Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik GAL16V8B wird heiß


von Micha (Gast)


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Hallo ihr,

auf der Platine eines E-Pianos befindet sich ein GAL16V8B. Dieser führt 
zu einem Spannungszusammenbruch der 5V-Versorgungsspannung. Außerdem 
wird er extrem heiß.
Hat jemand Erfahrung mit den Dingern? Lässt sich da was retten?
Diese Teile müssen doch speziell programmiert werden oder?

von Nasenbaer (Gast)


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Ja, du hast recht, die Teile müssen programmiert werden.
Meistens dienen sie in solchen Systemen als Adressdecoder für die 
CPU-Peripherie. Wenn du das Programm nicht hast, und auch keinen 
Schaltplan, dann wird es eher nichts mit dem Nachbau, sollte das Ding 
wirklich defekt sein.
Ob das Teil wirklich defekt ist, kann auch schwierig zu ermitteln 
sein...
zuerst mal bis auf die Spannungsversorgung alle Beinchen an 100kOhm 
gegen Masse und dann die Stromaufnahme messen. Wird er dann deutlich 
warm, hast du eine. Bestätigung für deine Vermutung!
Wenn nicht, dann systematisch Ein und Ausgänge des Teils anhand der 
Leitungen von oder zu den anderen Bausteinen ermittteln...
Dann sehen wir weiter!

von Nasenbaer (Gast)


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Findest du einen solchen Chip funktionsfähig von einem Baugleichen 
Gerät, kann man die Logic dahinter zurück entwickeln umd dann auch einen 
anderen Baustein so programmieren.
Was für ein Prozessor ist da am werkeln und was für ein Piano ist das?

von MaWin (Gast)


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a) GALs brauchen auch in normalem Betrieb viel Strom und werden warm.
b) GALs neigen bei Strom über die Eingangsschutzdioden zum latch up, 
dann brauchen sie erst recht viel Strom und werden heiss und zwingen die 
5V herunter. Dagegen hilft dass niemals kein Pin mehr Spannung hat als 
VCC, also auch an keinem Pin ein Kondensator hängt während VCC durch 
Schaltvorgänge (anderer ICs) um mehr als 0.5V einbricht. Mögliche 
Ursache: defekte Abblockkondensatoren.
c) wenn ein GAL mal in latch up geht, kann es passieren dass er sich 
selbst total löscht, inklusive PES.
d) übliche Schutzschaltung bei GALs: eine Diode von Pin2 nach Pin VCC, 
verhindert versehentliches umschalten in den Programmiermodus.

von Micha (Gast)


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Das ist ein Cronenwerth bzw. Worlde (China).

Der GAL zwingt die 5V in die Knie. Dann wird der Linearregler UND der 
GAL extrem heiß.
Selbst wenn ich nur 5V und Masse anschließe. Also ohne die Platine drum 
herum.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Dann ist der GAL defekt und muss ersetzt werden - geht nur, wenn man das 
passende JEDEC-File zur Hand hat. Leider.

von Micha (Gast)


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Nicht das was ich hören wollte ;-(
Aber ich habe mir das schon gedacht.

Na ich werde mal untersuchen, was an dem GAL dranhängt. Vielleicht lässt 
sich doch noch was machen.

von georg (Gast)


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Micha schrieb:
> Vielleicht lässt
> sich doch noch was machen.

Du kannst zwar leicht rauskriegen, welche Signale rein und raus gehen, 
aber wenn es nicht mehr funktioniert, kannst du nicht feststellen, 
welche Speicher oder IO bei welchen Adressen aktiviert werden. Das ist 
theoretisch möglich, indem man auch die Software rückübersetzt und 
analysiert, aber auch da ist die Hoffnung sehr gering und der Aufwand 
unvertretbar.

Georg

von Nasenbaer (Gast)


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Mal kurz gegoogelt... Solch ein Gerät findest du gerade für 60 Euronen 
bei ihhhbaeh!
Willst du basteln, kauf dir das Teil und betreibe eine Rückentwicklung 
des Gals. Rechnen wird sich das nicht, lernen kannst du damit etwas.

Schau mal unter google und Gal auslesen oder hier per Brute force
http://www.primrosebank.net/computers/mtx/projects/pal_reader/palreader.htm

von Georg A. (georga)


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MaWin schrieb:
> c) wenn ein GAL mal in latch up geht, kann es passieren dass er sich
> selbst total löscht, inklusive PES.

Meine Erfahrung ist, dass wenn der Latchup mal da ist, das Ding auch 
sofort dauerhaft kaputt ist. GALs waren bislang die einzigen Chips, die 
ich durch Latchup vernichtet habe und das massenweise. Da hat schon das 
Anstecken von 100nF an die Versorgungspannung im Betrieb gereicht.

von Falk B. (falk)


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Naja, gals sind halt nicht sonderlich belastbar und mimosenhaft, im 
Gegensatz zu guys ;-)

von Micha (Gast)


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Also falls ich nicht um diesen GAL drumrum komme, ist es dann wohl 
besser, das Gerät wieder abzustoßen!? Selbst, wenn ich einen 
Original-GAL bekommen sollte aus irgendeinem Lager. Irgendwann sind die 
20 Jahre ja rum.

von Falk B. (falk)


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Micha schrieb:
> Also falls ich nicht um diesen GAL drumrum komme, ist es dann wohl
> besser, das Gerät wieder abzustoßen!? Selbst, wenn ich einen
> Original-GAL bekommen sollte aus irgendeinem Lager. Irgendwann sind die
> 20 Jahre ja rum.

Mein Gott, was für ein Gejammer. NICHTS ist für die Ewigkeit, wenn 
gleich eine klassische Orgel in der Kirche "mal locker" 200 Jahre und 
mehr hält und heute noch reparierbar ist, im Gegensatz zur 
elektronischen, wo die programmierbaren ICs nach 20++ Jahren so langsam 
Gedächtnislücken kriegen könnten.

Besorg dir einen neuen GAL und genieße das Spielen auf dem E-Piano!
Don't worry, play & be happy!

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Falk B. schrieb:
> Mein Gott, was für ein Gejammer. NICHTS ist für die Ewigkeit, wenn
> gleich eine klassische Orgel in der Kirche "mal locker" 200 Jahre und
> mehr hält

Außer wenn die Kirche abbrennt. Ist letztens häufiger vorgekommen...

von Falk B. (falk)


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Axel S. schrieb:
> Außer wenn die Kirche abbrennt. Ist letztens häufiger vorgekommen...

Wenn man eine Schlange an seiner Brust nährt . . . . . .

von Micha (Gast)


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Laut Datenblatt hat der GAL16V8B eine "Latch-Up-Protection". Kann denn 
so ein Defekt (Einbrechen der Versorgungsspannung) noch eine andere 
Ursache haben?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Mein Gott, was für ein Gejammer. NICHTS ist für die Ewigkeit, wenn
> gleich eine klassische Orgel in der Kirche "mal locker" 200 Jahre und
> mehr hält und heute noch reparierbar ist, im Gegensatz zur
> elektronischen, wo die programmierbaren ICs nach 20++ Jahren so langsam
> Gedächtnislücken kriegen könnten.

Heutige klassische Kirchenorgeln werden in einigen Jahrzehnten auch 
unter Bitfäule leiden, da sie mittlerweile bis oben mit Microcontrollern 
und ladungsbasierten ROMs vollgestopft sind. Dies betrifft auch viele 
modernisierte historische Orgeln. Andererseits ist die Wartungsarmut 
elektronisch gesteuerter Ventile gegenüber kilometerlangen Seilzügen 
nicht zu vernachlässigen. Außerdem können sie meist MIDI, so dass für 
manche Veranstaltungen ggf. gar kein qualifizierter Organist mehr 
benötigt wird.

von Micha (Gast)


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Um wieder etwas näher zum Thema zu kommen, nochmals meine Frage:
Laut Datenblatt hat der GAL16V8B eine "Latch-Up-Protection". Kann denn
so ein Defekt (Einbrechen der Versorgungsspannung) noch eine andere
Ursache haben?

von Thomas W. (diddl)


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Micha schrieb:
> Kann denn
> so ein Defekt (Einbrechen der Versorgungsspannung) noch eine andere
> Ursache haben?

GAL 16v8 sind heute noch erhältlich.
Sie sind preiswert, 5V tauglich und einfach zu programmieren.
Ich verwende die heute noch gerne für bestimmte Sachen.

GAL werden auch so einfach mal defekt.
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass das Piano mit einem neuen GAL 
wieder läuft.

Das Problem ist die Programmierung.
Wenn es im Netz ein passendes Jedec gibt, dann ist es einfach.
Wenn du ein Ersatz GAL findest, kann man es u.U. auslesen oder die Logik 
analysieren.
Wenn nicht ... dann wird das Piano wohl nie mehr laufen.

von Micha (Gast)


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Mal sehen, ob ich entweder so einen IC oder das JEDEC-File irgendwie 
heran bekomme.

@Thomas W.:
Falls letzteres, könntest du mir so einen GAL brennen?

Habe schonmal geschaut, im DIP-Gehäuse gibt es den GAL16V8B-10PL, den 
ich brauche nicht (mehr). Ich könnte aber ggf. auch ein anderes Gehäuse 
nehmen und dann einen DIP-Adapter basteln.

von Peter D. (peda)


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Als DIP gibts die noch zu kaufen, heißen ATF16V8BQL-15PU.

https://de.farnell.com/microchip/atf16v8bql-15pu/spld-8-i-o-dip-20/dp/3380429

von Micha (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Als DIP gibts die noch zu kaufen, heißen ATF16V8BQL-15PU.

Gut zu wissen, danke.
Allerdings bräuchte ich ja den 10PL-Typ. Das dürften 10ns sein.

von Peter D. (peda)


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von Micha (Gast)


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Danke!
Nun noch das JEDEC-File und jemanden der mir das Ding programmieren 
kann...

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Programmieren ist einfach, das jedec auftreiben vermutlich nicht.....

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Ich kann es programmieren, aber ohne File eben nicht.

von Soul E. (Gast)


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Rote T. schrieb:

> Programmieren ist einfach, das jedec auftreiben vermutlich nicht.....

Existiert denn ein Schaltplan zu der Maschine, oder irgendwas aus dem 
man entnehmen kann wozu das GAL verwendet wird? Einen kombinatorischen 
Adressdecoder habe ich Dir in einer halben Stunde raussequenziert und 
nachgebaut, sowas mache ich regelmäßig. Wenn da aber eine komplexe State 
Machine drin ist, dann kannst Du die Aktion mehr oder weniger vergessen. 
Ein 16V8 kann innendrin 256 Zustände annehmen, die von den äußeren Pins 
und vom vorherigen Zustand abhängen.

von Micha (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Existiert denn ein Schaltplan zu der Maschine, oder irgendwas aus dem
> man entnehmen kann wozu das GAL verwendet wird?

Es handelt sich um ein E-Piano. Schaltplan habe ich nicht. Vom GAL 
"geht" es zu 3-4 anderen IC's. Also könnte Adressdecoder schon sein. 
Allerdings ist es sehr schwierig auf der Platine nachzuvollziehen, wo 
die Leiterzüge hingehen und ob man alle "erwischt" hat.

von ohne Account (Gast)


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Micha schrieb:
> Laut Datenblatt hat der GAL16V8B eine "Latch-Up-Protection".
schön, dann sollte es zu keiner Selbstlöschung kommen, wenn's denn 
stimmt.

> so ein Defekt (Einbrechen der Versorgungsspannung) noch eine andere
> Ursache haben?
LOL, MaWin hat die Ursachen doch schon gepostet.

von ohne Account (Gast)


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Nasenbaer schrieb:
> Mal kurz gegoogelt... Solch ein Gerät findest du gerade für 60 Euronen
> bei ihhhbaeh!
das ist ihm wohl zu teuer um zu kaufen :-)

> Willst du basteln, kauf dir das Teil und betreibe eine Rückentwicklung
> des Gals. Rechnen wird sich das nicht, lernen kannst du damit etwas.
Na wenn er schon über Verkauf nachdenkt, geht es wohl eher um den großen 
Reibach in der Bucht ;-)

von Thomas W. (diddl)


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Jedec programmieren in das GAL geht mit jedem 20€ 
China-Programmiergerät.

Zum Beispiel TL866 - egal was für eine Variante.

von Micha (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Jedec programmieren in das GAL geht mit jedem 20€
> China-Programmiergerät.

Das Problem ist, dass ich ja garnicht weiß, ob es nur an dem GAL liegt. 
Daher denke ich, die Anschaffung eines Programmiergerätes lohnt nicht 
wirklich.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Micha schrieb:

> Das Problem ist, dass ich ja garnicht weiß, ob es nur an dem GAL liegt.
> Daher denke ich, die Anschaffung eines Programmiergerätes lohnt nicht
> wirklich.

Nee, Dein wirkliches Problem ist die fehlende Logikgleichung.
Ich programmiere (und schenke) Dir gerne ein GAL16V8, denn von diesen 
habe ich noch eine Unmenge aus den Anfängen meiner Bastelzeit in den 
1990ern, und sende es Dir zu -- aber, wie gesagt, dazu werden die 
JEDEC-Datei oder die Logikgleichungen benötigt...

Grüßle
Volker

von Soul E. (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Jedec programmieren in das GAL geht mit jedem 20€
> China-Programmiergerät.
>
> Zum Beispiel TL866 - egal was für eine Variante.

Jain. Es geht schon irgendwie, aber

* die GAL-Programmieralgorithmen sind nicht öffentlich und waren nur für 
Vertragspartner des GAL-Konsortiums (Lattice, STM, NS) zu erhalten. Die 
haben dann die offiziellen Algorithmen umgesetzt. Alle anderen haben 
sich die Infos durch Reverse Engineering und Ausprobieren beschafft. 
Manche besser (Mawins GALblast) und manche schlechter (TL866II).

* GALs sind ziemlich zickig was die Höhe der Programmierspannungen 
angeht. Die müssen auf 0,1 V stimmen. Viele Chinabrenner haben keine 
DACs zur Einstellung der Spannungswerte, sondern beherrschen nur feste 
Stufen (Widerstand im Spannungsteiler wird durch MOSFET gebrückt). Damit 
kann es klappen, muss aber nicht, und wie lange die Daten drinbleiben 
ist auch ungewiss.


Zum Ausprobieren kann man das machen, aber für eine langfristige 
Reparatur sollte das GAL jemand brennen, der ein professionelles Gerät 
mit vom Hersteller freigegebenen Algorithmen hat. Hier sind genug Leute 
unterwegs, die das übernehmen können.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Erwähnte schon jemand, dass es ohne den Inhalt des GAL nicht geht?

;-)

von Micha (Gast)


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Vielen Dank erstmal für eure rege Beteiligung.

Für mich gibt es drei Lösungen:
a) Ich finde irgendwo einen passenden GAL als Ersatzteil
b) Ich bekomme das JEDEC-File
c) Ich trenne mich wieder vom Piano. Wäre schade, da die Klaviatur noch 
in Ordnung ist

Noch zwei weitere baugleiche Pianos anzuschaffen, in der Hoffnung, der 
GAL ist noch intakt, fällt flach.

von Falk B. (falk)


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Micha schrieb:

> Noch zwei weitere baugleiche Pianos anzuschaffen, in der Hoffnung, der
> GAL ist noch intakt, fällt flach.

Wozu? Versuch mal eine Werkstatt zu finden, vielleicht haben die eins 
rumstehen oder kennen einen Kunden, der eins hat. Dann könnte man dort 
den GAL auslesen. Oder man versucht, die gesamte Platine als Ersatzteil 
zu beschaffen, auch dort könnte man den GAL auslesen.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Hallo Micha,

habe Deine Nachricht erhalten, weiß aber nicht ob mein Reply an die 
"noreply"-Mailadresse des Forums sinnvoll war :-)

Schick' mir doch eine direkte eMail. Meine Kontaktdaten findest Du auf 
meiner Homepage www.dr-bosch.com

Grüßle
Volker

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Volker B. schrieb:
> Hallo Micha,
>
> habe Deine Nachricht erhalten, weiß aber nicht ob mein Peply an die
> "noreply"-Mailadresse des Forums sinnvoll war :-)

Nö, du must dem Teilnehmer direkt über die Seite hier anschreiben, per 
Mail geht das nicht mehr seit der neuen Datenschutzverordnung. Und wenn 
er nicht angemeldet ist, wird das schwierig ;-)

von Route_66 H. (route_66)


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Falk B. schrieb:
> Dann könnte man dort
> den GAL auslesen. Oder man versucht, die gesamte Platine als Ersatzteil
> zu beschaffen, auch dort könnte man den GAL auslesen.

Lach, lach, lach!
Zitat Datenblatt:
A security cell is provided in the GAL16V8 devices to prevent 
unauthorized
copying of the array patterns. Once programmed, this
cell prevents further read access to the functional bits in the device.
This cell can only be erased by re-programming the device, so the
original configuration can never be examined once this cell is 
programmed.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Route_66 H. schrieb:
> Lach, lach, lach!
> Zitat Datenblatt:
> A security cell is provided in the GAL16V8 devices to prevent
> unauthorized
> copying of the array patterns. Once programmed, this

Jaja, die Wahrscheinlichkeit, daß das Ding lesegeschützt ist, ist wohl 
sehr hoch. Aber vielleicht hat man Glück.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Darf man erfahren von welchem Hersteller das E-Piano ist und um welches 
Modell es sich handelt?

von Micha (Gast)


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Magnus M. schrieb:
> Darf man erfahren von welchem Hersteller das E-Piano ist und um
> welches
> Modell es sich handelt?

Das E-Piano ist ein Cronenwerth cDP-502.

von Micha (Gast)


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So, ich habe jetzt das JEDEC-File.
Ich berichte weiter...

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Micha schrieb:
> So, ich habe jetzt das JEDEC-File.

Wie das? Waren die Chinesen so nett, dir das zu geben?
GALs hab ich hier auch noch massig rumliegen, falls einen programmiert 
brauchst.

: Bearbeitet durch User
von Micha (Gast)


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Rote T. schrieb:
> Micha schrieb:
>> So, ich habe jetzt das JEDEC-File.
>
> Wie das? Waren die Chinesen so nett, dir das zu geben?

Korrekt... ich habe höflich gefragt...

> GALs hab ich hier auch noch massig rumliegen, falls einen programmiert
> brauchst.
Vielen Dank für dein Angebot.
Ich habe dafür bereits die Hilfe von Volker B. (Firma: L-E-A) in 
Anspruch genommen. Er konnte mir da mit seiner Kompetenz sehr 
weiterhelfen. Vorallem rasend schnell ;-)

Ich muss schon sagen, das Forum hier ist einfach klasse.

Nun kommt es drauf an, ob an dem E-Piano noch mehr defekt ist.
Ich werde berichten...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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An den gut "durchgebratenen" Spannungsregler denken, an "gerade so noch 
nicht durchgebrannte" Sicherungen, sonst baust Du die Mühle zusammen und 
morgen ist die Sicherung durch, weil vorgeschädigt.
Falls da also Standardteile eingebaut sind, tauschen.

von Micha (Gast)


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Also: das Piano "spielt" wieder.
Der GAL16V8 war also wirklich defekt.
Vielen Dank an eure Hilfe und eure Tipps.
Besonders Volker B. (Firma: L-E-A, www.dr-bosch.com), der mir das 
JEDEC-File geprüft und diesen Baustein beschafft und programmiert hat.

Nun überlege ich noch, ob ich gleich noch die ganzen Elkos auf der 
Spannungsversorgungs- und Endstufenplatine tausche.
Den Spannungsregler (L7805CV) sollte ich auch vorsichtshalber tauschen?

von Falk B. (falk)


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Micha schrieb:
> Den Spannungsregler (L7805CV) sollte ich auch vorsichtshalber tauschen?

Nicht unbedingt, die Dinger sind erstaunlich robust, sie haben 
Überstrom- und Übertemperaturschutz und halten auch langfristige 
Kurzschlüsse aus.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Micha schrieb:
> Also: das Piano "spielt" wieder.
> Der GAL16V8 war also wirklich defekt.

Hallo Micha,

das freut mich! Es hat Spaß gemacht, mal wieder die ganzen GAL-Tools 
hervorzukramen, die ich mir in den 1990ern programmiert habe :-)

Das Timing scheint ja dann auch nicht so kritisch zu sein, wenn das 
16V8D-15 funktioniert.

Vielleicht interessiert sich der Eine oder die Andere hier noch für den 
Inhalt des GALs. Es ist ein rein kombinatorischer Adressdecoder mit dem 
folgenden Inhalt:
-------------------------------------------------------
1
GAL16V8
2
# Target PLD: GAL16V8Simple (GAL16V8, simple mode)
3
# Pins:
4
 IN01           # pin number  1
5
 IN02           # pin number  2
6
 IN03           # pin number  3
7
 IN04           # pin number  4
8
 IN05           # pin number  5
9
 IN06           # pin number  6
10
 IN07           # pin number  7
11
 IN08           # pin number  8
12
 IN09           # pin number  9
13
 Gnd            # pin number 10
14
 IN11           # pin number 11
15
 IO12           # pin number 12
16
 IO13           # pin number 13
17
 IO14           # pin number 14
18
 IO15           # pin number 15
19
 IO16           # pin number 16
20
 IO17           # pin number 17
21
 IO18           # pin number 18
22
 IO19           # pin number 19
23
 Vcc            # pin number 20
24
# I/O Pin 19
25
 IO19    =  IN04 * /IN05 * /IN08
26
# I/O Pin 18
27
/IO18    = /IN04 *  IN05 * /IN08 *  IN09 *  IN11
28
# I/O Pin 17
29
/IO17    = /IN02 * /IN03
30
# I/O Pin 16
31
 IO16    = /IN02 * /IN03
32
# I/O Pin 15
33
/IO15    =  IN04 *  IN05 * /IN07 * /IN08
34
# I/O Pin 14
35
/IO14    = /IN04 * /IN05 * /IN07
36
         + /IN07 *  IN08
37
# I/O Pin 13
38
/IO13    = /IN04 *  IN05 * /IN06 * /IN08 * /IN09 *  IN11
39
# I/O Pin 12
40
 IO12    = /IN04 *  IN05 * /IN06 * /IN08 *  IN09 * /IN11
41
         + /IN04 *  IN05 * /IN07 * /IN08 *  IN09 * /IN11
-----------------------------------------------------
Die Pinbelegung ist folgende:
-----------------------------------------------------
1
                       GAL16V8
2
                       Syn:1,AC0:0
3
                       ______________
4
                    --+     \__/     +--
5
         IN01  X   | 1|              |20|        Vcc
6
                    ==+              +==
7
         IN02 -->  | 2|        A0/X1 |19|   -->  IO19
8
                    ==+              +==
9
         IN03 -->  | 3|        A0/X0 |18|   -->  IO18
10
                    ==+              +==
11
         IN04 -->  | 4|        A0/X0 |17|   -->  IO17
12
                    ==+              +==
13
         IN05 -->  | 5|        A0/X1 |16|   -->  IO16
14
                    ==+              +==
15
         IN06 -->  | 6|        A0/X0 |15|   -->  IO15
16
                    ==+              +==
17
         IN07 -->  | 7|        A0/X0 |14|   -->  IO14
18
                    ==+              +==
19
         IN08 -->  | 8|        A0/X0 |13|   -->  IO13
20
                    ==+              +==
21
         IN09 -->  | 9|        A0/X1 |12|   -->  IO12
22
                    ==+              +==
23
         Gnd       |10|              |11|   <--  IN11
24
                    --+______________+--
25
26
    Legend:
27
        Ax/Xy: OLMC configuration (AC1[n]:x, XOR[n]:y)
28
              ___
29
         --> | U | <--  : Inputs.
30
        <--  |   |  --> : Combinatorial outputs.
31
        <==> |   | <==> : Combinatorial tristate input/output.
32
        <-#  |   | #->  : Comb.outp., internally used by other OLMCs.
33
         X   |___|  X   : Unused input/output (Nc).
-----------------------------------------------------
Grüßle
Volker

: Bearbeitet durch User
von Micha (Gast)


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Ich stelle mir nun noch bisschen die Frage, was ich noch tauschen 
sollte.

Alle Elkos?
Auch die Tantal-Kondensatoren?

Laut meiner Recherche dürfte das E-Piano etwa reichlich 10 Jahre alt 
sein.
Es funktioniert zwar, Netzbrummen kann ich auch nicht nennenswert keins 
hören. Aber der Kühlkörper, an dem sich der Verstärker-IC (2x30W) und 
der L7805CV befinden, wird relativ warm, Man kann ihn aber noch anfassen 
(mangels Thermometer schätze ich mal so zwischen 40 und 50 Grad). Keine 
Ahnung ob das schon immer so war. Sporadisch hört man in den 
Lautsprechern Rausch- oder Störgeräusche.
Was meint ihr?

von karadur (Gast)


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Wenn es läuft freu dich und lass es wie es ist.

Ich habe hier Geräte die schon mehr als 40 Jahre funktionieren.

Wenn was kaputt geht dann reparier es.

Obwohl: Elkos im Abo wäre auch noch ein Geschäftsmodell.

von Falk B. (falk)


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Micha schrieb:
> Es funktioniert zwar, Netzbrummen kann ich auch nicht nennenswert keins
> hören. Aber der Kühlkörper, an dem sich der Verstärker-IC (2x30W) und
> der L7805CV befinden, wird relativ warm, Man kann ihn aber noch anfassen
> (mangels Thermometer schätze ich mal so zwischen 40 und 50 Grad).

Das ist vollkommen harmlos. So ein Halbleiter arbeitet auch bei 100°C 
noch sehr gut und lange.

> Was meint ihr?

Such mal nicht krampfhaft nach Problemen, wo keine sind. Sonst kommst du 
in den Corona-Modus und siehst überall Viren, ähhh, Probleme.

von Peter D. (peda)


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Micha schrieb:
> Nun überlege ich noch, ob ich gleich noch die ganzen Elkos auf der
> Spannungsversorgungs- und Endstufenplatine tausche.

Warum willst Du das Risiko eingehen, es versehentlich wieder kaputt zu 
machen?
Ich würde mich freuen, daß es spielt und es nicht grundlos verbasteln.

Wenn es noch für 220V ist, könnte man einen Trafo davorschalten, z.B. 
einen kleinen 12V Trafo von 230V auf 218V. Das reduziert die 
Wärmeentwicklung.

von Micha (Gast)


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Dann werde ich es erstmal lassen. Bei einem Defekt oder irgendwelchen 
Anzeichen wird dann halt wieder repariert ;-)

Also vielen Dank euch allen.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Micha schrieb:
> Dann werde ich es erstmal lassen. Bei einem Defekt oder irgendwelchen
> Anzeichen wird dann halt wieder repariert ;-)

Den nicht verwendeten Pin 1 des GALs würde ich mir genauer angucken. 
Dieser sollte auf der Leiterplatte mit einem gültigen Logik-Pegel 
beschaltet sein.

Grüßle
Volker

von Micha (Gast)


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Hallo Volker,

den nicht beschalteten Pin hatte ich schonmal nachverfolgt. Der geht an 
einen Ausgang des Mikrocontrollers.

von georg (Gast)


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Peter D. schrieb:
> könnte man einen Trafo davorschalten, z.B.
> einen kleinen 12V Trafo von 230V auf 218V. Das reduziert die
> Wärmeentwicklung.

Bestimmt nicht, der Trafo hat ja selbst Verluste und selbst wenn man 
einen hypothetischen Trafo ohne Verluste finden würde, wäre die 
aufgenommene Leistung nur um 3 % verringert. Und was soll überhaupt ein 
"12V Trafo von 230V auf 218V" sein, sowas gibt es nirgends.

Georg

von Peter D. (peda)


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georg schrieb:
> Und was soll überhaupt ein
> "12V Trafo von 230V auf 218V" sein

Simple Mathematik (Spartrafo).

georg schrieb:
> wäre die
> aufgenommene Leistung nur um 3 % verringert.

Schon kleine Spannungssenkungen können die Temperatur der Linearregler 
deutlich verringern und damit deren Lebensdauer erhöhen. Auch die Elkos 
in deren Nähe mögen keine Hitze.

von transformer (Gast)


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georg schrieb:

> Und was soll überhaupt ein
> "12V Trafo von 230V auf 218V" sein, sowas gibt es nirgends.

Meine Güte, wie Fantasielos! Jetzt mal scharf nachdenken und das 
Ergebnis sicher in nichtflüchtigen Hirnzellen abspeichern. Kann man 
nämlich öfter gebrauchen...

von HildeK (Gast)


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georg schrieb:
> Und was soll überhaupt ein
> "12V Trafo von 230V auf 218V" sein, sowas gibt es nirgends.

Doch. Ist ein normaler 12V-Trafo. Es reicht einer mit kleiner Leistung: 
dessen Sekundärstrom muss nur den Primärstrom des Haupttrafos liefern 
können.
Dann werden einfach die 12V in Reihe mit der Primärseite des Haupttrafos 
gelegt und zwar so, dass die 12V von den 230V subtrahiert werden. Damit 
bekommt dieser statt 230V nun 230V-12V = 218V.
Einfach und nützlich.

von georg (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Schon kleine Spannungssenkungen können die Temperatur der Linearregler
> deutlich verringern

Eine tolle neue Geschäftsidee - man muss nur allen Rentern, die keine 
Ahnung haben, einreden, sie müssten jetzt für alle ihre älteren 
elektrischen Geräte Vorschalttrafos beschaffen, um 230 V auf 220 V zu 
reduzieren. Damit kann man Millionenumsätze machen.

Georg

von Bad U. (bad_urban)


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georg schrieb:
> Eine tolle neue Geschäftsidee

Die ist nicht neu. Sowas gabs früher bei Conrad und Co. im Katalog zu 
kaufen.

von Peter D. (peda)


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So ein Trafo kann die Lebensdauer schon spürbar erhöhen.
Oft werden in günstigen Geräten die Trafos auf Kante genäht, d.h. so ein 
220V Trafo ist bei 230V schon deutlich in der Sättigung und wird heiß.
230V heißt noch lange nicht, daß der Energieversorger auch 230V liefert. 
Er darf bis 253V einspeisen.

von georg (Gast)


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Peter D. schrieb:
> heißt noch lange nicht, daß der Energieversorger auch 230V liefert.
> Er darf bis 253V einspeisen.

Damit widersprichst du dir selbst: die zulässige Toleranz hatte er auch 
zu Zeiten von 220V und damit wären die nach deiner Meinung so 
gefährlichen 230V deutlich überschritten.

Georg

von HildeK (Gast)


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georg schrieb:
> Damit widersprichst du dir selbst: die zulässige Toleranz hatte er auch
> zu Zeiten von 220V und damit wären die nach deiner Meinung so
> gefährlichen 230V deutlich überschritten.

Du willst unbedingt lamentieren!
Früher waren es 220V mit Toleranz bis 242V, jetzt sind es 230V mit 
Toleranz bis 253V.
Wenn er damals richtig ausgelegt war, konnte er die 242V, nicht 
unbedingt aber die heutigen maximalen 253V.
Der Unterschied bleibt und die richtigen Aussagen von Peter D. bleiben 
auch.

von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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HildeK schrieb:
> Ist ein normaler 12V-Trafo. Es reicht einer mit kleiner Leistung:

Wurde schon in anderen Threads schlecht verstanden, ich poste mal wieder 
meine Schaltung dazu.

georg schrieb:
> Eine tolle neue Geschäftsidee - man muss nur allen Rentern,
> die keine Ahnung haben, einreden,

Gehörst Du zu der Zielgruppe?

Es gibt leider einige Altgeräte, wo der Trafo primärseitig knapp 
ausgelegt wurde - da kann das Sinn machen. Ich habe hier eine Anwendung, 
da habe ich sogar einen 18V-Trafo eingesetzt.

Peter D. schrieb:
> Oft werden in günstigen Geräten die Trafos auf Kante genäht, d.h. so ein
> 220V Trafo ist bei 230V schon deutlich in der Sättigung und wird heiß.

Sagen wir lieber knapp vor der Sättigung. Kann man sehen, wenn man am 
Stelltrafo die Spannung hochdreht und dabei den Primärstrom beobachtet. 
Der steigt eine ganze Weile fast linear und geht dann auf einmal 
überproportional ab. Besonders kritisch ist das im Leerlauf.

von Joachim B. (jar)


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Manfred schrieb:
> Wurde schon in anderen Threads schlecht verstanden, ich poste mal wieder
> meine Schaltung dazu.

mir scheint das ein Widerspruch zu sein zu denn deine Schaltung lässt 
den Hauptstrom des "kleinen" Trafos durch die 230V primär Wicklung 
fliessen:

HildeK schrieb:
> Doch. Ist ein normaler 12V-Trafo. Es reicht einer mit kleiner Leistung:
> dessen Sekundärstrom muss nur den Primärstrom des Haupttrafos liefern
> können.

das scheint mir richtiger,

Kleiner Trafo, primär an 230V und die Sekundärwicklung mit der passenden 
Drahtstärke des alten Trafos seiner Prmärwicklung reduziert dessen 
Primärspannung durch Subtraktion.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> mir scheint das ein Widerspruch zu sein zu denn deine Schaltung lässt
> den Hauptstrom des "kleinen" Trafos durch die 230V primär Wicklung
> fliessen:

Zeichne es um: Die linke 12V-Wicklung um 180° gedreht nach oben, dann 
hast Du beide Wicklungen in Reihe an der Netzspannung.


Genau so geht Spartrafo - eine lange Wicklung und dazwischen abgreifen.

von Joachim B. (jar)


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Manfred schrieb:
> Zeichne es um: Die linke 12V-Wicklung um 180° gedreht nach oben, dann
> hast Du beide Wicklungen in Reihe an der Netzspannung.

ich habe es ja verstanden, nur in deinem Beipiel müssen beide Wicklungen 
primär und sekundär da in Reihe den Strom aushalten das geht nicht mit 
einem kleinen Trafo der vor einem anderen sitzt!

Das kann ich nicht mit einem 3VA Trafo vor einem 100VA Trafo machen wenn 
ich nur die Primärspannung vom 100VA Trafo um 12V absenken will.

von michael_ (Gast)


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Was soll denn das mit 220V?
Er hat geschrieben, dass das Gerät wenig älter als 10 Jahre ist.

von Joachim B. (jar)


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michael_ schrieb:
> Was soll denn das mit 220V?

ja was soll das? (einfach Worte hinschmeissen ohne Kontext)

michael_ schrieb:
> er hat geschrieben, dass das Gerät wenig älter als 10 Jahre ist.

wo?

Als ich noch GALS nutzte gab es die 230V nur selten, ausser wenn keiner 
Strom brauchte (220V +5%, später +10%) ist länger her!

Jetzt sind wir aber bei 230V +10% und da manche Geräte auf Kante und für 
220V gebaut sind ist moderate Absenkung sinnvoll!

von Manfred (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Zeichne es um: Die linke 12V-Wicklung um 180° gedreht nach oben, dann
>> hast Du beide Wicklungen in Reihe an der Netzspannung.
>
> ich habe es ja verstanden, nur in deinem Beipiel müssen beide Wicklungen
> primär und sekundär da in Reihe den Strom aushalten das geht nicht mit
> einem kleinen Trafo der vor einem anderen sitzt!

Wie bekommen wir den Knoten im Kopf gelöst?

Umgezeichnet beide Wicklungen in Reihe nehmen wir noch die Glühlampe 
(Last) aus dem Stromlauf. Der jetzt fließende Strom wird durch die große 
Wicklung begrenzt, die 12V-Wicklung macht fast nichts aus.

Jetzt klemmen wir die Last wieder dran: Deren Strom geht ausschließlich 
durch die 12V-Wicklung.

> Das kann ich nicht mit einem 3VA Trafo vor einem 100VA Trafo machen wenn
> ich nur die Primärspannung vom 100VA Trafo um 12V absenken will.

Grob über den Daumen: 100VA gibt 0,5 Ampere. Auf 12V also 6VA, das 
reicht.

Ich fahre hier 220V/120VA über eine Spartrafoschaltung mit 18VA, weil 
der Trafo gerade so zur Hand war - die Hälfte hätte mehr als genügt, da 
wird nichts warm oder brummt.

von michael_ (Gast)


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Bitte.
Lesen sollte man schon können.

Micha schrieb:
> Laut meiner Recherche dürfte das E-Piano etwa reichlich 10 Jahre alt
> sein.

von Manfred (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Als ich noch GALS nutzte gab es die 230V nur selten, ausser wenn keiner
> Strom brauchte (220V +5%, später +10%) ist länger her!
>
> Jetzt sind wir aber bei 230V +10% und da manche Geräte auf Kante und für
> 220V gebaut sind ist moderate Absenkung sinnvoll!

Die Netzspannung beobachte ich erst seit wenigen Jahren, seit man vom 
Chinamann Steckdosenvoltmeter um 4 Euro bekommt. Sporadisch stecke ich 
mal ein ordentliches TRMS-DVM daneben, diese DM55-1 sind recht stabil.

Es ist ganz sicher regional unterschiedlich, hier sind 240 Volt der 
Regelfall. Bei einer korrekten Auslegung von 220V-Geräten eigentlich 
kein Problem, leider sind nicht alle 220V-Trafos sauber gebaut.

von Joachim B. (jar)


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Manfred schrieb:
> Wie bekommen wir den Knoten im Kopf gelöst?

vermutlich bei mir nicht (ist ja auch schon spät), ich kenne Stelltrafos 
als Spartrafo nur mit durchgehender Drahtstärke und in deinem Beispiel 
soll der Primärstrom vom 2ten dickem Trafo durch die Primärwicklung vom 
wesentlich kleineren Trafo?

von Soul E. (Gast)


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Joachim B. schrieb:

> soll der Primärstrom vom 2ten dickem Trafo durch die Primärwicklung vom
> wesentlich kleineren Trafo?

Sekundärwicklung. Du willst die 12V von den 230V subtrahieren, also ist 
die Sekundärwicklung des kleinen Trafos in Reihe mit der Primärwicklung 
des großen und muss dessen Primärstrom tragen.

von Bernd B. (bbrand)


Angehängte Dateien:

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Ich hab's mal mit zwei getrennten Trafos gezeichnet, vielleicht wird es 
so klar.

Gruß,
Bernd

von Dietrich L. (dietrichl)


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Manfred schrieb:
> Wurde schon in anderen Threads schlecht verstanden, ich poste mal wieder
> meine Schaltung dazu.

Für mich wäre diese Schaltung logischer und übersichtlicher:
1
  +-> o---+--+
2
  |       |  |
3
  |      °#||#°
4
  |  230V #||# 12V
5
230V      #||#
6
  |       |  |
7
  |       |  +---O
8
  |       |         218V
9
  +-> o---+------o
Es sei denn, der 12V-Trafo ist primär auch für nur 220V ausgelegt.
Oder wo siehst du in deiner Schaltung Vorteile?
Aber wahrscheinlich sind die Unterschiede eher Geschamcksache...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Bernd B. schrieb:
> Ich hab's mal mit zwei getrennten Trafos gezeichnet, vielleicht wird es
> so klar.

Da ist die 12V-Wicklung falsch herum angeschlossen. So produzierst du 
242V!?

von Hartmut Semken (Gast)


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Soweit mir bekannt haben wir heute im Stromnetz 230v +/- 5%.
Das wären 218,5 .. 241,5V

Das war ja das Ziel der "Harmonisierung", dass alle alten Geräte (220V 
+/- 10% wie auch 240V +/- 10%) weiter innerhalb ihrer ursprünglichen 
Spec betrieben werden.

Woher stammt der Wert von 253Vpeak, der hier angegeben wurde?

hase

von Joachim B. (jar)


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Hartmut Semken schrieb:
> Woher stammt der Wert von 253Vpeak, der hier angegeben wurde?
>
> hase

hi Hase, erinnerst dich noch MAUS Elsa Strasse
die 230V +-5% wurden geändert zu +-10%

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzspannung
1987 auf 230V +5%-10%
2009 auf bis +10%

von Bernd B. (bbrand)


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Dietrich L. schrieb:
> Da ist die 12V-Wicklung falsch herum angeschlossen. So produzierst du
> 242V!?

Upps! Da hast Du natürlich Recht.

Gruß,
Bernd

von Manfred (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich kenne Stelltrafos als Spartrafo nur mit durchgehender Drahtstärke

Natürlich, der muß in jeder Stellung den maximalen Strom liefern können.
Wenn man an dem den Strom messen könnte, würde man sehen, dass der nicht 
in allen Windungen gleich ist.

> und in deinem Beispiel soll der Primärstrom vom 2ten dickem Trafo
> durch die Primärwicklung vom wesentlich kleineren Trafo?

Durch die Sekundärwicklung.

Dietrich L. schrieb:
> Für mich wäre diese Schaltung logischer und übersichtlicher:

Dürfte funktionieren.

> Es sei denn, der 12V-Trafo ist primär auch für nur 220V ausgelegt.
> Oder wo siehst du in deiner Schaltung Vorteile?

Da Netz an der vollen Länge hängt, habe ich mehr Spannungsreserve / 
weniger Leerlaufverluste. Und Du sagst es selbst: "Wenn der ... für 220V 
.." ausgelegt ist.

Macht auch Sinn, wenn man einen Trafo verwendet, der knapp ausgelegt 
ist, was ich bei Fernostware mehrfach erlebt habe: Wird im Leerlauf 
wärmer als bei Teillast.

> Aber wahrscheinlich sind die Unterschiede eher Geschamcksache...

Beide Lösungen führen zum Ziel.

von Micha (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Micha schrieb:
>> Den Spannungsregler (L7805CV) sollte ich auch vorsichtshalber tauschen?
>
> Nicht unbedingt, die Dinger sind erstaunlich robust, sie haben
> Überstrom- und Übertemperaturschutz und halten auch langfristige
> Kurzschlüsse aus.

Kurze Rückmeldung:
Bei der Analyse der knacksenden Geräuche habe ich festgestellt, dass 
immer, wenn die Geräusche bzw. das Rauschen auftrat/en, die 
Ausgangsspannung des 7805 bei 5,9 Volt lag, ansonsten immer so bei 5,2.

Also habe ich den 7805 rausgeschmissen und einen neuen eingebaut. Jetzt 
habe ich erstmal wieder 5,0V und das sporadische Geräusch ist auch 
verschwunden.
Vermutlich hatte der 7805 doch eine Macke oder durch den defekten GAL 
einen abgekommen.

Auch die Elkos habe ich teilweise überprüft, da war bisher noch kein 
nennenswerter Kapazitätsverlust zu verzeichnen.

von Georg A. (georga)


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Micha schrieb:
> Vermutlich hatte der 7805 doch eine Macke oder durch den defekten GAL
> einen abgekommen.

Eher andersrum. Wenn da die Versorgungsspannung plötzlich von 5.9 auf 
5.2 einbricht, können je nach Schaltungsdesign kurzzeitig 
Eingangssignale über der Versorgungsspannung anliegen, andersrum evtl. 
sogar negative Spannungen. Bei den Mimosen-GALs kann das schon den 
Latchup und damit die Selbstzerstörung auslösen.

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