Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur: Autoradio geht nicht mehr an


von Mark U. (residuum)


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Hallo zusammen,

die Batterie des Autos war einige Wochen abgeklemmt. Nach dem Anklemmen 
funktioniert zwar das Auto, nicht aber das Radio. Es ist komplett tot 
und lässt sich nicht mehr einschalten. Nur ein Motörchen des 
CD-Laufwerks summt für eine Sekunde. Das Display zeigt nichts. Der 
Einschaltknopf ist ohne Funktion.

Einen Schaltplan habe ich hier gefunden:
https://www.hobbielektronika.hu/forum/getfile.php?id=356579

Habe das Radio aufgeschraubt und keine sichtbaren Defekte gefunden.
Mit dem Netzteil an Dauerplus und Zündung (13V) habe ich versucht, ein 
paar Spannungen zu messen.
Was seltsam ist:
Wenn ich das Netzteil einschalte, zieht das Radio ca. 360mA Strom. Nach 
aus- und wieder einschalten ist das meist genauso. Manchmal erwischt man 
es aber, dass es nach dem neuen Einschalten nur ca. 90mA zieht.

Habe meine Messergebniss mal angehängt. Was für eine Konstruktion ist 
das mit und um V2022? Wird der irgendwie als Spannungsregler benutzt?
Jedenfalls sollte der knapp 9V liefern, es sind aber nur 5 bzw. knapp 
4V.
Heißt das, dieser Transistor hat ein Problem? Oder wird danach zuviel 
Strom gezogen? Bei einer gesamten Aufnahme von 90mA dürfte das ja nicht 
der Fall sein.

Es wäre schön, wenn ihr mir bei der Fehlersuche helfen würdet. Ich will 
das Radio nur ungern aufgeben und entsorgen.

Danke und Grüße
Markus

: Bearbeitet durch User
von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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von Bernd N. (dubbie)


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Hallo Volker,

was soll der Rat mit dem Code, wenn das Radio nicht angeht, kann man 
auch keinen Code eingeben.

Bernd

von Stefan F. (Gast)


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Der Transistor scheint hier Bestandteil eines Spannungsregler zu sein.

Das da hinten zu wenig raus kommt, könnte daran liegen, dass der CD 
Player zu viel Strom aufnimmt oder dass er zu schwach angesteuert wird.

von Mark U. (residuum)


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Danke für den Hinweis. Das hatte ich vergessen zu erwähnen:
In der Bedienungsanleitung steht nichts von einem Code, der eingegeben 
werden müsste. Das war zuvor auch nie nötig, z.B. als es von meinem 
vorigen Auto in das aktuelle eingebaut wurde. Als Diebstahlschutz hat 
dieses Radio ein abnehmbares Bedienteil.

Deshalb muss ein technischer Defekt vorliegen.

von Mark U. (residuum)


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Danke, werde mir den CD-Player mal anschauen.

von Prickelpit (Gast)


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Bau das Radio mal aus und nimm ein Labornetzgeraet zum austesten.

von Udo S. (urschmitt)


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Mark U. schrieb:
> Deshalb muss ein technischer Defekt vorliegen.

Das abnehmbare Bedienteil richtig einsetzen
Die Kontakte des abnehmbaren Bedienteils überprüfen, reinigen
...

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Bernd N. schrieb:

> was soll der Rat mit dem Code, wenn das Radio nicht angeht, kann man
> auch keinen Code eingeben.

Sorry, meine Glaskugel ist leider kaputt...

Kannst Du Dir eigentlich vorstellen, dass nicht jeder Hellsehen kann 
oder Lust hat, nachzuforschen, ob Dein Radio einen Sicherheitscode 
benötigt.

Dann noch viel Spaß!

Grüßle
Volker.

von Mark U. (residuum)


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> Sorry, meine Glaskugel ist leider kaputt...
>
> Kannst Du Dir eigentlich vorstellen, dass nicht jeder Hellsehen kann
> oder Lust hat, nachzuforschen, ob Dein Radio einen Sicherheitscode
> benötigt.

Tut mir leid, ich, also der Ersteller der Frage, habe das nicht 
geschrieben. Derjenige hat aber grundsätzlich Recht, würde ich meinen: 
Wenn das Radio nicht angeht, also auch nichts auf dem Display steht, ist 
die Eingabe eines Codes schwierig. Man hätte das vielleicht auch 
höflicher formulieren können.

von olibert (Gast)


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Ich wuerde die Bruecke R2033 hochhaengen und nachpruefen, wie die 
Spannung an MP2022 danach aussieht.

von Gunther (Gast)


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Bei meinem Gerät war es so, das der Code nicht per Hand eingegeben 
werden kann, sondern nur per Datenkabel in der Werkstatt. Der 
Code-Speicher ist mit einem Elko gepuffert der den Code für ein paar 
Stunden halten kann, dann braucht das Radio bei Batteriewechsel, leerer 
Batterie nicht sofort neu programmiert werden. Ist der Elko aber einmal 
leer, dann muss das Radio per CAN-Bus neu programmiert werden, sonst 
geht gar nichts an.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mark U. schrieb:
> Wird der irgendwie als Spannungsregler benutzt?

Über Umwege ja. Aber es sollte klar sein, das ohne U33 die gesamte 
Schaltung nicht startet. Die solltest du mal messen.
V2022 ist der 'Hauptschalter', der das Radio erst befeuert, wenn U33 
anliegt.
Gunther schrieb:
> Ist der Elko aber einmal
> leer, dann muss das Radio per CAN-Bus neu programmiert werden, sonst
> geht gar nichts an.

Natürlich nicht. Dann wäre ein Umbau des Radios von einem Wagen in den 
anderen so gar nicht möglich gewesen. Dieses Radio hat auch keinen CAN 
Bus sondern nur eine einfache externe Kommunikation, vermutlich für 
einen CD Wechsler (CDC Option).

: Bearbeitet durch User
von Mark U. (residuum)


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So, habe jetzt ein paar Sachen probiert und noch einiges raus finden 
können:

CD-Player abgeklemmt, die Stromaufnahme sinkt auf 300mA. Radio geht aber 
nicht an.

Diverse Spannungen untersucht, die oben genannte (mit dem Auszug aus dem 
Schaltplan) ist es wohl nicht. Die wird erst durch den Prozessor 
eingeschaltet, das Signal dafür ist 0. Aktiv wäre es laut Schaltplan 
High.

Der Prozessor bekommt 3,3V und sollte laufen.

Jetzt aber: Der ON/OFF Taster geht an eine Schutzschaltung, wo sein 
Pegel gut gemessen werden kann. Dort messe ich in Ruhe 3,33V, wenn der 
Taster gedrückt wird, geht die Spannung auf 3,27V runter. Das reicht 
wohl kaum, um den Tastendruck zu erkennen.

An der Stelle werde ich morgen weiter suchen.

von Stefan F. (Gast)


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Na da hast du ja einen guten Anhaltspunkt gefunden. Vielleicht hat doch 
das Bedienfeld Kontaktprobleme.

von Mark U. (residuum)


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Habe jetzt doch noch schnell nachgesehen:
Der Taster wird über einen Widerstand R815 eingelesen.
Auf Seite des Tasters geht die Spannung bei Betätigung des Tasters von 
3,2V auf 0,1V, das sieht also gut aus.
Auf der andern Seite (Prozessor und Schutzschaltung) bleibt die Spannung 
fast unverändert.

Was ist jetzt wohl das Problem? Ist die Schutzschaltung hinüber?
Oder der Prozessor hat den Pin nicht als Eingang geschaltet?
Wie kann ich das möglichst einfach und zerstörungsfrei prüfen?

Danke & schönen Feierabend.
Bis morgen!

von Gunther (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Gunther schrieb:
>> Ist der Elko aber einmal
>> leer, dann muss das Radio per CAN-Bus neu programmiert werden, sonst
>> geht gar nichts an.
>
> Natürlich nicht. Dann wäre ein Umbau des Radios von einem Wagen in den
> anderen so gar nicht möglich gewesen. Dieses Radio hat auch keinen CAN
> Bus sondern nur eine einfache externe Kommunikation, vermutlich für
> einen CD Wechsler (CDC Option).

Das Radio wird auch nicht umgebaut, sondern direkt vom Radiohersteller 
an den Autohersteller geliefert, der baut es dann in seine Neuwagen ein.

Soll das Radio in ein anderes Auto und bleibt das Radio länger ohne 
Strom, muss der Hersteller direkt den Code für diese Geräte (jede 
Seriennummer/Fahrgestellnummer hat einen anderen Code) über den CAN Bus 
eingespielt werden. Das Radio bekommt über den CAN Bus auch Infos über 
Reifendruck, Geschwindigkeit, Neigung des Fahrzeugs und schlag mich tot.

von Stefan F. (Gast)


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Mark U. schrieb:
> Was ist jetzt wohl das Problem? Ist die Schutzschaltung hinüber?

Gut möglich. Oder der Mikrocontroller ist defekt und zieht den Pin hoch.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gunther schrieb:
> Das Radio wird auch nicht umgebaut, sondern direkt vom Radiohersteller
> an den Autohersteller geliefert, der baut es dann in seine Neuwagen ein.

Hey, der TE hat sein Radio aber ohne Probleme damals von einem ins 
andere Auto umgebaut (warum liest du nicht einfach die Postings?)

> Das Radio bekommt über den CAN Bus auch Infos über
> Reifendruck, Geschwindigkeit, Neigung des Fahrzeugs und schlag mich tot.

Und noch einmal: Dieses Radio hat keinen CAN Bus, das ist ein Blaupunkt 
München. Es hat einen einfachen seriellen Bus, der aber nur für den 
Anschluss des CD Wechslers vorgesehen ist.
Lies den Schaltplan - ist doch oben verlinkt.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Oder der Mikrocontroller ist defekt und zieht den Pin hoch.

Das wollen wir mal nicht hoffen. Es wäre sicher sinnvoll, erstmal die 
Doppeldiode auszulöten.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Matthias S. schrieb:
> Das wollen wir mal nicht hoffen. Es wäre sicher sinnvoll, erstmal die
> Doppeldiode auszulöten.

Wobei das schon seltsam ist. Batterie war abgeklemmt und wird nach 
einigen Wochen wieder angeklemmt und dann soll die Diode durchlegiert 
sein.
Dann hätte an U33 ein ordentlicher Impuls sein müssen.

von Mysteriöser Mist (Gast)


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Udo S. schrieb:

> Wobei das schon seltsam ist.

Wer in der Elektronik noch nichts Seltsames erlebt hat, der werfe mit 
dem ersten Schütz!

:)

von Mark U. (residuum)


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Lustiger Spruch!

Aber jetzt will ich berichten:

Die Schutzdioden wurden ausgelötet, sie messen jeweils ca. 0,7V und 
scheinen damit in Ordnung zu sein.

Das Messergebnis an R815 ändert sich dadurch nicht, also scheint der Pin 
des Controllers das Signal dauerhaft auf high zu ziehen.

Läuft der Controller, ein , überhaupt?

Der Reset-Eingang ist dauerhaft high, also kein Reset.

An den Pins, an denen der Quarz angeschlossen ist, messe ich 26Hz bzw. 
4Hz, ist etwas seltsam. Wahrscheinlich aber ist diese Takterzeugung 
ausgeschaltet und der interne Oszillator wird benutzt.

Und schließlich kann nach dem Einschalten gesehen werden, dass das 
EEPROM gelesen wird, jedenfalls findet da Kommunikation statt.
Und nein, da wird kein Code ausgelesen, dieses Radio hat keinen.

Grundsätzlich scheint der Controller also zu arbeiten. Vielleicht 
durchläuft er einen Selbsttest, während dem die Taster-Eingänge gesperrt 
sind, indem sie auf high gezogen werden. Wenn der Selbsttest an einer 
Stelle hängen bleibt, werden die Eingänge nie aktiv, das Gerät kann 
nicht eingeschaltet werden. Trotzdem würde ich bei einem fehlerhaften 
Selbsttest die Ausgabe eines Fehlercodes erwarten.

Jetzt weiß ich nicht mehr weiter und bin kurz davor hinzuschmeißen.
Oder habt ihr noch Tips, wonach ich weiter schauen kann?

Gruß
Markus

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mark U. schrieb:
> Oder habt ihr noch Tips, wonach ich weiter schauen kann?

Du kannst mit dem Ohmmeter mal vergleichende Messungen zwischen dem 
Anschluss für den On/Off Taster und den anderen Taster am Prozessor 
machen, gegen Masse und gegen U33D. Es ist höchst unwahrscheinlich, das 
der Prozessor während eines Selbsttests die Pins hart auf Plus zieht, 
denn da sind ja bereits Pullups.
Ich würde hier den Komponententester meines Oszis einsetzen, der steht 
dir vermutlich aber nicht zur Verfügung. Alles in allem solltest du 
nicht allzuviel Zeit in das kleine Radio mehr investieren, dazu sind 
Ersatzgeräte einfach nicht teuer genug.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Steuere den Eingang doch mal niederohmig an, mit 100 Ohm Widerstand kurz 
antippen.

von Udo S. (urschmitt)


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prüfe ob R815 hochohmig ist, bzw ob da Verbindung zum Schaltkontakt ist.

von Mark U. (residuum)


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Danke für die Hinweise.

Also:

- R815 ist OK (Widerstandswert passt), auch die Verbindungen zum 
Controller und zum Taster

- Komponententester habe ich nicht, nur Diodentester
  Damit messe ich ca. 0,9V vom Controller-Pin nach Masse bzw. 3,3V.
  Scheint also OK zu sein.

Habe die 100 Ohm kurz zwischen Masse und den Controller-Pin gehalten, da 
passiert leider nichts.

Dann habe ich das Radio mal nur mit Dauerplus betrieben: 90 mA
Dann zusätzlich die Spannung an die Zündung angeschlossen: 300 mA
Zündspannung wieder getrennt: Strom bleibt bei 300 mA.

Irgendwie werde ich nicht schlau. Und es stimmt schon, dass sich der 
ganze Aufwand nicht lohnt. Werde das Radio wohl aufgeben müssen, auch 
wenn es weh tut...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mark U. schrieb:
> Damit messe ich ca. 0,9V vom Controller-Pin nach Masse bzw. 3,3V.
>   Scheint also OK zu sein.

Hast du nicht mal einen Vergleich mit den anderen Pins daneben gemacht?

von Mark U. (residuum)


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Oh, sorry, hatte ich vergessen zu sagen:
Die benachbarten Pins sehen gleich aus.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Key1, key2 und key3 sind ANALOGE Sammelschienen, die über verschiedene, 
einprozentige Widerstandsketten je nach Tastendruck belastet werden. 
Gespeist vom Prozessor, die drei Eingänge dort gehen auf A/D-Wandler mit 
wenigen Bit Auflösung. Daraus wird dann der jeweilige Befehl vom 
Bedienteil erkannt. Spart das Scannen und die Anordnung der Taster in 
einer Matrix und damit jede Menge Leitungen für "Zeile" und "Spalte" der 
sonst üblichen Tastaturmatrix. Key 1,2,3 sind Stromeingänge, die je nach 
Taste unterschiedlich belastet werden, auch "keine Taste" wird erkannt. 
Siehe S.21 im pdf.
Diese leitungssparende Technik wurde schon vor weit über 30 Jahren für 
Kabelfernbedienungen von Videorecordern benutzt.
Ist kein Taster gedrückt, ist die volle Widerstandskette eingeschaltet.
Die ESD Schutzdioden gehen gerne kaputt (Feinschluss, nichtlinear) mit 
Baumarkt Multimeter nicht zu messen, mit Komponententester bedingt.
Oft haben die Kontaktpins für das abnehmbare Bedienteil zusätzliche 
ESD-Schutzdioden, die im Ur-Schaltplan "vergessen" wurden. Diese sitzen 
dann direkt an den Kontakten (Radio oder Bedienteil), einfach mal 
ablöten.
Hatte das mehrfach in der Werkstatt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> einfach mal
> ablöten.

Hat der TE doch schon gemacht - kein Unterschied.

Mark U. schrieb:
> Dann habe ich das Radio mal nur mit Dauerplus betrieben: 90 mA

Schon das ist allerdings auffällig viel. Ohne Zündung sollte das Radio 
eigentlich nahe 0mA ziehen, das orgelt einem ja sonst die Batterie leer. 
Ich befürchte ja, das tatsächlich der Ablaufprozessor putt ist.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (abm)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Key1, key2 und key3 sind ANALOGE Sammelschienen, die über verschiedene,
> einprozentige Widerstandsketten je nach Tastendruck belastet werden.
> Gespeist vom Prozessor, die drei Eingänge dort gehen auf A/D-Wandler mit
> wenigen Bit Auflösung. Daraus wird dann der jeweilige Befehl vom
> Bedienteil erkannt. Spart das Scannen und die Anordnung der Taster in
> einer Matrix und damit jede Menge Leitungen für "Zeile" und "Spalte" der
> sonst üblichen Tastaturmatrix. Key 1,2,3 sind Stromeingänge, die je nach
> Taste unterschiedlich belastet werden, auch "keine Taste" wird erkannt.
> Siehe S.21 im pdf.

Ja, so ein Problem hatte ich auch schon mal. Da stellte sich heraus, 
dass einer der Taster in der Kette im nicht gedrückten Zustand nicht 
richtig "offen" war, sondern noch ein paar kOhm hatte. Dadurch war die 
gesamte Kette lahmgelegt.

Da hilft nur, alle Taster in der Kette auszulöten und zu prüfen und 
alle Widerstände genau nachzumessen. Es reicht ja schon, wenn einer 
etwas "gealtert" ist - schon geht nix mehr.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Key2 Schiene kann nicht runtergezogen werden, wer den Thread liest, 
hat das doch mitverfolgt. Der Prozessor gibt da beinharte 3,3V raus, die 
sich nicht mal mit 100Ohm gegen Masse runterziehen lassen.
Das hat der TE doch alles schon probiert. Es hat also mit den Tasten 
nichts zu tun, sondern ist ein Problem des MC.

von Joachim B. (jar)


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Mark U. schrieb:
> Dann habe ich das Radio mal nur mit Dauerplus betrieben: 90 mA
> Dann zusätzlich die Spannung an die Zündung angeschlossen: 300 mA
> Zündspannung wieder getrennt: Strom bleibt bei 300 mA.
>
> Irgendwie werde ich nicht schlau.

ich werde aus deinen Worten nicht schlau, ich vermute falsch 
angeschlossen oder Defekt

Das Radio darf mehr ziehen, aber nicht auf Dauerplus ausser bei Defekten 
oder bei falsch angeschlossen......

siehe als Beispiel
https://www.youtube.com/watch?v=vdLfeszExKM
einmal falsch angeschlossen und zuviel Strom leert die Batterie
ab Minute 10:10

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (abm)


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Matthias S. schrieb:
> Die Key2 Schiene kann nicht runtergezogen werden, wer den Thread
> liest,
> hat das doch mitverfolgt. Der Prozessor gibt da beinharte 3,3V raus, die
> sich nicht mal mit 100Ohm gegen Masse runterziehen lassen.
> Das hat der TE doch alles schon probiert. Es hat also mit den Tasten
> nichts zu tun, sondern ist ein Problem des MC.

Richtig, wer mitliest und mit-vesteht, hat auch mitbekommen, dass das 
gerade kein digitales Signal ist, das man "gegen Masse herunterziehen" 
kann/können soll. Außerdem nutzt eine Messung mit einem Multimeter da 
rein gar nichts, weil der Prozessor im Aus-Zustand des Radios (der 
Stromersparnis wegen) kaum dauerhaft seinen A/D in Betrieb halten wird. 
Allensfalls alle paar ms wird der mal kurz an der Tasteneingängen etwas 
machen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Der TO hat die Ableitdioden "gemessen", ausgelötet wohl kaum (Doppel 
SMD).
Gemessen hat er richtig am Längswiderstand in den Prozessor hinein, dort 
hat er tasterseitig 0,1 Volt, sein müssen es aber ganz harte 0,0 Volt. 
Der Taster "On" schliesst direkt nach Masse, ohne Teilwiderstand. 
Nachprüfen!
Die Chancen stehen allerdings schlecht.
Die drei wesentlichen Buttons "On", "Source" und "Eject" sind diejenigen 
welche jeweils direkt auf Masse schalten, benutzt auch als 
Unterbrechungsoption (Schaltplan), dort nochmals Dioden, als "wired or" 
auch "wired and". 3 von 4 Dioden werden benutzt um diese 3 Leitungen 
gleichzeitig zu tasten.
Der Schaltplan ist die Version für alle verschiedenen "Blaupunkt"- 
Modelle, auch OEM, mit/ohne Kabelfernbedienung(Lenkrad), mit/ohne 
IR-Fernbedienung, usw.
Er soll mal vergleichsweise die beiden anderen "Key"-Leitungen mittels 
Milliamperemeter nach Masse belasten, dann noch die bisherige.
Kaputt machen kann er da nichts.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Schmarre, es war umgekehrt, jeder der drei genannten Taster kann über 
die wired-or -Dioden und den 0,1 Mikrofarad-Kondensator einen Interrupt 
am Portpin auslösen. So herum...
Die Hitze heute, bitte um Verzeihung für den Irrweg in meinem 
vorangegangenem post.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas B. schrieb:
> dass das
> gerade kein digitales Signal ist, das man "gegen Masse herunterziehen"
> kann/können soll.

Es mag kein digitales Signal sein, aber wer die KEY2 Schiene verfolgt, 
sieht, das der ON Taster direkt auf Masse zieht, ohne Spannungsteiler. 
Guckt euch doch bitte den Schaltplan an.
Wenn der Prozessor auf einen 100 Ohm Widerstand gegen Masse direkt am 
KEY2 Pin nicht reagiert, sondern weiter 3,3V ausgibt, deutet das auf 
einen Prozessorfehler hin.
Auch das er an Dauerplus ohne Zündungsplus schon 90mA zieht, ist 
unnormal.

Nichtverzweifelter schrieb:
> Der TO hat die Ableitdioden "gemessen", ausgelötet wohl kaum (Doppel
> SMD).

Doch, hat er:

Mark U. schrieb:
> Die Schutzdioden wurden ausgelötet, sie messen jeweils ca. 0,7V und
> scheinen damit in Ordnung zu sein.

von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> Auch das er an Dauerplus ohne Zündungsplus schon 90mA zieht, ist
> unnormal.

denke ich auch!

Joachim B. schrieb:
> ich werde aus deinen Worten nicht schlau, ich vermute falsch
> angeschlossen oder Defekt
>
> Das Radio darf mehr ziehen, aber nicht auf Dauerplus ausser bei Defekten
> oder bei falsch angeschlossen......

von GanzWichtig_Tastenkontrollhinweis! (Gast)


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Mark U. schrieb:
> Habe jetzt doch noch schnell nachgesehen:
> Der Taster wird über einen Widerstand R815 eingelesen.
> Auf Seite des Tasters geht die Spannung bei Betätigung des Tasters von
> 3,2V auf 0,1V, das sieht also gut aus.
> Auf der andern Seite (Prozessor und Schutzschaltung) bleibt die Spannung
> fast unverändert.
>
> Was ist jetzt wohl das Problem? Ist die Schutzschaltung hinüber?
> Oder der Prozessor hat den Pin nicht als Eingang geschaltet?
> Wie kann ich das möglichst einfach und zerstörungsfrei prüfen?


Du solltest den Taster mal freilöten und dann mit dem Messgerät 
nachkontrollieren, ob der Taster selbst nur das ganze Problem ist! Das 
Messgerät mit Piepser muss beim Kontaktschließen 0,00 zeigen sowie ein 
hörbares Signal ausgeben. Alles > 0,xx  zeugt davon, dass der Taster 
intern korrodiert ist und dadurch nicht einwandfrei sicher schließt!! 
Das ist häufigste Ursache bei nicht mehr neuesten Geräten!! Verharzte 
Tasten geben dem Controller falsche Befehlswerte, worauf der vielleicht 
noch irgendetwas 'erkennt', oder aber auch garnichts mit dem 'Falschen 
Widerstandswert' anfangen kann!!Dieses Alterungsphänomän von 
Tasterkontakten kommt nämlich viel häufiger vor, als man zunächst 
vermutet! und genau an dieses Symptom denkt!!

Dein Radio muss hier gar nicht defekt sein, meist reicht ein Ersetzen 
aller Tasten am Gerät, die über Widerstandsketten dem Controller durch 
bestimmte Wertefolgen bei unterschiedlichen Tasten 'Befehle' erteilen. 
(genannt Tastaturabfrage-Fehlinterpretation wegen falscher Werte)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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GanzWichtig_Tastenkontrollhinweis! schrieb:
> Du solltest den Taster mal freilöten und dann mit dem Messgerät
> nachkontrollieren, ob der Taster selbst nur das ganze Problem ist! Das
> Messgerät mit Piepser muss beim Kontaktschließen 0,00 zeigen sowie ein
> hörbares Signal ausgeben. Alles > 0,xx  zeugt davon, dass der Taster
> intern korrodiert ist und dadurch nicht einwandfrei sicher schließt!!

Wieder so einer. Ums nochmal zu sagen, der TE hat schon mal einen 100 
Ohm Widerstand direkt am KEY2 Pin des Prozessors gegen Masse geschaltet 
und auch da ist die Spannung am Pin nicht nennenswert gesunken. Das muss 
sie aber, denn da ist ein 4k7 Widerstand Richtung Tasten und der Pin 
sollte als ADC Eingang konfiguriert sein. Der Prozessor hat also 
beinharte 3,3V am KEY2 Pin und lässt sich davon nicht abbringen.
Da ist es völlig wurscht, ob da eine Taste oder was korridiert ist.

Die letzte mögliche Rettung wäre ein fehlender Taktoszillator am MC, 
wobei selbst das nicht erklären würde, warum KEY2 nicht als Eingang 
konfiguriert ist, sondern satte 3,3V belastbar liefert. Alles spricht 
(leider) dafür, das der Ablaufprozessor putt ist.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Da hilft nur, alle Taster in der Kette auszulöten und zu prüfen und
> alle Widerstände genau nachzumessen. Es reicht ja schon, wenn einer
> etwas "gealtert" ist - schon geht nix mehr.

Hihi. Diese Art der Schalter-Kette habe ich neulich in einen Arduino 
Video bei Youtube gesehen. 3 Taster an einen analogen Port. Fand ich 
cool. Aber mit ist der Pcf8574 lieber. ;)


Bevor ich den Lötkolben auspacke, wird erst einmal die Luftspritzdüse 
meinen Airbrush-Kompressors benutzt. Danach kommt Kontaktspray ran. 
Wenn das nicht bringt (in ca. 5-10 % der Fälle) geht es richtig zu 
Sache.

Bei Geräten die zu viel Außenluft geschnuppert haben, ist Korrosion ein 
Thema. Und nun erzählt mir nicht das wäre bei den billigen Schaltern 
nicht der Fall.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Mark U. schrieb:
> Komponententester habe ich nicht, nur Diodentester
>   Damit messe ich ca. 0,9V vom Controller-Pin nach Masse bzw. 3,3V.
>   Scheint also OK zu sein.

Mark U. schrieb:
> Die Schutzdioden wurden ausgelötet, sie messen jeweils ca. 0,7V und
> scheinen damit in Ordnung zu sein.

Und wieso haben die eingelöteten Schutzdioden auf einmal höhere Werte 
der "Schwellenspannung" als dieselben ausgelötet, am selben 
"Diodentester"?

von MA FHT Geissler mbh NS (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> GanzWichtig_Tastenkontrollhinweis! schrieb:
>> Du solltest den Taster mal freilöten und dann mit dem Messgerät
>> nachkontrollieren, ob der Taster selbst nur das ganze Problem ist! Das
>> Messgerät mit Piepser muss beim Kontaktschließen 0,00 zeigen sowie ein
>> hörbares Signal ausgeben. Alles > 0,xx  zeugt davon, dass der Taster
>> intern korrodiert ist und dadurch nicht einwandfrei sicher schließt!!
>
> Wieder so einer. Ums nochmal zu sagen, der TE hat schon mal einen 100
> Ohm Widerstand direkt am KEY2 Pin des Prozessors gegen Masse geschaltet
> und auch da ist die Spannung am Pin nicht nennenswert gesunken. Das muss
> sie aber, denn da ist ein 4k7 Widerstand Richtung Tasten und der Pin
> sollte als ADC Eingang konfiguriert sein. Der Prozessor hat also
> beinharte 3,3V am KEY2 Pin und lässt sich davon nicht abbringen.
> Da ist es völlig wurscht, ob da eine Taste oder was korridiert ist.
Was erzählst du hier für einen Bullshit? Wenn die Tasten mit der Zeit 
korrodiert sind, werden fehlerhafte Widerstände am Prozessor als 
Fehlerbefehle erkannt! Das hat nichts mit der anstehenden Spannung am 
Port zu tun, die wirst auch messen können wenn irgendein Widerstand 
dazwischen hängt!! Weil diese von dir gemessene Spannung vom 
MCU-Port-PullUp-Widerstand kommt. Aber der Wert bei unsauber 
schließenden Tasten nicht der ist, der bei sauber schlißenden Tasten an 
dem Knoten anstehen muss! Die Abweichungen können hier nur, 0,03 mV 
sein, schon stimmt das Protokoll des Controllers nicht mehr und gibt 
etwas anderes aus, als er soll!! Die Tastensind immer ein ERSTES 
MASSNAHME-Fehlersuch-Kriterium!! Immer!!! Aber wenn du schlauer bist als 
jemand, der täglich dutzende Geräte repariert, ok, dann lass dich bicht 
ablenken, denn das wäre ein Ablehnungsgrund, wenn solche Besserwisser 
wie du in unsere Werkstatt Geräte bringen, die auch solche Fehler zu 90 
Prozent meist IMMER haben!! Solchen Vollschlaumeier wie du würden wir 
nur eine Rechnung ausstellen ohne Reperatur für nur Centbeträge!! An 
solchen Vollschlaumeiern verdienen unsere Mitarbeiter kräftig!!  Dabei 
ist die Reperatur so simpel wie einfachst schnell ausgeführt, und die 
Rechnung betrüge incl Leistungssatz vielleicht keine 2€!! Aber dank dir 
Blödvolli können wir weitterhin überall noch richtig kassieren! Jedem, 
wie es genehm ist. Uns freuts!


> Die letzte mögliche Rettung wäre ein fehlender Taktoszillator am MC,
> wobei selbst das nicht erklären würde, warum KEY2 nicht als Eingang
> konfiguriert ist, sondern satte 3,3V belastbar liefert. Alles spricht
> (leider) dafür, das der Ablaufprozessor putt ist.

von Stefan F. (Gast)


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MA FHT Geissler mbh NS schrieb:
> Was erzählst du hier für einen Bullshit?
> Vollschlaumeier wie du
> Blödvolli
> Schreien

Ich würde dir empfehlen, alle Beiträge des TO nochmal zu lesen, nachdem 
du gut ausgeschlafen bist.

An den gemessenen Werten erkennt man deutlich, dass der Mikrocontroller 
die "Eingänge" knallhart auf VCC zieht. Ob da jetzt die Kontakte und 
Widerstände im Bedienfeld stimmen, spielt momentan überhaupt keine 
Rolle, weil sie so oder so ihren Zweck nicht erfüllen können.

Selbst wenn du Recht hättest, steht es Dir nicht zu, den Matthias so 
anzugehen. Er hat Dir nichts böses getan. Ich werde mir euren 
Firmennamen jedenfalls merken, um mich von euch fern zu halten, denn ich 
möchte nicht so behandelt werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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MA FHT Geissler mbh NS schrieb:
> Wenn die Tasten mit der Zeit
> korrodiert sind, werden fehlerhafte Widerstände am Prozessor als
> Fehlerbefehle erkannt!

Aha, und du glaubst, das ich das nicht weiss? Es werden aber gar keine 
Befehle erkannt. Der Prozessor hält belastbare 3,3V am Analogeingang und 
geht davon auch nicht ab, wenn man den Pin mit 100 Ohm direkt gegen 
Masse zieht, du Schlaumeier. Wenn du Schaltpläne lesen könntest, würdest 
du erkennen, das eine solche Belastung normalerweise als ON/OFF Taste 
erkannt werden müsste, weil diese die KEY2 Schiene direkt auf Masse 
zieht.

Das passiert aber nicht. So, und jetzt beruhige dich mal wieder, lese 
dir in Ruhe durch, was der TE alles schon probiert hat und komme dann zu 
dem richtigen Schluss, anstatt 'Bullshit' zu brüllen und nichts zu 
kapieren. Offensichtlich bist du hier völlig überfordert.

: Bearbeitet durch User
von Mark U. (residuum)


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Hallo nochmal,

am Wochendne bin ich nochmal alle eure Tips durchgegangen, insbesondere 
was die Tasten angeht. Leider konnte ich nichts erreichen, der 
Prozessorpin wird durch Drücken des Tasters oder auch über einen 
Widerstand nicht beeinflusst.
Das Radio lässt sich nicht einschalten.

So werde ich dieses Gerät leider zum Schrottplatz bringen müssen.

Danke für alle Tips!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mark U. schrieb:
> So werde ich dieses Gerät leider zum Schrottplatz bringen müssen.

Das ist schon schade, zumal die Frontplatte mit I²C und LCD ein schönes 
Bastelobjekt ist. Würde mich schon reizen, das als Bedienelement für 
irgendeinen Controller zu benutzen.

von Mark U. (residuum)


Angehängte Dateien:

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Hatte darüber auch schon nachgedacht und das Bedienteil zur Seite 
gelegt. Man weiß ja nie...

Aber wenn jemand schon ein konkretes Projekt hat, und dafür das 
Bedienteil benutzen möchte, gebe ich es gerne gegen aufgerundetes Porto 
ab.

Da hier nicht regelmäßig hier rein schaue, bitte PN.

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