitter quasi über R27/R30 
gleichspannungsmäßig auf Masse. Das wäre doch dann eine 
Vorspannungserzeugung über Anlaufstom (obwohl der Widerstand dafür schon 
größer sein könnte), es sei denn an dem Verbindungspunkt R31/R30 liegt 
ein Potenial an. Allerdings wüßte ich jetzt nicht wo da was her kommen 
sollte, da der AM-Demodulator ja tot ist.
Also erklär mal den Grund warum das Gitter am signalfreien 
AM-Demodulator liegen muß.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Hier noch der Merksatz, mindestens 50mal "copy and paste", bis Dienstag:
>
> "Die Gitterspannung der EBF89 wird nicht durch Anlaufstrom gewonnen!"
Warum hier noch mal ordentlich nachtereten? Hast Du das nötig?
Übrigens im ganzen Thread wird nur 2mal das Wort Gitteranlaufstrom 
gebraucht und zwar weder von mir noch von Günni. Einmal ist's von Dir, 
nämlich hier Beitrag "Re: Alte Musiktruhe - Superhet Reperatur" 
- allerdings nicht mit Bezug auf die EBF.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Gottseidank bin ich schon älter...
Da muss man nachts immer pipi, da kann man dann noch anfügen, was hier 
noch so alles verzapft wurde!
Wenns pipi nicht gleich laufen will, uhmm,ohh, uhuhmm,aua...sogar 
ausführlich.

Die böse Frequenzweiche, sie sei als Serienkreis geschaltet und würde 
bei ihrer Resonanzfrequenz die Endstufe kurzschliessen. Aber, es sei ja 
eine stromspeisende Röhrenendstufe, die seien ja kurzschlussfest, oder 
so ähnlich, rhabarber, rhabarber...

Die Frequenzweiche würde nur dann einen Serienresonanzkreis bilden, wenn 
ihren Einzelteilen L und C keine Verbraucher parallelgeschaltet wären - 
die Lautsprecher.
Die Güte des Schwingkreises ist durch die abstrahlenden Lautsprecher, 
die Verluste sozusagen, so schlecht, dass keine schädliche elektrische 
Resonanz mehr auftritt. Fertig ist die Chose. Die Frequenzweiche 
funktioniert einwandfrei.

Pipi läuft jetzt auch einwandfrei, aaaaaahhhh.....

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zeno schrieb:
> Übrigens im ganzen Thread wird nur 2mal das Wort Gitteranlaufstrom
> gebraucht und zwar weder von mir noch von Günni.

Ist das so? Ich suchs Dir raus...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zeno schrieb:
> Jetzt aber mal ganz langsam. Erst mal wieder auf ne andere Tonlage
> umschalten.

Ausgerechnet Du sagst das. Nu ja, nu nee nee, ick jann ja keene 
kyrilische Schrift nich' entziffern, wa!det jing mia weita obn schon 
so...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Günni schrieb:
> Die Gittervorspannung wird hier durch den Anlaufstrom am
> Gitterwiderstand erzeugt.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Günni schrieb:
> erzeugt man die Gittervorspannung durch einen relativ hohen
> Gitterableitwiderstand, an dem eine Spannung durch den dann
> (notwendigerweise) fließenden Gitterstrom erzeugt wird. Bei der EABC80
> ist die Hochohmigkeit mit 4,7 MOhm gegeben, aber bei der EBF80 scheinen
> mir die 1 MOhm des R27 plus 220 kOhm des R30 in der oberen
> Schalterstellung (von u18 zu u19) ganz schön mutig

So, Zeno. Extra rausgesucht. Er fabulierte dann noch über die 
Zusammensetzung jenes Gitterableitwiderstandes, an dem sich durch 
Gitteranlaufstrom die negative Gitterspannung bilden soll.

Dem Jan wurde eine taube Röhre angedreht, bei ebay. Glüht ja, muss gut 
sein, verkauf ich.
Vor gar nicht langer Zeit gabs beim pollin (eichstätt, Versand) 
nagelneue EBF89 für unter 10 Euro.

Ich selber verabschiede mich aus dem Thread.
Danke noch an Peter (peda), der sinngemäss schrieb, ich ändere nur die 
Reihenfolge: (nur) Wenn die Röhre noch ein bisschen Emission, dann hilft 
überheizen. Genau das wollte ich sehen, ob noch, oder restlos alle.
Wunderschön bei Bildröhrenmessgeräten zu sehen, deren Heizspannung genau 
für diesen Test serienmässig umtastbar ist (Prüftaste 
Lebensdauererwartung müter BMR90).
Aber nein, ja nicht machen, zwecklos, gefährlich, nichtmachen!!!
Mir gehts wie dem copok, nur Gemaule auf einen begründeten Wunsch hin, 
einen einfachen Versuch machen zu lassen. Es sind Jans Röhren, nicht 
Eure.
Rechthaberei! Notfalls wird die Ersatzröhre schnell für , ich zitiere, " 
niegel, nagel neu" erklärt. Ohne jeden Beleg.
Ohne mich, ganz einfach.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Abschiedsgruß:

wähwähwäh.pollin (punkt) däh ähh

Bauelemente -> Aktive Bauelemente -> Röhren/Fassungen

EBF89 Röhre, Preis: 3,66 Euro incl. MWSt
Lieferbar sofort, (alte) Neuware, Lieferung an privat.

von сорок две (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> P.S. ja, mit der UL84, aber nie mit der EL84, auch nicht als
> untere
> Röhre.
> Eben, wegen dem Schirmgitterdurchgriff, bei der EL84 ganz anders als
> UL84+EL86.

Schrieb ich das nicht?

Ich tauche wieder unter.

сорок две

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> EBF89 Röhre, Preis: 3,66 Euro incl. MWSt
> Lieferbar sofort, (alte) Neuware, Lieferung an privat.

Da gibts übrigens auch die ECH81 für 2,44 Mäuse.
Wie immer bei Pollin daran denken, keine schweren Bauteile (Trafos etc.) 
im gleichen Paket mit zu bestellen, sonst gibts Scherben.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Hatte letztens noch ein paar EAA91 & russische Exoten bestellt (12SH1L, 
2SH27L o.ä. haben sie nicht mehr). Teilweise in Luftpolsterfolie 
verpackt, teilweise nur in Papier gewickelt. Alles in 1 Karton, keine 
Trafos bestellt.

Den russischen Röhren traue ich, sie sind alle als geprüft gestempelt 
('OTK' - haben das Werk geprüft verlassen) und bisher hatte ich keine 
Probleme.

Sorry für OT (den Thread verfolge ich mit Spannung, kann aber momentan 
nichts zur Heilung beitragen).

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Ausgerechnet Du sagst das. Nu ja, nu nee nee, ick jann ja keene
> kyrilische Schrift nich' entziffern, wa!det jing mia weita obn schon
> so...

Du weist ganz genau warum ich das geschrieben habe. Ich will das 
unschöne Theme nicht noch mal aufwärmen, aber meine 2 russischen Sätze 
gingen weder unter die Gürtellinie, noch habe ich massiv beleidigt. 
Damit ist das Thema jetzt aber endgültig erledig.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Günni schrieb:
>> erzeugt man die Gittervorspannung durch einen relativ hohen
>> Gitterableitwiderstand, an dem eine Spannung durch den dann
>> (notwendigerweise) fließenden Gitterstrom erzeugt wird. Bei der EABC80
>> ist die Hochohmigkeit mit 4,7 MOhm gegeben, aber bei der EBF80 scheinen
>> mir die 1 MOhm des R27 plus 220 kOhm des R30 in der oberen
>> Schalterstellung (von u18 zu u19) ganz schön mutig
Ok den Post habe ich dann wohl übersehen.
Dennoch wäre es schon schön gewesen, wenn Du einfach darauf Bezug 
genommen hättest und es anschließend einfach in Ruhe, so wie in diesem 
Beitrag "Re: Alte Musiktruhe - Superhet Reperatur" und 
den 2 folgenden Post's , erklärt hättest. Der Günni ist ganz bestimmt 
nicht doof und hätte Deine Erklärung schon verstanden. Die Schaltung ist 
für einen der nicht aus Deiner Branche kommt nicht ganz einfach zu 
verstehen. Ich gebe ja ehrlich zu das ich auch erst gedacht habe, aber 
wie sich nun im nachhinein heraustellt Gottsei Dank nicht geschrieben 
habe, die Vorspannung durch Anlaufstrom eingestellt wird und die 
Regelspannung über die Widerstände nur überlagert wird. Du hast es ja 
nun ausführlich erklärt und jetzt ist es mir auch klar. Ich bin kein 
Rundfunk-/Fersehmechaniker und was ich mit Röhren seinerzeit gemacht 
habe war eher im Bereich NF-Verstärkertechnik angesiedelt. In letzter 
Zeit habe ich da mal was mit Analogrechentechnik gemacht.
Dennoch hätte ich eine Frage: Wie wird denn die Vorspannng erzeugt, wenn 
kein Sender eingestellt ist. Dann gibt es doch auch kein 
Demodulatorsignal und somit kann auch keine Regelspannung erzeugt 
werden. Wäre schön wenn Du das beantworten könntest.

von Zeno (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Ich selber verabschiede mich aus dem Thread.

Eigentlich schade, ich hatte ja noch 2 Fragen die bleiben nun leider 
unbeantwortet.

PS: Hättest Du Dich mal schon viel eher so klar -mit Erklärungen - 
positioniert wie in Deinen letzten Post's, würde das Radio sehr 
wahrscheilich schon wieder laufen. Statt dessen spielst Du jetzt 
beleidigte Leberwurst - schade die Weitergabe Deines Wissens hätte allen 
geholfen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zeno schrieb:
> : Hättest Du Dich mal schon viel eher so klar -mit Erklärungen -
> positioniert wie in Deinen letzten Post's, würde das Radio sehr
> wahrscheilich schon wieder laufen

Na klar, ich bin jetzt schuld. Nur Du nicht, Du hast Dich stets höflich, 
geradezu vorbildlich verhalten. Vor allem dem copok ggü.

Wurde zum Teil schon gelöscht, weil beispielgebend.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zeno schrieb:
> Ok den Post habe ich dann wohl übersehen

Oh, den anderen zitierten dann wohl auch?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zeno schrieb:
> Ich bin kein Rundfunk-/Fersehmechaniker

Ich auch nicht. Im Laden kann man nämlich ein Radio kaufen, aber keinen 
Rundfunk. Die Berufsbezeichnung lautet Radio- und Fernsehtechniker, 
abgekürzt das gängige und ziemlich bekannte "RFT". Die Abkürzung "RFM" 
habe ich hingegen noch nie gelesen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zeno schrieb:
> Du weist ganz genau warum ich das geschrieben habe.

Nein.

Zeno schrieb:
> Trotz aller Mißtöne in Deinem Post,

Das sagt der Richtige...

Zeno schrieb:
> Wo ich mir sicher bin ist der Gitterableitwiderstand, der sich ja aus 3
> Widerständen (R24=1M, R26=1,5M und R27=1M) zusammen setzt

Tu quoque, filii?

Zeno schrieb:
> Der Günni ist ganz bestimmt nicht doof

Brauchst Du mir nicht unterschwellig ans Bein nageln. Hab ich auch nie 
behauptet. Im Gegenteil: Er hat wunderbar eingängig ausformuliert, warum 
Trioden um Schirmgitter und Bremsgitter zu Pentoden erweitert wurden.

Beitrag #6382475 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zeno (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Ich bin kein Rundfunk-/Fersehmechaniker
>
> Ich auch nicht. Im Laden kann man nämlich ein Radio kaufen, aber keinen
> Rundfunk. Die Berufsbezeichnung lautet Radio- und Fernsehtechniker,
> abgekürzt das gängige und ziemlich bekannte "RFT". Die Abkürzung "RFM"
> habe ich hingegen noch nie gelesen.

Ist jetzt Haarspalterei, dennoch gab es in der DDR das Rundfunk- und 
Fersehmechaniker Handwerk und man konnte dort sogar eine Meisterprüfung 
ablegen. Kannste z.B. hier https://www.granowski.com/ auf der Homepage 
des in der Ex-DDR sehr bekannten Handwerksbetriebes nachlesen. Der Mann 
wird wohl wissen wo er seine Meisterprüfung abgelegt hat.

Den Beruf des Rundfunk- und Fersehtechnikers und ebenso den Beruf des 
Rundfunk- und Fersehmechanikers  gab's in der DDR gar nicht - guggst Du 
hier http://drkoerner-web.de/DDau/bb-berufe.htm.

Nichtverzweifelter schrieb im Beitrag #6382475:
> Nö. Muss aber schon wieder pipi, lulu machen. Ich alter Sack. Diese
> alten Säcke, dies einfach nicht mehr lange halten können, echt schlimm.
Sollen wir Dich jetzt bedauern?

von Zeno (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Wo ich mir sicher bin ist der Gitterableitwiderstand, der sich ja aus 3
>> Widerständen (R24=1M, R26=1,5M und R27=1M) zusammen setzt
>
> Tu quoque, filii?

Oh Mist! Doch ertappt - jetzt werde ich standrechtlich erschossen.

von Opelopel (Gast)


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Zeno schrieb:
> Fersehmechaniker
>>
>> Ich auch nicht. Im Laden kann man nämlich ein Radio kaufen, aber keinen
>> Rundfunk. Die Berufsbezeichnung lautet Radio- und Fernsehtechniker,
>> abgekürzt das gängige und ziemlich bekannte "RFT". Die Abkürzung "RFM"
>> habe ich hingegen noch nie gelesen.

Hätte ich bei uns im Geschäft vom Laden gesprochen, oh weh, dann hätte 
es was gegeben.

Beitrag #6382762 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6382771 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6382836 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Nichtverzweifelter schrieb im Beitrag #6382836:
> In der DDR gab es weder RFT noch RFM, ja und?

in der BRD gab es den Radiomechaniker,bis wann? keine Ahnung, aber als 
ich lernte wurde es Radio- und Fernsehtechniker genannt, so stehts 
jedenfalls in meinen Ausbildungsvertrag und wenn ich unserem Ausbilder 
glauben darf war das der Einzige Handwerksberuf der den "Techniker" in 
der Berufsbezeichnung führen durfte, Techniker wurden sonst ja immer an 
technischen Fach- oder Hochschulen gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Toralf W. (toralf)


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Liebe Mod's
nehmt bitte diese verzweifelten Schwanzvergleiche von "von 
Nichtverzweifelter (Gast)" und "von Zeno (Gast)" aus diesem Thema.
Dadurch wird es nicht informativer, sondern unübersichtlich.
Die Frage ist letztendlich, ob die (drittte) Ersatzröhre der EBF89 vom 
Jan nun einen Anodenstrom zeigt, oder ob weitere Fehler in der Schaltung 
vorliegen. Natürlich wäre auch eine komplette Schaltungsanordnung (und 
nicht nur die umwickelten Röhrenstifte, weil das Bremsgitter nicht 
beschaltet ist) bei der Messung des Anodenstromes aus dem Versuch vom 
Jan von Interesse.
MfG

: Bearbeitet durch User
von Nichtverzweifelter (Gast)


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Freilich darfst auch Du fromme Wünsche äussern, toralf.

Mit ein bisschen selber denken, würdest Du vllt selbst drauf kommen, 
warum ich wohl bei meiner Anleitung für Jan die Beschaltung von g3 ganz 
bewusst weggelassen und ihm damit Arbeit erspart habe.
Sie ist hier schlicht nicht notwendig, auch wenn Günni das Gegenteil 
behauptet. Auf dem unbeschalteten g3 landen zwar auch ein paar 
Elektronen, das glüht aber nicht, es kann keine enmal darauf gelandeten 
Elektronen mehr emittieren. Einmal auf g3 "gefallen" können sie es ( g3 
unbeschaltet) nicht mehr verlassen. g3 lädt sich dadurch negativ auf, 
damit stösst es aber weitere Elektronen ab. Es landen keine weiteren 
darauf. Da im Radio g3 an der vollen Ratioelko-Spannung liegt, beweist 
dies, dass die Röhre auch dann noch arbeitet. Für die Vollaussteuerung 
der Röhre EM80 "Anzeige starker Sender" ist laut Datenblatt eine 
negative Spannung zwischen 16 und 20 Volt notwendig. Selbige liegt auch 
an g3 der EBF89 an, die natürlich gerade dann, beim guten Empfang eines 
starken FM-Senders, ausgezeichnet arbeitet. Das g3 ist ganz 
"grobmaschig" um die Stege gewickelt, es kommen genügend 
Primärelektronen zur Anode durch.

von Fixer (Gast)


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Toralf W. schrieb:
> Liebe Mod's
> nehmt bitte diese verzweifelten Schwanzvergleiche von "von
> Nichtverzweifelter (Gast)" und "von Zeno (Gast)" aus diesem Thema.
> Dadurch wird es nicht informativer, sondern unübersichtlich.
> Die Frage ist letztendlich, ob die (drittte) Ersatzröhre der EBF89 vom
> Jan nun einen Anodenstrom zeigt, oder ob weitere Fehler in der Schaltung
> vorliegen. Natürlich wäre auch eine komplette Schaltungsanordnung (und
> nicht nur die umwickelten Röhrenstifte, weil das Bremsgitter nicht
> beschaltet ist) bei der Messung des Anodenstromes aus dem Versuch vom
> Jan von Interesse.
> MfG

+1

von Günni (Gast)


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Ich habe noch einmal alle bisherigen Informationen durchgesehen und mir 
sind ein paar Dinge aufgefallen:
In dem ersten Beitrag von Jan W stand, dass er an der Begrenzerdiode 
eine Spannung von 260 V (statt 215 V) und am Schirmgitter eine Spannung 
von 280 V (statt 70 V) gemessen hat. Beide Spannungen leiten sich von 
der Spannung am C3 von nominal 230 V (aktueller Wert unbekannt) ab. Da 
die Spannung an der Diode kleiner als die am Schirmgitter ist, muss ein 
Anodenstrom fließen. Rechne ich mit einem Anodenstrom von 8 mA, wie im 
Schaltbild eingetragen, liegt über dem Widerstand R29 eine Spannung von 
14,4 V (15 V laut Datenblatt). Addiere ich diesen Wert zur gemessenen 
Spannung, komme ich auf eine Spannung von 275 V, was ziemlich genau der 
am Schirmgitter gemessenen Spannung von 280 V entspricht. (Kleine 
Messungenauigkeiten sind nicht entscheidend.)Das bedeutet aber, dass 
zwar ein Anoden- aber kein Schirmgitterstrom geflossen ist. Das ist die 
erste Seltsamkeit.

Warum aber bei der Messung am 13.8. um 21:40 Uhr auch an der Anode nun 
284,9 V gemessen wurden, ist mir unklar. Jetzt sieht es so aus, als 
würde nun tatsächlich kein Anodenstrom mehr fließen. Wenn die Spannung 
am C3 einen Wert von 285 V hat, wäre nun die Röhre „taub“ oder durch 
Kontaktprobleme oder hohe negative Gitterspannungen voll gesperrt.

Die Messwerte vom 19.8. 15:33 Uhr sind nochmal verändert. Jetzt sind 
Anoden- und Schirmgitterspannung etwas über 290 V. War das eventuell die 
Spannung, die C3 liefert und am Anfang des Messens floss noch ein wenig 
Anoden- und Schirmgitterstrom, der dann immer weniger wurde? Das würde 
bedeuten, dass die Kathoden überlastet und „taub“ geworden sind.

Wenn die Röhren wirklich (wie ich jetzt vermute) im Gerät "sterben", 
sollten Schutzmaßnahmen getroffen werden ehe eine neue Röhre dort 
eingesetzt wird.

Der erste Verdacht ist, dass die Röhre durch eine positive 
Gittervorspannung voll "aufgerissen" wird und dadurch die Kathode 
überlastet und taub wird. Das kann nur durch fehlerhafte Bauelemente 
(durchschlagende Kondensatoren) geschehen. Die einfachste Schutzmaßnahme 
wäre, positive Gittervorspannungen über eine Diode brutal an Masse zu 
legen. Noch sicherer wäre, aus der Heizspannung eine negative Spannung 
durch Einweggleichrichtung zu generieren und durch einen Spannungsteiler 
eine Spannung von - 1,5 V zu erzeugen und über eine Diode diese so auf 
das Gitter zu geben, dass diese leitend wird, wenn die Gittervorspannung 
kleiner als -1V wird.

Dann könnten die beiden Diodenstrecken irgendwo her eine positive 
Spannung bekommen und so leitend werden. Da die Dioden ja eine negative 
Spannung erzeugen sollen, wäre hier vermutlich eine starke Diode 1N4000 
o.ä. als Schutz ausreichend.

Leider wird auch mein deutlich verbesserter Schaltplan nicht mit allen 
Details dargestellt, wodurch ich z.B. nicht erkennen kann, wann welche 
Schalterstellung aktiv ist. Da muss ich noch dran arbeiten.

Über die Probleme der Sockelkontakte wurde ja schon mehrfach 
nachgedacht. Als letzte Verzweiflungstat kann man einfach die Röhre 
ziehen und zwischen Anodenpin und Kathodenpin einen Widerstand von 215V 
/ 8 mA = 27 kOhm (Achtung: Belastung 1,7 W) und in einer zweiten Messung 
zwischen Schirmgitterpin und Kathode einen von 70V / 2,4 mA = 30 kOhm 
einstecken. Den Drahtdurchmesser aber so wählen, dass die Fassungsfedern 
nicht verbogen werden. Wenn dann das ohmsche Gesetz noch gültig ist, 
müssten sich spätestens dann die im Schaltbild angegebenen Spannungen 
messen lassen.

Gemessen hat der TO ja auch die Spannungsabfälle über den 
Siebwiderständen. Durch R2 fließen laut Schaltbild normalerweise 36mA, 
die einen Spannungsabfall von 36 V erzeugen. Wenn die Röhre keinen 
Anodenstrom zieht, fehlen da die 8 mA Anoden- plus die 2,4 mA 
Schirmgitterstrom. Dann müsste die Spannung über R2 auf etwa 25 V 
sinken, es sei denn, dass der Strom über fehlerhafte Bauteile abgeleitet 
wird. Liegt der Spannungsabfall aber über 36 V, zieht ein Bauteil (z.B. 
"unsere" Röhre) zu viel Strom und wird so überlastet.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Sie ist hier schlicht nicht notwendig, auch wenn Günni das Gegenteil
> behauptet.

Im Prinzip ist das richtig, ebenso wie der Hinweis, dass die 
Gittervorspannung (auch ??) durch die Diodenstrecken erzeugt wird. Für 
die Prüfschaltung, bei der ja eine geringe Anodenspannung von nur 30 V 
verwendet wird, ist es dennoch besser, das Bremsgitter nicht offen zu 
lassen.

von Bösewicht und Roehrenkitzler (Gast)


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Lasst ihn doch diese Schaltung nachbauen

Wie hier gezeigt:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Bastelschule/Leistungspruefer/Schaltung.gif

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Günni, in der Legende findest Du eine Beschreibung für die Umschalter 
Arbeitshub "ein Kontaktabstand". Dabei im Hinterkopf behalten: Der 
UKW-Schalter ist auch der Umschalter für die Betriebsart AM / FM. Für 
alle ! ! Am-Bereiche. Der Plan selbst ist für die Stellung MW 
gezeichnet.

von michael_ (Gast)


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Günni schrieb:
> Ich habe noch einmal alle bisherigen Informationen durchgesehen und mir
> sind ein paar Dinge aufgefallen:
....

Deine Auführung gut und schön.
Mir war es zu viel alles zu lesen.
Aber es wird nur helfen, wenn an Ort und Stelle sich ein Röhrenfachmann 
sich dem Gerät annimmt.
Die Lösung ist sicher einfach.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Der Plan selbst ist für die Stellung MW
> gezeichnet.

Ist doch wurscht, auch da müssen die Gleichspannungswerte stimmen.

von Sascha D. (Gast)


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Jan W. schrieb:
> Hab auch schon
> versucht mit Iso-Propyl über die Röhrenkontakte drüberzugehen

Hast Du kein Wellenschalteröl "k" von Granowski aus Rudolstadt? Damit 
habe ich jeden Röhrensockel sauber bekommen.

Wenn die Spannung zu hoch ist fließt durch den Widerstand kein Strom. 
Meist durch Mangel an Emission der Röhre. In der Reparaturwerkstatt hat 
der Geselle dann eine Prüfröhre  in den Röhrensockel eingesteckt.
Zum Messen an schwer zugänglichen Stellen wurden Adapter zwischen Röhre 
und Sockel eingesteckt, an denen gemessen werden konnte. Beim Auswerten 
der Messung den angegebenen Innenwiderstand des Messgerätes beachten, in 
der Regel wurden die Spannungswerte angegeben, die mit einem 
Vielfachmesser mit 20KOhm/V gemessen wurden.

von Onkel Tom (Gast)


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Wird denn das Wellenschalteroel noch hergestellt? Oder sind die 
angebotenen nicht alle hoffnungslos ueberaltert? Wie lange behaelt das 
Oel noch seine gewollten Eigenschaften bei? Warum aeussert sich der TO 
nicht mehr? Warum sehen wir keine aussagekräftigen Bilder? Warum gibt es 
hier so viele wortreiche Monologe?

So, genug der vielen Fragen.

von Onkel Tom (Gast)


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Sascha D. schrieb:
> Beim Auswerten
> der Messung den angegebenen Innenwiderstand des Messgerätes beachten, in
> der Regel wurden die Spannungswerte angegeben, die mit einem
> Vielfachmesser mit 20KOhm/V gemessen wurden.

Und bei ganz alten Kisten noch viel geringer!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sascha D. schrieb:
> Beim Auswerten
> der Messung den angegebenen Innenwiderstand des Messgerätes beachten, in
> der Regel wurden die Spannungswerte angegeben, die mit einem
> Vielfachmesser mit 20KOhm/V gemessen wurden.

Aber nein. Wie im Schaltbild steht, wurden die Spannungen mit dem 
schönen Röhrenvoltmeter GM6004 von Philips gemessen. Das entspricht 
durchaus einem modernen DMM.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Onkel Tom schrieb:
> Und bei ganz alten Kisten noch viel geringer!

Hi,
full ack:
Schau mal was auf dem Rückseitenschaltplan steht:

ciao
gustav

von Onkel Tom (Gast)


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Oh, das ist ja schon ein sehr niedriger Wert.

Was ist der geringste verwendete ohm/volt verwendete?

von Günni (Gast)


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michael_ schrieb:
> Deine Auführung gut und schön.
> Mir war es zu viel alles zu lesen.

Weil ich langsam auch die Übersicht verloren habe, habe ich alle 
wichtigen Informationen mal ohne das "Störfeuer" zusammengestellt. Das 
waren 3 Seiten, von denen ich dann den Auszug angefertigt habe, der 
meiner Meinung mit dem Problem im Zusammenhang steht. Schlimm war für 
mich durch die Messungen der Röhre beim Sterben zuzusehen - wie der 
Anodenstrom immer mehr versiegte. Jetzt kann es eigentlich nur 2 Dinge 
geben: Es muss dafür gesorgt werden, dass nicht noch mehr der seltenen 
Röhren verschrottet werden. Dazu müssen Schutzmaßnahmen her. Dann müssen 
alle wichtigen Spannungen gemessen werden, damit man sehen kann, wo der 
Fehler sich aufbaut. Besonders bedeutsam sind da die Spannungen an den 
Ladeelkos, da die auch Auskunft über die fließenden Ströme geben.

Einen Fehler habe aber auch ich gemacht. Als ich den 22 pF Kondensator 
C61 im Verdacht hatte, habe ich geschrieben, dass ein Ersatzkondensator 
die Spannungsfestigkeit von mindestens 250 V haben muss. Da war ich von 
normalen Spannungen ausgegangen. Bei den jetzt aufgetretenen Spannungen 
sind 250 V zu wenig und der Kondensator muss noch deutlich 
spannungsfester sein. Nun werde ich mich weiter in das Schaltbild 
vertiefen. Röhrengeräte sind so selten geworden, dass die letzten davon 
- besonders wenn sie besondere Schaltungsmerkmale wie das vorhandene 
haben - der Nachwelt erhalten werden müssen. Die technische Entwicklung 
ist das Fundament unserer neuen Technologie. Und nur wenn das Fundament 
stabil ist, hält das darauf basierende Gebäude.

Dank an "Nichtverzweifelter" für den Hinweis auf die Schalterstellungen. 
Ich musste - wegen meiner Rechnerausstattung - mit der jpg-Datei 
arbeiten und da war vieles nicht zu erkennen. Inzwischen kann ich auch 
die png-Datei öffnen und da haben sich einige Lücken geschlossen. Danke 
für die Unterstützung.

von Dings vom Dach (Gast)


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Hallo, ich blaettere mich hier gerade etwas durch und stelle ein hohes 
Grundrauschen der Beitraege fest.

Zwei Oster sind hier besonders auffaellig

Guenni
+
Ein nicht verzeifelter

Viele Worte um nichts die das wesentliche nicht mehr erkennbar machen,
Ausser einer schwachen Blase!

Diese Beitraege gehören gelöscht.

Das war mein Senf zu dieser Soße.

von Peter D. (peda)


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Günni schrieb:
> Schlimm war für
> mich durch die Messungen der Röhre beim Sterben zuzusehen

Wie kommst Du darauf?
Zumindest die rechte Diode kann nie Überstrom sehen. Lt. Test sollen 
aber auch die Dioden hin sein. Das spricht für eine Katodenunterbrechung 
(schlecht angepunktet).

von Dings vom Dach (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Günni schrieb:
>> Schlimm war für
>> mich durch die Messungen der Röhre beim Sterben zuzusehen
>
> Wie kommst Du darauf?
> Zumindest die rechte Diode kann nie Überstrom sehen. Lt. Test sollen
> aber auch die Dioden hin sein. Das spricht für eine Katodenunterbrechung
> (schlecht angepunktet).

Hast Du einen Messaufbau gesehen? Ich leider nicht.

Ich glaube der TO wird sich hier nicht mehr zu Wort melden und das Radio 
spielt wie es soll. Der Messfehler wird hier natürlich nicht zugegeben.

von Günni (Gast)


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сорок две schrieb:
> Baue bitte das Chassis aus damit Du vernünftig da ran kommst. Ersetze
> ggf. den Lautsprecher durch einen "den Du mit auf den Arbeitstisch
> nehmen kannst".

Das ist ein guter Rat, aber bei einem "üblichen" Lautsprecher mit 
geringer Impedanz immer daran denken, dass dann die untere Grenzfrequenz 
"im Eimer" ist. Bei eisenlosen Transistorendstufen, die für 4 Ohm 
Lautsprecher entworfen waren, hatten die Auskoppelelkos eine Kapazität 
von 2200 uF, da nur so die gewünschte untere Grenzfrequenz von 20 Hz 
erreichbar war. Mit dem Auskoppelelko von 8 uF in diesem Gerät wäre die 
untere Grenzfrequenz bei einem 4 Ohm Lautsprecher 5 kHz, wobei ich die 
Drossel vor dem Lautsprecher noch nicht einmal berücksichtigt habe, da 
ich deren Wert nicht kenne. Wenn also der Klang mit beurteilt werden 
soll, muss beim Ausbau des Chassis die Leitung zum Lautsprecher ggf. 
verlängert werden, damit die Lautsprecher genutzt werden können.

von Dings vom Dach (Gast)


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Günni schrieb:
> сорок две schrieb:
>> Baue bitte das Chassis aus damit Du vernünftig da ran kommst. Ersetze
>> ggf. den Lautsprecher durch einen "den Du mit auf den Arbeitstisch
>> nehmen kannst".
>
> Das ist ein guter Rat, aber bei einem "üblichen" Lautsprecher mit
> geringer Impedanz immer daran denken, dass dann die untere Grenzfrequenz
> "im Eimer" ist. Bei eisenlosen Transistorendstufen, die für 4 Ohm
> Lautsprecher entworfen waren, hatten die Auskoppelelkos eine Kapazität
> von 2200 uF, da nur so die gewünschte untere Grenzfrequenz von 20 Hz
> erreichbar war. Mit dem Auskoppelelko von 8 uF in diesem Gerät wäre

Das ist schon wieder ein unerwuenschtes Stoerfeuer, bleibe doch bitte 
beim Thema!

von Günni (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wie kommst Du darauf?
> Zumindest die rechte Diode kann nie Überstrom sehen. Lt. Test sollen
> aber auch die Dioden hin sein. Das spricht für eine Katodenunterbrechung
> (schlecht angepunktet).

Das "Sterben" war an der allmählich immer mehr ansteigenden Spannung an 
der Anode (immer weniger Strom) zu sehen.

Zu der Kathode: Ich hatte mal geschrieben, dass auch eine falsch 
angesteuerte Diode die Kathode taub werden lassen kann und Widerspruch 
geerntet. Nun ist die Kathode indirekt geheizt und der Heizfaden von der 
Kathode isoliert. Auf diese Isolierung muss eine Leitschicht aufgebracht 
werden, die die Anodenströme leitet, aber (vermutlich) nicht selbst die 
Elektronen emittiert. So jedenfalls meine Informationen. Danach besteht 
nämlich die emittierende Schicht aus Bariumsalzen o.ä. Substanzen, die 
bei Wärme Elektonen leicht abgeben. Ein hoher Strom an irgendeiner 
Stelle kann deshalb vermutlich auch die Verbindung zu den anderen 
Röhrenteilen verschlechtern oder unterbrechen. Es gab hier einige Leute, 
die sich mit Röhren noch besser auskennen als ich. Leider haben einige 
davon inzwischen - aus welchen Gründen auch immer - aufgegeben.

Was die Länge einiger Kommentare angeht: Diese sind für den TO bestimmt 
und sollen ihm helfen, so viel Verständnis zu bekommen, dass er sein 
Gerät versteht und den Fehler vor Ort finden kann. Die Mitleser können 
daraus auch Informationen entnehmen, wenn sie es denn wollen. Wer an den 
Informationen nicht interessiert ist oder alles schon weiß, kann das ja 
getrost überspringen. Es wird niemand gezwungen, das zu lesen.

von Dings vom Dach (Gast)


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Das bedingt das der TO noch mitliest und antwortet. Tut er aber nicht.
Ergo, es hilft ihm nicht.

von Peter D. (peda)


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Günni schrieb:
> Das "Sterben" war an der allmählich immer mehr ansteigenden Spannung an
> der Anode (immer weniger Strom) zu sehen.

Kannst Du mal einen Link posten, wo selbiges berichtet wurde.

von Dings vom Dach (Gast)


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Und daher sind ca. 250 Antorten fuer die Katz!

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Boooaaah, Dings vom Dach, gehts noch?!?

Halt doch einfach Deine Klappe!

Günni schreibt für den TO, nicht für Dich.

Deine Schlussfolgerungen sind geradzu läppisch, "nein, der To meldet 
sich nicht mehr, ergo schreibt Günni für mich, und zwar zu viel, und das 
stört mich, hei-ti-tei...".
Nein!
Die Welt dreht sich hier nicht um Dich.
Der TO wartet schlicht auf eine neue EBF89.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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@Günni: Ich fand manchen Schaltkontakt zunächst auch etwas 
"anstrengend", nahm an, dass es sich bei den Kontaktbezeichnungen um 
eine fortlaufende alphabetische Nummerierung handeln würde. Dann sah ich 
aber die Kleinbuchstaben hinter den räumlich korrekt dargestellten 
Tasten des Tastensatzes unten im Plan. "p" für Phono(TA), "a" für aus 
(verhindert das "Nachspielen" des Gerätes beim Ausschalten), sowie die 
Wellenbereiche k,l,m,...

Habe bei Deiner Zusammenstellung allerdings die Daten 13.8. und 19.8. 
gelesen, o.ä., gehe daher noch nicht wirklich von einem Sterben aus, 
sondern dass er dazwischen die erhaltene müde Röhre eingesetzt hat.

Matze wirft völlig richtig ein, dass im Schaltbild angegeben wird, 
gemessen mit Röhrenvoltmeter Philips PM6004, hochohmig, elektronisches 
Röhrenvoltmeter.
Aber nein, das muss niederohmig sein, von anderer Seite...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Zu den Spannungswerten ist zu sagen: Am Ende der Siebkette wird nur ein 
einziges Mal ein Spannungswert angegeben, auch wenn in der Legende 
erklärt wird, "Ausnahmen..."

Aber:
Die UKW-Abstimmeinheit, "Tuner-Box", wird bei allen AM-Bereichen 
ausgeschaltet. Von der Betriebsspannung genommen. Sie zieht 9+4=13mA vom 
(höherohmigen) Ende der Siebkette. Das macht allein an dem 1kOhm 
Widerstand in der Siebkette ("pro mA ein Volt") einen Unterschied von 13 
Volt aus. In der Siebkette befindet sich aber noch zusätzlich ein 
Drittel eines Kiloohms, also überschlägig noch mal 4 Volt Unterschied, 
den Innenwiderstand der Gleichrichterröhre darf man zusätzlich auch noch 
mit 100...200 Ohm annehmen.

Ob also UKW in Betrieb oder nicht, macht allein schon reichlich 15 Volt 
Unterschied (wird ein bisschen egalisiert durch den abwechselnd in 
Betrieb befindlichen AM-Oszillator), C-System der ECH... Noch 
dramatischer bei TA/TB-Betrieb, im Tastensatz also das unscheinbare "p". 
Die ECC85, die komplette ECH81, die komplette EBF89 und der magische 
Fächer EM80, werden alle abgeschalten. Hier fehlen dann gleich einige 
zehn Prozente der Belastung der unstabilisierten, ungeregelten 90ma 
Angabe nahe der Gleichrichterröhre.

Die Spannungsangaben dürfen daher weder bierernst noch als singulär 
genommen werden.

Im TA-Betrieb fehlen zusammengerechnet bereits ca. 35mA Belastung der 
Anodenspannungsquelle, entsprechend läuft die hoch, bei völlig intaktem 
Gerät.

Die Lautsprecherzuleitung möge er doch einfach bei Entnahme des Chassis 
verlängern und die Originalen verwenden. Ist am einfachsten. Das Gerät 
funktioniert auch bei abgestecktem Zentralstecker des in der Truhe 
verbleibenden Klangregisteres weiter (Brocken). Da schaue ich aber 
gleich noch mal nach, vorsichtshalber...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Nummer 7 und 8 des Steckers Klangregister muss mit einem einfachen Draht 
gebrückt werden, dann bleibt das entnommene Chassis spielbereit.

von Dings vom Dach (Gast)


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Boahhh, dat hilft dem TO jetzt aber wirklich. Du weißt ja gar nicht ob 
er das Chassis ausbauen möchte. Vielleicht hat er es schon ausgebaut und 
dabei die Skalenscheibe zerfetzt?

Ich glaube mal wieder Du hoerst Dich gerne reden.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Am meisten hilft dem TO Dein Geschwätz, "Dings vom Dach"!

von Dings vom Dach (Gast)


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Ich warte auf Ergebnisse vom TO und Du laberst hier herum.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Halt doch einfach Deine Klappe!
Von Dir kommen nur negative Unterstellungen, hauptsächlich gegen den TO 
selbst. Du scheinst nichts beizutragen, aber im Mittelpunkt stehen zu 
wollen.
Selbstverständlich hat der TO einen Messaufbau gemacht, gezeigt und 
beschrieben.

von Günni (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Im TA-Betrieb fehlen zusammengerechnet bereits ca. 35mA Belastung der
> Anodenspannungsquelle, entsprechend läuft die hoch, bei völlig intaktem
> Gerät.

Das ist richtig. Nun macht es ja wenig Sinn, im TA-Betrieb die ganzen 
Vorstufen mitlaufen zu lassen und die Wärme nutzlos zu verbraten. 
Deshalb haben die Entwickler nur die Röhren weiter beheizt und den Rest 
abgeschaltet. Dass dann die Spannungen für die End- und die Vorstufe 
ansteigen, wird wohl im Design berücksichtigt worden sein. Aber wenn die 
Werte jetzt gemessen werden, muss natürlich berücksichtigt werden, dass 
die Spannungen nur unter bestimmten Bedingungen stimmen, sonst verleiten 
die Messwerte zu Fehlschlüssen und unnötigen Aktionen. Danke für den 
Hinweis.

von Jan W. (gnarflord)


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So, ich hab leider nicht in den Fred geblickt, während ich auf Post 
wartete. Einfach um im Oberstübchen wieder etwas durchzulüften. Nochmal 
mit Abstand an 'ne Sache zu gehen soll ja helfen.

Also um alle auf den letzten Stand zu bringen, wiederhole ich meine 
Vorgänger. Nachdem ich:
-meine beiden linken Hände in die falschen Taschen steckte
-das Frontglas zweimal mutwillig zerschlug
-mindestens fünfmal durch Netzspannung gestorben bin
-beide Röhren absichtlich tötete
-sie dann doch regenerierte
-und in Wirklichkeit das Gerät schon seit zwei Wochen funktioniert, ich 
aber gerne streitenden Menschen beobachte
kam heute der Ersatz an.

Also mit zittrigen Händen die allersimpelste Testschaltung von oben 
nachgebastelt:
Gitter 1 auf Masse, Gitter 2 an Anode.
Holla die Waldfee: erblicken meine müden Augen einen Anodenstrom?

Also jaaanz vorsichtig weiter:
> Ich hatte lediglich vorgeschlagen die EBF89 mal quasi autark zu
> betreiben, wofür der TO mal den Gitteranschluß komplett von der
> Schaltung trennen sollte und dafür einen Widerstand von 3,5MOhm zwischen
> Gitter und Masse einlöten solle. Damit wäre die EBF89 quasi vom Rest der
> schaltung getrennt, würde jetzt mit Gitteranlaufstrom betrieben werden
> und es sollte sich ein Anoden- und Schirmgitterstrom einstellen. Ich
> denke mal das ich da nicht ganz falsch liege und ich habe das ja auch so
> ausprobiert - hatte ich ja beschrieben.
Mhh. Legga Schirmstrom liegt an

Also dem Rate gefolgt und nach und nach Funktionen zugeschalten mit 
Widerständen, um im Fehlerfall Strom zu begrenzen:
Passt!?

Ich muss zugeben, ich glaub die nächsten zwei Schritte in Zenos 
Anleitung hab ich dann einfach übersprungen und alles zurückkonvertiert.

Und es spielt doch!

Ach, ich sitz hier mit dem breitesten Grinsen und höre fein den 
Klassik-Sender. Bei dessen Klang bin ich immer pingelig, aber die 
Technik von 1956 überzeugt mich trotzdem (nach etwas Feingefühl an 
Tiefen- und Höhrenregler)
Jetzt in den Abendstunden lässt sich so langsam auch auf Langwelle 
Einiges empfangen. Ich spreche keine dieser Sprachen; glücklich bin ich 
trotzdem.

Ich bin euch jedenfalls unglaublich dankbar. Ein bisschen tut es mir 
schon Leid, dass es zu so einem frustrierenden Rätselraten ausbrach, 
obwohl schon die erste Antwort auf die kaputte EBF89 hinauslief. Aber 
der defekte Ersatz war einfach wirklich fies. Hab auch die beiden 
anderen nochmal als Sanity-Check eingesetzt: Immer noch tot. 9 von 10 
Apotheken-Pferden hassen diesen Trick.

Naja, einiges gelernt, nicht nur im Bezug auf Röhrenradios sondern 
(leider) auch Zwischenmenschliches. Trotzdem unheimlichen Dank an:
-сорок две
-Günni
-gustav
-Matthias
-Nichtverzweifelter
-Peter
-Rainer
-Zeno

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jan W. schrieb:
> Aber
> der defekte Ersatz war einfach wirklich fies.

Das war ja der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Show. Ich freue mich 
jedenfalls, das die alte Kiste wieder spielt und es doch, wie vermutet, 
eine zweite defekte Röhre war.
Klassik Radio sendet bei uns übrigens mit übelster Komprimierung, da 
höre ich doch lieber Jazzradio :-P

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> wie vermutet,
> eine zweite defekte Röhre war.

ja sie können so schön leuchten, ein Beweis für Anodenstrom ist das 
leider alles nicht!

von Günni (Gast)


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Herzlichen Glückwunsch! Es ist wundervoll, dass eines der inzwischen 
seltenen alten Radios wieder läuft. Irgendwie ist auch alte Technik ein 
Kulturgut, egal ob es sich um Windmühlen, Dampflokomotiven, 
Oldtimerautos oder - wie hier - ein altes Radio mit einer schon damals 
außergewöhnlichen Schaltung handelt. Herzlichen Dank für die Ausdauer 
und die Geduld mit den vielen (auch - oder besonders ??? - meinen) 
gutgemeinten Ratschlägen, ob sie nun ziel- oder irreführend waren.

Herzliche Grüße
Günni

von Zeno (Gast)


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Hallo Jan!

Freue mich das Dein Radio nun wieder spielt. Zwei komplett taube Röhren 
hat man nicht allzu oft.
Wünsch Dir weiterhin viel Freude mit dem alten Schätzchen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Hallo Jan,

das glaube ich gerne, dass Du mit breitestem Grinsen die Truhe spielen 
lässt.
Sie hat ja auch einige Feinheiten zu bieten, das dreifach angezapfte 
Lautstärkepoti zum Beispiel, das für "physiologische"= "gehörrichtige" 
Lautstärkeeinstellung sorgt, das war schon Luxus.
Ein kleines Kätzchen lass ich noch aus dem Sack: Du hattest ja zwei 
Oszillogramme gepostet, und berichtet, es sei eine leicht negative 
Gleichspannung vorhanden.
Die EBF89 wurde von einigen bekannten Röhrenfabriken hergestellt: 
Valvo(Philips), Telefunken, Mazda, Mullard, Tungsram...
In einigen Datenblättern ist angegeben, dass bereits bei -1Volt an g1 
Gitterstromeinsatz vorkommen kann, bei 250 Volt Anodenspannung schon bei 
-2Volt.
Diesen Gitterstromeinsatz (das Steuergitter wird dann niederohmig) 
möchte man nicht, der Schwingkreis am Steuergitter soll nicht belastet 
werden. Sonst ist es mit der "Güte", also der schmalen Bandbreite, der 
Trennschärfe gleich vorbei. Man hält also das Steuergitter stets so 
negativ, dass kein Gitterstrom auftritt. Bei FM wird diese negative 
Vorspannung über die rechte Hochvakuum-Diode der EBF gewonnen. Sie 
liefert durch die thermische Emission stets an ihrer Anode Elektronen 
nach...na, da war doch was...Anlaufstrom. Genau, aber eben der der 
Diode, nicht des Steuergitters. Aber dem superhochohmigen Steuergitter 
über 1MOhm zugeführt, also hochohmig genug. Das Gitter bleibt also 
hochohmig, es kommt auch zu keinen Gleichrichtereffekten durch 
Signalspitzen.
Du hast nun mit dem Oszi auch gerade da drangehalten, wenn ohne 
Tastkopfteiler, dann mit dem genormten 1MOhm Eingangswiderstand des 
Oszis.
Damit war dann die zugeführte Gleichspannung bereits exakt halbiert...
Prüfe vorsorglich noch den 68kOhm Widerstand am Schirmgitter "ohmisch". 
Zu der Zeit wurden noch reichlich Kohle-körper-widerstände verbaut, 
nicht Kohle-schicht-widerstände.
Die Körperwiderstände neigten dazu, niederohmig zu werden.
Den Hinweis hast Du hoffentlich gelesen, dass es bei pollin.de die EBF89 
und ECH81 für lächerlich wenig Geld "new old stock" gibt...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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5 bis 10 Meter Draht am Antenneanschluss für AM bringen dann auch 
hunderte Sender auf KW, rund um die Welt (nachts).

von Fixer (Gast)


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Vielen Dank TO für den schönen Bericht. Du bist jetzt hier zum Fixer Nr. 
2 befördert worden.

von Rainer V. (a_zip)


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Auch von mir Glückwunsch zur erfolgreichen Wiederbelebung! Ich hatte 
selbst lange Zeit zwei Musiktruhen aus den 50ern. Habe sie dann schweren 
Herzens an Bekannte gegeben, Platzgründe. Mußte dann nach ein paar 
Jahren feststellen, dass die schönen Teile schmerzfrei auf den Sperrmüll 
gebracht wurden! Eine kurze Nachfrage bei mir hätte doch gereicht...nun 
hat mein augenblicklicher Nachbar noch so eine Truhe und ich habe 
versucht, ihm klar zu machen, dass er das Gerät auf gar keinen Fall 
allein "unter Strom" setzen soll. Vielleicht darf ich ja irgendwann da 
mal dran :-)
Gruß Rainer

von сорок две (Gast)


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Nix zu danken Jan, immer gerne wieder!

сорок две

von Peter D. (peda)


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Rainer V. schrieb:
> Mußte dann nach ein paar
> Jahren feststellen, dass die schönen Teile schmerzfrei auf den Sperrmüll
> gebracht wurden!

Nun, die wenigsten wollen in einem Museum wohnen.
Man möchte Geräte ja auch benutzen, d.h. Musik in Stereo hören.
Notgedrungen müssen gute Standboxen ein gewisses Volumen haben, aber die 
Technik kann ruhig schön klein bleiben.

von Rainer V. (a_zip)


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Peter D. schrieb:
> Nun, die wenigsten wollen in einem Museum wohnen.

Ja klar...aber dennoch...
Gruß Rainer

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