Hallo Zusammen! Ich habe mich vor kurzem daran gesetzt mein Lautsprechersystem (2 Boxen, 1 Subwoofer) zu reparieren. Es hat sich herausgestellt, dass am Netzteilausgang 0V anstatt der 16V anliegen, hier also irgendetwas defekt ist. Ich habe auf gut Glück mal alle Elkos auf der Platine getauscht (im Bild markiert) auch wenn diese nicht aufgeplatzt waren. Den einen Kondensator habe ich leider nur mit 450V Spannungsfestigkeit anstatt der 400V bekommen, das sollte ja aber kein Problem sein(?). Als sich beim Einstecken nichts tat ist mir aufgefallen, dass scheinbar die Sicherung durgebrannt ist (Loch in der Oberseite). Um zu sehen, ob es trotzdem funktionieren müsste habe ich die Sicherung auf der Unterseite mit einem Stück Draht kurzgeschlossen. Beim erneuten Anstecken hat es dann einmal geblitzt und die LS-Schalter ist geflogen... Auf der Platine hat es einen Metallschichtwiderstand zerstört, zumindest blättert die Beschichtung ab. Weitere Schäden konnte ich mit bloßem Auge nicht finden. Also meine Fragen: - Hat jemand eine Vermutung was das eigentliche Problem sein könnte, wenn es nicht die Kondensatoren waren bzw. habe ich beim Austauschen irgendetwas falsch gemacht? - Habe ich mit dem Kurzschließen der Schmelzsicherung das Netzteil nun ganz zerstört? - Ist es jetzt noch realistisch die Platine zu reparieren oder könnte es nun alles sein und es "lohnt" sich nicht mehr? Ich dank euch schon mal für eure Hilfe, falls noch Infos fehlen, einfach schreiben! LG David
Was sagt der blaue Varistor neben der Sicherung? Der darf keinen Schluss haben. Der gelbe (Y) Kondesator genauso. Dann muß da noch ein Brückengleichrichter sein, eventuell aus 4 Einzeldioden. Oberes Bild, rechts unten, könnten schon 2 davon sein. Da darf auch keine Schluss haben. Der Powermosfet sollte ebenfalls sperren.
Da ich kaum Ahnung von solchen Schaltnetzteilen habe, würde ich es einfach komplett austauschen. Bei Pollin gibt es oft gebrauchte Laptop Netzteile günstig, da könnte ein mit 16 Volt dabei sein.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Bei Pollin gibt es oft gebrauchte Laptop > Netzteile günstig, da könnte ein mit 16 Volt dabei sein. 16V wüßte ich nicht. 15V 2A https://www.pollin.de/p/steckernetzteil-up0301b-15pe-15-v-2-a-5-5-2-1-mm-351844 für 1,90€ 14V 4A https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-samsung-a5814-dsm-14-v-4-143-a-352350 für 2,88€ Die 1-2V weniger machen das Kraut nicht fett, so man die Box nicht auf Anschlag mit Vollalst betreiben will :-)
Stefan ⛄ F. schrieb: > Da ich kaum Ahnung von solchen Schaltnetzteilen habe, würde ich es > einfach komplett austauschen. Bei Pollin gibt es oft gebrauchte Laptop > Netzteile günstig, da könnte ein mit 16 Volt dabei sein. Ist ja komisch. Du weist doch sonst alles und besser...
David K. (davider) schrieb: >ob >es trotzdem funktionieren müsste habe ich die Sicherung auf der >Unterseite mit einem Stück Draht kurzgeschlossen. Genau - so macht es der Profi ... Ich als Nicht-Profi würde dagegen das Multimeter in die Hand nehmen, und mal damit sämtliche Dioden, Transistoren, C's usw. durchmessen. Also alles, was man damit so durchmessen kann (oder zumindest prüfen). Da es den R7 erlegt hat, denke ich aber mal, daß alles vor diesem R7 Richtung Netzanschluß ok sein wird. Eher wird es wohl der Transistor am Kühlkörper sein, oder paar (elektrisch) benachbarte Teile. Und um die Verluste mit neuen Bauteilen klein zu halten, macht es sich sicherlich gut, eine 40W-Glühbirne (nicht ESL oder LED) in Reihe in die 230V-Zuleitung als Strombegrenzung zu schalten (oder einen Leistungswiderstand mit paar 100Ohm oder so), und dann auch immer nur rel. kurz unter Strom setzen zum Messen (also paar Sekunden oder so).
> Um zu sehen, ob es trotzdem funktionieren müsste habe ich die > Sicherung auf der Unterseite mit einem Stück Draht kurzgeschlossen. Super Idee! Ich glaube da sind nun so ziemlich alle Halbleiter auf dem Ding verdächtig, der Knall hat den Schaden wahrscheinlich immens vergrößert. Kauf ein neues Netzteil, sowas nennt man Lehrgeld.
Gerald B. schrieb: > Was sagt der blaue Varistor neben der Sicherung? Der darf keinen Schluss > haben. Der gelbe (Y) Kondesator genauso. Dann muß da noch ein > Brückengleichrichter sein, eventuell aus 4 Einzeldioden. Oberes Bild, > rechts unten, könnten schon 2 davon sein. Da darf auch keine Schluss > haben. Der Powermosfet sollte ebenfalls sperren. Optisch sieht alles gut aus. Meiner Meinung nach habe ich auch wirklich nur die Schmelzsicherung überbrückt (siehe Bild). Der Brückengleichrichter ist dort wo du meintest, die Dioden sehen optisch auch gut aus.
Gerald B. schrieb: > Stefan ⛄ F. schrieb: >> Bei Pollin gibt es oft gebrauchte Laptop >> Netzteile günstig, da könnte ein mit 16 Volt dabei sein. > > 16V wüßte ich nicht. > 15V 2A > https://www.pollin.de/p/steckernetzteil-up0301b-15pe-15-v-2-a-5-5-2-1-mm-351844 > für 1,90€ > 14V 4A > https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-samsung-a5814-dsm-14-v-4-143-a-352350 > für 2,88€ > Die 1-2V weniger machen das Kraut nicht fett, so man die Box nicht auf > Anschlag mit Vollalst betreiben will :-) Danke für die Links! :) Den anderen Antworten nach klingt das doch nach etwas mehr Aufwand das Problem zu finden. Ich schau mal, vielleicht habe ich irgendwo noch ein altes Netzteil herumliegen, welches sich zweckentfremden lässt. Wo wir schon beim Thema sind, kann mir einer erklären, wieso die Netzteile aus deinem Link so viel kompakter sind als das, dass in der Anlage verbaut ist? Haben solche Arten von Netzteilen dafür dann einen schlechteren Wirkungsgrad?
David K. schrieb: > Meiner Meinung nach habe ich auch wirklich > nur die Schmelzsicherung überbrückt (siehe Bild). Ja schön, aber meinst du die ist nur aus Jux und Dollerei durchgebrannt? Falls sie Bauteile beschützt hat (wovon du ausgehen kannst), sind die spätestens jetzt endgültig durchgebrannt.
> Den anderen Antworten nach klingt das doch nach > etwas mehr Aufwand das Problem zu finden So kann man das auch sagen. Oder auch ganz direkt: Ich hätte keine Lust, sowas zu reparieren, nachdem jemand das mit einer 200A-Slow-Blow-Sicherung über den Jordan geschossen hat. mit Sicherheit tot: PWM-IC, Transistor, Strom-Shunt mit hoher Wahrscheinlichkeit tot: Gleichrichterdioden, Optokoppler, ggf. Kleinteile um den IC Überprüfen muß man aber alles, auch die Sekundärseite. Ich vermute, daß der primäre Schalttransistor zuerst gestorben ist (machen die gerne wegen Überhitzung oder planned-EOL wenn sie am Rand ihrer Grenzen betrieben werden oder wenn der Snubber versagt) und danach die Sicherung. Da wäre schon hilfreich herauszufinden, wieso der Transistor gestorben ist, ansonsten wird das bei einem einfachen Ersatz nicht lange halten.
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Stefan ⛄ F. schrieb: > Bei Pollin gibt es oft gebrauchte Laptop > Netzteile günstig, da könnte ein mit 16 Volt dabei sein. Die alten Thinkpad-Netzteile haben noch 16V. Diese Netzteilplatine kommt mir bekannt vor. Hatte das auch mal bei einem Bekannten gesehen. Wenn ich mich recht entsinne, war dort der Schaltregler-IC aufgeplatzt. Generell ist das Netzteil von bescheidener Qualität. Die Anlage läuft inzwischen mit einem externen Netzteil, ich meine sogar mit nur 12V aus einem Fr!tzBox-Netzteil.
Sam W. schrieb: > Die alten Thinkpad-Netzteile haben noch 16V Stimmt, solche hätte ich noch im Keller liegen, schreib mir eine PM wenn du eines haben willst (gegen die Porto Kosten)
Hab jetzt nicht alles gelesen, aber ich meine erkennen zu können, dass sich die obere Kappe von R7 gelöst hat. Sie scheint schief aufzusitzen und rechts daran sieht es nach einem Bruch aus. Weiterhin scheint es einen Schluß zum Kühlkörper gegeben zu haben, da sind Brandspuren.
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In einem anderen Strang verwies Luca E. auf die Problematik mit "Yellow Glue", der scheint mir auch hier zum Einsatz gekommen zu sein: https://sound-au.com/articles/yellow-glue.htm
Danke für die ganzen Antworten! Die Reparatur übersteigt scheinbar doch das, was ich meinem technischen Verständnis zutraue. Wie Ben B. schon meinte verbuch ich die Geschichte unter Lehrgeld und besorge mir ein neues Netzteil. Für den nächsten Reparaturversuch habe ich auf jeden Fall etwas mitgenommen ;) Schöne Woche! David
Kleines Update (für wen es interessiert): Ich betreibe die Anlage nun mit einem Externen Netzteil und habe zwei Buchsen angebracht über die die 16V zugeführt werden. Habe das jetzt mal einen Tag lang laufen lassen und es scheint alles so zu funktionieren und zu klingen wie es soll :) Nochmal ein dickes DANKE an Michael B. für das IBM Netzteil und an alle sonstigen Beitragschreiber! ;) LG David
Gut so. Viel mehr Aufwand sind diese Boxen eh nicht Wert, weil ihr Klang verglichen mit ähnlichen Systemen eher mies ist.
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