Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP32 Dev Kit Betriebsspannung


von Edward P. (itsunreal)


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Hallo,

ich habe testweise mein ESP32 Dev Kit Board mit 12V Spannung am VIN 
versorgt. Laut diversen Quellen wie:
https://techexplorations.com/guides/esp32/begin/power/

ist eine Betriebsspannung von 5-12 V am VIN möglich. Ich war mir dennoch 
unsicher und habe mir das Datenblatt des verbauten Spannungsreglers 
"AMS1117" angeschaut. Hier nochmal die Bestätigung erhalten 12V ist 
möglich.
Board angeklemmt, es ist ein paar mal neugestartet und seitdem 
funktioniert nichts mehr. Die LED auf dem Board leuchtet nach wie vor.
Was ist falsch gelaufen?

Und das erschreckenste von allem ist das Schadensbild. Seit dem wird der 
ESP32 an dem Metallgehäuse oben sehr heiß, auch wenn es nur am USB Port 
hängt. So heiß, dass ich es vom Netz trennen musste weil ich sorge 
hatte, das irgendwas Feuer fängt. Da Frage ich mich, was würde passieren 
wenn das Teil sich in einem Kunststoffgehäuse befinden würde. 
Brandschutz? Wie kann es ein CE-Zeichen tragen, wenn es offenbar nicht 
die CE-Kriterien erfüllt?

von yo! (Gast)


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get real.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Edward P. schrieb:
> ist eine Betriebsspannung von 5-12 V am VIN möglich. Ich war mir dennoch
> unsicher und habe mir das Datenblatt des verbauten Spannungsreglers
> "AMS1117" angeschaut. Hier nochmal die Bestätigung erhalten 12V ist
> möglich.

nehmen wir nur eine durchschnittliche Stromaufnahme von 100mA für die 
3,3V des Boards an.
12V - 3,3V = 8,7V
8,7V * 100mA = 0,87W
Sicher, daß der AMS1117 ausreichend gekühlt werden kann?
Spitze kann der ESP32 durchaus über 300mA gehen.
Was also erwartest Du?
Ich habe durch eigene Schuld schon einen AMS1117 gekillt, der hat in 
weniger als 1s seinen magischen Rauch abgeblasen.
Auch im Fehlerfall habe ich aber höchstens Temperatren geschafft, die 
mir eine kleine Brandblase am Finger verschafft haben, von "Feuer 
fangen" aber weit entfernt waren.

Gruß aus Berlin
Michael

von Jim M. (turboj)


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Edward P. schrieb:
> Hier nochmal die Bestätigung erhalten 12V ist
> möglich.

Aber nur wenn man eine 6 in Mathe oder Physik hat.

Der Regegler verbrennt nämlich die Spannungsdifferenz und hat auch wenig 
Kühlfläche zur Verfügung - die im DB angegebenen 90°C/W könnten noch 
optimistisch sein.


Und damit hast Du ein dickes thermisches Problem, denn von 12->3.3V bei 
160-260mA (active Mode) sind mehrere W Leistung.

Thermisches Shutdown verhindert das Durchbrennen des Bauteils oder die 
Beschädigung nachfolgender Teile nicht 100%ig zuverlässig.

von Edward P. (itsunreal)


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Wie man die Dissipationsenergie errechnet ist mir bekannt.
Das bemerkenswerte ist ja, wie ich bereits schrieb: Der AMS1117 ist noch 
funktionsfähig und nicht durchgebrannt. Sonst würde die On-board LED 
doch nicht mehr leuchten?!

Der ESP32-Chipsatz heizt sich nach dem Vorfall auf, nicht der AMS.

Kann man dies irgendwie zuverlässig absichern? Ich rede von einer 
Sicherung, zusätzlichem thermischen shut-down, was auch immer?

: Bearbeitet durch User
von drm (Gast)


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12 V sind vilelleicht OK, aber hat das Board einen Verpolungsschutz ?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Maximalschwacher Pfusch keinen Schaltregler an Board zu haben...

von Stefan F. (Gast)


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Edward P. schrieb:
> Kann man dies irgendwie zuverlässig absichern?

Der Spannungsregler ist also nicht kaputt, sagst du.

Irgendwas anderes ist aus irgendeinem Grund kaputt gegangen. Du brauchst 
eine Sicherung, die gegen irgendwas schützt. Damit kann ich leider nicht 
dienen.

von PS (Gast)


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Edward P. schrieb:
> Das bemerkenswerte ist ja, wie ich bereits schrieb: Der AMS1117 ist noch
> funktionsfähig und nicht durchgebrannt. Sonst würde die On-board LED
> doch nicht mehr leuchten?!

Hast Du denn die Ausgangsspannung am AMS1117 mal gemessen? Der könnte 
durchgebrannt sein und die 5V vom Eingang an den Ausgang durchreichen. 
Die On-board LED würde dann trotzdem leuchten.

von Jim M. (turboj)


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Edward P. schrieb:
> Der AMS1117 ist noch
> funktionsfähig und nicht durchgebrannt. Sonst würde die On-board LED
> doch nicht mehr leuchten?!

Dir ist schon klar dass der auch mit Kurzschluss VIN->3,3V ausfallen 
kann wenn der Transistor durchlegiert?

Die LED geht wegen des Vorwiderstands als allerletztes kaputt. 
Heutzutage dimensioniert man die auf einige wenige mA, damit würde die 
auch noch 12V direkt eine Weile aushalten.

von Edward P. (itsunreal)


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PS schrieb:
> Edward P. schrieb:
>> Das bemerkenswerte ist ja, wie ich bereits schrieb: Der AMS1117 ist noch
>> funktionsfähig und nicht durchgebrannt. Sonst würde die On-board LED
>> doch nicht mehr leuchten?!
>
> Hast Du denn die Ausgangsspannung am AMS1117 mal gemessen? Der könnte
> durchgebrannt sein und die 5V vom Eingang an den Ausgang durchreichen.
> Die On-board LED würde dann trotzdem leuchten.

Danke für den Tipp. Habe mal nachgemaessen und am Ausgang lagen 
tatsächlich 4,7 V an. Mir war nicht bewusst, dass im Falle eines 
Schadens die Eingansspannung an den Ausgang weitergegeben werden kann. 
Ich hätte vermutet, dass dann einfach garnichts am Ausgang ankommt. 
Nochmal die Frage, wie sichert man sich gegen so etwas ab?

von Joachim B. (jar)


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Edward P. schrieb:
> Nochmal die Frage, wie sichert man sich gegen so etwas ab?

die Bauteile "einfach" mal nicht überlasten!

Ich weiss ist schwer wenn die Hersteller lügen -> Eingangsspannung bis 
12V

oder aber verschweigen bei welchem Strom das ermittelt wurden oder wenn 
Datenblätter abgeschrieben werden -> andere Platine, andere Bauteile, 
andere "Kupferkühlung"

Da hilft nur die NI, Bauteile benennen, Datenblatt lesen, Erfahrung und 
abschätzen!

von Albert B. (el84)


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Edward P. schrieb:
> Nochmal die Frage, wie sichert man sich gegen so etwas ab?

Einfach und effizient ist es, einen Schaltregler zu verwenden, um die 
3,3 V-Versorgungsspannung extern zu erzeugen.
z.B. Traco TSR 1-2433 DC/DC-Wandler TSR-1, 1 W, 3,3 V, 1000 mA, SIL / 
TO-220
---> 
https://www.reichelt.de/dc-dc-wandler-tsr-1-1-w-3-3-v-1000-ma-sil-to-220-tsr-1-2433-p116849.html?&trstct=pos_7&nbc=1

von SCNR (Gast)


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Edward P. schrieb:
> Nochmal die Frage, wie sichert man sich gegen so etwas ab?

Sehr dumme Frage. Durch Mitdenken!

von Klugscheisser (Gast)


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Naja, so ein AMS1117-3.3 ist dazu gedacht, aus vorhandenen
5 V eben 3.3 V bereitzustellen.
Die 15 V die das DB als maximale Eingangsspannung spezifiziert,
wuerde ich nur anlegen, wenn die angeschlossene Last
wirklich minimal ist. Die 90 K/W Waermewiderstand fuer das
SOT-223 Package legen das auch nahe.
Das es "nur" 12 V waren, macht den Kohl da nicht fett.
Meine verbauten AMS-1117 erfreuen sich alle bester Gesundheit.

@TO: Schmeiss weg!

von Thomas (Gast)


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erstaunlicherweise hat der AMS1117 ja sogar eine "power and thermal 
limiting circuitry", sollte das eigentlich verhindern. Viel steht nicht 
im Datenblatt, nur dass sie bei 165° auslösen sollte oder Kurzschlüsse 
abfängt. Hat nur nicht ganz funktioniert in dem Fall.

von Stefan F. (Gast)


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Dass diverse "protection" Funktionen in Spannungsreglern unter gewissen 
Umständen versagen, ist mir schon so oft passiert, dass ich überhaupt 
nicht mehr darauf baue.

von Joachim B. (jar)


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Thomas schrieb:
> erstaunlicherweise hat der AMS1117 ja sogar eine "power and thermal
> limiting circuitry"

aber nicht wenn der Chip schneller durchgebrannt wird als er ansprechen 
kann!

von Klugscheisser (Gast)


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> aber nicht wenn der Chip schneller durchgebrannt wird als er ansprechen
> kann!

Das soll beim AMS1117 bei hoher Eingangsspannung wohl recht
schnell der Fall sein.
Wobei durchgebrannt eher durchlegiert ist.
Die guten alten 78XY sind da Groessenordnungen robuster.

von Thomas (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> aber nicht wenn der Chip schneller durchgebrannt wird als er ansprechen
> kann!

Das müsste man jetzt ausprobieren, ich denke nicht die Geschwindigkeit 
ist hier das Problem. Erwärmung ist doch relativ langsam im Vergleich zu 
Diode+Komparator, was die klassische (Billig)-Implementierung ist. Hätte 
eher darauf getippt deren 165° ist in Wirklichkeit 165+-40°
Eventuell können die das Längsgselement bei der Temperatur auch gar 
nicht mehr ganz abschalten.

von Joachim B. (jar)


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Thomas schrieb:
> Erwärmung ist doch relativ langsam im Vergleich zu

hast du eine Ahnung wie dünn die Bonddrähte sind, es reicht genug 
Stromdichte und der Chip wird nicht warm.
https://de.wikipedia.org/wiki/Drahtbonden

Bei Verpolung (Rückwärtsspeisung) arbeitet die

Thomas schrieb:
> thermal
> limiting circuitry

auch nicht mal

von Klugscheisser (Gast)


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> wie dünn die Bonddrähte sind

Wenn da noch (zuviel) Ausgangsspannung aus dem AMS1117 kommt,
muessen die ja noch intakt sein.
Vermutlich ist der Laengstransistor nur noch ein leitender Klumpen.

Das das kleine Kerlchen es nicht mehr geschafft hat sich
abzuschalten, ist m.E. da schon plausibler.

von Thomas (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> hast du eine Ahnung wie dünn die Bonddrähte sind, es reicht genug
> Stromdichte und der Chip wird nicht warm.

Wo glaubst du denn wird die Leistung umgesetzt, in den Bonddrähten? :)
Das Problem ist dass ich die Wärme nicht vom Silizium wegkrieg, nicht 
dass ich den Strom nicht reinkriege...
Wenn der ohmsche Widerstand der Bonddrähte schon Probleme bereitet würd 
ich das Ganze mal überdenken, wo hast du denn den Blödsinn her?
Probleme mit Bonddrähten hab ich höchstens nachdem! der Chip mal zu heiß 
war.

Joachim B. schrieb:
> Bei Verpolung (Rückwärtsspeisung) arbeitet die
>
> Thomas schrieb:
>> thermal
>> limiting circuitry
>
> auch nicht mal

Richtig, ich kann aber nicht erkennen dass es hier ein Verpolungsproblem 
gibt.

von Joachim B. (jar)


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Thomas schrieb:
> ich kann aber nicht erkennen dass es hier ein Verpolungsproblem
> gibt.

ich auch nicht, aber kaputt ist kaputt und warum kann man spekulieren, 
Mißhandlung, miese Charge oder einfach nur Pech?

Edward P. schrieb:
> Danke für den Tipp. Habe mal nachgemaessen und am Ausgang lagen
> tatsächlich 4,7 V an.

jedenfalls liest sich 12V wie Mißhandlung solange nicht mehr Fakten 
kommen!

Edward P. schrieb:
> ich habe testweise mein ESP32 Dev Kit Board mit 12V Spannung am VIN
> versorgt.

: Bearbeitet durch User
von SP (Gast)


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von Alexander (alecxs)


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Mir ist gestern dasselbe passiert aber mit 5 V. Bei 3.50 € für ein 
NodeMCU-32s könnte da eine Fälschung ursächlich sein?

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