Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED-Steuerung mit ESP8622/PCA9685/MC34063 zerstört: USB-Port vs. Schaltnetzteil / warum?


von Roderik (Gast)


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Hallo Mikrocontroller-Forum,

mir ist gestern mein Projekt "um die Ohren geflogen" und ich komme nicht 
drauf warum. Ich hoffe, dass mir hier jemand helfen kann (was ist 
passiert/warum ist es kaputtgegangen/wie kann ich es nächstes mal 
verhindern?). Entschuldigt bitte das Fehlen eines Schaltplans, ich habe 
keinen gezeichnet, letztendlich besteht das Projekt nur aus drei 
"bekannten" Komponenten:


Zunächst das Vorhaben "eigentlich nur PWM LEDs...":
Mein Ziel ist es eine Lampe zu bauen, die verschiedene "Power"-LEDs 
(unterschiedliche Weißtöne/-temperaturen + RGB) enthält um durch 
Mischung eine möglichst vielseitig einstellbare Lichtstimmung zu 
erzeugen. Die LEDs sind in Serien zu 8 Strängen zusammengefasst, die 
jeweils etwa 18 V Betriebsspannung und Ströme von 400 mA / 300 mA 
erfordern. Das ganze soll bei 24 V betrieben werden.  Hierfür habe ich 
ein Leicke 24 V / 5 A Schaltnetzteil besorgt 
[http://www.leicke.eu/de/products/NT03245]. Dieses ist etwas 
überdimensioniert; nach meinen eigenen Erfahrungen ist es aber bei 
günstigen Netzteilen auch nicht schlecht etwas Spielraum zu haben. Für 
den dimmbaren Konstantstrombetrieb habe ich 8 Schaltungen analog zu 
[https://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:Power-LED_Stromquelle.png] 
zunächst auf einer Streifenrasterplatine aufgebaut. Diese haben auch 
alle funktioniert, sie schaltregelten soweit ganz gut und "händisch 
digital" konnte ich die 8 LED-Kanäle an- und ausschalten, indem ich den 
Komparatoreingang über eine Steckbrücke auf GND oder 24V gelegt habe. 
Die Ströme habe ich kontrolliert.

Angesteuert werden soll das ganze über einen ESP8622 (WLAN) <- I2C -> 
PCA9685 (8x 12 bit PWM). Bevor ich die Ansteuerung/LED-Treiber in einem 
eigenen PCB-Layout verewige, wollte ich die Schaltung zunächst als 
Prototyp zusammensetzen. Die PCA9685 PWM-Ausgänge (hier habe ich für den 
Prototypen ein Breakout analog zu 
https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/A300/ADAFRUIT-815-30091222-01.png 
verwendet) wurden mit den Komparatoreingängen der LED-Treiber verbunden 
(GND natürlich auch). Der PCA erhielt 3.3 V "vom ESP" / für den Prototyp 
ein NodeMCU. NodeMCU und PCA funktionierten soweit auch gut zusammen 
(I2C-Kommunikation). Hier war die Masse selbstverständlich auch direkt 
verbunden.

Nun zum Problem:

Während die LED-Treiberschaltung mit 24V versorgt wurde, habe ich die 
PCA9685/NodeMCU-Kombination an die Komparatoreingänge/GND angschlossen. 
Soweit war noch alles gut. Dann wollte ich allerdings den NodeMCU über 
ein Micro-USB-Kabel mit meinem Rechner verbinden, um ihn mit Strom zu 
versorgen. Das was dann passierte erinnerte für Bruchteile von Sekunden 
etwas an Elektroschweißen, ein Tanalkondensator des NodeMCU verteilte 
sich im Raum und der FI-Schalter sowie die Sicherung flogen raus. Nach 
einem kurzen Moment des Innehaltens stellte sich mir die Frage, was 
grade passiert war. Zunächst ging ich von einem direktem Kurzschluss der 
24V/5A aus. Diesen kann ich aber (nach bestem Wissen und Gewissen) 
ausschließen. Warum sollte dieser auch erst beim Aufbau der 
USB-Verbindung auftreten? Soweit ich es noch beurteilen kann, bin ich 
auch nur mit der Metallschirmung des USB-Steckers an die Metallschirmung 
des NodeMCU gekommen, also war der Stecker noch nicht einmal gesteckt. 
Die Metallschirmung der NodeMCU-USB-Buchse ist nun auch angeschmolzen. 
Ich war nur froh mich nicht selbst zwischen die beiden Schirmungen 
geschaltet zu haben.

Kann dies auf das potentielle Potential des Schaltnetzteils vs Erde 
zurückzuführen sein? Ich gehe davon aus, dass die USB-Ports meines 
Rechners geerdet sind. Eigentlich sollten doch in Entstörkondensatoren 
vglw. hohe Spannungen, aber nur geringste Energien gespeichert sein? 
Zudem hat das Leicke-Netzteil auch einen 3-Poligen Netzstecker 
(Erdung?). Oder könnte es eine unglückliche Verkettung gewesen sein, die 
dann doch zu einem 24V/5A Kurzschluss geführt hat? Oder sollte ich davon 
ausgehen, dass das Netzteil einen Defekt hatte? Oder habe ich irgendwas 
einfach grundlegend nicht bedacht?

Mir ist im Vorfeld aufgefallen, dass die Verbindung des Schaltnetzteils 
(über einen Hohlsteckeradapter 
[https://cdn-reichelt.de/bilder/web/artikel_ws/C160/DELOCK65422.jpg]) 
etwas "wackelig" war (ich gehe davon aus, dass es die Verbindung und 
nicht das Netzteil selber war). Diese sollte aber als das Problem 
auftrat OK gewesen sein.

Letztlich ist jetzt einiges kaputt 
(Schaltnetzteil(!)/NodeMCU/PCA/LED-Treiber) - zum Glück die günstigeren 
Komponenten. Der PC-USB-Port und die LEDs haben es überlebt.

Ich bin mir sicher, dass ich das Problem durch eine galvanische Trennung 
über Optokoppler zwischen PCA9685/LED-Treiber lösen könnte. Letztenlich 
soll der ESP dann im finalen Aufbau aber auch über einen StepDown aus 
den 24V versorgt werden (die USB-Verbindung brauche ich später ja nicht 
mehr / WLAN). Daher ist das evtl. auch nicht mehr nötig.

Bevor ich das ganze nun aber umsetze, würde ich zunächst gerne verstehen 
was passiert ist... Ich würde mich freuen, wenn jemand eine Idee hat!


Viele Grüße,
Roderik

von A-Freak (Gast)


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Hallo Roderik

Wenn auch der FI abschaltet dann gibt es nicht viele Möglichkeiten (du 
solltest froh sein daß du in dem Moment nicht Teil vom Stromkreis warst 
und noch lebst)

Da dein neues Netzteil einen Eurostecker hat ist zu vermuten daß es 
einen Isolationsfehler hat der den Außenleiter (also volle 230V) auf 
seinen Gleichspannungsausgang legt. Du hast das zuerst vielelicht nicht 
gemerkt, trockener Fußboden isoliert gut, aber dann gegen das geerdete 
Gehäuse vom PC kurzgeschlossen als du den USB-Stecker eingesteckt hast.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Würdest du einen Schaltplan zeichnen, statt hier Prosa zu verteilen, 
würde dir vielleicht der Fehler selber auffallen.

von (prx) A. K. (prx)


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Roderik schrieb:
> Zudem hat das Leicke-Netzteil auch einen 3-Poligen Netzstecker

Der sieht für mich aber sehr zweipolig aus:
http://www.leicke.eu/system/images/files/000/014/390/original/NT03245_02_2000_2000_xz_v2.jpg

von MaWin (Gast)


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Roderik schrieb:
> Kann dies auf das potentielle Potential des Schaltnetzteils vs Erde
> zurückzuführen sein?

Miss mal mit dem Ohmmeter, ob von irgendeinem Anschluss des 230V 
Steckers eine Verbindung zu einem Ausgangspol des Netzteils besteht. 
Wenn ja, stell den Schaden dem Chinaramschimporteur Leicke in Rechnung 
und melde das Netzteil bei Rapex.

von (prx) A. K. (prx)


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Roderik schrieb:
> Oder könnte es eine unglückliche Verkettung gewesen sein, die
> dann doch zu einem 24V/5A Kurzschluss geführt hat?

Ein Kurzschluss vom Netzteilausgang wirft nicht den FI raus. Dazu ist 
ein Schluss (bzw ausreichend grosser Strom) von Phase nach 
Erde/Schutzleiter nötig.

von Horst V. (hoschti)


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> Ein Kurzschluss vom Netzteilausgang wirft nicht den FI raus. Dazu ist
> ein Schluss (bzw ausreichend grosser Strom) von Phase nach
> Erde/Schutzleiter nötig.

Manchmal reicht auch ein Schluss von N und PE. Bei Belastung des 
N-Leiter kann dieser eine leichte Potentialverschiebung ggü. PE 
bekommen. Und das reicht dann für ein Auslösen des FI, weil ein kleiner 
Teil des Laststromes anstatt über N den Weg über den PE nimmt.

von Roderik (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten - das scheint ja soweit meine Annahme zu 
bekräftigen, dass irgendetwas mit dem Netzteil nicht in Ordnung war...


@A-Freak:
>Da dein neues Netzteil einen Eurostecker hat ist zu vermuten daß es einen 
Isolationsfehler hat der den Außenleiter (also volle 230V) auf seinen 
Gleichspannungsausgang legt.

Ein derartiger Fehler ist auch meine Vermutung, auch wenn mich wirklich 
wundert, dass mir die Spannung nicht beim Basteln überhaupt nicht 
aufgefallen ist. Bei 24 V achte ich in der Regel nicht so sehr drauf 
nichts anzupacken und renne bei den Temperaturen nicht unbedingt mit 
Gummisohlen rum...  Allerdings hat das SNT (im Gegensatz zu dem auf dem 
verlinkten Bild, hatte ich erst nicht bemerkt) eine PE (zumindest am 
Eingang), siehe Antwort an A. K. .


@A. K.:
>Der sieht für mich aber sehr zweipolig aus:
>http://www.leicke.eu/system/images/files/000/014/390/original/NT03245_02_2000_2000_xz_v2.jpg

Das ist wirklich interessant - das Netzteil (liegt neben mir) ist, im 
Gegensatz zu dem Netzteil unter dem Link (selbe Seriennummer), über ein 
Kaltgerätesteckerkabel angeschlossen (3-Polig). Ich kann allerdings 
zwischen den - (0 V)/+ (24 V) Ausgängen und PE einen Widerstand messen 
(das SNT ist nun ja aber auch defekt). Mir ist nicht ganz klar, wie PE 
in dem SNT verbunden ist. Ich habe auch die USB-Ports meines Rechners 
nochmal gecheckt - diese sind niederohmig mit PE verbunden.


@MaWin:
>Miss mal mit dem Ohmmeter, ob von irgendeinem Anschluss des 230V
>Steckers eine Verbindung zu einem Ausgangspol des Netzteils besteht.
>Wenn ja, stell den Schaden dem Chinaramschimporteur Leicke in Rechnung
>und melde das Netzteil bei Rapex.

Die Messung hatte ich auch gleich als erstes gemacht, allerdings konnte 
ich nichts messen. Das Netzteil ist allerdings während der Aktion auch 
kaputtgegangen, die Betriebs-LED bleibt aus und es gibt auch generell 
keine Spannung mehr aus.
Wenn ich die Schaltung neu aufgebaut habe und ein neues Netztein habe, 
ist dies aber das Erste das ich machen werde. ;)


@Horst V.
>Manchmal reicht auch ein Schluss von N und PE. Bei Belastung des
>N-Leiter kann dieser eine leichte Potentialverschiebung ggü. PE
>bekommen. Und das reicht dann für ein Auslösen des FI, weil ein kleiner
>Teil des Laststromes anstatt über N den Weg über den PE nimmt.

Mir ist hier aber immernoch unklar, wieso ein derartiger Strom (müssten 
ja m.W. > ~30 mA sein, dem Effekt nach zu urteilen mehr) zwischen meinem 
LED-Treiber/Ansteuerungs-GND Schaltnetzteil (-) in die PE der 
USB-Schirmung fließen sollte...


Zudem ist mir nicht ganz klar, warum neben dem FI auch die Sicherung des 
Zimmers rausgeflogen ist?

von Jedzia D. (Firma: Rast und Ruh) (jedzia)


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A-Freak schrieb:
> Wenn auch der FI abschaltet dann gibt es nicht viele Möglichkeiten (du
> solltest froh sein daß du in dem Moment nicht Teil vom Stromkreis warst
> und noch lebst)

Der Fehlerschutz ist exakt die Aufgabe einer 
Fehlerstrom-Schutzeinrichtung. Deswegen wohl die Benennung(!). Diese 
unnötige Überdramatisierung passt natürlich sehr zur "Gute Nacht 
Geschichte" des TE und mangels eines 
Schaltplans/Verdrahtungsdiagramms/Messprotokolls ist jede Spekulation 
über die Fehlerursache so gut wie jede Andere. Deine, der 
Isolationsfehler, ist natürlich am wahrscheinlichsten.

Also: Bitte erst einmal selbst nachmessen, eine Sichtkontrolle 
durchführen und dann den eigenen Verstand einschalten. Danach kann man 
Fotos machen und konkrete Fragen stellen. Das kostet zwar noch ein 
bisschen mehr Mühe als eine gut geschriebene Geschichte, aber führt 
vielleicht zu einem Ergebnis.

P.S: Das ist vielleicht ein bisschen spitzfindig formuliert und 
beinhaltet eine kleine Stichelei, ist aber nicht böse gemeint. Wie man 
Fehler sucht oder das frau zuerst Spannungen misst ist ja keine 
angeborene Fertigkeit. Das gilt besonders bei Prototypen:)

von Roderik (Gast)


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Sorry, blöder Fehler:

[...] Ich kann allerdings zwischen den - (0 V)/+ (24 V) Ausgängen und PE 
*k*einen Widerstand messen (das SNT ist nun ja aber auch defekt). [...]

von Stefan F. (Gast)


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Roderik schrieb:
> Entschuldigt bitte das Fehlen eines Schaltplans, ich habe
> keinen gezeichnet,

Dann mach das mal. Prosa ich Scheiße.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Prosa ich Scheiße.

Erst lesen, dann absenden? ;-)

von Stefan F. (Gast)


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A. K. schrieb:
>> Prosa ich Scheiße.
> Erst lesen, dann absenden? ;-)

Määäh. Prosa Doof. Wetter doof. Ich doof.

von Der müde Joe (Gast)


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Kann dies auf das potentielle Potential des Schaltnetzteils vs Erde
zurückzuführen sein?

Ja.

Ich bin mir sicher, dass ich das Problem durch eine galvanische Trennung
über Optokoppler zwischen PCA9685/LED-Treiber lösen könnte.

Einfacher: USB galvanisch/optisch entkoppeln. Gibt's fertig zu kaufen 
für kleines Geld.

von Stefan F. (Gast)


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Roderik schrieb:
> Ich bin mir sicher, dass ich das Problem durch eine galvanische Trennung
> über Optokoppler zwischen PCA9685/LED-Treiber lösen könnte.

Löse besser die Ursache, denn da steht offenbar eine Leitung unter 
Spannung (mit erheblicher Stromstärke) die es  nicht sein sollte. Ich 
würde mir Gedanken um die Sicherheit der Menschen machen, die das 
anfassen.

von Roderik (Gast)


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@ Stefan F.:

>Löse besser die Ursache, denn da steht offenbar eine Leitung unter
>Spannung (mit erheblicher Stromstärke) die es  nicht sein sollte. Ich
>würde mir Gedanken um die Sicherheit der Menschen machen, die das
>anfassen.

Das ist der Grund des Posts, mir ist nicht ganz klar, warum es 
kaputtgegangen ist und ich würde es gerne verstehen bevor ich das ganze 
nochmal aufbaue. Neben der Sicherheit (als wichtigster Punkt) bringt ja 
auch nichts, wenn mir der nächste Aufbau wieder um die Ohren fliegt. 
Wenn es natürlich das vermeintlich kaputte Schaltnetzteil war, das nun 
gar nichts mehr tut, kann ich jetzt lange rätseln...

> Dann mach das mal. Prosa ich Scheiße.

Schaltplan kommt - ich hatte gedacht, da ich für den Prototypen nur 2 
Breakout-Boards und die KSQ aus dem Wiki verdrahtet habe geht es so.


@ Der müde Joe:
>Kann dies auf das potentielle Potential des Schaltnetzteils vs Erde 
zurückzuführen sein?
>Ja.
> Einfacher: USB galvanisch/optisch entkoppeln. Gibt's fertig zu kaufen
>für kleines Geld.

Eigentlich sollte doch aber der dabei fließende Strom (ich meine das war 
1 mA max.?) nicht ausreichen um die Schaltung zu zerlegen? Aktive USB 
Hubs/etc werden doch auch häufig von SNTs versorgt (und da habe ich auch 
schon ab und zu das ein oder andere "Kribbeln" mitbekommen)?

von A-Freak (Gast)


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Mit den neuen Infos (daß das Netzteil einen "Schutzleiter" hat) kommt an 
der Stelle noch ein anderer Fehler in der Wohnungsinstallation in Frage. 
Außenleiter auf "PE"-Kontakt.

Besorg dir einen "Phasenprüfer" und halte den an allen Steckdosen an den 
Schutzleiterbügel. Er darf nirgends leuchten. Wenn doch - Finger weg, 
abschalten und reparieren.

von Roderik (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo!

...so, wie versprochen ein wenig Material zur Illustration (und 
vermutlich die Lösung):

- Da der PCA9685 für den Prototypen auf einem Breakout saß, habe ich mir 
im Schaltplan "irrelevante" Komponenten, wie eine VCC-ist-da-LED, einen 
nicht angeschlossenen +5V-Zweig zur Versorgung etwaiger Servos (inkl. 
Verpolschutz, sieht man auf der Platine) und die Klemmen geklemmt.
- Weiterhin habe ich nur einen LED-Treiber gezeichnet. 7 Weitere hängen 
analog zum 0. an PWM1, PWM2... Hier sind nur teils die 
"Shunt"-Widerstände 1 Ohm, statt 2x1.5 Ohm parallel um 300 mA statt 400 
mA einzustellen.


Zur "Aftermath" und Update:

Wie beschrieben: NodeMCU (man beachte den deformierten USB-Port) + 
PCA-Breakout (offensichtlich) + LED-Treiberplatine (jetzt äußerst 
niederohmig zwischen VCC und GND) sind kaputt. Letztere hat leider recht 
viel Arbeit (und Bauteile) gekostet.

Leicke Netzteil:
Ich habe es nochmal in "Betrieb" genommen. Die An-LED des Netzteils 
leuchtet nicht mehr. ABER: Ich habe es aber auch nochmal durchgemessen - 
siehe etwas dilettantischer Messaufbau (bei meiner ersten Messung muss 
irgendetwas schiefgelaufen sein): Zwischen PE/Steckdose und Leicke -(0 
V) und +(24 V) Ausgang finden sich jeweils etwa 230 VAC. Ob zwischen + 
und - noch 24 VDC liegen habe ich dann nicht mehr getestet.

Ich denke damit habe ich die Ursache des Dilemmas herausgefunden. Mir 
wäre nicht bewusst wie meine Schaltung einen derartigen Defekt des 
Netzteils hätte induzieren können (?), daher geht es zurück an den 
Hersteller.

Drei Fragen stellen sich mir noch:
- Warum ist das SNT überhaupt mit einem PE-Anschluss versehen?
- Warum konnte das SNT zunächst 24 VDC liefern? Die Schaltung 
funktionierte ja sogar, bis ich GND über den USB mit PE verbunden habe.
- Warum ist nicht nur der FI, sondern auch die Sicherung geflogen? War 
der FI zu langsam? Er hätte ja schon bei einem niedrigen Strom über PE, 
die Sicherung erst bei einem viel höheren Strom kommen müssen.


Vielen Dank an meinen FI und an alle hier für die hilfreichen Kommentare 
soweit!

Roderik

von Jens G. (jensig)


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>Drei Fragen stellen sich mir noch:
>- Warum ist das SNT überhaupt mit einem PE-Anschluss versehen?

Hat es das wirklich? Der Stecker sieht mir für einen Schukostecker etwas 
sehr flach aus. Hat der wirklich PE-Kontakte? Und wie sieht es am 
anderen Ende der Strippe aus?

>- Warum konnte das SNT zunächst 24 VDC liefern? Die Schaltung

Warum nicht? Ist doch unabhängig von NEtztrennung oder nicht.

>funktionierte ja sogar, bis ich GND über den USB mit PE verbunden habe.

Ja, dann fällt das eben auf, wenn der Netzstecker des SNT dafür richtig 
herum gepolt war.

>- Warum ist nicht nur der FI, sondern auch die Sicherung geflogen? War
>der FI zu langsam? Er hätte ja schon bei einem niedrigen Strom über PE,
>die Sicherung erst bei einem viel höheren Strom kommen müssen.

Es gab keinen niedrigeren Strom im Moment des USB-Reinsteckens, sondern 
sofort einen satten Kurzschluß. Da fliegt üblicherweise beides.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Roderik schrieb:
> Warum ist das SNT überhaupt mit einem PE-Anschluss versehen?

Aufgrund von kapazitiver Kopplung kann am Ausgang eines zweipolig 
versorgten Netzteils eine hohe und hochohmige Spannung gegen Erde 
messbar sein. Der Strom reicht aber nicht annähernd aus, um dich oder 
deinen USB-Stecker in die Hölle zu schicken.

Ich hatte man eines von Pollin, da war das deutlich spürbar. Bei 
Experimenten mit spannungsempfindlichen Schaltungen kann das aber auch 
dann etwas unpraktisch sein, wenn man selbst nichts spürt.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Roderik schrieb:
> ABER: Ich habe es aber auch nochmal durchgemessen - siehe etwas
> dilettantischer Messaufbau (bei meiner ersten Messung muss irgendetwas
> schiefgelaufen sein): Zwischen PE/Steckdose und Leicke -(0 V) und +(24
> V) Ausgang finden sich jeweils etwa 230 VAC. Ob zwischen + und - noch 24
> VDC liegen habe ich dann nicht mehr getestet.
>
> Ich denke damit habe ich die Ursache des Dilemmas herausgefunden.

Du misst sehr hochohmig. Klemme parallel zum Messgerät mal einen 220k 
Widerstand und miss nochmal.

von Roderik (Gast)


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@MaWin:

>Du misst sehr hochohmig. Klemme parallel zum Messgerät mal einen 220k
>Widerstand und miss nochmal.

Guter Punkt, ich hätte es noch testen sollen.  Habe ich nun (allerdings 
habe ich 20kOhm gewagt, mehr war grade nicht greifbar - hätte der FI da 
schon ausgelöst wäre das ja auch ein klares Signal, wobei ich glaube der 
Strom wäre auch mit 20k zu niedrig gewesen), und ich habe tatsächlich 
keine Spannung mehr gemessen...

Ein Phasenprüfer am Hohlstecker hat ohne die 20kOhm deutlich geleuchtet 
- ich weiß, wieder sehr hochohmig, sonst würde man den merken. ;)

Das wirft mich nun allerdings in meinen Überlegungen wieder ein gutes 
Strück zurück... Aber kann ich den Messungen am defekten SNT noch 
trauen?


@Jens G.:
>Hat es das wirklich? Der Stecker sieht mir für einen Schukostecker etwas
>sehr flach aus. Hat der wirklich PE-Kontakte? Und wie sieht es am
>anderen Ende der Strippe aus?

Hat es. Es ist ein normales Kaltgerätekabel und am SNT ist eine 
Kaltgerätebuchse, wie an ATX-Netzteilen, etc...

von Jens G. (jensig)


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Hast Du den Netzstecker bei diesen Messungen auch mal andersherum 
eingesteckt? Denn soclh eine Verbindung von primär zu sekundär zeigt 
sich üblicherweise nur bei einer bestimmten Netzpolung.

von Roderik (Gast)


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@ Jens G.:

>Hast Du den Netzstecker bei diesen Messungen auch mal andersherum
>eingesteckt? Denn soclh eine Verbindung von primär zu sekundär zeigt
>sich üblicherweise nur bei einer bestimmten Netzpolung.

Danke für den Tipp!

Ich habe jetzt beide Polungen des Netzsteckers ausprobiert.

In einem Fall ist wie zuvor beschrieben nichts passiert (keine Spannung 
zwischen Sekundär + und PE, wenn 20 kOhm parallel zum Multimeter 
geschaltet wurden).

Nach Umdrehen des Steckers schaltete interessanterweise die Betriebs-LED 
wieder ein und es wurde an den parallelen 20 kOhm eine schwankende 
Spannung zwischen ca. 170-230 VAC gemessen! Zusammen mit dem Schwanken 
der Spannung wurde die Betriebs-LED des Netzteils heller und dunkler.

Was sagt mir das jetzt genau? 170-230 V an 10 kOhm sollten ja definitiv 
zu viel sein.

von batman (Gast)


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Das wären ja bis über 5 Watt heiß an 10k und der FI sollte langsam 
auslösen?

von Wolfgang (Gast)


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Roderik schrieb:
> ABER: Ich habe es aber auch nochmal durchgemessen -
> siehe etwas dilettantischer Messaufbau (bei meiner ersten Messung muss
> irgendetwas schiefgelaufen sein): Zwischen PE/Steckdose und Leicke -(0
> V) und +(24 V) Ausgang finden sich jeweils etwa 230 VAC. Ob zwischen +
> und - noch 24 VDC liegen habe ich dann nicht mehr getestet.

Bei welcher Last?
Wenn du da mit 1MΩ o.ä. misst, misst du jeden (kapazitiven) Käse.

von Wolfgang (Gast)


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Roderik schrieb:
> leicke1.png
> 8,1 MB
>
> leicke2.png
> 7,4 MB

Was meinst du wohl, warum es sinnvoll ist, für Photos das JPEG-Format 
und nicht PNG zu verwenden?

von MaWin (Gast)


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Roderik schrieb:
> Nach Umdrehen des Steckers schaltete interessanterweise die Betriebs-LED
> wieder ein und es wurde an den parallelen 20 kOhm eine schwankende
> Spannung zwischen ca. 170-230 VAC gemessen

Wow.

War auch bei deinem Schweiss-Versuch ein Stecker umgedreht drin ?
An 20k bis 230V zeigt eine deutliche Verbindung von der jetzt L Phase 
zum Ausgang des Netzteils, womöglich defekter Y-Kondensator.

von Roderik (Gast)


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Hi Wolfgang,

>Bei welcher Last?
>Wenn du da mit 1MΩ o.ä. misst, misst du jeden >(kapazitiven) Käse.

da hatte ich zunächst nicht dran gedacht, dann aber auf MaWins Hinweis 
20kOhm parallelgeschaltet, siehe Posts von 0:15 und 0:32.

>Was sagt mir das jetzt genau? 170-230 V an 10 >kOhm sollten ja definitiv zu viel 
sein.

Sollte hier auch 20k heißen...

>Was meinst du wohl, warum es sinnvoll ist, für >Photos das JPEG-Format und nicht 
PNG zu verwenden?

Ich arbeite häufig aufgrund der verlustfreien Komprimierung mit PNG, 
einige Anwendungen erfordern dies tatsächlich... Ja, hier (Photos) 
hätten es auch jpegs getan. Bei heutigen Internetverbindungen hat man 
aber auch 8 MB in gut 1-2 s... Aber ja, ist mit Kanonen auf Spatzen.

von batman (Gast)


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Ja, und manche zahlen dann mal 30c für so nen Beitrag.

von Karl B. (gustav)


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Roderik schrieb:
> Bei heutigen Internetverbindungen hat man
> aber auch 8 MB in gut 1-2 s... Aber ja, ist mit Kanonen auf Spatzen.
batman schrieb:
> Ja, und manche zahlen dann mal 30c für so nen Beitrag.
Hi,
es sind hier auch Leute mit Smartphone unterwegs. Und jedes überflüssige 
Byte geht auf das Datenvolumen. Also 8 MB, dass die Forensoftware 
überhaupt so etwas zulässt...kann man auf das Zwanzigstel 
zusammendampfen ohne merkliche Verluste an Schärfe etc.
Zum Thema:
Hatten wir schon mal:

MaWin schrieb:
> Du misst sehr hochohmig.

Beitrag "Re: Netzteil Elektromagnetische Strahlung"

Roderik schrieb:
> - Warum ist das SNT überhaupt mit einem PE-Anschluss versehen?

Weil es die Funktionserde ist.
irgendwo ist das Schaltsymbol aufgedruckt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Funktionserdung
"...Eine leitende Verbindung zwischen Schutzerde und Funktionserde ist 
gestattet..."
oder ist schon von Hause aus SKIII

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Roderik schrieb:
> Bei heutigen Internetverbindungen hat man aber auch 8 MB in gut 1-2 s...
Das gilt leider nur, wenn man die Existens von erheblich mehr als 90% 
der Erdoberfläche gedanklich ausblendet. Starlink und Konsorten sind 
noch nicht öffentlich verfügbar und auch da kommt man voraussichtlich 
nicht mit 30ct für 16 sinnlose MByte aus - sorry.

von Roderik (Gast)


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@Karl B., Wolfgang, batman:
Ich hab Euch ja schon Recht gegeben... Wenn man in D die Innenstadt 
verlässt merkt man ja manchmal auch schon was ein MB ist... :(

@MaWin:
>Wow.
>War auch bei deinem Schweiss-Versuch ein Stecker >umgedreht drin ?
>An 20k bis 230V zeigt eine deutliche Verbindung von >der jetzt L Phase zum 
Ausgang des Netzteils, >womöglich defekter Y-Kondensator.

Kann ich leider nicht mehr nachvollziehen, ich habe erst alles (ohne auf 
sie Polung zu achten) rausgezogen und dann wieder das Licht (FI, 
Sicherung) angemacht.

Aufgrund der Messung wäre ich jetzt aber auch wieder beim SNT als 
Verursacher des Schadens...

von Stefan F. (Gast)


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Roderik schrieb:
> es wurde an den parallelen 20 kOhm eine schwankende
> Spannung zwischen ca. 170-230 VAC gemessen!

Wenn das kein Messfehler ist, dann ist das Netzteil defekt und 
gefährlich.

Aber batman schrieb:
> Das wären ja bis über 5 Watt heiß an 10k und der FI sollte langsam
> auslösen?

Ist dir der Widerstand dabei nicht sofort verglüht? Oder war das ein 
besonders hoch belastbarer?

Wenn das ein normaler 1/4W Widerstand war, und er ist nicht verglüht, 
dann haben wir hier mit Sicherheit einen Messfehler.

von Roderik (Gast)


Angehängte Dateien:

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@ Stefan ⛄ F. :

> Das wären ja bis über 5 Watt heiß an 10k und der FI sollte langsam
> auslösen?

>Ist dir der Widerstand dabei nicht sofort verglüht? Oder war das ein
>besonders hoch belastbarer?

>Wenn das ein normaler 1/4W Widerstand war, und er ist nicht verglüht,
>dann haben wir hier mit Sicherheit einen Messfehler.

Das waren tatsächlich 2x10k in Reihe (hatte ich oben geschrieben, mich 
dann aber bei der zweiten Nennung vertippt). Ich hatte auch die 
Befürchtung, dass die 1/4 W'er durch die >1 W Überlast "etwas warm" 
werden könnten, dachte aber da ich nur kurz messe könnte es klappen.

Ich hab die Messung nochmal mit mehr R wiederholt (s. Video im Anhang) - 
ergab die gleiche Beobachtung. Ich habe nun, um die an den Widerständen 
verbratene Leistung im Rahmen zu halten, 50k (5x10k 1/4 W in Reihe) 
parallel zum Multimeter geschaltet (sollten etwa Peff=0.21 W / 
Widerstand sein bei 230 V). Das Ergebnis ist ähnlich dem mit den 2x10k 
erhaltenen:
Wie zu erkennen ist, messe ich immernoch Spannungen zwischen 180-230 V 
an den 50 kOhm... Die Spannung variiert pulsartig, mit konzertiertem 
Aufhellen der Betriebs-LED (etwas schlecht zu erkennen). Es scheint 
etwas langsamer zu pulsen als bei 20 kOhm Last (ist jetzt "qualitativ" 
nicht zu abwegig finde ich). Würde mir das gerne noch mit einem Oszi 
angucken, habe ich aber leider grade nicht hier.

Somit bestätigt sich m.M.n. das SNT als Verursacher. Ich hoffe, dass es 
das wirklich war, und sich meine Schaltung (Plan hab ich oben gepostet) 
nicht wieder zerlegt, wenn ich sie mit einem anderen Netzteil aufbaue. 
Mein nächstes SNT werde ich aber wohl vor Inbetriebnahme durchmessen... 
(Passiert sowas nicht vor der Auslieferung???)

von Manfred (Gast)


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Roderik schrieb:
> Bei heutigen Internetverbindungen hat man
> aber auch 8 MB in gut 1-2 s...

Arroganter Kasper, zahlt Mutti den Internetzugang?

von Roderik (Gast)


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Manfred schrieb:
> Arroganter Kasper, zahlt Mutti den Internetzugang?

Nein, die zahlt ihren eigenen. ;) Ja, war doof und wenig rücksichtsvoll. 
In der Innenstadt werden einem (x)hundert MBit hinterhergeworfen, kann 
aber nachvollziehen, dass das derzeit leider woanders anders aussieht.

von Manfred (Gast)


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Roderik schrieb:
>> Arroganter Kasper, zahlt Mutti den Internetzugang?
>
> Nein, die zahlt ihren eigenen. ;) Ja, war doof und wenig rücksichtsvoll.
> In der Innenstadt werden einem (x)hundert MBit hinterhergeworfen, kann
> aber nachvollziehen, dass das derzeit leider woanders anders aussieht.

Danke für Dein Verständnis!

von Roderik (Gast)


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Nachdem nun vermutlich klar ist, dass die Zerlegung meiner Schaltung auf 
das defekte Schaltnetzteil zurückzuführen ist, frage ich mich nun doch 
noch, ob ich sie wieder in gleicher Art aufbaue, oder ob ich daraus 
lernen und noch irgendein "Sicherheitsfeature" einbauen kann/sollte (?).

Optokoppler hätten vermutlich geholfen, allerdings hätte ich dann ja nur 
nicht gemerkt wie gefährlich der Aufbau war (die LEDs an <=24 V habe ich 
nicht sonderlich gut isoliert). Außerdem soll der ESP letztendlich ja 
auch vom SNT betrieben werden und der USB-Port durch WLAN ersetzt 
werden...

Also einfach nur das nächste Schaltnetzteil besorgen, vorm Einsatz 
testen und sonst alles wie gehabt? Oder riskier ich mit der Schaltung 
(zumindest solange ein USB-Port involviert ist) auch bei heilem SNT 
Probleme durch kritische Ströme in die Erdung?


Danke für alle Beiträge bisher,
Roderik

von Joachim B. (jar)


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Roderik schrieb:
> Oder riskier ich mit der Schaltung
> (zumindest solange ein USB-Port involviert ist) auch bei heilem SNT
> Probleme durch kritische Ströme in die Erdung?

möglich ist immer alles
wer sicher gehen will ob der eigenen Fähigkeiten oder dem gelieferten 
Material der nutzt USB Trenner zum PC und DC/DC Wandler isoliert und 
riskiert nur noch einen ESP.

Auch da kann man natürlich fehlerhafte Ware bekommen, bleibt nur doppelt 
absichern aus verschiedenen Quellen liefern lassen, Hosenträger & Gürtel 
je nach Wunsch.

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