Forum: HF, Funk und Felder Dipol Antenne Ausrichtung


von Timo (Gast)


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Hallo zusammen,

folgendes Szenario: Sender und Empfänger benutzen jeweils einen 
Halbwellendipol mit vertikaler Ausrichtung.
Ist der Empfang schlechter, wenn bei einem Dipol das passive Element 
genau anders ausgerichtet ist (also bei dem einen zeigt es nach oben, 
bei dem anderen nach unten).

Und was genau passiert, wenn ein Teil, bzw. das komplette passivem 
Element abgeschattet wird? Wie verändert sich der Empfang dadurch?

Danke schonmal :)

von LM (Gast)


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> wenn bei einem Dipol das passive Element

Häh?

von Matthias K. (Gast)


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Timo schrieb:
> Ist der Empfang schlechter, wenn bei einem Dipol das passive Element
> genau anders ausgerichtet ist

Meinst du wenn du die Antennen 180° zueinander verdrehst?

von Timo (Gast)


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Ja genau

von Phasenschieber S. (Gast)


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Ein Dipol ist ein Dipol, besteht nicht aus einem aktiven und passiven 
Element!
Wenn du einen Dipol asymmetrisch speist, dann "schielt" er.
Wenn zwei Schielende jeweils in andere Richtungen schielen, kannst du 
dir selbst ausmalen was passiert.

von Michael M. (michaelm)


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Timo schrieb:
> wenn bei einem Dipol das passive Element
> genau anders ausgerichtet ist (also bei dem einen zeigt es nach oben,
> bei dem anderen nach unten).

Ein Dipol (egal ob Schleifen-D. oder offener D.) besitzt kein passives 
Element.
Du sprichst hoffentlich nicht von Direktoren/Reflektoren?

Ich denke, du machst mal eine (leserliche) Zeichnung, damit wir wissen, 
was du genau meinst.

Michael

von Stefan M. (derwisch)


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Wenn man einen Dipol mit Koaxleitung speist (evtl mit 
Mantelwellensperre) dann ist eine Dipolhälfte augenscheinlich mit 
"Masse" (Koax Schirm) verbunden.
Man könnte nun meinen dass diese Dipolhälfte am "kalten" Ende hängt und 
eher sowas wie Ground darstellt.
Analog dazu stelle man sich einen Viertelwellenstrahler direkt senkrecht 
auf einer grossen Massefläche vor.

Dadurch dass die mit dem Schirm verbundene Dipolhälfte aber einen 
längenbezug zur Wellenlänge (nämlich Lambda/4) hat, stellt sich HF 
technisch betrachtet die gleiche Strom/Spannungverteilung ein wie auf 
der "heissen" Dipolhälfte.

Daraus folgt, dass es egal ist, welche Dipolhälfte nach oben bzw. nach 
unten zeigt.
Bei einer symmetrischen Speisung (Hünerleiter) stellt sich diese Frage 
erst garnicht.
Ist nur ein Denkproblem, bei dem ich aber durchaus verstehe was Du 
meinst.

von Elektrolurch (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Bei einer symmetrischen Speisung (Hünerleiter) stellt sich diese Frage
> erst garnicht.

Natürlich stellt sich diese Frage auch bei einer Hühnerleiter. Nur wenn 
die Speiseleitung exakt rechtwinklig zur Dipolachse weggeführt wird, 
entsteht keine Verzerrung der Strahlungscharacteristik.

Dennoch ist das Ganze Gerede um das "Schielen" eines Dipols ein Streit 
um des Kaisers Bart. Die Strahlungscharakteristik eines gestreckten 
Halbwellendipols in Haupstrahlrichtung weist kein ausgeprägtes Maximum 
aus. Zumal die meisten Dipole im Verhältnis zur Wellenlänge in geringer 
Höhe aufgehängt sind.

Ob der Dipol schielt oder nicht wird am Empfangs der Gegenstation 
ziemlich wenig ausmachen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Dadurch dass die mit dem Schirm verbundene Dipolhälfte aber einen
> längenbezug zur Wellenlänge (nämlich Lambda/4) hat, stellt sich HF
> technisch betrachtet die gleiche Strom/Spannungverteilung ein wie auf
> der "heissen" Dipolhälfte.

Völliger Nonsens.

Demnach wären Baluns und andere Symmetriereinrichtungen für Dipole 
Humbug?

Lies mal hier:
Nachzulesen: http://dc7hs.blogspot.com/2011/

Dipol und Koaxialkabel
Kommen wir zu einem Thema, was viele HAMs schon beschäftigt hat und 
worüber sich viele schon dezent geärgert haben.
Der Fachmann erkennt, wir reden hier von einer symmetrischen Antenne und 
einem asymmetrischen Kabel, das kann nicht gut gehen ohne irgendwelche 
Hilfe.
Das Problem ist selbstverständlich die Hühnerleiter, sie kann bei den 
meisten Funkamateuren nicht direkt ins Shack geführt werden, selbst die 
Verlegung ist nicht gerade einfach, da sie nirgends groß Kontakt zu 
irgendwelchen Materialien haben sollte und immer auf Abstand zur 
Hauswand oder metallischen Gegenständen gehalten werden muß.
Nun werden schlaue Leute sagen, kauft doch einfach einen symmetrischen 
Tuner, oder baue Dir ein Z-Match selbst, dieses ist aber leider 
einfacher gesagt, wie getan.
Der Tuner muß automatisch sein und damit ist er sau teuer, das Z-Match 
bringt uns ebenso nicht weiter, da die Hühnerleiter sich nicht im Shack 
befindet!
Also was tun?
Koaxialkabel läßt sich am einfachsten verlegen und ist 
witterungsbeständig, somit muß etwas her, was die Kopplung hinbekommt.

Schauen wir, was passiert, beim Dipol ist der Fußpunktwiderstand reell 
bei ca. 60 - 65 Ohm.
Gebe ich jetzt ca. 750 Watt drauf, so liegen am Speisepunkt rund 200 V 
an, diese verteilt sich bei symmetrischer Speisung in gleichen Teilen 
auf beiden Dipolhälften.
Würden wir jetzt ein Koaxialkabel direkt an diesem Dipol haben, wäre 
eine Dipolhälfte über den Masseteil des Kabels mit Erde verbunden und 
somit die Symmetrie gestört.
Somit hätten wir jetzt eine ungleichmäßige Verteilung der Spannung auf 
den Dipolhälften und das Strahlungsdiagramm nicht mehr symmetrisch.
Die unangenehme Folge wäre, daß der eigentliche Schirm des Kabels die 
Energie schon vor dem Erreichen der Antenne im Raum verteilt, bedeutet 
praktisch, der Masseschirm ist zu einem vertikalen Strahler mutiert, und 
was das bedeutet, weiß sicherlich jeder.
Somit steht auch der Transceiver plötzlich unter Spannung und man 
verbrennt sich im wahrsten Sinne des Wortes die Finger.
Ganz zu schweigen von den ganzen Störungen durch die freigesetzte HF im 
ganzen Haus und Umgebung.
Letztendlich gelangt dann die HF in das Stromnetz, wo wir dann über die 
Folgen nicht mehr diskutieren müssen.

von Stefan M. (derwisch)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Völliger Nonsens.

Und warum sollte das nun völliger Nonsens sein?
Genau das habe ich doch angedeutet ( Mantelwellensperre ).
Wenn die gut ausgeführt ist, sind die von dir beschriebenen Probleme weg 
oder stark gedämpft.
Aber darum ging es dem TO garnicht.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Und warum sollte das nun völliger Nonsens sein?

Deswegen:

Stefan M. schrieb:
> Dadurch dass die mit dem Schirm verbundene Dipolhälfte aber einen
> längenbezug zur Wellenlänge (nämlich Lambda/4) hat, stellt sich HF
> technisch betrachtet die gleiche Strom/Spannungverteilung ein wie auf
> der "heissen" Dipolhälfte.

Das ist eben nicht so!

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