Hallo, der abgebildete offene Kamin ist schon seit vielen Jahren stillgelegt und befindet sich in einer ETW, die mittig im Mehrfamilienhaus liegt. Der Nachbar über mir hat auch einen Kamin - unter mir ist hingegen keiner mehr. Das Haus stammt noch aus den 1970er Jahren. Ich bin kein großer Freund von offenem Feuer in der Wohnung. aber optisch gefällt er mir recht gut. Daher würde ich gern einen Elektro-Kamineinsatz darin anbringen lassen, also sowas in der Art hier: https://www.marmorkamin-shop.de/Elektrokamin-Basket.html Allerdings ist innerhalb des Kaminraums natürlich keine Steckdose vorgesehen. Links und rechts vom Kamin hingegen gibt es je eine Wandsteckdose. Ich möchte das Kabel aber nicht um den Kamin herum und von vorn in den Innenraum einführen. Stattdessen schwebt mir vor, von links kommend eine Öffnung dort einbohren zu lassen, so daß es lediglich auf der linken Wandseite unten an den Kamin heranführt und dann in dessen Innenraum verschwindet, wo es im Einsatz angesteckt wird. Mir ist klar, daß das einen Rückbau erheblich verteuern kann, aber was mich betrifft, ich will ihn definitiv nicht mehr nutzen und sollte ich die ETW jemals in vielen Jahren verkaufen, wird der nächste Eigentümer sich vermutlich eh für einen kompletten Umbau entscheiden, denn die Optik ist ja jetzt schon nicht mehr zeitgemäß (auch wenn sie mir persönlich weiterhin gut gefällt). Mein "Problem" bzw. die Frage, welche mich hierhertreibt ist vielmehr, ob so eine Bohrung überhaupt zulässig ist, oder ob es nicht womöglich grundsätzlich verboten ist, so ein Kabel in den Kamininnenraum zu verlegen?
Sarah schrieb: > unter mir ist hingegen > keiner mehr. Das Haus stammt noch aus den 1970er Jahren. Wenn einer im Haus den Kamin noch nutzt, dann ist dieser ein Abgasweg und in einem Abgasweg dürfen keine Leitung verlegt werden. Wenn es Bspw. mal zu einem Kaminbrand kommen würde, weil der andere Nutzer falsch heizt, dann kann über die im Kamin verlegte Leitung und die Bohrung sich der Brand ins Gebäude ausbreiten.
Sven L. schrieb: > Wenn einer im Haus den Kamin noch nutzt, dann ist dieser ein Abgasweg > und in einem Abgasweg dürfen keine Leitung verlegt werden. ich denke du hast Recht Auch wenn mir so war das man auch Kabel durch Brandschott legen kann, wenn das fachgerecht ausgeführt ist und es natürlich kein PVC Kabel sein soll, es gibt https://www.elektronikpraxis.vogel.de/warum-kabel-und-leitungen-immer-halogenfrei-sein-sollten-a-714994/ https://www.baunetzwissen.de/brandschutz/fachwissen/bauprodukte/rohr--und-kabelabschottungen-3139113 ich würde es auch nicht machen, nicht machen lassen und nicht empfehlen..... Finger weg!
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Offene Kamine haben normalerweise einen eigenen Zug. Also kein Problem. Am besten vorher überprüfen.
Sven L. schrieb: > Wenn einer im Haus den Kamin noch nutzt, dann ist dieser ein Abgasweg > und in einem Abgasweg dürfen keine Leitung verlegt werden. So wie ich das verstehe existiert zwar der Kamin, wird aber von keiner Partei genutzt und ist stillgelegt. Ich würde aber das Kabel ebenfalls nicht im Kamin verlegen, eine Wiederinbetriebnahme wird teuer und du bist nicht der alleinige Hausbesitzer.
Also wenn man sich das Foto betrachtet, so ist doch der Rauchabzug hinten in der Brennkammer oder täusche ich mich? Wenn man jetzt von links ein Loch in den "Holzvorrat" bohrt, dann sollte man von dort recht einfach in die Brennkammer kommen. Unter den Schamottsteinen der Brennkammer befindet sich ein Blech oder nichts mehr Richtung Holzvorrat?
Was sagt denn dein Schornsteinfeger zu der Sache? Eine betriebsbereite Feuerstelle fällt normal unter die Feuerstättenverordnung und wird durch den Schorni betreut. Also eben Kamin fegen und alle 3 Jahre die Feuerstättenabnahme. Wenn schon Kabel, dann eben von unten hochlegen aber nicht den Kamin anbohren.
Es war und ist schon immer ein riesengroßes Ärgernis, wenn stillgelegte Schornsteine als „Kabelkanal“ missbraucht wurden. Irgendwann kommt dann doch die Idee ‘nen Ofen in Betrieb zu nehmen - selbst auf die Gefahr hin, dass in den stillgelegten Schornstein ein neuer Einsatz rein muss - und dann, dann hängen da plötzlich Leitungen drin!!! Oftmals von Fachfirmem und „Meister“-Betrieben ausgeführt - manchmal über mehrere Stockwerke - und dann natürlich ohne jegliche Zugentlastungen. Sieht ja eh keiner! LOL
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Ansprechpartner ist der Schornsteinfeger. Wenn Du z.b. mit Glasasche den Kamin verfüllst, kann das OK sein. Fragen kostet nichts. Aber bitte Deinen Schornsteinfeger, nicht irgendeinen Kaminkehrer.
Nur um es noch ein wenig akkurater auszudrücken: "unter mir ist hingegen keiner mehr" meint, daß unter mir kein Kamin mehr ist. Nachbarn leben sehr wohl unter mir (wie gesagt, liegt die Wg. mittig im Haus). Anbei ein Bild des Kamin-Innenraums. Das Kabel für den Elektroeinsatz würde ich gern (etwa) an der blau markierten Stelle einziehen lassen. Aber ist es überhaupt zulässig, da einzubohren?
Sarah schrieb: > Aber ist es überhaupt zulässig, da einzubohren? Frag deinen Bezirksschornsteinfeger: https://www.schornsteinfeger.de/ Der muss das genehmigen. Nicht dieses Forum.
Sarah schrieb: > Aber ist es überhaupt zulässig, da einzubohren? Dirk L. schrieb: > Was sagt denn dein Schornsteinfeger zu der Sache? A. S. schrieb: > Ansprechpartner ist der Schornsteinfeger. Thomas F. schrieb: > Frag deinen Bezirksschornsteinfeger: Jetzt kapiert?
Sarah schrieb: > ETW Und nur der Vollständigkeit halber: Der Schornstein ist mit ziemlicher Sicherheit Gemeinschaftseigentum... Oliver
Moin wenn ich das richtig verstanden habe, soll doch nur die Kaminverkleidung seitlich angebohrt werden um ein Kabel zur Wandsteckdose zu verlegen. Das ist doch überhaupt kein Problem und bedarf keiner Genehmigung. Hier wird wohl der begriff Kamin mit Schornstein verwechselt :)
Sarah schrieb: > seit vielen Jahren stillgelegt Wie ? Abgasrohr verstopft ? Zugemauert ? Oder nur Klappe zu ? Weiss der Schornsteinfeger davon oder kommt er noch zur Feuerstättenschau und weist drauf hin, dass er nur gelegentlich verwendet werden darf ! Sarah schrieb: > Mir ist klar, daß das einen Rückbau erheblich verteuern kann Welcher Rückbau ? Durch Stilllegung (von der der Schornsteinfeger weiss) hat der Kamin seinen Bestandsschutz verloren. Ein neuer Ofen muss aktuellen Emissionsschutzanforderungen genügen. Offene Kamine werden nicht mehr zugelassen. A könnte höchstens noch ein geschlossener Kaminofen an den Schornstein. Ausserdem möchte man bei aktuellen Heizkosten wohl kein offenes Loch im Wohnzimmer bis zum Dach. Der Kamin ist wohl schon lange kein Kamin mehr. Sarah schrieb: > Das Kabel für den Elektroeinsatz würde ich gern (etwa) an der blau > markierten Stelle einziehen lassen. Da kommt man doch nicht mehr raus, daneben sind doch erstmal 50cm Mauerwerk. Bohre zuerst nach unten ins Holzlagerfach, dann von aussen rechts ins Holzlagerfach. Natürlich ist das zulässig wenn der Kamin offiziell stillgelegt ist. Ebenso ist zulässig, dort eine Elektrodekoration reinzustellen.
MaWin schrieb: > Bohre zuerst nach unten ins Holzlagerfach, dann von aussen > rechts ins Holzlagerfach. wenn überhaupt gebohrt werden soll dann würde ich das so auch machen! Erst nach unten und dann wie man mag, rechts oder links raus. Ich würde aber nicht den untersten Schamottstein in der Feuerstelle verbohren, sondern ihn rausnehmen.
Warum den überhaupt irgendwo durchbohren. Auf dem Foto sind wunderschöne breite Fugen in der Klinkerwand zu sehen. Ich würde die Zuleitung (wird wohl 3x1.5 mm2 werden) in den Fugen verlegen. Die können vorher natürlich etwas vertieft werden, damit man hinterher die Fuge wieder auf gleicher Tiefe wie die anderen verfugen kann. Die Steckdose dann in den Holzvoratsraum verbaut und alles ist gut.
Achim K. schrieb: > Hier wird wohl der begriff Kamin mit Schornstein verwechselt :) Und all diese Dinge prüft der Bezirksschornsteinfeger. Es heißt ja auch Feuerstättenschau und nicht Schornsteinschau. https://www.dein-heizungsbauer.de/ratgeber/wartung/feuerstaettenschau-pflicht/#c127 Zitat: "Auch Anlagen, die Sie selten nutzen oder stillgelegt sind, überprüft der Schornsteinfeger."
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Vielen Dank für die vielen, prompten Antworten. Ich habe heute mit einem Kaminbauer telefoniert, er sagte mir, das Verlegen sei für ihn kein Problem und er habe sowas schon öfter gemacht. Ich werde mir jetzt erst nochmal seine Ausstellung anschauen. Er kann mir ja auch alternative Vorschläge machen (Heizkassette o.ä.) für den Fall, dass man da nicht bohren darf. Mit den Vorschlägen werde ich dann den Bezirksschornsteinfeger kontaktieren um sicherzustellen, dass ich da nichts machen lasse, was gegen irgendwelche Auflagen verstösst. Das alles wird sicher noch ein paar Wochen brauchen, aber irgendwann melde ich mir hier gern nochmal mit einem Update, sobald ich berichten kann, was nun schlussendlich dabei herausgekommen ist. Derweil nochmal ganz herzlichen Dank und einen schönen Nachmittag / Abend an Euch alle hier!
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