Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Once more: Welcher Treiber zwischen Optokoppler & Mosfet


von Benjamin J. (bensen)


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Hallo,

vorab - ja, zu Treibern gibt es etliche Beiträge und ich habe zig davon 
durchgelesen, "meine" Antwort war aber nicht dabei. Ich hab mir auch die 
Treiberübersicht angesehen 
(https://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-%C3%9Cbersicht#MOSFET-Treiber).

Ich hab kürzlich eine Protoplatine mit 12 Mosfets aufgebaut, die direkt 
vom Arduino Mega über die PWM-fähigen Ports angesteuert werden.
Ich brauch von den Platinen noch die eine oder andere, bevor ich ins PCB 
gehe möchte ich aber die richtigen Teile in meiner Schaltung und bin 
auch dankbar für Hinweise, falls ich Fehler in den Schaltungen habe.

Ich habe zum einen den Plan der Leistungsendstufe mit den umschaltbaren 
Freilaufdioden angehängt und zum anderen den Plan, wie ich vom Arduino 
über Optokoppler und Treiber (der fehlt im Plan noch) an die 
Leistungsendstufe rangehe.

Hier der Kasus Knaxus. Ich Anfänger wollte erst einfach mit zwei 
ULN2803A rangehen um das Ausgangssignal der Optokoppler auf die 13 FETs 
zu bringen (12 Leistungsendstufen + 1 Diodenumschaltung) - bis ich im 
Datenblatt sah, dass der ULN nur gegen Masse schaltet. Bringt mir bei 
den n-channel FETs nicht viel, oder?

Schritt 1: Was ist richtig?
a) Die n-channel FETs sind Low-Side Schalter, daher brauche ich Low-Side 
Treiber (="Treiber für Low-Side Schalter).
b) Die n-channel FETs sind Low-Side Schalter, das Gate muss aber nicht 
gegen GND gezogen werden sondern gegen "U > Uth", daher brauche ich 
High-Side Treiber

Schritt 2: Welchen Treiber nehmen? Sollte kompakt sein (idealerweise 
Multi-channel in gemeinsamem Gehäuse) und preiswert und wenns geht als 
TO220/DIP/DIL (damit ich mit Stecksockeln arbeiten kann).
Geschaltet werden soll pro Kanal ein IRF540NPBF, der hat nur ~75nC Qg, 
wird mit 5V angesteuert, die maximale PWM Frequenz die ich brauchen 
werde liegt auch nur bei <10kHz. Um "hinreichend steile" Flanken zu 
haben gehe ich davon aus, dass ich das Gate in einem Zehntel einer 
Pulsdauer umladen muss. Dann käme ich auf rund 38mW Umladeleistung bzw. 
einen Strom von nur rund 7,5mA hin(Formeln von 
(https://www.mikrocontroller.net/articles/Treiber))
Mit dem Arduino könnt ich das direkt, aber bei den Optokopplern hab ich 
da meine Bedenken, weil ich die nur mit <<10mA versorgen will (damit 
alle Kanäle gleichzeitig ohne Überlastung des Arduino an sein können) 
und dann mit worst-case 50% ratio nur 5mA Umladestrom bekäme. Auch weiß 
ich nicht, ob die die Verlustleistung auf Dauer abkönnen.

Gefunden habe ich:

http://www.mikrocontroller.net/part/MCP1407, da bräuchte ich aber (da 
single-channel) zwölf pro Platine -> weder kompakt noch preiswert da 
stark überdimensioniert.

Danach fand ich den MIC4428 
(https://de.rs-online.com/web/p/mosfet-treiber/1770422/). Zwei Kanäle 
für ~50cent, DIL-8.
--> Wäre der für den Fall technisch geeignet, hab ich was übersehen?
--> Gibt es vielleicht was geeigneteres / noch kompakteres?

Oder gibt es gar ein nicht-invertierendes Pendant zum ULN2803A?

Sorry für den vielen Text :)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Benjamin J. schrieb:
> Ich habe zum einen den Plan der Leistungsendstufe mit den umschaltbaren
> Freilaufdioden angehängt und zum anderen den Plan, wie ich vom Arduino
> über Optokoppler und Treiber (der fehlt im Plan noch) an die
> Leistungsendstufe rangehe.

Dummerweise kann man auf deinem "Plan" nichts entziffern. Kannst du das 
mal in einer Auflösung anhängen, wo man auch was erkennt? Und von 12 
identischen Schaltungen braucht man auch nur eine zu sehen.

"Umschaltbare Freilaufdioden" klingt auch merkwürdig. Vermutlich eine 
blöde Idee. Freilaufdioden muß man eigentlich weder um- noch abschalten. 
Falls sie irgendwo mal nicht gebraucht werden, dann stören sie zumindest 
nicht. Man würde sie also einfach immer vorsehen. Und fertig.

> Hier der Kasus Knaxus. Ich Anfänger wollte erst einfach mit zwei
> ULN2803A rangehen um das Ausgangssignal der Optokoppler auf die 13 FETs
> zu bringen (12 Leistungsendstufen + 1 Diodenumschaltung) - bis ich im
> Datenblatt sah, dass der ULN nur gegen Masse schaltet. Bringt mir bei
> den n-channel FETs nicht viel, oder?

Der ULN2803 ist vollkommen falsch, ja.

> Schritt 1: Was ist richtig?
> a) Die n-channel FETs sind Low-Side Schalter, daher brauche ich Low-Side
> Treiber (="Treiber für Low-Side Schalter).

Ja.

> b) Die n-channel FETs sind Low-Side Schalter, das Gate muss aber nicht
> gegen GND gezogen werden sondern gegen "U > Uth", daher brauche ich
> High-Side Treiber

Das ist nicht die Bedeutung von "H-Side Treiber"

> Schritt 2: Welchen Treiber nehmen? Sollte kompakt sein (idealerweise
> Multi-channel in gemeinsamem Gehäuse) und preiswert und wenns geht als
> TO220/DIP/DIL (damit ich mit Stecksockeln arbeiten kann).
> Geschaltet werden soll pro Kanal ein IRF540NPBF, der hat nur ~75nC Qg,
> wird mit 5V angesteuert, die maximale PWM Frequenz die ich brauchen
> werde liegt auch nur bei <10kHz.

10kHz ist vergleichsweise viel. Oder - je nach Betrachtungsweise - 
wenig. Für Motoren oder LED zu viel. Andererseits zu wenig, um außerhalb 
des Hörbereichs zu sein.

Und warum ausgerechnet das Urgestein IRF540? Der möchte 10V U_gs sehen 
für einen garantierten R_ds_on. Das bedeutet, du brauchst einen 
MOSFET-Treiber für 12V Betriebsspannung. Hast du überhaupt eine solche 
Betriebsspannung auf der "anderen" Seite der Optokoppler? Warum 
überhaupt Optokoppler? In 99.9% der Fälle, wo hier ein (nach eigener 
Aussage) Anfänger Lasten mit einem Arduino schalten will, sind 
Optokoppler vollkommen unnötig.

> Um "hinreichend steile" Flanken zu
> haben gehe ich davon aus, dass ich das Gate in einem Zehntel einer
> Pulsdauer umladen muss. Dann käme ich auf rund 38mW Umladeleistung bzw.
> einen Strom von nur rund 7,5mA

Das ist falsch. Bei einer 10kHz PWM ist zwar die Periodendauer 100µs. 
Die Impulslänge kann aber deutlich kürzer sein. Wenn du 1% PWM erreichen 
willst, dann ist die Impulsdauer nur noch 1µs. Entsprechend brauchst du 
nicht 7.5mA, sondern 750mA.

> Gibt es vielleicht was geeigneteres / noch kompakteres?

Wenn du dich statt für die uralten IRF540 für aktuellere Logic-Level 
MOSFET entscheiden würdest, und wenn du mit der PWM-Frequenz auf etwas 
realistischere Werte gehen würdest, dann würden 74HC Treiber wie z.B. 
74HC240 (8 Kanäle in DIP20) ausreichen.

von MaWin (Gast)


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Benjamin J. schrieb:
> Geschaltet werden soll pro Kanal ein IRF540NPBF, der hat nur ~75nC Qg,
> wird mit 5V angesteuert

Nein, ein IRF540 möchte mit ca. 10V angesteuert werden.

Bei <10kHz PWM tun es einige Milliampere Umladestrom, aber wenn man 
einen 50% CTR Optokoppler mit weniger als 10mA beschickt, hat man auch 
weniger als 5mA zum Umladen. Da kann ein Treiber nicht schaden.

Üblich wäre so was wie MC34152, der hat schon 30k pull down am Eingang 
und 100k am Ausgang eingebaut, so dass ein Phototransistor zwischen VCC 
und Input reicht.
Es sind halt nur 2 Treiber im DIP Gehäuse, einer mit 7 ist mir 
unbekannt.

Deine Schaltung sieht ziemlich unsinnig aus. D8 und die ganze 
Beschaltung von Q4.

von my2ct (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Dummerweise kann man auf deinem "Plan" nichts entziffern

Das wird völlig überbewertet.
Warum sollte man das Bild vorm Hochladen kritisch auf Nutzbarkeit 
prüfen?

von c-hater (Gast)


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Benjamin J. schrieb:

> Hier der Kasus Knaxus.

Nein. Der Kasus Knaxus ist: anstatt seitenweise darüber zu labern, was 
du bauen willst, hättest du in wenigen Zeilen Text die technischen 
Kennwerte spezifizieren sollen, die deine Schaltung am Ende erreichen 
soll.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit könnte man dann Bauteile 
finden, mit denen sich die Schaltung dramatisch vereinfacht. Im 
Idealfall zu genau 12 MOSFETs+12 Pulldown-Widerständen+12 
Freilaufdioden.

Fakt ist jedenfalls schon mit den verfügbaren Informationen, dass das 
Geraffel zur Umschaltung der Dioden überflüssig ist, dazu hat Axel S. 
bereits die Begründung gegeben.

Fakt ist ausserdem, dass sehr wahrscheinlich die Optokoppler nutzlos bis 
störend sind. Auch dies wurde bereits mehrfach angemerkt.

Und was nun die Treiber betrifft, fehlen einfach noch zwei grundlegende 
Informationen:

1) Welcher Strom soll am Ende durch die MOSFETs geschaltet werden?
2) Mit welcher Spannnung wir der "Arduino Mega" betrieben?

Diese Informationen benötigt man, um wirklich passende FETs auszusuchen. 
Und aus den Eigenschaften dieser FETs und der (immerhin spezifizierten) 
maximalen Schaltfrequenz kann man dann ableiten, ob überhaupt 
irgendwelche Treiber nötig sind.

von Benjamin J. (bensen)


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Guten Morgen,

vorab - so viel Schelte hatte ich nicht erwartet, aber offenbar 
verdient. Und ja, ich bin Anfänger, fachfremd und auf eure Hilfe 
angewiesen.

Das mit den Schaltplänen war wirklich unachtsam, war mein erster Export 
mit neuer Schaltplansoftware. Hier nochmal in besserer Auflösung.

Ich machs jetzt mal so wie von c-hater vorgeschlagen, ich schreib euch 
statt "seitenweise Text" mal "in Kürze" die Requirements:

- Ansteuerung mit Arduino Mega oder Due (+Pegelwandlermodul), 5V 
Ansteuerspannung gehen an die Leistungsendstufe. Pro Kanal soll der 
Controller nicht mehr als 10mA Last sehen, da alle 12 Kanäle zeitgleich 
ansteuerbar sein sollen.
- Der Ansteuercontroller ist vor jeglichem Fehlverhalten der 
Leistungsendstufe zu schützen, da auf Ihm auch Messdaten erfasst werden, 
die bei Ausfall der Leistungsendstufe (durch 
Bauteilversagen/Prüflingsversagen/...) erhalten bleiben müssen.

- Geschaltet werden sollen 12 Prüflinge (Induktive Lasten), wahlweise im 
On/Off oder im PWM-Betrieb (Peak-and-hold).

- Die Betriebsspannung der Prüflinge beträgt je nach Typ 12 oder 24V

- Die Prüflinge müssen einzeln ansteuerbar sein.

- Die Prüflinge mit PWM-Betrieb müssen mit langsamer Löschung betrieben 
werden (<1,5V Freilaufdioden-Durchlassspannung), damit das 
Betriebsverhalten der Prüflinge träge wird / sich in der Off-Time der 
PWM nicht verändert

- Die Prüflinge mit On/Off-Betrieb müssen mit schneller Löschung 
betrieben werden (~60V Zenerspannung in der Klammerschaltung am Prüfling 
beim Abschalten) um möglichst schnelle Betriebszustandsänderung am 
Prüfling zu erreichen

- Die FETS müssen einen UDS >/= 100V von aufweisen um durch den 
Spannungspeak beim Abschalten (60V Zener gegenüber Potenial = bis zu 84V 
gegenüber GND) nicht zerstört zu werden.

- Die PWM-Frequenz der Prüflinge mit PWM-Betrieb kann je nach Typ 
zwischen wenigen hundert Hz bis zu mehreren tausend Hz reichen und ist 
vom Prüfling und dessen späterer Serienverwendung vorgegeben. Das PWM 
Signal kommt direkt vom Arduino.

- Die Leistungsendstufe soll in der Lage sein, alle Prüflingstypen aus 
obigen Anforderungen gleichsam zu bedienen (eine Karte für alle 
Anwendungen)

- Die Leistungsendstufe soll das Ein- und Abschalten jedes Prüflings 
eine Milliarde Mal aushalten. Nein, das ist kein Schreibfehler. Jeder 
Prüfling muss ein paar hundert Millionen Male betätigt werden und die 
Karte soll nicht nach einem Durchgang "Müll" sein.

- Die Prüflinge mit On/Off-Betrieb müssen im Bereich mehrerer zehn Hz 
geschaltet werden können, nehmen wir mal 40Hz an. Insbesondere die 
Zener-Dioden werden dabei durch die häufige Abschaltung thermisch stark 
belastet und sind entsprechend auszulegen. Bei Prüflingen mit 
PWM-Betrieb muss durch die langsame Löschung zwar weniger Energie durch 
die Diode gehen (Strom durch Prüfling fällt in Off-time nicht ganz ab), 
dafür aber Öfter (mit der PWM-Frequenz). Die Freilaufdiode ist 
entsprechend auszulegen.

- Der Strom durch einen Prüfling beim Abschalten kann 6A erreichen. Die 
Induktivität des Prüflings kann im Bereich mehrerer zehn mH liegen, 
nehmen wir mal 50mH als gegeben an.
- Die Leistungsendstufe soll ohne excessive Kühlung* im Dauerbetrieb 
auskommen. Daher sollen die FETs einen möglichst kleinen RDSon 
aufweisen, annahmsweise <50mOhm.
*: TO220 Gehäuse "stehend" montiert, Kühlung maximal durch einen Lüfter, 
aber ohne Kühlkörper auf den Halbleitern (zwecks Bauraum).

- Parallel zu jedem Prüfling soll eine kleine Status-LED auf der Platine 
betrieben werden um Auskunft über den Schaltzustand zu geben.

- Die 12 Leistungsendstufen sollen gemeinsam auf einer 160x100mm Platine 
Platz finden, alternativ auf mehreren 160x100mm Platinen mit 
Abstandshaltern (nicht bevorzugt aufgrund schlechterem Luftstrom zur 
Kühlung)

Beim IRF540NPBF hab ich mich vertan. Ich bin natürlich gewillt diesen 
auszutauschen.
Die Schaltung bekommt wahlweise (je nach Prüfling) 12 oder 24V, die ich 
mit dem LT7805 auf eine stabile 5V Ansteuerspannung für den FET 
reduziere. Ich könnte alternativ auch "non-logic-level" FETs verwenden, 
wenn es einen LT7810 gäbe, den LT7812 kann ich bei 12V möglicher 
Eingangsspannung nicht verwenden weil der laut Datenblatt ein paar Volt 
mehr braucht um 12V sicher zu "erzeugen". Mit LM317 wiederum geht es 
meinem Verständnis nach nicht ohne die Schaltung jeweils mit Poti oder 
umschaltbarem Festwiderstand auf die Betriebsspannung 12 oder 24V 
einzustellen und das möchte ich vermeiden, ist eine Fehlerquelle für den 
Betrieb.

Ich hoffe das war jetzt vollständiger und klarer als mein Eingangspost, 
leider aber nicht kürzer. Wär die Aufgabe einfacher wäre ich damit nicht 
hier :)

von Falk B. (falk)


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Benjamin J. schrieb:

> - Ansteuerung mit Arduino Mega oder Due (+Pegelwandlermodul), 5V
> Ansteuerspannung gehen an die Leistungsendstufe. Pro Kanal soll der
> Controller nicht mehr als 10mA Last sehen, da alle 12 Kanäle zeitgleich
> ansteuerbar sein sollen.

Einfach.

> - Der Ansteuercontroller ist vor jeglichem Fehlverhalten der
> Leistungsendstufe zu schützen, da auf Ihm auch Messdaten erfasst werden,
> die bei Ausfall der Leistungsendstufe (durch
> Bauteilversagen/Prüflingsversagen/...) erhalten bleiben müssen.

Also galvanische Trennung durch Oprokoppler oder ähnliches. Es gibt 
integrierte Optokoppler + Treiber, u.a von Avagotech, jetzt Broadcom.

https://www.broadcom.com/products/optocouplers/automotive/gate-drives

> - Die Prüflinge mit On/Off-Betrieb müssen mit schneller Löschung
> betrieben werden (~60V Zenerspannung in der Klammerschaltung am Prüfling
> beim Abschalten) um möglichst schnelle Betriebszustandsänderung am
> Prüfling zu erreichen

Für das Zuschalten bzw. Kurzschließen der Z-Diode reicht ein Relais, 
denn diese Umschaltung wird ja nur relativ selten erfolgen, oder?

> - Die Leistungsendstufe soll das Ein- und Abschalten jedes Prüflings
> eine Milliarde Mal aushalten. Nein, das ist kein Schreibfehler.

Naja, eine Milliarde Schaltzyklen sind bei 1kHz PWM-Frequenz 1 Million 
Sekunden bzw. 277h, das sind 11,6 Tage Dauerbetrieb. Nicht wirklich 
viel.

> - Die Prüflinge mit On/Off-Betrieb müssen im Bereich mehrerer zehn Hz
> geschaltet werden können, nehmen wir mal 40Hz an. Insbesondere die
> Zener-Dioden werden dabei durch die häufige Abschaltung thermisch stark
> belastet und sind entsprechend auszulegen.

Dafür gibt es passende Typen und Kühlkörper.

> Bei Prüflingen mit
> PWM-Betrieb muss durch die langsame Löschung zwar weniger Energie durch
> die Diode gehen (Strom durch Prüfling fällt in Off-time nicht ganz ab),
> dafür aber Öfter (mit der PWM-Frequenz). Die Freilaufdiode ist
> entsprechend auszulegen.

Trivial.

> - Der Strom durch einen Prüfling beim Abschalten kann 6A erreichen. Die
> Induktivität des Prüflings kann im Bereich mehrerer zehn mH liegen,
> nehmen wir mal 50mH als gegeben an.

E = L/2 I^2 = 25mH * 6A^2 = 0,9J. Macht bei 40 Hz 36W. Hoppla! Da muss 
man schon ne fette Z-Diode finden, die an einen Kühlkörper 
geschraubt werden kann. Gibt es die im TO220 Gehäuse oder ähnlich? 
Wahrscheinlich muss man die Z-Diode mittels Bipolartransistor 
nachbilden.

Beitrag "Re: Dioden in Diodenkaskade werden heiß"

> - Die Leistungsendstufe soll ohne excessive Kühlung* im Dauerbetrieb
> auskommen. Daher sollen die FETs einen möglichst kleinen RDSon
> aufweisen, annahmsweise <50mOhm.

Problemlos.

> - Die 12 Leistungsendstufen sollen gemeinsam auf einer 160x100mm Platine
> Platz finden, alternativ auf mehreren 160x100mm Platinen mit
> Abstandshaltern (nicht bevorzugt aufgrund schlechterem Luftstrom zur
> Kühlung)

Das wird SEHR eng werden, vor allem bezüglich deiner Z-Dioden. Die 
brauchen viel Kühlung MIT Kühlkörper.

von Benjamin J. (bensen)


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Zwei Nachträge:

- Die Bauteile sollen sofern möglich in DIP/DIL verfügbar sein, damit 
mit Stecksockeln gearbeitet werden kann um defekte Teile schnell 
tauschen zu können (und weil ICH das Löte, damit ich keinen IC brate)

- Es gibt einen 10V Festspannungsregler, hab ich gerade doch gefunden. 
Damit kann ich auch FETs verwenden die ich mit 10V vom 
Festspannungsregler speise.

von Falk B. (falk)


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Benjamin J. schrieb:
> Zwei Nachträge:
>
> - Die Bauteile sollen sofern möglich in DIP/DIL verfügbar sein, damit
> mit Stecksockeln gearbeitet werden kann um defekte Teile schnell
> tauschen zu können (und weil ICH das Löte, damit ich keinen IC brate)

Dann wird es umso enger mit einer Europlatine für 12 Kanäle. Ich würde 
mal LOCKER vom Doppelten ausgehen.

von MaWin (Gast)


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Benjamin J. schrieb:
> Die FETS müssen einen UDS >/= 100V von aufweisen

Benjamin J. schrieb:
> Der Strom durch einen Prüfling beim Abschalten kann 6A erreichen.

Benjamin J. schrieb:
> Daher sollen die FETs einen möglichst kleinen RDSon
> aufweisen, annahmsweise <50mOhm.
> *: TO220 Gehäuse "stehend" montiert

Das wird aber eine eingeschränkte Auswahl:
vielleicht gerade noch SUP85N10.

von Benjamin J. (bensen)


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So wenige gibts da nicht, die das erfüllen.

Ich bin auf den TK65E10N1 gestoßen 
(https://toshiba.semicon-storage.com/info/docget.jsp?did=11934&prodName=TK65E10N1), 
der hat auch einen recht geringen Total Gate charge von typ. 81nC.

Wenn ich die Anwendung auf 4kHz PWM Frequenz beschränke, das 
Tastverhältnis auf min. 10% beschränke und die steigende Flanke max. 10% 
der Pulsdauer ausmachen soll wäre ich bei 2,5us Ladezeit für das Gate. 
Das wären dann schon 33mA Ladestrom. Mit einem Optokoppler ohne Treiber 
wohl schon nicht mehr machbar.

Gibt es Alternativen zum MC34152? Ich hab da etwas Schwierigkeiten, den 
bei Conrad, Farnell, Distrelec, Reichelt, RS-Online etc. zu finden...

von Falk B. (falk)


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Benjamin J. schrieb:
> So wenige gibts da nicht, die das erfüllen.

Natürlich nicht, 100V und 50mOhm ist heute nix besonderes. TO220 ist 
vielleicht nicht das hippeste Gehäuse, aber da findet man trotzdem 
genug.

> Das wären dann schon 33mA Ladestrom. Mit einem Optokoppler ohne Treiber
> wohl schon nicht mehr machbar.

Sowas macht auch keiner. Wozu auch, wenn es genügend brauchbare 
Optokopper mit Treiber gibt. Streng genommen kann man auf den 
Optokoppler auch verzichten, wenn man etwas Aufwand in eine 
Schutzbeschaltung steckt.

> Gibt es Alternativen zum MC34152?

Was willst du mit dem? Es gibt genügend andere, deutlich weniger 
exotische Bauteile.

von MaWin (Gast)


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Benjamin J. schrieb:
> Gibt es Alternativen zum MC34152?

Natürlich.
Aber du erwartest jetzt nicht eine Liste mit jedem Modell, damit du dir 
den billigsten bei deinem präferierten Händler raussuchen kannst.
Man nennt es Eigeninitiative.

von Benjamin J. (bensen)


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Hi MaWin,

nein, erwarte ich nicht, hab mich damit abgefunden ein paar MCP14E7 auf 
die Platine zu packen, nen L78S10CV damit ich übliche 10V FETs schalten 
kann und ein paar schnelle Optokoppler, die aufgrund der Treiberstufen 
auch keine hohen Anforderungen mehr erfüllen müssen.
Meine Fragen habt ihr geklärt bzw. mir die richtigen Denkanstöße 
gegeben, die Schaltung ist fertig und im LTSpice so weit als möglich 
geprüft.

Danke an Alle!

von Gerald K. (geku)


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Benjamin J. schrieb:
> Gibt es Alternativen zum MC34152? Ich hab da etwas Schwierigkeiten, den
> bei Conrad, Farnell, Distrelec, Reichelt, RS-Online etc. zu finden...

https://mou.sr/31NcUIT

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