Moin zusammen, während der Suche durch das Forum bin ich leider nicht so fündig geworden, daß meine Frage sicher beantwortet wäre, daher die Entscheidung, einen eigenen Thread zu öffnen. Vor mir liegt ein Motorsteuergerät aus einem Opel des Typs Siemens 71. Die Platine ist direkt auf den Aluminiumkörper aufgeklebt und die Bauteile sehen für mich aus, wie konventionelle ICs nur ohne Gehäuse. Die externen Anschlüsse sind mit feinen blanken Drahtbrücken geführt. Die gesamte Elektronik ist in einem klebrigen, weichen, fast schon flüssigen transparenten Gel eingelassen. Frage 1: Wie bekommt man dieses Gel entfernt? Die gefundenen Methode "auf-seite-zupfen" funktioniert nicht, da das Gel sofort wieder "zurückfließt". Außerdem muss das Gel komplett entfernt werden, da sonst die Prüfung der Drahtbrücken nicht durchgeführt werden kann. Da es sich um ein Steuergerät eines Autos handelt, vermute ich auch, daß ein Erwärmen im Backofen nicht den gewünschten Erfolg bringt, da sonst das Gel ja schon im regulären Betrieb weggeflossen wäre. Es dient also sekundäre sehr wahrscheinlich auf der Wärmeableitung. Ich habe mich auch schon durch den Markt der Gele geklickt, dort kamen auch keine Ergebnisse, mit denen ich arbeiten konnte. Meine Hoffnung, daß einer von euch damit schon mal gearbeitet hat, und genau weiß, wie man das Gel gelöst bekommt, ohne die Bauteile zu schädigen. Das ist für mich das erste Projekt in dieser Kategorie, daher benötige ich ein wenig Unterstützung. Nach aktuellem Stand muss mindestens ein Kontensator neu verlötet werden und die Drahtbücken müssen komplett geprüft werden. Gruss Carsten
Carsten L. schrieb: > Wie bekommt man dieses Gel entfernt? Ganz schlechte Karten. https://de.rs-online.com/web/p/vergussmasse/4095692/
Carsten L. schrieb: > Wie bekommt man dieses Gel entfernt? Kärcher oder Staubsauger :-) In klein versteht sich... > Die gefundenen Methode "auf-seite-zupfen" funktioniert nicht, Aber egal wie, gutes Sehvermögen sowie sehr viel Geduld und Zeit sind die wichtigsten Voraussetzungen fürs gelingen!
Carsten L. schrieb: > die > Bauteile sehen für mich aus, wie konventionelle ICs nur ohne Gehäuse. > Die externen Anschlüsse sind mit feinen blanken Drahtbrücken geführt. Foto bitte. Ansonsten würde ich sagen das das sowas wie "Chip Scale Package" und "Bonddrähte" sind, und da wäre es eine reichlich dumme Idee das Gel zu entfernen und da drin rumzuprökeln. Mal ab davon das da nachher wieder so eine Pampe rein muss, ungeschützt vergammelt das in spätestens Wochen, mit üblicher harter Masse nach einer Saison.
Carsten L. schrieb: > Wie bekommt man dieses Gel entfernt? Elastosil kannst Du nur abknibbeln. Auf Lösungsmittel reagiert das nicht. Für Messungen liess man sich die Module ohne Verguss kommen, oder knibbelte halt die benötigten Bonddrähte frei. Kondensator tauschen sollte mit Heimwerkermitteln machbar sein. Bonddrähte ausbessern erfordert Spezialausrüstung, da müsstest Du Dir eine Uni mit Halbleiter-Labor suchen.
Was erwartets Du denn da testen zu können? Die Bonddrähte zum Chip? Nehmen wir mal an, Du machst nicht wesentlich mehr kaputt bei Deinen Versuchen, wovon allerdings auszugehen ist, was würdest Du denn tun wollen, wenn einer dieser Bonddrähte ab ist? Dir eine mikroskopisch kleine Punktschweißmaschine bauen um den wieder anzubonden? Nehmen wir an Du findest einen defekten IC und ich wüsste nicht wie Du das anstellen willst. Wo hast Du vor den zu kaufen und wie willst Du den einbauen? Bist Du Dir überhaupt sicher das das Steuergerät den Geist aufgegeben hat und nicht einer der zahlreichen Sensoren die im Auto verteilt sind? 30sek Google: https://www.actronics-gmbh.de/acinsights/siemens-simtec-71 Die überholen das Teil für Dich und scheinen da echte Profis zu sein.
Carsten L. schrieb: > Wie bekommt man dieses Gel entfernt? Elastosil kannst Du nur abknibbeln. Auf Lösungsmittel reagiert das nicht. Für Messungen liess man sich die Module ohne Verguss kommen, oder knibbelte halt die benötigten Bonddrähte frei. Kondensator tauschen sollte mit Heimwerkermitteln machbar sein. Bonddrähte ausbessern erfordert Spezialausrüstung, da müsstest Du Dir eine Uni mit Halbleiter-Labor suchen. > Ansonsten würde ich sagen das das sowas wie "Chip Scale Package" und > "Bonddrähte" sind, und da wäre es eine reichlich dumme Idee das Gel zu > entfernen und da drin rumzuprökeln. "Hybrid-Technologie" hiessen diese Keramikkacheln früher. Widerstände sind als Paste gedruckt, ICs und Kondensatoren aufgeklebt oder gebondet. So sieht sowas aus (anderes Projekt, gleiche Technologie): https://www.bimmerfest.com/attachments/inside_abs_8x6-gif.228226/
Wenns ein Opel MSTG ist, kann es durchaus mal bei Wärme aussteigen. Es gibt ein paar geniale Konstruktionen, bei denen das MSTG direkt am Motorblock sitzt. Wird geschüttelt (nicht gerührt) und schön warm. Siehe die Autodoktoren: https://www.youtube.com./watch?v=UkDDOSrbY98
Hatte ich auch mal in den Fingern... Mit Bordmitteln ist da nichts zu machen. Die Bonddrähte reissen extrem leicht beim rausprökeln der Vergussmasse. Lassen sich nicht löten, nur schweissen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.