Forum: HF, Funk und Felder Einspeisung, Koppelschleife bei Magnetantenne, Loop-Antenne?


von Daniel (Gast)


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Hallo,
wie realisiert man die Einspeisung bei einer Magnetantenne mittels 
Koppelschleife am sinnvollsten?
Im Internet findet man etliche Beispiele wo die Koppelschleife isoliert 
zum äußeren Ring angeordnet ist und dort (nur an der Koppelschleife) 
eingespeist wird. Im "Rothammel" z.B. ist aber die Koppelschleife 
leitend mit dem äußeren Ring verbunden. Was ist nun sinnvoller, bzw was 
sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?
(Die Antenne soll für Amateurfunkzwecke benutzt werden)

von Markus W. (dl8mby)


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Daniel,

zur Kopplung siehe meine Skizze.

Falls Du Metallverarbeitungs-Möglichkeiten
hast und handwerklich nicht ungeschickt bist,
versuch die Koppel-Loop höhenverstellbar und
drehbar zu machen. Damit erreicht Du die
größtmögliche Anpassungs-Variation für alle
möglichen Frequenzen, die über das LC-Verhältnis
des Schwingkreises Main-Loop+Var.-Cap möglich sind.

Mach die Koppel-Loop aus einem Cu-Band mit 1-2cm
Breite und einem Durchmesser von 0.2-0.3 des
Main-Loop Durchmessers.

Den Kondensator machst Du entgegen aller Empfehlungen
unten (6-Uhr Position), da er schwer ist, musst aber
dadurch die Main-Loop einen halben, besser einen ganzen
Main-Loop Durchmesser über dem Boden aufhängen oder auf
ein Stativ (aus Kunststoff!) oder in einem Sonnenschirm-
Ständer auf einem Kunststoff-Stab.


Die Haupt-Loop kannst Du auch aus Kupferband/-Blech formen.
0.8-1.3m für den Durchmesser sind für den Anfang gut.
Damit kannst Du je nach Kondensator 3.5-18, sogar 21MHz über-
streichen mit Wirkungsgraden von 3%-80% (80m-15m).
Das A und O sind niederohmige Übergänge vom C zur Haup-Loop.
Schweißen/Löten sind optimal, jedoch für den Zusammenbau
bei portablen Ausführungen etwas ungünstig.
Verschraubungen sind auch möglich, müssen jedoch breit flächig
und auf polierte Oberflächen wirken. Sehr starker Anzug
mehrerer Verschraubungen für eine Verbindung sind erforderlich.
Der Übergangs-Widerstand pro Verbindung sollte < 5mOhm im DC-
Bereich, mittels hoher Ströme gemessen, nicht überschreiten,
sonst wird die Güte der Loop zu schlecht. 3dB-Bandbreite im
80m Band sollte kleiner 3kHz sein. Wenn Du sie erreichst, dann
sind deine Verbindungen niederohmig und Du hast gute Arbeit
geleistet.

Ich hoffe du hast nun einige Inspirationen durch meine
Verschläge und die angehängten Bilder gewonnen.

vy73
Markus

von herbert (Gast)


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Eine Abgeschirmte Koppelschleife realisiert aus Koaxial-Kabel bringt 
empfangsmäßig weniger QRM. Je nach Aufstellungs-Umgebung muss der 
Abstand der Koppelschleife  bzw.die Form angepasst werden. Der 
Resonanzpunkt ist sehr spitz, Neulinge überfahren den recht gerne und 
denken ,das Teil geht nicht.

von Daniel (Gast)


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Vielen Dank für die Inspirationen. Ich gehe also richtig in der Annahme, 
dass eher eine isolierte Anbringung der Koppelschleife empfohlen wird 
(keine Verbindung Koppelschleife zu äußerem Ring).

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Daniel,

da ich die anderen Varianten nicht ausprobiert habe,
kann ich nicht aus Erfahrung dazu was sagen.

Jedoch ist eine unsymmetrische/galvanische Ankopplung
der Koppelloop direkt an der Hauptloop mit einer größeren
Belastung des Schwingkreises durch Dreckeffekte verbunden.

Wie gut Du die TX Energie in die Loop einkoppelst,
lässt sich bei kleiner Leistung (5-10W) mittels einer
Leuchtstoffröhre (vorzugsweise der kleinen aus Scannern
oder Monitoren (Hintergrund-Beleuchtung) testen, indem man
sie in die Loop eintaucht, oder entlang des Randes führt
und sieht, wie die Röhre wie, von Geisterhand durch das E-Feld,
leuchtet.
Je besser Deine Einkopplung der Energie, desto heller und
auch schon weiter weg fängt die Röhre zu Leuchten an.

Markus

von Test (Gast)


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Rothammel unterscheidet zwischen symmetrischer Einspeisung 
(Koppelschleife isoliert) und unsymetrischer Einspeisung (Koppelschleife 
mit großem Ring verbunden) mit Koaxialkabel.
Ist die Koppelschleife isoliert und man will trotzdem mit Koaxkabel 
einspeisen, braucht man nach Rothammel einen Balun, der allerdings 
Verluste verursachen könnte.
In der Praxis ist das alles aber wohl nur im Sendefall relevant.

von yo (Gast)


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Daniel schrieb:
> wie realisiert man die Einspeisung bei einer Magnetantenne mittels
> Koppelschleife am sinnvollsten?

Noch mal konkret nachgefragt, du möchtest mit der Loop sowohl senden 
als auch empfangen ?

von yo (Gast)


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...willst Du auch senden, schau mal hier:
https://www.youtube.com/watch?v=_xLyzzmtla4

von Volker M. (Gast)


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Markus W. schrieb:

> Leuchtstoffröhre (vorzugsweise der kleinen aus Scannern
> oder Monitoren (Hintergrund-Beleuchtung) testen, indem man
> sie in die Loop eintaucht, oder entlang des Randes führt
> und sieht, wie die Röhre wie, von Geisterhand durch das E-Feld,
> leuchtet.
> Je besser Deine Einkopplung der Energie, desto heller und
> auch schon weiter weg fängt die Röhre zu Leuchten an.

Da wir mit der Loop das Magnetfeld anregen bin ich etwas erstaunt, 
warum du das elektrische Feld der Antenne messen möchtest? Das dürfte 
im Nahfeld doch wenig Aussagekraft haben?

von Kilo S. (kilo_s)


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Volker M. schrieb:
> Da wir mit der Loop das Magnetfeld anregen bin ich etwas erstaunt, warum
> du das elektrische Feld der Antenne messen möchtest? Das dürfte im
> Nahfeld doch wenig Aussagekraft haben?

Je stärker das elektrische Feld um so besser für das magnetische.

Je größer der Durchmesser des Leiter bei der Loop um so effizienter wird 
sie.

Da sind laut Rechnung auch mehr als 80% bei 20m drin.

von Stefan M. (derwisch)


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Hallo Daniel.
Schau dir das mal an.

https://www.dg1sfj.de/index.php/funk/antennen/87-magnetic-loop-koppelschleifen

Da hat sich einer die Mühe gemacht...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Eine verbundene Koppelschleife hat den Vorteil, dass alles mit dem 
Blitzableiter Verbindung hat. Auch deshalb verwendet man für 
kommerzielle Antennen gern "Sperrtopf"-Antennen.

von Volker M. (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Je stärker das elektrische Feld um so besser für das magnetische.

Hmm. Hab ich im HF-Studium anders gelernt. Das stimmt im Fernfeld, aber 
im reaktiven Nahfeld gilt das nicht so einfach. Mit einer E-Feld-Sonde 
(Leuchtstoffröhre) das Magnetfeld maximieren zu wollen ist etwas sehr 
hemdsärmelig.

Viele Grüße
Volker

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